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Nicht Warpfeldtheoretiker, Exobiologen und Wissenschaftsoffiziere der Sternenflotte sind es, sondern Physiker, Politologen und Soziologen, Philosophen und Philologen, Literatur- und Medienwissenschaftler, die hier das Star Trek-Universum erforschen. Mit derselben Faszination und demselben Forscherdrang, mit denen auch die Crew der Enterprise den (Serien-)Weltraum erkundet, dringen sie dabei in die 'unendlichen Weiten' der erfolgreichsten Fernsehserie der Welt vor. Mit diesem zweibändigen Werk liegt die bis dato umfassendste Textsammlung deutschsprachiger Star Trek-Forschung vor.
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Seitenzahl: 597
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Nina Rogotzki • Thomas Richter • Helga Brandt • Petra Friedrich • Mathias Schönhoff • Paul M. Hahlbohm (Hrsg.)
Faszinierend!
Star Trek und die Wissenschaften
Band 1
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
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© 2012 by Verlag Ludwig
4. Auflage
Holtenauer Straße 141
24118 Kiel
Tel.: +49-(0)431-85464
Fax: +49-(0)431-8058305
www.verlag-ludwig.de
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Umschlagillustration: Mathias Schönhoff
Gestaltung der Enterprise: Jürgen Hochwald
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ISBN 978-3-86935-167-4
›Faszinierend!‹ – so der lakonische Kommentar des Vulkaniers Mr. Spock, Erster Offizier an Bord des Raumschiffs Enterprise, in Anbetracht alles Neuen, Überraschenden und Unerwarteten, seien es nun existenzbedrohende Weltraumanomalien, gottgleiche Macht größenwahnsinniger Weltraumdiktatoren oder auch die allzu ›menschlichen‹ Gefühlsregungen seiner Schiffskameraden.1 Faszination, Neugierde und Forscherdrang sind es auch, die die Raumschiffe und ihre Crews in den Star Trek-Serien in die sternendurchwirkten Weiten des Weltalls vorstoßen lassen.2Dabei müssen die Protagonisten nicht nur allerlei Abenteuer und Gefahren überstehen, »fremde Welten, unbekannte Lebensformen und neue Zivilisationen entdecken« und mit schöner (beinahe wöchentlicher) Regelmäßigkeit die ganze Galaxie retten, sondern nebenbei auch noch ihr zwischenmenschliches Miteinander bewältigen – und dies in nunmehr fünf Fernsehserien, einer Zeichentrickserie und zehn Kinofilmen.3
›Faszinierend!‹ – befanden auch die Fans. Wenngleich sich auch aus vielen (populär-)kulturellen Phänomenen, wie z.B. Dallas (Dallas, USA 1978–1991, Dwight Adair et al.) oder TheX-Files (AkteX – DieunheimlichenFälledesFBI, USA 1993–2002, Gillian Anderson et al.) heraus, lebendige Fanszenen entwickelt haben, so hat StarTrek doch ein beispielloses weltweites, nationalspezifische, soziale und kulturelle Unterschiede überbrückendes ›Fandom‹ hervorgebracht, welches sich in den unterschiedlichsten Formen und Aktivitäten artikuliert: Die so genannten ›Trekkies‹ (oder auch: ›Trekker‹)4 sehen sich nicht nur immer und immer wieder die einzelnen Episoden der diversen Serien und die Kinofilme an, sie sammeln auch die verschiedensten StarTrek-Devotionalien (von Videos über Romane bis hin zu obligatorischen Sammeltassen, Raumschiffmodellen, Actionfiguren und teuer ersteigerten Filmrequisiten),5 tragen Sternenflotten-Uniformen, organisieren sich in Fanforen im Internet, in Fanclubs (die nicht selten Namen fiktiver Föderations-Raumschiffe oder -Sternenbasen tragen) und auf Conventions6– und erzählen (und ›leben‹) StarTrek schließlich in komplexen (Um- und) Weiterdichtungen in den unterschiedlichsten Medien – etwa im Rollenspiel, in der Fanfiction, in selbstgedrehten Filmen etc. – weiter.7
›Faszinierend!‹ – urteilten auch die Wissenschaftler angesichts des Warp-Antriebs, des Beamens, des Holodecks und des ›universal translators‹, angesichts der ›neuen Welten‹, des ›neuen Lebens‹ und der ›neuen Zivilisationen‹, angesichts von Klingonen und Romulanern, Formwandlern und Borg, Menschen und Maschinen, und auch angesichts der ›Spezies‹ der Trekkies; angesichts des Phänomens StarTrek eben. So haben sich in den vorliegenden zwei Bänden von Faszinierend! StarTrekunddieWissenschaften auch Physiker, Politologen und Soziologen, Philosophen und Philologen, Literatur- und Medienwissenschaftler aufgemacht, das StarTrek-Universum zu erforschen. Mit derselben Faszination und demselben Forscherdrang, mit denen auch die Crew der Enterprise den (Serien-)Weltraum erkundet, dringen sie dabei in die ›unendlichen Weiten‹ der erfolgreichsten Fernsehserie der Welt vor.
