Franziskus, der fliegende Holländer - Barbara Laenen - E-Book

Franziskus, der fliegende Holländer E-Book

Barbara Laenen

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Beschreibung

Franziskus lässt nach seinem Tod sein Leben noch einmal als Geist an sich vorüberziehen. Wohlbehütet, wenn auch streng erzogen, wächst er in Indonesien auf, wo sein Vater als Offizier in der holländischen Armee dient. Der Krieg bricht aus, die Japaner besetzen Java. Die Familie wird auseinandergerissen. Mutter und Schwester kommen in ein Gefängnis nach Batavia, er selber verlebt die Kriegsjahre alleine in einem Jungen-Camp unter grausamsten Verhältnissen. Sein Vater landet in einem Arbeitslager. Sie überleben den Krieg und verlassen ein Jahr später die Tropen, um sich für immer in Holland nieder zulassen. Franziskus Leben verläuft jedoch weiterhin gehetzt und unruhig. Erst am Ende seines Lebens findet er Ruhe, jedoch nie seinen inneren Frieden. Als Geist erkennt er, dass niemand gegen sein Schicksal ankämpfen kann … Die Autorin begibt sich in Franziskus Geschichte, erzählt einfühlsam aus dessen Sicht und zieht den Leser gekonnt in das Geschehen hinein.

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Seitenzahl: 206

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Barbara Laenen

FRANZISKUS,

der fliegende Holländer

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Ode an eine verlorene Liebe

Prolog

Kapitel I

Kapitel II

Kapitel III

Kapitel IV

Kapitel V

Kapitel VI

Kapitel VII

Kapitel VIII

Kapitel IX

Kapitel X

Kapitel XI

Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek:

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Dateien sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Impressum:

© by Verlag Kern, Bayreuth

© Inhaltliche Rechte beim Autor

Autorin: Barbara Laenen

Coverbild: Barbara Laenen/​Melina Zimmermann

Layout / ​Satz: Brigitte Winkler, www.winkler-layout.de

1.Auflage /​ 2014

Lektorat: Manfred Enderle

Sprache: Deutsch

Seiten: 178, broschiert

ISBN: 9783957160713

ISBN E-Book: 9783957160607

1.digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2014

www.verlag-kern.de

Ode an eine verlorene Liebe

Wüsst´ ich den Weg, den dunklen

Zum Hades tief hinab,

Wo Sein und Nichtsein, einst vereint gedacht,

Getrennt nun, keine Sterne funkeln.

Refrain: Wo,

Refrain: Wo bist du

Refrain: Wo bist du, wo bist du?

Hätt´ ich, wie Orpheus eine Leier,

Ich stieg hinab zu dir

Mit ihrem Zauber dich zu finden

Und erneut an mich zu binden.

Refrain: Wo

Refrain: Wo bist du

Refrain: Wo bist du, wo bist du?

Hab keine Leier, bin Orpheus nicht,

Kenn‘ nicht den Weg ins Dunkel der Nacht

Hab nur meine Liebe unendiglich

Die mich treibt zu suchen mit aller Kraft.

Refrain: Wo

Refrain: Wo bist du

Refrain: Wo bist du, wo bist du?

Weilst du in der Ferne

Ein Bündel geballter Energie

Dann erreich ich dich nie

In der Vielzahl der Sterne.

Refrain: Wo

Refrain: Wo bist du

Refrain: Wo bist du, wo bist du?

Prolog

Mein Leben liegt vor mir, wie ein gewebter Teppich. Höhen und Tiefen sind darin verwoben, in dunklen, traurigen und auch strahlenden, bunten Farben. Nun erst, als Geist kann ich alles vollkommen neutral, objektiv beurteilen.

In meinem Leben war ich stets der Meinung gewesen, Gott hat mich vergessen, oder es gibt ihn vielleicht gar nicht.

76Jahre lang weilte ich auf dieser Erde, 76Jahre ist die durchschnittliche Lebenserwartung eines Mannes. Sie kann schnell vergehen oder sich unendlich langsam dahinziehen. Letztendlich sehnt man das Ende herbei, um in etwas Neues eintauchen zu können.

Seit fast zwei Jahren weile ich schon nicht mehr in irdischen Regionen. Ziemlich unerwartet bin ich in eine andere Dimension katapultiert worden. Meine Frau schrieb an ihren Memoiren und hatte mir versprochen, auch meine Geschichte zu Papier zu bringen. Dazu hatte sie natürlich eine Menge Informationen nötig. Immer wieder wurde dieses Thema aufgeschoben, bis es schließlich zu spät war.

