Frag einen Mann, wenn du Männer dauerhaft an dich binden willst - Steve Harvey - E-Book

Frag einen Mann, wenn du Männer dauerhaft an dich binden willst E-Book

Steve Harvey

4,2
12,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
  • Herausgeber: mvg
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2012
Beschreibung

Wie ticken Männer wirklich? Was motiviert sie? Und wie kriegt man sie dazu, sich fest zu binden und zu heiraten? Beziehungsexperte und Stand-up-Comedian Steve Harvey gibt Antworten auf diese Fragen. Auf humorvolle Weise stattet er Frauen mit dem nötigen Wissen aus, damit sie genau das bekommen, was sie sich von ihren Männern wünschen: mehr Hilfe im Haushalt, mehr Geld auf dem gemeinsamen Konto oder besseren Sex. Steve Harvey schreckt vor keinem Thema zurück und weiß sogar, wie man ehrliche Antworten auf heikle Fragen wie "Kannst du dir eine gemeinsame Zukunft vorstellen?" oder "Hast du mich betrogen?" erhält. In seinem Buch gibt er sowohl Ratschläge für alle Singles, die sich ins Dating-Getümmel stürzen möchten, als auch für Frauen in Beziehungen, die das gemeinsame Zusammenleben harmonischer gestalten wollen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 337

Bewertungen
4,2 (16 Bewertungen)
9
1
6
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

4. Auflage 2023

© 2012 by mvg Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,

Türkenstraße 86 D-80799 München Tel.: 089 651285-0 Fax: 089 652096

© der Originalausgabe 2010 by Steve Harvey

Die englische Originalausgabe erschien 2010 bei HarperCollins Publishers unter dem Titel Straight Talk, No Chaser.

Published by agreement with Amistad, an Imprint of HarperCollins Publishers, LLC.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Übersetzung: Marion Zerbst Redaktion: Sandra Linde Umschlaggestaltung: Kristin Hoffmann, München

Umschlagabbildung: iStockphoto

Satz: HJR, Jürgen Echter, Landsberg am Lech

Epub: Grafikstudio Foerster, Belgern

ISBN: 978-3-86882-255-7

ISBN (PDF): 978-3-86415-304-4

ISBN (EPUB, Mobi): 978-3-86415-303-7

Weitere Infos zum Thema:

www.mvg-verlag.de

www.facebook.com/mvgverlag.de

www.twitter.com/mvgverlag.de

Dieses Buch widme ich dem Andenken meiner geliebten Mutter,

ELOISE VERA HARVEY,

die mir die Liebe zu Gott und den Glauben an ihn beigebracht hat,

und meinem Vater,

JESSE »SLICK« HARVEY,

dessen einziger Lebenszweck offenbar darin bestand, mir beizubringen, wie man ein richtiger Mann ist.

Diese beiden Menschen haben mich auf Vorwärtskurs gehalten, selbst in meinen düstersten Tagen ...

Sie fehlen mir so sehr. Ich hoffe, sie sind stolz auf mich.

Inhalt

Einführung

Teil 1: So werden Sie zur Männerversteherin

1. Wann ist der Mann ein Mann?

2. Frauenbekanntschaften von Lebensjahrzehnt zu Lebensjahrzehnt: Wie Männer über Beziehungen denken – von den Zwanzigern bis zu den Sechzigern und darüber hinaus

3. Wirken Frauen einschüchternd auf Männer? Mythos versus Fakten

4. Nicht alle Sugardaddys sind süß

Teil 2: Wie man einen Mann findet

5. Die Pattsituation: Er will nicht heiraten, Sie wollen ihn nicht verlieren – was tun?

6. Schluss mit dem albernen Versteckspiel! Wie man Männern die richtigen Fragen stellt, um die richtigen Antworten zu bekommen

7. Geizen Sie nicht mit Ihren Reizen: Die Konkurrenz schläft nicht

Teil 3: Wie man einen Mann hält

8. Die Sache mit den drei Buchstaben: Warum Männer Sex brauchen – und warum Sie trotzdem nicht gleich mit ihnen ins Bett gehen sollten

9. Das hässliche Wort mit »N«: So erreichen Sie Ihre Ziele, ohne zu nörgeln

10. Zeigen Sie ihm Ihre Anerkennung: Mit einem kleinen Dankeschön kann man viel erreichen

11. Geld und gesunder Menschenverstand: So lösen Sie finanzielle Probleme mit Männern

12. Die Kunst der Verhandlung: Wie Sie bei einem Mann alles erreichen, was Sie wollen

Teil 4: Fragen und Antworten – und die zehn Beziehungsgebote

Fragen Sie einfach Steve: Noch ein paar kurze Antworten auf Fragen, die Sie uns Männern schon immer einmal stellen wollten

Für Männer: Zehn Gebote, um eine Frau glücklich zu machen

Steves Beziehungslexikon

Danksagung

Einführung

Ich höre ihre Absätze auf dem Zementboden klappern. Die Schritte werden immer schneller, immer lauter. Sie keucht die drei Parkhausebenen herauf – hat auf den Fahrstuhl verzichtet und rennt mir hinterher, um mich möglichst noch einzuholen, bevor ich das Auto erreiche, oder mich andernfalls anzuhalten. Gerade als ich mich auf den Rücksitz quetschen will, hat sie mich eingeholt: »Steve Harvey! Steve Harvey! Ich ... hab ... den ... Ring«, ruft sie aufgeregt und wedelt mit der linken Hand vor meinem Gesicht herum, während sie versucht, nach dieser spontanen Trainingseinheit wieder zu Atem zu kommen. Sie schluckt und schnappt nach Luft. »Sie haben doch gesagt, ich soll auf eine Ehe bestehen und ihm sagen: Wenn er weiterhin mit mir zusammen sein möchte, will ich einen Ring von ihm«, erzählt sie mir. »Ich habe Ihren Rat befolgt, und ich habe ihn tatsächlich bekommen – hier ist mein Ehering!«

Solche Geschichten höre ich fast jeden Tag. Manche Frauen schreiben mir Briefe: »Hätte ich Ihr Buch Frag einen Mann, wenn du mit Männern glücklich werden willst doch nur schon damals im Regal stehen gehabt, als ich meine Zeit mit diesem nichtsnutzigen Typen vergeudete ...« Andere schicken E-Mails und versichern mir, dass sie viel eher erkannt hätten, an welchem Mann man festhalten soll und an welchem nicht, wenn sie vorher schon gewusst hätten, was Männer motiviert (was ich in diesem Buch erklärt habe). Wieder andere Frauen rufen in meiner Radiosendung, der Steve Harvey Morning Show, an, kommen zu meinen Autogrammstunden, Podiumsdiskussionen und Fernsehauftritten oder schicken Fragen an meine Dating-Homepage. Sie bedanken sich für die interessanten Erkenntnisse und schwören, bei der Suche und beim Aufbau einer Liebesbeziehung künftig meine Ratschläge zu befolgen.

