Fastenaktion 2023: Leuchten! 7 Wochen ohne Verzagtheit - Fastenlesebuch -  - E-Book

Fastenaktion 2023: Leuchten! 7 Wochen ohne Verzagtheit - Fastenlesebuch E-Book

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Beschreibung

7 Wochen ohne Verzagtheit – der motivierende Begleiter durch die Fastenzeit Wie können wir zuversichtlich bleiben in diesen unruhigen Zeiten? Was gibt uns Halt, wo finden wir Mut? Das Licht, das uns vom Frieden träumen lässt und unsere Sehnsucht lebendig hält, leuchtet. Wenn wir ihm vertrauen und folgen, lernen wir uns auf unserem Weg durch die sieben Fastenwochen immer besser kennen: Wo sind unsere Ängste? Was sind unsere Kraftquellen? Wie können wir anderen helfen, aus der Dunkelheit herauszukommen? Mit dem persönlichen Begleitbuch zur Fastenaktion der Evangelischen Kirchen wird die Zeit von Aschermittwoch bis Ostern für Sie zu einer Entdeckungsreise! Fasten Sie gemeinsam mit anderen und werden Sie Teil der großen 7-Wochen-Ohne-Community. Am Ende zünden wir die Osterkerze an. Es werde Licht! - Lesebuch zur Fastenzeit 2023: Denkanstöße und Weisheitsgeschichten - Einladung zur Selbstreflexion: Erzählungen und Bibeltexte - Übungen und Coaching-Tipps für mehr Hoffnung und Frieden im Leben - So sehe ich das: Raum für eigene Notizen und Gedanken - Leuchten! Sieben Wochen ohne Verzagtheit – das Begleitbuch zur Fastenaktion 2023 Das Fastenlesebuch: Inspiration für jeden Tag Die Wochen vor Ostern sind traditionell eine Zeit der inneren Einkehr. "7 Wochen Ohne", die Fastenaktion der Evangelischen Kirche, lädt seit mehr als 30 Jahren ein zum Fasten im Kopf. Was brauche ich wirklich im Leben, worauf kann ich auch mal verzichten? Egal, wie klein oder groß unser Ziel ist, ob wir eine schlechte Gewohnheit aufgeben möchten oder eine Veränderung anstreben: jetzt ist die richtige Zeit, etwas Neues auszuprobieren und Klarheit zu gewinnen. Lassen Sie sich von Geschichten aus dem Leben und Bibelstellen durch Ihre Fastenzeit begleiten!

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Ralf Meister (Hrsg.)

Leuchten!

Sieben Wochen ohne Verzagtheit

DER BEGLEITER DURCH DIE FASTENZEIT

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2022 by edition chrismon in der Evangelischen Verlagsanstalt GmbH, Leipzig

Printed in Germany

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Das Buch wurde auf alterungsbeständigem Papier gedruckt.

Fotos: Cover: Getty Images/Westend61

Woche 1: Maria Irl, 2: Kristin Bethge, 3: Charlotte Sattler, 4: Lukas Zander, 5: Mafalda Rakos, 6: Frederike Wetzels, 7: Emanuel Herm

Cover: Ellina Hartlaub, Frankfurt

Satz: Formenorm, Friederike Arndt, Leipzig

Druck und Bindung: BELTZ Grafische Betriebe GmbH, Bad Langensalza

ISBN 978-3-96038-318-5

eISBN (PDF) 978-3-96038-319-2

eISBN (E-Pub) 978-3-96038-320-8

www.eva-leipzig.de

Inhalt

Vorwort

Licht an!1

Meine Ängste2

Was mich trägt3

Und wie ich strahle!4

Wir gehen gemeinsam5

Durch die Nacht6

In den Morgen7

Autorinnen und Autoren

Vorwort

Ralf Meister

Es waren persönliche Mutproben. Der Heimweg als Junge durch den dunklen Wald. Ich erinnere mich an mondlose Nächte unter dichten Bäumen auf meinen Wegen nach Haus. Mein Elternhaus war umringt von Kiefern- und Buchenwäldern. Gewiss, es gab auch einen beleuchtenden Weg, der bis auf wenige hundert Meter heranführte zur heimatlichen Haustür. Der war für die ängstlichen Tage der sichere Ausweg. Aber es gab auch dunkle Pfade und Strecken, die aus verschiedenen Richtungen durch die Waldschlucht zu den erleuchteten Fenstern führten. Manchmal wollte ich mich testen und wählte sie. Im Schwarzgrau der Stämme und Äste über Wurzelschlangen ging es zwischen Mut und Schrecken heimwärts. Und dann tauchten die ersten Lichter auf. Wohnzimmerfenster, Küche. Ziel erreicht.

