G. F. Unger Tom Prox & Pete 25 - G. F. Unger - E-Book

G. F. Unger Tom Prox & Pete 25 E-Book

G. F. Unger

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Beschreibung

Der Bandit duckt sich zusammen und springt mit einem heiseren Laut auf Tom Prox los. Dieser verzichtet aus Anständigkeit darauf, zu schießen. Er fängt Jack McGreens Faust mit der hochgezogenen Schulter ab. Dann schießt er selbst seine Rechte los und trifft den Mann voll am Kinn.
McGreen wiegt mindestens fünfzehn Pfund mehr als Tom. Er nimmt diesen Schlag zwar voll, aber er verdaut ihn auch, taumelt drei Schritte zurück und fällt zu Boden.
Als Tom sich auf ihn werfen will, bekommt er beide Füße McGreens in den Bauch und fliegt selbst einige Schritte zurück. Dabei rutscht sein linker Colt aus dem Holster und liegt nun genau zwischen beiden Männern auf dem Boden.
Jack McGreen wirft sich blitzschnell nach vorn...


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Seitenzahl: 111

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhalt

Cover

DIE HÄRTE ENTSCHEIDET

Kapitel 8 Härte gegen Härte

Kapitel 9 Der härtere und bessere Mann siegt

Kapitel 10 Die fünf Langreiter

Kapitel 11 McGreens Rache an Tom

Kapitel 12 Feldmaus, der graue Riesenhengst

Kapitel 13 Verlorene Spur im weiten Land

Kapitel 14 Ambrose und Andy mischen mit

Kapitel 15 Erste Runde ohne Entscheidung

Kapitel 16 Endkampf

Vorschau

Impressum

DIE PERSONEN

Tom Prox –mit Mut, Scharfsinn und Zähigkeit muss er sich in einem Zwei‍kampf von beispielloser Härte beweisen

Ambrose Sulliwan und Andy Baxter –seine tüchtigen Freunde, die erst spät einzugreifen brauchen und ihm trotzdem von Nutzen sind

Jim Stone –ein junger Rancher, der Tom unter merkwürdigen Umständen zum ersten Mal begegnet und sein Freund wird

Kathleen Stone –Jims Schwester, ein prachtvolles Mädel, das Tom in einige Unruhe versetzt

Jack McGreen –ein Verbrecher von Format, der in Tom Prox seinen Meister findet

Simson Blister –ist kein ehrenwerter Notar, aber dieser Titel ist sein bester Trick

Bud Bennet und Jube Bennet –zwei Brüder, die im Trüben fischen wollen

Gene Fellow –ein Texaner in Bennets Bande, der sich einen Rest von An‍ständigkeit bewahrt hat

Pet Latkin und Tim Pouver –zwei weitere Mitglieder in der Bande – aber ohne diesen Rest von Anständigkeit

Feldmaus –ein Riesenhengst, der im richtigen Augenblick die Szene betritt

Ort der Handlung: Dakota, Gegend zwischen dem Cheyenne- und dem Nio‍brara-River

Liebe Western-Leser, liebe Unger-Freunde!

Das Werk von G.F. Unger, einem der größten und beliebtesten Wildwest-Autoren über die Grenzen Deutschlands hinaus, ist umfangreich. Dazu zählen auch seine Beiträge zu den Serien BILLY J‍E‍N‍K‍I‍N‍S, JOHNNY WESTON, TOM PROX und PETE in den 1950er-Jahren.

Als »sein« Verlag wollen wir Ihnen – zusätzlich zur Sonder-Edition, in der wir Ungers Taschenbücher ungekürzt im Heftformat auflegen –, in der Classic-Edition auch diese Romane präsentieren, die neben ihrem nostalgischen Reiz nichts von ihrer Dramatik verloren haben. Den BILLY-JENKINS-Western und den JOHNNY-WESTON-Leihbüchern folgten Ungers TOM-PROX- und PETE-Heftromane aus den Jahren zwischen 1951 und 1954 im »Doppelpack« – und nun zum Schluss seine zehn Leihbücher um Tom Prox in jeweils zwei Teilen.

Wir wünschen allen Sammlern und Lesern viel Vergnügen und spannende Unterhaltung bei dieser Zeitreise!

Ihre G.F Unger-Redaktion

PS: Einige Bezeichnungen in den Romanen wie »Neger« gelten heutzutage als diskriminierend. Sie waren zur Zeit der Romanhandlung aber gebräuchlich und sollten im historischen Kontext verstanden werden, weshalb sie im Text belassen wurden.

