Fall in Love with Your Stars - Luisa Carla Hartmann - E-Book

Fall in Love with Your Stars E-Book

Luisa Carla Hartmann

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Beschreibung

Entdecke dich selbst … in den Sternen! Können die Sterne uns dabei unterstützen, Klarheit über unsere Ängste, Sehnsüchte und Potenziale zu gewinnen? Diese Frage stellte sich Luisa Hartmann, als sie erstmals eine Horoskopanalyse in Händen hielt. Ihre anschließende Astrologieausbildung konfrontierte die Diplom-Psychologin mit Zweifeln, doch bald stellte sie fest: Die Astrologie kann helfen, Konfliktthemen aufzuspüren sowie ungelebte Talente zu entfalten. Mit diesem einführenden Buch möchte Hartmann Interessierten die Möglichkeit des astrologischen Selbststudiums bieten und sie dabei unterstützen, sich selbst besser kennenzulernen.

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© Piper Verlag GmbH, München 2023

Covergestaltung- und -motiv, Illustrationen sowie grafisch Umsetzung: Manuela Bauernfeind, www.hellrot.de

Konvertierung auf Grundlage eines CSS-Layouts von digital publishing competence, München mit abavo vlow, Buchloe

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Inhalt

Inhaltsübersicht

Cover & Impressum

Motto

Vorwort

Was ist Astrologie?

Was ist ein Horoskop?

Um was es geht

Wie und warum es geschieht

Wo es geschieht

Wie alles miteinander verbunden ist

Die Bausteine des Horoskops

Die zehn Planeten, wichtige Himmelskörper und sensitive Punkte

Die zehn Planeten

Die Sonne

Um was es geht

Schlüsselwörter

Motto

Hemmung, Symptome, Ängste und möglicher destruktiver Ausdruck der Sonnenkraft

Selbstreflexionsfragen

Der Mond

Um was es geht

Schlüsselwörter

Motto

Hemmung, Symptome, Ängste und möglicher destruktiver Ausdruck der Mondkraft

Selbstreflexionsfragen

Merkur

Um was es geht

Schlüsselwörter

Motto

Hemmung, Symptome, Ängste und möglicher destruktiver Ausdruck der Merkurkraft

Selbstreflexionsfragen

Venus

Um was es geht

Schlüsselwörter

Motto

Hemmung, Symptome, Ängste und möglicher destruktiver Ausdruck der Venuskraft

Selbstreflexionsfragen

Mars

Um was es geht

Schlüsselwörter

Motto

Hemmung, Symptome, Ängste und möglicher destruktiver Ausdruck der MARSkraft

Selbstreflexionsfragen

Jupiter

Um was es geht

Schlüsselwörter

Motto

Hemmung, Symptome, Ängste und möglicher destruktiver Ausdruck der Jupiterkraft

Selbstreflexionsfragen

Saturn

Um was es geht

Schlüsselwörter

Motto

Hemmung, Symptome, Ängste und möglicher destruktiver Ausdruck der Saturnkraft

Selbstreflexionsfragen

Uranus

Um was es geht

Schlüsselwörter

Motto

Hemmung, Symptome, Ängste und möglicher destruktiver Ausdruck der URANUSkraft

Selbstreflexionsfragen

Neptun

Um was es geht

Schlüsselwörter

Motto

Hemmung, Symptome, Ängste und möglicher destruktiver Ausdruck der Neptunkraft

Selbstreflexionsfragen

Pluto

Um was es geht

Schlüsselwörter

Motto

Hemmung, Symptome, Ängste und möglicher destruktiver Ausdruck der Plutokraft

Selbstreflexionsfragen

Chiron – Der verwundete Heiler

Um was es geht

Schlüsselwörter

Hemmung, Symptome, Ängste und möglicher destruktiver Ausdruck der Chironkraft

Die Mondknoten

Um was es geht

Der Nordknoten – der aufsteigende Mondknoten

Der Südknoten – der absteigende Mondknoten

Der Tierkreis

Die astronomischen Grundlagen des tropischen Tierkreises

Wie kommen die Astrologen nun zu diesem Tierkreisring?

Präzession: Definition und Entstehung

Der tropische und der siderische Tierkreis

Die zwölf Tierkreiszeichen und die Sonne in den Tierkreiszeichen

Widder

Power-Potenziale

herausforderungen

Die Sonne im Tierkreiszeichen Widder

Wie dein Sonnenzeichen dir zeigen möchte, dass es mehr Aufmerksamkeit, Heilung und Achtsamkeit braucht

Astrologische Selbstfürsorge für Widder

Stier

Power-Potenziale

herausforderungen

Die Sonne im Tierkreiszeichen Stier

Wie dein Sonnenzeichen dir zeigen möchte, dass es mehr Aufmerksamkeit, Heilung und Achtsamkeit braucht

Astrologische Selbstfürsorge für Stiere

Zwillinge

Power-Potenziale

herausforderungen

Die Sonne im Tierkreiszeichen Zwillinge

Wie dein Sonnenzeichen dir zeigen möchte, dass es mehr Aufmerksamkeit, Heilung und Achtsamkeit braucht

Astrologische Selbstfürsorge für Zwillinge

Krebs

Power-Potenziale

herausforderungen

Die Sonne im Tierkreiszeichen Krebs

Wie dein Sonnenzeichen dir zeigen möchte, dass es mehr Aufmerksamkeit, Heilung und Achtsamkeit braucht

Astrologische Selbstfürsorge für Krebse

Löwe

Power-Potenziale

herausforderungen

Die Sonne im Tierkreiszeichen Löwe

Wie dein Sonnenzeichen dir zeigen möchte, dass es mehr Aufmerksamkeit, Heilung und Achtsamkeit braucht

Astrologische Selbstfürsorge für Löwen

Jungfrau

Power-Potenziale

herausforderungen

Die Sonne im Tierkreiszeichen Jungfrau

Wie dein Sonnenzeichen dir zeigen möchte, dass es mehr Aufmerksamkeit, Heilung und Achtsamkeit braucht

Astrologische Selbstfürsorge für Jungfrauen

Waage

Power-Potenziale

herausforderungen

Die Sonne im Tierkreiszeichen Waage

Wie dein Sonnenzeichen dir zeigen möchte, dass es mehr Aufmerksamkeit, Heilung und Achtsamkeit braucht

Astrologische Selbstfürsorge für Waagen

Skorpion

Power-Potenziale

herausforderungen

Die Sonne im Tierkreiszeichen Skorpion

Wie dein Sonnenzeichen dir zeigen möchte, dass es mehr Aufmerksamkeit, Heilung und Achtsamkeit braucht

Astrologische Selbstfürsorge für Skorpione

Schütze

Power-Potenziale

herausforderungen

Die Sonne im Tierkreiszeichen Schütze

Wie dein Sonnenzeichen dir zeigen möchte, dass es mehr Aufmerksamkeit, Heilung und Achtsamkeit braucht

Astrologische Selbstfürsorge für Schützen

Steinbock

Power-Potenziale

herausforderungen

Die Sonne im Tierkreiszeichen Steinbock

Wie dein Sonnenzeichen dir zeigen möchte, dass es mehr Aufmerksamkeit, Heilung und Achtsamkeit braucht

Astrologische Selbstfürsorge für Steinböcke

Wassermann

Power-Potenziale

herausforderungen

Die Sonne im Tierkreiszeichen Wassermann

Wie dein Sonnenzeichen dir zeigen möchte, dass es mehr Aufmerksamkeit, Heilung und Achtsamkeit braucht

Astrologische Selbstfürsorge für Wassermänner

Fische

Power-Potenziale

herausforderungen

Die Sonne im Tierkreiszeichen Fische

Wie dein Sonnenzeichen dir zeigen möchte, dass es mehr Aufmerksamkeit, Heilung und Achtsamkeit braucht

Astrologische Selbstfürsorge für Fische

Die Zeichenherrscher

Die essenziellen oder klassischen Würden

Die vier Elemente: Feuer, Erde, Luft und Wasser

Das Feuer-Trigon

Schlüsselwörter

Das Erd-Trigon

Schlüsselwörter

Das Luft-Trigon

Schlüsselwörter

Das Wasser-Trigon

Schlüsselwörter

Die drei Kreuze, Qualitäten oder Modalitäten: kardinal, fix und veränderlich

Das kardinale Kreuz

Das fixe Kreuz

Das veränderliche oder flexible Kreuz

Selbstreflexionsfragen

Die zwei Polaritäten: YIN und YANG

Das Häusersystem

Das Achsenkreuz AC-DC/IC-MC

Der Aszendent (AC): Wie begegne ich dem Leben? Wie wirke ich auf andere?

