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Facetten der Gewaltfreien Kommunikation - Das Beste aus 15 Jahren Netzwerk-Arbeit
Das E-Book Facetten der Gewaltfreien Kommunikation wird angeboten von Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Gewaltfreie Kommunikation, GfK, Gesundheit, Kommunikation, Stressbewältigung
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Seitenzahl: 326
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Grundlagen der Gewaltfreien Kommunikation
Sieh die Schönheit in mir
Wozu Gewaltfreie Kommunikation – ich bin doch nicht gewalttätig
Die Sprache des Friedens sprechen
Was ist GFK für mich?
GFK bedürfnisbasiert – schnell und einfach
Gewaltfreie Kommunikation – bedürfnisorientiert von Mensch zu Mensch – Gewaltfreie Kommunikation als Türöffner in der Jugendarbeit
Wertschätzende Sprache statt Polarisierung
Schlüsselunterscheidungen
Ubuntu – Ich bin, weil du bist
Gewaltfreie Kommunikation - ein Weg zu Gesundheit und Lebensfreude
Empathie
Zum Welt-Empathie-Tag am 2. Oktober 2010
Empathie - der Schlüssel zum Verständnis meines Selbst und des anderen
Mit Empathie in die Erschöpfung
Sympathie – Empathie – Mitgefühl
Was empathisches Zuhören bewirken kann
Empathie vor Erklärung
Wenn Selbstempathie nicht funktioniert
Übungen
Selbstempathie und Atmen
Das Empathische Feld
Empathisches Singen
Übung zur Empathie
Genau wie ich...
Verantwortung übernehmen für «müssen» und «sollen»
Berichte aus Kenia und anderen Ländern
Wir in Kenia – ein Beispiel aus unserem Training auf Rusinga-Island
Gewaltfreie Kommunikation in Kenia
Eine konkrete Bitte
Mediation in Kenia
Training mit jungen Kriegern in Kenia
Die Arbeit mit Frauen aus dem Norden Kenias
Sam Odhiambo – der erste kenianische CNVC-zertifizierte Trainer – ein Porträt
Konflikte – hautnah
Training in Kenia 2018
Gelebte GFK
Ich bin erstaunt über mich selbst – eine Erfahrung mit Gewaltfreier Kommunikation in der Ukraine
Kurzer Bericht über meinen Beitrag zum internationalen Forum in Charkiw am 13. Juli 2017 mit dem Thema «Friedensmediation in der Ukraine»
Kein Gespräch über uns, ohne uns!
Meine Erfahrung, während des Krieges in der Ukraine, in Deutschland zu leben
Und hier ein weiterer Bericht
Bericht aus einem muslimischen Land in Afrika
Eine neue Erfahrung
Feiere mit mir den Erfolg meines GFK-Projektes in Somalia
Vor einiger Zeit erreichte uns ein Brief
Erfahrungsberichte mit Gewaltfreier Kommunikation
GFK in der Kinderbetreuung
Schulanfang in Klasse 5/6
Erfahrung mit der Übung «Standbild» bei einem Grundkurs GFK
Wie Pferde uns im empathischen Sein unterstützen können
Bericht über eine besondere Erfahrung
Zwei Zauberfragen
Kritik wertschätzend äußern
Erlebnisbericht: GFK auf dem Fußballplatz – auch der Ton macht Empathie
Die Depression hat so viele Gesichter wie es Menschen gibt
Allgemeine Gedanken zur Depression
Ein Workshop-Nachmittag mit GFK, Sylvia Pfeiffer und ihren Pferden am 12. Juli 2014
Empathie und verzweifelte Gewalt
Über den Kurs mit ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer*innen
Ein ereignisreicher Übungsabend im Dezember 2015
Gelebte Verantwortung ist Befreiung
Und hier noch ein weiteres Beispiel
Die sind doch böse, oder Papa?
Ein Kinderbuch im Licht des Rassismus
Corona und die Veränderung in der Welt
Zuhören
Was glaubst Du, entscheidet über Deine Gefühle? So kommst Du Deinen Reaktionsmustern auf die Spur
Feindbilder und mehr – Konflikte begrüßen
Versammlungen leiten
Was ist Ego?
Berichte von und über GFK-Tage
Wir über uns – Wir präsentieren uns in der Öffentlichkeit
Was würde Dich glücklich machen?
Stehen zwischen Himmel und Erde – wie Achtsamkeitspraxis und Körperarbeit mich auf meinem Weg mit der Gewaltfreien Kommunikation unterstützen
Teilnehmer-Resonanzen zum GFK-Tag am 20. März 2019: «Was bringt mir der GFK-Tag in Darmstadt?»
Restorative Circles
Fünf Finger – Hand und Fuß
Restorative Circles – Eine Einführung
Restorative Circles: Weiterbildung mit Hannah Hartenberg
Das Forgiveness-Projekt
Die Forgiveness-Ausstellung
Rede zur Eröffnung der Forgiveness-Ausstellung im Offenen Haus in Darmstadt
Rede von Stefan Fuchs – Ehrenamtlicher Stadtrat in der Stadt Darmstadt (in Vertretung von Jochen Partsch, Oberbürgermeister)
Rede zur Eröffnung der Ausstellung
Grace
Small Boy
Frieden beginnt in mir
Stranded in Time
Einige Geschichten aus der Ausstellung
Every Day you have a choice – Jeden Tag hast du eine Wahl
Systemisches Konsensieren
Gruppenentscheidungen, die alle mittragen
Systemisches Konsensieren versus Mehrheitsabstimmung
Ein Beispiel aus der Schule
Geschichten rund um die GFK
Drei Geschichten
Freude
Wie ich in zehn Sekunden einen Konflikt löste
Behandle Freunde und Kinder gleich
Klärung
GFK-Plus
GFK-plus – Neue vier Schritte für ein Miteinander jenseits von unten und oben
Als es im Vorstand schwierig wurde - GFK-plus als erlebtes wirksames Werkzeug
GFK und Spiritualität
Die Gruppe GFK und Spiritualität
Tsunami und Hoffnung - ein Gedicht
Vereinsaktivitäten
Verbindung schaffen – gemeinsam wandern
GFK auf den Philippinen
Bericht vom Visionentag Netzwerk Gewaltfreie Kommunikation Darmstadt-Südhessen e.V.
Buchhinweise
Das große Praxisbuch zum wertschätzenden Miteinander – 101 Übungen zur Inspiration Ihrer Seminare und Gruppen auf Basis der Gewaltfreien Kommunikation
Auszug aus em Buch von Gundi Gaschler «Herr Rosenberg und die Kaffeetasse – berührende Erfahrungen mit der Gewaltfreien Kommunikation»
Ein Abschiedsgeschenk von Klaus Karstädt: Gewaltfreie Kommunikation – Das Basistraining
Tiefer Schmerz um die Welt
Magische Erlebnisse
Weitere Literaturhinweise
Seit 15 Jahren gibt es den Verein «Netzwerk Gewaltfreie Kommunikation Darmstadt-Südhessen e.V.»
