Fuß Schmerzen selbst behandeln - Dr. med. Petra Bracht - E-Book

Fuß Schmerzen selbst behandeln E-Book

Dr. med. Petra Bracht

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Beschreibung

Jeder zweite Erwachsene klagt über Fußschmerzen. Eigentlich kein Wunder, da auf ihnen unser gesamtes Körpergewicht lastet. Dennoch: häufige und wiederkehrende Schmerzen in den Füßen schränkt die Lebensqualität stark ein. Schmerzspezialist Roland Liebscher-Bracht hat zusammen mit seiner Frau, der Ärztin Dr. Petra Bracht, eine einzigartig wirkungsvolle Methode gegen solche Schmerzen entwickelt. Dieses neue praktische Übungsbuch setzt die erfolgreiche Reihe fort, in der mehrere Spiegel-Bestseller zu anderen Schmerzregionen wie Rücken, Knie oder Ischias erschienen sind. Mit der Erfahrung aus über 30-jähriger Forschung und therapeutischer Praxis erklären die Autoren, warum die Entstehung vieler Schmerzen bisher falsch verstanden wurde. Die wahre Ursache sind meist zu hohe Spannungen der Muskeln und Faszien. Mit einem hoch effizienten, speziell entwickelten Übungsprogramm aus Light-Osteopressur, Dehnungs- und Kräftigungsübungen sowie Faszien-Rollmassage leitet Roland Liebscher-Bracht persönlich die Selbstbehandlung an. Was dieses Buch bietet: - Verstehen, wie Fußschmerzen entstehen und warum herkömmliche Therapien meist nicht dauerhaft helfen - Akute Schmerzen spontan durch Selbstbehandlung auflösen - Das einzigartige speziell entwickelte Liebscher & Bracht Übungsprogramm - Auf Dauer beweglich und schmerzfrei bleiben 

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 183

Veröffentlichungsjahr: 2025

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IMPRESSUM

eBook: © 2025 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Grillparzerstraße 8, 81675 München

GU ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Die automatisierte Analyse des Werkes, um daraus Informationen insbesondere über Muster, Trends und Korrelationen gemäß § 44b UrhG (»Text und Data Mining«) zu gewinnen, ist untersagt.

www.gu.de/kontakt|[email protected]

ISBN 978-3-8338-9778-8

1. Auflage 2025

GuU 8-9778 11_2025_02

DIE BÜCHERMENSCHEN HINTER DEM PROJEKT

Verlagsleitung: Eva Dotterweich

Projektleitung: Christof Klocker

Lektorat: Sylvie Hinderberger

Fotoproduktion: by Liebscher & Bracht

Covergestaltung: ki36 Editorial Design, München, Sabine Krohberger

eBook-Herstellung: Klara Wimmer

BILDNACHWEIS

Coverabbildung: seidldesign, Katharina Werner

Illustrationen: Florian Hauer

Fotos: Shutterstock; Stocksy; Katharina Werner

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WARUM UNS DAS BUCH BEGEISTERT

Petra und Roland zeigen, wie viel wir selbst gegen Schmerzen tun können. Ihre Therapie Ist ein echte Gamechanger.

Eva Dotterweich, Verlagsleitung

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,

wie wunderbar, dass du dich für ein Buch von GU entschieden hast! In unserem Verlag dreht sich alles darum, dir mit gutem Rat dein Leben schöner, erfüllter und einfacher zu machen. Unsere Autorinnen und Autoren sind echte Expertinnen und Experten auf ihren Gebieten, die ihr Wissen mit viel Leidenschaft mit dir teilen. Und unsere erfahrenen Redakteurinnen und Redakteure stecken viel Liebe und Sorgfalt in jedes Buch, um dir ein Leseerlebnis zu bieten, das wirklich besonders ist. Qualität steht bei uns schon seit jeher an erster Stelle – jedes Buch ist von Büchermenschen für Buchbegeisterte gemacht, mit dem Ziel, dein neues Lieblingsbuch zu werden.

