G. F. Unger Sonder-Edition 69 - G. F. Unger - E-Book

G. F. Unger Sonder-Edition 69 E-Book

G. F. Unger

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Beschreibung

Nach dem Krieg zieht Jake Galloway einen Strich unter sein wildes, gesetzloses Leben. Er reitet nach Haus und fragt das Mädchen, das ihm schon als Junge gefallen hat, ob es seine Frau werden will. Nancy sagt ja, und als die Stadt Pecos Flower ihn auch noch zum Sheriff macht, glaubt Jake, er hätte alle Brücken zur Vergangenheit hinter sich abgebrochen. Er hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Seine alten Sattelgefährten bestrafen ihn für seinen Verrat, sie berauben die Bank von Pecos Flower, lassen zwei Tote zurück und entführen Jakes junge Frau. Jake Galloway steht vor den Trümmern seines neuen Lebens - und am Beginn eines einsamen Rachtetrails ...

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Seitenzahl: 180

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

Cover

Impressum

Einsamer Weg

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Manuel Prieto/Norma

E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-1861-6

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Einsamer Weg

1

Es ist am späten Nachmittag, als Ringo Tyburn nach Pecos Flower hereingeritten kommt, scheinbar einer der vielen Reiter, die von weither in diese kleine Stadt kommen, um Einkäufe zu machen und sich auch ein wenig zu amüsieren. Denn die kleine Stadt am Pecos River ist auf mehr als hundert Meilen in der Runde sozusagen der Nabel der Welt.

Ringo Tyburn reitet auf einem erstklassigen Pferd, sitzt in einem wertvollen Sattel und wirkt auf den ersten Blick schon wie einer dieser zweibeinigen Tiger, die sich allein durch Verwegenheit behaupten und nach dem Leitspruch leben: Der Feige stirbt viele Tode, der Mutige nur einen.

Er reitet in den Hof der Schmiede und sagt dem heraustretenden Schmied, dass der Rotfuchs neue Eisen haben müsse. Dann fragt er höflich, ob dies heute noch geschehen könne, bis nach dem Abendessen, das er noch gerne in der Stadt einnehmen würde.

Der Schmied betrachtet den wunderschönen Fuchs und sieht, dass dieses Tier ein Dreihundert-Dollar-Pferd ist. Das ist eine riesige Summe, wenn man bedenkt, dass man hier im Pecos-Land schon für zwanzig Dollar ein Durchschnittspferd bekommen kann. Man schreibt das Jahr 1866. Bargeld ist knapp im Land. Denn man muss jetzt Yankee-Dollars haben.

»Das mache ich«, sagt der Schmied. »Für zwei Dollar mache ich das. Dieses Tier braucht besondere Eisen. Die muss ich sehr sorgfältig schmieden. Zwei Dollar, Mister.«

Ringo Tyburn nickt stumm. Dann nimmt er dem Tier Sattel und Gepäck ab und legt alles, auch das Gewehr im Sattelholster, auf die Bank beim Brunnen. Er wäscht sich dort den Staub aus Gesicht und Nacken und streicht sich die blonden Haare zurück. Sie sind lang und fallen ihm bis über den Hemdkragen nieder.

In seinen blauen Augen ist ein warnendes Glitzern, als er sagt: »Und behandeln Sie meinen Rotfuchs wie einen Edelmann. Wenn Sie jemanden haben, der ihn gut versorgt, dann zahle ich noch einen Dollar mehr.«

»Das wird mein Gehilfe gerne tun«, sagt der Schmied und sieht ihm dann nach. Dabei denkt er: Der lebt von seinem Colt, und es fragt sich nur, auf welche Weise, auf die gute oder die böse. Ja, das ist die Frage.

Doch dann macht er sich an die Arbeit und ruft nach seinem Gehilfen, der in einem Schuppen beim Aufräumen ist und nach einer Stahlstange sucht, aus der sich eine Wagenachse schmieden lässt.

Ringo Tyburn aber wandert sporenklingelnd die Hauptstraße von Pecos Flower entlang. Als er an der Pecos-Bank vorbei kommt, glitzern seine leuchtend blauen Augen. Aber er betrachtet die Bank nicht besonders auffällig, sondern geht lässig an ihr vorbei.

Aus Nancy McLornes Schneiderladen tritt ein Mann.

Sie halten beide inne und betrachten sich. Dann sagt Ringo Tyburn mit einem Lachen in der Kehle: »Oho, Jake, da bist du ja. Ich hörte schon in El Paso, dass du herübergekommen seiest. Vielleicht habe ich dich sogar gesucht. Was würdest du sagen, wenn ich zugebe, nach dir gesucht zu haben?«

Jake Galloway ist so groß wie Ringo Tyburn, nur dunkel wie ein Comanche, mit hellgrauen Augen. Als er nun lächelt, blinken seine Zahnreihen in seinem dunklen und verwegenen Gesicht. In seinen Augen ist ein harter Ausdruck, als er sagt: »Ringo, der alten Zeiten wegen lade ich dich zu einem Drink ein, der alten, wilden und rauchigen Zeiten wegen, als wir noch zusammen ritten, unsere Colts vermieteten, Pferde und Rinder stahlen drüben in Mexiko und so allerlei taten, auf was wir nicht sehr stolz sein konnten. Gehen wir!«

Sie schreiten nun nebeneinander her, und man sieht ihnen an, dass sie irgendwie zur gleichen Sorte gehören, zweibeinige Tiger sind, um es mit diesem Vergleich zu beschreiben, der sicherlich sehr treffend ist.