Im Laufe der Jahre haben wir die «GFK-Tage» im Frühjahr und Herbst in der Bessunger Knabenschule etabliert und zu diesen Tagen haben wir zumeist einen Newsletter herausgegeben mit Beiträgen aus den unterschiedlichsten Bereichen der GFK.
Ihr findet in diesen Newslettern zum Teil sehr persönliche Erfahrungen mit GFK, grundlegende Artikel zur Gewaltfreien Kommunikation, Artikel zur Empathie und vieles mehr.
Als wir sie jetzt noch mal gelesen haben in der Vorbereitung für das Buch, haben wir gestaunt, wie viele Artikel zusammengekommen sind und wie spannend und bereichernd sie sind – ein großer Schatz an Erfahrungen, Erlebnissen, Gedanken. ...
Diesen Schatz wollen wir mit euch feiern und teilen. So entstand die Idee, die Artikel in einem Buch zu veröffentlichen.
Dank unserer Layouterin – Bettina Schwartz – hat es nun eine ansprechende Form gefunden und konnte gedruckt werden.
So könnt ihr es jetzt in der Hand halten und euch ebenso daran freuen, wie wir es tun.
Wir wünschen euch viel Freude bei der Lektüre und freuen uns über Rückmeldungen.
Christiane Welk
Irmtraud Kauschat
Antje Tabel
Sebastian Lenz
Marion Taibi
Im Sommer 2008 gründeten wir den Verein „Netzwerk Gewaltfreie Kommunikation Darmstadt-Südhessen e.V.“. Die Idee dazu entstand aus der uns allen gemeinsamen Erfahrung, wie hilfreich Gewaltfreie Kommunikation im täglichen Leben und in der gemeinsamen Zusammenarbeit ist und dem Wunsch, die Gewaltfreie Kommunikation weiter zu verbreiten.
Ziele des Vereins sind daher unter anderem:
Verbreitung der Gewaltfreien Kommunikation durch Veranstaltungen, Seminare und Informationen
Angebote zur Konfliktbearbeitung im In- und Ausland
Beratung und Unterstützung von Trägern und Institutionen in unterschiedlichen Bereichen
Einrichtung eines GfK-Zentrums
Unterstützung von Organisationen im Ausland mit ähnlichem Zweck
Außerdem ist uns wichtig, die Gewaltfreie Kommunikation auch im Verein miteinander zu leben. In den Vorstandssitzungen gibt es regelmäßig Raum, schwierige Situationen oder Konflikte zu klären. Wenn die Konflikte tiefer gehen, steht uns zudem die Mediation zur Verfügung. Das hilft uns arbeitsfähig zu bleiben. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass unausgesprochene Konflikte viel Energie kosten, die dann nicht für die Bearbeitung von Sachthemen zur Verfügung steht.
Der Vorstand besteht aus acht Mitgliedern. So wird die Arbeit auf möglichst viele Schultern verteilt und viele Menschen werden beteiligt.
Im Mai organisierten wir einen Informations- und Zuhörstand auf dem Luisenplatz. Einige Menschen haben dieses ungewohnte Angebot angenommen und festgestellt, wie wohltuend einfühlsames Zuhören sein kann.
Im August nutzten wir einen ganzen Tag, um gemeinsam Visionen und konkrete Aktionen zu erarbeiten, die wir im nächsten Jahr verwirklichen wollen. So ein gemeinsam verbrachter Tag, an dem wir überlegen, wie es weitergehen kann, stärkt die Gemeinschaft in dem jungen Verein.
Eine der dort entstandenen Aktionen ist der Informationstag am 9. Januar 2010.
Anfang September trafen wir uns zu einem Sommerfest und verbanden das gemeinsame Feiern mit einem Workshop zum Thema GFK und Geld.
Zu Gandhis Geburtstag am 2. Oktober, dem Weltempathietag, erlebten in der Friedensgemeinde ca. 25 Menschen beim einfühlsamen Zuhören fast so etwas wie einen Transformationsprozess. Empathisches Zuhören kann ein Königsweg sein, die transformierende Kraft der gewaltfreien Kommunikation in möglichst kurzer Zeit zu erfahren und erfahrbar zu machen. In dieser Übung, in der jede/r gehört wird, haben viele Menschen eine Art des Zuhörens erfahren, die sie noch nicht kannten.
Eine weitere Aktivität ist das Projekt «Gewaltfreie Kommunikation in Kenia» zu unterstützen. Mehr dazu können Sie hier im Innenteil lesen.
Antje Tabel und Christiane Welk
2008
Gründung des Vereins «Netzwerk Gewaltfreie Kommunikation Darmstadt-Südhessen e.V.» mit elf Gründungsmitgliedern am 24. Juni 2008
2009
Eintragung beim Registergericht Darmstadt (6. Januar 2009)
Ziele unseres Vereins:
Verbreitung der GFK durch Veranstaltungen, Seminare und Informationen
Angebote zur Konfliktbearbeitung und Konfliktklärung im In- und Ausland
Beratung und Unterstützung von Trägern und Institutionen in unterschiedlichen Bereichen
Einrichtung eines GFK-Zentrums
Unterstützung von Organisatoren im Ausland mit ähnlichem Zweck
Den 1. Vorstand bildeten: Irmtraud Kauschat, Christiane Welk, Pilar Molero-Vicente, Volker Mutschler, Gabi Walter-Reichelt, Beate Schlichting, Markus Winkler
Zuhör- und Info-Stand auf dem Luisenplatz Darmstadt (9. Mai)
Visionentag für Mitglieder und Interessierte im August
Sommerfest mit Workshop «GFK und Geld» im September
Herausgabe des ersten Newsletters im Dezember
Mitgliedschaft bei «D-A-CH-Gruppen für Gewaltfreie Kommunikation»
Eine erste Radiosendung von Irmtraud Kauschat und Christiane Welk entsteht bei «Radio Darmstadt»
2010
Es gibt den 1. GFK- Tag in der Knabenschule (9. Januar 2010) Motto: «Gewaltfreie Kommunikation kennen lernen»
Er beinhaltet sieben Workshopangebote für Erwachsene und GFK mit Kindern und die Möglichkeit der Kinderbetreuung (auf der Basis der GFK) sowie die Vorstellung des Projektes «Gewaltfreie Kommunikation in Kenia - GFK-Trainings in Kenia 2009»
Den zweiten GFK-Tag gibt es bereits am 30. Mai!
Auszug aus einem Kommentar zum GFK-Tag:
«Es hat mich berührt zu erleben, wie unser Angebot die Anwesenden erreicht hat. Menschen, die nur an einem Workshop teilnehmen wollten, kamen nachdem ersten Workshop und buchten den nächsten und dann den nächsten und verbrachten dann Schritt für Schritt den ganzen Tag mit uns.»