Von meinem ersten BuchFrag einen Mann, wenn du mit Männern glücklich werden willsthaben sich inzwischen weltweit über zwei Millionen Exemplare verkauft, es wurde in mehr als 30 Ländern in unzählige verschiedene Sprachen übersetzt und ich bin stolz darauf, wie viele Frauen mein leidenschaftliches Plädoyer in diesem Buch verarbeitet, überdacht, miteinander diskutiert und letzten Endes für gut befunden haben. Ich bin auch dankbar für die vielen Türen, die mir dieses Buch geöffnet hat. In einer amerikanischen Frühstücksfernsehsendung und einer der meistgelesenen, renommiertesten Frauenzeitschriften der Welt wurde ich sogar als Beziehungsexperte bezeichnet (obwohl ich mich nach wie vor nur für einen Experten in Bezug auf die Denkweise und die Motive von Männern halte).

Ehrlich gesagt: Damit hatte ich nicht gerechnet. Mit meinem ersten Buch wollte ich den vielen Frauen, die im Frage-Antwort-Portal meiner Radiosendung um Ratschläge baten, in meine Comedy-Shows kamen und meinen Ausführungen zum Thema Liebe und Beziehungen mit zustimmendem Kopfnicken quittierten, einfach nur helfen. Ich wollte sie darüber aufklären, wie Männer über Liebe, Sex, Partnersuche und Ehe denken, in der Hoffnung, dass manche Frauen dann endlich die Klischeevorstellungen und Vorurteile überwinden, durch die sie sich in ihrem Beziehungsverhalten immer wieder selbst Steine in den Weg legen. Ich wollte ihnen erklären, wie Männer wirklich ticken und was Frauen tun müssen, um im »Beziehungsspiel« gegen uns zu gewinnen.

Damit hatte ich nur die besten Absichten, denn dieses Thema ist mir sehr wichtig. Schließlich bin ich selbst Ehemann und Sohn, spreche mit meiner Rundfunksendung täglich Millionen von Frauen an, und vor allem habe ich vier Töchter – hübsche junge Mädchen, die anständige Männer verdienen. Meine vier Mädchen sollen von ihren Partnern so geliebt, respektiert und behandelt werden, wie sie es sich wünschen.

Mit der Zeit ist mir allerdings klar geworden, dass die Ausführungen in meinem ersten Buch dazu offenbar noch nicht ausreichten. Denn in meinen Beziehungsseminaren, die ich in ganz Amerika halte, stellte ich fest, dass die Frauen trotzdem noch unzählige Fragen an mich hatten. Immer wieder wollten sie wissen, warum wir Männer uns in bestimmten Beziehungssituationen ausgerechnet so und nicht anders verhalten – obwohl ich eigentlich glaubte, die Motive der Männer in meinem Buch genau erläutert zu haben. Wenn ich meinen Zuhörerinnen erklärte, dass Beruf, Einkommen und Identität für Männer das Wichtigste sind, wollten sie wissen, warum materielle Sicherheit einem Mann mehr bedeutet, als sich beispielsweise zu verlieben. Wenn ich ihnen klarzumachen versuchte, dass ein Mann einer Frau seine Liebe zeigt, indem er für sie sorgt, sich zu ihr bekennt und sie beschützt, fragten sie, warum Männer nicht so lieben können wie Frauen – nämlich mit dem Herzen. Und zu jeder Frage, die ich in dem Kapitel »Ein paar kurze Antworten auf alle Fragen, die Sie uns schon immer einmal stellen wollten« beantwortet hatte (von »Was finden Männer sexy?« über »Macht es ihnen etwas aus, wenn ihre Partnerin nicht arbeitet?« bis hin zu »Stört es einen Mann, wenn seine Partnerin männliche Freunde hat?« und »Ist es wichtig, sich mit seiner Mutter gut zu stellen?«), gab es viele weitere wichtige Themen, auf die ich noch nicht eingegangen war.

Und natürlich gab es auch Meinungsverschiedenheiten. Manche Frauen wollten wissen, warum ich empfahl, zu Beginn einer Bekanntschaft mindestens 90 Tage lang mit dem Sex zu warten, um sich in dieser Zeit über seine Absichten klar zu werden. Andere argumentierten: »Wenn ich es wage, Ansprüche zu stellen und Verhaltensmaßstäbe zu setzen und Männern von vornherein sage, dass ich nach einer ernsthaften Beziehung suche, wird sich garantiert keiner mehr für mich interessieren.« Wieder andere bezweifelten, ob ich als zweifach geschiedener Comedy-Star überhaupt der Richtige sei, um Frauen zu erklären, wie man eine dauerhafte, erfolgreiche Beziehung führt.

All diese Fragen, Kommentare, Vorbehalte und Bitten um nähere Erläuterungen haben mir bewusst gemacht, dass Frauen die wissbegierigsten Geschöpfe auf Gottes Erde sind. Egal, in wie vielen verschiedenen Formulierungen ich meiner Frau und meinen Töchtern, Freundinnen und Kolleginnen (und vor allem den Leserinnen meines ersten Buches) etwas erkläre – sie wollen die Antworten in immer noch weiteren Varianten hören. Egal, wie oft ich (oder andere Vertreter des männlichen Geschlechts) Frauen sage, dass sie im Umgang mit Männern vielleicht ein bisschen anders denken und handeln sollten – sie sind trotzdem nach wie vor unschlüssig. Zum Teil liegt das daran, dass Frauen sich in ihrem Verhalten gegenüber Männern bisher hauptsächlich von anderen Frauen leiten und beeinflussen ließen: Müttern, Tanten, Freundinnen und Redakteurinnen von Frauenzeitschriften. Männer geben ihre Ideen zum Thema Frauenbekanntschaften und Beziehungen nur selten zum Besten und erklären Frauen erst recht nicht, was sie tun müssen, damit eine Beziehung gut läuft. Und wenn dann doch einmal ein Mann offen seine Meinung zu diesem Thema sagt, scheint das allen Empfehlungen zu widersprechen, die die Frauen bis dahin bekommen haben. Deshalb kann ich gut verstehen, dass sich manche Frauen nicht sicher sind, ob sie meine taktischen Ratschläge befolgen sollen oder nicht. Ich kann mir gut vorstellen, was für Ängste das in ihnen weckt.

