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Die neunjährige Leni staunt nicht schlecht, als sie eines Nachts den zaubernden Drachen Fackel in ihrem Zimmer entdeckt. Mit den frechen Meerschweinchen Moppi und Poppi, den Fackel Flügel und eine Stimme verliehen hat, folgt Leni Fackel in die Welt der Feen. Denn Fackel sieht in Leni die Auserwählte. Nur sie kann die Feen vor dem bösen Zauberer Ticktack retten, der ihre Welt in Zucker verwandelt hat. Leni muss sich beeilen, denn die Feen sind bereits am Zucker erkrankt und drohen, daran zu verhungern. Doch, wie soll sie den mächtigen Zauberer aufhalten? Ein magisches Abenteuer beginnt, das Lenis Leben für immer verändert wird.
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Seitenzahl: 48
Veröffentlichungsjahr: 2020
Eine Falle für den Dieb
Die verzuckerte Fee
Die Eindringlinge
Ein böses Erwachen
Ein Schaf für das Schwein
Pups und Mief
Alles nur Schwindel
Lenis Bestimmung
Leni reichte es! Ihr ganzes Zimmer war verwüstet, ihre Meerschweinchen wieder mal auf der Flucht und ihre Socken spurlos verschwunden. Jede Nacht passierte das Gleiche. Und sie bekam den Ärger und musste alles wieder aufräumen. Dabei gab es nichts Nervigeres als Aufräumen!
Aber das wollte sie sich nicht länger gefallen lassen. In dieser Nacht würde sie den fiesen Einbrecher erwischen und dann bekäme er die Überraschung seines Lebens! Mit Mamas großer Taschenlampe, Omas Deo und einer vollen Tüte Legosteine bewaffnet, versteckte sie sich unter ihrer Bettdecke und wartete.
Wer wohl der nächtliche Besucher sein könnte? Vielleicht waren es doch ihre Meerschweinchen, Moppi und Poppi? Aber, wie hatten sie es geschafft, das schwere Schloss zu öffnen? … Und Lenis Hose auf die Lampe zu hängen? … Und dieser ekelige Sabber überall? Das war doch kein Schweinerotz?!
Leni fielen gerade die Augen zu, da hörte sie plötzlich ein Geräusch. Mit angehaltenem Atem lauschte sie in die Stille. Da! Da war es wieder. QUIETSCH! Die Hände fest um Taschenlampe und Deo geklammert rutschte sie vorsichtig an den Rand ihres Hochbetts und späte durch einen kleinen Spalt in der Bettdecke. Dort saß doch jemand auf ihrem Schreibtischstuhl und drehte sich!
Na warte, dachte sie und setzte zum Schuss an. Mit einer einzigen Bewegung drückte sie auf den Knopf der Taschenlampe und tauchte unter der Decke hervor. Das Wesen erstarrte. Leni blickte in zwei riesige Glupschaugen. Vor lauter Schreck packte sie das Duftspray, drückte es so fest sie konnte und versetzte den Raum in dichten Nebel.
Erst passierte Nichts. Dann hörte sie ein lang gezogenes Schniefen.
„HA… HATSCHIII!“, donnerte es. Sogleich schoss eine riesige Flamme an die Zimmerdecke, wo sie mit einem dumpfen Knall verpuffte.
Etwas flog auf Leni zu und warf sie nach hinten.
„Oooh, das war knapp!“, hörte sie eine tiefe Stimme über sich.
„Das bitzelt in der Schnauze, das Zeugs.“
Keuchend und strampelnd versuchte sie sich zu befreien. „He, runter von mir! Ich bekomme keine Luft mehr.“
„Oh, Verzeihung!“, brummte das Wesen erschrocken und flatterte ans andere Ende ihres Bettes, wobei es Lenis Poster mit den Flügeln von den Wänden fegte.
Mit zitternden Händen richtete Leni die Taschenlampe auf den nächtlichen Besucher und war fassungslos. DAS war absolut NICHT möglich! Sie musste doch eingeschlafen sein und träumen. Da saß ein DRACHE auf ihrem Bett! Ein ziegelsteinroter Drache mit Glubschaugen, zwei Hörnern auf dem Kopf und einer riesigen Schnauze, aus der … Moment mal!