Reflexionsübung

Der Deszendent (DC): Wer zieht mich an? Was darf ich integrieren?

Das Imum Coeli (IC): Was sind meine Wurzeln? Was bedeutet Zuhause für mich?

Das Medium Coeli (MC): Was ist mein Lebensziel?

Die vier Quadranten

Der 1. Quadrant

Der 2. Quadrant

Der 3. Quadrant

Der 4. Quadrant

Die zwölf Häuser

Aszendent und 1. Haus: Erscheinung, Ausstrahlung, sichtbare Persönlichkeit und soziale Identität

2. Haus: Werte, Ressourcen, Geld und Talente

3. Haus: Kommunikation, Geschwister und direkte Umgebung

Imum Coeli und 4. Haus: Familie, Zuhause und unsere Wurzeln

5. Haus: kreative Selbstverwirklichung, Vergnügen und Kinder

6. Haus: Arbeitsalltag, Dienen und Gesundheit

Deszendent und 7. Haus: Beziehungen, Ehe, offene Feinde und Projektion

8. Haus: tiefe seelische Bindungen, Ahnen, Tod, Transformation und das Geld der anderen

9. Haus – Sinnsuche, Horizonterweiterung, weite Reisen und höhere Bildung

Medium Coeli und 10. Haus: Berufung, Karriere, Öffentlichkeit, Status und Bestimmung

11. Haus: Gruppen, Community, Netzwerke und Freunde

12. Haus: Transzendenz, Spiritualität, Rückzug und kollektives Unbewusstes

Die Häuserherrscher – die innere Matrix des Horoskops

Mitherrscher – eingeschlossene Zeichen

Horoskopherrscher

Die Aspekte

Die Konjunktion

Das Sextil

Das Quadrat

Das Trigon

Die Opposition

Das Quincunx

Erste Deutungsschritte

Schlusswort

Wie kann es jetzt weitergehen?

Was sonst noch wichtig ist

Danksagung

Literaturverzeichnis

Glossar

Anmerkungen

Buchnavigation

Inhaltsübersicht

Cover

Textanfang

Impressum

»Wohin du auch gehst,

geh mit deinem ganzen Herzen.«

– Konfuzius

Vorwort

Hallo, liebe Sternenfreundin,

ich freue mich unglaublich, dass du in die Welt der Astrologie eintauchen möchtest und ich dich ein Stück auf diesem spannenden, magischen Selbsterfahrungsweg, auf der Reise zu deinen Sternen, begleiten darf.

Die Astrologie ist eine der ältesten Erfahrungswissenschaften der Welt. Archäologische Funde geben Hinweise auf astrologische Studien in allen frühen Kulturen. Der Sternenhimmel hat einfach eine magische Anziehungskraft. Warst du schon einmal in einer klaren Sternennacht draußen spazieren oder hast den Mond im Laufe eines Monats beobachtet? Wen erstaunt es da, dass Menschen seit Anbeginn der Zeit überzeugt waren, dass dieser mystisch-funkelnde Nachthimmel Geheimnisse und tiefe Weisheit in sich trägt. Unsere Vorfahren betrachteten den Himmel als beseelt und nahmen an, die Planeten (oder Wandelsterne, wie sie damals genannt wurden) seien Götter, die mit uns kommunizierten. Die Astrologie stellte für sie eine Verbindung zwischen den Menschen, der Natur und der göttlichen Energie dar. Ein wunderschöner Gedanke, wie ich finde.

Ich hoffe, dass dieses Buch es dir ermöglicht, dich durch die Augen der Sterne und des Universums zu sehen. Für mich persönlich war die Astrologieausbildung und die jahrelange, tiefe Auseinandersetzung mit der Astrologie der Schlüssel zu einer Art Versöhnung mit dem Leben. Für mich macht sie die Magie, die Liebe und den wundersamen Zauber (den wir in uns tragen und den das Leben uns schenkt) wieder spürbar. Sie verbindet uns zart und gleichzeitig kraftvoll mit dem großen Ganzen. Die Astrologie ermöglicht ein anderes Gefühl des Getragen- und Gehaltenseins – ein neues Urvertrauen – auch in stürmischen Zeiten. Sie schenkt uns aber auch eine liebevolle, wohlwollende Konfrontation mit dem, was ist, und dem, was möglich ist. Im besten Fall kreiert dieses Wissen meiner Erfahrung nach ein tiefes Mitgefühl mit sich selbst, aber auch mehr Verständnis für andere. Sie fordert dich liebevoll auf, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen, weil da so viele Schätze und Potenziale in dir schlummern, die nur darauf warten, von dir entdeckt und gelebt zu werden.

Astrologisches Wissen ist natürlich keine Wunderpille, die man einnimmt, und alles wird gut. Denn obwohl ich sie tatsächlich in ihrer Tiefe und Weisheit als magisches Selbsterkenntnisinstrument erlebt habe, fängt damit ja oft erst die Arbeit an – aber zumindest weißt du, warum und wofür. Und dieses Wissen kann dir unendlich viel Kraft und Mut schenken. Das ist (mehr als) Gold wert.

Mein Tipp: Gehe an die Astrologie ein bisschen so heran, wie du vielleicht in die erste Yogastunde gegangen bist: mit Neugier und viel Offenheit für ein jahrtausendealtes System, das ziemlich abgefahren und schwer zu erklären ist. Nimm dir Zeit und spür erst einmal, was es mit dir macht und ob es dich emotional überzeugt. Dann kannst du, wenn du möchtest, immer tiefer gehen.

Ich verwende in diesem Buch in der Regel das generische Femininum, da die meisten meiner Leser*innen und Klient*innen weiblich sind. Ich hoffe aber unbedingt, dass all die wundervollen astrologiebegeisterten Männer da draußen wissen, dass sie in der weiblichen Form natürlich auch mitgedacht und mitgemeint sind.

Und jetzt geht’s los!!!

Love,

Luisa*

Was ist Astrologie?

Auf die Frage, was Astrologie ist, lassen sich verschiedene Antworten geben. Ich habe hier einige Gedanken und Definitionen für dich zusammengetragen:

Astrologie

als Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt Sternenlehre. Das Wort setzt sich zusammen aus astron (Stern) und lógos (Geist, Lehre, höhere Logik).

zählt zu den ältesten Wissenschaften der Menschheit.

gehört zu den Erfahrungswissenschaften, denn sie basiert auf jahrhundertelanger Beobachtung, Erforschung, Erfassung und Deutung der Zusammenhänge von Himmelskörpern beziehungsweise kosmischen Ereignissen und den zeitgleich stattfindenden Geschehnissen auf der Erde. Sie wird daher auch als Lehre der Zeitqualität bezeichnet.

ist eine äußerst komplexe, symbolische Bildsprache, die versucht, die Energien des Lebens und der innerseelischen Erfahrungswelt abzubilden.

ist eine Art kosmische Psychologie, denn sie versucht unser Erleben und Verhalten zu erklären. Sie unterstützt uns dabei, verschiedene Persönlichkeitsanteile zu erkennen und uns selbst besser zu verstehen. Somit stellt sie ein erstaunlich hilfreiches Selbsterkenntnistool dar, das innerpsychische Bewusstwerdungsprozesse ermöglicht.

Den Ursprung der Astrologie, sowohl der westlichen wie auch der vedischen (indischen) Astrologie, vermutet man in Mesopotamien, das Gebiete des Irak, der Türkei und Syriens umfasste. Dort fand man astrologische Aufzeichnungen insbesondere in Bezug auf den Mondzyklus, die auf etwa 3000 v. Chr. datiert werden konnten. Menschen begannen also schon sehr früh damit, die sichtbaren Sternenbewegungen, den Lauf der Sonne und des Mondes zu notieren und diese in Zusammenhang mit dem Erleben der Menschen auf der Erde zu bringen.

