G. F. Unger 2110 - G. F. Unger - E-Book

G. F. Unger 2110 E-Book

G. F. Unger

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Beschreibung

Es war schon spät am Abend, als ich die Brücke erreichte. Das geschah ziemlich unerwartet. Man kam aus einer Schlucht heraus und war auch schon an der Brücke. Der Whisky River hatte sich tief in den Boden gefressen in all den Jahrtausenden. Er war noch voller Felsblöcke, und ein besonders großer Felsen diente der Brücke als Mittelpfeiler. Es war eine starke Brücke, über die auch schwerste Frachtwagen fahren konnten.
Als ich auf der Brücke ritt und die starken Planken unter den Hufen meines Pferdes zu dröhnen begannen, trat drüben ein Mann aus dem Zollhaus. Er ging bis zur Schranke vor, und ein zweiter Mann erschien in der offenen Tür und lehnte sich lässig an den Türpfosten.
Ich ritt bis zur Schranke, die noch geschlossen war, und nickte dem Mann zu, der dort wartete.
Er war hart. Dies sah ich sofort. Er gehörte zu jener Sorte, die ihren Colt vermietete ...


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Seitenzahl: 156

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Inhalt

Cover

Die große Beute

Vorschau

Impressum

Die große Beute

Es war schon spät am Abend, als ich die Brücke erreichte. Das geschah ziemlich unerwartet. Man kam aus einer Schlucht heraus und war auch schon an der Brücke. Der Whisky River hatte sich tief in den Boden gefressen in all den Jahrtausenden. Er war noch voller Felsblöcke, und ein besonders großer Felsen diente der Brücke als Mittelpfeiler. Es war eine starke Brücke, über die auch schwerste Frachtwagen fahren konnten.

Als ich auf der Brücke ritt und die starken Planken unter den Hufen meines Pferdes zu dröhnen begannen, trat drüben ein Mann aus dem Zollhaus. Er ging bis zur Schranke vor, und ein zweiter Mann erschien in der offenen Tür und lehnte sich lässig an den Türpfosten.

Ich ritt bis zur Schranke, die noch geschlossen war, und nickte dem Mann zu, der dort wartete.

Er war hart. Dies sah ich sofort. Er gehörte zu jener Sorte, die ihren Colt vermietete ...

Er schnalzte geringschätzig mit der Zunge und sagte nur kurz und knapp: »Einen Dollar!«

Ich sah zur Stadt hinüber. Sie lag mitten im Tal, keine zwei Meilen entfernt.

Die Lichter in der Abenddämmerung lockten sehr. Sie versprachen mir eine Menge – auch die Lösung meiner Probleme.

Doch jetzt schien diese Stadt unerreichbar für mich zu sein.

Denn ich hatte kein Geld. Jawohl, ich besaß nicht mal mehr einen einzigen Dollar.

Und der hartgesottene Brückenwächter wartete auf eine Antwort.

Ich sagte: »Ein Dollar, das ist eine Menge Geld. Ein Dollar kann so groß wie ein Wagenrad sein für einen Mann. Kamerad, lass mich auf Kredit durch. Vielleicht finde ich dort drüben in der Stadt meinen Freund wieder. Oder ich bekomme einen Job. Dann zahle ich. Wie heißt denn diese Stadt? Ist das Bridge City?«

»Das ist Bridge City«, sagte er. »Und wir geben hier keine Almosen, weil auch uns niemand welche gab, als wir diese Brücke bauten. Wir sind Geschäftsleute, die ihr investiertes Geld mit Zinsen zurückhaben wollen. Wenn du keinen Dollar hast, mein Freund, dann musst du flussabwärts bis nach Riverbanks. Das sind zwanzig Meilen. Dort kannst du dann umsonst durch die Furt reiten.«

Ich nickte und ich rechnete, dass mich zwanzig Meilen flussabwärts und dann noch mal zwanzig Meilen auf der anderen Seite wieder zurück nach Bridge City eine Menge Zeit kosten würden, mehr als einen vollen Tag. Da mein Pferd vom ständigen Reiten ziemlich erschöpft war und auch kein gutes Eisen mehr unter den Hufen hatte, sodass ich vorsichtig reiten musste, würde mich der Umweg sicherlich fast zwei Tage kosten. Denn wenn ich nicht hinüber zu dieser Stadt konnte, musste ich erst mal eine längere Rast machen.

Verdammt, wegen eines einzigen Dollars konnte ich das für mich schon fast greifbare Ziel nicht erreichen. Diese verdammte Brücke und zwei harte Burschen bildeten ein letztes Hindernis.

Ich blickte zu dem zweiten Mann hin, der noch am Türpfosten der Zollhütte lehnte. Er wirkte scheinbar lässig. Doch ich spürte, dass er wachsam lauerte. Sicherlich hatte er hinter dem offenen Türrechteck griffbereit eine Schrotflinte stehen.