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5 Fantastische Kurzgeschichten in einem Sammelband EVOLUTION [Science-Fiction | Cyberpunk] Die junge Frau Zoey schlägt sich mit ihrem Bruder durch eine Welt abgestumpfter Androiden. Sie schließen sich der letzten Menschengruppierung, dem Untergrund, mit dem Ziel an, die Menschen bei ihrem Kampf gegen die Androiden zu unterstützen. DAS LIED DES EISES [High Fantasy] Kortan vernimmt den stillen Ruf eines Draken und fühlt sich zu ihm hingezogen. Sein Vater, der König des Nordens, verbietet hingegen jeglichen Umgang mit diesen Bestien. Ist Kortan auferlegt, seine nordische Magie zu nutzen, um eine nichtmenschliche Spezies zu unterdrücken, oder obliegt ihm das Verhindern des Verschwindens eines unschätzbaren, sozialen Gefüges der Welt? DER DICKE & DER DÜNNE [Science-Fiction Komödie] Buddy (der Dicke) und Trent (der Dünne) treffen durch einen für Buddy unglücklichen Zufall aufeinander. Buddy jagt dem Reichtum hinterher und Trent versucht, seine Angebetete vor einer Zwangshochzeit zu retten. Klar, dass nicht wenige Prügeleien an der Tagesordnung stehen. ROTER SAND [Western Fantasy] Der halbtote Fremde entkommt der Wüste mit nur einem Ziel: Ihm ist auferlegt, drei Gauner zur Strecke bringen, um weiteres Blutvergießen zu verhindern. Dabei treibt ihn sein annähernd himmlischer Ehrgeiz ans Limit seiner körperlichen Leistungsfähigkeit. MEINE GEDANKEN SIND FREI [Science-Fiction | Solarpunk vs. Street Art] Lin sieht sich als Revolutionäre in einer scheinbar utopischen Welt, denn die »Commune Controller« verbieten Unproduktivität, um die Kommune zu stärken. Damit einhergehend greifen sie leider ebenso die Meinungsfreiheit an. Lin sieht sich gezwungen, auf diesen Missstand mit ihrer Street Art hinzuweisen.
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Seitenzahl: 91
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Sinnt man nicht über das Gelesene nach, kommerzialisiert der Autor nur. Findet man hingegen keinen Schlaf, so ist es Literatur.
D. O. R.
EVOLUTION
[Science-Fiction | Cyberpunk]
Die junge Frau Zoey schlägt sich mit ihrem Bruder durch eine Welt abgestumpfter Androiden. Sie schließen sich der letzten Menschengruppierung, dem Untergrund, mit dem Ziel an, die Menschen bei ihrem Kampf gegen die Androiden zu unterstützen.
Diese Kurzgeschichte beschäftigt sich mit der Frage, wie menschlich Androiden sein können. Sie war für mich der Auftakt einer Reihe von Geschichten und entworfenen Handlungsabläufen, die sich mit dem Thema Menschlichkeit befassen. Zugleich ist sie die allererste vollendete Kurzgeschichte, die ich in meinem Leben geschrieben habe.
DAS LIED DES EISES
[High Fantasy]
Kortan vernimmt den stillen Ruf eines Draken und fühlt sich zu ihm hingezogen. Sein Vater, der König des Nordens, verbietet hingegen jeglichen Umgang mit diesen Bestien. Ist Kortan auferlegt, seine nordische Magie zu nutzen, um eine nichtmenschliche Spezies zu unterdrücken, oder obliegt ihm das Verhindern des Verschwindens eines unschätzbaren, sozialen Gefüges der Welt?
Das Lied des Eises basiert auf einer komplexen Geschichte, die ich mir bereits im Alter von 14 Jahren ausgedacht hatte. Diese Drachen-Kurzgeschichte repräsentiert eine komplette Welt und ist ohne Einschränkungen als alleinstehendes Werk lesbar.
DER DICKE & DER DÜNNE - DER SCHATZ
[Science-Fiction Komödie]
Buddy (der Dicke) und Trent (der Dünne) treffen durch einen für Buddy unglücklichen Zufall aufeinander. Buddy jagt dem Reichtum hinterher und Trent versucht, seine Angebetete vor einer Zwangshochzeit zu retten. Klar, dass nicht wenige Prügeleien an der Tagesordnung stehen.
