Frauen des Jahres - Christine Mortag - E-Book

Frauen des Jahres E-Book

Christine Mortag

0,0
22,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

OB FACH- ODER FÜHRUNGSPOSITION, GESCHÄFTSFÜHRERIN, VORSTÄNDIN ODER MENTORIN: in diesem Jahrbuch der Plattform herCAREER werden die spannendsten Frauen des Jahres vorgestellt. Jede der 30 Frauen steht an unterschiedlichen Punkten in ihrem Leben und doch haben sie eines gemeinsam: einen beeindruckenden beruflichen Werdegang. Es werden individuelle Erfahrungsschätze geteilt und tiefgründige Geschichten über Erfolge und Rückschläge erzählt. Mit interessanten Anekdoten geben die Frauen einen authentischen Einblick in ihren Berufsalltag und gehen vor allem der Frage nach, wie Frauen gegenseitig voneinander lernen und profitieren können. Eingeleitet wird das Buch mit einem Vorwort von Natascha Hoffner, Gründerin und Geschäftsführerin der herCAREER.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 183

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



FRAUEN DES JAHRES

INHALT

GRUSSWORT VON NATASCHA HOFFNER

VORWORT VON ANASTASIA UMRIK

VORWORT VON PROF. HEIDI STOPPER

VORWORT VON ANDREA WASMUTH

Barbara Schlyter

Anne Bicking

Julia Koch

Heike Mahmoud

Deborah Hüller

Fabiana von Bock

Nicole Gargitter & Dr. Clara Kronberger

Gudrun Mühlbacher

Stephanie Harrer

Hanieh Fattahi

Sylvie Ries

Prof. Dr. Elke Wolf

Malika Mataeva

Antje Staffa

Swantje Napp

Sonja Lindenberger

Katharina Ellermann

Elke Müller

Sabine Hertel

Anke Odouli

Liz Fendt

Silvia Wiesner

Katherine Boesen

Melanie Brockmeyer

SERVICE

UNTERNEHMENSVERZEICHNIS

IMPRESSUM

Lassen Sie sich inspirieren …

Ob Architektur, Fashion, Kochen & Backen, Wohnen oder Reisen:Callwey Bücher entführen Sie immer wieder aufs Neue in andere Welten.

Mit unserem NEWSLETTER tauchen Sie monatlich ein in unsere stilvolle Welt:köstliche Rezepte, Dekorations-Ideen und schöne Geschichten.Seien Sie als Erstes informiert über unsere Novitäten und Verlosungen!

https://www.callwey.de/newsletter/

Natürlich finden Sie uns auch auf SOCIAL MEDIA.Folgen Sie uns schon?

@ Callwey

https://www.facebook.com/callwey

https://www.instagram.com/callwey

Callwey Bücher machen glücklich.Probieren Sie es doch mal aus.

GRUSSWORT

NATASCHA HOFFNER

GRÜNDERIN DER MESSE. ROCKS GMBH

UND INITIATORIN VON HERCAREER

Mit übergroßer Freude und nicht weniger Stolz stelle ich Ihnen heute unser erstes Buch über weibliche Karrieren vor. Es ist ein Werk, das mir persönlich sehr am Herzen liegt. Hier gewähren 24 bemerkenswerte Frauen Einblicke in ihren beruflichen Werdegang. Sie liefern inspirierende Geschichten über ihre Erfolge, ohne jedoch ihre Rückschläge und Niederlagen unter den Teppich zu kehren.

„Die Welt braucht mehr Frauen in Führungspositionen, in allen Branchen und auf allen Ebenen.“ Mit dieser Idee habe ich mich vor acht Jahren selbstständig gemacht – eine Plattform zu schaffen, die Frauen mit Unternehmen zusammenbringt, die bewusst nicht auf Frauen verzichten wollen und es auch nicht können. Mir ging es gleichzeitig darum, Frauen in ihrem beruflichen Umfeld zu unterstützen und zu ermutigen. Und ein „Zuhause“ zu schaffen für Menschen, die einander Türen öffnen, Empfehlungen aussprechen und Chancen ermöglichen. Über alle Hierarchieebenen und Branchengrenzen hinweg.