Dokumentiert wird mit Faszinierend! StarTrekunddieWissenschaften v.a. die zweisemestrige interdisziplinäre Ringvorlesung StarTrekalsPhänomenderPopulärkultur, die Tagung StarTrekunddieWissenschaften und das Hauptseminar StarTrekalspopulärkulturellerText, die 1999/2000 unter der Leitung von Prof. Hans J. Wulff und der ArbeitsgemeinschaftzurErforschungvonPopulärkulturamBeispielvonStarTrek am Institut für Neuere Deutsche Literatur und Medien der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel statt fanden.8 Damit ist die maßgebliche Perpektive, unter der die Untersuchung von StarTrek erfolgte, bereits deutlich benannt: Im Zentrum steht die Analyse eines populärkulturellen Produktes, d.h. eines primär zum Zweck der Unterhaltung dienenden, für einen Massengeschmack hergestellten – und damit an einen Markt gebundenen – Produktes der Kulturindustrie (im Gegensatz zu einem ›künstlerischen‹, einem eigenen ästhetischen Programm folgenden, aus den kreativen Bemühungen eines einzelnen schöpferischen Subjektes geschaffenen Werkes der ›hohen Kultur‹).9 Mit einer Laufzeit von über 35 Jahren, mit über 500 Fernsehepisoden und nunmehr zehn Kinofilmen, einer ständigen Medienpräsenz10 und einer einzigartigen Fangemeindebietet sich StarTrek geradezu exemplarisch für eine solche Analyse an.11
Für die spezifische ›Produktanalyse‹ wurde die untersuchungsleitende Annahme formuliert, dass es sich bei StarTrek um ein »Laboratorium zeitgenössischen Denkens« handelt (vgl. Wulff i.d.B., Bd. 1), d.h. dass in die imaginäre Welt der Serien und Filme Konzepte und Modellvorstellungen diverser Wissenschaften (bzw. oftmals – wie die Reformulierung der Laborthese es fasst – ihrer ›Volksvarianten‹, der so genannten ›Alltags-Wissenschaften‹; vgl. Wulff 1999, 10) eingearbeitet sind, die dort spielerisch erprobt und reflektiert werden.
Wenngleich es auch die Laborthese ist, die den beiden Bänden von Faszinierend! StarTrekunddieWissenschaften zugrunde liegt (und auf die sich viele Artikel rückbeziehen), so zeichnen sich die vielschichtigen und komplexen, aber immer um Eingängigkeit bemühten Beiträge v.a. dadurch aus, dass sie mit den verschiedensten Methoden und Herangehensweisen ganz unterschiedliche Themenbereiche aufgreifen und Fragen aufwerfen und sich dabei immer wieder neu am Phänomen StarTrek abarbeiten, das je nach Blickwinkel als Science Fiction, als Utopie oder – im zweiten Band – als zeichenhafter Film- und Fernsehtext und als populärkulturelles Produkt im engeren Sinne gelesen wird.
Aus der Laborthese, also aus der Leitannahme, dass StarTrek eine Projektionsfläche ist, in der Entwicklungstendenzen des Hier und Jetzt Eingang finden und in ihren Potenzialen und Implikationen ausgelotet werden können, ergibt sich auch die Fragestellung, inwieweit StarTrek durch Science Fiction- und utopische Momente (mit-)geprägt ist. Es ist dementprechend auch das Spannungsfeld von Science Fiction und Utopie, innerhalb dessen die Serien und Filme im vorliegenden ersten Band fixiert und analysiert werden. Dabei werden die folgenden Definitionen zugrunde gelegt:12
Die ›klassische‹ Utopie, d.h. die an Thomas Morus Utopia (vgl. Morus 1983) anschließende, entwirft ein idealtypisches Gesellschaftsmodell, in dem die jeweils gegenwärtigen gesellschaftlichen Fehlentwicklungen überwunden sind.
[Dem] Leser [wird] plausibel vor Augen [geführt], wie das ideale Gemeinwesen von den Beziehungen zwischen den Geschlechtern über die Wirtschaft bis zur Politik, Erziehung, Justiz, dem Verhältnis zu Krieg und Frieden sowie zu Kunst, Architektur und Wissenschaft optimal funktioniert (Saage 1997, 53).
Darin liegt auch das kritische Potenzial der Utopie: Mit dem idealen Gegenentwurf zur unvollkommenen gesellschaftlichen Wirklichkeit der jeweiligen Zeit werden ›Warnschilder für aktuelle Gefahren‹ aufgestellt: »Hier schlecht, dort gut. An den beklagenswerten Verhältnissen, die Morus in seiner eigenen Gesellschaft vorfand, übte er Kritik, indem er mit Utopia eine ›bessere‹ Alternative entwarf« (Hellmann 1997, 93).13
Demgegenüber bleibt im ursprünglichen Ansatz von Science Fiction (mit der Betonung auf Science)14 »die fiktive Welt, in der sich die Protagonisten bewegen, […] in den meisten Fällen doch nur Staffage« (Florian F. Marzin in: Saage 1997, 53). Begründet im Wissenschafts- und Technikoptimismus des 19. Jahrhunderts (und inspiriert von den Wissenschaftlern, Ingenieuren und Entdeckungsreisenden jener Zeit) zeichnet sich die Science Fiction zunächst v.a. durch ihre (einseitige) Wissenschaftsorientierung aus:15Sie extrapoliert wissenschaftliche, technische Trends in die Zukunft, spekuliert
about possible future events, based solidly on adequate knowledge of the real world, past and present, and on a thorough understanding of the nature and significance of the scientific method (Science Fiction-Autor Robert A. Heinlein in: Schröder 1998, 7, Anm. 4).16
Dabei interessiert sie sich v.a. für das ›Ob und Wie‹ der technischen Innovation, dafür, »wie ein Raumschiff möglichst realistisch zum Fliegen gebracht wird« (Saage 1997, 49), nicht für deren politisch-soziale gesamtgesellschaftliche Dimensionen, d.h. etwa dafür, wie die Technik bspw. bei der Überwindung von Elend und Ausbeutung helfen könnte.