Mein Astrologielehrer Markus Jehle hat die Astrologie deshalb auch mal als die älteste Form der Statistik bezeichnet: Schließlich untersuchten die Astrologen die Korrelation (den Zusammenhang) zwischen den Sternen-konstellationen und den gleichzeitigen Ereignissen auf der Erde. Damals gingen Astronomie und Astrologie noch Hand in Hand.

Die Astrologie, wie wir sie heute kennen, geht vor allem auf die Weiterentwicklung und philosophische Vertiefung der Astrologie in Griechenland um 500 v. Chr. zurück. Es waren griechische Philosophen wie Platon, Aristoteles und Thales, die maßgeblich an dem mythologischen, mathematischen und philosophischen Fundament der heutigen Astrologie mitwirkten. In der Epoche des Hellenismus (336–30 v. Chr.), die durch eine verstärkte Ausbreitung der griechischen Kultur gekennzeichnet ist, wurde auch das astrologische Gedankengut weit verbreitet und war sehr geschätzt.

Etwa im Jahr 150 n. Chr. fasste dann Claudius Ptolemäus das gesamte astrologische Wissen der damaligen Zeit in seiner vierbändigen Tetrabiblos zusammen. Dieses Werk, zusammen mit anderen wichtigen astrologischen Beiträgen der Spätantike, ist der Ausgangspunkt der klassischen Astrologie, die wiederum die Grundlage der heutigen, -psychologisch orientierten Astrologie ist.

Im Spätmittelalter und in der Reformationszeit wurde die Astrologie sogar an Universitäten unterrichtet, beispielsweise von Philipp Melanchton an der Universität Wittenberg. Weitere berühmte Astrologen der damaligen Zeit waren Tycho Brahe, Johannes Kepler und der Arzt Paracelsus.

Bis zum 17. Jahrhundert waren die meisten Astrologen auch Astronomen beziehungsweise die meisten Astronomen auch Astrologen (zum Beispiel Claudius Ptolemäus oder Galileo Galilei). Dann kam es langsam zur Trennung von Astronomie und Astrologie. Die Astronomie als Teilgebiet der Physik erkundet die Sternengesetze mit naturwissenschaftlichen Methoden. Ihr Ziel ist es, empirisch gesicherte Daten über den Kosmos zu sammeln und zu systematisieren.

Die Astrologie hingegen setzt die Planetenkonstellationen in eine Beziehung zu unserer Persönlichkeit und den Ereignissen in unserem Leben. Sie hat somit nicht den Wunsch, die physikalische Realität des Universums abzubilden, sondern betont den menschlichen (geozentrischen) Blick auf den Kosmos und das subjektive, einzigartige Erleben des Menschen und seine Verbindung zu den Sternen. Sie kann uns dabei unterstützen, die Wahrnehmung von uns selbst zu verfeinern, das Bewusstsein zu erweitern und unsere Selbsterkenntnis zu intensivieren.

Was bedeutet die Astrologie und die Arbeit mit dem Horoskop für mich persönlich?

Ich verstehe die Astrologie als erstaunliches Bewusstwerdungs- und Selbster-fahrungstool. Sie ermöglicht tiefe Erkenntnisse und sensibilisiert uns für die Viel-schichtigkeit unseres Seins. Die Arbeit mit deinem Horos-kop unterstützt dich dabei, dir deiner verschiedenen Persönlichkeits-a-n-teile und Wünsche stärker bewusst zu werden und diese dadurch besser zu integrieren.

Astrologie

bringt uns direkt in Kontakt mit unseren Potenzialen, Ressourcen und Talenten. Sie kann uns helfen, raus aus dem Mangeldenken und hin zu mehr Akzeptanz und Wohlwollen mit uns und anderen zu kommen.

lädt uns ein, selbstermächtigt den gestaltbaren Teil unseres Schicksals indie Hand zu nehmen. Man könnte auch sagen, sie unterstützt uns darin, uns mit dem Leben und dem Schicksal zu versöhnen, ohne dabei tatenlos zu werden.

zeigt uns, dass es per se keine schlechte oder gute Konstellation gibt, sondern dass es darauf ankommt, was wir daraus machen. Denn das Horoskop offenbart uns eine Vielzahl an Weiterent-wicklungsmöglichkeiten.

ist extrem komplex und wird daher auch der Einzigartigkeit jedes einzelnen Menschen gerecht: Ein Horoskop wiederholt sich erst nach circa 25 000 Jahren! Damit fordert die Astrologie uns auch auf, von Vergleichen loszulassen, denn jeder von uns ist einzi-gartig und hat seine ganz persönlichen Herausforderungen, aber auch Ressourcen.

gibt uns das Gefühl, von etwas Größerem getragen zu sein und fördert so unser Urvertrauen. Denn im Kontakt mit deinem einzigartigen Seelenauftrag fühlst du dich nicht mehr nur wie ein zufälliges Ereignis im Weltraum.

beinhaltet keine von der aktuellen kulturellen Prägung abhängige, normative Wertung.

schenkt uns Einblicke in und Verständnis für frühkindliche Erfahrungsdimensionen und transgenerationale Aufträge – bis hin zu möglicherweise tief sitzenden Familientraumata.

Was ist ein Horoskop?

auch: Geburtsbild; Radix (lat. für »Wurzel«); Kosmogramm; engl.chart

 

Das Wort Horoskop kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt »Blick in die Stunde« oder »Stundenschau«. Es setzt sich zusammen aus hora (Stunde, Zeit) und skopein (blicken, schauen).

Das Horoskop ist die grafische Abbildung der Planetenstände zum Zeitpunkt unserer Geburt, bezogen auf einen bestimmten Ort. Die Geburtszeit wird dabei auf den ersten Atemzug des Babys ausgestellt.

 

»Im Moment des ersten Atemzugs beginnt das Kind seinen eigenen Lebensrhythmus; es beginnt seine eigene Einstimmung auf die Energie des Universums.« [1]

– Stephen Arroyo

 

Das Horoskop bildet die Grundlage der astrologischen Deutung. Du und dein Horoskop – ihr seid Teil der großen Sternengeschichte, denn dein Astro-Chart transportiert eine ganz einzigartige Zeitqualität im Lauf der Geschichte. Das Horoskop ist also dein kosmischer Fingerabdruck, oder wie es der Astrologe Thomas Ring nannte, der »symbolische Ausdruck deiner innerpsychischen Dynamiken«[2]

Für mich beinhaltet das Horoskop die tiefe Botschaft über die einzigartige kosmische Bedeutung des Menschen – sein Seelenziel, wenn man so sagen möchte. Es beinhaltet unsere Potenziale, Eigenheiten und Themen, an denen wir wachsen und reifen dürfen – auch über Schmerz, Enttäuschung oder Wiederholung –, bis wir das Muster dahinter erkennen können. Es zeigt auch auf, was uns innerlich blockiert und welchen Aspekten wir vertieft Aufmerksamkeit schenken sollten, um sie zu heilen, aber auch um tiefe Erfüllung, Freude und -Lebenskraft zu finden. Dies stellt sich meiner Erfahrung nach dann ein, wenn wir uns wirklich erlauben, ein unserer Seele gemäßes Leben zu führen. Derselben Meinung war auch schon Aristoteles. Er prägte den Begriff der Entelechie, den man übersetzen könnte als »uns innewohnende Zielorientierung, uns zu der zu entwickeln und zu vollenden, als die wir gemeint sind«. Es geht also darum, die zu werden, die wir zu werden bestimmt sind. Man könnte auch sagen, die Entelechie bezeichnet ein angeborenes Streben, die eigenen Anlagen, und damit auch Potenziale und -Möglichkeiten, zum Ausdruck zu bringen und auszuschöpfen.

Ich denke, es ist immer wieder wichtig, sich bewusst zu machen, dass wir trotz Horoskop nur in Grenzen erahnen können, was die Einzelne mit den eigenen Konstellationen machen wird, denn ein Horoskop kann auf sehr unterschiedliche Art und Weise ausgedrückt und gelebt werden.

