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Masterarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2,2, , Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Masterarbeit setzt sich mit dem Thema Funktionsverbgefüge im Deutschen und im Arabischen auseinander. Sie ist eine theoritisch-empirische Studie. Sie untersucht und analysiert die FVG in den beiden Sprachsystemen auf der semantischen, morpho-syntaktischen, pragmatischen und kommunikativen Ebene. Der Vergleich dient zur Ermittlung der Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen FVG im Deutschen und im Arabischen. Das Ergebnis des Vergleichs setzt sich zum Ziel, im Bereich der Übersetzung, der Lexikographie und des Fremdsprachenunterrichts einen Beitrag zu leisten.
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Veröffentlichungsjahr: 2016
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Inhaltsverzeichnis
1.I] Theoretischer Teil
1.1. 1. Einleitung:
1.2. 2. Phraseologie
2.1. Zum Begriff Phraseologie
2.2. Kriterien der Phraseologismen:
1.3. 3. Funktionsverbgefüge:
3.1. Definition:
3.2. Form der FVG
3.3. Bedeutung der FVG
3.4. Abgrenzung: Sind FVG syntaktisch frei oder phraseologich?
1.4. 4. Syntaktische Merkmale der FVG
4.1. Herkunft des nominalen Bestandteils
4.2. Paraphrasierbarkeit und Substituierbarkeit:
4.3. Kommutationsverhältnis zwischen FV und NFVG
4.4. Anaphorisierbarkeit und Erfragbarkeit
4.5. Artikelgebrauch und Numerus Singular/Plural
4.6. Erweiterung des Substantivs durch adjektivische Attribute und Negation:
4.7. Stellungseigenschaften
4.8. Sonstige Kriterien
4.9. Zusammenfassung
1.5. 5. Die Valenz des FVGs (obligatorisch/fakultativ)
5.1. Obligatorische und fakultative Elemente
5.2. Semantisch notwendige adjektivische Attribute
5.3. Wahl der Präposition
1.6. 6. Schwerpunkt der FV vs. Vollverben
2.II] Praktischer Teil
2.1. 7. Funktionsverbgefüge Im Arabischenبنية الفعل العماد
7.1. Einleitung
7.2.Arabische Termini für FV:
2.2. 8. Gegenüberstellung:
2.3. 9. Äquivalenz :
9.1. Definition
9.2. Quantitative Äquivalenz:
9.3. Qualitative Äquivalenz:
9.4. Ermittlung des Äquivalenzgrads
9.5. Tabelle
9.6. Auswertung der Tabelle:
2.4. 10. Schlussfolgerung
3.Literaturverzeichnis :
Die vorliegende Arbeit ist eine vergleichende Studie im Rahmen der interlingualen kontrastiven Sprachwissenschaft. Das Thema ist - wie der Titel lautet – „Funktionsverbgefüge im Deutschen und im Arabischen, Versuch eines Vergleiches“. Nomen-Verb-Verbindungen solcher Art in Bewegung kommen, Protest erheben, zur Diskussion stellen werden Funktionsverbgefüge, und die Verben, die in solchen Verbindungen auftreten, Funktionsverben genannt. Diese Verbindungen weisen stets ähnliche morphologische Formen und ähnliche syntaktische Strukturen auf bzw. haben die Eigenschaft der morphosyntaktischen Festigkeit. Deswegen können die FVG als Phraseologismen betrachtet und untersucht werden. Sie werden zur Phraseologie im weiteren Sinne gezählt, dies weil sie zwei Kriterien von Phraseologismen erfüllen: Polylexikalität und Festigkeit. Die Tendenz zum Nominalstil in der deutschen Gegenwartsprache, vor allem in der Fachsprache erfordert, dass auf dem Gebiet (FVG) mehr Forschungen angestellt werden sollen und zwar nicht nur einzelsprachlich sondern auch interlingual vergleichend.
Diese Arbeit hat die Aufgabe, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen deutschen und arabischen FVG zu ermitteln und zu untersuchen. Sie setzt sich zum Ziel, im Bereich der Übersetzung, der Lexikographie und des Fremdsprachenunterrichts einen Beitrag zu leisten.
Zu diesem Zweck wird es versucht, zunächst FVG im deutschen relativ ausführlich darzustellen, damit man sich über das Untersuchungsgebiet einen umfassenden Überblick verschafft. Es folgt eine semantisch-syntaktische Gegenüberstellung der FVG in beiden Sprachen. Diese Gegenüberstellung dient schließlich zur Feststellung von Äquivalenz und deren Grad.
Die vorliegende Arbeit teilt sich in zwei Teile: Ein theoretischer und ein praktischer Teil. Der theoretische Teil befasst sich mit theoretischen Begriffen, wie Phraseologie, FVG und andere theoretische Termini. Das soll die Grundlage des anschließenden Vergleiches legen. Der praktische Teil gibt einen Überblick über FVG im Arabischen mit den arabischen Termini. Im Anschluss daran erfolgen eine semantische und eine syntaktische Gegenüberstellung der FVG in den beiden Sprachen.
Beim Vergleich werden vornehmlich arabische FVG, die zum Ausdruck von Emotionen und Gefühlen fungieren, herangezogen. Diese Klasse von arabischen FVG hat Elhannach schon systematisch gegliedert und beschrieben. Deswegen ist es sinnvoll, dabei vom Arabischen auszugehen. Schließlich erfolgt die Ermittlung von Äquivalenz und deren Grad. Zu diesem Zweck werden die deutschen FVG und ihre Entsprechungen im Arabischen, wie sie im Schregle vorkommen, aufgelistet. Dann wird der Äquivalenzgrad im Hinblick auf bestimmte Äquivalenzparameter bestimmt.