Teilnahme am Tag der Vereine
Veranstaltung zum Weltempathietag (2. Oktober – Gandhis Geburtstag)
«Empathisches Zuhören» im Gemeindehaus der
Friedensgemeinde Darmstadt
Herausgabe des zweiten Newsletters – im Dezember
Der Newsletter erscheint von da an jeweils zum nächsten GFK-Tag
2011
Inzwischen 29 Mitglieder
zwei GFK-Tage (8. Januar und 23. Oktober 2011)
Teilnahme am Tag der Vereine
Systemisches Konsensieren als Entscheidungsform eingeführt
Arbeitskreis: «GFK und Spiritualität und sozialer Wandel»
2012
Neu: monatlicher Einführungsabend für GFK an verschiedenen Wochentagen von verschiedenen Trainer*innen
Visionentag im Juni
zwei GFK-Tage
Wir bekamen von M. Ostheimer vier Bilder zu den vier Schritten der GFK geschenkt. Sie dienen uns ab sofort als Erkennungszeichen für den Flyer vom GFK-Tag:
Seit 2012 gibt es am 17. eines Monats einen Stammtisch im Lokal «Karagöz», bei dem wir uns zum Austausch treffen.
Eine Gruppe von Pädagogen trifft sich viermal im Jahr, um GFK in der Schule umzusetzen.
7. Oktober 2012 Wanderung im Odenwald mit anschl. Treffen bei einem Mitglied zuhause
zwei neue Vorstandsmitglieder werden nachbenannt: Aline Müller und Rolf Pohlé
2013
zwei GFK-Tage: am 3. Febraur sowie am 3. November.
Es wurden Workshops von verschiedenen GFK-Trainer*innen angeboten, die sehr gut besucht waren.
Die Newsletter erscheinen inzwischen regelmäßig, insgesamt sechs sind bislang erschienen.
Es gibt Übungsgruppen, in denen sich verschiedene Mitglieder treffen.
Aufbau einer GFK-Bibliothek
Vorstandswahlen: Irmtraud Kauschat als Vorsitzende
Christiane Welk als Stellvertretende Vorsitzende
Antje Tabel,
Rolf Pohlé
Aline Müller
Udo Ganser als weitere Vorstandsmitglieder
Verschiedene Mitglieder haben an den Trainertagen in Niederkaufungen teilgenommen.
Teilnahme am Tag der Vereine
2014
Zwei weitere GFK-Tage fanden statt am 3. Februar und 9. November unter dem Motto: «Hallo, hörst du mich?»
Für den zweiten GFK-Tag hatten wir den geschichtsträchtigen 9. November gewählt. Dieser Tag stand unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Jochen Partsch und als Zeitzeuge war Jochen Schmidt aus Darmstadt eingeladen.1)
Monatlicher Stammtisch
Zwei weitere Newsletter erscheinen
Entwicklung eines neuen Logos
Im Juni ein Seminar mit Frank Gaschler und Irmtraud Kauschat zum Projekt «Giraffentraum»
2015
Am 8. Februar sowie am 18. Oktober finden wieder GFK-Tage statt, an denen viele Menschen teilnehmen.
Im März findet ein Seminar zum Thema «Focusing» mit Allan Rohlfs und Jim Iberg statt (organisiert vom Verein D-A-CH deutsch sprechender Gruppen für Gewaltfreie Kommunikation e.V.)
Elisabeth Kanini Kimau berichtet über ihre Arbeit in einem Krisengebiet in Kenia: «Frieden ist möglich – auch nach 20 Jahren kriegerischer Auseinandersetzung»
Workshopnachmittag «GFK mit Pferden» mit Sylvia Pfeiffer
Besuch des Films «Beyond punishment»
Beschäftigung mit dem Ansatz «Restorative Circles» – Konfliktverwandlung im Kreis der Gemeinschaft.
Dazu ein Seminar mit Hannah Hartenberg
Daraus entsteht ein fester Arbeitskreis «Restorative Circles»
Und wie gehabt: Newsletter, Stammtisch
2016
Ein Schwerpunkt der Vereinsarbeit ist die Auseinandersetzung mit «Restorative Circles»
Die Arbeitsgruppe trifft sich regelmäßig
Es gibt ein 2. Seminar mit Hannah Hartenberg
Es gibt einen Antrag, bei Konflikten im Verein nach diesem Modell zu arbeiten
Es gibt in Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk der kath. Kirche (Nr. 30) ein Angebot für ehrenamtliche Helfer*innen in der Flüchtlingsarbeit an fünf Terminen.
31. Januar und 16. Oktober 2016 sind gut besuchte GFK-Tage in der Bessunger Knabenschule
Mitwirkung beim D-A-CH- Kongress «30 Jahre GFK in Deutschland» in der Hochschule Darmstadt und der Friedenskirche
Austausch «GFK und Friedensarbeit» mit Irmtraud Kauschat und Matthias Richter
2017
Auseinandersetzung mit dem Thema «Restorative Circles» Auch mit dem Ziel, diese Form der Konfliktbewältigung Mitgliedern des Vereins und Interessierten der Öffentlichkeit anzubieten. Dazu gibt es ein weiteres Seminar mit Hannah Hartenberg. Ein entsprechender Antrag zur Aufnahme der Konfliktbewältigung wurde an die Mitgliederversammlung gestellt.
Bildung einer Arbeitsgruppe zu «Feedback»
Wahl eines neuen Vorstands: Irmtraud, Christiane, Antje, Joachim, Jutta, Nikola, Regina und Renate sind jetzt Mitglieder im Vorstand
Es gibt inzwischen zahlreiche Artikel in den Zeitungen (Darmstädter Echo und Frankfurter Rundschau)
Zwei Newsletter sind erschienen, Stammtisch, Arbeitskreis Pädagogik und Spiritualität finden weiterhin statt
Austauschtreffen «Gewaltfreie Kommunikation im Gesundheitswesen» mit Irmtraud Kauschat
Ein besonderes Highlight ist das Benefizkonzert am 26. März 2017 Opernsänger Frank van Hove und Barbara Kummer-Buchberger, Insa van Hove, Bernhard Zapp und Martina Graf,
Lesung aus dem Buch «Vielleicht Esther» v. Katja Petrowskaja und eine Performance von Irmtraud Kauschat zur Arbeit in Krisengebieten im Gemeindehaus der Friedensgemeinde Darmstadt
Leider mussten wir uns von Doris Fahrenholz, die ein aktives Vereinsmitglied war, verabschieden. Sie verstarb am 29. August 2017. Wir richteten eine Gedenkfeier für Mitglieder und Freunde aus.
2018
Das Thema «Restorative Circles» beschäftigt uns weiterhin. Die MV stimmt der Aufnahme des Antrags in die GO zu und die Arbeitsgruppe selbst initiiert einen Restorative Circle mit einer auswärtigen Trainerin, der zur Weiterführung der Arbeit in der Gruppe führt.