Deine Meinung ist uns wichtig, und wir freuen uns sehr über dein Feedback und deine Empfehlungen – sei es im Freundeskreis oder online.

Viel Spaß beim Lesen und Entdecken!

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WICHTIGER HINWEIS

Die Gedanken, Methoden und Anregungen in diesem Buch stellen die Meinung bzw. Erfahrung des Verfassers dar. Sie wurden vom Autor nach bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für persönlichen kompetenten medizinischen Rat. Jede Leserin, jeder Leser ist für das eigene Tun und Lassen auch weiterhin selbstverantwortlich. Weder Autoren noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

FUSSSCHMERZEN SELBST BEHANDELN

MIT DER LIEBSCHER & BRACHT-METHODE:

Die wahren Ursachen der Fußschmerzen erkennen

Das Gefühl der Hilflosigkeit beenden

Sicherheit im Umgang mit dem eigenen Körper entwickeln

Fußschmerzen selbst lindern und dauerhaft loswerden

Wieder in Schwung und Bewegung kommen

Neue Lebensfreude und Lebensqualität gewinnen

Kraft und Flexibilität in den Füßen aufbauen

Endlich den Spaß am Sport wiederfinden

Bis ins hohe Alter frei von Fußschmerzen bleiben

Wir wollen, dass alle Menschen wissen, was sie tun können, um ein langes, schmerzfreies Leben in bester Gesundheit und voller Beweglichkeit zu führen. Unser besonderes Anliegen dabei: den Menschen das Wissen zu vermitteln, wie sie sich selbst helfen können, und sie zu motivieren, es einfach auszuprobieren.

Roland Liebscher-Bracht

studierte Wirtschaftsingenieurwesen Fachrichtung Maschinenbau, trainierte und unterrichtete aber sein Leben lang asiatische Kampf- und Bewegungskunst. Das versetzte ihn in die Lage, zusammen mit seiner Frau eine völlig neue, hochwirksame Schmerztherapie zu entwickeln. Seit 2007 bilden sie Ärzte, Heilpraktiker, Physiotherapeuten und Quereinsteiger, die im Gesundheitsbereich tätig werden möchten, in dieser Liebscher & Bracht Therapie aus. Mittlerweile behandeln einige Tausend Partner-Therapeuten in Deutschland, Österreich, der Schweiz und punktuell auf der ganzen Welt nach ihrer Methode.

Dr. med. Petra Bracht

ist Ärztin für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren. Sie arbeitet seit beinahe 40 Jahren als Ernährungs- und Orthomolekularmedizinerin. Oberstes Ziel ihrer Behandlungsweise ist es, die gewaltigen Selbstheilungsmechanismen ihrer Patienten zu aktivieren, die zu Schmerzfreiheit und Gesundheit führen. Die größte Wirkung erzielt sie mit der Optimierung der Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten ihrer Patienten.

GUTE AUSSICHTEN!

Sehr viele Menschen haben Probleme mit ihren Füßen. Sie verspüren zum Beispiel brennende oder dumpfe Schmerzen, haben Schwierigkeiten, den Fuß abzurollen, bei jedem Schritt »schießt« ein Stich in die Ferse, die Gelenke sind gerötet und dick und passendes Schuhwerk zu finden, wird auch immer schwieriger.

Die herkömmliche Medizin bietet dagegen kaum nachhaltige Therapien. Schmerzmittel, Kältetherapie, Fußbäder, orthopädische Einlagen, ja sogar Operationen sorgen meist nur für eine begrenzte Zeit für Schmerzfreiheit.