Eine Hommage an mein Lieblingsfilmduo Terence Hill & Bud Spencer. Der »Comic Relief«, verpackt in einer einzigartigen Space Opera.
ROTER SAND
[Western Fantasy]
Der halbtote Fremde entkommt der Wüste mit nur einem Ziel: Ihm ist auferlegt, drei Gauner zur Strecke bringen, um weiteres Blutvergießen zu verhindern. Dabei treibt ihn sein annähernd himmlischer Ehrgeiz ans Limit seiner körperlichen Leistungsfähigkeit.
Überall ist die Sünde zu finden. Überall liegt roter Sand.
MEINE GEDANKEN SIND FREI
[Science-Fiction | Solarpunk vs. Street Art]
Lin sieht sich als Revolutionäre in einer scheinbar utopischen Welt, denn die »Commune Controller« verbieten Unproduktivität, um die Kommune zu stärken. Damit einhergehend greifen sie leider ebenso die Meinungsfreiheit an. Lin sieht sich gezwungen, auf diesen Missstand mit ihrer Street Art hinzuweisen.
Was kann in einer utopischen Welt alles schieflaufen? Ein Gedankenexperiment, das in Verbindung mit Street Art eine nicht wegzudenkende Kurzgeschichte geworden ist.
[Science-Fiction | Cyberpunk]
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Bildnachweis: Icons8 Team, Unsplash
Des Menschen Pflicht ist, sich zu entwickeln. Die Richtung aber sollte stimmen. Uns obliegt es, zu vermitteln, Um eine neue Welt zu ersinnen.
D. O. R.
Die Rooftop-Bar lag mitten in der Stadt. Viele Gleiter flogen in akkurat geraden Linien am rundlichen weißen Turm vorbei. Zoey trug schwarze Kleidung, saß an einem runden weißen Tisch und trank einen Human, ein Cocktail, der seinesgleichen suchte. Sie sah in Richtung des gegenüberliegenden Wolkenkratzers. Die Glasfassade spiegelte die umliegende grüne Stadt, in der sich ein friedlicher Fluss schlängelte. Es war das Paradies auf Erden – annähernd.
»Möchten Sie noch einen Cocktail?«, fragte die Bedienung, die dabei zutiefst steif agierte und ein falsches Lächeln aufsetzte.
»Nein danke, ich warte auf einen Freund«, antwortete Zoey ihrerseits mit einem Lächeln. Dabei strich sie sich ihre kastanienbraunen mittellangen Haare aus dem Gesicht. Die Sonne ließ ihre knallgrünen Augen und ihre Sommersprossen erstrahlen.
»Wer war Ihr Erschaffer?«, fragte die Bedienung. »Ich liebe Ihre Sommersprossen. Sie bringen Ihre grünen Augen zur Geltung.« Die Bedienung zielte darauf ab, aufgeweckt und nett zu klingen. Dies gelang ihr nicht hundertprozentig. Jeder andere Mensch hätte es nicht bemerkt. Zoey registrierte es.
»TechEight«, erwiderte sie mit Bedacht, steif zu agieren. Dabei trank sie einen Schluck aus ihrem Cocktail.
»Sehr guter Hersteller. Vielleicht genehme ich mir mal ein Update«, antwortete die Bedienung und entfernte sich von Zoey.
Na endlich.
Sie hatte keine Lust, mit einem Blechhaufen in Menschenhaut zu reden.
Damit brauchte sie sich nicht mehr auseinanderzusetzen. Ihre Aufmerksamkeit wurde auf das Geschehen drei Tische weiter gelenkt: Zwei Androiden, die anstatt in menschenähnlicher Haut in einen weißen Panzer mit abgerundeten Formen gebaut worden waren, sprachen mit autoritärer Stimme zu einem Gast.
