G. F. Unger Tom Prox & Pete 21 - G. F. Unger - E-Book

G. F. Unger Tom Prox & Pete 21 E-Book

G. F. Unger

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Beschreibung

"Ich fasse zusammen", sagt Jackson. "Die Dreiecks-Ranch ist vorläufig zahlungsunfähig. Mein Vertrauensmann konnte die Wechsel aufkaufen. Ich bin also Hauptgläubiger. Und wenn wir den restlichen Rinderbestand vernichten, werde ich bald der Besitzer der Ranch sein."
"Wenn Prox nicht wäre", knurrt Steele wütend.
"Ja, Tom Prox", grinst Jackson. "Ihr wolltet ihn doch zur Hölle schicken!"
"Du hast es doch stets verboten!", staunt Hopkins.
"Nur in der Stadt und in Anwesenheit von Zeugen", grinst Jackson und fährt fort: "Wir gehen morgen aufs Ganze. Es wird ein Überfall auf das Gefängnis stattfinden, und in der Stadt wird die Hölle ausbrechen. Ein Trupp unserer Leute reitet zur Herde der Dreiecks-Ranch reiten und schießt die Tiere zusammen. Ihr selbst werdet Jerry Wells von der Ranch entführen. Mit ihm könnt ihr Tom Prox und die halbe Pikass-Mannschaft über die Grenze locken und auf mexikanischem Gebiet abknallen..."


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Seitenzahl: 115

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhalt

Cover

DIE LETZTE CHANCE

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Vorschau

Impressum

DIE PERSONEN

Tom Prox – nicht umsonst der Boss der Pikass-Crew

Ambrose Sulliwan und Andy Baxter – auf seine tüchtigen Freunde kann sich Tom hundertprozentig verlassen

Monty – gleicht einem Indianer und findet den ersten Haken

Jim Cone – zieht in seinen letzten großen Kampf

Pater Bentley – reitet wie ein Cowboy, boxt wie ein Profi, spielt Fußball und ist dabei doch ein »Heiliger«

Die Pikass-Mannschaft – prächtige Reiter der Weide; ihr Vormann Shorty Wells bekommt von Tom einen Kinnhaken

Maud Hutton – durchaus keine zarte Blume

Dolores Jackson – ein prächtiges, verführerisches Weib und grundschlecht

Garry Jackson – will Rache an Tom Prox und geht über Leichen. Seine Verbündeten sind:

Bob Steele – gleicht einem Habicht; groß, mit breiten Schultern, schmalen Hüften, dazu unvorstellbar mager

Allan Hopkins – ein Muskelmensch von zwei Zentnern mit listigem Blick

Jack Mills – ist zwar fett, fühlt sich aber wohl dabei und kann springen wie eine Gazelle; der gefährlichste des Kleeblatts, vielleicht, weil er so harmlos wirkt, dabei ist er giftiger als eine Viper

Ort der Handlung: Arizona, insbesondere die Gegend zwischen Tombstone und Silver-City, das Tal des Silver-Creeks, die Silberberge und die Sierra del Bacatete in Mexiko

Liebe Western-Leser, liebe Unger-Freunde!

Das Werk von G.F. Unger, einem der größten und beliebtesten Wildwest-Autoren über die Grenzen Deutschlands hinaus, ist umfangreich. Dazu zählen auch seine Beiträge zu den Serien BILLY J‍E‍N‍K‍I‍N‍S, JOHNNY WESTON, TOM PROX und PETE in den 1950er-Jahren.

Als »sein« Verlag wollen wir Ihnen – zusätzlich zur Sonder-Edition, in der wir Ungers Taschenbücher ungekürzt im Heftformat auflegen –, in der Classic-Edition auch diese Romane präsentieren, die neben ihrem nostalgischen Reiz nichts von ihrer Dramatik verloren haben. Den BILLY-JENKINS-Western und den JOHNNY-WESTON-Leihbüchern folgten Ungers TOM-PROX- und PETE-Heftromane aus den Jahren zwischen 1951 und 1954 im »Doppelpack« – und nun zum Schluss seine zehn Leihbücher um Tom Prox in jeweils zwei Teilen.

