G. F. Unger Tom Prox & Pete 26 - G. F. Unger - E-Book

G. F. Unger Tom Prox & Pete 26 E-Book

G. F. Unger

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Beschreibung

"Ich habe in den letzten Stunden eine Menge Ärger gehabt", knurrt Tom Prox. "Eben wollte man mich ermorden! Ich wollte mich aus dem Schlamassel heraushalten und bescheiden meiner Wege ziehen. Nun habe ich mein eigenes Blut geleckt, und jetzt will ich den Leuten, die sich hier wie wild gebärden, zeigen, was 'ne Harke ist."
Jim grinst zu Tom hinüber. "Aber es war doch gewiss nur 'n Irrtum - die Reiter hatten es auf mich abgesehen und dachten sicher, dass ich es wäre, der da -"
"Yeah, das war wohl 'n Irrtum, aber 'n verdammt gefährlicher. Man kann doch nicht einfach auf jeden Reiter schießen, der friedlich seines Weges zieht."
"Du willst uns also helfen, Tom?"
"Wenn ihr im Recht seid, so ist eure Sache auch die meine!"


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Seitenzahl: 118

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhalt

Cover

Tom bleibt am Feind

Erstes Kapitel Jim Bruns macht eine Bekanntschaft

Zweites Kapitel Jim Bruns kehrt heim

Drittes Kapitel Al Bruns erzählt eine Geschichte

Viertes Kapitel Tom Prox kommt nach Stoneville

Fünftes Kapitel Gefährlicher Irrtum

Sechstes Kapitel Die Two-Dollar-Ranch

Siebtes Kapitel Kathleen bricht jeden Widerstand

Achtes Kapitel Kampf in der Nacht

Neuntes Kapitel Big Bill Trevor besinnt sich

Vorschau

Impressum

DIE PERSONEN

Tom Prox – ändert infolge eines Kopfschusses seine Nichteinmischungstaktik, zumal er nicht zusehen kann, wenn drei räudige Wölfe über ein Lamm herfallen

Al Bruns – ist zu verzweifelt und zu stolz, als Krüppel Mitleidsbeweise – oder was er für solche hält – anzunehmen, und lernt durch neue Verantwortung für seine Zukunft zu kämpfen

Jim Bruns – rettet die Ranch seines ermordeten Vaters und Tom Prox das Leben

Kathleen Trevor – überwindet durch ihre Liebe den Trotz und die Todesbereitschaft des von ihr geliebten Mannes

Big Bill Trevor – verfolgt skrupellos seinen eigenen Vorteil, schlägt sich jedoch in letzter Minute auf die Seite des Rechts und lernt seinen Sohn tödlich hassen

Bill Trevor – ein Viehdieb und Mörder, der selbst seinen alten Vater nicht schont, um die eigene Haut zu retten

Andrew Long Fellow – erhält von Tom Prox eine Ohrfeige und muss sehr gegen seinen Willen einen Spazierritt unternehmen, der nach einigen Umwegen im Zuchthaus endet

Ted Baer – lässt sich weniger durch eine Revolvermündung in den Rippen als durch Schafblut davon überzeugen, was er zu tun hat

Mayflower – ist die dickste und kratzbürstigste Person von Gibson-City, aber sie besitzt ein gutes Herz und eine Schrotflinte, mit denen sie die verzwicktesten Probleme im Handumdrehen löst

Sheriff Plumber – seine höchste Weisheit besteht darin, sich in Auseinandersetzungen innerhalb seines Distrikts nicht einzumischen

Hesbitt – der bierehrliche Wirt der »Blinden Kuh«, hat eine onkelhafte Schwäche für Jim und Kathleen

Liebe Western-Leser, liebe Unger-Freunde!

Das Werk von G.F. Unger, einem der größten und beliebtesten Wildwest-Autoren über die Grenzen Deutschlands hinaus, ist umfangreich. Dazu zählen auch seine Beiträge zu den Serien BILLY J‍E‍N‍K‍I‍N‍S, JOHNNY WESTON, TOM PROX und PETE in den 1950er-Jahren.

Als »sein« Verlag wollen wir Ihnen – zusätzlich zur Sonder-Edition, in der wir Ungers Taschenbücher ungekürzt im Heftformat auflegen –, in der Classic-Edition auch diese Romane präsentieren, die neben ihrem nostalgischen Reiz nichts von ihrer Dramatik verloren haben. Den BILLY-JENKINS-Western und den JOHNNY-WESTON-Leihbüchern folgten Ungers TOM-PROX- und PETE-Heftromane aus den Jahren zwischen 1951 und 1954 im »Doppelpack« – und nun zum Schluss seine zehn Leihbücher um Tom Prox in jeweils zwei Teilen.