Inzwischen ist die Erkenntnis gereift, dass es für eine diversere Arbeitswelt nicht nur das Engagement von Frauen selbst braucht. Es braucht vielmehr das Zusammenspiel von Wirtschaft und Gesellschaft. Alle müssen am gleichen Strang ziehen, um bessere Voraussetzungen zu schaffen. Denn leider sind wir im Bereich Geschlechtergerechtigkeit noch lange nicht so weit, wie wir es eigentlich sein möchten. Nach wie vor herrschen in unserer Gesellschaft und damit auch in der Arbeitswelt unbewusste Vorurteile vor, die sogenannten Unconscious Bias. Sie sind die Motivation für mein Herzensprojekt, das Sie nun in Händen halten.

Illustrieren lassen sich diese Vorurteile vielleicht am einfachsten mit einem kleinen Rätsel, das die Agentur Mindspace mit 22 Menschen unterschiedlichen Alters und aus unterschiedlichen Kulturkreisen durchgeführt hat: Ein junger Mann wird von seinem Vater zu einem Vorstellungsgespräch für einen Job bei einem großen Börsenunternehmen gefahren. Als sie gerade auf dem Parkplatz der Firma ankommen, klingelt das Handy des Sohnes. Es ist der CEO der Firma, der sagt: „Viel Glück mein Sohn, du schaffst das.“ Man fragt sich unweigerlich: Wie kann das sein? Warum sollte der Vater ihn anrufen, wo der doch neben ihm sitzt? Die Teilnehmenden konnten das Rätsel nicht lösen. Dabei ist die Antwort so einfach: Der CEO ist seine Mutter.

Und obwohl Unternehmen mehr denn je dafür tun, die Arbeitswelt diverser zu gestalten, zeigt das Beispiel, dass weder fein formulierte Leitlinien noch Investitionen in Förderprogramme für Female Leadership fruchten können, solange die Barrieren im Kopf weiter existieren. Diese unbewussten Vorurteile beeinflussen, ob und wie Frauen angestellt, gefördert und befördert werden. Inzwischen wissen wir aus der Forschung, dass Menschen bevorzugt Personen ins Unternehmen holen und fördern, die ihnen ähnlich sind. Das geschieht nicht aus böser Absicht, sondern weil Rollenbilder und Stereotype gesellschaftlich verankert sind. Doch der Effekt ist der gleiche. Obwohl Gleichberechtigung heute eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte, handeln wir häufig anders. Leider auch wir Frauen. Fast 90 Prozent der Weltbevölkerung hat laut dem „Gender Social Norms Index“ der Vereinten Nationen Vorurteile gegenüber Frauen. Richtig gelesen! 90 Prozent bedeutet tatsächlich, dass ebenfalls viele Frauen Vorurteile gegenüber Frauen haben. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn von Kindesbeinen an bekommen wir Verhaltensweisen mit auf den Weg, die sich später – egal ob Mann oder Frau–nicht ohne Weiteres abschütteln lassen. Dabei wäre es in der Praxis mitunter so einfach, mehr Gleichberechtigung zu erreichen. Die Verhaltensökonomin Iris Bohnet von der Harvard Kennedy School in Cambridge zieht hierzu gern ein simples Beispiel heran: Seit renommierte amerikanische Orchester hinter einem Vorhang vorspielen lassen, werden deutlich mehr Frauen eingestellt. Hier reichen also ein paar Meter Stoff für mehr Geschlechtergerechtigkeit, in Stellenausschreibungen sind es manchmal nur ein paar Wörter. So gab die Zurich Versicherung in Großbritannien ein Jahr lang bei fast allen ausgeschriebenen Führungspositionen an, diese seien „offen für Teilzeit, Vollzeit und Jobsharing“. Das Ergebnis: Es bewarben sich 19 Prozent mehr Frauen auf Management-Positionen.

Die Welt braucht mehr Frauen in Führungspositionen, in allen Branchen und auf allen Ebenen.

Daran sieht man, wie wichtig es ist, sich im Kontext der Personalarbeit dieser unbewussten Vorurteile bewusst zu werden und sie zu berücksichtigen – sei es bei der Stellenausschreibung, bei der Auswahl der Mitarbeitenden, bei Beförderungen oder eben bei der Besetzung von Führungspositionen. Es würde uns allen helfen, häufiger das eigene Denken zu hinterfragen, gemäß dem Slogan „Umparken im Kopf“.

