G. F. Unger Tom Prox & Pete 12 - G. F. Unger - E-Book

G. F. Unger Tom Prox & Pete 12 E-Book

G. F. Unger

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Beschreibung

Diese Story erzählte ich dem Federfuchser, der uns dauernd auf der Seele kniet, weil er immer wieder von neuen Erlebnissen unseres Captains Tom Prox berichten will.
Die letzte Geschichte von der Pferde-Ranch am Ridge-Pass hat ihm unser "Riesen-Krokofant" erzählt. Ihr wisst schon, Leute, wen ich meine: Nick Master! Vielleicht erinnert ihr euch auch, dass Nick von mir behauptet hat, ich wäre ein kleiner krummbeiniger Wurzelzwerg! Oha! Ich, Ambrose Sulliwan, war in Wirklichkeit das schönste Kind meiner Eltern! Well — das Leben ist hart, und der Mensch verändert sich im Laufe seines Daseins. Weil ich schon im Sattel saß, bevor ich überhaupt das Laufen lernte, sind meine Beinchen beizeiten krumm geworden. Das stört ja hierzulande niemanden, denn die meisten Cowboys haben krumme Beine.


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Seitenzahl: 122

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Inhalt

Cover

DREI PECHVÖGEL

DER SIEBEN-MEILEN-RITT

Wissenswertes

Vorschau

Impressum

Liebe Western-Leser, liebe Unger-Freunde!

Das Werk von G.F. Unger, einem der größten und beliebtesten Wildwest-Autoren über die Grenzen Deutschlands hinaus, ist umfangreich. Dazu zählen auch seine Beiträge zu den Serien BILLY JENKINS, JOHNNY WESTON, TOM PROX und PETE in den 1950er-Jahren.

Als »sein« Verlag wollen wir Ihnen – zusätzlich zur Sonder-Edition, in der wir Ungers Taschenbücher ungekürzt im Heftformat auflegen –, in der Classic-Edition auch diese Romane präsentieren, die neben ihrem nostalgischen Reiz nichts von ihrer Dramatik verloren haben. Nach den BILLY-JENKINS-Western und den JOHNNY-WESTON-Leihbüchern folgen nunmehr G.F. Ungers TOM-PROX- und PETE-Romane aus den Jahren zwischen 1951 und 1954 im »Doppelpack« mit zwei Abenteuern pro Heft.

Wir wünschen allen Sammlern und Lesern viel Vergnügen und spannende Unterhaltung bei dieser Zeitreise!

Ihre G.F Unger-Redaktion

PS: Einige Bezeichnungen in den Romanen wie »Neger« gelten heutzutage als diskriminierend. Sie waren zur Zeit der Romanhandlung aber gebräuchlich und sollten im historischen Kontext verstanden werden, weshalb sie im Text belassen wurden.

DREI PECHVÖGEL

Ein Abenteuer aus dem Wilden Westen,berichtet von G.F. Unger

Diese Story erzählte ich dem Federfuchser, der uns dauernd auf der Seele kniet, weil er immer wieder von neuen Erlebnissen unseres Captains Tom Prox berichten will.

Die letzte Geschichte von der Pferde-Ranch am Ridge-Pass hat ihm unser »Riesen-Krokofant« erzählt. Ihr wisst schon, Leute, wen ich meine: Nick Master! Vielleicht erinnert ihr euch auch, dass Nick von mir behauptet hat, ich wäre ein kleiner krummbeiniger Wurzelzwerg! Oha! Ich, Ambrose Sulliwan, war in Wirklichkeit das schönste Kind meiner Eltern! Well – das Leben ist hart, und der Mensch verändert sich im Laufe seines Daseins. Weil ich schon im Sattel saß, bevor ich überhaupt das Laufen lernte, sind meine Beinchen beizeiten krumm geworden. Das stört ja hierzulande niemanden, denn die meisten Cowboys haben krumme Beine.