Wir wünschen allen Sammlern und Lesern viel Vergnügen und spannende Unterhaltung bei dieser Zeitreise!

Ihre G.F Unger-Redaktion

PS: Einige Bezeichnungen in den Romanen wie »Neger« gelten heutzutage als diskriminierend. Sie waren zur Zeit der Romanhandlung aber gebräuchlich und sollten im historischen Kontext verstanden werden, weshalb sie im Text belassen wurden.

Tom bleibt am Feind

Gefährlicher Irrtum

Ein Abenteuer aus dem Wilden Westen,berichtet von G.F. Unger

»Ich habe in den letzten Stunden eine Menge Ärger gehabt«, knurrt Tom Prox. »Eben wollte man mich ermorden! Ich wollte mich aus dem Schlamassel heraushalten und bescheiden meiner Wege ziehen. Nun habe ich mein eigenes Blut geleckt, und jetzt will ich den Leuten, die sich hier wie wild gebärden, zeigen, was 'ne Harke ist.«

Jim grinst zu Tom hinüber. »Aber es war doch gewiss nur 'n Irrtum – die Reiter hatten es auf mich abgesehen und dachten sicher, dass ich es wäre, der da -«

»Yeah, das war wohl 'n Irrtum, aber 'n verdammt gefährlicher. Man kann doch nicht einfach auf jeden Reiter schießen, der friedlich seines Weges zieht.«

»Du willst uns also helfen, Tom?«

»Wenn ihr im Recht seid, so ist eure Sache auch die meine!«

Erstes KapitelJim Bruns macht eineBekanntschaft

Auf seltsamen Wegen muss die große Kuckucksuhr einst in den Wilden Westen geraten sein. Vom Schwarzwald kam sie über das Meer, fuhr viele Monate in einem Planwagen, schmückte als Prunkstück Grenzerhütten und Blockhäuser, wechselte die Besitzer und hängt jetzt in der Gentlemen-Bar von Gilbert-City.

Es ist eine Minute vor Mitternacht. Die vielen Männer im großen Schankraum verstummen jäh. Die Spieler an den Tischen heben die Köpfe und lassen die Karten unbeachtet. Die Trinker am Schanktisch treten zur Seite. Die meisten Männer in der Gentlemen-Bar stellen sich an den Wänden auf.

Der Wirt hat plötzlich zwei ausgewachsene Colts in den riesigen Händen und macht ein grimmiges Gesicht. Er wirkt drohend, zur Vorsicht mahnend, so wie eine böse Bulldogge, die einen Knochen verteidigen will.

»Der Form halber gebe ich bekannt, dass ich es als Sachbeschädigung auffasse, wenn einer den kleinen Vogel wegputzen will, der in einer halben Minute zwölfmal erscheinen wird«, bellt der Wirt grimmig in die Stille und hebt die Colts schussbereit. »Ich habe es satt, immer wieder 'nen neuen Vogel montieren zu lassen«, setzt er etwas sanfter hinzu.

Leises Gelächter wird hörbar, und einige Scherzworte fallen.

»Er passt auf seinen Vogel gut auf! – Hoi, wer wird heute Schützenkönig? – Er versteht keinen Spaß mehr! – Er sollte...«

Doch jetzt wird es still. Die Klappe an der Uhr springt auf, und ein kleiner Vogel wippt heraus. Es klingt schnell hintereinander: »Kuckuck – Kuckuck – Kuckuck...«

Da geht das Licht aus, Schüsse krachen, Männer fluchen, heulen, brüllen. Tische und Stühle fliegen auf, und dann – wird es wieder hell.

Der dicke Wirt taumelt hinter den Schanktisch, während die heruntergefallene Uhr von seinem glatten Kopf zu Boden kracht. Er verdreht die Augen und verschwindet ebenfalls, als stände er hinter der Theke auf einer versenkbaren Bühne.

Kein Mensch rührt sich oder spricht ein Wort. Alle Augen starren zum Schanktisch. Endlich taucht der glänzende Kahlkopf wieder auf.

»Ihr verfluchten Himmelhunde«, sagt der Wirt und schwankt in seine Privaträume. Jetzt erst bricht das laute Gebrüll wieder los, verstummt jedoch schlagartig, als der Wirt mit einem Paket wieder zurückkommt. Er stellt den großen Karton auf den Schanktisch, öffnet ihn und – bringt eine Kuckucksuhr zum Vorschein.

Triumphierend grinst er seine Gäste an.

