Alpefisch - Andreas Neeser - E-Book

Alpefisch E-Book

Andreas Neeser

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Beschreibung

Wenn sich zwei junge Menschen mit ziemlich viel Leben im Rucksack ineinander verlieben, kann das gut gehen. Im Fall des jungen Heilpädagogen Brunner und der Jus-Studentin Katrin erweist sich die Beziehung aber als komplizierter als erhofft. Umso mehr, als beide nicht zu wissen scheinen, was genau ihre Liebe zueinander ausmacht, und dennoch nicht voneinander lassen können. Was als spielerische Sommerliebe beginnt, wird zu einem leidenschaftlichen Abnützungskampf. Der innere Widerstreit zwischen Geborgenheitssehnsucht und Autonomiebedürfnis, der Konflikt zwischen dem Wunsch, zu retten und gerettet zu werden – beides scheint unlösbar. Bis sich Brunner dazu entschliesst, eine irrwitzige Idee in die Tat umzusetzen.

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Seitenzahl: 122

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Wenn zwei junge Menschen mit ziemlich viel Leben im Rucksack sich ineinander verlieben, kann das gut gehen. Im Fall des jungen Heilpädagogen Brunner und der Jus-StudentinKatrin erweist sich die Beziehung aber als komplizierter als erhofft. Umso mehr, als beide nicht zu wissen scheinen, was genau ihre Liebe zueinander ausmacht, und dennoch nicht voneinander lassen können. Was als neckische Sommerliebe beginnt, wird zu einem leidenschaftlichen Abnützungskampf. Der innere Widerstreit zwischen Geborgenheitssehnsucht und Autonomiebedürfnis, der Konflikt zwischen dem Wunsch, zu retten und gerettet zu werden – beides scheint unlösbar. Bis sich Brunner dazu entschliesst, eine irrwitzige Idee in die Tat umzusetzen.

ANDREAS NEESER

ALPEFISCH

Der Autor und der Verlag danken herzlich für die Unterstützung:

Der Zytglogge Verlag wird vom Bundesamt für Kultur mit einem Strukturbeitrag für die Jahre 2016-2020 unterstützt.

© 2020 Zytglogge Verlag

Alle Rechte Vorbehalten

Coverbild: Lorenz Andreas Fischer/lorenzfischer.photo

Lektorat: Angelia Schwaller

Korrektorat: Jakob Salzmann

e-Book: mbassador GmbH, Basel

ISBN ePub 978-3-7296-2296-8

ISBN mobi 978-3-7296-2297-5

www.zytglogge.ch

Andreas Neeser

ALPEFISCH

Roman

Chasch nie gnue Määge ha.Je nach dem, a waas dass d z chätsche heschund wenns der wider obsi chunnt.

Es Liecht chrüücht über e Chuchitisch. De Brunner brüetet. Tuusig Chritz und Chräbel im alte Brocki-Holz, gspässigi Muschter: Hampelmaa und Alpespitz, toote Vogel, Chrüüz.

Er nimmt d Fläsche, wott sich no einisch iischänke, hänkt si de aber grad aa und stellt si läär wider uf e Tisch. Er luegt uf d Ettigette, e Momänt lang gsehts uus, wie wenn er uf öppis waarteti, de schüttlets ne – und de Tunesier chunnt wider obsi. E suure Gorps.

De Brunner macht chliini Auge, fixiert de Brief, wo vor em liit, näbedraa en Öpfel mit eren offne Büüle, fädlige Fluum uf em blutte Fleisch.

E munzig chliini Flöige, vo nienehäär, landet zmitts im Gschwüür. D Flügel vibrieren über em schwaarze Büüchli, süsch bewegt sich nüüt. Er stieret uf das Tier, gseht sich z hinderscht i der Biologie. «Drosophila melanogaster», het de Lehrer gseit und es gschiits Gsicht gmacht. Under em Mikroskop händ s alles gnau studiert. Scho doozmol händ ne di rooten Äugli ggruuset.