Ihnen möchte ich von Herzen empfehlen, aktiv zu sein. Hören Sie zu, fragen Sie nach, empfehlen Sie andere Frauen – egal ob für Jobs oder berufliche Partnerschaften. Und lassen Sie sich selbst auch empfehlen! Nutzen Sie für Ihr berufliches Fortkommen Kontakte, und zwar unabhängig vom Geschlecht. Ich tat es zu Beginn meiner Unternehmensgründung nicht, denn ich wollte es unbedingt allein schaffen. Heute weiß ich, dass ein belastbares Netzwerk ein enorm wichtiger Pfeiler im Gesamtkonstrukt „Karriere“ ist.

Es würde mich freuen, wenn es mir gelingt, Sie zu ermutigen, offen für neue Chancen und Möglichkeiten zu sein. Sagen Sie öfter „Ja“, verlassen Sie Ihre Komfortzone und sprechen Sie auch einfach mal, sei es auf Messen oder Veranstaltungen, andere an. Haben Sie keine Scheu und empfehlen Sie sich aktiv für einen Job. Und vor allen Dingen, lassen Sie etwaige Selbstzweifel los. Es hilft, sich vor Augen zu führen, dass nichts Schlimmeres passieren kann, als ein „Nein“ zu kassieren. Allein dieser Gedanke hilft, die eigene Barriere zu überwinden. Und sollte es tatsächlich zu einem „Nein“ kommen, nehmen Sie es nicht persönlich.

Ich lade Sie ein, die Vielfalt der weiblichen Karrieren zu entdecken, sich inspirieren zu lassen und Ihren eigenen Weg zu finden. Es würde mich freuen, wenn es Ihnen hilft, weitere Türen zu sehen, neue Inspirationen zu erhalten, und wenn Sie die Möglichkeit nutzen, aufeinander zuzugehen. Es geht schließlich um die Gemeinschaft und nicht um ein Gegeneinander. Zusammen gelingt es uns, an einer gerechteren und inklusiveren Arbeitswelt mitzuwirken. Damit noch mehr Menschen mit ihrem Job und ihren Projekten übergroße Freude und nicht weniger Stolz verbinden.

Es hilft, sich vor Augen zu führen, dass nichts Schlimmeres passieren kann, als ein „Nein“ zu kassieren.

Herzliche Grüße

Natascha Hoffner

PS: Alle im Buch vorgestellten Frauen haben zugesagt, für ein Mentoring zur Verfügung zu stehen. Die Kontaktmöglichkeiten finden Sie jeweils am Ende der Porträts.

VORWORT

ANASTASIA UMRIK

COACH, REDNERIN UND AUTORIN

GRÜNDETE DIE INITIATIVEN „ANDERSTARK – STÄRKE BRAUCHT KEINE MUSKELN“ UND „INKLUWAS – DESIGN, DAS DENKEN VERÄNDERT“

Hätte mir vor zehn Jahren jemand gesagt, dass ich eines Tages das Vorwort für ein Buch verfassen darf, das die beeindruckenden Lebenswege und unterschiedlichen Karrieren von 24 spannenden Frauen porträtiert – ich hätte dieser Person wahrscheinlich nicht geglaubt. Warum? Weil ich mir dieser Möglichkeit für mich gar nicht bewusst war. Der Möglichkeit, dass auch ich Vorbild sein, Inspiration bieten, anderen Mut machen kann. Erst indem ich selbst andere inspirierende Frauen kennengelernt habe, die genau das taten und mich – direkt oder indirekt – motivierten, meinen ganz eigenen Weg zu gehen und meine Geschichte neu zu definieren, da habe ich nach und nach gefühlt: Hey – das kann ich auch!

Die Inspiration durch interessante Frauen war für mich wie ein kleines Saatkorn, das sich in mir festgesetzt und in mir gearbeitet hat. Ich habe es genährt mit Sonne und Wasser (oder besser gesagt mit Communities, Veranstaltungen und Austausch) und mich gut darum gekümmert. Seitdem weiß ich: Häufig wird uns erst, wenn wir sehen, was überhaupt möglich ist, klar, wo wir eigentlich hinwollen. Wenn wir erkennen, dass Frauen Großes leisten können, auch wenn ihr Lebensweg vielleicht nicht immer so verlief wie geplant, dann merken wir, was wir selbst alles schaffen können.

