G. F. Unger Sonder-Edition 28 - G. F. Unger - E-Book

G. F. Unger Sonder-Edition 28 E-Book

G. F. Unger

0,0
1,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.

Mehr erfahren.
Beschreibung

Carlos, der gefürchtete Apachenhäuptling, steht in John Morgans Schuld, und solange diese Schuld nicht getilgt ist, wird Morgan vor den Apachen sicher sein und seine Riesenranch im Red Valley behalten dürfen. Aber eines Tages taucht Carlos mit einer weißen Gefangenen auf und bietet sie ihm zum Tausch an. Der Rancher kann die Frau haben, doch seine Schonzeit ist dann zu Ende und Carlos wird ihn bekämpfen wie alle anderen Weißen auch. John Morgan entscheidet sich für die weiße Geisel. Noch nie hat er eine so schöne und stolze Frau gesehen, und ein untrügliches Gefühl sagt ihm, dass er nie eine bessere finden wird, die er zur Queen des Red Valley machen könnte ...

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 176

Veröffentlichungsjahr: 2014

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Cover

Impressum

Red Valley Queen

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Manuel Prieto/Norma

E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-8387-5508-3

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Red Valley Queen

1

Sie tauchen auch diesmal ganz plötzlich auf. Wie schemenhafte Gespenster aus den Morgennebeln, die im Red Valley fast immer aufsteigen, wenn die Sterne ihren Glanz verlieren und es noch keine Farben auf diesem Teil der Erde gibt. Sie kommen nicht als dicht geschlossene Horde, nein, sie streichen wie ein ständig nach Beute suchendes Wolfsrudel durchs Land. Und ihr Weg führt sie dann und wann durch das Red Valley, so genannt, weil es in weiter Runde von roten Mesas und zernagten Felsblöcken eingeschlossen wird.

John Morgan tritt aus seinem Ranchhaus auf die Veranda. Er ist noch nicht angekleidet, trägt nur sein rotes Unterzeug, Stiefel an den nackten Füßen und um die Hüften den Waffengurt mit dem schweren Colt.

Drüben im Bunkhouse – das weiß er – weckt der Koch indes die Reiter. Und er weiß, was der Koch den Männern jetzt in dieser Minute sagt, nämlich: »Kommt hoch, ihr schnarchenden Furzer, los, wacht auf und kommt hoch! Wir haben Besuch bekommen. Der liebe Carlos ist da mit seinen süßen Jungens. Soll der Boss den lieben Carlos ganz allein willkommen heißen – soll er das wirklich?«

Ja, so etwa werden auch diesmal wieder Pancake-Barneys Worte klingen.

John Morgan weiß, dass drüben im Bunkhouse jetzt alle Reiter für alles bereit sind. Sie sind ein volles Dutzend, die besten, die man auf tausend Meilen in der Runde finden konnte. Er hat sie ausgesucht unter vielen, die für ihn in der Red-Valley-Mannschaft reiten wollten.

Denn dies ist für jeden eine Ehre, so wie es damals für jeden stolzen Ritter eine Ehre gewesen sein mag, für einen großen König zu reiten.

Die Apachen sammeln sich bei den Corrals, wo auch dicht beim Brunnen und der großen Pumpe die Wassertröge sind.

Carlos aber kommt herübergeritten, und er kommt nicht allein.

John Morgan betrachtet staunend die Frau.

Sie wirkt zerzaust. Ihr Kleid ist arg mitgenommen. Da sie in einem Männersattel sitzt, ist ihr das Kleid weit hinauf gerutscht und gibt ihre Beine frei. Ihr rotes Haar ist aufgelöst und fällt ihr über die Schultern.

Doch so zerzaust und mitgenommen sie auch aussieht, sie sitzt stolz im Sattel. Ihr Blick ist gerade und fest. Jetzt liegt dieser Blick prüfend auf John Morgan. Nein, es ist kein Bitten oder gar angstvolles Betteln in diesem Blick; er ist nur prüfend, so als wollte sie von ihm wissen: Na, was bist du für ein Mann? Taugst du was und traust du dich? Oder lebst du hier in diesem Tal auf deiner Ranch nur von Carlos’ Gnaden?

Ja, er spürt irgendwie instinktiv, dass ihr Blick ihm diese Fragen stellt.

Er sieht nun wieder auf Carlos.

Dieser ist das, was man einen gebildeten Apachen nennen kann, denn er ging als Knabe einige Jahre auf die Missionsschule der Padres und ist – was Schulkenntnisse betrifft – sehr viel gebildeter als viele Weiße in diesem Land, von denen nicht wenige nicht mal lesen und schreiben können.

So ist das nun mal. Als die Padres die Heiden zu bekehren versuchten, da wollten sie deren zukünftigen Häuptlingen und Führern bessere Möglichkeiten verschaffen, ihre Stämme gegenüber den Weißen vertreten zu können.

Doch es war vergebliche Mühe.

Denn für fast alle Weißen ist ein Apache nur gut, wenn er tot ist.