DIE HÄRTE ENTSCHEIDET

Der Zweikampf

Ein Abenteuer aus dem Wilden Westen,berichtet von G.F. Unger

Der Bandit duckt sich zusammen und springt mit einem heiseren Laut auf Tom Prox los. Dieser verzichtet aus Anständigkeit darauf, zu schießen. Er fängt Jack McGreens Faust mit der hochgezogenen Schulter ab. Dann schießt er selbst seine Rechte los und trifft den Mann voll am Kinn.

McGreen wiegt mindestens fünfzehn Pfund mehr als Tom. Er nimmt diesen Schlag zwar voll, aber er verdaut ihn auch, taumelt drei Schritte zurück und fällt zu Boden.

Als Tom sich auf ihn werfen will, bekommt er beide Füße McGreens in den Bauch und fliegt selbst einige Schritte zurück. Dabei rutscht sein linker Colt aus dem Holster und liegt nun genau zwischen beiden Männern auf dem Boden.

Jack McGreen wirft sich blitzschnell nach vorn ...

Kapitel 8Härte gegen Härte

Zwei Tage und zwei Nächte sind vergangen. Tom Prox ist die meiste Zeit im Sattel gewesen. Manchmal ist er auf der Spur McGreens geritten. Er kennt die Hufabdrücke des gelben Pferdes so gut, dass er sie fast mit geschlossenen Augen ertasten könnte.

Tom weiß, dass der Gaul den rechten Hinterlauf etwas kräftiger in den Boden drückt. Er weiß, dass der Gelbe den rechten Vorderhuf beim Galopp manchmal mit dem vorderen Rand etwas – kurz nach dem Absprung – über den Boden schleift. Er kennt die Abstände der Hufnägel, kennt diese Hufspur unter anderen Spuren heraus, so wie man einen Bekannten in einer Menschenmenge erkennt.

Sooft er auch die Spur verliert, immer wieder hat er Glück. Ein einsamer Schafhirte oder ein Herdenwächter hat den Reiter auf dem gelben Pferd nach Süden reiten sehen und berichtet Tom davon.

Tom weiß, dass McGreen die Bahnlinie erreichen will, die vom Atlantik quer durch die Staaten bis zum Pazifik geht. McGreen will sicherlich die Küste eines der beiden Ozeane erreichen und per Schiff den Kontinent verlassen.

Jetzt hält Tom den grauen Hengst am Ufer des Republican River an und starrt zum Südufer hinüber. Zweihundert Meilen werden es noch bis zur Bahnlinie sein.

»Feldmaus, der Kerl ist kaum eine halbe Stunde vor uns. Was wir beide am Tag aufholen, macht er in der Nacht wieder wett. Er reitet bis Mitternacht und schläft wohl nur zwei oder drei Stunden. Well, in der Nacht kann ich aber keine Spuren erkennen, und der Mond verkriecht sich in dieser Jahreszeit meist hinter den Wolken.«

Tom lässt sich viel Zeit, denn das beste Pferd wird krank, wenn man es im erhitzten Zustand in das kalte Wasser eines Flusses treibt. Er hält im Schutze der hohen Uferwände und reibt den grauen Hengst trocken, wozu er die Satteldecke benutzt.

Der kalte Nordwind ist hier nicht zu spüren. Er pfeift über ihre Köpfe weg und kräuselt die Wellen erst in der Mitte des Stromes.

Der graue Hengst hat sich bisher gut gehalten. Selbst Toms Philip wäre nicht viel besser gewesen. Jetzt ist das Tier ziemlich schmutzig, von Staub und nassem Dreck verkrustet. Man sieht ihm den langen, schnellen Ritt an, aber er hat noch nicht das Letzte hergegeben.

»Well, du bist all right, alter Boy. Mach weiter so, dann werden wir unseren Mann noch einholen.«

Tom blickt bei diesen Worten auf das sandige Geröll dicht beim Wasser. Dort ist der Boden aufgewühlt, dort hat Jack McGreen den Fluss überquert.

Als Jack McGreen Cartersville verlässt, fühlt er eine ziemliche Unruhe in sich.

Diese Unruhe will während der folgenden zwei Tage und Nächte nicht weichen. Es ist keine Angst, denn dazu ist er zu hart. Sein Selbstbewusstsein und sein Vertrauen auf die eigene Kraft lassen Angstgefühle nicht aufkommen.

Aber während des Rittes wird ihm klar, dass er den Ranger nicht mehr wird abschütteln können. Selbst wenn Jahre vergehen sollten, dieser Gegner wird eines Tages wieder vor ihm stehen, und dann wird er mit ihm kämpfen müssen.

