Fliegen, bis es schneit - Andreas Neeser - E-Book

Fliegen, bis es schneit E-Book

Andreas Neeser

4,8

Beschreibung

Isabelle Meisters Leben verläuft in geordneten Bahnen. Ihre Ehe mit Simon ist solide, ihr Job abwechslungsreich, und auch der Traum vom eigenen Haus mit Garten und Kinderschaukel scheint bald schon Wirklichkeit zu werden. Da begegnet ihr am Bahnsteig ein smarter Musiker mit graumelierten Schläfen, dessen leidenschaftliche Avancen sie zunächst faszinieren. Der Flötist aber entpuppt sich als obsessiver Erotomane, der die lebensfrohe Isabelle verfolgt und bedroht. Verletzt und verunsichert in ihrer gesamten Existenz, geht sie dennoch weiter ihren Weg auf dem schmalen Grat zwischen Selbstverlust und Autonomie, Angst und Zuversicht. Andreas Neeser legt einen packenden Roman vor, der exemplarisch die Fallhöhe des Glücks vorführt und mit beeindruckender Tiefenschärfe die Suchbewegungen einer jungen Frau auslotet. Einmal mehr beweist Neeser darin sein Gespür für eine subtile Dramaturgie der Innerlichkeit. Nicht zuletzt ist Fliegen, bis es schneit ein Buch, das bei aller Abgründigkeit Lust macht auf den Reichtum des Lebens.

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Titel

Andreas Neeser

Fliegen,

bis es schneit

Roman

Zitate

Dass wir glauben, einander haben zu können, ist ein Irrtum, an dem sterben wir ab. (...) Dieser Irrtum ist das einzige, das wir tatsächlich haben, seit jeher gehabt haben und haben, und die Sehnsucht danach, die Sehnsucht nach diesem Irrtum, das ist schon nicht wenig und füllt so ein Leben leicht aus.

Alois Hotschnig, Ludwigs Zimmer

Wir hören seit lange die Brunnen mit.

Sie klingen uns beinah wie Zeit.

Aber sie halten viel eher Schritt

mit der wandelnden Ewigkeit.

Das Wasser ist fremd und das Wasser ist dein,

von hier und doch nicht von hier.

Eine Weile bist du der Brunnenstein,

und es spiegelt die Dinge in dir.

Wie ist das alles entfernt und verwandt

und lange enträtselt und unerkannt,

sinnlos und wieder voll Sinn.

Dein ist, zu lieben, was du nicht weißt.

Es nimmt dein geschenktes Gefühl und reißt

es mit sich hinüber. Wohin?

Rainer Maria Rilke, Sonett aus dem Umkreis der Sonette an Orpheus

Eins

Der Abend stand ungewaschen am Fenster, Halblicht von staubiger Transparenz. Ein verfrühter Sommer hatte die Tage aufgeladen, noch beim Eindunkeln hing die Hitze wie Haut zwischen den gefingerten Blättern der Kastanie.

Der leichte, mit Blumen und Vögeln bestickte Vorhang bewegte sich, eine träge Aufwallung, ein Flügelschlag, dem jede Entschlossenheit fehlte und der nicht einen Hauch von Frische oder Leichtigkeit ins Zimmer zu tragen vermochte. Das kommodenartige Holzmöbel, der mit gebrauchten Kleidern beladene Stuhl und der fünftürige Schrank, der die ganze Breite des Zimmers ausfüllte, waren in der zunehmenden Dämmerung verschattet von einem textilartigen Film, der den Abglanz der gleißenden Nachmittagssonne in sich zu bergen schien.

Isabelle lag auf dem Bett. Die Beine ausgestreckt, die Arme vom Körper abgespreizt, das Gesicht zur Decke gerichtet, lag sie da in einer Erschöpfung, die von diesem Tag nichts mehr erwartete. Sie atmete langsam, oberflächlich, unter den Lidern lichterte es; ab und zu schoss ein unwillkürlicher Impuls durch den Körper, ein kaum merkliches Zucken im Oberschenkel, im Mundwinkel, in der Schulter.

Im Wohnzimmer ging das Licht an, dann im Bad.

