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Ich möchte dem Leser in erster Hinsicht einen Anreiz geben, sich mit persönlicher Weiterentwicklung zu beschäftigen. Darüber hinaus erläutere ich ihm an Beispielen aus meiner Vergangenheit, was Persönlichkeitsentwicklung aus mir gemacht hat und wie so manche Entscheidungen mein komplettes Leben verändert haben. Gleichzeitig gebe ich dem Leser die ersten entscheidenden Erfolgseigenschaften mit auf den Weg. Er lernt, wie er mit Rückschlägen umgeht, was eine Ausgabe und eine Investition ist, taucht in die fünf Lebensbereiche Geist, Körper, Beruf, Finanzen und Beziehungen ein. Er erhält außerdem eine Strategie, wie er ein Buch liest und ein Seminar besucht und im Anschluss die entscheidenden Punkte für sich selbst planen und umsetzen kann.. Zum Schluss gibt es noch meine besten Empfehlungen, welche den Leser auf seinem weiteren Weg begleiten.
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Seitenzahl: 164
Veröffentlichungsjahr: 2017
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Vorwort
Kapitel 1 - Meine Weg bis heute
Kapitel 2 - Reicher Vater, armer Vater?
Kapitel 3 - Wie ich zu den Medien stehe
Kapitel 4 - Deine fünf Lebensbereiche
Kapitel 5 - Wie du ein Motiv zur Veränderung findest
Kapitel 6 - Wie du Lust auf Weiterbildung bekommst
Kapitel 7 - Wie du eine Ausgabe von einer Investition unterscheidest
Kapitel 8 - Wie du ein Buch liest
Kapitel 9 - Wie du ein Seminar besuchst
Kapitel 10 - Wie du dir deine Veränderung bewusst machst
Kapitel 11 - Wie du mit Rückschlägen umgehst
Kapitel 12 - Wie du mit deinen Ängsten umgehst
Kapitel 13 - Wie du eine Gewinnereinstellung entwickelst
Kapitel 14 - Wie du dich und andere motivieren kannst
Kapitel 15 - Wie du dieses Wissen in die Tat umsetzt
Kapitel 16 - Wie du dich belohnst
Kapitel 17 - Die Abkürzung zu deinem neuen Ich
Kapitel 18 - Empfehlungen für deine Weiterbildung
Schlusswort
Danksagung
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich recht spontan angefangen habe, mir ernsthaft Gedanken zu machen, ob ich wirklich im noch jungen Alter von gerade einmal 24 Jahren bereits ein Buch schreiben soll. Immerhin gibt es zum Kernthema dieses Buches unzählige Bücher von bereits erfolgreichen Unternehmern, Motivationstrainern, Prominenten oder anderen bekannten Buchautoren.
Dennoch habe ich mir im Vorgang an dieses Buch eine entscheidende Frage gestellt: Durch was habe ich mich überhaupt zu dem Menschen entwickelt, der ich mittlerweile bin und wie kann ich das an meine künftigen Leser, in diesem Falle dir, so weitermitteln, dass du ebenfalls die Lust verspürst, einen ähnlichen Weg zu gehen. Darüber hinaus kannst du sehr viele Fehler, die ich in den letzten Jahren gemacht habe, vermeiden und somit dein Ziel in doppelter bzw. sogar dreifacher Geschwindigkeit erreichen. Du erhältst außerdem hautnahe Einblicke in meine Vergangenheit und erfährst, wie eine Verhaftung vor einem Fußballspiel mein Leben in eine völlig andere Bahn lenken konnte.