De Brunner macht d Fuuscht, es tätscht und sprützt – a der Fäischterschiibe saftigs Fleisch, en Öpfel, wo kei Name het. Aber di roten Äugli sind verschwunde.

Es het mi no. Ka. Elf Buechstabe, kei Underlängi, kei Schlängger näbenuus. De Brunner luegt ganz genau – bis em alls verlauft, bis d Zeichen aafönd schwimme. Je länger dass er häreluegt, deschto klarer wirds: Di Tintesuppe ggrünnt, wird bappig, ticket ii. Er taschtet nach der Fläsche, aber bevor er si verwütscht, tunkts ne, s wachsi öppis us em Blatt, grad uf ne zue. E Figur, en Art, mit graade Linie, spitzig wien e schlanki Pyramide. Si lööst sich, flüügt und tanzet vor sim Chopf.

«Schiisstunesier», seit er und rütscht vom Tisch ewägg. Bis Noochbers äne gheit d Sunne hinder s Tach.

 

Krach händ s ghaa. Wägen öppis, wo me gar kei Krach cha haa. Si sind de trotzdem ggange, i s Ämmitaal, zun ere Puure-familie, wo si e der Katrin ihres Züüg händ müesse go hole.

Si het ghoffet ghaa, zwo Wuche chrampfe tüeg ere guet, si chääm de wider besser mit sich z Schlaag. Aber scho nach e paar Taag het si nüüt me vo der Bäärghilf welle wüssen und het d Haue putzt. D Arbet, het si gseit, d Familie mit de Goofe, all die Wirbel zinnerscht – s seig eifach nümme ggange.

Keis Wort händ s ggredt im Ufefahre dur e Friitigoobe-verchehr. Au dorab, mit der Katrin ihrem Wäärli hinde-ninne, händ si gschwige, jede Kilometer no es bitzli meh.

Bim Brunner uf em Parkplatz het Katrin de Jeep ab-gstellt, mit de Finger uf s Stüürrad tromelet. Äär het schrääg uf d Armature ggluegt, wo nümme gglüüchtet händ.

«Nu so», het er gseit, wil er der Erscht gsi isch, wos nümm uusghalte het.

«Use!», het d Katrin gmacht.

Ohni de Chopf z trääjen, isch er usegchrüglet und uf en Iigang zue zottlet. Ersch, wos Liecht ggää het uf em Vorplatz, het er no einisch umeggluegt. De Jeep isch scho wägggfahre, und s isch em gsii, es hocki niemer drinn.

Beschti Südhanglaag. Unden i der Ebeni d Autobahn, tuu-sig schnälli Liechtli, äneföör e Hügelzuug, blutte, schwaarze Fels. – Momoll, Herr Bauundernämer, het de Brunner tänkt, won er s Auto am Stroosserand abgstellt het. E feisse Mocke Huus hesch doo i Hoger trückt. – Er het grad wellen um d Garage umeschliiche, zum Gaartezimmer mit Sitzplatz und Springbrünneli, won er de Jeep ghöört het zue-fahre. Er isch hinder en Egge gstande, het gwaartet, bis d Katrin bi der Huustür gsi isch, de isch er vürechoo.

«Ka», het er gseit, isch vo der Siiten uf si zue.

D Katrin isch zämegfahre, de het si uusgschnuufet und sich umträäjt, wie wenn si hätt welle luege, was fürn e Hund dass ere nochegglauffe seig.

«Ha s no halbers tänkt», het si gmacht. «Aber wenn d scho doo bisch: Erschtens han i gseit: Fahr mer nid noche. Zwöitens: Säg mer nid Ka.»

De Schlüsselbund het am chliine Finger gglöggelet. Si het gruusig ggrinset, und d Auge sind Göfichöpfli gsii, wo gstoche händ. De Brunner hets tschuderet. S het ne tunkt, es tüeg sich öppis hinder denen Auge; er het a Gschichte tänkt us em Kino, Sache, wos nid git. Aber d Katrin het immer no soo ggluegt. Und zitteret het si, öppis het si gschüttlet. – De isch es dure gsii. Stiiff und chalt isch si bi der Tüüre gstande. E Stei mit Huut.