Sie erreichen den Pecos Flower Saloon und gehen hinein.

Mike O’Nelly, der dabei ist, mit einer Fliegenklatsche einen dicken Brummer zu jagen, unterbricht die Jagd, um zwei Gläser mit Bier zu füllen.

Er betrachtet Ringo Tyburn vorsichtig, so als wüsste er genau, dass dieser ein auffälliges Anstarren als Herausforderung betrachten würde.

Sie leeren dann beide die Biergläser mit durstigen Zügen.

Im Hintergrund des Raumes steht ein Billardtisch.

»Spielen wir?« So fragt Ringo Tyburn. Jake Galloway nickt stumm, und er weiß, dass Ringo Tyburn mit ihm ohne Zuhörer reden will. Das muss so sein, denn warum sonst hätte Tyburn nach ihm gesucht?

Sie beginnen ihre Billardpartie zuerst schweigend.

Mike O’Nelly nimmt indes mit der Fliegenklatsche die Jagd auf den dicken Brummer wieder auf, der sich sogar manchmal auf seine Glatze setzt, was O’Nelly nicht davon abhält, mit der Klatsche nach ihm zu schlagen.

Ringo Tyburn sagt nach einer Weile zwischen zwei Stößen: »Bist du nicht neugierig, warum ich nach dir suchte?«

»Ich kann es mir denken«, erwidert Jake Galloway. »Du bist dabei, die alte Mannschaft wieder zusammenzuholen. Der Krieg hatte uns getrennt. Damals mussten wir nach allen Richtungen die Flucht ergreifen. Ich ritt nach Mexiko hinüber. Du möchtest das verwegene Rudel wieder zusammenholen für neue Unternehmungen.«

»Richtig«, erwidert Ringo Tyburn. »Es kommen jetzt überall Yankee-Dollars ins Land. In allen Städten werden die Banken damit gefüllt, um Kredite vergeben zu können für den Aufbau und Aufschwung. Die reichen Yanks im Osten wollen auf diese Weise den Süden schlucken. Ich kenne mehr als ein halbes Dutzend Städte wie diese hier, in denen was zu holen ist. Und wenn wir das Geld haben, gehen wir hinüber nach Mexiko und leben wie reiche Hidalgos. So einfach ist das. Wir müssen nur die alte Mannschaft wieder zusammenholen. Ich fand schon Bat Jordan und Morg Allister. Mit dir sind wir vier. Dann müssten wir noch zwei von der alten Mannschaft finden. Weißt du …«

»Nein«, unterbricht ihn Jake Galloway ruhig und macht erst einen Stoß, bevor er wieder spricht.

Aber als er dies dann tut, sind seine Worte für Ringo Tyburn mehr als nur eine Enttäuschung, sehr viel mehr. Sie sind eine Warnung.

Denn er sagt: »Ringo du hast zwar erfahren, dass ich hier in Pecos Flower bin, aber das ist noch nicht alles. Du weißt ja, ich ritt damals vor vielen Jahren als wilder Junge von hier fort, um mir ein Stück von dieser Welt zu erobern. Doch ich wurde nur ein Revolvermann und Sattelpirat. Ich kam hierher zurück, um nach dem Mädchen zu sehen, welches ich schon damals als großer Junge haben wollte. Aber dann – als ich eine Weile hier war und Nancy gefragt hatte, ob sie mich heiraten wolle –, da gaben sie mir hier den Stern. Verstehst du, sie machten mich vor einer Woche zum Sheriff. Und nun haben sie mein Wort. Dass ich ein guter Sheriff sein werde.«

Nach diesen Worten schlägt Jake Galloway seine Lederweste weit genug auf, so dass Ringo Tyburn den Stern auf der Hemdtasche sehen kann.

Tyburn starrt Galloway ungläubig an.