Weniger schön ist es allerdings, wenn einem die Haare ausgehen. Well, ich hatte mal das Pech, einen ganzen Tag ohne Kopfbedeckung in glühender Sonne reiten zu müssen. Ein paar Tage später fielen mir die Haare büschelweise aus, und 'nen Sonnenstich hatte ich auch weg. Well, so ziert mich denn heute 'ne hohe Denkerstirn, Leute, obgleich ich noch ziemlich jung bin. Nick, der ja nie 'n feiner Mann wird, nennt sie schlechtweg »Platte«. Manchmal sagt er auch, ich sei wohl als Kind die Kellertreppe hinuntergefallen und hätte mir die Haare gebrochen. Auf diesen blöden Witz ist er sogar stolz.

Well, Leute, das sind so Sachen des Lebens. Man muss ja nun nich' unbedingt wie 'n Filmstar ausseh'n, um bei den süßen Mädchen Chancen zu haben. Ich hatte immer Chancen, Leute! Weil die Girls sofort merken, was 'n richtiger Kerl ist, jawoll! Na ja, ich kann euch nur sagen, dass alle, die für die Special Police reiten, verdammt hartbeinige Knaben sein müssen!

Was ich euch nun eigentlich erzählen wollte, ist was ganz anderes. Oha – das war 'ne schlimme Sache damals, und um ein Haar wäre die ganze Geschichte schiefgegangen. Wir hatten damals wenig Glück – der Captain, Nick und ich. Well, man kann schon sagen, dass wir drei ausgesprochene Pechvögel waren.

Irgendwo in Wyoming begann es. Wir ritten nach Norden: Tom, Nick und ich. Wir hatten einen Auftrag zu unserer Zufriedenheit ausgeführt und waren nun im Begriff, die nächste Bahnstation zu erreichen, um nach Hause zu gondeln.

Der Mensch denkt, und das Schicksal lenkt. Es kam anders, als wir uns gedacht hatten.

Als wir zu einem Fluss hinunterritten, freute sich Nick mächtig darauf, seinen gewaltigen Durst löschen zu können. Er gab diese Freude laut kund.

Es mag ja nun sein, Leute, dass ich die unfeine Neigung habe, ironische Bemerkungen zu machen, zu spötteln und zu witzeln. Das liegt vielleicht daran, dass ich rasch hinter die Dinge schaue und jeder Lage die komische Seite abgewinne. Deshalb sagte ich auch zu Nick, er würde seinen Durst erst am nächsten Morgen stillen können, da das Wasser ja durch seinen Riesenwanst bis zum Magen einen so weiten Weg zurückzulegen habe.

Well, das sagte ich ziemlich giftig, denn ich wollte den Großen wieder mal auf die Palme bringen. So ein langer Ritt ist ziemlich eintönig, und da muss man selber für Spaß und Abwechslung sorgen. Ich lache gern, auch über mich, aber am liebsten ziehe ich andere auf, die großmächtig daher stolzieren und wichtigtuerisch in die Welt blicken, als seien sie das Salz der Erde. Nick hatte manchmal so 'n Ausdruck in seinem Gesicht, und das reizte mich jedes Mal.

»Hast du was gesagt, Amb?«, knurrte Nick von oben herab. »Oder hat da irgendwo 'n lausiger Präriehund gekläfft?«

Nun müsst ihr wissen, Leute, dass 'n Präriehund eigentlich gar kein Hund ist, sondern 'n Murmeltier, etwas kleiner als 'ne Katze. Das Viech hat die Gewohnheit, zu kläffen wie 'n Hund – und heißt deshalb so. Wenn der Horchposten des Vereins Gefahr wittert, pfeift er, und dann verschwindet die ganze Gesellschaft in ihren unterirdischen Bauten. In den Löchern von Präriehunden hat sich schon mancher Gaul die Beine gebrochen.