Wir wünschen allen Sammlern und Lesern viel Vergnügen und spannende Unterhaltung bei dieser Zeitreise!

Ihre G.F Unger-Redaktion

PS: Einige Bezeichnungen in den Romanen wie »Neger« gelten heutzutage als diskriminierend. Sie waren zur Zeit der Romanhandlung aber gebräuchlich und sollten im historischen Kontext verstanden werden, weshalb sie im Text belassen wurden.

DIE LETZTE CHANCE

Böses Erwachen

Ein Abenteuer aus dem Wilden Westen,berichtet von G.F. Unger

Zwei Tage und eine Nacht sind vergangen. Die sieben Reiter sind jetzt auf mexikanischem Boden. Manchmal kamen sie an Rinderherden vorbei oder trafen einsame Reiter, doch selten wusste jemand von einer kleinen Reitergruppe zu berichten, die in schnellem Ritt gen Süden zog. Aber sie stoßen immer wieder auf die Spur, wenn sie auch zeitweilig verloren geht. Diese deutliche Spur beweist, dass die Banditen Tom und seine Freunde in eine Falle locken wollen.

Tom hat seine Boys über die wilden Yaquis aufgeklärt und darüber, was sie in den Kakteenwäldern der Sierra del Bacatete erwartet. Trotzdem reitet die Pikass-Crew entschlossen auf der klar erkennbaren Spur. Sieben Männer sind fest entschlossen, einen harten Kampf zu liefern. Sieben Männer sind bereit, ein Abenteuer zu bestehen, das einen fast sicheren Tod bedeutet.

Sie reiten weiter. Es geht um alles.

Kapitel 7

Zwei Tage sind vergangen. Es hat sich nicht viel Bemerkenswertes ereignet. Tom Prox hat einige Spione in Bigtown sitzen, die jedes ungewöhnliche Ereignis melden und Jackson nicht aus den Augen lassen.

Die Dreiecks-Ranch hat einige Freunde in der Stadt. Es sind alteingesessene Bürger, die gerne wieder Ruhe und Ordnung hergestellt hätten. Fast jeden Tag gibt es Schießereien im Ort – von Raufereien gar nicht zu sprechen. Immer wieder werden Leute auf den dunklen Straßen überfallen, beraubt, niedergeschlagen. Sogar in verschiedenen Wohnungen wurden Einbrüche verübt.

Die Pikass-Boys sind schärfer denn je und lassen keinen Fremden auf das Ranchgebiet. Die Quelle des Silver-Creeks wird bewacht. Tom, Amb und Andy suchen schon zwei Tage nach Bob Steele und seinen Kumpanen. Sie wissen, durch Bob Steele können sie vielleicht wieder das Gold bekommen.

Jerry fragt die drei müden Freunde nicht nach Erfolgen – sie tischt nur auf, vermeidet selbst fragende Blicke und plaudert über nebensächliche Dinge. Dieses Verhalten finden die drei Freunde wohltuend.

Sie haben keinen Erfolg gehabt. Das Verbrechertrio ist mit ihrer Bande scheinbar vom Erdboden verschwunden. Die Silverberge sind ein riesiger Gebirgskomplex. Eine Armee könnte darin ungesehen untertauchen.

Pater Bentley humpelt herein. Er hat schwere Brandwunden erlitten, als er einige Verletzte aus den brennenden Häusern und aus dem Sägewerk trug und allen bei den Löscharbeiten mit gutem Beispiel voranging. Jetzt baut er die zerstörten Häuser wieder auf.

»Haben Sie überhaupt die nötigen Mittel, um die Häuser wieder instand setzen zu können?«, fragt Tom müde.

Bentley mustert prüfend die müden Männer, die drei Nächte nicht geschlafen haben. Jerry füllt die leeren Teller immer wieder.

