G. F. Unger Sonder-Edition 42 - G. F. Unger - E-Book

G. F. Unger Sonder-Edition 42 E-Book

G. F. Unger

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Beschreibung

Die erfolgreiche Western-Serie - jetzt auch als E-Book. Der Stacheldrahtzaun der mächtigen Star Company bedeutet für die Kleinrancher den sicheren Untergang. Als der erste Blizzard kommt, wissen sie es endgültig. Verzweifelt versuchen die Rinder die schützenden Schluchten und Wälder zu erreichen, aber vor dem Zaun bleiben sie im Schneesturm stecken. Matt Algernon, der skrupellose Boss der Star Company, scheint am Ziel zu sein. Aber da kommen zwei Kämpfer ins Land, und auch ihre kleine Herde verreckt vor dem Zaun. Doch im Gegensatz zu den Kleinranchern fügen sich Jack Barryland und Wash Sunshine nicht in das scheinbar Unvermeidliche, sondern erklären Algernon und seiner Revolvermannschaft furchtlos den Krieg ...

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EPUB
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Seitenzahl: 227

Veröffentlichungsjahr: 2014

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Inhalt

Cover

Impressum

Zaun des Todes

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Manuel Prieto/Norma

E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-0245-5

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Zaun des Todes

1

Als sie mit ihrer kleinen Herde mitten auf der weiten Ebene trailen und die Vorberge der Medicine Bows merklich näher gerückt sind, da setzt plötzlich der Südwind aus. Es wird so still, wie es nur auf einer Ebene werden kann, wenn der Wind nicht mehr in den Gräsern raschelt. Alles scheint den Atem anzuhalten, und es ist rings umher wie unter einer mächtig großen gläsernen Glocke.

Jack Barryland hält sein Pferd an und starrt bitter zum Medicine Peak hinüber, der sich mächtig aus der Gebirgskette im Westen heraushebt. Und dann hört er seinen Freund Wash Sunshine bitter neben sich sagen: »Oh, was sind wir doch für arme Schweine, Jack! Ich frage mich, womit wir das verdient haben? Jack, ich habe doch niemals einen Mitmenschen betrogen. Ich habe Vater und Mutter geehrt. Ich war immer ein ziemlich braver Bursche. Und warum, frage ich dich, werde ich jetzt so hart bestraft?«

Jack Barryland wendet sich im Sattel und sieht seinen Freund an. Er sieht einen kleinen, drahtigen, rothaarigen, sommersprossigen und falkengesichtigen Burschen, dessen Augen manchmal so hart wie Flintsteine wirken können.

Er grinst ihn bitter an und sagt: »Mister Washington, so einwandfrei war dein Lebenswandel nun doch nicht. Ich erinnere mich da an einige Dinge, die ein anständiger Mensch nicht getan hätte. Wie war das mit den drei falschen Würfeln, die du vor Jahren ständig in der Tasche hattest? Und wie war die Sache mit dem Gaul, der nach drei Meilen immer zu hinken anfing und den du deshalb an einen Mann verkauftest? Und dann erinnere ich mich an eine ganze Reihe von Mädchen, denen du die Überzeugung beibrachtest, dass ein hässlicher Mann treu und zuverlässig wäre. Oh, Wash, es sieht mir so aus, als müssten wir jetzt für deine Sünden büßen.«

Die letzten Worte knurrt Jack Barryland grimmig. Er starrt auf ihre kleine Herde. Es sind kaum hundert Kühe. Sie sind mager und müde von einem langen Treiben. Einige Kälber sind dabei.

Diese Herde hat nun ebenfalls angehalten und wittert nach allen Himmelsrichtungen.

Jack Barryland beobachtet die Tiere eine Weite.

Und dann späht er nach Norden.

Dort ist noch nicht viel zu erkennen.

Und doch! Es gibt deutliche Anzeichen dafür, dass in wenigen Stunden die Hölle losbrechen wird. Die alten Leitkühe brüllen unbehaglich, und es ist immer noch windstill.

Es ist der 21. November 1878 in Wyoming auf den Laramie Plains, keine dreißig Meilen von den schützenden Vorbergen der Medicine Bows entfernt.