Die Dunkelheiten unserer Zeit haben wir nicht gewählt. Sie sind kein Selbstversuch, der sich abbrechen lässt. Wir tasten uns voran, manchmal ohne zu wissen, ob wir noch auf dem Weg sind und wohin er führt. Aber es gibt lichte Zeichen am Horizont. Mutige Erzählungen, die uns leiten. Und Stimmen, die wir hören. „Mami, sag was“, ruft das Kind am Abend aus dem finsteren Zimmer in den Flur hinein. „Warum soll ich was sagen? Du sollst schlafen“, antwortet die Mutter. „Ja, aber wenn du redest, wird es hell.“

Worte können leuchten. In dunklen Zeiten wie diesen braucht es Licht. Manche stellen uns ihre Stimme in diesem Buch zur Verfügung. Die Fastenzeit lässt auf Worte hören, die Dunkles erhellen und Orientierung geben.

Vielleicht sind die sieben Wochen der Fastenzeit eine neue Erfahrung. Es geht um Erinnerungen, die tröstend hervortreten. Worte, die neu gehört werden. Lichter, die uns durch Nacht und Tag leiten. Und es geht um unsere eigene Stimme. Wie klingt unser Ruf? Welche Geschichten haben wir zu erzählen? Welches Licht werden wir anderen schenken? Und selbst, wenn es schwach ist, mag es in manchen Augenblicken das entscheidende Licht sein, welches uns und andere zum Ziel führt. „Sag was! Wenn du redest, wird es hell.“

Ich wünsche Ihnen Gewinn bei der Lektüre und segensreiche Erfahrungen in dieser Fastenzeit!

Ihr

Ralf Meister

1

Licht an!

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis lag auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser. Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.

Genesis 1,1–5

Licht an!

Ralf Meister

BIBLISCHE MINIATUR ZU GENESIS 1,1–5

Licht ist der Anfang. An jedem Morgen, wenn die Dämmerung durchs Fenster fällt. Ebenso am Abend, wenn ich die dunkle Wohnung betrete und der erste Griff zum Lichtschalter geht. Kein sicherer Schritt wäre mir möglich, kein gezielter Griff würde gelingen. Mit Licht fängt alles an.

Licht ist Energie, Lebensenergie. Mit dem ersten Augenöffnen erblickt ein Kind das Licht der Welt. Damit fängt selbstständiges, sich entfaltendes Leben an. Mit dem Licht der Sonne kommt zugleich die Wärme – genau im richtigen Maß für jedes Gedeihen. Wir leben im Licht, das Leben ermöglicht.

Der zarte Keim sucht danach, sobald er durch die Erde bricht, der junge Baum strebt zum Platz an der Sonne. Aber diese Wortprägung ist zwiespältig. Das schöne Bild kann diskreditiert werden. Vom späteren Reichskanzler von Bülow wurde es in der wilhelminischen Zeit für die deutsche Kolonialpolitik verwendet: „Wir wollen niemand in den Schatten stellen, aber wir verlangen auch unseren Platz an der Sonne.“

Statt für Unterdrückungsverhältnisse steht das biblische Schöpfungslicht für die Lebensmöglichkeit, die alles umgibt und allen gilt. Es ist die erste gute Gabe an die Welt und die erste Erfahrung, in die wir geboren werden. Dem Leben ist Helligkeit gegeben, und zur Helligkeit ist es bestimmt.

Im Licht leben – und leuchten!