Häufig wird uns erst, wenn wir sehen, was überhaupt möglich ist, klar, wo wir eigentlich hinwollen.

Auch dieses Buch kann so ein Saatkorn für Sie sein. Die große Inspiration und der klitzekleine Anfang auf der Reise zu dem, was Sie wirklich wollen und können – und von dem Sie vielleicht noch gar nichts wussten. Oft sind die Dinge so, wie sie sind, weil sie „halt so sind“. Oder weil sie immer so waren. Und wir handeln danach – weil wir meinen, es zu müssen. Weil wir es so gelernt haben, weil wir nicht wissen, wo wir mit der Veränderung beginnen sollten und wer uns dabei begleiten kann. Es fehlt uns ein Überblick und die Entscheidungskraft über die Möglichkeiten, die das Leben für uns bereithalten könnte. Denn nicht jede von uns hat die Chance, in einem vertrauten, engen Kreis außergewöhnliche Frauen mit besonderen Karrierewegen zu treffen oder kennenzulernen und Einblicke in den Erfahrungsschatz von erfolgreichen Vorbildern zu gewinnen.

Und deswegen sind die eindrucksvollen und teilweise ungewöhnlichen Porträts, die Sie hier gedruckt in Ihren Händen halten, so wichtig. Sie zeigen: Sie können das ebenfalls! Das hat aber nichts damit zu tun, dass Sie sich mit anderen vergleichen sollen. Bloß nicht! Stattdessen sollten Sie in den Menschen, die Ihnen imponieren und die Sie inspirieren, das Potenzial sehen, das in Ihnen bereits lebt und nur darauf wartet, endlich entdeckt zu werden. Alles, was Sie an anderen bewundern, tragen Sie nämlich selbst auch in sich. Und wer weiß, vielleicht steht irgendwann Ihr Name in oder auf einem solchen Buch?!

Doch wie gehen Sie nun mit Ihrem kleinen Saatkorn um? Ich rate Ihnen: Schützen und pflegen Sie es. Hören Sie dabei auf Ihr Herz! Ja, ich weiß, das klingt nach einem schönen Kalenderspruch oder einem weisen Wandtattoo. Für mich ist es aber viel mehr als das. Ich sehe die weibliche Intuition als unseren Schlüssel zum Erfolg, als unsere Kompassnadel zu einem von innen heraus erfüllten Leben. Machen Sie das, was sich richtig anfühlt, und nicht das, was Sie meinen zu müssen. Gehen Sie nach links, wenn das Leben Sie nach links zieht – und nicht nach rechts, weil Ihr Kopf Ihnen sagt, dass es dort viel besser für Sie ist. Die Intuition zeigt Ihnen den richtigen Weg, besser als jedes Navi, besser als jeder Ratgeber. Jetzt müssen Sie den Mut haben, abzubiegen, danach zu handeln – und bereit sein für die Konsequenzen. Stellen Sie sich einmal vor, was passieren würde, wenn wir alle nicht unserem Verstand, sondern unserer Intuition folgen würden: Dann ginge jede von uns ihren eigenen Herzensweg. Jede gestaltete ihr Leben so, wie sie es möchte, kraftvoll, energisch, machtvoll und souverän. Dabei supporten wir uns gegenseitig. Und wenn jemand unsicher ist, sagen wir nicht: „Ich würde das so oder so machen“, sondern fragen: „Was sagt dir dein Gefühl?“

Stellen Sie sich einmal vor, was passieren würde, wenn wir alle nicht unserem Verstand, sondern unserer Intuition folgen würden: Dann ginge jede von uns ihren eigenen Herzensweg.

In der Businesswelt ist das noch lange nicht die Realität. In den meisten Jobs können wir unserer Intuition längst nicht so viel Raum geben, wie es uns guttäte. Aber irgendjemand muss ja damit anfangen! Wenn (junge) Frauen den Mut haben, ihre weiblichen Stärken zu zeigen und sie nicht beiseitezuschieben, wenn sie nicht denken, ihr Erfolg müsse so aussehen wie der der Männer, dann zeigen sie ihre größte Kraft. Egal ob es bei der Berufswahl ist, beim Treffen von Entscheidungen, in Beziehungen oder in Krisen: Unser Gefühl täuscht uns nie, es hat immer recht. Vor allem wir Frauen haben eine enorme Intuition, und je mehr wir uns damit verbinden und danach handeln, desto weicher und kraftvoller wird die Gesellschaft auch insgesamt.