»Ich habe mir zwei Dutzend aus Germany schicken lassen – sie sind so echt, wie diese alte Uhr es auch war. Well, ab heute schlage ich zehn Prozent auf meine Getränkepreise, dann könnt ihr um Mitternacht losballern – bezahlen tut ihr's ja, ihr verrückten Kuhtreiber!«

Jim Bruns, der mit drei Männern beim Pokern sitzt, findet, dass hier im Gilbert-City-Distrikt recht lustige Leute wohnen. Die Sache hat auch ihm Spaß gemacht. Jetzt wird er wieder ernst. Das Spiel geht weiter, aber die drei Mitspieler machen ihm keinen Spaß mehr. Mögen die Leute von Gilbert-City auch noch so nett und lustig sein, diese drei Männer sind es nicht. Im Gegenteil, sie werden immer wütender. Dabei spielt Jim Bruns nicht etwa falsch. Nein, das hat Jim nicht nötig – er versteht nur gut zu bluffen und hat den richtigen Riecher für die Karten der anderen. Er gewinnt schon seit sechs Stunden und schätzt seine Einnahme auf fünftausend Dollar.

»Gentlemen, ich sagte Ihnen, dass ich bis Mitternacht spielen werde. Es ist nun Mitternacht, und ich höre auf.«

»Das würde ich nicht tun«, knurrt der hagere, weißblonde Mann, dessen Beruf Jim bisher noch nicht erfahren konnte.

»Ich tue immer das, was ich mir vorgenommen habe«, lächelt Jim und erhebt sich. Langsam stopft er seinen Gewinn in die Taschen und beobachtet die drei Gentlemen unauffällig. Ihr Verständigungsblick entgeht ihm nicht.

»Geben Sie uns morgen Revanche?«, fragt der viereckige Bullenkerl, der zur linken Hand des Weißblonden sitzt.

»Tut mir mächtig leid – ich bin nur auf der Durchreise und breche in aller Frühe auf«, sagt Jim bedauernd.

»Dann sollten Sie lieber mit uns bis morgen früh durchspielen«, knurrt der dritte Mann und bewegt keinen Muskel in seinem Fuchsgesicht.

»Ich bin etwas verweichlicht und bequem – ich muss einige Stunden schlafen, sonst schlaf ich morgen im Sattel ein und falle vom Pferd«, grinst Jim und tippt an den Hut. »Es war mir ein Vergnügen, Gentlemen!« Er tritt an den Schanktisch, trinkt noch einen Whisky mit viel Soda und begibt sich dann die Treppe hinauf, die zu den Gastzimmern führt. In seinem Zimmer hält er sich nicht lange auf. Er legt zehn Dollar auf den Tisch, murmelt: »Zechpreller bin ich auf keinen Fall«, steigt mit seinem Bündel durch das Fenster auf das Dach des Stalles, von da in den Hof hinunter und geht auf die Straße. Er hat sein Pferd am Nachmittag im Mietstall untergestellt, als er noch nicht wusste, in welchem Hotel er Unterkunft finden würde.

Da jetzt die Zeit des Viehauftriebs ist, werden in Gilbert-City viele Rinder verladen. Cowboys, Rancher, Treiber, Viehaufkäufer, Gauner, Schieber und viele andere Leute bevölkern den kleinen Ort, der seine Existenz nur dem Verladebahnhof zu verdanken hat.

»Ich möchte keinen Krach haben – die Kerle sehen mir ganz so aus, als ob sie nicht ehrlich verlieren könnten«, murmelt Jim und betritt den Mietstall. Langsam geht er zwischen den Boxen entlang und will eben nach dem Stallmann rufen, da sagt eine heisere Stimme hinter ihm: »Er will wirklich schon abreiten – obwohl er doch auf sein Zimmer gegangen ist und eigentlich schlafen wollte.«

Jim Bruns lässt sein Bündel fallen und dreht sich langsam um. Es sind seine drei Spielpartner, die im Eingang des Mietstalles stehen. Der viereckige Bullenkerl macht eben das breite Tor zu.

»Na, mein Bester, willst du uns nun Revanche geben, oder rückst du deinen Gewinn auch so wieder heraus?«, fragt der knochige Weißblonde.

»Ich glaube, dass ich euch doch etwas unterschätzt habe. Wie war's, wenn ich euch 'n paar Löcher in die Westen knalle?«

Die drei Kerle grinsen unangenehm. »Du musst ja wissen, was dir lieber ist! Zieh oder rück das Geld heraus! Du verstehst zwar 'ne ganze Menge vom Poker, aber mit den Krachern sind wir dir wohl doch über.«

»Denkt ihr vielleicht, dass ich falsch gespielt habe?«

»Nein, Sonny, das hast du nicht – du hast nur unverschämtes Glück mit den Karten. Dagegen kann der beste Falschspieler nicht an. Und ich hatte verdammt 'n paar Asse im Ärmel. Wie wusstest du nur immer, wenn ich 'ne lange Latte hatte?«

Die grauen Augen des Weißblonden leuchten neugierig.

