FAS(D) perfekt durch den Alltag - Reinhold Feldmann - E-Book

FAS(D) perfekt durch den Alltag E-Book

Reinhold Feldmann

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Beschreibung

Wenn Lissi morgens das Zähneputzen weglässt oder zur vereinbarten Zeit nicht nach Hause kommt, sind ihre Erwachsenen richtig sauer. Lissi versteht oft nicht, warum. Welche Regeln und Rituale brauchen Kinder mit FAS(D), um mit täglichen Abläufen und Aufgaben klarzukommen? Schneemann Belissimo weiß Rat: Er erklärt, was Lissi und ihren Freunden im Badezimmer oder beim Ankleiden hilft, wie Aufräumen geht und sogar, wie sie Weihnachten und Ferien überstehen. Einfühlsame Tipps zeigen Erwachsenen, wie sie wiederkehrende Alltagsprobleme entschärfen und die Kinder und Jugendlichen verständnisvoll und wertschätzend begleiten können.

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Seitenzahl: 71

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Reinhold Feldmann • Anke Noppenberger
FAS(D) perfekt durch den Alltag
Ein Bilderbuch zum FAS(D) – Fetales Alkoholsyndrom bzw.
Fetale Alkoholspektrumstörung
Mit großem Ratgeberteil für Erwachsene
Ernst Reinhardt Verlag München
H
allöchen,
ich bin Belissimo.
Ich kenne mich mit FAS(D) richtig gut aus.Für den Alltag kenne ich Hilfen.Und ich weiß, was Kindern mit FAS(D) gut tut –  und wasnicht so gut für sie ist.
Seht ihr? Es ist wie bei mir, einem Schneemann.An einem heißen Sommertag,würde ich mich in der prallen Sonne gar nicht wohl fühlen.
4
I
m Schnee dagegen fühle ich mich richtig wohl.
Versteht ihr, was ich meine?
5
I
ch ziehe meinen Hut vor euch allen!!!
Vor euch betroffenen Kindern und Jugendlichen,
vor euch Geschwisterkindern
und vor euch Erwachsenen, die Tag für Tag ihr Bestes geben!
Denn ich weiß, dass FAS(D) sehr anstrengend ist, für alle!
Mit „Erwachsenen“ meine ich übrigens alle Eltern, Pflege- und Adoptiv‑eltern, Großeltern, Pädagogische Fachkräfte und Betreuer und Betreue‑rinnen von Kindern und Jugendlichen mit FAS(D).
Ich glaube die fühlen sich nämlich auch oft nicht so richtig wohl.
6
A
llen Kindern, Jugendlichen
und Erwachsenen könnte
es besser gehen, wenn sie von denHilfen so viel wüssten, wie ich.
Es gibt schlaue Erwachsene, diesehr viel über FAS(D) wissen.
Ihr Wissen geben sie an Betroffe‑ne sehr gerne weiter.
7
A
ber heute bin ich an der Reihe!
Ich möchte euch gern von meinen vier Freunden erzählen:
Lissi, Mo, Leon und Katze Kringel.
Auch sie mögen manches nicht:
Lissi mag keinen Brokkoli.
Mo mag kein Konfetti.
Leon mag keinen Stinkekäse.
Und Kringel mag keine großen Hunde.
8
M
anches mögen sie besonders gern.
Lissi hat Konfetti besonders gern.
Mo mag Katzen richtig doll.
Leon liebt Mäuse.
Und Kringel isst unheimlich gern Wurst.
9
L
etztens haben sich Lissis Erwachsenerichtig große Sorgen gemacht.
Lissi ist an diesem Tag nicht rechtzeitignach Hause gekommen.
10
D
eshalb ist es ganz wichtig, Regeln zu vereinbaren.
Am besten so, dass Lissi diese Regeln gut verstehen kann.
Besonders wichtig ist es natürlich, diese Regeln dann auch einzuhalten.