Warum ich mir da so sicher bin? Weil ich es selbst erlebt habe. Viel zu lange habe ich gemeint, es wäre doch viel einfacher, so zu leben, wie es die anderen wollen. Um dazuzugehören, habe ich nicht nach meinem Gefühl gehandelt. Und immer wieder habe ich mir gedacht: Ich wusste doch vorher, dass es nicht gut gehen wird, wenn ich nicht meinem Bauchgefühl folge, sondern den Vorgaben der anderen. Warum habe ich schon wieder nicht darauf gehört? Und da begann mein eigener Weg, nämlich der zu mir selbst. Auf diesem Weg habe ich drei wichtige Dinge gelernt, die ich mir regelmäßig in Erinnerung rufe – ich lege sie auch Ihnen ans Herz:

1 Finden Sie die Stille: Die Welt ist chaotisch und es rauscht permanent und überall. An jeder Ecke lauern Ablenkungen, die Entwicklung der Technologien geht rasant voran. Was wir brauchen, ist mehr Stille – innen und außen.

2 Verbinden Sie sich mit Ihrem Körper: Tun Sie sich etwas Gutes, schaffen Sie Platz für Genuss und für sich selbst.

3 Atmen Sie: Atmen kann eine einfache Technik sein, den Körper zurück in die Präsenz zu holen und sich auf das zu fokussieren, was in diesem Moment ist – weg von der ellenlangen To-do-Liste, die sowieso nicht kürzer wird. Verlangsamen Sie Ihre Ausatmung und beobachten Sie, wie alles leichter wird.

Sie werden sehen, es wird Ihnen immer weniger schwerfallen, sich mit Ihnen zu verbinden, wenn Sie diese drei Dinge regelmäßig machen. Denn bevor Sie andere sehen, müssen Sie sich erst mal selbst sehen – und wissen, wie Ihre Vision von sich eigentlich aussieht. Wie möchten Sie durchs Leben gehen? Welche Werte begleiten Sie? Und worum geht es Ihnen wirklich?

Sorgen Sie gut für das kleine Saatkorn in Ihnen, damit es sich zu einer wunderschönen Pflanze entfalten kann, die strahlt.

Vielleicht helfen Ihnen die Geschichten, die Erfolge, Hürden und Wendungen der inspirierenden Frauen auf den nächsten Seiten dabei, dass Sie sich auch selbst besser erkennen. Durch diese Vorbilder sehen Sie, wer Sie sein können, wohin Sie Ihr Weg führen kann. Und Sie werden feststellen, dass wir alle das Potenzial haben, Großes zu erreichen. Lassen Sie sich davon inspirieren und kreieren Sie Ihren ganz eigenen Weg. Einen, den noch niemand vorher gegangen ist.

Bücher wie dieses sind wichtig, denn sie zeigen, was Wertvolles entsteht, wenn jemand anfängt – und den Samen für Veränderung sät. Sorgen Sie gut für das kleine Saatkorn in Ihnen, damit es sich zu einer wunderschönen Pflanze entfalten kann, die strahlt. In ihren ganz eigenen, schönsten Farben, die das Leben zu bieten hat.

Anastasia Umrik

PS: Vergessen Sie das Gießen nicht!