„Ist das da meine Socke in deinem Maul?!“, fragte Leni entsetzt.
Der Drache guckte etwas verdutzt, blinzelte verlegen und fing schließlich an zu würgen. Mit einem Schwall beförderte er einen verschleimten Batzen auf Lenis Bettdecke, der verdächtig nach zerkauten Wollsocken aussah.
„Igitt, ist das eklig!“, schüttelte sich Leni und rutschte ein Stück von dem feuchten Knäuel ab.
„Entschuldigung.“, brummte der Drache und ließ den Kopf hängen. „Die haben so lecker gerochen. Da konnte ich einfach nicht widerstehen.“
Da musste Leni lachen. Ein Drache, der auf Stinkesocken stand. Das gab es doch gar nicht!
„Du bist wirklich ein seltsamer Drache. Was machst du eigentlich hier, außer mein Zimmer auf den Kopf zu stellen?“
Der Drache riss die Augen auf und sah sich im Zimmer um.
„Auf den Kopf stellen?“, wunderte er sich. „Hab doch gar nix rumgedreht.“
„Das sagt man doch nur so!“, kicherte Leni. „Weil du so viel durcheinandergebracht hast.“
„Ach so.“ Jetzt musste auch der Drache lächeln und hatte plötzlich Ähnlichkeit mit einer Grinsekatze. „Durcheinander kann ich gut!“, meinte er, sah kurz nach unten und blies daraufhin eine glitzernde Wolke durchs Zimmer.
Leni traute ihren Augen nicht. Alles begann plötzlich zu schweben. Ihr Teppich hob sich vom Boden und begann in der Luft zu tanzen. Ihre Bilder folgten ihm und wirbelten im Kreis um ihn herum. Ihre Spielzeugfiguren drehten sich wie Kreisel durch den Raum. Und, als wäre dies nicht schon genug der Zauberei, flatterte ein Schweinchen - ja, ein geflügeltes Schweinchen - quiekend an ihr vorbei!
„Wow! Das ist doch ein Traum. Das kann ich nicht glauben.“, flüsterte Leni entzückt.
„Ich auch nicht!“, seufzte der Drache glücklich. „Ich habe dich schon so lange gesucht. Und dann habe ich dich gefunden. Aber du hast immer nur geschlafen.“
„Du hast mich gesucht? Woher kennst du mich denn?“, wunderte sich Leni.
„Die Feenkönigin Dilara hat mir gesagt, wo ich dich finden werde.“
„Eine Feenkönigin? Jetzt willst du mich aber wirklich auf den Arm nehmen!“, lachte Leni und schüttelte den Kopf bis ihre braunen Locken flogen.
„Auf den Arm nehmen? Hmmm… Auf meinem Rücken ist es, glaube ich, gemütlicher. Aber, als Auserwählte kannst du dir das natürlich aussuchen.“, meinte der Drache nachdenklich.
„Hä?“, meinte Leni und sah den Drachen verwirrt an. „Welche Auserwählte? Jetzt verstehe ich gar nichts mehr.“
„Oh, Entschuldigung. Doch wieder zuviel Durcheinander.“, brummte der Drache verlegen und begann sich am ganzen Körper zu schubbern. Denn, das machten Drachen, wenn sie nervös wurden.
„Also? Wer bist du? Und wie kommst du in mein Zimmer?“, half Leni dem Drachen auf die Sprünge.
„Ach so, ja!“, fiel es ihm wieder ein und er hüpfte begeistert auf und ab, dass Lenis Bett nur so ächzte.
„Mein Name ist Fackel. Ich bin ein Feuerdrache aus dem Drachenland und ein Wächter der Welten. Die Feenkönigin Dilara hat mich geschickt, um dich zu holen.
Zauberer Ticktack macht schon wieder Blödsinn und hat Dilara das magische Zepter geklaut. Und jetzt will er, dass alle ihm gehorchen und machen, was er will. Sonst wird es den Feen schlecht ergehen, hat er gesagt.“
Plötzlich sprang Fackel auf und sah Leni entschlossen an.