Zunehmend weisen Utopie und Science Fiction jedoch Schnittmengen auf; es ist seit Mitte des letzten Jahrhunderts
zu einer Art Konvergenz von klassischer Utopie und Science-fiction gekommen […]. Sie schlug sich [einerseits darin] nieder, daß im Medium der Science-fiction das fiktive gesellschaftliche Konstrukt […] aufgewertet wurde (Saage 1997, 55),
und andererseits in der Integration eines technizistischen Zugriffs in das ideale Gesellschaftsmodell der Utopie. Für eine begriffliche Fassung dieser Entwicklungen schlägt Torben Schröder (1998) die Bezeichnung ›Social Fiction‹ vor, die er auch StarTrek zuweist (vgl. ebd., 83ff.). In der »Kombination aus rationalem aufklärerischem Denken, romantischen Gefühlen, der entdeckerischen Neugier und der ›Philosophie des Weltraums‹, die sich am Universum als Ganzem orientiert,« (Saage 1997, 55) hat StarTrek, spätestens ab dem ersten spin-off TheNextGeneration,
zweifellos das Erbe dieses Trends zu einer positiven Zukunftsvision angetreten: Normative Aspekte des gesellschaftlichen Zusammenlebens drängen das Action-Muster in den Hintergrund (ebd.).
Ausgehend von diesen beiden grundlegenden Definitionen wird für den ersten Band von Faszinierend! StarTrekunddieWissenschaften eine Einteilung in zwei Sektionen vorgenommen, wobei die erste, EineferneZukunft, sich v.a. den technischen Zukunftsmöglichkeiten, die StarTrek vorstellt, im weitesten Sinne also dem Science Fiction-Potenzial StarTreks, widmet und die zweite, NeueZivilisationen, sich mit den politischen Ordnungen und den sozialen Strukturen im StarTrek-Universum, also den eher utopischen Momenten der Serien, beschäftigt.
Voraussetzung für die ›Reise zu den Sternen‹ ist: Fortbewegung! Grund genug, den ›Start‹ der naturwissenschaftlich-technischen Erkundung StarTreks mit einer Betrachtung der Antriebssysteme zu machen. Der Impuls-Antrieb und der Warp-Antrieb müssen in der Analyse Jürgen Müllers einer kritischen Hinterfragung aus Sicht der realen Physik standhalten. Einer ganz anderen Art der Fortbewegung wendet sich Mathias Schönhoff zu, dem Beamen. Auch er zeigt dabei auf, wo die StarTrek-›Science‹ deutlich an ihre Grenzen stößt und die ›Fiction‹ beginnt.17 Die gewissermaßen umgekehrte Perspektive nimmt Metin Tolan ein, wenn er überprüft, wie fortgeschritten die heutigen Wissenschaften auf den technischen Gebieten, die in der StarTrek-Zukunft Eingang gefunden haben (z.B. Computertechnologie, Medizin und Raumfahrt), sind und inwieweit diese Entwicklungen durch die Serien beeinflusst wurden.18Im Mittelpunkt des Beitrags von Jens Schröter steht ebenfalls die Frage, inwiefern die StarTrek-Technologie, hier speziell das Holodeck, sogar als Leitbild für die gegenwärtige Virtuelle Realitäts-Forschung fungiert.19 In ihrer linguistischen Betrachtung der StarTrek-Serien greift Maria Barbara Lange abschließend die Debatte der Genrezugehörigkeit auf und erweitert diese um einen neuen Aspekt, indem sie die spezifische Seriensprache auf Kriterien von ›Science Fiction-Sprache‹ hin abfragt.
Die (vermeintliche) Progressivität, gar Radikalität (oder auch die konservativen und reaktionären Momente) der gesellschaftlichen Zukunftsentwürfe StarTreks lotet die zweite Sektion, NeueZivilisationen, aus. Das Feld, innerhalb dessen eine politikwissenschaftliche Untersuchung des StarTrek-Universums sich anbietet und fruchtbar erscheint, steckt Herbert Heinecke im ersten Beitrag ab. Peter Ohler und Gerd Strohmeier erproben aus Sicht ihrer jeweiligen Disziplin, der Psychologie und der Soziologie, textbezogen spezifische Formen der Herangehensweise, mit denen einzelne StarTrek-Charaktere, aber auch die Verhältnisse zwischen den Spezies beschrieben, begriffen und eventuell sogar (vorher-)bestimmt werden können. Inwiefern – gemäß der Laborthese – reale außenpolitische Entwicklungen des jeweiligen Entstehungszeitraums und zeitgenössische Diskurse in einem zentralen Aspekt StarTreks, der Kooperation (sowohl im interkulturellen Sinne als auch als Raumschiff-Managementstrategie verstanden), reflektiert werden, ergründet Stefan Jenzowsky.20Arend Wellmann deckt den Widerspruch zwischen dem StarTrekschen ›Toleranzgebot‹ und den Expansionsbestrebungen der ›friedliebenden‹, aber gleichsam quasi-militärischen Organisation der Sternenflotte auf und untersucht das politische System der Föderation auf seine ›Verträglichkeit‹ mit anderen Gesellschaftsformen hin. Hinter den gefeierten ›liberalen Chic‹ (Harrison et al. 1996, 1), d.h. hinter die emanzipatorische Fassade des vermeintlich post-nationalistischen, post-rassistischen und post-sexistischen Unternehmens StarTrek werfen auch Holger Götz, Helga Brandt, Ursula Pasero und Nina Rogotzki in ihren Beiträgen einen kritischen Blick und überprüfen dabei die zur IDIC-Formel geronnene vulkanische Philosophie von der ›unendlichen Vielfalt in unendlicher Kombination‹ in Bezug auf erstens Rassismus, zweitens Sexismus und drittens Homophobie.