Der im lexikalischen System einer Sprache gegebene Bereich, der aus Phraseologismen bzw. phraseologischen Einheiten besteht, heißt Phraseologie. Die Phraseologismen sind phraseologische Einheiten des Lexikons, die polylexikalisch sind bzw. aus zwei oder mehr Wörtern bestehen, und die Bedeutung eines Einzellexems haben können. Die Phraseologie ist eine linguistische Teildisziplin, die sich mit Phraseologismen befasst.[1]
Die Phraseologie als sprachwissenschaftliche Teildisziplin ist im deutschsprachigen Raum relativ jung. Die ersten Untersuchungen in diesem Bereich wurden von der russischen Sprachwissenschaft gemacht, die als Vorfahr dieser Teildisziplin betrachtet wird. Die russischen Linguisten haben mit der Erforschung der Phraseologie schon in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. begonnen. Die russische Phraseologieforschung gab den deutschsprachigen Linguisten die ersten Impulse, um sich mit diesem sprachwissenschaftlichen Gebiet auseinanderzusetzen. So entstand eine sprachwissenschaftliche Wende, die sich seit Anfang der siebziger Jahre sowohl im deutschsprachigen Raum als auch in mehreren europäischen Ländern mit Phraseologie beschäftigte. Die Phraseologieforschung fand zu dieser Zeit ein breites Interesse, wobei zahlreiche Linguisten diesem Bereich ihr Interesse widmeten.[2]
Palm definiert die Phraseologie als
„die Wissenschaft oder Lehre von den festen Wortverbindungen einer Sprache, die im System und Satz Funktion und Bedeutung einzelner Wörter (Lexeme) übernehmen können.“[3]
Nach ihr dienen Phraseologismen zur Erweiterung des Wortschatzes einer Sprache. Diese Bereicherung erfolgt durch die Verbindung zwischen den verschiedenen Wortklassen. Die Phraseologismen bringen vorzugsweise die menschlichen Emotionen, mentalen Größen, Einstellungen, (negativen) Verhaltensweisen zum Ausdruck.[4]
Wann ist von phraseologischen Einheiten die Rede und wann werden die Wortverbindungen phraseologisch?
Folgendes Zitat von Burger gibt uns Antwort:
„Phraseologisch ist eine Verbindung von zwei oder mehr Wörtern dann, wenn (1) die Wörter eine durch die syntaktischen und semantischen Regularitäten der Verknüpfung nicht voll erklärbare Einheit bilden, und wenn (2) die Wortverbindung in der Sprachgemeinschaft, ähnlich wie ein Lexem, gebräuchlich ist.“[5]
Es ist zunächst zwischen Phraseologismen im engeren und im weiteren Sinne zu unterscheiden.
„Phraseologismen im engeren Sinne sind durch das Merkmal der Idiomatizität gekennzeichnet und sind satzgliedwertig“.[6]
Die Phraseologie im engeren Sinne befasst sich ausschließlisch mit Idiomen bzw. Phrasemen, die eine zentrale Unterklasse innerhalb dieses Bereichs bilden. Palm grenzt die Phraseologie im engeren Sinne überzeugend ein, indem er sie folgendermaßen definiert hat:
„Als zentrale Gruppe der phraseologischen Einheiten, Phraseme oder Idiome definieren wir […] nicht satzwertige Wortgruppen mit unterschiedlicher syntaktischer Struktur und mehr oder weniger ausgeprägter Umdeutung der Komponenten […]. Ein Phrasem hat die Minimalstruktur einer Wortgruppe, d.h. es besteht aus mindesten zwei Einheiten des lexikalischen Systems, Lexemen (Wörtern). Die Verknüpfung dieser Lexeme kann regulär oder irregulär sein. Regulär verknüpfte Phraseme haben in der Regel auch eine Bedeutung als freie Wortgruppe.“[7]
Die Phraseologismen im weiteren Sinne weisen alle Arten von festen Wortverbindungen, sei es mit Satzgliedcharakter, Satzcharakter oder Textcharakter auf und schließen Kollokationen, Sprichwörter und formellhafte Texte ein. Routineformeln werden nach Grad der Idiomatizität teils den Idiomen teils den Kollokationen zugerechnet.[8] Palm aber rechnet die Sprichwörter und Funktionsverbgefüge nicht zu den Phrasemen und damit zu den Phraseologismen im weiteren Sinne.
Die festen Wortverbindungen, die diesem Bereich angehören und als phraseologische Einheiten charakterisiert werden, sollen bestimmte Merkmale aufweisen. Diese Merkmale dienen zur Abgrenzung der phraseologischen Einheiten gegenüber den anderen freien Wortverbindungen und zu ihrer Identifikation im Sprachsystem.
Die Merkmale selber sind in der Literatur terminologisch uneinheitlich, jedoch weisen sie inhaltlisch große Ähnlichkeiten auf. Ich beziehe mich im Folgenden auf Burger, der drei Kriterien nennt[9]:
Polylexikalität
Festigkeit
Idiomatizität
Es wird kurz auf die jeweiligen Kriterien eingegangen.
a) Polylexikalität:
Burger definiert sie wie folgt: „Der Phraseologismus besteht aus mehr als einem Wort“.[10]
Dieses Kriterium ist leicht definierbar. Die Phraseologismen sind polylexikalisch, d. h. sie bestehen mindestens aus zwei Wörtern. Die Minimalstruktur der Phraseologismen ist eine aus zwei Wörtern bestehende Verbindung.