Und so zahlen alle größeren Städte im Arizona-Territorium und auch in New Mexico Prämien für Apachenskalps. Es herrscht Krieg im Südwesten. Carlos nickt John Morgan zu.

»Du hast gespürt, wie nahe ich bei dir bin«, stellt er fest.

John Morgan nickt. Er wirft einen langen Blick auf die Apachen bei den Corrals und den Wassertrögen und erkennt – da der Tag heller wird –, dass einige der Krieger verwundet sind.

Sie kommen also aus einem Kampf und haben Verluste. Und diese Frau ist gewiss die einzige Überlebende bei einem Überfall – vielleicht auf eine Ranch, einen Wagenzug oder Postkutsche.

In, Carlos’ Blick ist nun ein Lauern.

»Sie gefällt dir, nicht wahr?« So fragt er. »Du kannst sie haben, John Morgan.«

Carlos spricht die englische Sprache einwandfrei, so wie man sie hier im Südwesten gebraucht unter den Menschen angloamerikanischer Abstammung. Die zweite Sprache hier ist ja das Mexiko-Spanisch.

Carlos ist für einen Apachen sehr groß, sehnig und schlank, nicht so gedrungen wie fast alle seine Krieger. Man könnte ihn fast für einen Comanchen halten, der aus Texas kam und Apache wurde.

»Du kannst sie haben, John Morgan«, wiederholt er. »Ich habe ihr noch kein Kind zu machen versucht – auch keiner meiner Krieger. Du weißt ja, dass wir Apachen möglichst viele Kinder zeugen müssen, wollen wir nicht in wenigen Jahren von dieser Erde verschwunden sein, weil die Weißen uns töten, wo und wie sie nur können. In Tucson wurden die Prämien für unsere Skalpe inzwischen wieder erhöht. Nun bekommen die Skalpjäger schon fünfzig Dollar für einen Kriegerskalp. Aber die Skalpjäger skalpieren auch manchmal Mexikaner, wenn diese ihre Haare so wachsen lassen wie Apachen. Willst du sie also haben?«

Nun fragt er es lauernd schon zum dritten Male.

John Morgans Blick trifft sich mit dem der Frau.

Ja, sie ist schön. Und sie bettelt nicht, obwohl sie ja jedes Wort versteht und längst begriffen hat, dass es jetzt um sie geht und dass alles von John Morgan abhängt.

Aber sie bettelt nicht. Sie sieht ihn nur fest an.

Was für eine Frau, denkt er. Sie ist schön und stolz. Oha, wer mag sie sein und woher mag sie kommen? Er sieht wieder Carlos an.

»Was willst du für sie, Carlos? Oder bekomme ich sie von dir geschenkt?«

Da grinst der hochgewachsene Apache wie ein Weißer und zeigt zwei blinkende, starke Zahnreihen, die fast wie ein Raubtiergebiss wirken.

»Ich stehe seit damals in deiner Schuld, John Morgan«, spricht er kehlig. »Und weil wir beide besondere Männer sind, Hombres, wie sonst keine mehr unter zehntausend anderen, gehört es zu meiner Ehre und meinem Stolz, diese Schuld niemals zu vergessen. Das wissen wir beide, denn wir sind uns sehr ähnlich. Du kannst sie also haben, wenn ich meine Schuld bei dir damit gelöscht habe. Sie ist wunderschön und wird dir ihr ganzes Leben lang dankbar sein. Willst du sie?«

John Morgan wirft wieder einen Blick auf die grünäugige Frau. Dann sieht er einen Moment zum Bunkhouse hinüber.

Dort kamen seine Männer heraus. Auch sie sind noch im Unterzeug, in dem sie ja schliefen. Manche sind noch barfuß. Aber alle tragen sie ihre Hüte und sind bewaffnet.

Nein, sie blieben nicht im Bunkhouse. Sie zeigen sich. Denn sie sind stolze Ritter der Weide.

Und sie warten, mag da kommen, was wolle. Sie warten. John Morgan mag seine Männer. Ja, er respektiert sie, ist stolz auf sie.

Und er weiß, nur mit solchen Männern kann er sich hier mitten im Apachenland behaupten. Abermals tauschen er und der Apache Blicke aus.

Es gibt bezüglich des Angebots nichts mehr zu sagen. Er kann es annehmen oder ablehnen. Es liegt jetzt bei ihm.

Doch der Preis für sie ist zu hoch, verdammt hoch. Carlos steht dann nicht mehr in John Morgans Schuld. Für Carlos gehört er dann zu allen anderen Weißen, die von den Apachen mit aller Gnadenlosigkeit bekämpft werden.

Die Frau sagt immer noch nichts. Aber sie scheint sich im Sattel noch gerader aufzurichten und hebt ihr Kinn. Ihr Blick ist fest auf John Morgan gerichtet.