Schon wieder eine Tropennacht, sagte Simon. Die dritte in einer Woche. Das gabs zuletzt vor zehn Jahren. Aber da müssen wir durch.

Ihr war, als habe er noch etwas hinzugefügt, doch der Wasserstrahl prasselte bereits gegen die Plexiglaswand der Duschkabine und übertönte alle anderen Geräusche aus dem Bad.

Die Leuchtröhre über dem Waschtisch blinkte in unregelmäßigen Abständen auf, warf zittriges Licht ins Schlafzimmer, das direkt gegenüber lag. Isabelle starrte an die Decke, versuchte in der Täfelung die Astlöcher zu fixieren, die sich zwischen den Lichtimpulsen antriebslos zu bewegen schienen, wegschwammen in ihrer Bahn, untergingen und im nächsten Moment geisterhaft wieder auftauchten. Sie sah, wie sich die Knorren im Irrlicht zu Bildern formierten. Für Sekundenbruchteile flackerten sie im Halbbewusstsein auf, ein überbelichtetes Lächeln, eine grandios gestikulierende Hand, Schweiß und Lippen und Schenkel und Schnee, weißes, wehendes Haar und die andere Hand, die vielen anderen Hände. Dann war es dunkel.

Nächste Woche besorge ich Ersatz. Diskobeleuchtung im Bad – muss nicht sein. Aber eine Tropennacht mit dir –.

Simons Hand glitt ihren Oberschenkel entlang bis zur Hüfte, strich über den Bauch, legte sich auf ihre Brust. Isabelle presste die Ellbogen an ihre Seiten.

Eine Nacht am Äquator. Entspann dich.

Er schmiegte sich in ihre Form, ließ seine Hand über ihren Körper wandern. Er tat es mit gewissenhafter Langsamkeit, als erkundete er zum ersten Mal die Topografie seiner Frau. Es war ein Ritual geworden über die Jahre. Unbekanntes Land, entdecken und entdeckt werden. Seit der ersten gemeinsamen Nacht hatte sich das naturkundliche Spiel bewährt, für beide und in wechselnden Rollen, immer und vor allem dann, wenn es drauf ankam.

Von Isabelles Mitte aus strich Simon über ihre Schenkel, erstaunt über die trockene Kühle, amüsiert von den feinen Härchen, die sich aufgerichtet hatten. Mit der Neugier und der Beharrlichkeit des Eroberers versuchte er das rechte Bein abzuspreizen, während er mit der Zungenspitze den Rand ihrer Ohrmuschel leckte.

Isabelle rührte sich nicht.

Simon wandte sich ab. Mit einem Regelverstoß hatte er nicht gerechnet, nicht heute und nicht in diesem Spiel. Während er noch überlegte, wie mit der Situation umzugehen war, sagte Isabelle: zweitausendsechshundertsiebenunddreißig – und verschränkte die Arme unter dem Kopf.

Was?, sagte Simon.

Zweitausendsechshundertsiebenunddreißig. Neu­es Spiel, neues Glück.

Simon sah sie ungläubig von der Seite an, versuchte, in der dichten Düsterkeit des Schlafzimmers ihrem Blick zu folgen.

Wie, Astlöcher?, sagte er, sah zur Decke hinauf, dann wieder zu Isabelle. Du zählst Astlöcher?

Er nahm die Hand von ihrem Schenkel, setzte sich auf, griff nach der Bettdecke, die eingerollt am Fußende lag. Dann überlegte er es sich anders, ließ sich mit dem ganzen Gewicht des Oberkörpers wieder auf die Matratze fallen, atmete unnatürlich laut ein und aus. Er war sich nicht sicher, ob er beleidigt war, erstaunt oder nur amüsiert über Isabelles überraschende Laune. Dem Frieden zuliebe und weil er selbst interessiert war an einem harmonischen Verlauf des Abends, entschied er sich, nicht klein beizugeben, aber doch Hand zu bieten für eine einvernehmliche Lösung. Er konnte sich darauf verlassen, dass das auch diesmal funktionierte.