Im Vorstand: Auseinandersetzung mit dem Ansatz «GFK Plus» und der Strukturierung der Aufgaben im Verein und Vorstand.
Gut besuchte GFK-Tage am 4. März und 4. November (20 bzw. 12 Workshops, insgesamt 20 Trainer*innen).
Einführung von Feedbackbögen beim GFK-Tag im November.
Ein umfangreicher Newsletter erscheint.
Unterstützung für zwei VS-Mitglieder zur Teilnahme am
D-A-CH-Kongress, der in Mannheim stattfand.
2019
Visionentag im Januar 2019
Daraus entstehen verschiedene Projekte, um die sich Vereinsmitglieder und Vorstand kümmern:
Vorbereitung des Forgiveness- Projektes in Zusammenarbeit mit dem «Offenen Haus» in Darmstadt.
Kernpunkt ist eine Ausstellung, die zum Ziel hat, sich der Möglichkeit von Versöhnung nach Gewalt, Tragödien und Ungerechtigkeiten zu nähern und die Natur des Vergebens zu erforschen als einen Weg der Erneuerung. In dieser Ausstellung werden Banner mit verschiedenen «Geschichten» Betroffener gezeigt.
Dazu wird von der AG ein Rahmenprogramm entwickelt mit Workshops, Filmabenden, Führungen usw.
Überarbeitung der Homepage: Hierzu trifft sich eine weitere AG.
Restorative Circles: Das System der Restorative Circles ist im Verein etabliert, es stehen Gastgeber*innen zur Verfügung. Die Gruppe hat sich zum Jahresende hin verändert und arbeitet in der neuen Konstellation weiter.
Benefizkonzert mit dem «Trio Dreiklang» am 3. November 2019
Holy Land Trust: Vortrag und Gespräch mit Elias Dies
Elias Dies (Menschenrechtsorganisation Holy Land Trust und Mitglied des Vereins «Friendship across Borders»
Titel des Vortrags war:
«Das Unmögliche möglich machen: Ein gerechter und dauerhafter Friede im Heiligen Land»
Es gab wieder zwei GFK-Tage am 10. März 2019 sowie am 27. Oktober 2019 mit sehr guter Resonanz.
Stammtisch, Teilnahme am Tag der Vereine und regelmäßige Treffen der Ag‘s und des Vorstandes finden weiterhin statt.
Ein neuer Newsletter ist ebenfalls erschienen.
2020
Der Verein hat jetzt 49 Mitglieder.
Es hat eine Klärung der Arbeiten in Vorstand und Verein stattgefunden: Der Vorstand bereitet die GFK-Tage vor und führt sie durch und erledigt alle administrativen Aufgaben.
Andere inhaltliche Aufgaben können von Mitgliedern wie auch von Vorstandsmitgliedern weitgehend eigenverantwortlich bearbeitet werden, eine regelmäßige Rückkoppelung mit dem Vorstand ist notwendig.
Sitzungen des Vorstandes werden auf der Homepage bekannt gegeben und beschäftigen sich im Wechsel mit inhaltlichen und administrativen Themen.
Als es im Vorstand schwierig wurde, haben wir uns Unterstützung von einer anderen Trainerin geholt, die sehr erfolgreich war.
Neues Material wurde erstellt: Flyer, Visitenkarten, Mastervorlagen für Rechenschaftsbericht, GFK-Tag
Am 1. März GFK-Tag in der Knabenschule mit 73 Teilnehmer*innen, 19 Workshops von 15 Trainer*innen, sehr positive Rückmeldungen.
Dann kam Corona. Das bedeutete: Lernen des Umgangs mit Zoom, der nächste GFK-Tag wird online durchgeführt.
Er fand am 25. Oktober statt, hatte ein etwas kleineres Angebot mit drei verschiedenen Accounts und einem Account für das Tagescafé. 40 TN besuchten 12 Workshops von elf Trainer*innen.
Die Technik klappte und so konnten wir am Ende feststellen, dass der GFK-Tag auch in dieser Form zum Wachstum vieler Menschen beigetragen hat.
Die Homepage hat ein neues Gesicht bekommen, wir verschicken jetzt in regelmäßigen Abständen Rundmails an Mitglieder und Interessierte über Mailchimp und geben zu den GFK-Tagen Newsletter heraus.
Den Stammtisch verwandelten wir in einen Online-Stammtisch und trafen uns regelmäßig am 17. eines Monats. Dabei zeigte sich, dass zu dem Online-Stammtisch Menschen kommen, die weiter weg wohnen und deshalb nicht an einem persönlichen Treffen teilnehmen würden. Das Online- Format hat auch die Struktur der Treffen verändert: Nach einer gemeinsamen Befindlichkeitsrunde machen wir ein GFK-Angebot z.B. empathisches Zuhören, Wertschätzung, Dankbarkeit…, wobei das Thema auch von den Teilnehmer*innen eingebracht werden kann.
Im Vorstand entstand die Idee aus den Newslettern eine Broschüre zusammenzustellen und diese allen Interessierten zur Verfügung zu stellen.
Die Ausstellung zum Forgiveness-Projekt wurde auf einen Zeitpunkt verschoben, wenn persönliche Treffen wieder möglich sind.
Die AG Restorative Circles ruht ebenso
Für die Bibliothek wurden neue Bücher angeschafft
2021
Die Mitgliederzahl ist auf 51 Personen angewachsen.
2021 war durch Corona bestimmt:
Es gab zwei Online GFK-Tage, verteilt jeweils auf Samstagnachmittag und Sonntagvormittag.
Der Stammtisch fand weiterhin online statt,
Ebenso die Mitgliederversammlung, in der ein neuer Vorstand gewählt wurde.
Irmtraud Kauschat beendet ihr Arbeit als Vorsitzende des Vereins. Christiane Welk wurde - befristet auf zwei Jahre - als neue Vorsitzende gewählt. Sebastian Lenz wurde stellvertretender Vorsitzender.
Wir trafen uns online, um die anfallenden Arbeiten zu besprechen und zu erledigen.
Zwei neue Newsletter (Nr. 15 und 16) sind ebenfalls erschienen.
Weitere Veranstaltungen waren:
«Diskriminierende Sprache in Wort und Bild auf Basis der GFK»
Nikola Poitzmann hat uns dabei angeleitet.
Ein anderer in Darmstadt ansässiger Verein ist an uns herangetreten, für deren Beschäftigte (ca. 160 Menschen) ein dreistündiges Training in Gewaltfreier Kommunikation zu machen.
Es wurden Trainer*innen gefunden und an acht Terminen wurde das Training 2022 erfolgreich durchgeführt.
Gleichzeitig hoffen wir inständig, dass bald wieder persönliche Treffen möglich sind.