McGreen hat Tom Prox bei der Arbeit gesehen und kann jetzt beurteilen, welch gefährlicher Mann dieser Ranger ist. Außerdem hat McGreen gestern in einem kleinen Ort eine Zeitung gelesen, die von dem Mord in Lake City berichtete und durchblicken ließ, dass man zwar einen gewissen Jim Stone des Mordes verdächtige, dass ein Agent des F.B.I. aber auch noch anderen Spuren nachginge.

Diese Nachricht sagt McGreen genug. Er ahnt, dass er Tom Prox nicht entgehen wird.

Eine halbe Stunde bevor Tom Prox den Republican River erreichte, trieb McGreen sein gelbes Pferd in das Wasser des Flusses. Er hielt sich nicht lange am Südufer auf und ritt sofort weiter. Er hätte sich besser um das Pferd kümmern müssen, so wie Tom Prox es mit dem grauen Hengst machte.

Jetzt lauscht McGreen, der inzwischen wieder eine gute halbe Stunde geritten ist, besorgt auf die Atemzüge seines Pferdes.

»Damned, Yellow Ghost ist erkältet«, krächzt er heiser.

Sein verdrecktes, von Kälte und Wind aufgesprungenes Gesicht verzerrt sich zu einer wütenden Fratze. Immer wieder lauscht McGreen auf die rasselnden Atemzüge des Pferdes.

Er spürt, dass der Wallach immer steifbeiniger läuft. Die geschmeidige Gangart des Tieres hat sich verändert. Bald beginnt es zu husten und hält den Kopf tiefer als den Widerrist.

Da steigt McGreen im Schutz einer Bodenwelle ab und macht sich an die Arbeit. Er reibt mit seiner besten Decke an dem Tier herum, massiert es kräftig und flößt ihm Whisky ein, den er mit Wasser vermischt hat. Das Tier bewegt sich wieder etwas lockerer. Aber der Husten bleibt.

Als sich McGreen wieder in den Sattel schwingt, ist eine halbe Stunde vergangen. Langsam reitet er an und steigert erst allmählich das Tempo. Aber schon nach einer halben Meile schnauft das Tier wieder rasselnd. Da weiß McGreen, dass das Pferd erledigt ist.

»Verfluchter Gaul«, schreit er böse und giftig, »du willst mich also im Stich lassen. Vielleicht bin ich selbst daran schuld, aber darüber kann ich jetzt nicht nachdenken. Ich will und muss zur Bahnlinie, und du musst mich wenigstens bis zu einem Ort tragen, wo ich einen neuen Gaul kaufen oder stehlen kann.«

McGreen nimmt die Reitpeitsche vom Sattelhorn und beginnt das Tier damit zu bearbeiten. Für das arme Pferd beginnt eine martervolle Zeit. Es müht sich nach besten Kräften, aber es ist erledigt – es kann nicht mehr.

Seine rasselnden Atemzüge klingen schon wie ein gewaltiges Schnarchen. Manchmal zieht sich der Körper des kranken Pferdes krampfhaft zusammen. Dann stolpert das Tier, schnauft hart und wird zusehends steifer. Aber immer wieder peitscht McGreen es weiter und zieht es an den Zügeln über kleine Erdhügel hoch, da es sonst stolpern würde.

»Lauf, lauf, bis du umfällst«, faucht der Mann.

Eine Stunde mag vergangen sein, und immer noch quält sich der Gaul vorwärts. Als sich McGreen einmal im Sattel umdreht, zuckt er zusammen und zischt einen heiseren Fluch hervor. Hinter ihm – man kann es auf der flachen Ebene gut erkennen – ist der Verfolger aufgetaucht. Vorerst ist es zwar nur ein kleiner Punkt, was er sieht, aber Jack McGreen würde die achtzigtausend Dollar und sein Leben darauf wetten, dass der Punkt Tom Prox ist.

Schon im Gasthaus »Zum lustigen Kuhauge« hat Tom dem Banditen zugerufen: »Jetzt tragen wir's aus!« Doch McGreen hat sich aus der Schlinge ziehen können. Das wird ihm jetzt kaum mehr möglich sein.

Die Ebene dehnt sich weit vor ihm und wird nur von kleinen Hügeln und Bodenwellen unterbrochen. Zweihundert Meilen sind es noch bis zur Bahnlinie. Weit und breit ist kein Lebewesen zu erblicken. Gelbes Gras, wenige Salbeibüsche und Wermutsträucher bedecken das Land. Der Verfolger holt merklich auf.