Schon am Morgen nach der ersten gemeinsamen Nacht, es war ein Sonntag gewesen und er hatte ihr ein exotisches Frühstück auf dem Balkon serviert, gab er ihr zu verstehen, dass er kein Draufgänger war, dafür verlässlich und genau, eins oder null, wie man es von einem Computerfachmann erwarten durfte. Beide steckten sie die Felder ab, tastend, versuchsweise: Nein, Affären hatten ihn noch nie interessiert, in Sachen Partnerschaft war er altmodisch, Treue ja, Offenheit auch, und sicher, eine Familie konnte er sich vorstellen, durchaus. Dann waren sie wieder nach drinnen gegangen und hatten die Bettbezüge ans Fußende gerollt.

Achtundvierzig Bahnen, sagte er. Das macht dann etwa zweitausenddreihundertsechsundsiebzig.

Zeitausendsechshundertsiebenunddreißig, sagte Isabelle.

Er drehte sich mit einem Ruck zu ihr.

Hab ich dir eigentlich schon gesagt, dass mir deine Nase gefällt? Ich kann sie auswendig. Die dünnen Flügel, der lange, gerade Rücken, kein einziges Mal zu wenig gelogen.

Sein Zeigefinger suchte im Dunkeln ihre Nasenwurzel, fuhr der Linie nach bis zum äußersten Punkt. Ihre Finger krallten sich ins Laken.

Und was setzen wir?, sagte er. Ein Champagner-Bad? Das wollte ich schon immer.

Isabelle zog das T-Shirt unter dem Kopfkissen hervor und streifte es über.

Simon setzte sich auf die Bettkante, schaute aus dem Fenster. Die Bushaltestelle war beleuchtet, auf einem der Plakate in Weltformat kaute eine Zwei-Kinder-Familie im Bermudalook an ihren Big Macs.

Würdest du vielleicht mit mir reden? Ich komm da nicht mit, Isa.

Entschuldige, sagte sie. Ich mach mir noch einen Kamillentee.

Simon zeigte der Happyburgerfamilie den gestreckten Mittelfinger, atmete tief ein und wieder aus, und diesmal tat er es für sich selbst. Sein ganzes Unverständnis lag in diesem langen Atemzug, alles, was es zu sagen gegeben hätte, oder auch nicht.

Ich leg mich dann aufs Sofa, sagte sie.

*

Das bläuliche Kerzenlicht auf der Anrichte wand sich und wuchs, an der Wand tanzten Buchrücken, Stuhllehnen, Rhododendronblätter, dann hatte die Flamme einen regelmäßigen Atem gefunden. Isabelle setzte sich an den Esstisch, die Arme hingen herab wie fleischige Zeiger, halb fünf, halb sechs, die Schultern waren nach vorne eingedreht. Sie schaute auf die Tischplatte, ihr Blick war ausgeräumt, ohne Verbindung zu etwas, was sie selbst war. Sie war sich so fern, dass ihr die eigene Abwesenheit wehtat. Der Kopf war bis ins Stoffliche geballte Hitze, unbeteiligt nahm sie zur Kenntnis, dass er dem Partikelgestöber einen Sinn zu geben versuchte, aus den Resten des Tages nach und nach so etwas wie eine Struktur, ein Bild rekonstruierte, Wörter zusammentrug, die dem Unsäglichen vage Namen gaben; und es gelang, soweit es gelingen konnte.

Simon schlief bestimmt wieder. Wie hätte sie ihm das alles erklären sollen, und vor allem: Wie sollte er so etwas verstehen? Die Gnade des sicheren Schlafs, wie sehr war sie ihm zu gönnen, und wie sehr war er dar­um zu beneiden. Wieso verstehen, weshalb begreifen müssen, wo man doch schlafen konnte. – Und am Morgen aus einer rückseitigen Geborgenheit heraus einen Espresso trinken. Eine Gnade, die ihm vorbehalten blieb. Was willst du denn, würde er sagen und am Tässchen nippen. Der Hauskauf faktisch unter Dach und Fach, mit zweiunddreißig schon vier eigene Wände, ein zauberhafter kleiner Garten und bereit fürs Kinderkriegen. Ideales Timing, statistisch im Mittel. Sechs Jahre Ehe, sechs Jahre zunehmendes Glück. Ein gutes Stück Weg, eine Route mit Aussicht. Mensch, Isa.