 

»Jedes astrologische Symbol steht für ein Spektrum von Möglichkeiten, und jedes Geburtshoroskop enthält in seiner Essenz das Potenzial für zehntausend Persönlichkeiten.« [3]

– Steven Forrest

 

Wir alle haben einen freien Willen – unser gestaltbares Schicksal –, sind aber auch mit nicht gestaltbarem Schicksal konfrontiert: Wir werden in bestimmte Familien, Kulturen und Zeiten hineingeboren, an denen wir erst einmal nichts ändern können. Anders gesagt: Wir haben aus astrologischer Perspektive eine grundlegende energetische Prägung beziehungsweise Ausstattung (die wir aber sehr unterschiedlich leben können), die wiederum auf eine bestimmte Umwelt trifft. Die Psychologie bezeichnet das als Erbe-Umwelt-Zusammenspiel.

Schon Goethe beschrieb diesen Effekt, wenn er in seinem Zyklus Urworte. Orphisch über das Horoskop als »geprägte Form, die lebend sich entwickelt« sprach. Auf der einen Seite spiegelt das Horoskop also die angelegten persönlichen Eigenheiten (den Charakter) wider, die sich aber auf der anderen Seite dynamisch und in Auseinandersetzung mit der Umwelt im Laufe eines Lebens einzigartig immer weiterentwickeln. Dies ist ein lebendiger Prozess.

Oder, um noch einmal Steven Forrest zu zitieren:

 

»Wir sind keine Roboter. […] Mensch sein bedeutet: sich wandeln zu können […] und zu wissen, dass man sich weiterentwickeln kann.« [4]

 

Vielleicht hast du Lust auf ein kleines Gedankenexperiment zu dem, was wir eben besprochen haben:

 

Kennst du eine innere Stimme, die dir manchmal zuflüstert, dass da noch etwas Größeres auf dich wartet? Oder anders gesagt: Dass es einen Persönlichkeitsanteil in dir gibt, der bisher noch nicht wirklich zum Zug gekommen ist? Du spürst ihn, aber du traust dich nicht, dieser Seite mehr Raum zu geben. Vielleicht fühlst du dich nicht mutig genug oder hast Angst zu versagen. Oder du fühlst dich gehemmt und blockiert. Astrologisch betrachtet würden wir vermuten, dass du einen wichtigen Seelen beziehungsweise Persönlichkeitsanteil bisher nicht verwirklicht hast, zum Beispiel aus Loyalität zu bestimmten Aufträgen aus deiner Familie, oder weil du den normativen Druck deiner Kultur stark wahrnimmst. In solchen Fällen taucht oft eine Mischung aus Selbstunsicherheit, Angst, Frust und Sehnsucht auf, die wir im besten Fall dafür nutzen, um uns auf die Suche nach uns selbst zu machen. Hierbei geht es also in keiner Weise um Selbstoptimierung oder Ähnliches, sondern um deine einzigartige Individuation, deine persönliche Selbstverwirklichung. Viele seelische Schmerzen stehen nämlich genau damit in Zusammenhang: Wir leben unser Selbst nicht, unterdrücken bestimmte Anteile in uns und werden aus Angst zu scheitern oder aufgrund eines mangelnden Vertrauens nicht sichtbar. Hier kann uns die Arbeit mit dem eigenen Horoskop unglaublich unterstützen, Schritt für Schritt mit unserem Seelenauftrag in Kontakt zu kommen und der inneren Stimme zu vertrauen. Je mehr wir uns erlauben, diesem Weg zu folgen und uns unabhängiger von äußeren Bewertungen oder familiären Aufträgen zu machen, desto freier, selbstbestimmter und auch erfüllter können wir leben. Der Weg lohnt sich also, auch wenn er nicht immer leicht ist.

Laut Steven Forrest kannst du dir dein Horoskop auch wie eine sehr komplexe Landkarte deiner Psyche (oder Seele) vorstellen[5]: Es ist wirklich wichtig, sie bis in die Einzelheiten zu studieren, um dich orientieren zu können. Gibt es Komponenten deiner Persönlichkeit, mit denen du dich besonders stark identifizierst? Erlaubst du dir bei manchen Anteilen nicht, sie zu leben – verdrängst du sie vielleicht sogar?

Wenn du alle Aspekte eines Horoskops kennengelernt und analysiert hast, wird plötzlich auch klar, warum zwei Menschen zwar das gleiche Sonnenzeichen[1] haben, sich aber trotzdem ganz anders verhalten können, da sie vielleicht andere Aszendenten, Planetenkonstellationen und Häuserbesetzungen haben. Selbst wenn sie bezüglich ihres Selbst und ihrer Identität – also einem wichtigen Anteil ihres Wesenskerns – gleich schwingen (sich beispielsweise beide für Persönlichkeitsentwicklung, fremde Kulturen und Weisheitslehren interessieren), können sie sich doch unterschiedlich verhalten, denken oder fühlen.

So würde ein Mensch mit Schütze-Sonne und Jungfrau-Aszendent vermutlich sehr viel analytischer, selbstkritischer und zurückhaltender agieren als eine Schütze-Sonne mit Widder-Aszendent. Das ist nicht besser oder schlechter, ich möchte nur schon an dieser Stelle darauf aufmerksam machen, dass wir vom Sonnenzeichen allein keinesfalls auf die gesamte Persönlichkeit eines Menschen schließen können.

Halten wir fest: Sollte das Horoskop tatsächlich unsere Persönlichkeit, unser Innerstes widerspiegeln, dann sollte es ziemlich komplex und vielschichtig und nicht so leicht zu deuten sein. Es braucht einen Dialog mit uns selbst, um die Tiefe der Symbolik zu erforschen und herauszufinden, wo wir gerade stehen, also wie wir eine Konstellation aktuell leben. Das heißt aber auch: Es gibt nicht die richtige Deutung. Denn wir entwickeln uns jeden Tag weiter und leben unser eigenes Horoskop im Laufe unseres Lebens in tausend verschiedenen Facetten. Die Frage ist eben nur, wie bewusst wir das tun.

Die Auseinandersetzung mit unserem Kosmogramm kann uns dabei unter-stützen, die Fülle unserer Persönlichkeit auszuleben, allen Anteilen Raum zu geben, aber auch Verantwortung für Themen zu übernehmen, bei denen noch Heilung benötigt wird.

Bevor wir richtig tief in den Aufbau des Horoskops eintauchen, -möchte ich dir schon einmal kurz die drei Hauptebenen des Horoskops vorstellen:

Die zehn Planeten

Die zwölf Tierkreiszeichen

Die zwölf Häuser

 

[1]

Unter dem Sonnenzeichen versteht man das Tierkreiszeichen, in dem deine Sonne steht.

Um was es geht

Die zehn Planeten beschreiben, um was es geht, um welches Anliegen, welche zugrunde liegende Idee, Mission oder welchen Auftrag es sich handelt. Viele Astrologinnen sehen die Planeten auch als verschiedene Anteile der Psyche oder als Unterpersönlichkeiten.

So steht Mars beispielsweise für Willenskraft, vitale Selbstbehauptung und -Sexualität; er verkörpert den Anteil in uns, der die Mission hat, sich durchzusetzen und selbstbestimmt zu agieren. Die Sonne gilt als das Prinzip des Selbst, der Identität oder unseres Ich-Bewusstseins; sie schenkt uns den Auftrag, uns zu verwirklichen und zu »strahlen«. Merkur wird als der Kommunikationsplanet verstanden, der unseren Geist, unsere Wahrnehmung und unseren Verstand symbolisiert. Merkur verkörpert den Drang in uns, uns Wissen anzueignen und uns mit anderen auszutauschen.

Man kann die zehn Planeten in persönliche, gesellschaftliche und transpersonale Planeten einteilen. Zu den persönlichen zählen neben den beiden großen Lichtern (Sonne und Mond) Merkur, Venus und Mars. Die gesellschaftlichen Planeten sind Jupiter und Saturn. Die transpersonalen Planeten, die auch manchmal als kollektive Planeten oder Transsaturnier bezeichnet werden, umfassen Uranus, Neptun und Pluto.