»Wir haben in den letzten Wochen viel verdient, haben viele Bäume zu Brettern zersägt, haben Möbel angefertigt. Man hat in Bigtown viel gebaut, und wir verdienten gut. Well, es sollte ein Notdollar für die Leute sein, aber sie haben alles der Ranch zur Verfügung gestellt – fast zehntausend Dollars. Natürlich reicht es nicht ganz, aber doch für die erste Zeit...«

»Wann müssen die Rechnungen bezahlt werden?«, will Tom wissen.

»In fünfzehn Tagen«, antwortet Bentley.

Tom nickt müde. »Ich gehe schlafen!«

Toms Zimmer hat zwei Fenster. Durch eines blickt man auf die Obstbäume des Gartens, durch das andere kann man die Silverberge betrachten.

Es ist zwei Uhr nachts. Tom schläft anscheinend fest, denn er atmet ruhig und tief.

Am offenen Fenster zeigt sich die Silhouette eines Menschen. Lautlos schwingt sich der Mann in das Zimmer. Mit einer geschmeidigen, katzenartigen Bewegung flankt er über die Fensterbank.

Der Eindringling verschwindet jetzt aus dem hellen Fensterviereck. Man hört nur Toms Atemzüge.

Sekunden vergehen, reihen sich zu Minuten. Es ist klar: Der Eindringling kennt Toms Gefährlichkeit und schiebt sich nur zentimeterweise durch das Zimmer.

Plötzlich ertönt ein scharrendes Geräusch – Tom wälzt sich unmittelbar danach auf die Seite, atmet jedoch ruhig weiter.

Minuten vergehen.

Als Tom sich auf die andere Seite wälzt, fragt er sich, wodurch er wohl wach geworden ist. Nach einiger Zeit erinnert er sich an das scharrende Geräusch, welches er noch im Halbschlaf wahrgenommen hat, bevor es ganz verstummte.

Während er ruhig und tief weiteratmet, überlegt er: Was kann es gewesen sein? Ich habe vor dem Zubettgehen meine Stiefel in den Raum geschleudert. Es muss jemand dagegen gestoßen sein, solch ein Geräusch war es.

Tom beginnt zu schnarchen. Sein Schnarchen übertönt seine Bewegungen und das unmerkliche Knarren des Bettes.

Es gibt nur einen Menschen auf der Dreiecks-Ranch, der sich so geschmeidig und leise wie eine Katze bewegen kann. Pedro!

Pedro ist kein reinrassiger Mexikaner – seine Mutter war eine Yaqui-Indianerin. In Mexiko-City, auf dem Markt der tausend Diebe, war Pedro einst ein geachteter Mann unter seinen »Zunftgenossen«. Später wurde er Pferdedieb, diente dann dem vorherigen Besitzer der Ranch, Al Dunhill, und kämpfte nach dessen Tode auf Toms Seite.

Pedro ist dem Glückspiel verfallen, verbraucht ungeheuer viel Geld, mehr, als er durch ehrliche Arbeit verdienen kann.

Wenn Pedro Geld in der Tasche hat, ist er im Spielraum der »Oase« ein geachteter Mann. Hat er es nicht, so wird er geringschätzig als Farbiger behandelt.

Er möchte gern ein Caballero sein. Vor kurzem hatte die schwarze Dolores ihm schöne verheißungsvolle Augen gemacht – ihm, dem heißblütigen Pedro, dessen Mutter eine Yaqui-Indianerin war.

Pedros Blut ist seitdem in Wallung. Nur schnell reich werden. Er sieht äußerlich nicht unübel aus, dieser Mischling, nur kleidet er sich etwas zu bunt.

Und jetzt soll er für tausend Dollars seinen Boss umbringen. Tausend Dollars!

Ay, welch große Summe, denkt Pedro immer wieder und hofft, mit diesem Reichtum die schwarze Dolores zu gewinnen.