Das Aufblendlicht eines Autos wischte über den Vorhang, an der Zimmerdecke jagten einander grelle Strahlen. Aus dem Schlafzimmer drang ein rhythmisch-luftiges Geräusch, ein unaufdringliches, ge­dehntes Schnarren. Das Schnarchen ihres Mannes hatte Isabelle nie gestört, vielmehr gab es ihr ein Gefühl von Geborgenheit, von Sicherheit. Gerade wenn sie aufwachte mitten in der Nacht, aufschreckte aus einem unverständlichen Traum und die Orientierung suchte, verschaffte es ihr Erleichterung. Das Geräusch erinnerte sie an die alte Kellertür im Haus ihrer Großmutter, oder sie dachte an den flatternden Akzent der Krähenfamilie, die sich in ihrem Viertel niedergelassen hatte und jeweils gegen Abend halb spielerisch, halb im Ernst über irgendetwas schimpfte. Bevor Isabelle sich jetzt auf sein Schnarchen hätte einstimmen können, wurde es von dröhnendem Motoren­lärm überfahren.

Sie erhob sich, griff nach der buntesten Schachtel im Spieleregal, legte sie auf den Tisch. Sie faltete das Pappbrett auseinander, stellte die schwarze Figur auf das Startfeld und versuchte, sich das Gefühl der Ankunft in Erinnerung zu rufen.

Lange war es her, dass sie, begünstigt vom unvorhersehbaren Spielglück, über die Felder geradezu geflogen war, immer das Ziel im Auge, das Haus auf 129, das ein Heim war. Während sie den Würfel in der Hand wiegte, folgte sie den nummerierten Feldern, die sich übers Brett schlängelten und zahlreiche Ab­kürzungen, aber auch Absturzmöglichkeiten bereit­hielten. Das Gefühl für die Ankunft wollte sich nicht einstellen; stattdessen sah sie sich zwei Felder vor dem Haus, betrachtete von da aus den kleinen Vorgarten mit dem märchenhaft roten Margeritchen, das allein und aufrecht dastand und trotz des dünnen Stängels bis unters Dach reichte. Der Würfel auf dem Tisch zeigte zwei Augen, und vor ihr lag ein Feld, das nichts als eine Zahl war, ein Ort, an dem sie nicht bleiben musste, dreistellige Brache vor dem Zuhause.

Sie trank den Tee in kleinen Schlucken, zog ihre Knie an den Oberkörper, stellte die Fersen auf den vorderen Rand der Sitzfläche. Wieso, dachte sie, sollte nicht gelingen, was bei Simon immer gelang?

Simons Strategie des Stressabbaus war ebenso simpel wie alltagstauglich. Kam er nach kniffligen und womöglich erfolglosen Reparaturarbeiten an einem Kunden-PC genervt nach Hause, nahm er eine Dose Bier aus dem Kühlschrank und suchte dann nach einem Spiel. Würfelspiel, Geduldsspiel, Geschicklichkeitsspiel, Brettspiel – schon die Auswahl des Spiels schien ihn zu beruhigen, wenn er vor dem Regal stand. Den Arbeitsspeicher leeren, sagte er manchmal. Dateien exportieren, bis der Kopf frei ist. Die Bilder waren in Isabelle hängen geblieben, sie hatte sie zu ihren eigenen gemacht, weil sie ihr eingeleuchtet hatten, auch wenn ihre Wirklichkeit eine andere war. Es waren solche unspektakulären Momente, die sie immer wieder in ihrer Liebe bestärkten. In einem beiläufigen Satz, einem unerwarteten Blick, einer überraschenden Geste verschmolzen ihre unterschiedlichen Lebenswelten, gingen fein und zwanglos ineinander auf. Dann war ihr das, woran sie nie gezweifelt hatte, ein stilles Glück: Es gab keinen besseren Mann für sie, und es gäbe keinen besseren Vater für ihr Kind.