»Kein Präriehund, Großer!«, erwiderte ich giftig. »Ich hatte gesagt, dass du erst morgen früh deinen Durst stillen kannst, weil das Wasser bis in deinen Magen so lange unterwegs ist!«

Zu meinem Ärger grinste Nick nur niederträchtig. »Amb«, sagte er, »ich bin sehr zufrieden mit meinem Korpus, denn ich kann Essen und Trinken noch genießen, wenn du schon verdaut hast, du kleine Wanze!«

Ihr seht, Leute, was Nick für ein Mensch ist. Gleich wird er ausfallend. Er hat eben keine Lebensart.

Tom ritt die ganze Zeit zwischen uns. Für ihn war unser Gespräch wie das Rauschen eines Wasserfalles, und er wusste: Wenn Nick und ich auf diese Art plauderten, waren wir beide gesund.

Well, dann erreichten wir die Furt, und Nick trank wie ein Bulle. Er behauptet zwar, ich würde das Wasser immer wie 'n Dackel ins Maul schlappen, aber das ist doch wohl übertrieben.

Unsere Pferde hatten auch mächtig viel Spaß am Wasser, denn wir waren lange und hart geritten.

Dann sahen wir am jenseitigen Ufer Rauch. Das Camp konnten wir nicht erkennen, denn drüben waren Bäume und Bodenwellen. Aber der Rauch war da.

Da ich heute Abend mit dem Küchendienst an der Reihe war, freute ich mich mächtig. »Da ist 'n Camp«, sagte ich. »Sicher die Treibermannschaft der Herde, auf deren Spuren wir reiten. Wir werden sicherlich noch rechtzeitig zum Abendessen kommen, wenn wir uns beeilen, Brüder. Und es freut mich mächtig, mal wieder ein anderes Gesicht sehen zu können.«

»Wir müssen deinen Anblick ja auch die ganze Zeit ertragen«, fauchte der Große sofort. »Und«, sagte er, »vielleicht haben die beim Camp 'n paar Rattenfallen aufgestellt, Ambrose. Du könntest immerhin in solch eine Falle hineinstolpern, Kleiner.«

Bevor ich mir etwas ausdenken konnte, was dem Großen in den Elefantenohren geklingelt hätte, sagte Tom: »In den Büschen sind ein paar Rinder. Ich möchte gerne wissen, warum die Leute da drüben ihre Herde nicht zusammenhalten konnten.«

Nick und ich spähten sofort scharfäugig über den Fluss. Ja, da waren wirklich Rinder zwischen den dichten Uferbüschen. Nicht viele, nur zwei oder drei Dutzend. Aber sie waren sehr verstreut.

»Die sind weggelaufen«, sagte Nick tiefsinnig.

Keine Treibermannschaft lässt Rinder zwischen die Uferbüsche laufen, es sei denn, es müsste eine Idioten-Mannschaft sein. Es ist nämlich eine mistige Angelegenheit, wenn man am anderen Morgen 'n paar Dutzend halbwilde Rinder aus den Büschen jagen muss. Rinder, die nicht vom Wasser und vom saftigen Grün wegwollen, weil sie ganz genau wissen, dass ein harter Tagestreck vor ihnen liegt.

Na ja, Leute, wir wunderten uns nicht lange, sondern machten uns daran, den Fluss zu durchreiten.

Mein struppiger Mustang, den ich damals ritt, war kein Wasserpferd. Das Biest konnte sonst alles, aber richtig schwimmen konnte es nicht. Das wäre ja auch nicht schlimm gewesen, denn wir waren ja auf einer Furt. Und doch war 'n gemeines Loch da. Ich war wohl zu weit abgeritten, und mein Gaul war in dieses Loch geraten.

Schon war's passiert. Der Gaul verlor den Grund unter den Hufen, und ich bekam Wasser in Ohren- und Nasenlöcher. Ich konnte aber noch hören, wie der Große jubelte: »Endlich säuft der Knilch ab!«

Diesen Gefallen wollte ich Nick doch nicht tun. Mein Gaul strengte sich auch feste an und kam wieder an die Oberfläche. Tom warf sein Lasso über den Kopf meines Bocks, und Nick schwang seine Schlinge um meinen Oberkörper.