Und für diese Jahreszeit war es – und ist es noch sehr warm. Der Südwind brachte die ganze Wärme und die Trockenheit der Wüsten von Texas, New Mexico und Arizona mit.

Jetzt ist es plötzlich windstill. Das kann viel bedeuten, sehr viel. Denn wenn der Wind sich jetzt drehen und mit plötzlicher Heftigkeit von Norden her einsetzen sollte, so bringt er mit ziemlicher Sicherheit einen richtigen Blizzard mit.

So ist das hier in diesem Land.

Wer nicht gerade ein Greenhorn ist, der weiß darüber Bescheid.

Und Jack Barryland und Washington Sunshine sind keine Greenhorns. Diese beiden Reiter kennen sich aus.

Sie beobachten eine Weile schweigend ihre Herde. Sie wissen, dass sie an dem Verhalten der Rinder viel eher einen Verdruss erkennen können. Denn diese kleine Herde besteht aus halbwilden Longhorns.

Auch ihre Pferde schnauben unbehaglich. Und sie wittern nach Norden.

Wash Sunshine schnauft und wischt sich über das sommersprossige Gesicht. Er grinst bitter, und seine Augen beginnen hart zu leuchten.

»Nun gut«, knurrt er, »mehr als die halbe Herde können wir in einem verdammten Blizzard kaum verlieren, nicht wahr? Da haben wir eben wieder einmal umsonst gearbeitet. Vielleicht sollten wir doch lieber auf Goldsuche gehen – oder eine kleine Bank überfallen.«

Er grinst immer noch, als er hinzufügt: »Oder ich werde mich in der nächsten Stadt opfern und eine reiche Witwe heiraten. Dann stelle ich dich als meinen Kammerdiener ein, Jacky. Dann geht es uns gut!«

Jack Barryland betrachtet den Freund abschätzend und schüttelt dann den Kopf.

»Du hast schon drei Monate lang nicht mehr in einen Spiegel gesehen, Wash«, sagt er. »Und es ist das Schlimme an dir, dass du vollkommen vergessen hast, dass du wie ein großes Eichhörnchen aussiehst. Komm, treiben wir weiter. Vielleicht schaffen wir es noch bis zu den Bergen.«

Er reitet zur Herde hinüber und nimmt die schwere Bullpeitsche vom Sattelhorn. Er ist groß und hager, scharfgesichtig und grauäugig. Obwohl er gut hundertneunzig Pfund wiegt, sitzt er so leicht wie ein Indianer auf seinem hässlichen Schecken. Sein blauschwarzes Haar ist sehr lang und rollt sich über dem Hemdkragen ein.

Wash Sunshine folgt ihm, und sie bringen ihre kleine, müde Herde wieder in Bewegung und leisten harte Arbeit, sie vorwärts zu bringen.

»Hoiii! Lauft, ihr goldigen Meerschweinchen! Braaah! Braah! Vorwärts, ihr armen Schecken! Aaah, ihr armen Rattenschwänze, vielleicht haben wir noch eine Chance!« So treiben sie die Herde.

Drei lange Meilen legen sie zurück.

Und dann kommt der erste Windstoß!

Von Norden her!

Sie sehen es an der Wellenbewegung des Büffelgrases und beginnen bitter zu fluchen. Und es kommen immer neue Wellen von Norden her, bis der Wind dann nicht mehr in Stößen kommt, sondern anhält.

Es ist ein eisiger, mitleidloser Wind. Er bringt einen kalten Eishauch mit. Und im Norden erscheint jetzt eine schwarze Wand, die so vollkommen ist, dass sie dort die Helligkeit des Tages verschluckt wie ein Ungeheuer.

Die Herde lässt sich nun nicht mehr nach Westen treiben. Die Reiter geben es auch auf. Die Rinder biegen nach Süden ab, denn im Gegensatz zu den Pferden, drehen sie jedem Sturm immer den Rücken, weil ihr Fell anders beschaffen ist.

Bei einem Pferd sind die Fellhaare vom Kopf zum Schwanz ausgerichtet. Bei Rindern wachsen die Fellhaare genau umgekehrt. Ein Pferd jedoch lässt sich gegen jedes Unwetter führen.