Zum heutigen Stand habe ich innerhalb von zwei Jahren über 60 Bücher gelesen, ebenso viele Hörbücher gehört, mehrere Seminare besucht, diverse Online Kurse zu den Themen Persönlichkeitsentwicklung, Erfolg, Geld und Verkauf absolviert und hunderte Stunden Podcast gehört. Zu mehr Geld, Glück und einem erfüllterem Leben bin ich allein durch das Lesen und Hören dieser Medien natürlich nicht geworden, allerdings wirst du das auch nicht nur durch das Konsumieren von Büchern, sondern durch das konsequente Anwenden von gelerntem Wissen und dem Investieren in die richtigen Dinge. Durch das angewandte Wissen habe ich seit Ende 2014 eine ungeheure Entwicklung in meinen einzelnen Lebensbereichen durchlebt, welche ich dir in diesem Buch einzeln offenlegen werde und auch dir eine Anleitung gebe, wie du an deinen eigenen Lebensbereichen arbeiten kannst. Ich bin auch froh, dass ich noch lange nicht da bin, wo ich einmal hin möchte, einfach aus dem Grund, weil einer meiner Mentoren mir den Begriff Erfolg so definiert hat, wie ich ihn für mich am treffendsten finde:
„ Erfolg entsteht bereits, wenn du ein von dir
gestecktes Ziel verfolgst“
– Christian Bischoff
Dieses Zitat hat meine Denkweise extrem beeinflusst, da ich bis zu diesem Zeitpunkt von jedem Trainer gehört hatte, dass Erfolg entsteht, wenn ich mein gestecktes Ziel erreiche.
Dass ich nun dieses Buch schreibe zeigt mir, dass ich mich auf dem besten Weg befinde.
Der Buchtitel trifft in diesem Falle den Nagel auf den Kopf, da du nach diesem Buch deine Reise zur erfolgreichen Persönlichkeit selbstverständlich noch nicht erreicht hast, denn ich möchte dir in meinem Werk den Anreiz geben, den ersten Schritt in dein neues Leben zu wagen und dir einige Denkanstöße zu den Themen Persönlichkeitsentwicklung, Erfolg, Rückschläge, Geld und Angst mitgeben. Somit wirst du am Ende dieses Buches die Lust verspüren, noch erfolgreicher an dir selbst zu arbeiten, persönliche Weiterentwicklung zu deinem Hobby machen und eine Anleitung bekommen, wie du dir das Wissen von vielen bekannten Weisheiten aneignen kannst und dies auch so gut wie möglich umsetzt. Du kannst dir dadurch das Wissen, welches sich die Menschen über viele Jahrzehnte angeeignet haben und mehrere 100.000 Euro investiert haben, in wenigen Tagen selbst aneignen, wenn du meine empfohlenen Techniken und Schritte befolgst.
Bevor ich meine eigene Geschichte erzähle, um dir zu zeigen, wie mein Leben noch vor wenigen Jahren aussah, möchte ich die Menschen benennen, für die dieses Buch auf jeden Fall interessant ist: Es soll einerseits Menschen ansprechen, die sich noch nie mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt haben.
Vielleicht hast du davon schon durch Bekannte erfahren oder mal hier und da den ein oder anderen Facebook Post in Form eines Zitats gelesen. Ebenfalls ist es für dich interessant, wenn dir der gewöhnliche Angestelltenalltag einfach nicht mehr ausreicht, du dich verändern willst, aber nicht weißt, wie und wo du anfangen sollst. Genauso spricht dieses Buch Menschen an, die sich bereits etwas tiefer in der Weiterentwicklung befinden und andere Menschen davon überzeugen möchten, dies ihn doch gleich zu tun. Solltest du nicht unter den genannten Personenkreis zählen, dann bin ich mir sicher, dass du trotzdem etwas Nutzbares aus meinem Werk mitnehmen kannst. Hier fällt mir ein Satz eines Coaches von mir ein: „Wenn du auch nur eine Sache aus diesem Seminar, Buch oder Hörbuch mitnehmen kannst, die für dich neu und interessant ist, dann hat es sich schon gelohnt.“
Im Nachhinein merke ich, wie unbewusst ich in den Jahren vor meiner positiven Veränderung durch das Leben gegangen bin. Selbst als 24-jähriger wünsche ich mir immer noch, dass ich schon eher auf das ein oder andere Buch gestoßen wäre oder den einen oder anderen Menschen kennengelernt hätte.
Ich habe ein eigenes Kapitel verfasst, in dem ich dir näher bringe, wie ich meine Bücher lese und somit optimal das Wissen daraus verarbeite und anwende. Wenn du möchtest, kannst du die Strategie gerne übernehmen.