Gerade in den ausgemachten Widersprüchlichkeiten und Brüchen des StarTrek-Textes scheint jedoch die Faszination zu liegen, die immer wieder neu die StarTrek-Kritiker beflügelt. Zumindest hier, im ›Universum‹ der StarTrek-Forschung, herrscht eine ›unendliche Vielfalt‹, sozusagen eine IDIC.21
Das belegen auch die im vorliegenden Buch zusammengefassten Artikel, die aus den vielfältigsten Ansätzen heraus an StarTrek herangehen: aus naturwissenschaftlichen, genretheoretischen, politikwissenschaftlichen, soziologischen, kulturkritischen, feministischen etc. in diesem ersten Band, aus linguistischen, medientheoretischen, film- und fernsehwissenschaftlichen, ethnographischen etc. im zweiten Band. Gemeinsam liegt mit den beiden Bänden die bis dato umfassendste Textsammlung deutschsprachiger StarTrek-Forschung vor.
Damit will Faszinierend! StarTrekunddieWissenschaften einen Beitrag zum besseren Verständnis des populärkulturellen Phänomens StarTrek leisten und hofft, Forscher und Fans gleichermaßen zu einer Re-Lektüre der erfolgreichsten – und ›faszinierendsten‹ – Fernsehserie der Welt einzuladen.
Augustin, Ursula. 1997. StarTrekCollectibles. Augsburg: Battenberg.
Bland, Christopher. 1996. AmAnfangwar. In: Nicholson, Lee Anne (Hrsg.). 1996. 30 JahreStarTrek – OffizielleSonderausgabefürSammler. North York/Ontario: Telemedia Communications. S. 8–11.
Dewi, Torsten. 1997. DieTrekkerinDeutschland. EinekleineGeschichte. In: Hellmann/Klein 1997. S. 20–24.
Fiedler, Leslie. 1969. CrosstheBorder – ClosetheGap. In: Playboy, 12. S. 151, 230, 252–254, 256–258.
Harrison, Taylor/Projansky, Sarah/Ono, Kent A./Helford, Elyce Rae (Hrsg.). 1996. EnterpriseZones. CriticalpositionsonStarTrek. Boulder/Colorado, Oxford: Westview Press.
Heike, Frank. 1999. DerWeltraumimSpiegelderWissenschaft. In: FrankfurterAllgemeineZeitung, 29.05.1999. S. 10.
Hellmann, Kai-Uwe. 1997. »Siemüssenlernen, dasUnerwartetezuerwarten.« StarTrekalsUtopiederMenschwerdung? In: Hellmann/Klein 1997. S. 91–111.
ders./Klein, Arne (Hrsg.). 1997. »UnendlicheWeiten…« StarTrekzwischenUnterhaltungundUtopie. Frankfurt a.M.: Fischer.
Hickethier, Knut. 1997. DieUtopiederSerie. MythenundWeltsichtimStar-Trek-Universum. In: Hellmann/Klein 1997. S. 120–138.
Hörnlein, Frank/Heinecke, Herbert (Hrsg.). 2000. ZukunftimFilm. SozialwissenschaftlicheStudienzuStarTrekundandererScienceFiction. Magdeburg: Scriptum.
Krauss, Lawrence M. 1995. ThePhysicsofStarTrek. New York: Basic Books.
Morus, Thomas. 1983. Utopia. Stuttgart: Reclam.
Nordlohn, Jens. 1999. WurmlochanderFörde. In: Focus, 08.11.1999. S. 92–93.
Penley, Constance. 1997. NASA/TREK. PopularScienceandSexinAmerica. New York: Verso.
Rogotzki, Nina. 1999. Tagungsbericht: FilminderZukunft – ZukunftimFilm (4. Jahrestagung des DVPW-Arbeitskreises ›Film und Politik/Visuelle Politik‹, 07.–09.10. 1999 in Wendgräben, Magdeburg). http://www.uni-magdeburg.de/ipw/visupol/tagu99b.html
Saage, Richard. 1997. UtopieundScience-fiction. VersucheinerBegriffsbestimmung. In: Hellmann/Klein 1997. S. 45–58.
Salewski, Michael. 1986. ZeitgeistundZeitmaschine. ScienceFictionundGeschichte. München: dtv.
Schröder, Torben. 1998. ScienceFictionalsSocialFiction. DasgesellschaftlichePotentialeinesUnterhaltungsgenres. Münster: LIT Verlag.
Whitfield, Stephen E./Roddenberry, Gene. 1968. TheMakingofStarTrek. New York: Ballentine Books.
Wulff, Hans J. 1999. Thesen und neue Thesen. In: Dobberstein et al. (Hrsg.). StarTrekunddieWissenschaften. Medienwissenschaft/Kiel: Berichte und Papiere, 22/1999. S. 10–11.
Zylka, Jenni. 1999. DerinnereKirk. In: DieTageszeitung, 13.07.1999. S. 15.
www.startrek.com.
WagonTrain (USA 1957–1965, Frank Arrigo et al.)
Dallas (Dallas, USA 1978–1991, Dwight Adair et al.)