Die Planeten hauchen den zwölf Tierkreiszeichen Leben ein und wirken so auf ganz spezielle, persönliche Art und Weise in uns.

Wie und warum es geschieht

Die zwölf Archetypen des Tierkreises – auch Ring of life genannt – spiegeln das energetische »Wie« wider, in dem die Planeten zum Ausdruck kommen. Die Tierkreiszeichen zeigen also an, wie ein Mensch das Thema des Planeten leben möchte und empfindet.

Die Tierkreiszeichen, in denen die Planeten stehen, symbolisieren auch unser »Warum«, unsere tieferen Seinsweisen, Motive, Ziele, Werte und Lebensein-stellungen.

Mit den Energien der in unserem Horoskop betonten Tierkreiszeichen identifizieren wir uns. Wir sagen zum Beispiel »Ich bin Schütze« oder »Meine Sonne steht im Zeichen Wassermann«. Wir erkennen uns darin wieder.

Wo es geschieht

Die zwölf Häuser stellen die konkrete Verwirklichungs- und Erfahrungsebene beziehungsweise den Lebensbereich dar, also das »Wo«, an dem eine Planetenenergie in einem bestimmten Tierkreiszeichen ausgelebt wird.

In dem Haus, in dem der Planet steht, wird er besonders aktiviert oder anders gesagt: Das Lebensthema, das das Haus symbolisiert, ist für den Planeten, der darin steht, die entscheidende Verwirklichungsbühne. Insofern verkörpern die Häuser auch Herausforderungen und Aufgaben, denen wir uns in diesem Leben stellen sollten.

Im Grunde gibt es auch noch eine vierte Ebene:

Wie alles miteinander verbunden ist

Die Aspekte zeigen die Verbindungen der Planeten untereinander. Sie spiegeln den inneren Dialog im Horoskop wider.

Diese Planetenverbindungen können unterstützende oder blockierende und herausfordernde Energien erzeugen. Also entweder die Verbindung wirkt förderlich, oder sie erzeugt Spannung. So oder so, jeder Aspekt hat seine spezielle Funktion auf unserem Lebensweg, und alle Aspekte dienen auf ihre Art und Weise unserer Entwicklung.

Ganz konkret versteht man unter einem Aspekt den geometrischen Winkel, in dem Himmelskörper zueinanderstehen. In der Abbildung oben stehen Sonne und Mond in einem 90°-Winkel zueinander; man sagt dann, sie bilden ein Quadrat.

Die fünf sogenannten ptolemäischen Hauptaspekte sind: Konjunktion (0°), Sextil (60°), Quadrat (90°), Trigon (120°) und Opposition (180°).

Die Bausteine des Horoskops

Wenn du im Folgenden auf Begriffe stößt, die du nicht kennst, schau gern einmal auf den Innenseiten des Bucheinbands oder im Glossar nach. Dort findest du wichtige Definitionen und hilfreiche Grafiken, die dir bei deiner Orientierung im Horoskop helfen können.

Die zehn Planeten, wichtige Himmelskörper und sensitive Punkte

Die zehn Planeten

Das Wort Planet stammt aus dem Griechischen (planētēs) und heißt übersetzt »Wanderer« beziehungsweise »umherschweifend« (von planáomai, was umher-irren, umherschweifen, abschweifen bedeutet). Diese Namensgebung geht auf folgende Beobachtung der alten Astrologen zurück: Fast alle Sterne bewegen sich als fixe leuchtende Punkte gemeinsam durch den Himmel (den Fixsternhimmel), aber einige sehr helle Sterne wandern unabhängig davon durch den Himmelsraum. Diese nannten sie Planeten, Wanderer oder auch Wandelsterne.

In den ganz frühen Zivilisationen hielt man die Planeten für Götter, die die Geschicke der Menschen lenken. Die zwei wichtigsten Gottheiten waren Sonne und Mond, denn sie bestimmten den Rhythmus des Lebens auf der Erde, und man konnte ihren Lauf mit bloßem Auge beobachten.

Neben Sonne und Mond, die auch als die beiden großen Lichter bezeichnet wurden, konnten die alten Astrologen mit bloßem Auge noch fünf weitere Wandelsterne entdecken: Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn, die alle nach römischen Göttern benannt wurden.

Das Fernrohr, wie wir es heute kennen, wurde erst ab dem 13. Jahrhundert langsam entwickelt. Aufgrund der verbesserten technischen Möglichkeiten wurden später drei weitere Planeten entdeckt: Uranus (1781), Neptun (1846) und Pluto (1930).

Heute wird ein Planet – nach der Internationalen Astronomischen Union (IAU) aus dem Jahr 2006 – definiert als ein Himmelskörper,

der sich auf einer Umlaufbahn um die Sonne bewegt – oder, allgemeiner gesagt: ein Himmelskörper, der um einen Stern kreist.

dessen Masse groß genug ist, dass sich das Objekt im hydro-statischen Gleichgewicht befindet (und somit eine näherungsweise kugelähnliche Gestalt besitzt).

der das dominierende Objekt seiner Umlaufbahn ist, das heißt, diese über die Zeit durch sein Gravitationsfeld von weiteren Objekten »geräumt« hat.

[6]

 

Sonne, Mond und Pluto sind demnach aus heutiger astronomischer Perspek-tive keine Planeten mehr, denn die Sonne ist ein Stern, der Mond kreist in einer eigenen Umlaufbahn um die Erde (und nicht um die Sonne) und Pluto hat sein Gravitationsfeld nicht von weiteren Objekten »geräumt«. Unsere Erde zählt dagegen heute klar zu den Planeten. In der Welt der Astrologie spielt das jedoch keine Rolle, da es sich um eine Symbolsprache handelt und es vor allem darum geht, wie wir Menschen unseren Kosmos von der Erde aus wahrnehmen. Das bezeichnet man auch als geozentrische Sicht auf das Universum.

Für unser Horoskop ist zudem relevant, mit welcher Geschwindigkeit die Planeten durch den Tierkreis laufen. Deshalb sind die Planeten in der folgenden Tabelle nach der Geschwindigkeit sortiert aufgeführt. Die Planeten laufen umso langsamer, desto weiter entfernt sie von der Sonne sind.

Die beiden großen Lichter Sonne und Mond, die Götter des Tages und der Nacht, haben seit jeher eine Sonderstellung unter den Planeten – zusammen mit Merkur, Venus und Mars werden sie als persönliche Planeten bezeichnet. Wie du in der Tabelle ablesen kannst, laufen die persönlichen Planeten sehr viel schneller durch den Tierkreis als die gesellschaftlichen oder die transpersonalen beziehungs-weise transsaturnischen Planeten.

Die Tierkeiszeichenstellung deiner persönlichen Planeten ist dementsprechend sehr viel individueller als die deiner transpersonalen Planeten. Daher ist es sinnvoll, den Mond in deinem Horoskop in seinem Zeichen und seinem Haus sowie in seinen Aspekten zu deuten. Uranus, Neptun und Pluto hingegen sind in ihren Tierkreiszeichen eher als Generations-themen zu verstehen. In deinem persönlichen Chart sind sie daher vor allem in ihrer Hausstellung und den Aspekten zu anderen Planeten zu deuten.

Beispielsweise durchwandert Pluto aktuell, von 2008 bis 2024, das Zeichen Steinbock (mit einer kleinen Ausnahme: Von Ende März 2023 bis Mitte Juni 2023 wechselte Pluto kurz ins Zeichen Wassermann). Alle Menschen, die in diesen 16 Jahren geboren werden, haben dementsprechend Pluto im Zeichen Steinbock. Wir können zwar gesamtgesellschaftliche Aussagen in Bezug auf plutonische Themen über diese Zeit wagen, im einzelnen Horoskop würde ich Pluto in Steinbock jedoch nicht deuten, sondern mich auf die Hausstellung und die Aspekte konzentrieren.