Es müsste uns zum Leuchten bringen. Müssten wir nicht als lichtbestimmte Wesen wie der Mond zurückstrahlen, was wir empfangen? Der Mond tut es von selbst. Wir brauchen erst ein waches Bewusstsein, dass es nicht um den eigenen Platz an der Sonne geht, sondern ums Reflektieren und Teilen, damit der Schein in jeden dunklen Winkel fällt.

Das Schöne ist, wenn wir Licht teilen, wird uns warm dabei. Das noch Schönere ist: Wir können es sogar mit eigener Energie noch verstärken. Das warme Licht aufnehmen, mit eigener Wärme anreichern und weiterstrahlen, dabei selbst wachsen und anderen zum Wachsen helfen – welch eine helle Welt müsste das sein!

Über dem Kind leuchtet das Liebeslicht aus den Augen der Eltern. Solch ein Blick verstärkt das Licht. Nicht im physikalischen Sinn, aber im göttlichen und im menschlichen Sinn, wenn wir im Licht leben und mit diesem Licht leuchten.

Was macht Ihr Leben heller?

WO DAS LICHT ANKOMMT

Andreas Malessa

Als Moni aus dem Kinderzimmer zurückkommt, ist es schon Viertel nach acht. Mit feucht leuchtenden Augen steht sie da, so dass Jannik verwundert den „Tatort“-Vorspann mit der Fernbedienung wegklickt.

„Und? Diesmal ’ne lange Geschichte vorgelesen?“ Er rückt einladend ihren Fernsehsessel heran.

„Tamino wollte singen. ‚Babylieder von früher‘, hat er gesagt.“ Moni lächelt. Entspannt, glücklich sieht sie aus, beinah beseligt. Jannik staunt, denn oft genug ist das abendliche Kindsversenken reine Nervensache. Auch bei einem Erstklässler noch. Wegen der Unordnung im Zimmer, der Sauerei in den Heften, dem Chaos im Schulranzen und der Unlust auf morgen.

„Wir haben ‚Weißt du, wie viel Sternlein stehen‘ gesungen. Wollte er so, stell dir vor!“ Sie kickt die Slipper von den Füßen, lässt sich in den Sessel fallen und nickt, als ihr Mann fragend auf ein leeres Weinglas deutet.

„Wie viel Sternlein stehen, kann ich mir nicht vorstellen. Und falls ‚Gott, der Herr sie gezählet hat‘, wird er feststellen, dass ihm etliche fehlen“, grinst Jannik beim Einschenken.

„Wieso das denn?“ Moni findet ihn manchmal einen unromantischen Stimmungskiller.

„Weil sie erloschen sind, aber ihr Licht immer noch bei uns ankommt. Was du am Nachthimmel siehst, Schatz, ist größtenteils Vergangenheit.“

Er hebt sein Glas in Gesichtshöhe, hält es gegen das Licht, schaut zufrieden ins funkelnde Dunkelviolett.

„Aber Licht soll doch …“, sie nimmt auch einen Schluck, „…so irre schnell sein, heißt es immer, weil es keine Materie, kein Milligramm Gewicht transportieren muss.“

Gott, der Herr hat sie gezählet, dass ihm auch nicht eines fehlet …

„Stimmt. Etwa eine Milliarde km/h schnell. Ungefähr 350.000 Kilometer in 1,3 Sekunden. So viel zum Thema Entfernungen. Lichtjahre weit weg, die lieben Sternlein.“

Moni steht auf, sucht Streichhölzer in der Küchenschublade und zündet ein paar Teelichter auf dem Beistelltisch an. Im schwarzen Bildschirm des Fernsehers spiegeln sich drei helle Punkte und der Schein der Stehlampe hinter den Sesseln.

Jannik überlegt, dass der „Tatort“ ja um Viertel vor zehn wiederholt wird. Moni ist gedanklich beim Thema geblieben: „Tamino ist das alles wurscht.“

„Was?“

„Wo das Licht herkommt und wie lange es unterwegs war. Dem ging’s vorhin mehr darum, ob das Licht auch ankommt. Bei ihm, in seinem Zimmer, wenn er schlafen soll.“

„Hast du das Nachtlicht angelassen?“

Moni nickt versonnen, geht an den Kühlschrank und summt dabei die Melodie des Kinderliedes.