TheX-Files (AkteX – DieunheimlichenFälledesFBI, USA 1993–2002, Gillian Anderson et al.), Trekkies (Trekkies – EinheitererBlickaufdiehingebungsvollsteFangemeindederWelt, USA 1999, Roger Nygard)
Enterprise (Enterprise, USA 2001–, LeVar Burton et al.)
Nemesis (Nemesis, StarTrekX, USA 2002, Stuart Baird
1 Neben dem (Captain Kirk in den Mund gelegten) »Beam me up, Scotty!«, »Live long and prosper«, dem Abschiedsgruß der Vulkanier, und dem schneidigen »Make it so« von Captain Picard gehört Spocks vom charakteristischen Hochziehen einer Augenbraue begleitetes »Faszinierend!« längst zu einem der geflügelten StarTrek-Worte, die sich fest in unserem kulturellen Gedächtnis eingeprägt haben.
2 Das der Serie zugrunde liegende dramaturgische Konzept brachte Gene Roddenberry, der ›Schöpfer‹ von StarTrek, auf die berühmte Formel ›Wagon Train to the Stars‹ (WagonTrain, USA 1957–1965, Frank Arrigo et al., war eine beliebte amerikanische Abenteuer-Serie, die an den Frontier-Mythos anschloss): »The format is ›Wagon Train to the Stars‹ – built around characters who travel to other worlds and meet the jeopardy and adventure which become our stories« (Whitfield/Roddenberry 1968, 23). Vgl. auch Hellmann (1997, 96): »Star Trek ist – in Anlehnung an die Siedlertrecks, die im 18. Jahrhundert von der Ostküste Nordamerikas aufbrachen, um den Rest dieses riesigen Kontinents zu erforschen und in Besitz zu nehmen – die Fiktion einer riskanten Reise in unbekannte Gefilde, diesmal jedoch nicht in den ›Wilden Westen‹, sondern in den ›Wilden Weltraum‹.«
3TheOriginalSeries (TOS, 1966–1969), TheNextGeneration (TNG, 1987–1994), DeepSpaceNine (DS9, 1993–1999), Voyager (VOY, 1995–2001), Enterprise (ENT, 2001–), TheAnimatedAdventures (TAA, 1973–1974), TheMotionPicture (StarTrekI, 1979), TheWrathofKhan (StarTrek II, 1982), TheSearchforSpock (StarTrek III, 1984), TheVoyageHome (StarTrekIV, 1986), TheFinalFrontier (StarTrek V, 1989), TheUndiscoveredCountry (StarTrekVI, 1991), Generations (StarTrek VII, 1994), FirstContact (StarTrek VIII, 1996), Insurrection (StarTrek IX, 1998) und Nemesis (StarTrek X, 2002). Eine ausführliche Filmographie der diesem Buch zugrunde liegenden StarTrek-Serien und -Filme (d.h. aller zum Zeitpunkt der Drucklegung erschienenen Filme und abgeschlossenen Serien) findet sich im Anhang des zweiten Bandes von Faszinierend! StarTrekunddieWissenschaften. Als unverzichtbares und zuverlässiges Nachschlagewerk für die Produktionsangaben hat sich v.a. die offizielle StarTrek-Homepage www.startrek.com erwiesen.
Zitiert werden die in den einzelnen Artikeln analysierten Episoden und Filme zwar mit dem Originaltitel, in Bezug auf die Wiedergabe von Dialogen etc. wurde – aus verschiedensten Gründen – jedoch der synchronisierten deutschen vor der englischen Fassung der Vorzug gegeben (mit einer Ausnahme: die Untersuchung der spezifischen Sprache StarTreks zieht – natürlich – die Originalfassungen heran; vgl. Lange i.d.B., Bd. 1).
4 Die beiden Bezeichnungen werden oftmals synonym verwendet. Dass es selbst innerhalb der Fangemeinde(n) keine wirklich eindeutige Definition des einen oder des anderen Begriffes gibt, zeigt z.B. der Paramount-Dokumentarfilm Trekkies (Trekkies – EinheitererBlickaufdiehingebungsvollsteFangemeindederWelt, USA 1999, Roger Nygard): Je nachdem welcher Gruppe sich der einzelne Fan zugehörig fühlt, definiert er seine Gruppe als eher aktive, ›StarTrek-lebende‹, während er der anderen Gruppe eine lediglich passive, ›zuschauende‹ Haltung bescheinigt.
Um eine differenziertere StarTrek-Fan-Typologie ist etwa Thorsten Dewi bemüht (1997, 21ff.): Er unterscheidet dabei drei ›Stufen‹ des ›Trekkertums‹; den ›herkömmlichen Fan‹, der sich die Serien und Filme im Fernsehen und im Kino anschaut und gelegentlich Artikel in Zeitschriften darüber liest, den ›etwas härteren Fan‹, der neben Videos, Romanen und anderen StarTrek-bezogenen Publikationen auch weitere Devotionalien sammelt, oft auch Mitglied in einem Fanclub ist und darüber hinaus sein Fandom, etwa durch Accessoires etc., deutlich nach außen signalisiert, und schließlich den ›Hardcore-Fan‹, der zum einen aktiv (in eigenen StarTrek-Geschichten und -Filmen oder auch durch die Teilnahme an StarTrek-Rollenspielen etc.) das StarTreksche ›Paralleluniversum‹ weiterentwickelt und zum anderen auch sein ›irdisches‹ Dasein nach den von StarTrek ›gepredigten‹ Grundsätzen und Tugenden versucht auszurichten. Auch Constance Penley (1997, 111) stellt eine dreistufige Trekkie-Typologie auf, die so genannte ›Virus Theorie‹, die das bloße Zuschauen und Lesen als ›contact‹, das Schreiben von Fanfiction etc. als ›infection‹ und das Herausgeben von so genannten Fanzines (<fanfiction magazines) als ›full blown disease‹ begriffen wissen will.