VORWORT

PROF. HEIDI STOPPER

TOPMANAGEMENT-COACH & BERATERIN

EHEM. VORSTAND IM MDAX, AUTORIN UND MEHRFACHE BEIRÄTIN

Möglicherweise fragen Sie sich: Es gibt schon so viele Karrierebücher, wozu also ein weiteres? Das lässt sich schnell beantworten! Erstens: weil dieses Buch einen neuen Ansatz verfolgt. Hier werden echte Hidden Pearls vorgestellt, also Frauen, die mit ihren beruflichen Karrieren noch nicht im Licht stehen. Zweitens: Es gibt nach wie vor sehr viele Frauen, die in ihren Betrieben keine weiblichen Vorbilder haben. Dabei wäre es so wertvoll, ein tolles Netzwerk aus unterstützenden Frauen zu haben, bei dem sich die ein oder andere als Vorbild anbietet. Solche Role Models sind hilfreich, um in eine gute Lösungsorientierung für sich selbst zu kommen, denn durch sie schaut man mit einem Blick von außen auf sich. Last, but not least: Leider ermutigt unsere Gesellschaft Frauen nicht genug, ihre beruflichen Ambitionen zu verfolgen. Im Gegenteil. Während Männer sofort Applaus ernten, wenn sie im Freundesoder Familienkreis über ihre anstehende Beförderung berichten, heißt es bei Frauen schnell: „Ach, sei doch mal zufrieden mit dem, was du hast.“ Gerade weil es die Gesellschaft Frauen schwerer macht, brauchen sie mehr Ermutigung als Männer.

Aber dieses Buch soll nicht nur Inspiration und Motivation bieten. Ich möchte Ihnen auch gern ein paar praktische Tipps mit auf den Weg geben. Denn häufig werde ich in meiner Eigenschaft als Coach für Führungskräfte gebeten, Erfahrungen aus meiner beruflichen Praxis zu teilen. Das mache ich gern!

BLEIBEN SIE OFFEN! Den klassischen Weg – von der Ausbildung bis zur Rente im gleichen Betrieb –, den gibt es heute längst nicht mehr. Kein Weg ist mehr vorgezeichnet. Das hat auch einen großen Vorteil. Niemand muss seine Karriere bis zum Schluss durchplanen. Heute zählt zu den wichtigsten Soft Skills, offen zu bleiben. Ich wollte eigentlich Richterin werden, doch im Referendariat habe ich schnell festgestellt, dass es nicht mein Ding ist, mich durch Aktenberge zu wühlen. Damit war der ursprüngliche Berufswunsch rasch abgehakt und ich landete mit meiner Expertise „Arbeitsrecht“ im Personalwesen. Dort wiederum habe ich schnell gecheckt, dass die Aufgaben meiner Chefs deutlich sexier waren als meine, einfach, weil sie mehr Gestaltungsfreiheit hatten als ich. Das weckte meinen Ehrgeiz. Ich wagte später einen Branchenwechsel von der Hochtechnologie in die Medien und wurde zur Vorständin in einem MDax-Konzern. Und das, obwohl ich im Studium noch gar nicht wusste, dass es Vorstände überhaupt gibt.

SEIEN SIE MUTIG! Heute weiß ich, dass man die Karriereleiter nicht hochklettert, wenn man auf der Stelle steht und immer nur einen Job macht, den man schon kann. Nutzen Sie die Möglichkeit, in neue Aufgaben reinzuwachsen. Leider denken Frauen häufig, sie könnten einen Job erst übernehmen, wenn sie dafür 23 Weiterbildungen gemacht hätten. Das war bei mir nicht anders. Ich habe mich durch ein ansehnliches Angebot an Weiterbildungen gefräst – Master in Deutschland, Zusatzstudium in Harvard, Kurse an wichtigen internationalen Business Schools, Coaching-Ausbildung. Und was haben meine männlichen Kollegen gemacht? Nichts davon! Während ich in den Kursen saß, sind sie fröhlich befördert worden und haben die nächste Sprosse der Leiter erklommen. Damit Sie mich nicht missverstehen: Weiterbildung ist in jedem Fall sinnvoll, aber Mut und Zuversicht in die eigene Lernfähigkeit ist noch wichtiger.

Werden Sie selbst tätig: If you don’t blow your horn, who will?!

BLEIBEN SIE AUTHENTISCH! Zu Beginn meiner Karriere wurde mir gesagt: „Heidi, du lachst zu viel“, „Zieh dich nicht so bunt an.“ Heute ist das Äußere ja kaum mehr Thema, aber damals habe ich gemeint, mich anpassen zu müssen. Ich habe mir ein paar graue und schwarze Hosenanzüge zugelegt und versucht, mein heiteres Wesen zu zügeln. Doch ich habe schnell festgestellt, dass ich das nicht bin. Ich habe von Haus aus eine warme Seite und versuche, ein angenehmes Miteinander zu gestalten. Ich kann herzlich sein und trotzdem ein schlaues Oberstübchen haben. Beides schließt sich ja nicht aus. Eine britische Kollegin machte mir einmal ein Kompliment, das mich sehr gerührt hat: „Heidi, you have a mind like a laser and a heart of gold.“ Durchsetzungsstark zu sein und dabei menschlich zu bleiben, das war immer meine Intention. Es gibt sogar auch Studien, die sagen, dass Frauen, die schlau und stark sind, in ihrer Art warm sein müssen, um im Job reüssieren zu können.