 

Was die psychologische Astrologie unter den Planeten versteht:

 

Die moderne Astrologie versteht die Planeten als Symbole für Persönlichkeitsanteile. Manchmal werden sie sogar als Unterpersönlichkeiten bezeichnet (zum Beispiel in der transpersonalen oder humanistischen Tradition). Man könnte aber auch sagen, dass die Planeten Grundthemen, zentrale menschliche Bedürfnisse, Aufträge oder Wesenskräfte symbolisieren, die in uns zur Verwirklichung drängen. Beispielsweise steht die Sonne für unser Selbst und unseren Wunsch nach Selbstverwirklichung, der Mond für unser Unbewusstes, unsere Gefühle und dafür, was wir brauchen, um uns genährt, geborgen und glücklich zu fühlen, während Venus als Liebesplanet unseren Wunsch nach Verbindung, Harmonie und Liebe widerspiegelt.

Nach Steven Forrest bilden die Planeten die Struktur des menschlichen Geistes: Jeder Planet stellt eine bestimmte psychologische Funktion dar, zum Beispiel unsere Gefühle und unsere Psyche (der Mond) oder unseren Verstand und unsere Wahrnehmung (Merkur):

 

»Alle Planeten zusammen bilden die Landkarteder menschlichen Psyche.«[7]

– Steven Forrest

 

Darüber hinaus nimmt er an, dass die Planeten – die himmlischen Götter – die Vermittler zwischen Himmel und Erde sind. Sie transportieren die jeweilige Tierkreiszeichenenergie und erwecken sie zum Leben. Jeder der Planeten steht symbolisch – im Sinne der griechischen Mythologie – für ganz bestimmte Lebens-themen oder Persönlichkeitsanteile, hat also unterschiedliche Aufgaben, Wünsche und Missionen.

Hermann Meyer betont zudem die Entwicklungsdimension der Planeten. Das heißt, für ihn symbolisieren die Planeten Anlagen und Fähigkeiten, die wir im Laufe unseres Lebens ausbilden dürfen und müssen.

 

»Die Tatsache, dass es sich hier um menschliche Fähigkeiten und deren Entwicklung bzw. Reifung handelt, schließt jegliches Schubladendenken und -jegliche Determination aus und damit auch Prognosen, die den Einzelnen auf ein zukünftiges Ereignis festlegen und womöglich stigmatisieren.«[8]

– Hermann Meyer

 

Lasst uns mal ein Gedankenexperiment wagen, um das Ganze etwas zu veranschaulichen:

 

Venus stellt die Göttin der Liebe, der Harmonie, der Verbindung, aber auch der Schönheit und Ästhetik dar. Sie zeigt (durch ihre Tierkreiszeichen- und Hausstellung), was und wie wir lieben, aber auch, was wir brauchen, um uns geliebt zu fühlen.

Wie bewusst ist dir aktuell, was du brauchst, um dich geliebt zu fühlen? Wie steht es bei dir mit dem Thema Selbstliebe? Was schenkt dir Ruhe, Gelassenheit, Freude und versöhnt dich ein bisschen mit dem Leben? Wie war das mit 16, mit 24 oder mit 48 Jahren?

Wir machen jeden Tag Erfahrungen, lernen uns selbst immer besser kennen und können daher klarer sagen, was wir brauchen und uns wünschen. Wir erspüren schneller, welche Menschen uns guttun. Das kann ein schmerzhafter, aber auch extrem lehrreicher und deshalb lohnender Reifungsprozess sein.

Das Grundthema (dein Wunsch nach Liebe, Harmonie, Verbindung, Balance, Zufriedenheit) ist zwar dasselbe geblieben, aber du hast dich im Laufe deines Lebens damit auseinandergesetzt, dich selbst im besten Fall immer mehr verstanden und dadurch auch die Manifestation dieses Selbstanteils in deinem Leben verändert.

Die Art und Weise, wie wir Liebesbeziehungen eingehen, kann im Widerspruch dazu stehen, wie wir uns durchsetzen wollen (was Mars symbolisiert) oder was wir brauchen, um uns geborgen und zu Hause zu fühlen (angezeigt durch den Mond).

Wir sehen: Es ist komplex. Manche Selbstanteile können wir vielleicht sehr leicht realisieren, andere stellen uns vor mehr Hindernisse und fordern aktive Auseinandersetzung und Wachstum von uns.

Der erste Schritt wäre, all diese verschiedenen Persönlichkeitsanteile (die Planeten) in uns selbst kennenzulernen und ihre Bedürfnisse sowie ihre herausfordernden, unbewussten Seiten zu untersuchen und zu verstehen. Dazu müssen wir die Planeten in den Zeichen, Häusern und ihren Aspekten untereinander deuten. Der nächste Schritt könnte dann sein zu schauen, ob es ein innerseelisches oder psychisches Ungleichgewicht in uns gibt, ob bestimmte Anteile unterdrückt werden oder ob die einzelnen Anteile in uns möglicherweise nicht genug miteinander kommunizieren.

Nehmen wir an, es gibt einen strafendenden Richter in uns (diese Rolle übernimmt oft Saturn), der immer wieder unser inneres Kind (unsere Seelenbedürfnisse gespeichert im Mond) verstummen lässt. Dann können wir uns sehr gut vorstellen, dass daraus eine mangelnde Selbstfürsorge resultieren kann.

Der italienische Psychoanalytiker und Psychiater Roberto Assagioli, Begründer der Psychosynthese, meinte sogar, dass aus diesem Ungleichgewicht psychische Erkrankungen entstünden. Er geht davon aus, dass neue Kräfte sowie Lebensfreude frei werden und wir den Sinn unserer Existenz erkennen können, wenn wir uns aller (Selbst-)Anteile bewusst sind und sie in uns vereinen. Wir können dann werden, wer wir eigentlich bereits sind und schon immer waren.[9]

Dieser komplexe Prozess hin zu immer mehr Eigenverantwortung und Selbstverwirklichung ist allerdings oft blockiert oder gehemmt – auch weil wir dazu tendieren, nicht auf unsere innere Stimme zu vertrauen, sondern normativ oder durch die Vorstellungen unserer Familie geprägt werden. Hier gilt es, uns selbst neu kennenzulernen, aktiv zu werden und ungelebte Selbstanteile mutig zu verwirklichen, obwohl es uns vielleicht erst einmal Angst macht – insbesondere dann, wenn wir Ambivalenzen in uns tragen, was bei uns allen der Fall sein dürfte.

Dazu müssen wir herausfinden, wie wir all diesen verschiedenen Wünschen und Persönlichkeiten in uns gerecht werden und wie wir sie integrieren können. Das bedeutet aber auch: Eine Planetenkonstellation kann nicht isoliert, also abgetrennt vom Resthoroskop, gedeutet werden, denn das Horoskop spiegelt ein lebendiges System wider. Wir sollten die Planeten, neben ihrer Stellung in Zeichen und Haus, auch in ihren Aspektverbindungen deuten und bedenken, dass wir uns durch jede Lebenserfahrung weiterentwickeln und somit auch kein Planetenausdruck statisch ist. Die Astrologie beziehungsweise die Arbeit mit deinem Horoskop kann dich wundervoll dabei unterstützen, diese Persönlichkeits- und Selbsterkenntnisarbeit voranzubringen, und dich bei deiner Seelensynthese begleiten.

Zusammengefasst heißt das: Jedes Planetenprinzip beziehungsweise jede Planetenkonstellation kann kreativ und erfüllend zum Ausdruck kommen, aber auch gehemmt sein oder selbstzerstörerisch ausgelebt werden. Es geht hier nicht darum, dich zu bewerten, sondern neugierig und wohlwollend zu schauen, wo du gerade stehst. Die tiefe Auseinandersetzung mit deinen persönlichen Motiven, Wünschen und Aufträgen kann dich Stück für Stück in Richtung Selbstaktualisierung führen. Jede Planetenkonstellation beinhaltet unglaublich viele Entwicklungsmöglichkeiten.

 

»Es gibt einen Platz, den du füllen musst, den niemand sonst füllen kann, und es gibt etwas für dich zu tun, das niemand sonst tun kann.«

– Platon

Die Sonne

 

Unsere einzigartige, kreative Schöpferkraft. Sie zeigt an, was Selbstverwirklichung für uns bedeutet und wonach wir streben.