Ihre Fragen, Bedenken, Beschwerden und empörten Aufschreie sind also tatsächlich bei mir angekommen, meine Damen – ich habe begriffen, dass ich in meinen Ausführungen zum Verhalten der Männer noch ein bisschen tiefer gehen muss, um Ihnen klarzumachen, wie Sie entweder den Mann Ihrer Träume finden oder eine bereits bestehende Beziehung festigen können – und zwar mit Ihrer eigenen Kraft, Tapferkeit, Macht und Weisheit.

Diesmal werde ich folgenden Fragen auf den Grund gehen:

warum Männer anscheinend niemals das tun, was Sie von ihnen wollen (zumindest nicht dann, wenn sie es tun sollen),wie Sie im Bett so viel wie möglich von Ihrem Partner habenund wie Männer über Frauenbekanntschaften und Partnersuche denken, und zwar in jeder Altersgruppe (von 20. Lebensjahr bis zum Tod).

Außerdem werde ich noch einmal ausführlich auf die beliebtesten und umstrittensten Themen eingehen, um die sich die Diskussionen nach meinem ersten Buch drehten:

was wir Männer von der uralten Vorstellung halten, dass starke, selbstständige Frauen uns einschüchtern,wie Sie Ihren Partner auf kreative Weise dazu bringen können, dass er Ihren Erwartungen und Verhaltensmaßstäben entspricht,welche Fragen Sie einem Mann stellen müssen, um ehrliche Antworten aus ihm herauszubekommen,und bewährte Tricks und Tipps, wie Sie den »Richtigen« dazu bringen können, eine feste Beziehung mit Ihnen einzugehen.

Wenn Sie dieses Buch gelesen und intensiv über den Inhalt nachgedacht haben, werden Sie die Männer hoffentlich noch besser verstehen als bisher – und vor allem begreifen, wie unglaublich einfach wir gestrickt sind. Wir gehen jede Situation aus der gleichen Perspektive und mit den gleichen Prinzipien an, von denen wir nur selten abweichen. Es hat keinen Sinn, Liebesbeziehungen aus Ihrer weiblichen Sichtweise zu betrachten oder von Ihrem Partner zu erwarten, dass er sich an Ihre Logik hält, wenn es um Frauen und Sex geht: Sie können die Männer nicht ändern. Es haben mich schon unzählige Frauen gefragt: »Wann schreibst du endlich mal ein Buch, in dem du den Männern erklärst, wie sie sich verhalten sollen?« Aber das bringt nichts. Ich kann noch so viele Vorträge halten, Podiumsgespräche veranstalten und Fernsehdiskussionen moderieren – damit werde ich keinen Mann dazu bringen, dass er einen Beziehungsratgeber in die Hand nimmt oder gar liest. Darauf verwette ich meinen letzten Dollar: Selbst wenn ich ein Buch mit dem TitelWie komme ich besser mit Frauen aus?verschenken würde, könnte man die Männer, die so einen Ratgeber in die Hand nehmen würden, an einer Hand abzählen. Erstens würde kein Mann sich von einem anderen Mann vorschreiben lassen, wie er bei sich zu Hause mit seiner eigenen Frau umgehen soll. Und zweitens wird garantiert kein Mann Ratschläge von Steve Harvey hören wollen – nicht, nachdem ich in meinem ersten Buch aus dem Nähkästchen geplaudert und sämtliche Beziehungstricks und -geheimnisse der Männer verraten habe.

Vor allem aber hoffe ich, dass die Frauen, die dieses Buch lesen, den Mut finden, gegen ihre weitverbreiteten Anschauungen über Beziehungen zu handeln – dass sie einfach einmal über meine Ratschläge nachdenken und sie in die Praxis umsetzen. Ich verstehe schon, dass es schwierig – vielleicht sogar beängstigend – ist, sich in unbekannte Gewässer zu wagen. Trotzdem möchte ich Sie dazu ermutigen, offen für meine Ideen zu sein und Ihre Ängste zu überwinden. Schließlich sind die meisten Misserfolge auf die Angst vor einem Misserfolg zurückzuführen. Wenn Sie Ihr Beziehungsschicksal wirklich ändern möchten, warum versuchen Sie dann nicht mal, die Sache ganz anders als bisher anzugehen? Wenn es so, wie Sie es bisher gemacht haben, offensichtlich nicht funktioniert, warum probieren Sie dann nicht einfach mal die Strategien aus, die ich in diesem Buch und meinem vorigen Ratgeber Frag einen Mann, wenn du mit Männern glücklich werden willst beschreibe? Tanzen Sie ruhig mal aus der Reihe und gehen Sie ein paar Risiken ein. Schließlich verlange ich nicht von Ihnen, ohne Sicherung klettern zu gehen; und ich sage auch nicht, dass Sie ohne Fallschirm aus dem Flugzeug springen oder sich gefesselt in einen Wassertank legen und versuchen sollen, daraus zu entkommen. Sie sollen einfach nur in Erwägung ziehen, Beziehungen einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten – nämlich aus der Perspektive der Wahrheiten, die ich Ihnen in meinen Büchern über Männer verrate.

Ich hoffe, Ihnen mit meinen Ausführungen Mut zu machen. Sie müssen sich bewusst werden, dass Sie den Schlüssel zu einer erfolgreichen Beziehung selbst in der Hand halten. Verständlicherweise sind viele Frauen von der Idee, dass die Verantwortung dafür einzig und allein auf ihren Schultern ruht, nicht gerade begeistert; aber so ist es nun mal. Sie haben das Glück, mit ein paar bewundernswerten Fähigkeiten gesegnet zu sein, die wir Männer nicht besitzen; und diese Fähigkeiten müssen Sie kompromisslos einsetzen, um Ihre Ziele zu erreichen.