Aus unserer Sicht sind die herkömmlichen Annahmen über Fußschmerzen dringend überholungsbedürftig, denn sie entstehen ganz anders als gemeinhin vermutet. Nicht selten sind zu hohe muskuläre Spannungen und unnachgiebige Faszien beteiligt – in den Füßen selbst, aber auch in den Unterschenkeln. Sie entstehen beispielsweise durch sich wiederholende Bewegungsabläufe im Alltag oder einseitige Belastungen wie durch eine falsche Körperhaltung oder intensive sportliche Belastung. Dieses Wissen ist die Grundlage dafür, die Schmerzen zu lindern oder zu beseitigen.

Wir zeigen Ihnen in diesem Ratgeber, wie Sie mithilfe der Technik Light-Osteopressur, mit Körperübungen, der Faszien-Rollmassage und speziell für diese Methoden entwickelten Hilfsmitteln Ihre Fußschmerzen selbst lindern und ihnen vorbeugen sowie Probleme schnell in den Griff bekommen – und das auf völlig natürliche Weise ohne Schmerzmittel und Operationen.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und Freude an Ihrer Schmerzfreiheit und an der neuen »Leichtigkeit« in den Füßen!

ENDLICH WIEDER SCHMERZFREI

Egal, ob Sie regelmäßig unter Fußschmerzen leiden oder nur ab und zu, ob die Schmerzen drückend, stechend oder pulsierend sind und eher an der Ferse, im Mittelfuß oder im Bereich der Zehen auftreten: Wir wissen, dass Sie eine gute Chance haben, diese Leiden selbstbestimmt abzustellen.

WENN JEDER SCHRITT SCHMERZT

Unsere Füße tragen uns im wahrsten Sinn des Wortes durchs Leben. Dabei lastet durch unseren aufrechten Gang das gesamte Körpergewicht auf ihnen, genauer gesagt auf den Fußgelenken. Das obere Sprunggelenk ist sogar das am stärksten beanspruchte Gelenk unseres Körpers überhaupt.

Das obere Sprunggelenk funktioniert wie ein Scharnier und ermöglicht es uns somit, den Fuß zu heben und zu senken. Das untere Sprunggelenk dagegen garantiert optimale Drehbewegungen. Arbeiten beide perfekt zusammen, können wir unseren ganzen Körper ausbalancieren und beispielsweise ohne Probleme auf einem unebenen Boden laufen, ohne ins Wanken zu geraten. Allerdings sind daran neben den Gelenken auch noch andere Körperteile und -bereiche beteiligt.

DIE KUNST DES AUFRECHTEN GANGS

Bei jedem Schritt setzen wir erst die Ferse auf, rollen dann über den ganzen Fuß ab, bis sich schließlich die Zehen wieder vom Boden lösen. Die Achillessehne, die stärkste Sehne in unserem Körper, puffert dabei jeden einzelnen Schritt wie eine Feder ab. Heben wir die Fersen für den nächsten Schritt wieder an, wird Energie aus der Federbewegung frei und verleiht uns neuen Schwung. Dieser Mechanismus sorgt dafür, dass wir uns kraft- und energieschonend fortbewegen können.

Was erschwerend dazukommt: Wenn wir einen Fuß anheben, liegt der Körperschwerpunkt einen Moment lang nicht mehr über der Standfläche. Die Tatsache, dass wir trotzdem nicht umfallen, verdanken wir den Muskeln im Fuß, in den Beinen und im Rumpf, die im richtigen Moment aktiviert werden und uns damit stützen.

Ein ausgeklügeltes Zusammenspiel

Dass wir beim Laufen nicht umkippen, liegt auch an den zahlreichen Sinnesrezeptoren, die wie Messfühler an der Fußsohle sowie den Muskeln und Faszien sitzen und die das Gehirn ständig mit Informationen über die jeweilige Druckbelastung und unsere Lage im Raum versorgen. Das Gehirn ergänzt diese Daten mit den Informationen, die das Auge und der Gleichgewichtssinn ihm liefern, und koordiniert so jede einzelne unserer Bewegungen und auch jeden unserer Schritte.