Wir bereiteten ein Anti-Rassismus-Training vor, dass 2022 in Alsbach-Hähnlein durchgeführt wurde. Trainer: Austen P. Brandt und Jens Mätschke- Gabel.
Das geplante Vereinsfest wurde zu einer Wanderung umgewandelt, an der ca. 12 Menschen teilnahmen.
2022
Noch hat uns Corona fest im Griff:
Wir treffen uns regelmäßig online oder draußen an der frischen Luft, z.B. zu einem „Stammtisch im Gehen“ (am 17. Februar 2022)
Die anderen Veranstaltungen finden jedoch online statt:
Ein Workshop mit Irmtraud zum Thema:
«Womit ich gehört werden möchte» am 16. Februar.
Der GFK-Tag findet am 2. und 3. April online statt.
Am Nachmittag des 3. April gibt es die Fortsetzung in Präsenz in der Knabenschule in der Hoffnung, dass sich niemand mit Covid 19 ansteckt. (was tatsächlich auch so war!)
Am 21. März fand die Fortsetzung des Workshops von Nikola Poitzmann aus dem letzten Jahr statt:
«Meine ich, was ich sage?» Diskriminierungsbewusst kommunizieren in Wort und Bild
Hierbei geht es um Begriffe und Bilder der (un)bewussten Abwertung, der historisch gewachsenen ungleichen Machtverhältnisse, um Selbstund Fremdbezeichnung und natürlich um die Verknüpfung dieses (neuen) Wissens mit der Gewaltfreien Kommunikation.
Der GFK-Tag im Herbst (am 25. September 2022) konnte tatsächlich in Präsenz in der Knabenschule stattfinden – Wir alle genossen die vertraute Atmosphäre, das gemeinsame Beisammensein, die angenehmen Gespräche und die Inspiration durch die Workshops.
Ein neuer Newsletter (Nr. 17) ist auch rechtzeitig zum GFK-Tag erschienen.
Im Oktober hatten wir ein Training mit Lilian Ehindiamhen über «Strukturelle Gewalt und Sozialer Wandel».
Lilian kommt aus Nigeria und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der GFK. Zurzeit lebt sie in Brüssel und arbeitet an ihrer Dissertation in Theologie.
Im November konnte dann das Anti- Rassismus- Training stattfinden mit acht Teilnehmer*innen.
Aus der Einladung zu diesem Training:
«Es geht darum, dass wir unsere Sensibilität schärfen und ausweiten für Machtstrukturen und Machtverhältnisse: Sowohl im persönlichen Bereich als auch im Kontext gesellschaftlicher und politischer Dynamik sowie im Kontext verschiedener Kulturen, auch in historischer Hinsicht. Welche Dynamiken tragen dazu bei, dass wir uns – oft unbewusst und unsichtbar – unsere Bedürfnisse auf Kosten anderer Menschen erfüllen? Wie sind wir als ‹weiße› Menschen oft ungewollt in rassistische Strukturen verstrickt?»
Weiterhin Arbeit an der Jubiläumsbroschüre, Umfang inzwischen 148 Seiten. Es wird deutlich, dass in den Newslettern ein großer Schatz verborgen liegt, den es zu heben gilt.
2023
Dieses Jahr besteht der Verein 15 Jahre!
Das gilt es zu feiern. Ideen dazu gibt es bereits.
Die Arbeit an der Jubiläumsbroschüre geht weiter. Wir haben jemanden, der das Buch layouten wird. Dann kann es gedruckt werden und ist hoffentlich im Juni für alle verfügbar.
Die nächsten GFK-Tage sind auch schon in Planung:
Am 12. März sowie am 8. Oktober in der Knabenschule.
Am 18. Juni findet die nächste Mitgliederversammlung statt.
1) Zur Auswahl des 9. Novembers:
9. November 1848: Ermordung Robert Blum, «Ich sterbe für die Freiheit». Der Demokrat Robert Blum wurde in Wien von den Truppen der Gegenrevolution erschossen. Das war der Anfang vom Ende der Märzrevolution in den Staaten des deutschen Bundes.
9. November 1918: Reichskanzler Max von Baden gab aus Sorge vor einem radialen politischen Umsturz die Abdankung des Kaisers bekannt. Philipp Scheidemann rief daraufhin von einem Balkon des Reichstags die erste deutsche Republik aus.
9. November 1923: Hitler-Ludendorff-Putsch mit dem Ziel der Absetzung der Regierung in Berlin und Erringung der Macht in einer nationalen Diktatur. Hitler marschierte gemeinsam mit Ludendorff zur Feldherrnhalle in München. Die bayerische Polizei stoppte den Marsch, die NSDAP wurde daraufhin verboten, Hitler zu fünf Jahren Haft verurteilt.
9. November 1938: Reichsprogromnacht; Läden, Wohnungen jüdischer Bürger*innen wurden geplündert und zerstört, Synagogen in Brand gesetzt, Jüdinnen und Juden ermordet.
9. November 1989: Fall der Berliner Mauer; am 4. November begann die Demonstrationsbewegung in Berlin-Ost, Leipzig folgte zwei Tage später. Am 7. November trat die DDR-Regierung zurück, einen Tag später der Ministerrat und danach das Politbüro.
Am 9. November verkündete das Politbüromitglied Günter Schabowski in einer Pressekonferenz die sofortige Öffnung der Mauer. Die neue Reiseregelung trete «sofort» in Kraft. Tausende Ostberliner strömten zu den Grenzübergängen. Gegen 23.30 Uhr wurde der Übergang in der Bornholmer Straße geöffnet.
Sieh die Schönheit in mir
Wozu Gewaltfreie Kommunikation – ich bin doch nicht gewalttätig
Die Sprache des Friedens sprechen
Was ist GFK für mich?
GFK bedürfnisbasiert – schnell und einfach
Gewaltfreie Kommunikation – bedürfnisorientiert von Mensch zu Mensch –
Gewaltfreie Kommunikation als Türöffner in der Jugendarbeit
Wertschätzende Sprache statt Polarisierung
Schlüsselunterscheidungen
Ubuntu – Ich bin, weil du bist
Gewaltfreie Kommunikation - ein Weg zu Gesundheit und Lebensfreude
Kathy und Red Grammer
Sieh die Schönheit in mir,
Such das Beste in mir,
Das ist es, was ich wirklich bin
Und was ich wirklich sein möchte.
Es mag etwas dauern,
Es mag schwer zu entdecken sein,
Aber sieh die Schönheit in mir.
Sieh die Schönheit in mir,
Heute und jeden Tag:
Kannst du das Wagnis eingehen,
Kannst du einen Weg finden
In allem, was ich tue
Mich durchscheinen zu sehen
Und meine Schönheit wahrzunehmen?