Also ändern Sie Ihre Vorgehensweise, nehmen Sie die Zügel in die Hand und lassen Sie sich auf der Suche nach der Liebe, die Sie verdient haben, nicht unterkriegen. Wenn Sie diesen Ratschlag beherzigen, haben Sie kaum etwas zu verlieren, aber eine Menge zu gewinnen.

TEIL I

So werden Sie zur Männerversteherin

1. Wann ist der Mann ein Mann?

Es war falsch, mit 24 Jahren zu heiraten.

Ich glaubte hundertprozentig an die Ehe; schließlich waren meine Eltern 64 Jahre lang verheiratet gewesen, bevor meine Mutter starb. Und ich war fest entschlossen, es genauso zu machen wie sie: Auch ich wünschte mir eine stabile Beziehung und ein Zuhause, in dem Liebe, innere Stärke, Ausdauer und Weisheit regieren. Etwas anderes konnte ich mir gar nicht vorstellen. Also war es für mich eigentlich das Sinnvollste der Welt, der Frau, die ich liebte, einen Ring an den Finger zu stecken und zu sagen. »Ja, ich will.«

Doch genau damit begann das Problem.

In den Wochen vor meiner Hochzeit hatte ich kein regelmäßiges Einkommen, mit dem ich meine künftige Frau hätte ernähren können. Und im Grunde meines Herzens wusste ich, dass das nicht richtig war. Ich sprach sogar mit meiner Mutter darüber und spielte mit dem Gedanken, die Hochzeit abzusagen, weil ich keine Arbeit hatte und mir das falsch vorkam. Doch meine Mutter wollte ihren Sohn gern verheiratet sehen und außerdem wusste sie, dass meine Verlobte am Boden zerstört sein würde, wenn ihre Traumhochzeit platzte. Also redete sie mir mein Vorhaben aus. Schließlich waren die Einladungen schon verschickt worden. Alle freuten sich auf dieses Ereignis. Wie konnte ich es mir erlauben, ihnen den Spaß zu verderben?

Jahre später entschuldigte sich meine Mutter bei mir dafür und gab zu, dass sie mich nie zur Heirat überredet hätte, wenn sie gewusst hätte, dass ich damals einfach noch nicht das Zeug zu einem guten Ehemann hatte. Später wurde uns nämlich klar, was damals gefehlt hatte – was meine erste Ehe zum Scheitern verurteilt hatte, noch ehe die Spucke auf den Briefmarken für die Einladungskarten getrocknet war: Ich wusste noch nicht, wer ich war, was ich mit meinem Leben anfangen sollte und wie viel ich mit meinem Job verdienen würde. Ich habe Ihnen ja schon in meinem ersten Buch erklärt: Das ganze Denken und Handeln eines Mannes wird von drei Dingen bestimmt – seinem Titel (wer er ist), der Tätigkeit, mit der er sich diesen Titel erwirbt (also seinem Beruf) und der Belohnung, die er für seine Bemühungen erhält (seinem Gehalt). Das sind die drei Dinge, die jeder Mann erst mal erreichen muss, weil er sonst das Gefühl hat, seine Bestimmung als Mann nicht richtig zu erfüllen. Solange ihm eine dieser drei Voraussetzungen fehlt, wird er viel zu sehr mit der Erreichung dieses Ziels beschäftigt sein, um sich auf Sie konzentrieren zu können. Dann ist er einfach noch nicht dazu in der Lage, sesshaft zu werden, sich mit einer Frau ein gemeinsames Leben aufzubauen oder gar eine Familie zu gründen.

Als ich zum ersten Mal verheiratet war, hatte ich noch keines dieser drei Ziele erreicht. Ich hatte mein Studium abgebrochen und angefangen, bei Ford zu arbeiten. Dann wurde mir gekündigt, und ich fand erst einen Monat nach meiner Heirat wieder einen Job. So verdiente ich wenigstens ein bisschen Geld, aber ich wusste, dass dieser Job nicht das war, was ich mir vom Leben wünschte – er war nicht meine Berufung. Und das frustrierte mich. Wie konnte ich eine Frau dazu bringen, an mich und meine Zukunftspläne zu glauben, wenn ich selber nicht überzeugt davon war? Wie sollte sie mich kennenlernen, wenn ich nicht einmal selbst wusste, wer ich war? Wie sollte sie davon profitieren, was ich machte und wie viel Geld ich damit verdiente, wenn ich doch in Wirklichkeit noch gar nichts machte oder verdiente? Ich war frustriert, unsere finanzielle Zukunft stand auf wackeligen Beinen, und während unserer ganzen Ehe ging es immer nur darum. Wir stritten uns ständig, weil ich noch kein richtiger Mann war.

Natürlich hatte meine Frau einen Vertreter des männlichen Geschlechts geheiratet, und ich hatte auch ein paar positive Eigenschaften. Ich war lieb und vertrauensvoll, ich war ein guter Beschützer und ich hatte keine Probleme damit, mich von ganzem Herzen zu unserer Beziehung zu bekennen. Und aus dieser Verbindung ist auch etwas Gutes entstanden, sogar eine ganze Menge Gutes: meine Töchter Karli und Brandi und mein Sohn Steve. Aber ich war trotzdem kein richtiger Mann. Und wir haben unseren Preis dafür gezahlt.

Wenn mein Vater mich damals doch nur gewarnt hätte! Ich wünschte, er hätte sich seinen Sohn vorgeknöpft und darüber aufgeklärt, worum es in einer Ehe geht. Vielleicht hätte er mir sagen können, dass irgendwann der Zeitpunkt kommt, an dem mit den Dummheiten Schluss sein muss – den schlechten Zeugnissen, den sinnlosen Affären. Ich wünschte, er hätte mir gesagt: Wenn du nicht irgendwann mit diesen Dummheiten aufhörst, wirst du für deine Ziellosigkeit (dafür, dass du die Erfüllung deines Traums, Entertainer zu werden, immer wieder hinausschiebst) einen Preis bezahlen müssen. Wenn er mir das gesagt hätte, wäre allen Beteiligten viel Kummer erspart geblieben. Aber mein Vater sprach nicht mit mir darüber, dass ein Junge sich irgendwann darauf konzentrieren muss, innerlich zu reifen und ein Mann zu werden. Er sagte nicht: »Hör zu, Steve: Du hast noch ein paar Jahre Zeit, in denen du deine Affären haben kannst, um dir darüber klar zu werden, was du eigentlich willst. Sobald du weißt, wer du bist, was du machen und womit du dein Geld verdienen möchtest, geh und suche dir eine Partnerin, die dich dabei unterstützt.«

