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Komm rüber! 7 Wochen ohne Alleingänge – der motivierende Begleiter durch die Fastenzeit Wann brauchen Sie Gemeinschaft und wann das Alleinsein? Wie finden wir die Balance zwischen stillem Nachdenken und lebendigem Austausch? Mit dem persönlichen Begleitbuch zur Fastenaktion der Evangelischen Kirchen wird die Zeit von Aschermittwoch bis Ostern für Sie zu einer Entdeckungsreise! Die Wochenthemen von »7 Wochen ohne – 2024« führen vom »Miteinander gehen« über das Zusammensein mit den Liebsten, Solidarität mit Fremden, empathischen Begegnungen mit der Schöpfung und der weiten Welt zum Miteinander im christlichen Glauben und mit Gott. Verzichten Sie auf Alleingänge, fasten Sie mit der großen 7-Wochen-Ohne-Community und lassen Sie sich reich beschenken mit einem neuen Gemeinschaftsgefühl. - Lesebuch zur Fastenzeit 2024: Denkanstöße und Weisheitsgeschichten - Einladung zur Selbstreflexion: Erzählungen und Bibeltexte - Übungen und Coaching-Tipps für mehr Miteinander im Leben - So sehe ich das: Raum für eigene Notizen und Gedanken - Leuchten! Sieben Wochen ohne Verzagtheit – das Begleitbuch zur Fastenaktion 2024 Das Fastenlesebuch: Inspiration für jeden Tag Die Wochen vor Ostern sind traditionell eine Zeit der inneren Einkehr. "7 Wochen Ohne", die Fastenaktion der Evangelischen Kirche, lädt seit mehr als 30 Jahren ein zum Fasten im Kopf. Was brauche ich wirklich im Leben, worauf kann ich auch mal verzichten? Egal, wie klein oder groß unser Ziel ist, ob wir eine schlechte Gewohnheit aufgeben möchten oder eine Veränderung anstreben: Jetzt ist die richtige Zeit, etwas Neues auszuprobieren und Klarheit zu gewinnen. Lassen Sie sich von Geschichten aus dem Leben und Bibelstellen durch Ihre Fastenzeit begleiten!
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Seitenzahl: 112
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Ralf Meister (Hrsg.)
Sieben Wochen ohne Alleingänge
DERBEGLEITERDURCH DIEFASTENZEIT
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© 2023 by edition chrismon in der Evangelischen
Verlagsanstalt GmbH, Leipzig
Printed in Germany
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Das Buch wurde auf alterungsbeständigem Papier gedruckt.
Fotos Cover: Woche 1: Felix Adler, 2: Anna Tiessen, 3: Jonas Opperskalsk, 4: Ines Janas, 5: Janek Stroisch, 6: Alexandra Polina, 7: Anna Aicher
Cover: Ellina Hartlaub, Frankfurt
Satz: makena plangrafik, Leipzig/Zwenkau
Druck und Bindung: BELTZ Grafische Betriebe GmbH, Bad Langensalza
ISBN 978-3-96038-371-0
eISBN (PDF) 978-3-96038-372-7
eISBN (E-Pub) 978-3-96038-373-4
www.eva-leipzig.de
Vorwort
Miteinander gehen
Mit den Liebsten
Mit denen da drüben
Mit der Schöpfung
Mit der weiten Welt
Mit den Anvertrauten
Mit Gott
Autorinnen und Autoren
Ralf Meister
3.491 Emojis stehen uns laut Statistik auf unseren Smartphones zur Verfügung. Wahrscheinlich sind es inzwischen schon wieder mehr geworden. Ich bin froh, dass zu den am häufigsten genutzten Emojis immer noch das Tränen lachende Gesicht und das Herz zählen. Zuneigung und Verständigung, Nähe und Verbundenheit sind noch nicht aus dieser Welt verschwunden, die unter Terror und Krieg leidet. Alles, was uns daran erinnert, dass wir zum Miteinander gerufen sind, ist gut. Denn wir leben in der Resonanz. Wir brauchen den Blick, das Ohr, die Hand, das Herz der anderen. Wir sterben den Tod der Einsamkeit, wenn niemand uns ansieht. Wir verirren ohne die Weisungen anderer. Wir brauchen das Geschenk des Herzens. Wir müssen uns inspirieren lassen von den Gedanken anderer Menschen, von der Kraft und Willensstärke anderer, um gemeinsam einzutreten für eine friedliche, lebenswerte Welt. „Komm rüber!