Ich freute mich natürlich, dass sie so besorgt um mich und mein Pferdchen waren, denn, Leute: Ich kann nämlich auch nicht schwimmen!

Natürlich konnte ich Tom und Nick nicht zeigen, wie groß meine Angst gewesen war. Deshalb schimpfte ich sofort los: »Was soll das denn, ihr Salzknaben? Warum macht ihr denn solch ein Theater? Kann man denn nicht mal mit seinem Pferdchen ein erfrischendes Bad nehmen?«

»Nein, du Wasserfloh!«, brüllte Nick wütend. »Schon eine mittelgroße Forelle könnte dich verschlucken und würde sich an dir vergiften!«

Ich schwieg vornehm und beschloss, es dem Großen bei passender Gelegenheit zu besorgen. Und dann erreichten wir das andere Ufer und hielten an. Ich zog mir sofort die Stiefel aus und kippte sie um.

Plötzlich rief uns eine Stimme zu, dass wir unsere Arme hochnehmen sollten, weil sonst geschossen würde. Es war eine helle, klare und aufgeregte Jungenstimme. Der Boy zeigte sich auch sofort und hielt uns eine prächtige Jagdflinte unter die Nasen.

Wir saßen noch in den Sätteln, und ich hielt meine Stiefel in den Händen. Und da erkannten wir, dass es gar kein Boy war. Leute, ihr werdet's mir vielleicht nicht glauben, aber es war 'n Mädel, das nur wie 'n Boy gekleidet war. Und älter als sechzehn war es auch nicht. Das war 'n richtiges junges, wildes, kratzbürstiges, wütendes und sehr misstrauisches Ding!

In solchen Situationen – und nicht nur in solchen – ist unser Tom immer der richtige Mann. Meistens tippt er dann sofort richtig, und man meint, er wäre ein Hellseher. Aber er kann eben mehr als Brot essen.

Na ja, Tom nahm zwar die Arme hoch, aber mit einer Hand zog er seinen piekfeinen Stetson und schwenkte ihn wie vor einer richtigen Lady. »Miss«, sagte er freundlich, »wir sind drei friedliche, nette und hilfsbereite Cowboys. Und wenn Sie vor kurzer Zeit Ärger hatten, so bedenken Sie bitte, dass es hin und wieder auch gute Menschen auf dieser Welt gibt.«

Man konnte sofort sehen, wie die funkelnden Augen der netten Krabbe sanfter wurden.

Und dann sagte der große Nick etwas, das ich ihm heute noch nicht vergessen kann. »Miss«, sagte er sanft, »wir sind keine Banditen – nur dieser Kleine hat sich als Bandit verkleidet, damit er nicht übersehen wird.«

Leute, dieses Elefantenbaby meinte natürlich mich.

Vielleicht hoffte Nick, dass ich vor Grimm ersticken würde. Den Gefallen tat ich ihm nicht.

»Yeah«, sagte ich, »ich bin ein berüchtigter Bandit. Und der Große hat mich angestellt, weil er ein Mormone ist und sich 'ne fünfte Frau rauben will!«

Das saß, Leute! Oha!

Tom nutzte die Verblüffung auf beiden Seiten aus. »Es sind Clowns«, erklärte er dem Girl. »Sie sind dabei, ein reichhaltiges Repertoire einzustudieren. Nehmen Sie die beiden ulkigen Nudeln nicht ernst, Miss!«

»Das tue ich ohnehin nicht«, erwiderte das Mädel und senkte den Lauf der Jagdflinte.

Wortlos ging das Mädchen dann vor uns her. Wir drängten unsere Pferde durch die Uferbüsche. Ich zog mir im Sattel schnell meine Stiefel an und hoffte, dass die junge Dame nicht die vielen Löcher in meinen Socken bemerkt hatte.

Ein schwerer Planwagen stand unter den Bäumen. Und noch ein zweiter Wagen war da, ein leichterer, der wohl an den ersten angehängt wurde. Ein paar tote Pferde lagen herum. Und in einem Trail-Korral standen lebendige Pferde – Zugpferde für die Wagen.