Das wäre eine wichtige Lektion von meinem Vater für seinen Sohn gewesen. Aber Männer sind nun mal nicht besonders kommunikativ und wir geben nicht viele Informationen preis. Es gibt keine Gebrauchsanleitung, die uns sagt, dass wir irgendwann wissen sollten, was wir mit unserem Leben anfangen wollen, und uns mit einer Frau zusammentun sollten, die uns genauso ernsthaft bei der Erreichung unserer Ziele und Träume helfen möchte wie wir ihr. Stattdessen hören wir immer nur: »Du bist doch noch jung – stoß dir erst die Hörner ab, amüsier dich und leg dich nicht fest. Geh keine feste Beziehung ein.« Und wenn wir es dann schließlich zu etwas gebracht haben und überzeugt davon sind, uns jetzt sesshaft machen zu können, haben wir uns durch unzählige »Beziehungen« durchgewurstelt. Dabei sind etliche Frauen auf der Strecke geblieben – am Boden zerstört und verbittert, weil es uns wichtiger war, eine weitere Eroberung zu machen, als uns wie verantwortungsbewusste Menschen zu verhalten. Uns ging es nur um die Anerkennung, die Männer einander zollen, wenn wir mehrere Frauen gleichzeitig »am Laufen« haben. Das heißt, wir werden für den Kummer, den wir Ihnen bereiten, sogar noch gelobt: Man klopft uns auf die Schulter und sagt uns, dass alle richtigen Männer es so machen.

Fürs Heiraten hingegen klopft man einem Mann nur selten auf die Schulter.

Außerdem erzählen verheiratete Männer (egal ob sie glücklich sind oder nicht) gerne Schauermärchen von den Schrecken der Ehe und behaupten, dass es mit den Freiheiten des Single-Daseins mit einem Schlag vorbei sei, sobald man in den »Fesseln der Ehe« gefangen ist. Sie stellen das Heiraten als eine Art Todesurteil hin. Wenn Männer darüber reden, wie es in der Ehe zugeht, prahlen sie und reißen Witze, statt die Wahrheit zu sagen: nämlich dass eine Ehe (wenn sie auf Liebe, Respekt, Loyalität und Vertrauen beruht) das Beste ist, was einem Mann passieren kann. Darauf hat Hill Harper vor Kurzem in einer Gesprächsrunde zum Thema Beziehungen aufmerksam gemacht, die wir gemeinsam in Nightline moderierten. Hill – ein Schauspieler, der ein paar ausgezeichnete Bücher über die Kommunikation zwischen Männern und Frauen geschrieben hat – ist der Meinung, für Single-Männer wäre es sehr hilfreich, wenn verheiratete Männer offen zugeben würden, was sie sich und ihren Frauen hinter verschlossenen Türen sagen: »Gott sei Dank gibt es die Ehe. Zum Glück habe ich eine Familie und eine Frau, die mich unterstützt und mir unter die Arme greift, damit ich immer wieder neue Kraft für meine Arbeit schöpfen kann. Eigentlich ist die Ehe genau das Richtige für uns Männer.«

Mit Sicherheit ist sie die Erfüllung und Vollendung des Mannseins.

Und es wird Zeit, dass wir anfangen, genau das jungen Männern beizubringen. Wir sollten sie zur Seite nehmen und ihnen erklären, dass irgendwann Schluss sein muss mit dem ungezwungenen Lotterleben. Denn erst dann können sich Männer und Frauen ihrer eigentlichen Bestimmung zuwenden: einander zu finden, sich zu verlieben, eine Familie zu gründen und sich gegenseitig ein Leben lang zu unterstützen, zu träumen und innerlich zu wachsen – miteinander. Eine Frau kann uns das nicht beibringen; denn kein Mann Anfang 20 wird sich von seiner Mutter sagen lassen, was es bedeutet, ein Mann zu sein. Sie hat schließlich keine Ahnung, mit welch harter Konkurrenz wir zu kämpfen haben, was uns antreibt und womit wir Tag für Tag konfrontiert werden, wenn wir uns zur Tür hinaus- und in die Welt hineinwagen – ebenso wenig, wie ein Mann nachvollziehen kann, was es bedeutet, eine junge Frau zu sein. Wir lieben und bewundern unsere Mütter sehr, aber sie können sich nun mal nicht in unsere Lage hineinversetzen. Dazu sind Männer und Frauen zu verschieden. Also wird eine Mutter zwangsläufig am Ziel vorbeischießen – von den einfachsten Dingen (zum Beispiel wie man nach dem Pinkeln die letzten Tropfen abschüttelt) bis hin zu den kompliziertesten Situationen, etwa, wie man gegen andere Männer antritt und den Kampfplatz hinterher mit Würde wieder verlässt, ohne dass jemand verletzt wurde.

Natürlich ist mir klar, dass es nicht besonders hilfreich ist, Frauen zu erzählen, sie könnten ihren Söhnen nicht beibringen, wie man ein Mann wird. Schließlich ist die Welt voller alleinerziehender Mütter, deren Partner vor der erschreckenden Verantwortung davongelaufen sind, ihre Kinder großzuziehen. Und viele andere Männer, die zu ihrer Familie stehen, scheinen geistig sehr oft abwesend zu sein, weil ihre Arbeit sie total in Anspruch nimmt. Aber ein Junge ohne Vater, der ihn in die wichtigsten Spielregeln des Männerlebens einführen kann, braucht unbedingt ein paar positive, intelligente, starke männliche Rollenvorbilder – einen Onkel, Berater, Trainer, Lehrer oder Nachbarn. Ein Junge muss mit jemandem reden können, der das Zeug dazu hat, ihm die wichtigsten Lebenslektionen beizubringen.