»Wir bitten Sie, mit uns zu kommen«, sagte der eine abgestumpft. »Sie stehen in Verdacht, menschlichen Ursprungs zu sein.«
»Bitte nicht …«, flehte der Gast. Seine schwarzen mittellangen Haare wehten im Wind. Es war nicht zu übersehen, dass er ein Mensch war. Er war nicht »perfekt« – viele Fehler, die seinen Charakter ausmachten, den Androiden nicht hatten. Sie hatte den Drang, ihm zu helfen. Der Gast wimmerte weiter – was Androiden nie tun. »Ich bin ein Androide, wie ihr. Ich möchte hier nur die Aussicht genießen!«
Der zweite weiße Wächter wurde stutzig. »Genießen – das können erst die Androiden der T-7-Serie. Aber so wie ein T-7 siehst du nicht aus. Du siehst veraltet aus.«
»Unplausibel!«, sagte der andere und packte den Menschen am Arm. Der Gast stöhnte vor Schmerz. »Zu schwach! Er muss ein Mensch sein!«
Ohne sich einander anzusehen, stimmten die beiden Wächter überein. »Mitkommen!«, befahl der erste Wächter und packte den Menschen am anderen Arm. Die Schmerzensschreie entwickelten sich zu einem ohrenbetäubenden Lärm. Keiner der Gäste schenkte dem Geschehen Beachtung. Sie tranken munter ihre Cocktails weiter und führten ihre aufgesetzten Gespräche fort. Niemand legte ein empathisches Verhalten an den Tag – außer Zoey. Sie hatte Mitleid mit dem Menschen.
Sie tauschte einen raschen Blick mit einem dunkelhaarigen Mann mit Dreitagebart, der auf der gegenüberliegenden Seite der Bar an einem Tisch saß. Ihr Bruder Arman trug schwarze Kleidung wie Zoey. Sie nickten beide, standen auf und eilten in einem rasanten Tempo auf die Wächter zu.
Die Wächter bemerkten Arman zuerst, da dieser in Blickrichtung auf sie zugelaufen kam. Er blieb zwei Meter vor dem ersten Wächter stehen. Dann zog er eine weiße Pistole mit runden Formen aus seiner Jackentasche und richtete sie auf das Gesicht des ersten Wächters.
»Fehler – Fehlverhalten – keinen zweiten Menschen erkannt – Fehler«, sagte der Wächter und war im Inbegriff, seine an seinem Gürtel hängende Pistole zu ziehen. Zoey zog blitzschnell ihre weiße Pistole und richtete sie auf den Hinterkopf des zweiten Wächters. Zwei synchrone Schüsse hinterließen jeweils ein klaffendes Loch in den Schädeln der Androiden, die daraufhin an einem Kurzschluss ihre Energie verloren.
Der gefangene Mensch jammerte weiter, da sich die Griffe der beiden Wächter nicht von seinen Armen lösten. Zoey und Arman rissen die Hände der Wächter auseinander und befreiten den auf dem Boden knienden Mann. Die anderen Gäste schauten kurz zu ihnen, machten eine beiläufige Bemerkung und führten ihre gemütsarmen Gespräche fort.
»Da-Danke«, keuchte er und rieb sich dabei die Arme. »Wie konntet ihr mich so einfach retten? Warum unternehmen die anderen Androiden nichts?«
»Die unternehmen doch nie etwas«, antwortete Zoey schulterzuckend. »Wir müssen aber erst einmal von hier weg. In wenigen Sekunden wimmelt es hier nur so von Wächtern.«
»Wie wollen wir von hier weg?«, fragte der Mann. »Das ist unmöglich nach einer solchen Tat! Ich bin eher verwundert darüber, dass ich noch lebe!«
»Wir reden später weiter«, entgegnete Arman barsch und half dem Geretteten auf die Beine. »Wir fliegen hier weg.«
Sie näherten sich zusammen der Kante des Daches und warteten kurz. Ein dreckiger weißer Gleiter hob sich empor, der seine Türen automatisch öffnete. Zoey sprang als Erste in das Fahrzeug und half dem Mann, über die Spalte zwischen Dach und Gleiter zu gelangen. Ihr Bruder Arman sprang hinterher. Das Gefährt setzte sich in Bewegung und verließ mit samt der Passagiere den weißen runden Turm.