„Der beste Zeitpunkt, um einen Baum zu pflanzen
war vor zwanzig Jahren, der zweitbeste ist heute“
– Aleksej Andreevic Arakceev
Und warum dieses Buch gerade dir helfen soll? Ich weiß genau wie es ist, wenn man bzw. du dich unterfordert und gelangweilt fühlst. Wie sehr dich dein Job nervt oder die Tatsache, dass du einfach nicht so wirklich weiterkommst im Leben. Wenn wieder Sonntagabend ist, du nicht so richtig einschlafen kannst, weil du weißt, dass du morgen zeitig aufstehen musst, um erneut für deinen Arbeitgeber, den du vielleicht gar nicht leiden kannst, deine Zeit opfern musst. Ich schreibe bewusst „opfern“ und nicht investieren, den Unterschied wirst du in diesem Buch noch sehr genau kennen lernen.
Genauso weiß ich aber auch, wie es ist, wenn du deinen derzeitigen Job vielleicht gar nicht mehr so schlimm findest und du lernst, die Zeit um deinen Job herum für andere Sachen zu nutzen, beispielsweise deine geplante Selbständigkeit oder dein Studium. Dennoch soll dieses Buch dir helfen, einfach mal über den Tellerrand zu schauen, deine Berufung zu finden und dir den ersten Schritt zu zeigen, wie du nebenbei dein eigenes kleines Unternehmen aufbauen kannst mit dem Ziel, dass du eines Tages dein eigener Chef bist und mit einem friedlichen Lächeln auf deine Zeit als Angestellter zurückblickst.
Am Ende des Buches wartet eine große Überraschung auf dich, die du, wenn du das Buch Seite für Seite liest, so nicht erwarten wirst. Ich packe sie bewusst an das Ende, da sie dich dort am Meisten überraschen wird.
Du wirst außerdem erfahren, was ein passendes Motiv für dich sein könnte, einen Nebenberuf zu starten, was dir wirklich Lust zur persönlichen Weiterbildung verschafft und wie du dir die Änderungen in deinem Leben bewusst machst. Darüber hinaus findest du in den Kapiteln kleine Aufgaben, in denen ich dich bitte, die Fragen für dich selbst zu beantworten. Sie werden dein Leben verändern.
Schon an dieser Stelle ist mir sehr wichtig, dass du mir für dieses Werk eine ehrliche Rezension zukommen lässt. Wie und wo du mich finden kannst, zeige ich dir am Ende des Buches.
„Die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt“
– Manuel Gonzalez
Meine Geschichte beginnt im Januar 2010, als die langersehnte Zusage meines künftigen Arbeitgebers per Post im Hause meiner Eltern zugestellt wurde. Ich hatte es tatsächlich geschafft. Ich hielt meinen Ausbildungsvertrag zum Sozialversicherungsfachangestellten bei einer der größten Krankenkassen in Deutschland in der Hand. Meine Mutter brach fast in Tränen aus und wir umarmten uns noch gefühlte zehn Mal an diesem Tag, denn ich hatte jahrelang von meiner Mutter mit auf den Weg bekommen: „Lerne für die Schule, bekomm gute Zensuren und bewerbe dich im öffentlichen Dienst, du wirst zwar nicht reich, aber kannst damit gut leben.“ Das reichte mir vollkommen, zumindest bis dahin. Ich genoss meine letzten Monate als Schüler, unterschätzte die Abschlussprüfungen und schloss somit die Realschule mit einem Durchschnitt der irgendwo zwischen einer guten 3 und einer schlechten 2 lag. Die letzten Sommerferien meines Lebens flogen dahin, bis ich schließlich am 29. Juli 2010 die Ausbildung antrat. Der Start gefiel mir ganz und gar nicht und gestaltete sich für mich schwerer als gedacht. Bereits in den ersten zwei Wochen wurde unser Ausbildungslehrjahr