5 Für einen Überblick über die StarTrek-Merchandisingartikel, mit denen Paramount die Sammelleidenschaft und Wissbegierde der Fans bedient, vgl. z.B. Augustin 1997; www.startrek.com. Jährlich werden durch die Vermarktung der Serien mehrere Hundert Millionen Dollar umgesetzt; allein die Kino- und Videoverleiheinnahmen bescherten Paramount 1995 800 Millionen Dollar Brutto (vgl. Bland 1996, 11).
6 Im Januar 1972 fand in New York die erste StarTrek-Convention, eine Veranstaltung zwischen Messe, Tauschbörse und Diskussionsforum, statt. In Trekkies schildert die ›Crew‹ der alten Enterprise das ›faszinierende‹ Bild, das sich ihnen dort bot: Statt der erwarteten 300 hatten ca. 3.000 Fans den Hotelsaal erstürmt, um mit ›Gleichgesinnten‹ ihre Lieblingsepisoden zu debattieren und um v.a. auch einmal auf die StarTrek-Stars treffen zu können.
7 Das StarTrek-›Paralleluniversum‹ bildete sich im Grunde erst nach dem endgültigen ›Aus‹ von TheOriginalSeries im Jahre 1969 heraus: Mehrfach sollte die Serie, die sich gegen beliebte Sitcoms zur ›Primetime‹ nicht behaupten konnte und die erhofften Einschaltquoten nicht erreichte, abgesetzt werden – mehrfach (und ebenfalls bis dahin beispiellos) ›mobilisierten‹ sich die Fans und konnten mit Briefkampagnen eine einstweilige Fortsetzung bewirken (bei den Hauptorganisatoren Bjo und John Trimble bedankte sich Roddenberry später mit einem Gastauftritt im ersten StarTrek-Kinofilm TheMotionPicture; vgl. ausführlich Bland 1996, 9f.).
8 In etwa zeitgleich mit dem Kieler StarTrek-Projekt, mit dem erstmalig ›StarTrek-Forschern‹ aus dem gesamten Bundesgebiet ein Forum zum wissenschaftlichen Austausch gegeben wurde, fanden auch an der FU Berlin (DasStarTrek-Universum, unter der Leitung von Klemens Hippel) und am Institut für Politikwissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität zu Magdeburg (NeueWelten… NeueZivilisationen – DieZukunftderMenschheitinStarTrek und die daran zum Teil anschließende Tagung FilminderZukunft – ZukunftimFilm des DVPW-Arbeitskreises ›Film und Politik/Visuelle Politik‹, unter der Leitung von Herbert Heinecke und Frank Hörnlein; vgl. Rogotzki 1999, Hörnlein/Heinecke 2000) StarTrek-Seminare statt, die teilweise ebenfalls in die vorliegenden beiden Bände Eingang fanden (vgl. Heinecke i.d.B., Bd. 1; Hippel i.d.B., Bd. 2; Weber i.d.B., Bd. 2).
9 Um eine Versöhnung der Hochkultur und der Massen- und Populärkultur, d.h. von ›Kunst‹ und ›Kitsch‹ oder auch ›E‹ und ›U‹, war v.a. die Postmoderne bemüht, die etwa die Gleichstellung der Musik der Rolling Stones und der Schönbergs forderte. Vgl. für eine programmatische Zusammenfassung Leslie A. Fiedlers legendäre Rede CrosstheBorder – ClosetheGap, die 1969 im Playboy erschienen ist.
10 Auf www.startrek.com informiert eine Weltkarte darüber, in welchem Land zu welcher Zeit StarTrek gesendet wird: Irgendwo auf der Erde läuft immer eine StarTrek-Folge.
11 Was in den USA bereits seit Jahren Bestandteil des Lehrplans ist, die akademische Auseinandersetzung mit populärkulturellen Produkten wie etwa Fernsehserien etc., sorgte in Deutschland für einen bemerkenswerten Presserummel (vgl. z.B. Heike 1999; Nordlohn 1999; Zylka 1999) und schien v.a. dringend nach einer Legitimierung zu verlangen. StarTrek-Forscher zu sein heißt jedoch nicht zwangsläufig auch StarTrek-Fan zu sein und die Serien somit kritiklos zu feiern, sondern durchaus auch streng gegen den Text lesen zu können (vgl. Harrison et al. 1996, 4).
12 Die Genres Science Fiction und Utopie stehen nicht nur in einem komplexen Verhältnis zueinander, sondern sind auch jedes für sich – je nach Zeit und Kontext – höchst unterschiedlich definiert worden (vgl. für einen ausführlichen Überblick über die Definitionsdebatte Schröder 1998, 6ff., insbesondere 12; 16). Hier soll ganz basal von einer Oppositon zwischen (Sozial-)Utopie und Science Fiction ausgegangen werden.