Pedro lauscht mit angehaltenem Atem auf die Schnarchtöne Toms und krampft die Faust um den Messergriff. Wenn es im Raum nicht so finster wäre, hätte er ein paar Messer vom Fenster aus geschleudert. Aber Pedro kennt den Rancher zu gut, um ein solches Wagnis einzugehen. Er muss ihn beim ersten Stich erledigen, sonst ist es unmöglich, mit dem Rancher fertig zu werden.

Vorsichtig schiebt er sich näher, verwünscht den Stiefel, der ihn bald verraten hätte. Er weiß, dass Tom Prox in einer Sekunde sechsmal schießen und treffen kann.

Nun steht er einen Meter vor dem Bett, macht noch einen Schritt, hebt den Arm zum Stoß – da schnellt ein großer Schatten hoch. Eine harte Faust presst seine Kehle unangenehm zusammen, und eine andere Faust stößt bis zum Handgelenk in seine Magengrube.

In der nächsten Sekunde fühlt er sich hochgehoben und landet krachend in der Zimmerecke.

Als Pedro nach langer Zeit wieder zu Bewusstsein kommt, bewegt er vorerst nur seine Augen, dann vorsichtig die einzelnen Glieder seines geschmeidigen Körpers.

»Ay, ay, heilige Madonna von Guadalupe!«, stöhnt er voll Pein. Vom Magen aus verbreitet sich ein Schmerz durch den ganzen Körper. Ihm ist übel, als hätte er viele Liter Pulque getrunken. Aber von einem Pulquekater ist einem nur übel – man hat nicht so fürchterliche Schmerzen und solche elende Lähmung in den Gliedern.

Und dann erinnert sich Pedro plötzlich wieder an die letzten Ereignisse.

»Ay, ay, heilige Madonna!«, stöhnt er wieder und starrt mit aufgerissenen Augen auf Tom Prox, der inzwischen Licht angemacht hat und bequem in einem Sessel sitzt.

»Pedro, du bist eine Kreuzung zwischen Coyote und Giftviper«, sagt Tom langsam und spielt mit dem Messer, das er Pedro weggenommen hat.

»Si, Señor – ich bin ein erbärmlicher Wurm und kein Caballero!«

Bitterste Selbsterkenntnis klingt aus Pedros Worten. Er erkennt mit einem Mal, dass er von Sinnen war.

Das Glücksspiel und die schöne Dolores scheinen ihm jetzt unwichtig. Er überlegt angestrengt, was der Rancher mit ihm jetzt beginnen wird. Töten wird er ihn wohl nicht, aber wahrscheinlich wird er ihn in ein Zuchthaus bringen.

Pedro weiß, dass Tom Prox im Hauptberuf Polizeioffizier ist. Pedro hat zweimal im Gefängnis gesessen. Jetzt wird er Zuchthaus bekommen.

Pedro verflucht das Glücksspiel, alles Geld auf der Welt. Er verflucht die schöne Dolores. Vor allen Dingen verflucht er auch ihren Bruder, der ihm die tausend Dollar versprochen hat. Aber am allermeisten verflucht Pedro sich selbst.

»Si, Señor, ich bin ein erbärmlicher, giftiger Wurm«, wiederholt er noch einmal und bewegt vorsichtig seine Glieder.

Tom nickt beipflichtend. Kein Mensch würde ihm ansehen, wie scharf er jetzt nachdenkt.

»Pack deine Sachen – in einer Viertelstunde will ich dich nicht mehr auf der Ranch haben. Dein Pferd kannst du mitnehmen, damit du schnell aus meinen Augen kommst!«

Jetzt vergisst Pedro sogar seine Schmerzen. Er reißt die Augen so weit auf, dass die Augäpfel sichtlich hervortreten.

»Señor, Señor!«, heult er und beginnt zu schluchzen.

Pedro ist ein heißblütiger, sehr spontan handelnder Mischling. Er hasst, weint und liebt innerhalb dreier Sekunden.