Die Herde trottet jetzt also nach Süden und lässt sich von dem eisigen Wind treiben. Die Rinder brauchen auch nicht mehr angetrieben zu werden. Sie trotten von selbst ziemlich schnell und bleiben dicht beieinander. Sie bilden eine unregelmäßige Traube, die aus gehörnten Köpfen, knochigen Rücken und tanzenden Schwänzen besteht und ständig ihre Form verändert.

Die beiden Reiter halten für einen Moment an und schnallen ihre Schaffellmäntel von ihren Bündeln hinter den Sätteln los. Sie binden sich dicke Wollschals um.

Dann reiten sie der Herde nach und bleiben dicht hinter ihr.

Einmal brüllt Wash Sunshine grimmig: »Wir armen Schweine! Das wird ein richtiger, verdammter, höllischer Blaueis-Blizzard! Ein ›Wasiya‹! So nennen ihn die roten Affen!«

Jack Barryland gibt keine Antwort. Er späht nach Süden. Dort ist es noch hell und klar. Die Sicht in dieser Richtung ist noch gut. Und ganz weit in der Feme sind Hügel und Bergkämme zu erkennen.

Aber bis dorthin sind es viele, viele Meilen.

Der schweißige Schaum an den Pferden gefriert jetzt, und die beiden Reiter spüren die Kälte in den Füßen. Sie kriecht langsam in ihren Beinen hoch. Da sie sich ihre Wollschals über die Hüte, um den Hals und nach der Art der Frauen unter das Kinn gebunden und verknotet haben, sind ihre Köpfe einigermaßen geschützt.

Und dann lässt der eisige Wind noch einmal nach. Es ist, als hole das schwarze Ungeheuer im Norden jetzt erst richtig Atem.

Dann aber brüllt es los!

»Wasiya«, so nennen die Sioux der nördlichen Hochprärie den einfachen Blizzard. Und »Waniyetula«, das ist der Blizzardgott, der manchmal seinen wildesten Sohn, den gefürchteten »Blaueis-Blizzard« über die Erde schickt.

Und genau dieser Blaueis-Blizzard kommt jetzt von der Hochprärie im Nordosten angeorgelt.

Ja, es braust und tönt, als wäre die ganze Welt eine riesige Orgel. Und dann ist die schwarze Wand da. Sie wuchtet taubeneigroße Hagelkörner auf Mensch und Tier, und sie ist mitleidlos, unbarmherzig und gnadenlos.

Und dann kommt der Schnee. Er ist so dicht, dass man im Umkreis von zwei Metern nichts mehr sehen kann. Der Schnee verstopft Mensch und Tier Augen, Mund und Nasenlöcher. Der Schneesturm brüllt. Die Kälte verwandelt bald alle Gliedmaßen in leblose Keulen.

Der Kampf ums nackte Leben beginnt.

Die beiden Reiter kümmern sich nicht mehr um ihre Herde, für die sie auf einer fernen Ranch zwei Jahre umsonst gearbeitet haben. Sie halten an, und Jack gibt seinem Partner das Ende eines Lassos, das dieser an sein Sattelhorn bindet. Und dann ducken sie sich nieder, legen ihre Wangen gegen die Hälse ihrer Pferde und überlassen es den Tieren, sich den Weg zu wählen. Sie selbst können keine zwei Meter weit sehen. Sie müssen es dem Richtungssinn der Tiere überlassen, dass sie irgendwann einmal die schützenden Hügel und den Wald erreichen.

Vielleicht leben sie noch lange genug und haben sich bis dahin nicht alle Glieder erfroren.

Vielleicht!

Nun, sie sind beide harte Kämpfer. Auch der kleine Wash Sunshine ist so hart wie Stahl und so zäh wie ein Pumakater.

Und ihre Pferde sind in diesem Lande geboren. Das sind ehemalige Wildpferde, die mal von Indianern eingefangen und gezähmt wurden.

Oh, diese vier Leben können schon kämpfen! Waniyetula wird es nicht leicht haben, sie zu vernichten.