„Kennt auch dich und hat dich lieb“, heißt die letzte Refrainzeile, erinnert sich Jannik.

Wann haben Sie zum letzten Mal in den Sternenhimmel geschaut? Vielleicht ist es mal wieder Zeit, einen klaren Abend dafür zu nutzen und sich vorzustellen, dass Ihr Strahlen bei Gott ebenso aufgehoben ist wie die zahllosen Leuchtpunkte am Himmel.

DEN STECKER ZIEHEN

Christiane Birgden

Wer sagt eigentlich, dass Licht besser ist als Finsternis? Klar, Buddha war „erleuchtet“, schlaue Menschen bezeichnet man als „helle“, und wer im „Rampenlicht“ steht, der hat’s irgendwie geschafft. Im Licht sein gilt als erstrebenswert, „die im Dunkeln sieht man nicht“. Also ist doch klar, wo wir hinwollen!

Zugleich wissen wir, und das irritiert die gerade noch gewonnene Eindeutigkeit, dass zu viel Licht einen erholsamen Schlaf verhindert und die Lichtverschmutzung der Städte nicht nur die Zugvögel aus der Bahn wirft. Um die Sterne am Nachthimmel zu sehen, braucht es vor allem eins: Dunkelheit. Erst die Abwesenheit von Licht ermöglicht es uns, mit dem bloßen Auge Tausende und Abertausende Sterne am Nachthimmel zu erkennen. Über unseren modernen Städten sieht man nichts. Und erfährt sich nie als kleines Licht angesichts der Weiten des Weltraums.

Deshalb: Licht ist nicht besser als Finsternis. Auch wenn man in den ersten Zeilen der Bibel diesen Eindruck gewinnen mag. Aber auch hier gilt: Alles zu seiner Zeit. Zu Beginn der Bibel bewertet Gott das Licht nicht höher als die Finsternis, er schafft lediglich die Unterscheidung. Und die ist wichtig.

Es ist der Einheitsbrei, der uns krank macht. Alles, immer, zu jeder Zeit. 24/7. Handy immer am Mann. Immer verfügbar, immer erreichbar.

Manchmal ist einfach gut: Stecker ziehen. Kippschalter aus. Dann sind auch die Stand-by-Geräte aus.

Haben Sie’s schon mal ausprobiert: Licht aus und im Dunkeln sitzen, so lange, bis Sie die kleinen Lichter wahrnehmen, die hier und dort leuchten?

LASERSCHWERT FÜR ALLE FÄLLE

Ramón Seliger

Jaro fürchtet sich in der Finsternis. Er liegt in seinem Bett. Die Decke bis tief ins Gesicht gezogen. Nur seine Augen schauen gerade noch heraus. Auf der Suche nach einem kleinen Lichtschein. Vergebens. Es ist finster. Stockdunkel. Zappenduster.

Nichts ist zu sehen. Wo es kein Licht und Dunkel gibt, da ist auch kein links und rechts.

Kein hinten und vorn, kein gestern und morgen.

Kein hinten und vorn, kein gestern und morgen. In der Dunkelheit verliert sich die Orientierung. Die Dunkelheit nimmt Jaro ganz ein. Angst kommt auf. Steigt aus dem Herzen in den Kopf, macht komische Bilder. Bevor es so weit kommt, greift Jaro nach der alten Taschenlampe am Kopfende des Bettes. Da liegt sie für alle Fälle. Jetzt ist so ein Fall. Jaro holt die Taschenlampe hervor. Da fällt ihm ein, dass die Lampe schon am Morgen kaum mehr genug Batterie zum Leuchten hatte. Jaro schaltet die Lampe ein. Sie leuchtet schwach, aber das bisschen Licht genügt. Es braucht nicht viel Licht, um die Dunkelheit zu erhellen. So viel stärker ist das Licht als die Finsternis: Ein Türspalt kann ein ganzes Zimmer erleuchten. Eine Kerze erhellt einen ganzen Saal. Eine funzelige Taschenlampe wird zum Laserschwert.