Seit letztem Winter spielten sie jeden Sonntagmorgen Halma. Es war Simons Idee gewesen, wenn sie auch aus der Not oder doch aus einer Klage geboren war. Isabelle hatte sich nicht zum ersten Mal darüber beschwert, dass seine Wochenendgestaltung hauptsächlich darin bestand, vor dem Computer- oder Fernsehbildschirm zu sitzen, als gäbe es hinter den Pixeln keine Bilder. Simon reagierte auf ihr eindringliches Plädoyer für Zweisamkeit und gemeinsame Entspannung (sie hatte, ohne zu überlegen, gelegentliche Wellness-Wochenenden vorgeschlagen) mit der Einsicht, die sie von ihm erwartete. Wellness? Wellbeing ist mir lieber, sagte er, dafür braucht es weder Autokilometer noch Pool oder ätherische Öle, vorausgesetzt, man entwickelt die geeigneten Techniken. In Wahrheit ging es ihm nicht darum, etwas zu entwickeln, vielmehr wollte er die Fähigkeiten ausspielen, über die er bereits verfügte, weshalb seine Wahl auf das Halma-Spiel fiel. Isabelle ließ es sich gefallen, obwohl ihr das Leiterspiel gefühlsmäßig näher lag. Stundenlang hatte sie sich auf Großvaters Schoß durch die bebilderten Felderreihen gewürfelt, Auge für Auge hatte sie Abschied genommen, über Monate hinweg, bis in sein Sterben hinein. – Schicksal spielen, hatte der Großvater immer gesagt und dabei müde gelächelt. Beide hatten sie nicht gewusst, dass das Schicksal keine Augen hat.

Isabelle würfelte. Mit dem Seiltänzer hätte sie sich auf 29 hochbalancieren wollen oder mit dem über­mütigen Hündchen von 5 auf 21. Stattdessen schob sie die Spielfigur von Feld zu Feld bis auf die 4. Steady state, dachte sie und biss sich auf die Lippen. Ihr Onkel, der passionierte Radfahrer, hatte sie mit seinen Fachsimpeleien behelligt, kaum dass sie ohne Stützräder die Garageneinfahrt hinunterfahren konnte. Dosiert an den Berg heranfahren, Isi, lass dir Zeit. Keine Kräfte verschwenden, den Rhythmus suchen im grünen Bereich, in regelmäßigem Tritt die Kehren hoch, siehst du, so, immer schön rund, und nichts denken, leer werden, Höhenmeter fressen, einen nach dem andern. So kommst du jeden Berg hoch, ohne vom Rad steigen zu müssen. Kein Höhenrausch, kein Absturz, easy, Isi, du wirst sehen. Steady state – denn wer ankommt, hat immer recht.

Isabelle hatte mechanisch weitergewürfelt und die Figur über die Felder geschoben. Sie wusste nicht, ob sie sich mehr über ihren Onkel ärgerte oder darüber, dass er ihr gerade in dieser Situation einfiel. Jedenfalls hatte sie im ersten Moment nicht gemerkt, dass sie auf 71 stand.

Dämlicher Bengel – stand da mit dem Käfig, das Gittertürchen weit offen, und der Vogel flog davon. Flucht in die Freiheit. Runter auf 47. Was für ein Ignorant, dieser Onkel Theo. – Hätte sie wegfliegen können heute Mittag, irgendwohin, wäre alles anders gekommen. Auch dieser schwülheiße 1. Mai wäre zu genießen gewesen, und sie läge jetzt in Simons Armen. Aber Schnellzüge waren keine Vogelkäfige, und der Flötenspieler war kein kleiner Junge.

Zwei

Den Vormittag des 1. Mai hatte Isabelle vor allem mit Herrn und Frau Klapproth verbracht und am Bildschirm deren neue Einbauküche konzipiert; eine Arbeit, die ihr leicht von der Hand ging, zumal das Computerprogramm unterschiedlichste Module anbot, die nach dem Baukastenprinzip zusammengefügt werden konnten. Sie warf einen letzten Blick auf die virtuelle Küche und stellte zufrieden fest, dass sie an alles gedacht hatte, selbst an die elektronischen Spielereien denkender Herd, Infrarot-Fernbedienung, -Screen , die sie allesamt nicht nur für komplett überflüssig, sondern auch für zu fehleranfällig hielt und deshalb nur auf ausdrücklichen Wunsch der Kundschaft in ein Angebot integrierte.

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