See me beautiful
Look for the best in me
It‘s what I really am
And all I want to be
It may take some time
It may be hard to find
But see me beautiful
See me beautiful
Each and every day
Could you take a chance
Could you find a way
To see me shining through
In everything I do
And see me beautiful
2) ©1986 Smilin‘Atcha Music, Inc. Written by Red an Kathy Grammer in Marshall Rosenberg: Erziehung, die das Leben bereichert, Junfermann 2004, Übersetzung: Karl Weidenbach (mit leichten Veränderungen von Christiane Welk)
Irmtraud Kauschat
Wenn wir Gewalt allein als physische Gewalt wie z.B. Schlagen definieren, brauchen wir vermutlich die Gewaltfreie Kommunikation nicht.
Wenn wir Gewalt definieren als etwas, das wir tun oder uns angetan wird, bei dem ein «Nein» nicht geachtet wird, persönliche Grenzen überschritten werden, könnte sie mit Sicherheit mehrmals am Tag notwendig werden.
Zentrales Anliegen der Gewaltfreien Kommunikation ist es herauszufinden, wie wir uns ausdrücken können, damit unsere Anliegen gehört werden und die andere Seite bereit ist, mit uns nach Lösungen zu suchen, die die Bedürfnisse beider berücksichtigen.
Die Grundannahmen der Gewaltfreien Kommunikation sind,
Dass es Bedürfnisse gibt, deren Erfüllung wir brauchen, um wirklich und freudvoll zu leben und uns weiter entwickeln zu können. Diese Bedürfnisse sind universell und gelten in allen Kulturkreisen gleichermaßen. Es ist wichtig Bedürfnisse von Werten zu unterscheiden, die sehr vielfältig und in jedem Kulturkreis unterschiedlich sein können. Werte können daher vielfach zu Missverständnissen und Konflikten führen. Wenn es im Kommunikationsprozess gelingt, die Bedürfnisse hinter den Werten zu sehen, wird sehr oft deutlich, dass es um die Erfüllung der gleichen Bedürfnisse geht.
Dass die Motivation jeglichen Handelns ein Bedürfnis ist, dass sich jemand erfüllen will, auch wenn die Weise wie es erfüllt wird, nicht mit unseren Werten/Vorstellungen übereinstimmt, vielleicht sogar anderen schadet.
Menschen, die diesen Grundannahmen folgen, entwickeln eine innere Haltung zu sich selbst und ihrem Gegenüber, die von Akzeptanz und dem Wunsch nach Verbindung gekennzeichnet ist. Aus dieser Haltung heraus versuchen sie die Bedürfnisse des anderen zu erkennen, auch wenn das für diesen neu und ungewohnt ist.
Wenn die Bedürfnisse von beiden Parteien gesehen werden können, tritt Erleichterung und Entspannung auf der emotionalen Ebene ein und die Dialogbereitschaft beider Seiten wird (wieder) hergestellt. Das ist der Beginn eines Versöhnungsprozesses. Auf dieser Basis können Konflikte bereits im Entstehungsprozess erkannt und bewältigt werden. Diese Kommunikationsstrukturen führen vom Gegeneinander zum Miteinander.
Der Begründer der Gewaltfreien Kommunikation Dr. Marshall Rosenberg erlebte als Sohn jüdischer Einwanderer in Detroit die offene Gewalt im Amerika der Rassentrennung der 40er Jahre. Aber auch in seinem Berufsalltag in einer psychiatrischen Klinik war der Umgang mit Patienten von Gewalt geprägt, der Mensch wurde nicht wahrgenommen und verschwand hinter der Diagnose. Ausgehend von diesen Erfahrungen und beeinflusst durch die wertschätzenden Prinzipien von Carl Rogers entwickelte Marshall Rosenberg in den 60er Jahren die Gewaltfreie Kommunikation.
Seit langem ist Marshall Rosenberg in Konfliktgebieten tätig, um durch Gewaltfreie Kommunikation zu Versöhnung und zu einem friedlichen Miteinander beizutragen, unter anderem in Israel und Palästina, in Nordirland, in Ruanda und in Serbien. Er arbeitet mit gewalttätigen Jugendlichen und mit Insassen von Strafanstalten. Ausgehend von der Gewaltfreien Kommunikation entwickelte er einen «Täter-Opfer-Ausgleich», der dem Opfer die Chance einräumt, mit seinem Schmerz vom Täter wirklich gesehen und wahrgenommen zu werden. Nach der Erfahrung dieser Wahrnehmung ist dieser Mensch auch bereit, den Täter zu hören, und wirkliche Versöhnung kann stattfinden.
Seit 1984 dient das Center for Nonviolent Communication in den USA (www.cnvc.org) als organisatorische Verbindung und Unterstützung für die Trainer*innen auf der ganzen Welt. Diese Organisation veröffentlicht eine Liste von Trainer*innen, man findet Informationen zu internationalen Trainings und Artikel aus Zeitschriften zum Thema Gewaltfreie Kommunikation.
Die Gewaltfreie Kommunikation kann in unterschiedlichen Situationen eingesetzt werden:
In der Familie, zwischen Eltern und Kindern, in der Partnerschaft
In Firmen
In Schulen und Kindergärten
Im Gesundheitswesen als Kommunikationsgrundlage
Als Therapie
Als Mediation zwischen Konfliktparteien
Als Täter-Opfer-Ausgleich
Christiane Welk
Was ich in meinem Leben möchte, ist Einfühlsamkeit, ein
Fluss zwischen mir und anderen, der auf gegenseitigem
Geben von Herzen beruht.
– Marshall B. Rosenberg –
«Was bringt Menschen dazu, andere zu verletzen?» und «Wie kommt es dazu, dass es gleichzeitig Menschen gibt, die gerne zum Wohlergehen anderer beitragen?» – diese beiden Fragen haben Marshall Rosenberg zeit seines Lebens beschäftigt und dazu geführt, dass er die Gewaltfreie Kommunikation entwickelt hat: Zum einen aus der Klientenzentrierten Psychotherapie nach Rogers und zum anderen aus der Humanistischen Psychologie.
Später kam noch das Konzept der universellen Bedürfnisse von Manfred Max-Neef hinzu. Daraus hat Marshall Rosenberg eine Haltung und Methode entwickelt, die uns darin unterstützen kann, mit uns selbst und mit anderen in eine einfühlsame Verbindung zu gehen. Für ihn liegt die Antwort auf die Frage nach der «Ursache von Gewalt in der Art und Weise, wie wir gelernt haben zu denken, zu kommunizieren und mit Macht umzugehen.» Sagt jemand z.B.: «Du bist Schuld, dass es mir schlecht geht» oder «Sie sind inkompetent», ist es sehr wahrscheinlich, dass das Gegenüber das als Vorwurf hört und nicht mehr weiter zuhören mag oder anfängt sich zu verteidigen.
Ganz anders hört es sich an, wenn dieselbe Person sagt: «Puh, mir geht es im Moment gerade richtig schlecht, ich brauche gerade Unterstützung und Erholung…», dann ist es viel wahrscheinlicher, dass die andere Person in Verbindung mit dem geht, was sie gerade gehört hat und der anderen Person Unterstützung gibt.