«Zum letschte Mol: Fahr ab!»

«Aber Ka –»

«Läck mer!»

«Katrin – mer sette –»

«Tamisiech!»

D Katrin het di schwäär Eichetüür e Spalt wiit uuf-ggrisse, isch inegschloffen und het vo inne de Schlüssel trääjt.

Wo de Brunner wider deheim uf e Parkplatz gfahren isch, het er sich e Töiffgarage gwünscht. Deet wäär er inegfahre, wiit i s Loch abe, und nümmen ufechoo. Er isch no e Momänt i sim chliine Fiat hocke plibe, zum sich gspüüre. D Uhr am Armaturebrätt het halbi zwöi gglüüchtet, vom Biifahrersitz häär het ne de Katrin ihres Parfüm aagwääjt. Äntlich het er sich e Schupf ggää und isch uusgstige. Us em Chäller het er e Tunesier mit ufegnoo und isch a Chuchitisch ghocket, wien e Bock.

Und was hätt das sölle sii, Frölein?, het er tänkt und sich es Glaas iigschänkt. Es super Nümmerli, wo d doo abzoge hesch. Momoll, e jedem andere hätt das Angscht iigjagt. E soo go tue – wäge nüüt und wider nüüt. – Er het uus-trunken und sich grad wider iigschänkt. Mit jedem Schluck het er klarer gseh. Nid, was grad passiert gsi isch, aber dass er esoo öppis nie meh wett erläbe. Und immer das Uuf und Ab. Immer das Hüscht und Hott. Am liebschte wäär er grad no einisch usegfahren und hätt si gstellt. Wenn dass si ächt äntlich wüssi, öb si zäme sigen oder niid. Sit bald zwee Mönet Stägeli uuf und ab, nach jedem Kuss es Nei, es Joo, Vilicht – es schiiss ne langsam aa. Irgendeinisch heig si eifach ghaa. Ganz klar het er alles gseh, won er sich de letscht Schluck vom Tunesier iigschänkt het. De het er s Handy gnoo und drüü Sätz iitippet. Von eme Monschter mit Maske het er gschribe, und wer dass das gsi seig. Was hesch hütghaa? Was het di? Säg!

Won er d Nachricht abgschickt het, isch em de Chopf i Äcke gheit. – A der Tili obe gseht er es Meitligsicht, schmaali Auge, fasch chinesisch, und es Lächle, won es Grüebli macht im lingge Baggen inn. Jetz ghört er öppis gluggse, lüüter, s Kinobild verzitteret und s Muul wird gröösser, wiissi gsundi Zähn. Aber vo innen use geiferets und schuumets, öppis gurglet, röhret, brüelet wien es Tier. Im Hindergrund, unscharf, aber tüütlich gnue, fuchtlet eine, rüeft i Himmel ue: «Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes befehle ich dir –»

De Brunner zuckt zäme, hocket bolzegraad a Tisch. Er längt nach ere nöije Guttere, schruubet si uuf und nimmt e rächte Schluck. Verschwummen und wie vo wiit ewägg gseht er d Chritz im alte Holz, graadi Linie, wo sich schniiden oder nid, e Turm mit schräägem Tach, e Naase, es Spinnenetz – und unde, gäge Rand zue, s Chrüüz. Er hets i der Hand, fuchtlet i Himmel ue, luegt vor sich abe. Am Bode liit eine, uf der Strooss, und cha nid schnuufe. Keis Chräbeli, nüüt, aber inneföör vertätscht. «Hilf mer!», seit de Bueb, aber de Brunner cha nid hälfe. Wider nid, immer no ni, nach über sibe Johr. Er stoht eifach nume deet, fuchtlet mit em Chrüüz i Himmel ue und cha nid hälfe.