Übrigens:
Auch für die Erwachsenen gibt es Regeln.
Wie z.B.:
BITTE LISSI
NICHT AUS DEN
AUGEN LASSEN!
11
F
ür vieles gibt es Regeln.
Sogar für Katzen.
Kringel darf zum Beispiel nicht auf den Esstischund erst recht keinen Kuchen essen.
12
I
ch finde Regeln sehr gut.
Auch wenn es vielleicht ungerecht klingt,aber Regeln können auch für jeden anders –oder besser gesagt „einzigartig“ – sein.
Schließlich ist ja auch jedes Kind und jedeKatze und jeder Schneemann einzigartig!
Lissi freut sich sehr über die Regel, dass sieihren Geburtstagskuchen als erstes anschnei‑den darf. Kringel und ich schauen uns daslieber aus der Ferne an.
„Huhu! Seht ihr mich?“
13
V
iele Kinder und Jugendlichesind durch FAS(D) manchmal
durcheinander.
Sie können sich Abläufe und Regelnnicht so gut merken.
Vor unbekannten Situationen habensie dann manchmal sogar Angst.
Das zeigt sich aber anders.
Lissi hatte mal richtig Angst, als sie amAbend von Tante Olivia ins Bettgebracht werden sollte.
Sie schimpfte dann und schrie, obwohlsie Tante Olivia so gern mag.
14
G
ewohnte Routinen helfen Lissi dabei, auch in unbekannten
Situationen keine Angst zu bekommen.
Lissi hat die einzelnen Bildchen ihres Abendrituals nun an einem
kleinen Schlüsselanhänger.
Am Abend geht sie nach dem Abendbrot jetzt immer
■ zuerst ins Bad,
■ dann wird der Schlafanzug angezogen,
■ dann gibt es eine Sendung im Fernsehen,
■ und anschließend wird eine Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen
und gebetet
■   und zum Schluss gibt es noch einen dicken „Schlaf-gut“-
Drücker.
Tante Olivia weiß das jetzt auch.
15
A
uch für Geschwisterkinder und Eltern gibt es Routinen, die ihnengut tun.
Mos Eltern kümmern sich ganz schön viel um Mo. Sie können ihn kaumaus den Augen lassen und müssen ihn zu vielen Terminen begleiten.
Für Mos Bruder ist das manchmal sehr schwierig. Er versteht das zwarsehr gut, dennoch macht ihn das manchmal traurig. Er möchte gleichviel Zeit mit Mama und Papa verbringen.
16
D
eshalb achten Mos Eltern ganz besonders darauf, dass niemandin der Familie zu kurz kommt.
Der erste Samstagnachmittag im
Monat gehört nun immer Mos Bruder
ganz alleine.
17
W
enn die Erwachsenenden Kindern und
Jugendlichen mit FAS(D)
etwas erklären, dann dauert das
manchmal ganz schön lange.
Auch Mo findet, dass lange
Sätze unheimlich nerven
können.
18
E
r findet es gut, wenn seine Mama in kurzen
Sätzen redet und nicht so viel blabla macht!
Am besten sind Erklärungen in einfachen Sätzen.
Dann versteht jeder gut, was zu tun ist.
Aber Kringel!
Ich glaube, Mo muss Kringels Regel
auch noch einmal wiederholen!
19
L
issis Mama hat Lissi schon oft erklärt,dass sie nichts tauschen darf, ohne zu
fragen. Trotzdem hat Lissi letztens ein wert-volles Schmuckstück ihrer Mama gegen eineneinfachen Luftballon eingetauscht.
Das teure Schmuckstück ist nun leider weg.
20
L
issi versteht gut, dass ihre Mama deshalb traurig war.
Nach dem Tausch hat Lissis Mama ein neues Pflanzenregalfür zuhause gekauft.
21
M