“ ruft die diesjährige Fastenzeit. Sieben Wochen ohne Alleingänge sind eine Wahrnehmungszeit. Wen ermutige ich? Wen habe ich allein gelassen? Wer sucht mich? Wo werde ich gebraucht? Wo kann ich über meine engen Grenzen hinaussehen? Wem schicke ich ein Herz und wer wartet vergeblich auf mein Lächeln? Das zu erkunden ist keine spontane Eingebung, sondern bedeutet eine aufwändige Suche. Dazu müssen wir aufmerksam werden und wach. Unser Leben durchsuchen mit seinen Abwegen und Irrläufen, mit seinen Konflikten und Enttäuschungen. Durchaus auch einmal allein. Doch Alleingänge haben die Gefahr des Tunnelblicks. Dann gibt es nur eine einzige Perspektive, nämlich die eigene. Deshalb will das Fastenlesebuch Ihnen ein Begleiter sein in diesen sieben Wochen, will Türen öffnen und anregen zum Dialog. Lassen Sie sich einladen, sich in den sieben Wochen der Fastenzeit auf die Suche zu begeben und sich umzusehen. Ich wünsche Ihnen Gewinn bei der Lektüre und segensreiche Erfahrungen in dieser Fastenzeit – mit anderen!
Ihr
Ralf Meister
Und siehe, zwei von ihnen gingen an demselben Tage in ein Dorf, das war von Jerusalem etwa sechzig Stadien entfernt; dessen Name ist Emmaus. Und sie redeten miteinander von allen diesen Geschichten. Und es geschah, als sie so redeten und einander fragten, da nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen. Aber ihre Augen wurden gehalten, dass sie ihn nicht erkannten.
Lukas 24,13–16 (Lutherbibel 2017)
Ralf Meister
BIBLISCHE MINIATUR ZU LUKAS 24,13–16
Der Weg war lang. Eigentlich lag er nicht weit von unserem Haus entfernt. Aber er schien uns wie ein Schicksalsweg, als wir ihn miteinander gingen. Wir sprachen nur wenig. Meine Frau und ich begleiteten einen Freund, dessen Asyl abgelehnt worden war, auf dem Weg ins Verwaltungsgericht. Er klagte für die Anerkennung seines Asylantrags. Rajab war uns ans Herz gewachsen. Wir hatten zusammen die Kirche besucht, hatten uns gegenseitig zum Essen eingeladen, ihm bei der Suche nach einer Arbeit unterstützt, ihm beim Deutschlernen geholfen und Weihnachten zusammen gefeiert. Er kam aus dem Nordirak. Seit zwei Jahren wohnte er bei uns im Haus. Er hatte eine Kinderlähmung überstanden, war klein und lebte mit Verformungen des Rückens und des Brustraums. Längere Wege konnte er nicht gehen. Der Weg war lang. Und dennoch war er ein fröhlicher Mensch geblieben. Vielleicht erlebte er zum ersten Mal als junger Mann ein Leben ohne Krieg, ohne Ausgrenzung und Verfolgung. Ein Leben in Freiheit und Sicherheit. Rajab war Christ. Er hatte schon als Jugendlicher, als er das Haus seiner Eltern verlassen musste, um bei einem Onkel zu leben, Kontakt zu einer christlichen Gruppe gefunden und sich taufen lassen. Sein Glaube wurde lebensgefährlich, als islamistische Gruppen die Herrschaft übernahmen. All diese Erinnerungen an unsere gemeinsamen Jahre liefen bei meiner Frau und mir in Gedanken mit, als wir auf dem Weg zum Gericht waren.