Jetzt, da es keine andere Möglichkeit und keinen anderen Ausweg mehr gibt als Kampf, zeigt sich Jack McGreen als harter, entschlossener Mann. Er treibt sein krankes Tier jetzt nicht mehr an, sondern lässt es langsam laufen.

Seine ganze Sorgfalt gilt nun seinen Waffen. Er wechselt die Munition aus, und man sieht es ihm an, dass er darüber nachdenkt, wie prächtig es für ihn wäre, wenn eines der Geschosse den G-Mann treffen würde.

Achtzigtausend Dollar hat McGreen in seiner Packtasche. Nur dieser eine Mann hinter ihm kann ihn noch daran hindern, mit dem Raub in Sicherheit zu gelangen. Jetzt sieht McGreen das große graue Pferd seines Verfolgers.

»Teufel, er hat von irgendwoher einen brauchbaren Gaul bekommen. Ich dachte, dass mein Yellow Ghost nicht mehr zu schlagen gewesen wäre. Damned, jetzt muss ich es wirklich austragen!«

Tom Prox spürt zwar keine große Freude, aber doch eine gewisse Befriedigung in sich. Er weiß, dass McGreen ein gefährlicher Gegner sein wird.

Auch Tom hat seine Waffen geprüft. Bis auf eine halbe Meile hat er sich McGreen genähert. Bald sind es nur noch vierhundert Meter – jetzt noch dreihundert.

Auf dreihundert Meter würde auch ein unterdurchschnittlicher Schütze ein Pferd schon treffen können. Aber diese beiden Männer, die über eine ungewöhnliche Schießkunst verfügen, denken noch nicht an Kugelwechsel.

McGreen blickt sich kaum um. Er weiß, dass ein Mann wie Tom Prox selbst einen Verbrecher nicht in den Rücken schießt. Darauf baut McGreen. Tom treibt jetzt seinen Grauen schneller vorwärts.

»Steh, McGreen!«, ruft er hart.

»Komm nur, Ranger!«, antwortet McGreen.

Hundertfünfzig Meter sind die Männer noch auseinander.

»Steh, McGreen, oder ich schieße deinen Gaul zusammen!«

»Komm nur, Ranger!«

Noch hundert Meter. Innerhalb der nächsten Sekunde verändert sich das Bild. McGreen gleitet plötzlich wie ein schneller Schatten vom Pferd. Nun hat er das Pferd zwischen sich und dem Verfolger und beginnt zu schießen.

Die Kugel fliegt zwischen den Ohren von Toms Pferd hindurch, aber sie trifft Tom nicht, denn dieser hat sich ebenfalls aus dem Sattel geschwungen. Außerdem hat McGreen etwas zu tief gezielt, denn die Kugel reißt dem Grauen zwischen den Ohren die Kopfhaut weg.

Das graue Pferd steigt sofort wiehernd mit der Vorderhand in die Luft und rast davon. Tom steht also völlig deckungslos. Er schießt sehr sorgfältig, denn von diesem Schuss hängt alles ab. Wenn er das gelbe Pferd jetzt zusammenschießen würde, so würde McGreen dahinter Deckung finden.

Tom schießt eine Sekunde später als McGreen. Seine Kugel sitzt genau am richtigen Fleck. Sie trifft das kranke Pferd an der Schwanzwurzel. Da das Tier dem Ranger die linke Seite zukehrt, so dringt die Kugel nicht tief ein, sondern reißt dem Pferd am Schweifansatz eine schmerzhafte Wunde, die auch einen noch kränkeren Gaul hochgehen lassen würde.

Gewiss, es ist eine Tierquälerei, aber es geht um Toms Leben. Der Gaul steigt mit der Vorderhand hoch und jagt in einem Tempo davon, das ihm niemand mehr zugetraut hätte. Er fällt allerdings nach fünfzig Metern wieder in Schritt, ist aber für McGreen unerreichbar.

Der Bandit schießt jetzt rasch einige Schuss ab, doch Tom liegt am Boden. Er zielt auf das linke Knie des Verbrechers, um ihn so außer Gefecht zu setzen. Da peitscht eine Kugel McGreens gegen einen kleinen Stein. Dieser Stein surrt Tom auf die Nasenwurzel.

Tom fühlt den heftigen Schmerz und meint, er wäre getroffen worden. Als es vor seinen Augen dann wieder klar wird, sieht er McGreen schon ein gutes Stück weiter im Zickzack davonlaufen.