Bedürfnisse sind die Wurzeln unserer Gefühle und die Motivation für unsere Handlungen. Ausgehend von dieser Grundannahme lernen wir in dieser Fortbildung die Gewaltfreie Kommunikation kennen, durch vielfältige Übungen, kleine Inputs und gemeinsames Erforschens unserer Bedürfnisse und Strategien.
Unsere Bedürfnisse verbinden uns. Körperliche Gewalt, ebenso wie verbale Gewalt, sind ein schmerzhafter Ausdruck nicht erfüllter Bedürfnisse.
Bei der Gewaltfreien Kommunikation geht es um Worte.
Bei der Gewaltfreien Kommunikation geht es NICHT um Worte,
es geht um die Haltung, das Bewusstsein.
– Marshall B. Rosenberg –
Gewaltfreie Kommunikation lädt dazu ein, mit sich selbst und mit anderen in eine liebevolle, annehmende Verbindung zu kommen und aus dieser Verbindung heraus entsprechend zu handeln. Wir Menschen sind soziale Wesen und aufeinander bezogen. Menschliches Leben ist Geben und Nehmen. Die GFK bietet eine Sprache, die uns darin unterstützt das zu leben. Die Vision der GFK ist, dass es möglich ist, eine Welt zu schaffen, in der die Bedürfnisse jedes Menschen gehört und respektiert werden und wir Lösungen finden, sie zu erfüllen, die uns allen guttun. Die Basis dafür ist die Überzeugung, dass genug für alle da ist.
Dabei helfen die folgenden Prinzipien der Gewaltfreien Kommunikation:
Wir sind alle MENSCHEN. Als solcher bin ich einzigartig und schätze die Einzigartigkeit in jedem anderen Menschen.
Verbindung ist der Schlüssel, meine eigenen Bedürfnisse zu verstehen und die der anderen.
Unsere Bedürfnisse sind universell: Jeder Mensch hat dieselben Bedürfnisse, unabhängig von Kultur, Geschlecht, Hautfarbe, Religion, Alter.....
Alles, was Menschen tun, dient dazu, Bedürfnisse zu erfüllen. Es gibt viele Wege/Strategien, ein Bedürfnis zu erfüllen.
Die Erfüllung unserer Bedürfnisse ist nicht an einen bestimmten Menschen oder eine bestimmte Handlung gebunden.
Unsere Gefühle sind ein Wegweiser zu erfüllten bzw. unerfüllten Bedürfnissen.
Gefühle werden von Handlungen anderer ausgelöst und nicht verursacht.
Ursache von Gefühlen sind unsere eigenen erfüllten oder nicht erfüllten Bedürfnisse.
Es gibt kein «gut/schlecht» und kein «richtig/falsch».
Konflikte entstehen auf der Ebene von Wegen/Strategien sich Bedürfnisse zu erfüllen. Wenn wir die darunterliegenden Bedürfnisse erkennen, finden wir (üblicherweise) Lösungen, die die Bedürfnisse aller im Blick haben.
Ein Bedürfnis anzuerkennen oder anderen einfühlend zu begegnen, heißt nicht, die Strategie oder Handlungsweise des anderen zu billigen.
Jede Handlung, auch wenn sie verletzend wirkt, ist ein Versuch, sich Bedürfnisse zu erfüllen. Für jede Handlung gibt es einen «guten Grund».
Urteile und Beschuldigungen sind Wegweiser zu unerfüllten Bedürfnissen.
Schaubild von Irmtraud Kauschat
Die Erfüllung der Bedürfnisse ist nicht an einen bestimmten Ort, eine bestimmte Person, eine bestimmte Zeit, ein bestimmtes Objekt und/oder an eine bestimmte Handlung gebunden.
Notwendig ist es, sich Bedürfnisse zu erfüllen, um zu überleben, sich zu entwickeln und gesund zu sein und zu bleiben.
Werden Bedürfnisse nicht erfüllt, kommt es zu Spannungszuständen.
Hier eine Liste der Bedürfnisse, wie sie von Laurence Reichler 1997, nach Dr. Obrecht, Schule für soziale Arbeit, Marshall Rosenberg und Dr. Irmtraud Kauschat entwickelt wurde:
Physiologische Bedürfnisse
Ich-bezogene Bedürfnisse
soziale Bedürfnisse
Atmung/Luft Schlaf/Ausruhen/ Erholung Nahrung- Essen und Trinken Schutz/ Wärme/ Sicherheit Sensorische Anregung/ Berührung Bewegung Licht Urinieren/ Stuhlgang Sexueller Ausdruck
Selbständigkeit/ Selbstbestimmung/ Autonomie Selbstvertrauen Vertrauen Integrität (meine Handlun- gen stimmen mit meinen Werten überein) Kreativität Ehrlichkeit/Echtheit/ Authentizität Wirksam-Sein, Bewirken, Beitragen Beteiligung am Leben, Sinn In der Mitte sein – mit sich Eins sein
Zugehörigkeit Anerkennung/Akzeptanz (dass + wie ich bin) Wertschätzung (für das, was ich tue) Unterstützung Bildung (Erkenntnis/ Wachstum) Liebe Intimität: Nähe, Zärtlichkeit, Geborgenheit Verstehen (große Zusammenhänge) Friede Schönheit Begeisterung/Freude Feiern/Bedauern, Trauern Ordnung/ Ritual Spiritualität Einfühlung
Grundannahmen der Gewaltfreien Kommunikation zu den Gefühlen:
Alle Gefühle sind gleichwertig, es gibt keine guten oder schlechten Gefühle. Sie sind Wegweiser dafür, ob unsere Bedürfnisse erfüllt sind oder nicht. Sind Bedürfnisse erfüllt, fühlen wir uns «gut», sind sie nicht erfüllt, fühlen wir uns «schlecht».
Meine Gefühle können von Handlungen anderer AUSGELÖST werden, die Ursachen jedoch liegen in mir selbst, in meinen erfüllten oder unerfüllten Bedürfnissen. Ebenso wenig verursache ich die Gefühle anderer Menschen.
Gefühle, wenn unsere Bedürfnisse nicht erfüllt sind:
abwesend
angespannt
besorgt
deprimiert
einsam
erschöpft
gleichgültig
kleinmütig
Langeweile
miserabel
passiv
unstet
traurig
verwirrt
ängstlich
angstvoll
bestürzt
desinteressiert
elend
erschrocken
hilflos
konfus
lethargisch
müde
ungeduldig
schlaff
überlastet
verzagt
alarmiert
apathisch
betrübt
düster
entsetzt
frustriert
irritiert
krank
matt
mutlos
unruhig
Schmerz
verdrossen
verzweifelt
allein
bekümmert
bitter
durcheinander
(enttäuscht)
furchtsam
kalt
kribbelig
melancholisch
niedergeschlagen
unsicher
träge
(verletzt)
Enttäuscht und verletzt stehen in Klammern, weil sie leicht als Vorwürfe oder Kritik gehört werden können.