Kleiner Ausflug in die Anatomie

Der Fuß wird in drei Bereiche unterteilt: die Zehen, den Mittelfuß und die Fußwurzel (siehe Illu Seite 10).

Das Skelett des Fußes wird aus sieben Fußwurzeln, fünf Mittelfußknochen und 14 Knöchelchen, die die Zehen formen, gebildet. Wären all diese Knochen einfach starr miteinander verwachsen, könnten wir nicht geschmeidig abrollen, würden ständig umknicken und die Belastung für Knie und Hüfte wäre deutlich höher. Deshalb sorgen nahezu 30 Gelenke, 60 Muskeln, 100 Bänder und 200 Sehnen dafür, dass alles reibungslos läuft – im wahrsten Sinn des Wortes. Sie ermöglichen präzise Bewegungen und sorgen gleichzeitig dafür, dass unsere Füße viel Belastung aushalten und abfedern.

An der Fußsohle spannt sich zwischen den zahlreichen Muskeln und der Haut eine Sehnenplatte aus Bindegewebe – sie wird Plantarfaszie oder Plantaraponeurose genannt (plantar bedeutet so viel wie »zur Fußsohle gehörend«). Die Plantarfaszie ist mit der Haut der Fußsohle verwachsen und damit nicht verschiebbar. Das ermöglicht nicht nur einen sicheren Stand, sondern stabilisiert auch das Längsgewölbe im Fuß. Zwischen den Fasern der Plantarfaszie befindet sich außerdem ein Fettgewebepolster, das Stöße zusätzlich dämpfen kann.

Die Oberseite des Mittelfußes wird als Fußrücken (auch Spann oder Rist) bezeichnet. Er reicht vom Schienbeinansatz bis zu den Zehen.

Das Skelett unserer Füße besteht aus 26 Knochen, dazu kommen weitere, meist im Bereich der Gelenke in die Sehnen eingebettete kleine Knochen (Sesambeine). Sie sind durch Gelenke miteinander verbunden und werden durch Bänder gehalten.

Bei so vielen »Einzelteilen« kann natürlich schnell mal etwas aus dem Lot geraten. Entsprechend anfällig ist das ausgeklügelte System auch für Verletzungen, Einseitigkeiten und Überlastungen. Verschleiß an den Fußgelenken, Fehlstellungen, Deformationen und damit einhergehende Schmerzen sind die Folge.

WAS DIE PROBLEME BEREITET

Die Ursache für Schmerzen in den Füßen sind häufig multifaktoriell. Das heißt, dass ein Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren zu den Beschwerden führt. In vielen Fällen kommt es zu einer Art Kettenreaktion, weil die Balance im Fuß durch eine Fehlstellung der Füße, einzelner Zehen oder Verspannungen gestört ist, was dann quasi automatisch weitere Beschwerden nach sich zieht. Auch Fehlstellungen der Beinachse, wie X- oder O-Beine, können das Abrollverhalten des Fußes beeinflussen und damit zu einer ungleichen Belastung führen. Zahlenmäßig die wohl geringste Rolle spielen hier Verletzungen der Fußknochen oder der Fußmuskulatur sowie neurologische Erkrankungen oder Störungen – beispielsweise Morbus Charcot-Marie-Tooth oder ein Schlaganfall mit einseitiger Lähmung, die eine Schwächung der Muskulatur zur Folge haben und sich bis in den Fuß hinab manifestieren können.

Tätigkeiten oder Sportarten, die eine erhöhte Belastung der Gelenke hervorrufen oder Muskeln und Faszien unter dauerhaften Stress setzen, haben hier schon mehr Gewicht (Beispiele dafür sind Balletttanz oder Stop-and-go-Sportarten wie Basketball). Dasselbe gilt, wenn die Intensität oder Frequenz des Trainings zu schnell gesteigert wird, weil dann zum Beispiel die Achillessehne nicht genug Zeit hat, sich anzupassen.