«Waart no, Tami!», het de Brunner grüefft und mit beide Füüscht uf e Tisch ghaue. «Waart no, ii bis doch, de Brüetsch.»

 

D Katrin het de Schlüssel zwöimol trääjt, d Täsche mit de Sachen us em Ämmitaal im Entrée uf e Bode gstellt. Si het sich mit em Rügge gäge d Tüüre gglähnt und dure-gschnuufet. – Nie meh uf ere Rosshoormatratze schlooffe, het si tänkt. Nie meh Runggle butze, nie meh sozial und soo. – Im Tunkle het si sich i s Wohnzimmer taschtet, der Längi noo uf e Steibode ggleit, wo d Septämbersunne de Taag duur ufgheizt gha het. Noodigsnoo händ sich em Vatter sini Jagdtrophäe zeigt a der Wand, über em offne Cheminée all die alte Flinte, s Efeu i der halb lääre Büe-cherwand, näb em riisegroosse Färnseh de Ficus, wo nümm het welle wachse.

Es langsams Aachoo isch es gsii, wie immer. Jeden Oobe het si lang zersch umeggluegt, wie wenn si gar nid wüsst, wohäre dass es si verschlaage het. Es Elterehuus isch es nümme gsii, es Vatterhuus isch es nie richtig woorde.

Tootestill ischs gsii. Vermisst het si niemer, emel nid vo dene, wo normalerwiis ii und uus ggange sind. So ruehig isch es gsii, dass si am liebschte gschroue hätt. Alles use-päägget. Aber s isch gsii, wie wenn nüüt in eren inn gsi wäär. Nume Lääri nach der lange Fahrt und em chuurzen Abschiid. – Tanke, Chrigel. Superarsch. S hätt en Abschluss chönne sii, aber nei, s Mimöösli mues mer hinde-nochefahre, alles cho versaue. – Si het gspüürt, wie s Bluet in ere umegschossen isch, wies gchlopfet het i den Ohre und im Hirni. Si het wellen uufstoh, öppis mache gäg das Ghämmer, gäge Schmäärz und gäge Läärm, wo nüüt gsi isch als Stilli, aber si het nid gwüsst, wohäre mit sich sälber.

Vo wiit ewägg gseht si, wie si über d Bodeplatte chrüücht, uf d Musigaalag zue, am CD-Player s Chnöpfli trückt. Ohni z luege, nimmt si e Schiiben us em Ständer, schiebt si ine. Em Mozart sis Orcheschter chunnt nid aa gäg di Stilli, ersch de Sopran cha hälfe. Takt für Takt breitet sich öppis uus, e tünne Teppich, siidefiin. Es tunkt si, s luggi i der Bruscht, nume d Händ sind chalt, iisig chalt. De singt si mit em Chor: «Kyrie eleison, Christe eleison», hofft, es gieng glii wider. Aber d Posuune chöme, bloose s Jüngschte Gricht. D Stimme vo de Manne, vo de Fraue wäärde lüüter, wäärde wüetig. D Katrin het sich d Ohre zue, si zitteret. A der Aalag lüüchte d Liechtli, rot und grüen und rot.

Und undereinisch stoht er doo. E wiite, schwaarze Mantel bis a Bode, und de Chraage gstellt. Uf em Chopf e Drüüspitz, ticke Filz. S Gsicht e Maske mit zwee Schlitz.

D Katrin luegt sich zue bim Uufstoh, öppis zieht si, Fäde gits ekei. Si stoht uf beidne Füess, luegt im Frömde töiff i d Löcher, öb er Auge heig. Luege wott si, was das für einen isch – und wo sis gseht, verschloots ere de Schnuuf.

Eine, wo chunnt und sich nid mol sälber bringt, tänkt si. E Mantel, nüüt drininn – und was bedüütet das? Wo sis frogt, begriift sis, wil sis gspüürt. Di beide Löcher i der Maske ziehnd si aa, si luegt i d Lääri – und es suugt si uuf.