 

Die Sonne in den verschiedenen Tierkreiszeichen, der Hausstellung inklusive aller Aspekte zeigt unsere ganz einzigartigen Sonnenaufträge an.

 

Die Sonne braucht ein Jahr, um einmal durch den gesamten Tierkreis (alle zwölf Zeichen) zu wandern, und etwa einen Monat, um durch ein Tierkreiszeichen zu laufen.

 

Durchschnittliche Tagesbewegung: 0° 59’ 08″

 

Die Sonne ist der Herrscherplanet des Zeichens Löwe.

 

domizil[2]

Löwe

 

exil

Wassermann

 

Erhöhung

Widder

 

Fall

Waage

 

 

HÄUSERZUORDNUNG

Das 5. Haus wird der Sonne zugeordnet. Die Sonne herrscht über das Haus, an dessen Spitze das Zeichen Löwe steht.

ASTROMEDIZINISCHE ENTSPRECHUNG

Herz, Blutkreislauf, Blut, Blutfluss, Solarplexus

 

Um was es geht

Die Sonne symbolisiert unser Selbst, unsere Identität und unser Gefühl der Individualität. Unsere Sonnenkonstellation steht für unseren ganz einzigartigen Selbstverwirklichungsauftrag. Sie zeigt an, auf welche Weise wir Erfolg und Erfüllung im Leben erlangen können.

Die Sonne ist ein progressives, aktives und dynamisches Prinzip, denn sie offenbart, was wir anstreben und wie wir unsere Wünsche erfüllen können. Sie hilft uns, selbstbestimmt Entscheidungen zu treffen, die uns entsprechen, und bewusst unser Leben und unsere Zukunft zu gestalten. Sie verkörpert unsere Schöpferkraft und somit die Möglichkeit, das Leben das uns vorschwebt zu kreieren.

Die Sonne ist aus astrologischer Perspektive unser Zentrum, unser Persönlichkeitskern – den wir alle dringend brauchen, um dieses Leben zu meistern, denn er hält uns zusammen und richtet uns aus. Der Astrologe Steven Forrest ist damit übereinstimmend der Ansicht, die Sonne diene uns dazu, ein kohärentes Selbstbild zu entwickeln und zu halten, sodass wir unsere Kraft konzentrieren, ausrichten und einsetzen können. Unsere Sonne verkörpert wie die »echte« Sonne, um die sich die Erde dreht, das Zentrum, an dem sich die anderen Planeten (Selbstanteile) orientieren. So bündelt und organisiert sie alle anderen Kräfte in uns, und wir fühlen uns nicht ständig zersplittert und zerrissen.[10]

Die Sonne verkörpert unsere ganz eigene Form der Vitalität und Lebenskraft. Wenn wir unserem Herzensweg (= Sonnenweg) folgen, stellt sich ein tiefes Gefühl von Lebensfreude und Sinnhaftigkeit ein.

Sind wir in unserer Sonnenkraft, fühlen wir uns energiegeladen, lebendig, authentisch und ermutigt. Man könnte also sagen, unsere Sonne ist, wie die Sonne am Himmel, unser inneres Licht und unsere wahre Energiequelle.

Konstruktiver Stolz, der durch das Leben unserer Sonnenkraft entstehen kann, schafft Zufriedenheit und lässt uns im besten Falle uns selbst und andere in ihrem Potenzial und in ihrer Einzigartigkeit feiern. Sind wir in unserer Mitte und uns unseres Selbst bewusst, fällt es uns also viel leichter, auch anderen Respekt und Anerkennung zu zollen.

Gönnen wir es uns, unseren einzigartigen Sonnenweg zu gehen, das heißt, uns selbst zu entfalten, warten mehr Selbstbewusstsein und Selbstachtung, Sicherheit, Herzlichkeit sowie ein tiefes Gefühl der Lebendigkeit und des Erfülltseins auf uns.

Nach Auffassung der Astrologin Liz Greene ist es ein lebenslanger Prozess, eine nie endende Aufgabe und oft auch eine Herausforderung, wirklich zu sich und seiner Sonne zu stehen.[11] Ich finde, es ist wahrhaftig eine Heldinnenreise, auf die wir uns da wagen dürfen – um wirklich wir selbst zu werden.

Die Sonne in den Zeichen zeigt an, wie und warum du strahlen möchtest, wonach du strebst und wie du dein einzigartiges Selbst und deine Individualität zum Ausdruck bringst.

Die Sonne in den Häusern zeigt an, wo du dich selbst verwirklichen möchtest und in welchen Lebensbereichen du den kosmischen Auftrag hast, ein Gefühl von Identität zu entwickeln.

Schlüsselwörter

bewusstes Ich, Selbst, Selbstverwirklichung, kreative Schöpferkraft, Persönlichkeitsentfaltung, Selbstaktualisierung, deine Heldenreise, Vatersymbol (wie du deinen Vater oder andere väterliche Figuren in deinem Leben erlebt hast), deine Einzigartigkeit, dein Zentrum, dein Herzensweg, deine Mitte, dein Ego (im besten wie im herausforderndsten Sinne), Lebensaufgabe

Motto

Werde, was du bist.

Hemmung, Symptome, Ängste und möglicher destruktiver Ausdruck der Sonnenkraft

Ist die Sonne verletzt, kann das Gefühl bestehen, nicht gesehen oder unterschätzt zu werden. Um das zu kompensieren, versuchen wir mitunter, uns selbst zu erhöhen, indem wir andere entwerten. Ebenso könnten statt freudvoller Selbstverwirklichung oder einem gut ausgeprägten Selbstbewusstsein destruktiver Stolz, extreme Selbstdarstellung und Egozentrik zum Ausdruck kommen. Vielleicht investieren wir all unsere Kraft, um Applaus und Bewunderung von außen zu bekommen – wir brauchen also ganz viel Bestätigung, um das Selbstgefühl zu stabilisieren.

Auch ein extremes Bedürfnis, etwas Besonderes zu sein, weist darauf hin, dass ein Schmerzthema bezüglich der eigenen Sonnenthematik existiert. Oft verbirgt sich dahinter eine tiefe (Selbst-)Verunsicherung und/oder eine narzisstische Wunde aus der Kindheit, beispielsweise weil wir nicht in unserer Einzigartigkeit gesehen, geliebt und akzeptiert und zudem nur für sichtbare Erfolge gelobt wurden.

Bei manchen herausfordernden Aspekten zur Sonne können die Horoskopeignerinnen tiefe Angst bis Panik verspüren, sich zu zeigen. Aufzufallen oder sich in ihrer Einzigartigkeit zu zeigen wird dann vermieden, wobei gleichzeitig oft ein großer Leidensdruck besteht, weil sie keinen Zugang zu ihrem Selbstgefühl haben.

Auch depressive Verstimmungen, massive Selbstunsicherheit und große Versagensangst können ein wichtiger Hinweis darauf sein, dass wir unser Selbst bisher nicht wirklich entfaltet haben – unser (Sonnen-)Licht nicht strahlen lassen. Vielleicht leben wir noch zu stark nach normativen Vorstellungen, haben versucht, vor allem die Erwartungen unserer Familie zu erfüllen und fühlen uns daher nicht mit unserem wahren Selbst verbunden. Je weniger wir unseren eigenen, authentischen Weg gehen, desto weniger lebendig fühlen wir uns, denn dann sind wir nicht in unserer eigenen Kraft.

Selbstreflexionsfragen

Was bedeutet es für dich persönlich, deinen Herzensweg zu beschreiten?

Wonach strebst du? Was ist dir wirklich wichtig im Leben?

Erlaubst du dir, in deine Größe zu gehen (beziehungsweise sichtbar in deiner Einzigartigkeit zu werden)?

Wie würde es aussehen, wenn du dich voll und ganz selbst verwirklichst?

Was bringt dich zum Strahlen?Was schenkt dir Lebensfreude und Lebendigkeit?

Welche (Selbst-)Erfahrungen geben dir das Gefühl zu wachsen, lassen dich deine Stärke spüren und verbinden dich mit deiner Mitte?

Bist du auf der Suche nach dir selbst?Oder fühlst du dich schon sehr in deiner Mitte angekommen?