Meine Söhne Wynton, Jason und Steve lernen diese Lektionen von mir – so viel ist sicher. Und dieses Training beginnt jeden Morgen in dem Augenblick, in dem ich die Augen aufschlage. Meine Söhne müssen jeden Tag um die gleiche Uhrzeit aufstehen wie ich – auch wenn sie noch so unchristlich ist. Wenn ich morgens um halb fünf auf dem Laufband trainiere und Gewichte hebe, machen sie das auch. Wenn ich morgens um halb sechs ins Büro gehe und eine halbe Stunde später bei der Arbeit sitze, sind sie um diese Zeit auch bereits irgendwohin unterwegs. Und selbst wenn sie Schule haben und gerade eine Menge lernen müssen, erwarte ich, dass sie mich, bevor sie sich für die Schule fertig machen, per SMS über ihre Pläne für den kommenden Tag unterrichten: woran sie gerade arbeiten und was sie im Haushalt erledigen möchten, bevor sie sich an den Frühstückstisch setzen. So sieht eine typische Morgen-SMS von einem meiner Söhne aus:

22. Mai

7.06 Uhr (Jason): Bald bin ich offizieller Absolvent derHarvey Academy. Nächste Woche muss ich noch eine Prüfung machen. Ich hoffe, du wirst Grund haben, stolz auf mich zu sein. Heute will ich den Vorgarten fegen und lernen. Ich liebe dich, Papa. Wir sprechen uns später.

7.10 Uhr (Ich): Ich bin jetzt schon stolz auf dich. Gib mir einen Grund zum Angeben! Erhelle den Lebensabend deines Vaters mit ein paar Glanzleistungen.

7.11 Uhr (Jason): Yes, Sir. Das werde ich. Ich freu mich schon darauf.

Und wenn sie die Sache vermasseln, reibe ich es ihnen auch unter die Nase. So wie an jenem Morgen, an dem sie sich alle um Punkt vier Uhr morgens in unserem Fitnessstudio einfinden sollten, um gemeinsam mit mir zu trainieren. Wenn ich schon vor Sonnenaufgang aufstehe und mich auf die Socken mache, um ihnen ihren Lebensstil zu finanzieren, können sie mir doch wenigstens dabei Gesellschaft leisten. Tja, was soll ich sagen: Um zehn nach vier strampelte ich mich schon bei meinem Training ab, und meine Söhne lagen immer noch im Bett. Als ich Steve auf seinem Handy anrief, erklärte er mir, sie hätten die Sache »total verschwitzt«. Als Nächstes schickte ich Jason eine SMS und erinnerte ihn daran, dass es im Leben genauso ist wie im Dschungel: Der Gorilla (ich) hat immer die Oberhand, und die Gazellen (meine Jungs) sind einfach nicht flink oder stark genug, um mit mir Schritt zu halten.

7.59 Uhr (Ich): Silberrücken: 2 Punkte. Gazellen: 0 Punkte.

8.00 Uhr (Jason): Wie bist du zu den 2 Punkten gekommen?

8.01 Uhr (Ich): Der Gorilla nimmt sich, was er will. Ich habe 2 Punkte.

8.02 Uhr (Jason): Ich hole mir heute Nachmittag einen zurück. Deine Bibel liegt in meinem Zimmer – haha.

8.02 Uhr (Ich): Ich habe Mrs Anna gebeten, sie dort hinzulegen. Dreimal darfst du raten, warum. Gorilla: 3 Punkte, Gazellen: 0 Punkte.

8.06 Uhr (Jason): Wie schaffst du es nur, ständig Punkte zu sammeln, Papa?

8.15 Uhr (Ich): Ich lasse mich eben einfach niemals gehen. Das kommt aus dem Innersten, aus dem Bauch heraus, verstehst du? Die Power. Der Wille, zu siegen. Der Wunsch, im Leben eine Rolle zu spielen. Der Stolz. Wo bleibt dein Stolz, wenn du dich nicht mal an deine Zusagen hältst? Wenn ich es genauso machen würde, hätte keiner von euch mehr Respekt vor mir. Mein Bedürfnis nach Respekt ist so groß, dass ich immer mein Bestes gebe. Wo bleibt dein Stolz?

Meine Söhne sollten ruhig wissen, dass ihr Vater sich im Fitnessstudio abstrampelte: Während sie schliefen, machte ich unten Sprints und Bauchmuskeltraining und ging anschließend zur Arbeit, um ein ordentliches Gehalt heimzubringen, damit ich unsere Rechnungen bezahlen und dafür sorgen kann, dass wir alle ein Dach über dem Kopf, ein Bett zum Schlafen und Essen auf dem Tisch haben – ein Zuhause. Für mich. Für ihre Mutter. Für sie. Für uns alle.

Ich rede mit ihnen immer wieder darüber, was dazugehört, ein richtiger Mann zu sein. Wenn mehr Männer wirklich begreifen würden, was das bedeutet, gäbe es viel weniger von den Beziehungsproblemen, die wir heutzutage haben – vaterlose Kinder, niedrige Eheschließungsraten, Scheidungen und so weiter. Mein Vater hat zwar nicht viel mit mir geredet, mir aber durch sein Vorbild gezeigt, was es bedeutet, ein liebevoller, treu sorgender Vater und Ehemann zu sein. Er brachte mir bei, was harte Arbeit ist und wie wichtig sie ist, um eine Familie versorgen zu können; ich lernte von ihm, dass man seine Partnerin respektieren und von seinen Kindern das Gleiche verlangen sollte, und wie man ein möglichst guter Vater ist. Habe ich das kapiert? Nicht immer. Ich habe zwei Ehen in den Sand gesetzt, ehe ich meinen richtigen Beziehungsweg fand. Irren ist menschlich. Aber ich habe aus diesen düsteren Zeiten jedes Mal etwas gelernt – vor allem aus meinen Misserfolgen. Und dann schwor ich mir, dass das nicht wieder vorkommen sollte. Nicht nur um meiner Frau und unserer Ehe willen, sondern auch, um meinen Kindern mit gutem Beispiel voranzugehen – meinen Söhnen und Töchtern, die mich beobachten, so wie ich meinen Vater beobachtet habe, und die sich bei der Frage, wie man seinen Partner behandeln und von ihm beziehungsweise ihr behandelt werden sollte, an meinem Beispiel orientieren.

Das wichtigste Prinzip, das ein Mann beherzigen sollte, lautet: »Halte dein Wort.« Das ist das Gütesiegel eines Mannes. Danach werden die anderen Leute ihn beurteilen und ermessen, wie viel Respekt sie ihm schulden. Wir Männer prahlen ja ständig damit, was wir alles tun werden (»Keine Sorge, ich stehe hundertprozentig hinter dir«, »Bei mir bist du gut aufgehoben« und »Ich verspreche dir, dass ich für dich da sein werde«); aber wenn wir diesen Worten keine Taten folgen lassen, bedeuten sie gar nichts. Nicht für unsere Söhne. Nicht für unsere Kinder. Nicht für unsere Freunde. Und vor allem nicht für eine Frau.