Gefühle, wenn unsere Bedürfnisse erfüllt sind:
absorbiert
behaglich
dankbar
erleichtert
fasziniert
froh
gelassen
interessiert
motiviert
ruhig
sorglos
unternehmungslustig
aktiv
belebt
energievoll
erlöst
frei
fröhlich
glücklich
lebhaft
munter
sanft
überrascht
vertrauensvoll
angeregt
berührt
enthusiastisch
erregt
freudig
gebannt
heiter
liebevoll
mutig
selig
überschwänglich
wach
begeistert
bewegt
erfüllt
erstaunt
friedlich
geborgen
hoffnungsvoll
lustig
neugierig
sicher
unbekümmert
zärtlich
Gefühle, die mit unseren Gedanken und Urteilen verbunden sind, die auf dem Konzept von «richtig – falsch» beruhen:
Wut
Scham
Schuld
Depression
Wörter oder Ausdrücke, die in unserer Gesellschaft für Geühle verwendet werden, die unsere Gedanken, Urteile, Bewertungen und Diagnosen ausdrücken. Diese sind nicht hilfreich in der Kommunikation («Pseudo-Gefühle»):
abgelehnt
betrogen
gekränkt
ignoriert
reingelegt
vernachlässigt
wichtig
angegriffen
beurteilt/verurteilt
geschätzt
(in)kompetent
(un)geliebt
verraten
ausgenutzt
blöd
getäuscht
manipuliert
unterdrückt
verschmäht
ausgestoßen
diskriminiert
gezwungen
(miss)verstanden
unwürdig
verwöhnt
benutzt
dumm
hintergangen
provoziert
verlassen
wertlos
Ich fühle mich wie...
Ich habe das Gefühl, dass...
Drei Wege der Gewaltfreien Kommunikation
Selbsteinfühlung
Einfühlung
Selbstausdruck
Ich erkenne meine Gefühle und Bedürfnisse, erkenne moralische Urteile über mich selbst und andere, überwinde sie und lege damit die Basis zur Kommunikation und Verbindung zu anderen. Ich kann den Selbsteinfühlungstanz auch für mich selbst machen.
(siehe Schaubild auf der nächsten Seite ©Bridget Belgrave & Gina Lawrie)
Das GFK-Tanzparkett © Bridget Belgrave & Gina Lawrie 2003 www.NvcDanceFloors.com Center for Nonviolent Communication www.cnvc.org
Ich kann mich in andere einfühlen, indem ich mich mit seinen/ihren Beobachtungen, Gefühlen, Bedürfnissen und Bitten verbinde (ohne dass ich sie billigen muss) und mit ihnen nach Wegen suche, wie sie ihre Bedürfnisse erfüllen können.
Ich teile meine Beobachtungen, Gefühle und Bedürfnisse und Bitten mit und handle auf dieser Basis Lösungen aus. Die Intention dabei ist ebenfalls die Verbindung zum anderen zu leben.
Hinter jedem Wort oder jeder Aktion steckt eine Wahl, die von unserer Intention beeinflusst wird. Diese Intention hat Einfluss auf unsere Worte und Handlungen. Daher ist es sinnvoll unserer Intention große Achtsamkeit zu schenken, wenn wir etwas sagen. Klar werden, was ich sagen möchte und verstehen, was der/die andere sagen möchte, sind grundlegend für eine gelingende Kommunikation. Das gelingt am ehesten, wenn wir diese vier Komponenten beachten:
1. Beobachtung
2. Gefühl
3. Bedürfnis
4. Bitte
In einem ersten Schritt teilen wir eine wertfreie Beobachtung mit. Häufig vermischen wir in der Alltagssprache eine Beobachtung mit einem moralischen Urteil, einer Diagnose oder einer Interpretation: z.B.: «Immer bist du nicht da!»
Es passiert leicht, dass die/der andere eine solche Bemerkung als Vorwurf hört und sich verteidigen will oder gar sich Vorwürfe macht. Die Kommunikation und die Verbindung zum anderen bricht ab.
Bleibe ich bei der reinen Beobachtung, gibt es kein richtig oder falsch im Sinne einer moralischen Verurteilung. Es gibt Aussagen oder Handlungen, die mein Leben und das von anderen bereichern, es erfreulicher und leichter oder schwieriger machen. Eine moralisch wertfreie Beobachtung kann diese sein:
«Gestern Abend warst du nicht zuhause«
Ich beziehe mich auf eine ganz konkrete Situation und verallgemeinere nicht.
In der ersten Aussage verallgemeinere ich durch das Wort «immer».
Ich kann jedoch nicht mit Sicherheit sagen, ob es tatsächlich «immer» ist. Mit Sicherheit kann ich sagen, dass es gestern Abend der Fall war.
Verallgemeinerungen werden häufig als Vorwurf gehört und rufen Widerspruch, Verteidigung und Auseinandersetzung hervor. Es kommt zu Diskussionen, unter Umständen zu Gegenvorwürfen – was nicht zielführend ist.
Wichtig ist es, sich auf eine konkrete Situation zu beziehen.
Die höchste Form menschlicher Intelligenz ist die Fähigkeit, zu beob-achten, ohne zu bewerten.
– Jiddu Krishnamurti –
Im zweiten Schritt spüren wir in uns hinein. Was genau fühle ich, wo in meinem Körper ist das Gefühl präsent? Bin ich traurig, weil mein Partner gestern Abend nicht zuhause war? Hätte ich den Abend gerne gemeinsam verbracht? Oder war ich froh, dass ich den Abend alleine war? Habe ich Raum für mich gehabt?
Das Gewahr-werden meiner Gefühle führt mich zu dem dritten Schritt, dem Erspüren meiner Bedürfnisse. Was brauchte ich in dieser Situation? Wünschte ich mir Verbindung oder Gemeinschaft oder Nähe und Zärtlichkeit? Oder brauchte ich Ruhe, Erholung, Zeit für mich? Wollte ich Verbindung, Gemeinschaft, hätte ich diese auch mit anderen Freunden haben können, ich wäre nicht auf den Partner angewiesen. Ruhe, Erholung kann ich mir auch alleine erfüllen und eine Verbindung von beiden vielleicht durch einen Gang in die Sauna mit Freunden....
Die Erfüllung der Bedürfnisse ist nicht an eine bestimmte Person, einen bestimmten Ort, eine bestimmte Zeit, ein bestimmtes Objekt und/oder an eine bestimmte Handlung gebunden.
Daraus entsteht der vierte Schritt, die Bitte.
Ich kann eine Bitte an mich selbst richten oder an einen anderen Menschen. In der Gewaltfreien Kommunikation unterscheiden wir zwei Arten von Bitten:
1. Die Verbindungsbitte
2. Die Handlungsbitte