Durch schwaches Bindegewebe geraten die Fußknochen ebenfalls leichter aus der Bahn. Viele Menschen mit einer Bindegewebsschwäche haben beispielsweise einen Spreizfuß oder zumindest eine starke Neigung dazu. Schwaches, weil untrainiertes Gewebe macht Gelenke und Knochen zudem anfälliger für Verletzungen – eine normale Belastung wird so schnell zur Überlastung.

Die Faszien als eigentlich elastischer Teil des Bindegewebes betrifft dies ebenfalls. Sie bilden sich nicht nur zurück, sondern werden zudem immer unflexibler, versteifen zunehmend und entwickeln zu hohe Zugspannungen, was zu Fehlstellungen der Zehen oder sogar ganzer Gelenke führen kann, wie beim Hallux valgus.

Enge und Schuhe mit Absatz (vor allem High Heels, aber auch weniger hohe) setzen dem allem noch das i-Tüpfelchen auf. Sie stören die Biomechanik in den Fußgelenken, schränken auf Dauer die Zehenfreiheit ein, strapazieren die Fußmuskeln sowie die Zehenballen und setzen die Achillessehne unnötigem Stress aus, indem sie diese verkürzen lassen. Schuhe, umso mehr sie einengen und stützen, mindern immer stärker die Fähigkeit der Füße, uns beschwerdefrei durchs Leben zu tragen. Die eigentlich gut gemeinte Dämpfung und Stabilität von Schuhen führt unserer Erfahrung nach dazu, dass die Füße ihre gesunde Funktion einbüßen. Und eine Studie zeigt, dass Füße, die häufig in Schuhen mit hohen Absätzen stecken, ein flacheres Quergewölbe und häufiger Fehlstellungen mit Fehlbelastungen aufwiesen als die Füße einer Vergleichsgruppe, die eher absatzlose Schuhe trug.1

Unser Tipp: Kaufen Sie neue Schuhe immer abends. Wenn Sie den ganzen Tag auf den Beinen waren, sind Ihre Füße am Abend natürlicherweise breiter und durch die Belastung auch leicht angeschwollen. Was am Morgen noch gepasst hat, ist nun zu eng und drückt. Etwas größere Schuhe erlauben den Füßen, den Platz zu füllen, den sie bequem benötigen.

Das Hauptproblem: zu wenig Bewegung

Unserer Erfahrung nach sind Fußschmerzen aber vor allem eine Folge unzureichender oder einseitiger Bewegung. Bewegen wir die Füße nicht oder zu monoton, passen sich die Muskeln und vor allem die Faszien dem an, werden mit der Zeit immer unflexibler und »verkürzen«. Die Faszien sind nicht mehr geschmeidig und verfilzen regelrecht. Dadurch entsteht ein einseitiger Zug im Fuß. Die resultierende Muskel- und Faszienspannung geht über das normale Maß weit hinaus und sorgt so zum Beispiel dafür, dass Zehen sich verschieben oder Gelenkflächen so stark aufeinandergezogen werden, dass der Knorpel dazwischen mit der Zeit verschleißt.

Unebene Untergründe mit Wölbungen oder Rundungen, wie beispielsweise am Strand oder auf weichem Waldboden, kommen unseren Füßen heutzutage kaum mehr unter. Dabei wären sie ganz natürliches Trainingsterrain, weil sich der Fuß permanent an diese unterschiedlichen Böden anpassen könnte. Genau das ist das natürliche Alltagstraining, für das unsere Füße »konstruiert« sind. So wären immer wieder andere kleine Knochen, Muskeln und Sehnen gefordert. In zu engen Schuhen und auf zu ähnlichen Böden wird ein Fuß dagegen nicht vielfältig genug bewegt. Aus diesem Grund können einen sportlichen Läufer tatsächlich dieselben Beschwerden quälen wie einen »Bürostuhlakrobaten«.