Frauen wollen keine Ausreden darüber hören, warum ein Mann sein Versprechen gebrochen hat – erst recht nicht, wenn es dabei um ihre Kinder geht. Ein Mann, der verspricht, die Frau seines Herzens zu beschützen, muss bereit sein, auch wirklich alles für ihre Sicherheit zu tun. Ein Mann, der verspricht, für seine Partnerin zu sorgen, strengt sich jeden Tag an, ein anständiges Gehalt zu verdienen, damit sie und ihre gemeinsame Familie alles haben, was sie brauchen, und vielleicht auch noch ein kleines bisschen mehr. Ein Mann, der verspricht, seine Frau zu lieben, wird sie weder betrügen noch schlagen noch psychisch oder emotional fertigmachen: Er wird sie so lieben, wie eine Frau geliebt werden möchte – indem er ihr treu bleibt, Respekt vor ihr hat und sich um die Erfüllung ihrer Bedürfnisse kümmert.

Um das alles schaffen zu können, muss man nur den einfachen Grundsatz echten Mannseins befolgen: sein Wort halten. Wenn ein Mann das nicht tut, haben die Menschen in seinem Umfeld das Recht, ihn für einen Lump zu halten – und die Frau in seinem Leben hat das Recht, über ihn zu sagen: »Dieser Typ ist nichts wert.«

Diese Lektion habe ich gelernt, als ich 30 Jahre alt war – nachdem man mich vom College geworfen hatte, ich meinen Job in einer Fabrik verloren hatte und meine Ehe den Bach runtergegangen war. Damals lebte ich mehr oder weniger in meinem Auto, fuhr von einem Auftritt zum anderen, versuchte mich als Comedy-Star durchzusetzen und redete auf meinen Fahrten von Stadt zu Stadt und von Nachtclub zu Nachtclub ständig mit mir selber. Auf diese Weise erfand ich alle meine Pointen; ich führte Selbstgespräche über das Leben und darüber, wie ich in diese Situation gekommen war – ohne ein Zuhause, in das ich abends heimkehren konnte. Wenn man ganz allein ist, kann man eine Menge Probleme aufarbeiten. Einmal sprach ich drei Wochen lang mit keinem Menschen, abgesehen von kurzen »Hallo, wie geht’s?«-Gesprächen. Ich ging in die Clubs, fragte nach dem Geschäftsführer, und der sagte: »Nett, dass du reinschaust. Du kriegst einen 20-minütigen Auftritt und einen kostenlosen Drink an der Bar.« Dann stellte ich mich auf die Bühne, erzählte den Leuten meine Witze, und anschließend kam der Geschäftsführer zu mir in die Garderobe und sagte: »Hier ist dein Honorar – gut gemacht!« Danach stieg ich wieder ins Auto und zog die gleiche Nummer beim nächsten Club ab. Damals verdiente ich nur 75 Dollar pro Auftritt und konnte mein Geld nicht für Hotelübernachtungen und erst recht nicht für Telefonate vergeuden; also versteckte ich die Kohle im Auto und lebte von Auftritt zu Auftritt. Versuchen Sie mal, auch nur zwei Tage lang mit keinem Menschen zu reden. Ich wette, Sie schaffen es nicht. Aber ich habe das drei Wochen lang durchgehalten. Irgendwann fing ich an, mir Fragen zu stellen, die ich dann auch selber beantwortete. Auf diese Weise erfuhr ich eine ganze Menge über mich selbst und mir wurde klar, dass ich nicht der Ehemann war, den meine Frau brauchte, und auch nicht der Versorger, der ich für sie, für die Kinder oder auch nur für mich selber hätte sein sollen. Einfach ausgedrückt: Ich hielt mich nicht an meine Zusagen. Und solange ich das nicht tat, war ich kein richtiger Mann.

Ich bin übrigens nicht der einzige Mann, der das so sieht. Auf der Lesereise für mein erstes Buch erlebte ich immer wieder, dass Männer sich zu Wort meldeten und über die gleichen Empfindungen und Ideale sprachen. Einen Mann, der bei einer meiner Veranstaltungen ans Mikrofon kam, werde ich nie vergessen: Er war glatzköpfig, trug einen feschen Bart, einen schicken Blazer und ein weißes Hemd. Die Blicke aller Frauen im Raum richteten sich auf ihn. Dieser Mann erzählte uns, wie sehr er sich dafür schämte, sein Leben während seiner letzten Beziehung nicht richtig im Griff gehabt zu haben – damals hatte er noch nicht den beruflichen und finanziellen Status erreicht, den er sich wünschte. Aber, setzte er hinzu, inzwischen habe er an sich gearbeitet. Jetzt wisse er, was er könne, und habe es zu etwas gebracht. »Ich bin ein anständiger Kerl«, sagte er, »und als Mann absolut in Ordnung. Ich bin zwar nicht übermäßig reich, aber dafür habe ich alle Eigenschaften, die ein guter Ehemann braucht. Wenn Sie Schutz brauchen, bin ich für Sie da. Wenn Sie Geld brauchen – na ja, ich habe zwar nicht viel, aber was ich habe, das bringe ich nach Hause. Ich gebe Ihnen meinen Namen. Ich bin sehr praktisch veranlagt; wenn bei Ihnen zu Hause irgendetwas repariert werden muss, können Sie sich getrost an mich wenden. Und ich tue immer das, was ich sage, und sage immer das, was ich meine.« Und dann kam er auf den springenden Punkt: »Was mir bis jetzt noch fehlt, ist die richtige Frau, die mich unterstützt und meinem Leben Stabilität gibt. Wenn ich so eine Frau hätte, wäre ich noch besser.«