LASSEN SIE SELBSTZWEIFEL ZU! Ich höre oft von Menschen, dass sie viel selbstsicherer sein wollen. Quasi über Nacht. Besser ist es, die Unsicherheit zu akzeptieren und zu erforschen und dann zu üben, was verunsichert. Denn nur wer Selbstzweifel hat und auch mal unsicher ist, reflektiert über sich und seine Beziehung zu anderen. Sogar Männer, die eher ab und an wie Lautsprecher auftreten, haben Selbstzweifel. Sie geben sie bloß nicht zu, zumal solche Gefühle zu zeigen für Männer noch weniger akzeptiert wird. Wenn Sie also merken, dass Sie in manchen Situationen – wie dem Sprechen vor großer Runde – unsicher sind, suchen Sie sich Hilfe und üben Sie. Oft reicht es, solche Szenarios im geschützten Raum durchzuspielen. Mit den positiven Erfahrungen gewinnen Sie an Sicherheit.

SUCHEN SIE SICH SUPPORT! Wer im Job weiterkommen will, braucht auch im engsten Umfeld moralische Unterstützung, egal ob im Freundes- oder Familienkreis. Ich sprach kürzlich mit zwei Start-up-Unternehmerinnen. Während die eine berichtete, ihr Elternhaus und ihre Freunde würden mit Unverständnis und Ablehnung auf ihre Ambitionen reagieren und auch mit ihrem Unmut über abgesagte Treffen nicht hinter dem Berg halten, erntet die andere viel Verständnis und großen Zuspruch. Solch ein positives Feedback bringt den Drive, der in besonders arbeitsintensiven Phasen regelrecht Flügel verleiht.

SPRECHEN SIE ÜBER IHRE ERFOLGE! In Sachen Selbstmarketing haben viele Frauen noch Nachholbedarf. Ich spreche in diesem Zusammenhang gern vom Prinzessinnensyndrom, das tief in uns steckt. Wir Frauen wollen entdeckt werden vom weißen Ritter. Nach dem Motto: Die anderen müssen doch sehen, was ich kann und was ich leiste. Aber leider funktioniert das nicht, zumindest nicht immer. Deshalb rate ich: Werden Sie selbst tätig: If you don’t blow your horn, who will?! Und um nach draußen sichtbar zu werden, empfehle ich das Business-Portal LinkedIn. So werden auch Headhunter auf Sie aufmerksam.

ALLES HAT SEINEN PREIS! Wir Frauen denken immer, wir müssten jede Sache perfekt meistern. Die Rolle der Mutter, der Mitarbeiterin, der Chefin. Ich würde mir wünschen, dass wir Schluss machen mit der Illusion, dass man ständig alles zu 100 Prozent hinbekommt. Das ist nämlich nicht der Fall. Fakt ist, dass jede Entscheidung einen Preis hat. Wenn ich – in meiner Position als Vorständin – unbedingt am Laternenumzug meines Sohnes teilnehmen wollte, dann tat ich das, im Wissen, dass mein Chef sauer sein würde. Das ließ er mich dann auch spüren und ich musste dafür erst mal wieder gut Wetter machen. Gleichzeitig kam es vor, dass ich aufgrund eilig einberufener Konzernmeetings nicht bei einem Fußballspiel meines Sohnes dabei sein konnte oder einen Städtetrip mit meinem Mann canceln musste. Natürlich führten solche Absagen zu Enttäuschungen, bei meinem Sohn, aber auch bei meinem Mann. Unterdessen gab es wiederum Phasen, die weniger stressig waren – und damit Zeit für Quality Time. Man wird nie alle zufriedenstellen können, doch es zählt, dass es unterm Strich passt.

Ich würde mir wünschen, dass wir Schluss machen mit der Illusion, dass man ständig alles zu 100 Prozent hinbekommt.