13 Ob StarTrek nun eine Utopie ist – und die Enterprise »ein Mikro-Utopia« (Steinmüller 1997, 82) – oder nicht; darüber ließe sich mit Sicherheit trefflich streiten. Im Zentrum des von Kai-Uwe Hellmann und Arne Klein herausgegebenen Sammelbandes »UnendlicheWeiten…« StarTrekzwischenUnterhaltungundUtopie etwa steht die lebhafte Debatte um die Genrezugehörigkeit StarTreks: Zunächst einmal scheint StarTrek tatsächlich eine bessere Welt, in der die Probleme der Menschheit (Armut, Hunger, Krankheiten, Krieg etc.) weitestgehend gelöst sind – kurz: eine Utopie – vorzustellen (vgl. sowohl extradiegetisch Whitfield/Roddenberry (1968, 40) als auch wiederholt die Selbstaussagen der Charaktere innerhalb der Serien; Beverly Crusher etwa betont in TheHighGround (TNG), sie käme aus ›einer idealen Kultur‹!). Doch: »Die Frage nach der Utopie, gar das Einordnen von Star Trek in den großen abendländischen Zusammenhang der utopischen Weltentwürfe, erscheint mehr als fragwürdig. Nur weil hier eine Geschichte in einer Zukunft im 23. und 24. Jahrhundert angesiedelt wird, soll es sich um eine Utopie handeln? Nur weil hier einer Nichteinmischung in andere Welten das Wort geredet wird, nur weil in der Serie permanent von friedlichem Nebeneinander die Rede ist, soll es sich um einen großen Weltentwurf handeln?« (Hickethier 1997, 136f.). Letztlich scheitere das StarTreksche Utopiemotiv am ›Unterhaltungsmotiv‹: »Die ›Utopie‹ in Star Trek ist nichts anderes als ein seriell eingesetztes Erzählmoment, ein Baustein im Marktkalkül der Medienindustrie, der nur so lange benutzt wird, wie er sich für die Verwertungsabsichten als brauchbar erweist. Sie ist kein Entwurf einer neuen, anderen, besseren Welt, kein alternativer Gesellschaftsentwurf« (ebd., 122).
14 Die Problematik der Definition offenbart sich bereits in der Bezeichnung selber: Es ist die Unvereinbarkeit der beiden Begriffe – der ›Science‹, der Wissenschaftlichkeit, die auf greifbaren, nachprüfbaren und rational fassbaren Tatsachen beruht, und der ›Fiction‹, dem Erdachten, Erfundenen, – die eine verbindliche Definition unmöglich macht: Es »wäre die Definition des Paradoxen, des Absurden. Ohne Erkenntniswert« (Salewski 1986, 19).
15 Vielfach wird die Science Fiction v.a. rein motiv-orientiert definiert (vgl. Schröder 1998, 6). DassStarTrek mit narrativen Grundmotiven und Themen wie dem ›Kontakt der Menschheit mit fremden Wesen‹, der ›Entdeckungsreise durch die Galaxis‹, den ›Gegen-, Parallel- und Alternativwelten‹, der ›Zeitreise‹ und ganz generell der ›wissenschaftlich-technischen oder biologischen Veränderung‹ ganz klar nach traditionell mit der Science Fiction assoziierten Bauprinzipien konstruiert ist (vgl. ebd., 19), steht außer Frage.
16 Aus dem als primär angesehenen Kriterium der Wissenschaftlichkeit ist der Science Fiction oftmals ein »hoher prognostischer Wert« zugesprochen worden: Das visionäre ›Wenn-dann‹ in der »Science Fiction von heute« nimmt die »Realität von morgen« vorweg (Ulrich Suerbaum in: Schröder 1998, 8).
17 Im Vorwort von Lawrence M. Krauss’ ThePhysicsofStarTrek, einem der ersten und nach wie vor einflussreichsten Bücher über die Physik von StarTrek, betont der berühmte Physiker und erklärte StarTrek-Fan Stephen Hawking (der als die holographische Ausgabe seiner selbst einen Gastauftritt in der TheNextGeneration-Episode Descent, I, hatte), dass StarTrek gerade jüngeren Leuten einen Impuls gäbe, über die Physik und grundlegende physikalische Größen wie Zeit, Energie, Materie etc. nachzudenken, und sie so durch StarTrek zu einem tieferen Verständnis unseres tatsächlichen Universums gelangen könnten (vgl.Krauss 1995).
18 Eine deutliche wechselseitige Beeinflussung – wenn auch nicht im explizit naturwissenschaftlichen, sondern historischen Sinne – zwischen der fiktiven Raumfahrtbehörde Sternenflotte und der NASA ist unübersehbar. 1976 veranlasst etwa die StarTrek-Fans die NASA dazu, ihr erstes Space Shuttle, den Orbiter 101, im Beisein Gene Roddenberrys und der TheOriginalSeries-›Crew‹ auf den Namen ›Enterprise‹ zu taufen (vgl. ausführlich Penley 1997, 19f.).
19 Gerne blickt die ›echte‹ Wissenschaft auf die Ideen der StarTrek-Macher und anderer Science Fiction-Autoren. Die europäische Raumfahrtbehörde esa bspw. hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Science Fiction-Entwürfe auf ihre Realisierbarkeit hin überprüft und sogar einen Literatur-Wettbewerb, die ›Clarke-Bradbury International Science Fiction Competition‹, für Kurzgeschichten über Raumreisen sowie die Erkundung und Besiedlung ferner Welten ausgeschrieben.
20 Zentral insofern, als dass Kooperation eines der Momente ist, in denen das von StarTrek als erstrebenswert vorgestellte Gemeinwesen fundiert ist. Gerade aus dieser »idealen Gemeinschaft an Bord, in der jeder für jeden einsteht, jeder gebraucht wird, in der [eben] Kooperation, nicht Konkurrenz das Funktionsprinzip ist«, wird oftmals der Erfolg der Serien v.a. bei jugendlichen Zuschauern erklärt: »›Beam me up, Scotty‹ in die Geborgenheit des Schiffs« (Steinmüller 1997, 82).