»Sie lassen mich laufen, Señor?«

Tom nickt. »Du hast hier auf der Ranch die Chance deines Lebens gehabt, konntest anständig leben und hattest eine Heimat. Nun hast du alles verloren. Du bist Dreck, und Dreck möchte ich nicht um mich haben. Hau ab!« Er wirft Pedro einen eisigen Blick zu.

Der Mischling steht etwas schwankend auf. Seine Augen rollen erregt.

»Señor«, beginnt er, »Señor, ich weiß, dass ich eine Laus, ein Floh, ein Coyote bin. Sie schenken mir die Freiheit und...«

»Halt«, unterbricht ihn Tom, »ich lasse dich laufen, weil du verführt worden bist und zu willensschwach, um zu widerstehen. Hättest du den Mordversuch aus eigenem Entschluss gemacht, so wärst du jetzt ein toter Mann. Dolores und das Glücksspiel waren es wohl? Es sind schon andere Männer als du durch Spiel und Weiber auf den Hund gekommen. Bildest du dir wirklich ein, dass die Frau auch nur einen Gedanken an dich verschwendet hätte? Du warst für Sie nur Werkzeug.«

Pedro nickt mit gesenktem Kopf, fährt jedoch dann auf.

»Verhaften Sie ihn – ich zeuge vor Gericht!«

Tom schüttelt den Kopf. »Nein, ich will ihn nicht durch so einen Wurm wie dich überführen – ich bekomme ihn auf andere Art. Geh jetzt!«

Winselnd gleitet Pedro aus dem Zimmer.

Die drei Freunde sitzen auf der Veranda. Jerry sorgt wieder in ihrer unaufdringlichen Art für sie. Die junge Frau spürt, dass die Männer Sorgen haben. Sie stört sie nicht in ihren Gedankengängen.

Jim Cone und Pater Bentley gesellen sich hinzu.

»Drei Reiter nähern sich der Ranch, und ein Reiter ist ein Mädel«, sagt Jim beiläufig.

Alle schauen zum Ranchtor. Hufschläge werden vernehmbar. Pete Wallis, der Schmied von Bigtown und Toms Vertrauensmann, reitet an der Spitze. Ihm folgt ein junges Mädchen.

Die Männer schmunzeln anerkennend – das Mädel gefällt ihnen auf den ersten Blick.

Hinter dem Mädchen reitet ein junger Mann. Hier im Westen liebt man kräftige, sehnige Männergestalten – der Mann ist ein Städter, aber bestimmt kein Zartfuß.

»Hallo!« Pete Wallis winkt zur Veranda hinauf. Wenig später stellt er die Gäste vor. »Das ist Maud Hutton, und dies ist John Milton«, sagt er bedächtig.

Tom ist sofort im Bilde, wie er über alles im Bilde ist, was in der letzten Zeit im Distrikt geschieht. Er macht sich und seine Freunde mit den Gästen bekannt. Auch Jerry tritt aus dem Haus. Die beiden Frauen stehen sich gegenüber – die Augen der Männer haben einen bewundernden Glanz.

Jerry Wells ist brünett, und ihre Augen schimmern fast grün. Jerry kann reiten und schießen wie ein Cowboy, kann mit einem Stein einen fliegenden Vogel aus der Luft holen – sie ist eine Westlerin. Sie ist schön wie eine wilde Blume.

Maud Hutton ist von einer anderen Art, weicher, schutzbedürftiger.

Man spürt, dass die Frauen sich gegenseitig gefallen. Erfrischungen werden gebracht, dann fragt Tom: »Sie haben es schon erfahren?«

Maud Hutton schluckt, aber ihre Augen bleiben trocken.

»Ja, mein Vater ist tot – wir erfuhren es gestern. Ich wollte ihm meinen Verlobten vorstellen und...«

Sie stockt in ihrer Rede. Tom richtet seine Blicke fragend auf Pete Wallis. Er weiß, der Schmied hat die Gäste nicht ohne Grund zur Ranch gebracht.