o mag es gar nicht, wenn er aufräumen soll undnicht weiß, wohin die Sachen gehören.
Schon gar nicht, wenn so viele Spielsachen durcheinandersind.
22
M
o kann viel besseraufräumen, wenn alles
seinen festen Platz hat.
23
M
anchmal nimmt mich Lissi mit ins Badezimmer.
Sie singt dann vor dem Spiegel oder macht
irgendwelche anderen Sachen.
Ich glaube, sie macht das, weil sie nicht mehr weiß, wassie eigentlich tun soll.
24
N
euerdings haben wir im Badezimmer Bildkärtchen.Darauf sieht Lissi, wie sie ihre Zähne putzen und
ihr Gesicht und ihre Hände waschen soll.
Das hilft Lissi sehr. Sie weiß dann gleich, was sie tun soll.
25
D
ie Idee mit den Bildkärtchen hat Lissi übrigens von Mo.
Er ist oft ohne Jacke nach draußen gelaufen und
manchmal sogar ohne Schuhe.
Oder er hat die Reihenfolge verwechselt und hat dann seineUnterhose über die Hose angezogen.
26
A
uf seinen Bildkärtchen sieht Mo die Reihenfolgevom Anziehen.
Jetzt klappt das viel besser! Er wollte letztens sogar mireine Jacke anziehen.
27
B
ei Leon gibt es oft das Problem, dass saubere undschmutzige Wäsche durcheinander geraten. Oder
er findet gerade nichts Sauberes anzuziehen.
28
F
ür Leon ist es sehr hilfreich, dass er an einem festen Tag in der
Woche zusammen mit einem Erwachsenen 7 Kisten packt –   für
jeden Tag eine.
Darin sind dann für jeden Tag frische Socken, frische Unterwäsche,
ein T-Shirt und eine saubere Hose.
Und an drei festen Tagen in der Woche hat Leon übrigens selbst auchWasch-Tag.
Das klappt prima! Seitdem riecht Leon richtig gut, wenn ich ihn treffe.
Kringel scheint das auch zu mögen.
29
L
issi isst so gern Süßes. Sie nascht heimlich vor demEssen und bedient sich manchmal sogar bei anderen,
die gerade etwas Leckeres haben.
30
L
issi hat bei den Erwachsenen nun eine Naschbox.
Hier darf sie sich nach dem Essen etwas aussuchen.
Das findet Lissi sehr gut.
Und dass man ohne zu fragen nichts von anderen nimmt,das weiß sie jetzt auch.
31
L
eon schläft ganz spätein, weil er so lange am
Handy ist. Und dann ist eram nächsten Morgen richtigdoll müde und kommt nichtaus dem Bett. Er ist deswegenmanchmal viel zu spät in derSchule.
Oft kommt es dann morgensschon zum Streit.
32
L
eon versteht gut, dass ersein Handy nachts nicht
im Zimmer haben soll.
Er gibt es jetzt deshalb vordem Schlafengehen denErwachsenen.
Nun kann er wieder richtiggut schlafen und ist morgensnach dem Aufstehen richtiggut gelaunt.
33
D
urch FAS(D) vergessen meineFreunde auch oft Sachen, die
sie eigentlich schon gewusst haben.
Lissi hat mich schon so oft irgend-wo liegen lassen.
Und weil sie sich dafür schämt,erfindet sie immer wieder neueAusreden.
Letztens hat sie sogar behauptet,mich hätte ein Außerirdischerentführt.
34
D
a es schon öfters vorgekommen ist, dass Lissi etwasgesagt hat, was dann nicht so war, sind ihre
Erwachsenen besonders wachsam.
Sie haken dann noch einmal bei Lissi nach.
Meistens merken sie ganz schnell, dass Lissi nichtabsichtlich gelogen hat.
35
A
uch mit dem Stehlen ist es soähnlich.
Meine Freunde sehen vielleicht etwas, was
sie in diesem Moment unbedingt haben