Und der kann nicht anders. Er nickt Carlos zu und spricht: »Der Handel gilt. Ich nehme sie und du tilgst damit deine Schuld. Aber ich habe dir niemals gesagt, dass du mir etwas schuldig bist. Ich habe dich das niemals fühlen lassen.«

»Ich weiß«, nickt Carlos und zieht sein Pferd herum. Dabei spricht er über die Schulter zurück: »Jetzt bist du ein Weißer für mich wie alle anderen Weißen. Ist dir das klar?«

»Sonnenklar«, erwidert John Morgan kühl.

Carlos reitet zu seinen Kriegern hinüber. Auch er erfrischt sich an den Wassertrögen und füllt den Wassersack aus Ziegenhaut. Sein scheckiges Pferd stillt den Durst bedächtig, denn es ist ein erfahrenes Pferd aus der Apachenwüste.

Die Sonne ist noch nicht hoch, als die Apachen abziehen. Es sind etwa drei Dutzend.

Die Frau aber sitzt immer noch im Sattel. Sie hat ihr Pferd jedoch herumgezogen mit den Zügeln und sieht den Apachen nach wie John Morgan und die Männer vor dem Bunkhouse.

John Morgan sagt: »Steigen Sie ab, Ma’am. Willkommen auf der Red Valley-Ranch.«

Immer noch hockt sie auf dem Pferd. Der Apache schenkte es sozusagen als Zugabe mit ihr als Ablöse seiner Schuld bei John Morgan.

Gewiss ist es eine große Schuld gewesen. Nun ist sie getilgt.

Morgan will nun von der Veranda, um ihr vom Pferd zu helfen.

Doch da schwingt sie sich aus dem Sattel wie ein Cowgirl und kommt dann auf die Veranda. Es sind ja nur drei Stufen. Als sie vor ihm verhält, da muss sie zu ihm aufsehen. Er ist ein großer, hagerer und indianerhafter Mann, dessen Haare bereits die ersten grauen Strähnen aufweisen. Es ist ein Mann mit grauen Augen und einigen Narben im Gesicht, die davon erzählen, dass er durch einige harte Kämpfe gehen musste.

Sie sieht also zu ihm auf und bekommt vibrierende Nasenflügel, so als würde sie wie eine Katze Witterung nehmen.

Und nun endlich öffnet sie ihren etwas zu breiten Mund und spricht: »Ich bin Kate Meredith, Mister. Der Apache nannte Sie John Morgan. Nun stehe ich wohl an seiner Stelle in Ihrer Schuld, nicht wahr?«

Sie fragt es etwas spöttisch.

Aber er geht nicht darauf ein. Er spricht ruhig: »Gehen wir hinein.«

Er folgt ihr durch die offene Tür und schließt diese.

Drinnen wendet sie sich ihm zu und sieht ihn wieder auf ihre feste Art an.

»Ich war unterwegs nach Fort Apache«, spricht sie kehlig. »Die Apachen überfielen die Kutsche und machten die Eskorte nieder. Ich wollte Captain Phil Carrington heiraten. Gewiss wird er bald mit einer Abteilung hier auftauchen, weil die Kutsche überfällig wurde. Er wird kommen. Mister Morgan, wenn Sie glauben, dass Sie sich von diesem Apachen eine Frau eingetauscht haben, dann muss ich Sie enttäuschen.«

Da grinst er blinkend – und plötzlich wirkt sein narbiges und schon etwas verwittertes Gesicht sehr viel jünger. All die dunklen Linien haben sich verwandelt.

»Gehen Sie dort in dieses Zimmer«, spricht er und zeigt von der Wohnhalle aus auf eine Tür. »Da drinnen ist alles für eine Frau eingerichtet. Sie finden auch Kleider und Wäsche im Schrank und in der Kommode. Der Koch wird uns in einer Stunde das Frühstück bringen und hier den Tisch decken. Dann sind meine Reiter schon unterwegs bei der Arbeit. Im kleinen Badezimmer ist eine Pumpe. Dieses Haus steht auf einer Quelle.«

Er wendet sich ab und verschwindet durch eine Tür in einem Schlafzimmer, in dem ein mächtiges Doppelbett steht. Sie kann es noch erkennen, bevor sich hinter ihm die Tür schließt.

Und sie vermag sich keinen Vers darauf zu machen, dass es in diesem Ranchhaus auch noch ein Zimmer für eine Frau gibt.

2

Als sie eine Stunde später auf der Veranda beim Frühstück sitzen, da ist sie äußerlich wieder in Ordnung, nämlich gebadet und mit gebändigtem Haar. Es ist kupferrotes Haar. Nun hat es einen prächtigen Glanz. Sie trägt auch ein Kleid, welches sie im Schrank fand. Ein halbes Dutzend Kleider hingen dort zur Auswahl. Nun beißt sie mit Appetit in das frische Biskuit, welches sie in Ahornsirup tauchte, und trinkt den Kaffee. John Morgan betrachtet sie schweigend – und wieder kommt er zu der Erkenntnis, dass sie eine besondere Frau ist. Was hinter ihr liegt, war schlimm und hätte so manche Frau zerbrochen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!