Im Verwaltungsgericht wurde Rajab intensiv durch den Richter befragt. Auch nach seinem christlichen Glauben. Er antwortete auf Deutsch. Bei schwierigen Passagen unterstützte ihn eine Übersetzerin.
Der Richter wollte wissen, ob sein Glauben ihn von seiner Familie trennte, die als Muslime im Irak und Iran leben würden? Er fragte, wann er getauft worden war und wie er seinen christlichen Glauben praktisch lebe? In welcher Gemeinde er sei und ob er die Bibel lese? Rajab erzählte. Von den ersten Kontakten mit Christen im Irak. Den geheimen Hauskreisen und Gottesdiensten im Verborgenen. Vom täglichen Leben in seiner Heimat. Von der Gewalt im Nordirak. Von Ausgrenzung, Verfolgung und Flucht. „Welche Rolle spielt ihr christlicher Glaube in dieser Umgebung?“, fragte der Richter.
Und dann erzählte Rajeb die biblische Geschichte der Steinigung einer Frau, die unter dem Vorwurf des Ehebruchs stand. Er erzählte von einer der brutalsten Tötungsmethoden, die bis heute in der Auslegung des islamischen Strafrechts, der Sharia, möglich ist. Und er erzählte, wie Jesus diese Gewalttat an einer Frau vor 2000 Jahren verhindert. „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.“ Für Rajab war diese Erzählung der Gewaltunterbrechung eine Geschichte, die nicht nur die Gewalt unterband und darin Gerechtigkeit schuf, sondern die nach eigener Schuld und Verantwortung fragt. An diese Erzählung aus dem Neuen Testament heftete er seine Hoffnung. Der christliche Glaube war, als er ihn kennenlernte, kein großer, üppig ausgestatteter Kirchenraum, keine übervollen Gotteshäuser zu Weihnachten oder Ostern. Es war der feste Glaube an einen Menschen, der Gott war, und der jeden Menschen liebte. Ein Gott, der mit aller Kraft versuchte, den Kreislauf von Gewalt zu unterbrechen. In diesem Kern glühte die Hoffnung Rajabs. Am Ende der Verhandlung gingen wir zusammen nach Hause. Rajabs Erzählung hatte uns in der angespannten Stunde gestärkt. Wenige Wochen später kam die Anerkennung seines Asylstatus’.
Andreas Malessa
Worüber reden Menschen auf dem Heimweg von einer Riesenenttäuschung? Nachdem ein hart erkämpftes Ziel verfehlt wurde, ein langgehegter Traum geplatzt ist? Martina Voss-Tecklenburg auf dem Heimflug von Sidney im August 2023 oder Hansi Flick, als er von der WM in Katar zurückkam? In der Gruppenphase rausgeflogen! Deutschland, die Fußballnation! Blamabel. Wahrscheinlich reden Enttäuschte erstmal und am liebsten über gar nichts. Die Grübelschleife im Hirn dröhnt ja laut genug.
Drei Jahre Lebenszeit, Hirnschmalz und Herzenshoffnung, Geld und Geduld investiert – und? Als keine himmlischen Heerscharen durch die Wolkendecke brachen, um ihren Meister, Mentor, Messias in letzter Sekunde doch noch vom Kreuz zu retten, wussten beide: Die ganze Chose mit dem Reich Gottes und einer gerechten Welt und so – für die Katz! Aus die Maus. Er ist tot – und mit ihm die sinnstiftenden Ziele und Aufgaben ihres erhofften Lebens.
Ob zwei Stunden Fußweg von Jerusalem nach Emmaus oder zwei Stunden Sitzweg im Regionalzug von dahinten nach hierdrüben – aus selbstquälerischen inneren Monologen, die Fahrgäste einander entgegenschweigen, könnten schmerzlindernde Dialoge werden. Wenn sie wüssten, mit wem sie da auf dem Rück-Zug sind.