»Das kann doch nicht wahr sein«, sagt er. »Das ist ein Scherz, ein blöder Scherz. Das gibt es doch gar nicht.«

Aber Galloway nickt ganz ruhig und gelassen. »Weißt du. Ringo«, sagt er langsam mit nachsichtiger Freundlichkeit, »was ich dir jetzt erklären möchte, ist eigentlich auch ganz einfach. Wir waren wilde Burschen. Wir vermieteten unsere Colts, kämpften für mächtige Burschen, denen es darum ging, ihre Macht zu erhalten. Wir waren angeworbene Coltritter. Und als dann der Krieg ausbrach, da stahlen wir Pferde- und Rinderherden, um damit Armeen zu versorgen. Zuletzt mussten wir in alle Himmelsrichtungen flüchten, denn nur allein hatte jeder von uns eine Entkommenschance. Als ich hierher in diese Stadt kam, stand ich am Scheideweg. Ich konnte zwei Wege gehen, doch für einen dieser beiden Wege musste ich mich entscheiden. Deinen Weg wäre ich fast gegangen. Aber da war Nancy, die meine Frau werden will. Und hinzu kam die Chance, die die Stadt mir gab. Ich nahm also diesen Weg. Jetzt bin ich hier der Sheriff. Und als solcher sage ich dir: Hau ab und komm nie wieder. Bleib aus meinem Distrikt, nicht nur aus meiner Stadt – nein, aus meinem Distrikt. Sonst müsste ich als Sheriff meine Pflicht tun. Denn diese Stadt hat mein Wort. Ich werde es halten. Hast du alles gut verstanden?«

Ringo Tyburn starrt ihn wieder ungläubig an.

Heftig schüttelt er den Kopf.

»Dass sich ein Bursche deiner Sorte so sehr ändern kann …«, murmelt er mit einem Klang von Bedauern in der Stimme.

Dann legt er den Billardstock hin, geht zur Bar, wirft dort ein Geldstück auf die Platte und tritt hinaus auf die Straße.

Die Sonne versank indes hinter den Pecos-Hügeln. Der Abend ist gekommen.

Ringo Tyburn verspürt Hunger. Als er sich nach einem Restaurant umsieht, fällt sein Blick auch auf den kleinen Schneider- und Modeladen.

Auf dem Schild liest er:

Schneiderei, Frauen- und Kindermoden

Herrenhemden-Anfertigung.

Nancy McLorne

Er setzt sich in Bewegung und betritt wenig später den Laden, in dem schon eine Lampe brennt. Nancy McLorne ist dabei, in einem großen Kasten nach bestimmten Knöpfen zu suchen. Drei hat sie davon schon neben dem Kasten auf dem Ladentisch liegen. Nun findet sie einen vierten.

Dann blickt sie auf und sieht in Ringo Tyburns Augen.

Tyburn nimmt seinen Hut ab. »Ich bin Tyburn«, sagt er. »Ringo Tyburn. Ich wollte Sie sehen, Nancy McLorne. Denn ich bin ein alter Sattelpartner von Jake. Ich wollte die Frau sehen, die ihn sesshaft machen konnte.«

Er macht eine kleine Pause. Sie sieht ihn fest an, und sie spürt, dass etwas von ihm ausgeht, was in sie einzudringen versucht.

Sie denkt: Sein Instinkt muss der eines Raubtiers sein. Ein gefährlicher Mann, der sich stets nimmt, was er haben will. Und er würde auch mich haben wollen, wenn nicht Jake wäre.

Sie lächelt ein wenig und spricht dann: »Nun gut. Mister Tyburn. Jetzt haben Sie mich gesehen. Was wollen Sie noch?«

»Nun verstehe ich Jake besser«, erwidert er und wendet sich zur Tür.

Als er sie öffnet und hinaus will, prallt er fast gegen Jake.

Sie halten dicht voreinander inne.

Und nun spüren sie zum ersten Mal den gegenseitigen Anprall einer beginnenden Feindschaft.

»Ja, die alten Zeiten sind vorbei. Jake«, murmelt Ringo Tyburn. »Jetzt weiß ich es genau.«

»Das ist gut«, erwidert Jake Galloway. »Und dann vergiss auch meine Worte nicht. Bleib weg von meiner Stadt und meinem Distrikt! Der alten Zeiten wegen bleib nur immer weg.«

»Vielleicht – vielleicht auch nicht«, erwidert Ringo Tyburn mit einem Klang von Belustigung in der Kehle. »Du weißt ja, Jake, ich nehme Herausforderungen stets an. Wir werden sehen. Ich gehe jetzt zum Abendessen. Und wenn der Schmied mein Pferd beschlagen hat, reite ich weiter.«

Jake Galloway nickt nur stumm und gibt ihm den Weg frei.

Er sieht ihm dann nach. Nancy McLorne tritt neben ihn. Ihre Hand schiebt sich in die seine. Und sie sagt: »Vielleicht wart ihr früher mal Freunde, aber jetzt seid ihr das gewiss nicht mehr – oder?«

»Nein, jetzt wohl nicht mehr«, murmelt er. »Wir befinden uns auf verschiedenen Wegen. Die alten Zeiten sind vorbei. Du und diese Stadt, ihr habt mein Wort. Und in zwei Wochen wirst du meine Frau.«

2

Es vergehen drei Monate. Manchmal kommen mit den Postkutschen Nachrichten nach Pecos Flower, auch Zeitungen, in denen man es schwarz auf weiß lesen kann.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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