21 Die lebhaften Diskussionen, die in der StarTrek-Forschung geführt werden, bezeugt auch eine von Nina Rogotzki und Hans J. Wulff zusammengestellte, in ihrem Umfang und ihrer Aktualität bislang einzigartige StarTrek-Bibliographie im Anhang des zweiten Bandes von Faszinierend! StarTrekunddieWissenschaften.
Unser Dank gilt zu allererst derArbeitsgemeinschaftzurErforschungvonPopulärkulturamBeispielvonStarTrek, die maßgeblich für die Organisation und Durchführung der Ringvorlesung StarTrekalsPhänomenderPopulärkultur und der Tagung StarTrekunddieWissenschaften verantwortlich war und somit dieses Buch überhaupt erst ermöglicht hat: Thomas Baginski, Carsten Brettschneider, Gesa Eggemann, Dr. Gottlieb Florschütz, Hans Heydebreck, Louisa von der Osten, Jürgen Rienow, Stefan Schindel und Britta Madeleine Woitschig. Vor allem aber: Anissa Mehnert, Marc Dobberstein, Ingo Mertins und Prof. Dr. Hans J. Wulff.
Ebenfalls gebührt unser Dank den Autoren der beiden Bände von Faszinierend! StarTrekunddieWissenschaften, Roland Bausch, Dr. Ulf Brüdigam, Holger Götz, Dr. Herbert Heinecke, Dr. Klemens Hippel, Stefan Jenzowsky, Maria Barbara Lange, Dr. Jürgen Müller, Prof. Dr. Peter Ohler, Eckhard Pabst, Dr. Ursula Pasero, Dr. habil. W. Günther Rohr, Frauke Schindel, Dr. Jens Schröter, Dr. Gerd Strohmeier, Prof. Dr. Metin Tolan, Dr. Ingrid Weber, Jens Wellhöner und Dr. Arend Wellmann, die sich gemeinsam mit uns in die Weiten des StarTrek-Universums aufgemacht haben und deren StarTrek-Faszination und anhaltender Enthusiasmus uns sicher durch schwarze Löcher, temporale Anomalien und Ionenstürme navigieren ließen.
Wir danken auch allen weiteren Ringvorlesungsreferenten, Prof. Dr. Robert Alexy, Prof. Dr. Dietrich von Engelhardt, Gabriele Fischer, Dr. Dr. Walter von Lucadou, Prof. Dr. Michael Salewski, und den Teilnehmern der Tagung und des Hauptseminares StarTrekalspopulärkulturellerText, Martin Abraham, Stefan Andresen, Michael Carstens, Oliver Dabelstein, Anne Gerber, Dirk Harrie, Michael Hergt, Nils-Ole Hokamp, Martin Jöns, Lars Juister, Christof Knodel, Philip Kraft, Christina Kraus, Sabine Kupris, Christoph Lorenz, Regine Marxen, Katja Matz, Arne Mitkau, Markus Oddey, Michael Ramin, Markus Raska, Karen Schleeh, Carsten Schneider, Silke Schnitzer, Andrea Schwär, Jan Sellmer, Jan Steffen, Bianca Thode, Stephanie Tybussek, Carola Wittstock, Swantje Wittstock, Stefan Wuttke, deren Fragen und Interpretationen, Spekulationen und Thesen unser StarTrek-Verständnis und damit auch dieses Buch in hohem Maße mitgeprägt haben.
Unser ganz besonderer Dank richtet sich schließlich an Daniela Zietemann und Dr. Steve Ludwig, die uns immer mit Rat und Tat (und unendlicher Langmut) zur Seite standen.
»Live long and prosper!«
Am Anfang: TheOriginalSeries, ›TOS‹, 1966–1969 auf NBC; eine Science Fiction-Serie, die manches technische Spielzeug hat (Tricorder, Phaser, das Beamen und ähnliches),22 die aber eher eine Sozialutopie im Gewande einer ›space soap opera‹ auszuarbeiten als eine technische Utopie auszumalen versucht. Nahezu jede der 79 Episoden hatte eine klar erkennbare Moral, meist ein Plädoyer für Toleranz. Die manchmal geradezu pazifistisch orientierte Serie lief in der Zeit des VietnamKrieges, und sie zog von Beginn an Rezeptionsmuster und Rezipientengruppen auf sich, die sich darin auch politisch selbstverständigten. Zu den Rezeptionseffekten der Zeit gehört der VulkanierGruß, der schnell große Popularität genoss, den viele Jugendliche erlernten und der an das FriedensZeichen der Counterculture erinnerte, ohne doch mit ihm identisch zu sein: Zeige und Mittelfinger/Ring und kleiner Finger spreizen sich zu einem ›V‹. Auch die Tatsache, dass Lieutenant Uhura eine afroamerikanische Frau ist, sollte historisch bedacht sein – 1966 war der Gedanke, auch nur eine Frau in der Nähe der Weltraumbehörden zu vermuten, vollkommen unüblich (vgl. Henderson 1994). Dass in zum ersten Mal ein Kuss zwischen den Rassen getauscht wurde und dass Lieutenant Uhura auch in diese Affäre verstrickt ist, sei nur als fernsehgeschichtliche Anekdote berichtet (vgl. dazu ausführlicher Götz i.d.B., Bd. 1).
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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