Was noch dazu gerne vergessen wird bei der Behandlung von Fußschmerzen: Nicht nur der Zustand der intrinsischen Muskulatur, also der kleinen Muskeln, die Teile des Fußes und der Zehen miteinander verbinden, spielt eine Rolle. Es kommt genauso auch auf die Beschaffenheit und den Zustand der langen (extrinsischen) Muskeln an, die am Unterschenkel entspringen, über das Sprunggelenk hinwegziehen und bis zum Fuß oder sogar bis zu den Zehen reichen. Beispielsweise tragen sie in guter Funktion auch zu einem gesunden Längs- und Quergewölbe bei. Sie sind in unseren Augen ein äußerst wichtiger Ansatz bei der erfolgreichen Schmerzbehandlung. Mehr dazu erfahren Sie in den nächsten Kapiteln.

HERKÖMMLICHE BEHANDLUNGSWEGE

Weil wir unsere Füße Tag für Tag und Schritt für Schritt brauchen, schränken uns Schmerzen in diesem Bereich des Körpers besonders stark ein. Kein Wunder, dass Betroffene deshalb nach schnellen Lösungen suchen.

Viele Ärzte stehen entsprechend unter dem Druck, einen schnellen Behandlungserfolg erzielen zu wollen oder zu müssen. Auch aufgrund des Zeitdrucks werden jedoch die Wirksamkeit und die Nachhaltigkeit von Behandlungsmaßnahmen gerade bei diffusen Krankheitsbildern oft nur unzureichend überprüft. Das bedeutet: Nicht immer werden erst alle manuellen, nichtinvasiven Methoden ausprobiert, ehe zu starken Schmerzmitteln gegriffen wird oder gar eine OP erfolgt. Im Nachfolgenden finden Sie einen Überblick über konventionelle Behandlungsmethoden bei Fußschmerzen, die in der herkömmlichen Medizin immer wieder zum Einsatz kommen. Aber wie wirksam sind sie wirklich?

Schmerzmittel

Bei akuten Schmerzen können entzündungshemmende Salben oder Gele direkt auf die schmerzende Stelle aufgetragen werden. Diese enthalten Wirkstoffe wie Diclofenac oder Ibuprofen und können die Beschwerden kurzfristig lindern. Bei stärkeren Schmerzen verschreiben Ärzte manchmal auch Medikamente zur oralen Einnahme. Diese sollten jedoch nur zeitlich begrenzt und unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden, um mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden.

Doch egal, ob Schmerzsalbe oder Tabletten: Schmerzmittel sollten immer nur in Ausnahmefällen und niemals über einen längeren Zeitraum eingesetzt werden. Sie sorgen immer nur für eine vorübergehende Beschwerdefreiheit, beheben aber nie die wirkliche Schmerzursache. Vor allem oral eingenommene Schmerzmittel können zudem heftige Nebenwirkungen für den Magen-Darm-Trakt oder das Herz-Kreislauf-System haben.2

Manchmal werden auch Kortisonspritzen empfohlen, gerade bei Schmerzen im Mittelfuß, etwa bei Plantarfasziitis (siehe Seite 33 f.). Hier sollten Sie besonders achtsam sein, denn das Medikament birgt gewisse Risiken, weil es bei mehrfacher Anwendung die Sehnen auch spröde und rissig machen kann.

Orthopädische Hilfsmittel

Einlagen, spezielle Bandagen oder Schuhe mit Abrollhilfe sollen Sehnen entlasten, die Stabilität unterstützen, mögliche Fehlbelastungen ausgleichen oder Patienten das Gehen und damit den Alltag erleichtern. Allerdings schränken diese Produkte den Fuß meistens in seiner Beweglichkeit und in seiner natürlichen Funktion ein. Das kann zwar kurzfristig zu einer Schmerzlinderung führen. Langfristig sollte aber der gesamte Band- und Muskelapparat um den Fuß gedehnt und flexibel gestärkt werden, denn ansonsten können sich die Beschwerden sogar verstärken. Sie bieten demnach keine dauerhafte Lösung. Wir empfehlen vor allem, Bandagen nicht langfristig zu nutzen, sondern den Fokus auf die Flexibilisierung und Dehnung der Muskeln und Faszien zu legen. Unserer Erfahrung nach können all diese Hilfsmittel (Schritt für Schritt) weggelassen werden, wenn Betroffene regelmäßig unsere Engpassübungen machen und damit das fasziale Gewebe und die jeweiligen Muskeln bewusst pflegen.