Wenn sie wüssten, mit wem sie da auf dem Rück-Zug sind.
Die junge Frau kommt von einem blöd gelaufenen Bewerbungsgespräch. Der gegelte CEO im Slimcut-Anzug ist seit heute Vormittag keiner mehr. Drei Quartale schlechte Zahlen und zack, raus-bist-du. Die schwarze Asylbewerberin dreht einen Bescheid vom Ausländeramt in den Händen, der nichts Gutes verheißt. Die Hochbetagte mit der Betonföhnfrisur war zum Kaffeetrinken bei ihrer Freundin auf der Onkologie.
Sehenden Auges sitzen sie da in der Bahn und können sich keinen Reim machen auf die Verheißungen von gestern.
„Bei dem Fachkräftemangel und in deinem Alter kriegst du den Job, hundertpro!“
„Dich zu feuern wäre viel zu teuer.“
„In dein kaputtes Herkunftsland wird niemand abgeschoben, niemals.“
„Das aktuelle MRT zeigt keine neuen Metastasen.“
Aber weil sie aneinander vorbei, aus dem Fenster und ins Handy gucken, von dem ihre Augen gehalten werden, deshalb schweigen sie und sind ungehalten. Erzeugen die sprichwörtlich „dicke Luft“. Enttäuschung, Ärger, Misstrauen, latent gereizte Traurigkeit. Angeblich mit Händen zu greifen. Wäre sie das, könnte man sie entsorgen, könnte lüften, Luft holen, aufatmen.
Als der Zug zum Halten kommt, sind die Frustrierten, tja, irritiert beeindruckt.
Wenn jetzt jemand zusteigt, sich fragend umguckt, aber gar keinen Sitzplatz sucht, sondern die Atmosphäre schnuppert und ganz doof fragt „Is’ was? Worum geht’s? Wie geht es Ihnen im Moment?“ – dann schlägt ihm die geballte Müdigkeit aller enttäuschten Rück-Zügler entgegen: Kopfschütteln, Weggucken, ein genuscheltes „Lass’ mich in Ruhe.“ „Was geht Sie das an?“ „Ich muss eh gleich aussteigen.“
Nur die Oma mit der Queen-Elizabeth-Handtasche und dem Gehstock sagt: „Ach, wissen Sie, junger Mann, das ist eine traurige Geschichte. Meine Freundin …“ Entstöpselt die junge Frau jetzt ihre Kopfhörer von den Ohren? Tut der Businessman weiterhin angestrengt desinteressiert? Liest die Asylbewerberin ungehemmt neugierig in der Mimik des Wildfremden?
Hat irgendwie was. Was leicht zu bezweifeln, schwer zu beschreiben, aber überaus erwünscht ist: Ausstrahlung. Eine Art quicklebendige Zuversicht. Als der Zug zum Halten kommt, sind die Frustrierten, tja, irritiert beeindruckt. Wer war das denn jetzt, dieser Mitfahrer?
Jörg Uhle-Wettler
Sie gehen zu zweit. Es ist kein Osterspaziergang im Goethe’schen Sinne. Nichts ist „vom Eise befreit“. Ihnen sitzt der Schreck in den Gliedern. Sie lassen nicht nur Jerusalem hinter sich, sondern eine ganze Welt.
Alle Hoffnung ist dahin. Mit Jesus sind sie zwei Jahre umhergezogen. Sie erinnern sich an die vielen Erlebnisse, die sie mit Jesu hatten. Hochzeiten und Anfeindungen. Diskussionen und Krankenheilungen. Und immer die sehnsuchtsvollen Blicke der Menschen, dass sie wieder gesunden an Leib und Seele. Und nun wurde Jesus der kurze Prozess gemacht. Die beiden wissen noch nicht, dass dadurch ein langer Prozess in Gang gebracht wird, der bis heute Gemeinden bildet, Menschen stärkt und wieder frohgemut werden lässt.