Jaro denkt jetzt an Luke Skywalker. Der Rest Taschenlampe taugt noch zum Laserschwert. Mit dem kleinen bisschen Licht schlägt er die Dunkelheit und die Angst in die Flucht und entdeckt die Sterne am Bettende. Das sind Zaubersterne. Sie nehmen die Lichtenergie auf und speichern sie. Für alle Fälle. So werden die Sterne für Jaro auch dann noch leuchten, wenn seine Lampe schon längst erloschen ist. Und eines Tages wird er verstehen, was sein Name mit der altirischen Herkunft bedeutet: Jaro – das Licht scheint in der Finsternis.

IM RAMPENLICHT

Bernhard Felmberg

„Jetzt tanzen alle Puppen, macht auf der Bühne Licht!“, das Intro der Muppet Show gehört zum Soundtrack der 70er – aber die Grunderkenntnis von Kermit und Miss Piggy ist so alt wie das Wissen der Menschheit: Wer Licht anmacht, hat etwas vor – und wer etwas vorhat, macht Licht an. Macht auf der Bühne Licht – für eine wunderbare Show, die gerade erst beginnt!

Diskretes Dunkel oder Rampenlicht?

So wie in der Bibel: Gott, der Schöpfer von Himmel und Erde, macht schon mal das Licht an, weil er noch etwas vorhat. Denn eine wüste, leere Welt braucht keine Beleuchtung. Im Gegenteil: Da wäre es besser, alles weiterhin im diskreten Dunkel zu belassen. Aber für das Neue, das kommen soll, lohnt sich das Rampenlicht: ein wunderbarer Erdball mit guter Atmosphäre, Meere, Kontinente, Sonne, Mond und Sterne, Pflanzen, Tiere und Menschen, jede Menge Leben. Licht an für die neue Welt!

Andere Zeiten, andere Lichter. Später ist es nicht mehr das eine große Licht auf der Weltbühne, es sind die vielen kleinen Leuchten. „Ihr alle“, sagt Jesus Christus, „lasst euer Licht leuchten, damit die Leute etwas zu sehen haben!“ Da traut einer seiner Gemeinde etwas zu. Für Langeweile, Fehlleistungen und Tohuwabohu wäre diskrete Dunkelheit besser. Aber für all die guten Werke, die Gott durch uns vorhat, lohnt sich das Licht: Licht an für die neue Menschheit!

Da leuchtet schon das kommende Himmelreich.

Sieben Wochen Passion. Sieben Wochen auf das Licht des Ostermorgens zugehen. Wenn ich in der Bibel nach Licht suche – finde ich Jesus. Er hat von sich gesagt: „Ich bin das Licht.“ Andere haben es bestätigt: „In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.“ Wieder gilt: Wer Licht anmacht, hat noch etwas vor. Da leuchtet schon das kommende Himmelreich. Licht an für Gottes Liebe!

DER FUNKE

Petra Schulze

Der kleine Campinghocker drückt ein bisschen. Aber das merke ich kaum vor lauter Aufregung hier in einem kleinen Zirkuszelt auf einem Campingplatz am Meer. Die Luft dampft von dem heißen Tee und den vielen Menschen, die in dicken Pullis und Gummistiefeln auf unseren Bierbänken Platz genommen haben. Draußen dicke graue Wolken und Regen, Regen, Regen. Ein Lichtpunkt an diesem verregneten Sonntag: Märchen für Erwachsene. „Herzlich willkommen bei Kirche unterwegs zu diesem Märchenabend für Erwachsene …“

Mein erster Auftritt als Märchenerzählerin steht kurz bevor. Puh. Ich schwitze. Ob sie mir wohl gerne zuhören werden? Die meisten sind doch sehr viel älter als ich, die noch zur Schule geht. Was ist, wenn sie jetzt alle furchtbar enttäuscht sind? Was ist, wenn einige gehen? Die Fantasie malt mir die schlimmsten Bilder ins Hirn, wo doch Platz für das Märchen sein sollte. Am Strand heute habe ich es noch mal mehrfach geübt und das Märchen laut und frei erzählt. Mein Freund als Hörer an meiner Seite. Der Arme. Er kennt es jetzt auch auswendig.