D Hülle passt perfekt.

Am nööchschte Morgen isch si im Bett verwachet. Ersch bim Zmorgen isch eren i Sinn choo, dass öppis gsi isch nächti. E paar Täkt vom Requiem sind obsi choo, e Maske mit nüüt dehinder het si gseh, e Mantel, wo grad passt. Si het es Schlückli Tee gnoo, sich es Schlööfli use-gribe. I einere Seelerueh isch si dooghocket. De het si gglächlet. Aber andersch, aber chalt. – I der Oornig, het si tänkt. Schlächt für dii, Chrigeli. I gspüür es. Mer chönne jo mol luege, was es jetz so tuet und macht. En Antwort wottsch, hesch gseit. Du chasch si haa. E Satz chunnsch über. Eine längt. Und wele, weis i au.

 

Am Wuchenändi het de Brunner nume trümmlet. De Chläpper uusgschlooffe het er, e Bsuech bi den Eltere gmacht, uf Antwort vo der Katrin gwaartet. Aber am Mäntig gägen Oobe het er zwo tipptoppi Bewärbigen uf d Poscht proocht. Es Heim für Chind mit Handicap het e Fachperson gsuecht zum Förderen und Understütze, e Sonderschuel het öpper pruucht, wo de Süchle het möge bchoo. Groossi Chance het er sich nid uusgrächnet, aber probiere het ers welle, eifach zum luege, öb öppis retour chääm.

Won er zruggchoo isch, het er d Mäntigsposcht ggläärt. Gits tatsächlich no Lüüt, wo Briefe schriibe, het er tänkt. Vo Hand. Dass das Couvert, won er i der Hand gha het, chönnt vo der Katrin sii – uf die Idee wäär er nie im Läbe choo. Gschwige het si ghaa, s ganze Wuchenändi lang. Wie wenns sini Nochricht nid ggää hätt, wie wenn überhaupt nüüt me z sääge gsi wäär. Und de schickt si e Brief. Vo Hand. En einzige Satz.

Immer wider luegt de Brunner uf di chuurzi Ziile, wüscht es Blätzli füechti Öpfelhuut vom Blatt. Es het mi no. Und undedraa, zimlich gnau gliich grooss: Ka. Er längt nach em Tunesier, loots denn aber lo sii und nimmt derfüür es Bier zum Chüelschrank uus. «Chopf ab», seit er, streckt s Fläschli i d Luft und grinset schrääg. Er nimmt e Schluck, und no eine, luegt zum Fäischter uus, dur e Dämmer duur a s Noochbers Vorhäng, wiiter, dur ne wiissi Bländi – und de gseht er gstoche scharf: Bananeschachtle. Biigiwiis Bananeschachtle bim Herr Bauunder-nämer im Chäller. Alli voll vo Katrinbriefe, wo si gar nie abgschickt het. Suber adrässiert, e Teil sogar a sii. – Ohni Seich, seit si, vilicht chli unmodern, aber wüürdsch rächt stuune. I meine, anderi whatsappen und facetime sich tumm und dämlich mit Fründinne, wo gar keini sind – oder göhnd zum Psychiater. Ii spare Gäld, wenn i es Problem ha oder nid so druff bi. Weniger gsund bin i derwäge nid, seit si, und de Brunner stuunet. Bis a d Tili ufe chöme d Schachtle, e ganzi Wand voll. Linggs sortiert nach Näme, Vatter, Felix, Mueter, Jenny, rächts e Toppelreihe Schachtle mit eme groosse K, d Briefe vo der Katrin a sich sälber. Am Bode, zwüsch em uusrangierte Hometrainer und em vollklimatisierte Wiischrank, en offni Schachtle, pödelet mit eme Biigeli Papier. Brunner stoht druff. Ticke, schwaarze Filzstift. Er fahrt zäme, verrüert de Chopf wie eine, wo wider zue sich chunnt.