***

Dieser Blaueis-Blizzard erreicht auch die Rinderherden einiger kleinen Ranches, die zwanzig Meilen weiter in vielen Rudeln dicht vor den Hügeln der Weide verstreut sind. Er bringt diese Rinderrudel in Bewegung und treibt sie vor sich her. Er verursacht eine große Wanderung der Tiere. Und es gibt eine Anzahl von Männern, die mit den Tieren reiten, aber dann bald umkehren, weit der Blizzard zu schlimm wird. Diese Männer erreichen mit knapper Not das Ranchhaus eines gewissen Buck Stage.

Und sie wissen, dass ihre Herden wahrscheinlich verloren sind.

Denn der Blizzard wirft jetzt seine Eis- und Schneelasten ab, sodass die Rinder bald bis zu den Bäuchen im Schnee stehen, bevor sie die schützenden Hügel und den Wald erreichen können.

Jawohl, die Rinder stehen! Sie können nach etwa zehn Meilen nicht mehr weiter.

Denn längs des Frontier Creeks, der vor den Hügeln von West nach Ost fließt, da steht ein Zaun.

Ja, da steht der »Zaun des Todes« und sperrt alles aus, was vor dem Blizzard in den Hügeln und zwischen den Waldinseln Schutz suchen möchte.

So ist das!

Und dieser Zaun wurde von der mächtigen Star-Company errichtet, einer großen Viehzuchtgesellschaft, die in fast allen Staaten große Ranches besitzt, deren Besitzer irgendwo in den Großstädten des Ostens sitzen und es Männern wie Matt Algernon überlassen, möglichst viel Gewinn zu erzielen.

Diese reichen Männer in den Großstädten wollen nur reichen Gewinn und geben ihren Verwaltern ziemlich freie Hand.

Und es würde sie vielleicht gar nicht einmal besonders aufregen, wenn sie jetzt sehen könnten, wie die Rinder vor dem Zaun verrecken.

Sie kommen in Rudeln aus dem Schneesturm und prallen gegen den festen Stacheldrahtzaun. Sie brüllen schmerzvoll und weichen zurück. Und der Schneesturm jagt sie wieder vorwärts – gegen den Zaun. Aber sie können sich nur mühsam bewegen, denn der Schnee ist tief und nimmt ihnen die Kraft für einen Ansturm gegen den stechenden Draht. Und so weichen sie aus und kämpfen sich am Zaune entlang. Sie stoßen auf Artgenossen, die ebenfalls in die schützenden Hügel wollen.

Aber überall ist der Zaun … Es ist der starke Zaun, an dem nichts gespart wurde. Viele starke Drähte mit gefährlichen Stacheln. Starke Pfosten und Abstützungen. Vielleicht würde dieser Zaun niedergetrampelt werden können, wenn eine Herde in Stampede dagegen anstürmte. Aber es gibt keine Stampede in diesem Blizzard. Der Schnee ist schon viel zu tief, und die Tiere quälen sich nur noch vorwärts.

Und so sammeln sie sich alle auf einer Breite von fast vierzig langen Meilen vor dem Zaune.

Und weit dieser Blizzard fünf lange Tage anhält, sterben in diesen fünf höllischen Tagen mehr als zehntausend Rinder vor dem Zaune, weil sie nicht wie die Menschen in Häusern Schutz suchen können, weit sie ganz einfach erfrieren und verhungern.

Waniyetula, der Blizzardgott, findet in diesen Tagen viele Opfer. Sein wildester Sohn, der Blaueis-Blizzard, leistet gute Arbeit.

2

Im Haupthaus der »S-im-Viereck-Ranch« sitzen eine ganze Anzahl Männer beisammen, da sie in diesem Blizzard den nächsten Schutz aufsuchen mussten.

Diese Ranch ist klein und wird nur von den Geschwistern Stage bewirtschaftet.

Ester Stage deckt für die Gäste gerade den Abendbrottisch und lauscht dabei auf die Gespräche der Männer im Vorderzimmer. Hier in dem Esszimmer, von dem ein Durchgang zur Küche führt, ist es warm, aber sie hört das ständige Orgeln des Blizzards.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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