SCHNELLE HILFE …

… bieten weite Schuhe, in denen die Füße angenehm Platz haben, sodass es nicht mehr zu schmerzhaften Druckstellen kommt. Auch das ein oder andere Hühnerauge (Clavus) lässt sich so vermeiden. Beides kann durchaus helfen, leichte Beschwerden zu lindern, beispielsweise bei einer Zehenfehlstellung. Allerdings: Die eigentliche Ursache wird auch durch bequeme Schuhe nicht behoben. Dazu braucht es mehr!

Physiotherapie und Fußgymnastik

Einige Betroffene bekommen Physiotherapie, ein Fußmuskeltraining oder auch Fußgymnastik verschrieben. Dort werden oft Übungen gemacht, bei denen der Patient zum Beispiel Dinge mit den Zehen aufheben soll, was die Muskulatur in den Füßen stärkt. Aus unserer Sicht kann dies unter Umständen als unterstützende Maßnahme hilfreich sein, um zum Beispiel den Druck auf bestimmte Nerven zu verringern. Allerdings ist die Ursache für den Schmerz nicht immer im Fuß selbst zu suchen. Wir legen bei unseren Übungen daher den Fokus vor allem auf die Dehnung und die gleichzeitige Kräftigung verkürzter und zu angespannter Muskelpartien. Mit das Beste daran ist: Sie können sie ganz ohne Rezept und Überweisung vom Arzt ausprobieren, jetzt gleich. Sie brauchen dafür nur auf Seite 88 vorzublättern.

Stoßwellentherapie

Dieses Verfahren arbeitet mit hochenergetischen Druckimpulsen, die die Durchblutung der Muskeln fördern, den Stoffwechsel im betroffenen Gewebe ankurbeln und auf diese Weise die Selbstheilungskräfte des Körpers unterstützen sollen. Allerdings ist die wissenschaftliche Wirkung nicht belegt.

Weiteres Minus: Viele Patienten empfinden die Therapie als sehr schmerzhaft, außerdem löst die ESWT die Schmerzursache nicht dauerhaft. Und die Kosten für diese Technik sind hoch, zumal meist mehrere Behandlungssitzungen notwendig sind. Sie werden von den meisten Krankenkassen, wenn überhaupt, erst nach erfolgloser konservativer Therapie von mindestens sechs Monaten übernommen.3

Unsere Engpassübungen dagegen können Sie völlig kostenfrei in den eigenen vier Wänden und noch dazu ohne quälende Stoßwellen ausprobieren.

Operationen

Der chirurgische Eingriff sollte immer die letzte Maßnahme des Behandlungskatalogs sein, dennoch sind selbst die komplizierten Operationen der Fußchirurgie in vielen Kliniken heutzutage längst Alltag.

Nicht dass Sie uns falsch verstehen: Es gibt selbstverständlich Operationen, die sinnvoll und notwendig sind. In sehr vielen Fällen ist das aber nicht der Fall. Und unserer Erfahrung nach kehren die Schmerzen früher oder später auch nach einer OP zurück – ganz offensichtlich bleibt also die eigentliche Ursache in den meisten Fällen weiterhin bestehen. Zudem bergen Operationen stets gewisse Risiken für Komplikationen. Und: Solch ein Eingriff ist meist unumkehrbar. Wenn ein Teil des Knochens entfernt wird, lässt sich das nicht mehr rückgängig machen. Auch die Phase nach der Operation ist nicht zu unterschätzen: Für den Eingriff sind ein Krankenhausaufenthalt und anschließend oft zahlreiche physiotherapeutische Behandlungen erforderlich. Mitunter fällt man für mehrere Wochen oder gar Monate im Job aus.