zu einem Lehrgang geschickt und das auch noch nach Winterberg, einem Ort in Deutschland, der für sein Wintersport bekannt ist und in dem es manchmal schon Ende Oktober schneit. Die Stadt an sich und die Landschaft sind sehr schön, doch die sechsstündige Autofahrt empfand ich als extrem nervig. Vor allem, weil die letzten neunzig Minuten auf der Landstraße verliefen. Die zwei Wochen waren geschmückt mit jeweils acht Stunden theoretischem Unterricht pro Tag. Die Anreise startete Montag gegen 7 Uhr, ehe wir gegen Mittag endlich ankamen. Die langersehnte Abreise war dann gegen Freitagmittag, weshalb an diesem Tag meist nur fünf Unterrichtsstunden im Tagesplan aufgeführt waren. Bereits durch die ersten zwei Wochen entstanden zwei dicke Ordner voll mit neuem Lehrmaterial, dabei hatte ich die Schule doch gerade erst verlassen und wirklich kein großes Bedürfnis nun wieder erneut so viel lernen zu müssen. Ich war kurz davor nach der ersten Woche das Handtuch zu werfen, da mich auch das ständige Heimweh plagte, was ich anfangs völlig unterschätzte bzw. daran noch nicht einmal gedacht hatte. Ich hatte mir in der Stadt, in der mein Arbeitgeber ansässig war, eine WG zusammen mit meinem neuen Kollegen genommen. Von meiner Heimatstadt nahe der Elbe trennten mich also rund einhundert Kilometer. Da ich mit 17 Jahren noch kein Auto fahren durfte, bin ich anfangs jedes Wochenendes mit einer Mitfahrgelegenheit Freitag am späten Nachmittag nach Hause gekommen, ehe ich 48 Stunden später wieder die Reise zurück antreten musste. Heute würde ich sagen, dass das doch toll ist. Eine neue Herausforderung, neue Kontakte und neues Wissen. Damals war das allerdings für mich noch der blanke Horror.
„Wege entstehen dadurch,
dass du sie gehst“
- Franz Kafka
Was mir während meiner Ausbildungszeit sehr viel Energie und Vorfreude auf das Wochenende gab, war die Unterstützung meiner Lieblingsfußballmannschaft bei deren Heim- und Auswärtsspielen. Ich hatte schon als Kind einige Male mit meinem Opa zusammen ein solches Spiel besucht, so auch an einem verregneten Oktobertag im Jahr 2010. Mich fesselte die Dynamik, die vom stimmungsvollen Fanblock ausging und ich merkte direkt, dass hier ein starkes Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühl herrschte. Von da an verpasste ich kein einziges Heimspiel mehr und begann mit der Zeit sogar zu Auswärtsspielen zu fahren. Ich fühlte mich in meiner neuen Umgebung sehr wohl.
Wie das Leben so spielt, landete ich ein Jahr später, es muss so Ende 2011 gewesen sein, bei einer Gruppierung, welche nach außen hin ein sehr selbstbewusstes Auftreten an den Tag legte. Viele der „normalen“ Zuschauer hielten sich von dieser Gruppe fern, da durch die schwarze, neutrale Kleidung und den nach rechts gekämmten Scheitel doch etwas Radikales ausgestrahlt wurde. Ich betrachtete die Menschen innerhalb der Organisation als etwas wie Leitbilder, schließlich bekam man von jeder Seite aus Respekt, Ehrfurcht und Anerkennung innerhalb der Fanszene. Wir erlebten lustige Fahrten zusammen und stießen nicht ganz unfreiwillig bei Auswärtsspielen auf die eine oder andere Gästegruppierung. Zweimal kam es während dieser Zeit sogar vor, dass der Gästeblock bei Auswärtsspielen gestürmt wurde, was einen besonderen Kick in mir auslöste, den ich bis dato noch nie so gespürt hatte.