Sie sind im Gespräch. Der Weg ist elf Kilometer lang. Reden tut gut. Zuhören auch. Reden, zuhören, reden, zuhören, zuhören, zuhören, fragen, reden, zuhören. So kann es miteinander gehen. Der eine ist Kleophas, der andere bist DU. Jüngerin, Jünger zu allen Zeiten, wenn du diese Verse liest. Lukas lässt den zweiten Namen bewusst offen, damit man seinen Namen im Stillen einsetzen kann.
Und ungefähr bei Kilometer sechs naht sich Jesus ihnen selbst. Ihr Herz brennt, aber das wissen sie noch nicht. Es gibt immer Menschen, die die furchtbare Nachricht noch nicht gehört haben. Sie werden zu dritt weiterreden und machen die Erfahrung, dass der Schlüssel für die Zukunft immer in der Vergangenheit zu finden ist. Es ist alles gesagt und aufgeschrieben in der Bibel, dem Notizbuch der Menschheit. Und als ein unaussprechliches Geheimnis werden die beiden erfahren, wer er ist.
Die elf Kilometer zurück rennen sie vermutlich. Die Frauen haben recht geredet, als sie im Morgengrauen den ängstlich verbarrikadierten Jüngern das Grauen am Morgen nehmen wollten.
Im Evangelischen Kloster Schwanberg las ich vor Jahren einen Text, den ich seitdem auswendig-inwendig im Herzen bewege:
Seid ohne Furcht,
wenn eines Tages die –
Kraft der Atome den
kreisenden Erdball
zersprengen sollte,
dann wird sie doch nichts
sein gegen jene Gewalt,
die den Stein vom Grabe
hinwegwälzte.
Christus hat einmal
den Tod besiegt, alles
Grauen währt nur bis
zum dritten Tag und
jede Vernichtung ist
eingeschlossen in Seine
und unsere
Auferstehung
Was würden Sie Jesus fragen, wenn Sie mit ihm ein Stück gingen?
Hansjörg Kopp
Gemeinsam gehen bedeutet nicht nur, nebeneinander zu gehen.
Immer wieder höre ich ihn diesen einen Satz sagen, meinen Kollegen aus Togo: „Wir Afrikaner sagen: ‚Wenn du schnell gehen willst, gehe allein. Wenn du weit gehen willst, gehe mit anderen.‘“ Und dann erzählt er anschaulich davon, wie sein Arbeitsalltag wesentlich davon geprägt ist, Menschen zu verbinden, an einen Tisch zu bringen oder dort zu halten. Es ist die Erfahrung und Überzeugung, dass es gemeinsam besser geht, wenn auch nicht unbedingt schneller.
Perspektiven austauschen, sich gegenseitig ermutigen, füreinander da sein, Trost spenden, ein offenes Ohr schenken, gemeinsam beten, hoffen, schweigen, trauern. Miteinander gehen.
Ich versuche mir den Weg der beiden vorzustellen nach Emmaus – er mag zeitweise breit, dann wieder schmal gewesen sein. Gemeinsam gehen bedeutet nicht nur, nebeneinander zu gehen. Es tut gut, wenn ich hinter jemandem gehen kann. Manchmal übernehme ich wiederum gerne Verantwortung und gehe vorweg.
Mich einschwingen und einlassen, darum geht es. Eine bewusste Entscheidung für ein Miteinander, die es immer wieder neu zu treffen gilt. So will ich Wege gehen. Miteinander. Die Trauerwege und die Hoffnungswege. Mehr Weggemeinschaft wagen.
Mit wem gehen Sie im Moment Ihre Wege? Und was schätzen Sie an dieser Weggemeinschaft?
Alexander Brandl
Und dann, kurz vor dem Absprung, rutscht sie ab.