Probieren Sie daher zunächst besser, ob Sie Ihre Beschwerden mit unseren Übungen und weiteren konservativen Maßnahmen lindern können. Die meisten Operationen lassen sich dann vermeiden. Denn der Körper kann sich sehr oft selbst reparieren und seine volle Leistungsfähigkeit wiederherstellen.

Diese Einschätzung von uns wird neuerdings von der Techniker Krankenkasse geteilt, die 88 Prozent aller Operationen am Rücken, 58 Prozent der OPs an der Hüfte, 82 Prozent derjenigen am Knie und 93 Prozent der an den Schultern für unnötig hält.

ES BRAUCHT NEUE BEHANDLUNGSWEGE!

Dass viele herkömmlichen Behandlungsmethoden bei Fußschmerzen nicht langfristig wirksam sind, ist für uns ein deutliches Anzeichen dafür, dass die gängige Theorie der Schmerzentstehung nicht weit genug greift, vielleicht sogar (zumindest in Teilen) grundlegend falsch sein könnte. Die herkömmliche medizinische Lehrmeinung geht davon aus, dass die unterschiedlichen Arten von Fußschmerzen und die Fußpartien, an denen sie auftreten, von verschiedensten Schädigungen in dieser jeweiligen Region verursacht werden. Als grundlegend wichtig für die Therapie gilt daher, die genaue Schädigung zu diagnostizieren, wozu die Struktur mit den verschiedenen bildgebenden Verfahren so genau wie möglich untersucht wird. Leider aber muss dabei immer wieder festgestellt werden, dass die Art der Schmerzen nicht mit den Ergebnissen dieser bildgebenden Verfahren in Einklang zu bringen ist. Eins nämlich wird auf diesen Bildern nicht sichtbar und daher schlichtweg »übersehen«: die überhöhte Spannung der Muskeln und Faszien. Und deshalb spielen genau diese Spannungen in der medizinischen Ursachensuche so gut wie keine Rolle. Dabei sind gerade sie der Schlüssel zur erfolgreichen Behandlung von Fußschmerzen, wie Sie im Verlauf dieses Buches immer klarer erkennen werden.

DEM SCHMERZ AUF DER SPUR

Zu beschreiben, wie genau der Fuß wehtut, fällt den meisten Menschen deutlich schwerer, als wo es wehtut. Das ist aber kein Problem, denn anhand der Lage lassen sich ebenso Rückschlüsse über Art und Ursache der Schmerzen sowie mögliche Behandlungswege ziehen. Also: Wo haben Sie Fußschmerzen? Im Zehenbereich, im mittleren Bereich des Fußes oder eher rund um die Ferse?

Sobald Sie die Beschwerden genauer lokalisiert haben, können Sie gezielt schauen, was dahinterstecken könnte. Los geht es gleich auf der nächsten Seite mit Infos zu Schmerzen im vorderen Bereich des Fußes beziehungsweise der Zehen. Mehr zu Beschwerden im mittleren Teil des Fußes finden Sie ab Seite 25. Und um Fußschmerzen im Bereich der Ferse oder Achillessehne geht es ab Seite 32.

Wenn Sie der Ursache Ihrer Beschwerden erst einmal auf die Spur gekommen sind, können Sie ganz gezielt dagegen vorgehen. Wir haben eine ganze Reihe an Selbsthilfemaßnahmen entwickelt, um Ihnen die bestmögliche Hilfe zur Selbsthilfe bieten zu können. Mehr dazu ab Seite 68.

SCHMERZEN IM VORDEREN BEREICH DES FUSSES