Ein zweites Mädchen kniete vor dem großen Wagen neben einigen Männern, die dort in Decken gehüllt auf Laublagern lagen.

Auch dieses Mädel war wie ein Cowboy angezogen. Man sah auf den ersten Blick, dass sie die ältere Schwester der kleinen Kratzbürste war. Sie war so richtig erblüht, wie ein Mädel nur erblühen kann, wenn sie ein bestimmtes Alter erreicht. Große Augen hatte sie, und alles war nicht nur richtig an ihr, sondern sogar schön. Die Kleine war ja nur hübsch – aber diese hier war schön. Wie musste die erst in einem weißen Kleid aussehen!

Mit einem Mal kam mir so richtig zum Bewusstsein, was ich doch für ein hässlicher Pavian war. Ich starrte die Maid an, wie wohl eine schäbige Motte einen schönen Schmetterling anstarren würde. Aber dieser Vergleich ist Quatsch. Ich starrte sie an, wie ein ulkiger Affe irgendein Wunder anstarrt.

Dann sah ich, wie Tom und Nick ihre Hüte schwenkten. Da riss ich meinen Deckel vom Kopf, obwohl ich ohne Hut noch mieser wirke. Binnen fünf Minuten hätte ich alle meine Haare zählen können. Na ja, Leute, auch Männer, denen das Gesicht bis in den Nacken reicht, können ganz prächtig aussehen – wenn sie nicht solch einen Eierkopf haben wie ich.

Hinter uns sagte die Kleine: »Kate, das ist 'n Manager mit zwei Clowns. Ich glaube, dass die Gentlemen harmlos sind, obwohl der Große ein Mormone sein soll, der sich eine fünfte Frau rauben will.«

Wirklich, Leute, das sagte die kleine Kratzbürste. Und ich freute mich mächtig, dass der Große seinen Teil weghatte.

»Doris! Wie kannst du so reden?«, rief die blonde Fee, an der die Reithosen wunderbar saßen.

»Ach, sie haben sich über mich lustig gemacht! Und ich kann es nicht leiden, wenn sich solch großspurige Cowboys über mich lustig machen!«

Die Kleine rief es ziemlich wütend, ging dann zum Wagen, stellte die Jagdflinte weg und kniete sich neben einen der drei verwundeten Männer.

Jawohl, Leute! Es waren drei Verwundete. Einer war so schwer angeschossen worden, dass ich für sein Leben keinen Cent mehr gegeben hätte.

Aaaah, es war alles sehr unerfreulich. Die blonde Kate erzählte uns die Story, nachdem wir uns vorgestellt und unsere Hilfe angeboten hatten:

Mr. Jim Ladd hatte im Norden Land gekauft und seine alte Siedlerstelle aufgegeben. Er konnte das tun, weil er eine kleine Erbschaft gemacht hatte. Die Kühe aber, die er auf seiner Siedlerstätte gezüchtet hatte, nahm er mit, weil der Marktpreis in dieser Jahreszeit nicht günstig lag und die Kühe überdies auch noch eine prächtige Rasse waren, mit der er im großen Stil auf der neuen Weide weitermachen wollte.

Ladd zog also mit zwei seiner Reiter und den beiden Töchtern los, ging auf den Trail nach Norden. Er und die beiden Reiter trieben die kleine Herde von vierhundert Rindern. Kate fuhr den Wagen mit Anhänger, und Doris, die ja ein halber Junge war, trieb die Pferdegruppe.

Gestern Abend durchzogen sie den Fluss, und heute, im Morgengrauen, wurden sie von Banditen überfallen. Die Cowboys kämpften und wurden verwundet. Auch den Farmer erwischte es. Die Viehdiebe nahmen sich bis auf ein paar geflüchtete Rinder, die ja noch im Ufergebüsch steckten, die ganze Herde. Sie erschossen alle Reitpferde. Nur drei Zugpferde entgingen ihren Kugeln.