Dieser Mann hatte begriffen, was wir alle irgendwann begreifen: dass wir erst mal lernen müssen, ein richtiger Mann zu sein, ehe wir einer Frau, die uns lieben möchte, etwas bedeuten und sie ebenfalls lieben können. Und was passiert, wenn wir endlich kapieren, worauf es ankommt, und unsere Sache richtig machen? Dann kommen wir dem Zustand der Vollendung ziemlich nahe und wollen immer noch besser werden – nicht nur für uns selbst, sondern auch für die Menschen, die uns etwas bedeuten. Seit ich die richtige Frau habe, sind mir als Geschäftsmann, Ernährer, Ehepartner, Vater und Mann schon die unglaublichsten Dinge widerfahren. Noch nie habe ich so viel Anerkennung bekommen und so viel geschafft wie seit dem Tag, an dem Marjorie und ich uns auf unsere gemeinsame Lebensreise begaben. Ich war bei Oprah, Ellen, wurde als Korrespondent für Good Morning America engagiert und sogar dazu eingeladen, einen Vortrag in einer Kirche zu halten. Einer Kirche. Noch nie in meinem Leben hat mich jemand gebeten, als Hauptredner in einem Gotteshaus aufzutreten. Noch nie. All das habe ich nicht nur meiner Entscheidung zu verdanken, meine Sache besser zu machen als bisher, sondern auch dem Menschen, der dieses Bessere in mir erkannt hat. Den Leuten, die mich schon seit Jahren kennen, fällt das besonders auf. Ich habe sogar noch ein Foto von mir aus dem Jahr 1995, auf dem ich selber erkenne, welchen physischen Preis ich für meine damalige Lebensweise bezahlen musste – einfach weil ich nicht der Mann war, der ich sein sollte, und nicht die richtige Frau an meiner Seite hatte, die mich als Mann vollkommen machte. Meine Gesichtszüge waren erschlafft. Ich war mindestens einen Zentner schwerer als heute und sah fix und fertig aus. Heute kann ich kaum noch glauben, dass ich einmal so erbärmlich ausgesehen habe.

Inzwischen habe ich mein Leben in Ordnung gebracht. Ich habe allen Schrott über Bord geworfen, um Platz für das Positive in meinem Leben zu schaffen: an erster Stelle meine Beziehung zu Gott und an zweiter Stelle die Entdeckung dessen, was mich glücklich macht – beruflicher Erfolg und eine starke, liebevolle Frau an meiner Seite. Ich war endlich bereit, diese Wohltaten zu empfangen und anzufangen, mein Leben in Ordnung zu bringen.

Und diese Botschaft gebe ich an meine Söhne weiter, damit auch sie hinter das Geheimnis kommen: Zuerst einmal musst du lernen, ein Mann zu sein. Dann musst du die richtige Frau finden, die das Beste aus dir herausholt – die dich zu einem besseren Menschen macht. Denn die Ehe ist kein Todesurteil, sondern die Erfüllung unseres Lebens.

Meine Söhne Steve und Jason haben ihre Prüfungen bestanden und durften sich in diesem Frühjahr um einen Studienplatz am College bewerben. Mit ihnen werden wir eine neue Tradition aufbauen. Ich war der Erste in meiner Familie, der das geschafft hat; aber leider bin ich später vom College geflogen. Meine Söhne haben jetzt Studienplätze am Morehouse College bekommen. Als sie ihre Zusage erhalten hatten, saß ich in meinem Büro am Schreibtisch und weinte. Meine Söhne gehen auf ein renommiertes College mit langer, stolzer Tradition! Nichts hätte mir eine größere Freude machen können. Als Jason meine Tränen sah, schaute er mich fragend an und wollte wissen, warum ich so durcheinander war. Was hatte er denn getan?

»Du hast keine Ahnung, was es für mich bedeutet, mein Sohn«, erklärte ich ihm schlicht und einfach, »dass ihr am Morehouse College studieren werdet! Gib mir einen Moment Zeit, mich darüber zu freuen, endlich alles richtig gemacht zu haben. Das hat gar nichts mit euch beiden zu tun.«

Mir ist klar, dass es für mich noch eine Menge zu tun gibt – dass Jason, Wynton und Steve noch ziemlich lange brauchen werden, um richtige Männer zu werden. Aber sie sind auf einem guten Weg.

Und ich bete darum, dass sie sich die Lektionen, die ich ihnen beibringe oder die sie auf ihrem Lebensweg lernen, zu Herzen nehmen und sich möglichst schnell zu Männern entwickeln, die jemanden (sich selbst und ihre Auserkorenen) glücklich machen können. Werden sie auch Fehler machen? Ja, natürlich. Aber meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, die Fehlerquote so niedrig wie möglich zu halten.

2. Frauenbekanntschaften von Lebensjahrzehnt zu ­Lebensjahrzehnt

Wie Männer über Beziehungen denken – von den Zwanzigern bis zu den Sechzigern und darüber hinaus

Vor Kurzem bin ich mit meiner Tochter Lori essen gegangen – nur sie und ich, ein Vieraugengespräch – und ich will Sie nicht belügen: Allein der Gedanke daran machte mich schon ziemlich nervös. Schließlich war es unser erstes Zusammensein, ohne dass ihre Mutter Marjorie unser Gespräch in die richtigen Bahnen lenkte. Wenn ich mit meinen Söhnen essen gehe, gehen wir ziemlich locker und kumpelhaft miteinander um. »Sucht euch was zu essen aus, Jungs«, sage ich; sie bestellen, und wir essen. Und danach stehen alle glücklich und zufrieden wieder auf. Aber bei der Vorstellung, mit Lori allein im Restaurant zu sitzen, musste ich erst mal mit ein paar Dingen klarkommen: nämlich, dass ich keine Ahnung habe, was 13-jährige Mädchen mögen, wofür sie sich interessieren und was sie beschäftigt.

Aber an besagtem Tag habe ich einiges darüber erfahren.

»Wann darf ich eigentlich anfangen, mit Jungs auszugehen, Papa?«, war das Erste, was sie mich fragte.

Innerlich schrie ich auf: »Wer ist dieser eingebildete Kerl, der mit dir ausgehen will? Du bist doch erst 13 – fast noch ein Baby! Den Typen bringe ich eigenhändig um!« Doch in Wirklichkeit zählte ich nur langsam bis zehn, schluckte ein paarmal und blinzelte. Erst als ich mir sicher war, dass meine Stimme weder zittern noch ins Stocken geraten würde, wagte ich den Kopfsprung ins kalte Wasser.

»Was glaubst du denn, wie alt du dafür sein solltest?«, fragte ich scheinbar arglos.

»Na ja, vielleicht 14 oder so«, meinte sie.

Wieder musste ich schlucken.

»Tut mir leid, mein Schatz, aber mit 14 Jahren darf noch niemand mit dir ausgehen. Das ist noch viel zu früh.«

»Meine Freundin Cat trifft sich schon mit älteren Jungs«, erklärte sie sachlich.