Mitte Oktober 2012 stand ein Auswärtsspiel in einer nicht allzu weit entfernten Großstadt an, bei dem ich von meiner Ausbilderin die Erlaubnis bekam, die Arbeit an diesem Tag nach nur vier Stunden zu verlassen. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: es war eines der letzten Auswärtsspiele, das ich besuchte und auch die letzte Saison, die ich so hautnah miterlebte. Wir kamen also in der Stadt an und trafen direkt auf unsere Gruppe, mit denen wir dann auch noch vor den Augen der gegnerischen Fans aus der U-Bahn ausstiegen. Als Mob, welcher aus über dreißig schwarz gekleideten Personen besteht, sind wir der Polizei natürlich sofort aufgefallen. Sie begleiteten uns dann Richtung Gästeblock. Plötzlich gab es vor mir Rangeleien, da sich einige aus unserer Gruppe nicht so ganz an die Regeln der Beamten halten wollten. Sofort stürmten von außen ungefähr zwanzig Polizisten auf uns zu, drängten uns zusammen und hielten uns an Ort und Stelle fest. Sehr schnell wurde klar: das Spiel werden wir nicht live verfolgen können. So forderten uns die Polizisten auf, uns in einem sogenannten „Jamaika-Bob“ hinzusetzen (alle hintereinander, eben ähnlich wie in einem Vierer-Bob zur Olympiade). Es war die reinste Demütigung und hat gleichzeitig ungeheure Schmerzen in meinen Beinen und im Rücken ausgelöst. Die übrigen Fans unserer Mannschaft beobachteten uns von allen Seiten, manche grinsten sogar noch vor Schadenfreude dabei. Nach einer halben Stunde wurden wir dann in die Räume gebracht, welche sich unter dem Stadion befanden und verharrten dann noch über vier Stunden in einer Sammelzelle, ohne Handys, Jacken, Uhren und ohne Schuhe. Die Zeit wollte einfach nicht vergehen. Nach und nach durften wir einzeln die Sammelzelle verlassen, ich selbst war der Vorletzte unserer Gruppe, der wieder an das Tageslicht gehen durfte. Zuvor erhielt ich noch meine Sachen zurück und einen Zettel der Beamten vor Ort.
Auf dem Rückweg dachte ich die ganze Zeit über die vergangen Stunden nach. Wie war es dazu gekommen? Was kommt nun noch auf mich zu? Schließlich erstattete der Verein Strafanzeige gegen jedes unserer Mitglieder. Ich hatte wahnsinnige Angst gar eine Vorstrafe zu bekommen. Als auf dem Vorladungsschreiben der Polizei das Wort „Landfriedensbruch“ in dicker, schwarzer Schrift stand, schlotterten mir die Knie. Nun ja, was soll ich sagen, nach einigen Wochen wurde das Verfahren zu meinen Gunsten eingestellt. Die einzige Strafe war ein zweijähriges Hausverbot im Stadion der Heimmannschaft, was ich verkraften konnte.
Von da an änderte sich mein Bezug zum Fußball. Ich begann ab da, immer weniger die Spiele zu besuchen und als der Dauerkartenverkauf für die Saison 2013/2014 anstand, verzichtete ich freiwillig darauf und das Kapitel war für mich endgültig abgeschlossen.
Der Inhalt meiner dreijährigen Ausbildung bestand aus drei verschiedenen Faktoren. Einmal natürlich dem praktischen Teil, welcher sich mit Kundenkontakt per Telefon, dem Bearbeiten von Anträgen und ab und zu auch persönlichem Kundenkontakt befasste und dem zweiten Teil, welcher aus theoretischen firmeninternen Schulungen wie beispielsweise die Lehrgänge im kalten Winterberg oder Blockunterricht während der Arbeitszeit bestand. Hierzu fanden natürlich auch in jedem Lehrjahr diverse Klausuren und Zwischenprüfungen statt, in denen ich mich echt schwer tat. Aus vorherigen Ausbildungsjahrgängen war uns bereits bekannt, dass die Auszubildenden, die pro Lehrjahr mehr als dreimal die Note 5 erhielten, durchaus auch von der Personalabteilung vorgeladen wurden, wovor ich natürlich riesige Angst hatte. Tatsächlich trat diese Konstellation der Zensuren auch im zweiten Lehrjahr bei mir ein. Ein Anruf der Personalabteilung blieb allerdings aus, was ganz klar damit zu tun hatte, dass meine Stärken einfach im praktischen Umgang mit Kunden und dem Abarbeiten der realen Versicherungs- und Leistungsfälle lag. Auf dem Endzeugnis jedes Lehrjahres lag ich im praktischen Bereich stets bei der Note 1.
Der dritte und schönste Teil stellte die Zeit in der Berufsschule dar. Die Mitschüler, welche zwei anderen Krankenkassen angehörten, waren sehr nett und vor allem locker drauf. Im zweiten Lehrjahr veranstalteten wir sogar eine Klassenfahrt nach Berlin, bei der wir natürlich sehr viel Spaß hatten.