Wer bist du? Was macht dich aus?Wie würdest du deine Essenz beschreiben?

Wie sieht dein verinnerlichtes Vaterbild aus?Wie würdest du die Beziehung zu deinem Vater oder einer väterlichen Figur in deinem Leben beschreiben?Was weißt du über die Kindheit deines Vaters?Welche Aufträge hat er dir mitgegeben?

Bist du im Kontakt mit deiner Schöpferkraft?Erschaffst du dein Leben? (Ich weiß, das klingt sehr groß, aber wir machen das natürlich alle mehr oder weniger ständig. Bei der Frage geht es darum, ob du mit Freude dein Leben kreierst.)

[2]

Bei den Bezeichnungen Domizil, Exil, Erhöhung und Fall handelt es sich um die klassischen »Würden«. Genaue Erklärungen dazu findest du im Kapitel »Die Zeichenherrscher und die klassischen Würden«

Der Mond

 

Unsere seelische Eigenart, unser emotionales Erleben und der unbewusste Teil der Psyche

 

Der Mond wird wie die Sonne als eines der zwei großen Lichter im Horoskop bezeichnet.

 

Der Mond braucht circa 28 Tage, um einmal durch den Tierkreis zu wandern, und bleibt durchschnittlich 2,3 Tage in einem Tierkreiszeichen.

 

Durchschnittliche Tagesbewegung: 13° 10’ 35″ (variiert zwischen 11° bis 15°)

 

Der Mond ist der Herrscherplanet des Zeichens Krebs.

 

domizil

Krebs

 

exil

Steinbock

 

Erhöhung

Stier

 

Fall

Skorpion

 

 

HÄUSERZUORDNUNG

Das 4. Haus wird dem Mond zugeordnet. Der Mond herrscht über das Haus, an dessen Spitze das Zeichen Krebs steht.

ASTROMEDIZINISCHE ENTSPRECHUNG

Brüste, Gebärmutter, Magen, vegetatives Nervensystem, Fruchtbarkeit

 

Um was es geht

Der Mond symbolisiert unsere seelische Eigenart, wechselnde Stimmungen und emotionales Erleben, unsere Gefühlsnatur und unsere Psyche. Zudem geht es beim Mond um Intimität, Fürsorge, Zärtlichkeit und unser Zuhause.

Er verkörpert auch unser inneres Kind: Der Mond zeigt an, was wir brauchen, um uns genährt, geborgen und verwurzelt zu fühlen; was uns beruhigt, uns emotionale Sicherheit und Behaglichkeit schenkt. Er spiegelt also unsere emotional-seelischen Bedürfnisse wider. Für eine gute Selbstfürsorge- und Regenerationspraxis ist das Wissen um deine Mondkonstellationen daher enorm hilfreich. Steven Forrest hält den Mond für unseren Schlüssel zum Glücklichsein.[12]

Zum Thema des inneren Kindes gehört auch, dass der Mond die nonverbalen Botschaften aus der Kindheit sammelt und bewahrt (er ist das aufnehmende Prinzip). Er speichert die später oft unbewussten frühkindlichen Erfahrungen, emotionalen Konditionierungen und Beziehungsschemata, auch die schmerzhaften, unverarbeiteten Ereignisse. Und weil sich diese frühen Beziehungsdynamiken und die Atmosphäre von »zu Hause« sehr vertraut anfühlen, gibt es eine Seite in uns, die sie nicht loslassen möchte. Im Horoskop verkörpert der Mond daher auch ein eher regressives Prinzip. Gerade wenn es uns schlecht geht, rutschen wir schnell in alte emotionale Gewohnheiten, Regulationsstrategien oder Verhaltensweisen zurück, die uns vielleicht früher tatsächlich stabilisiert haben (weil sie damals die bestmöglichen Lösungen waren und wir uns nicht anders helfen konnten), uns heute aber möglicherweise schaden oder nicht guttun.

Da die Mutterbeziehung unsere erste Beziehung darstellt (bereits im Bauch), gibt es eine Tendenz, ungelöste Mondthemen in aktuellen Beziehungen zu wiederholen. Das ist aber – auch astrologisch – ein sehr komplexes Thema und darf bei der Deutung von Mondkonstellationen nicht vereinfacht werden.

Die Mondkonstellationen zeigen zudem an, wie wir uns um andere kümmern, sie umsorgen und seelisch unterstützen, also welches Fürsorge- beziehungsweise Mutterprinzip wir verinnerlicht haben.

Der Mond verkörpert auch unsere Instinktnatur, unser Bauchgefühl und die Intuition unseres Körpers sowie unsere tiefe Verbindung mit Mutter Erde, ihren Zyklen und Rhythmen.

Kurz gesagt: Der Mond im Horoskop zeigt an, was du brauchst, um dich seelisch-emotional geborgen und verwurzelt zu fühlen. Er zeigt aber auch vorgeburtliche oder frühkindliche Prägungen an, die es gilt, bewusst durchzuarbeiten, um nicht mehr unbewusst von ihnen gesteuert zu werden (zumindest dann, wenn du darunter »leidest«).

 

Der Mond in den Zeichen zeigt an, wie und auf welche Art du dich selbst nähren und emotionale Geborgenheit in deinem Leben aufbauen kannst, was du brauchst, um dich zu Hause zu fühlen und glücklich zu sein und warum du fühlst, wie du fühlst. Er zeigt dir, was für dich in vertrauensvollen Beziehungen sicherheitsgebend ist.

Der Mond in den Häusern zeigt an, in welchen Lebensbereichen du eine familiäre Atmosphäre brauchst und nach emotionaler Sicherheit suchst, andere besonders empathisch und seelisch unterstützen kannst, deine seelische Eigenart ausdrücken und auf dein Bauchgefühl hören solltest. Die Hausstellung des Mondes zeigt auch an, bei welchen Lebensthemen du zur Wiederholung alter Muster neigst.

Schlüsselwörter

Psyche, Gefühle, Stimmungen, Launen, der Emotionalkörper, Muttersymbol/Archetyp, inneres Kind, Schlüssel zu Geborgenheit; was wir brauchen, um uns seelisch-emotional zu Hause und sicher zu fühlen; wie wir regenerieren; Körperintuition, Instinkte, unsere Verbindung mit dem Rhythmus des Lebens; unsere Fruchtbarkeit, persönliches Unbewusstes, wie wir uns selbst und andere versorgen und nähren

Motto

Feeling is healing.

Hemmung, Symptome, Ängste und möglicher destruktiver Ausdruck der Mondkraft

Unverarbeitete seelische Muster und Prägungen aus der Kindheit werden oft in aktuellen Beziehungen aktiviert oder sogar reinszeniert. Das kann sich zum Beispiel durch die Angst, allein gelassen, verlassen oder seelisch verletzt zu werden, aber auch durch den Drang, immer stark und autonom sein zu müssen (seine Verletzlichkeit nicht zu zeigen), ausdrücken. Ein ungelöstes Mondthema (oft Mutterthema, manchmal aber auch vorgeburtliches Thema) kann sich also sehr unterschiedlich ausdrücken.

Weitere Beispiele wären: emotionale »Überempfindlichkeit« (auch hier geht es nicht um normative Bewertungen, sondern darum, wie es dir damit geht), Misstrauen, seelische Abgrenzungsschwäche, starke Launenhaftigkeit, emotionaler Terror oder Emotionslosigkeit. Auch wenn du dich manchmal wie abgetrennt (dissoziiert) von deinen Emotionen oder entwurzelt fühlst, könnte das mit frühen seelisch-emotionalen Prägungen zu tun haben. Es geht dabei nicht um normative Bewertungen (von falsch oder richtig), sondern darum, was es mit dir und deinen Beziehungen macht, wenn du deine Themen unbearbeitet lässt.

Selbstreflexionsfragen

Wann fühlst du dich geborgen und zu Hause?

Was bedeutet für dich persönlich eine gute Selbstfürsorge?

Hast du Gewohnheiten, die dir eigentlich nicht so guttun, dich aber emotional schnell zu stabilisieren scheinen?Kannst du das emotionale Bedürfnis dahinter erkennen?