Zoey saß am Steuer und führte den Gleiter durch die vollen Straßen. Es waren ein paar Ausweichmanöver vonnöten, da Zoey nicht so sicher fuhr wie die führerlosen Fahrzeuge der Androiden. Hinter ihnen tauchten drei weiße Gleiter auf. Ihre Formen glichen denen der Panzerung der Wächter, mit denen sie in der Rooftop-Bar in Konflikt geraten waren. Der Mann hielt sich an seinem Gurt fest und war von Kopf bis Fuß angespannt.
»Wächter«, sagte Zoey nach einem Blick in die Heck-Kamera. »Festhalten.« Sie führte das Steuer nach vorn und ließ den Gleiter einhundert Meter im Sturzflug gefährlich dicht an einer beachtlichen Anzahl von Fahrzeugen vorbeischießen. Der Gerettete schrie. Die drei weißen Wächtergleiter taten es ihnen gleich und hefteten sich an ihre Fersen und eröffneten das Feuer. Zoey vollführte ein paar temporeiche Manöver, um den elektromagnetischen Impulsschüssen zu entgehen.
»Arman – mach dich nützlich!«, schrie Zoey ihrem Bruder nach hinten zu. Dieser öffnete das Fenster auf der rechten Seite des Fahrzeuges, zog seine Pistole und lehnte sich nach draußen. Dabei hielt er sich an seinem Gurt fest. Er schoss mit seiner Pistole auf das erste Fahrzeug der Wächter und traf es vorn an der Nase. Ein Kurzschluss machte den Wächtergleiter funktionsuntüchtig, sodass dieser im freien Fall ungebremst nach unten fiel.
Der Boden näherte sich rasant. Zoey riss das Steuer zu sich heran und ließ den Gleiter damit abrupt abbremsen. Das Fahrzeug richtete sich wieder horizontal aus. Dann gab sie vollen Schub auf das Triebwerk. Das von Arman getroffene Wächterfahrzeug schoss unkontrolliert zu Boden und hinterließ einen Schrotthaufen. Das zweite verfehlte durch ein riskantes Manöver knapp den Asphaltdschungel. Der letzte Wächtergleiter richtete sich bereits in einer höheren Position horizontal aus.
»Nummer eins zwei Grad und Nummer zwei 240 Grad!«, rief Arman zu seiner Schwester nach vorn.
Zoey nickte. »Festhalten!«
Sie bremste den Gleiter abrupt ab, sodass sie an einer Stelle schwebten. Die beiden Wächterfahrzeuge schossen vorbei. Zoey lehnte sich aus dem rechten Fenster und feuerte mit ihrer weißen Pistole ins Heck des Wächtergleiters unter ihnen. Dieses verlor seine Energie und stürzte unkontrolliert zu Boden. Der obere Verfolger bremste ebenfalls, wendete und näherte sich den drei Flüchtenden. Zoey wartete auf den richtigen Moment und ließ den Wächter gefährlich nah an sie herankommen. Sie maximierte den Schub auf das Triebwerk. Dadurch schossen sie knapp unter dem Wächter vorbei. Arman gab einen Schuss seiner Pistole ab, der den Boden des Wächterfahrzeugs traf und es damit elektromagnetisch ausschaltete. Zoey führte den Gleiter durch eine Vielzahl von Gassen, die sich zwischen den Wolkenkratzern auftaten, und peilte den Stadtrand an, der sich in einigen Kilometern Entfernung am Horizont abzeichnete.
Ein paar Kilometer hinter der Stadtgrenze flüchteten sich die drei in eine Holzhütte, die am Fuße eines Berges in einem Waldstück stand. Sie setzten sich um einen Tisch. Zoey schenkte ihnen Wasser ein. Niemand sprach ein Wort.
Der Gerettete trank einen Schluck und brach im Folgenden die Stille. »W- Wer seid ihr?«
»Ich bin Arman«, antwortete Zoeys Bruder und richtete sich auf. »Das ist Zoey, meine Schwester«, er zeigte auf seine Schwester, die nicht in der Lage war, ihren Blick von dem Mann zu lösen. »Wir sind schon seit Jahren auf der Flucht.«
»Und wer bist du?«, fragte Zoey berückend.
»Ich heiße Bela«, antwortete der Dunkelhaarige und schluckte daraufhin kräftig. »Ich komme aus dem Untergrund.«