Am 1. Februar 2013 war es dann endlich so weit. Ich konnte nach zweieinhalb Jahren endlich die Wohnung in der rund einhundert Kilometer entfernten Stadt kündigen, da das restliche halbe Ausbildungslehrjahr wie ursprünglich geplant in der von mir aus wohnortnahen Filiale fortgeführt werden sollte. Zumindest vier Wochen lang ging das auch gut, bis mir plötzlich der Filialleiter an einem Mittwochnachmittag plötzlich mitteilte, dass ich kommenden Montag versetzt werden würde und das auch noch in eine Stadt, welche 110 Kilometer entfernt von meinem zu Hause war und für mich nur mit der Bahn erreichbar erschien. Ein erneuter Umzug stand für mich außer Frage, da meine Ausbildungsprüfung in vier Monaten stattfinden sollte und ich noch ungewiss war, wo ich danach eingesetzt werden würde. Ich war anfangs sehr deprimiert und sauer auf meinen Arbeitgeber. Wie kann er nur einem Auszubildenden eine solche Strecke zumuten und das auch noch so kurzfristig? Zwei Tage vor Antritt am neuen Arbeitsplatz besorgte ich mir eine Monatskarte der Bahn und staunte nicht schlecht, als ich mir den Preis anschaute.
Im Nachhinein betrachtet empfand ich die Versetzung sogar als die richtige Entscheidung, da meine neuen Kollegen von Anfang an schon netter schienen, als die ehemaligen und der neue Posten eine größere Herausforderung für mich darstelle. Auch hier merkst du schon zwei sehr interessante Dinge, nämlich dass dein Arbeitgeber mit dir anstellen kann, was er möchte und im Leben doch alles für dich geschieht.
So zog sich meine Ausbildung noch bis zum 17. Juli 2013 mehr oder weniger unspektakulär hin, sodass ich meine letzte Prüfung am besagten Tag ablegen konnte und ab nun ausgebildeter Sozialversicherungsfachangestellter war.
Ein Traum ging in Erfüllung, denn zu diesem Zeitpunkt wusste ich, dass ich nun einfach nur arbeiten gehen musste, mein Gehalt beziehen konnte und mir über die Zukunft keinerlei Sorgen machen musste, genau wie es meiner Mutter mir einst gesagt hatte. Mein Arbeitgeber, der mir noch vor dem Start der Ausbildung versprochen hatte, mich mit Beginn des Arbeitsvertrages an die Stelle zu versetzen, die von meiner Heimat aus nur dreißig Kilometern entfernt war, hatte das Versprechen zu meinen Ungunsten nicht wahr gemacht. Somit bin ich also jeden Tag mit der Bahn eineinhalb Stunden zur Arbeit und wieder eineinhalb Stunden nach Hause gefahren und war, zum damaligen Zeitpunkt völlig logisch, abends immer völlig erschöpft.
Falls du ebenfalls ein Angestellter bist, dann kennst du sicher das Freitagsgefühl. Du stehst ganz anders auf, weil du genau weißt, dass es nur noch wenige Stunden bis zum heißersehnten Wochenende sind. Ich will dir kurz beschreiben, wie damals meine Wochenenden abliefen. Gegen vier Uhr bin ich nachmittags zu Hause angekommen, um mich eine Stunde schlafen zu legen. Als ich wieder aufwachte, begann ich zu duschen und mich für den bevorstehenden Abend vorzubereiten. Die Freitagabende waren oft ein Mix aus einem lockeren Abend mit Freunden oder einem Diskobesuch im Ort oder in der Umgebung. Da das Thema Ernährung in diesem Buch auch angesprochen wird, beschreibe ich dir, wie mein typisches Abendgericht am Wochenende aussah: Pizza, Döner, Mc Donalds oder anderes „schmackhaftes“ Fast Food. Von meiner Jugend her hatte ich noch den Glaubenssatz, dass ich sowieso nicht an Gewicht zunehmen könnte, aufgrund meiner an sich sehr schmalen Statur. Falsch gedacht. Gerade in den Jahren 2010 bis 2013 nahm ich sehr schleichend fast fünfzehn Kilogramm zu, ohne es überhaupt zu merken.
Vom Alkohol angeschlagen kam ich irgendwann in der Nacht zum Samstag nach Hause und flog scheintot ins Bett.