Sie setzte sich also vor ihren Computer und begann mein Leben zu rekonstruieren, dabei schaute ich ihr über die Schulter zu. Nach den ersten Seiten schrie ich entsetzt:

“Halt! Das stimmt doch so gar nicht. Das war doch ganz anders.“ Sie hörte mich nicht und schrieb unbeirrt weiter. Da musste ich eben zu anderen Mitteln greifen: Ich hieb auf die Tastatur: „Stopp! Überlege erst, bevor du schreibst!“

„Jetzt fängt mein Computer auch schon an zu spinnen. Das wollte ich doch nicht eingeben“, seufzte meine Frau. Dann überlegte sie und kam auf die richtige Lösung. „Funkst du dazwischen, mein Schatz? Wenn du es besser kannst, mache es doch selber.“

Ein Geist ist nun einmal nicht in der Lage zu schreiben. Er braucht ein Medium. Meines war meine zurückgebliebene Hälfte. Sie würde verstehen, was ich ihr einflüsterte, und es würde etwas Vernünftiges dabei herauskommen. Sie konnte sich schon zu meiner Zeit auf Erden gut auf mich einstellen, packte meine Energiequellen und zog sie magisch an. Man kann sagen, der Kontakt zwischen uns war noch nicht abgebrochen. Doch die Zeit drängte. Lange würde diese Nähe nicht anhalten. Irgendwann entfernte ich mich so weit, dass die Kommunikation nicht mehr möglich war. Ich erzählte meine Geschichte, sie brauchte nur gut zuzuhören und zu schreiben. Den Anfang kannte sie nicht, den späteren Teil schon, doch immer nur von ihrer Warte aus. Sie würde erkennen, wie grundverschieden unsere Gesichtspunkte auf ein und dieselbe Sache meistens waren. Später konnte sie dann alles in eine gute Formulierung bringen, denn stilistisch war ich nicht so gut drauf. Ich war ein durch und durch holländischer Geist, der die deutsche Sprache ein wenig holprig beherrschte.

Ich gab die Informationen, nahm den roten Faden der Erinnerung auf und ließ ihn langsam, wie einen Film, abspulen. Dabei achtete ich genau auf das, was da

Kapitel I

Die Hitze war beinahe unerträglich, obwohl die Fensterläden bis auf einen Spalt geschlossen waren, um die Sonne draußen zu halten. Es war die heißeste Zeit des Tages. Hier in Malang, in Indonesien, machte jeder Europäer seine Mittagsruhe, da er sonst bei den tropischen Temperaturen den Tag nur schwer überstehen konnte. Doch von Ruhe konnte bei Det keine Rede sein. Sie lag auf ihrem Bett. Ukri, der Hausboy, stand am Kopfende und versuchte, ihr ein wenig Kühlung zuzufächeln. Der Schweiß rann über ihr Gesicht, über ihren Körper. Die Wehen kamen noch in langen Abständen, in denen sie Zeit hatte, wieder neue Kräfte zu sammeln. Ich war das erste Kind, das sie zustande gebracht hatten, und ich wollte endlich heraus aus diesem engen Käfig. Ich war neugierig auf die Welt da draußen und auf die zwei Menschen, die bald meine Eltern sein würden. Ob ich mit ihnen, oder besser Sie mit mir, klarkommen würden? In ihrem Blickfeld an der Wand hing der holländische Kalender, den ihre Schwester ihr jedes Jahr schickte. Eine Erinnerung an zu Hause. 15.Dezember 1932.In Holland, in ihrem Heimatdorf Oosterbeek, waren sie nun sicher schon mit den Vorbereitungen für Weihnachten beschäftigt. Es begann mit „Sinta Claas“, am sechsten Dezember. Da traf sich die gesamte Familie zum gemütlichen Beisammensein. Schon Wochen vorher hatte man kleine Geschenke zu großen Paketen verpackt. Die Geduld und der Humor wurden auf eine harte Probe gestellt. Neben dem Sessel baute sich ein Berg von Schachteln und Papier auf, bis man endlich das Geschenk fand mit einem selbst gefertigten Gedicht, schön oder nicht schön, je nach Begabung des Verfassers, doch immer mit viel Liebe erdacht! Es war nun schon das zweite Weihnachtsfest, das jeder alleine feierte. Zwischen ihnen lag der weite Ozean mit seiner unendlichen Ausdehnung. Vier Wochen war das Schiff von Rotterdam nach Indonesien unterwegs, ehe es den Hafen von Batavia erreichte. Und doppelt so lange dauerte es auch, ehe man auf seine Briefe Antwort von zu Hause erhielt.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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