»Das kann ich dir sagen«, grinst Jim, »du starrtest dann immer besonders auf den Pott, als ob du das Geld zählen wolltest. Deine beiden Partner machten es ähnlich, wenn sie 'n Bombenblatt hatten. Der Dicke befasste sich angelegentlich mit seiner Nase, und das Fuchsgesicht da hob ganz leicht die linke Augenbraue. Ich hatte das schon nach einer Stunde heraus und ließ mich nicht bluffen, sondern passte. Wenn diese Zeichen ausblieben, ging ich ran und gewann. War ganz einfach!«

Der Weißblonde nickt. »Danke für den Tipp – man lernt immer was dazu. Du kannst gut beobachten – kannst du auch so gut schießen?«

»Zwei von euch werde ich wohl schaffen«, grinst Jim Bruns hart und spreizt leicht seine langen Beine. Sein sonnenbraunes Jungengesicht bekommt mit einem Mal einen entschlossenen Zug, und die blauen Augen leuchten wie heiße Flammen. Den drei Gaunern entgeht das nicht, aber sie sind solche Sachen gewöhnt.

»Ich zähle bis drei«, lächelt der Weißblonde sanft.

Jim nickt. »Nur immer zu«, grinst er hart und trotzig.

Bevor der Weißblonde jedoch zählen kann, meldet sich aus einer der Boxen eine freundliche Stimme. »Verehrte Gents«, sagt diese Stimme sanft, »liebe Mitmenschen, ich muss Sie leider auf meine Wenigkeit aufmerksam machen. Es ist 'ne dumme Angewohnheit von mir, dass ich nicht zusehen kann, wenn drei räudige Wölfe über ein Lamm herfallen.«

Ein großer geschmeidiger Mann tritt aus der hintersten Box heraus und stellt sich neben Jim Bruns, wobei er sich unmerklich vorbeugt, so dass seine Arme fast die blauschwarzen Colts mit den Fingerspitzen berühren. In den dunklen Augen leuchtet ein seltsames Licht. Unter der kurzen Nase öffnet sich ein sehr männlicher Mund, und zwei weiße Zahnreihen blitzen im Lampenschein.

»Jetzt kannst du zählen, Weißkopf!«

Die drei Gauner ziehen die Köpfe ein. Dieser Mann passt nicht in ihr Programm. Sie hätten mit Jim Bruns schon ihre liebe Not gehabt. Nun aber ist dieser geschmeidige Fremde aufgetaucht, der bestimmt noch eine Klasse besser als Jim Bruns ist. Der Weißkopf zeigt seine gelben Zähne und wendet sich zum Stalltor. Der Muskelmann folgt seinem Beispiel. Nur das Fuchsgesicht zischt wütend: »Verflucht, kneifen wir doch nicht vor den beiden Pilgern! Den langen Witzbold nehme ich schon auf meine Kappe!«

»Komm, Monty, man muss auch sein Spiel verlieren können – und wir haben keine besonders guten Karten«, brummt der Weißkopf und öffnet die Stalltür.

»Auf ein Wort noch, Gentlemen!«, ruft der große, dunkle Fremde hinter ihnen her. Die drei Revolverleute wenden sich halb.

»Sollte ich die ehrenwerten Gentlemen diese Nacht noch einmal zu Gesicht bekommen, so...«

»Wir wissen Bescheid«, knurrt der Weißkopf und zieht den fuchsgesichtigen Monty hinter sich her.

Die beiden Männer bleiben allein im Stall zurück.

»Hallo, Nachbar, das war mächtig fein von dir«, grinst Jim und streckt dem Fremden die Hand hin.

»Oh, es hat mir einigen Spaß bereitet. Ich würde an deiner Stelle aber jetzt mit achtzig Sachen davonreiten, Cowboy.«

»Ich war schon halb unterwegs«, grinst Jim.

»Lass dich nicht aufhalten«, lächelt der Fremde.

Jim betrachtet ihn sich etwas genauer und erkennt, dass der Mann wohl sechs Jahre älter als er selber ist. »Was tust du denn hier im Stall?«

»Och, mein Philipp ist etwas unpässlich – er ist in den Bau eines Präriehundes getreten und hat mächtig Glück gehabt, dass er das Bein nicht gebrochen hat. Ich übernachte hier im Stall und mach ihm Umschläge.« Ein leises Wiehern wird hörbar. »Das ist er«, sagt der Fremde, »er hat seinen Namen gehört und ist nun neugierig.«

Die beiden Männer gehen zur letzten Box. Jim sieht einen wunderbaren Rappen. Das Tier steht auf drei Beinen und hat die linke Vorderfessel umwickelt.

»Teufel«, sagt er und schiebt sich den Hut in den Nacken. »Da dachte ich immer, dass mein Löwe Extraklasse ist, und nun seh' ich 'nen Gaul, der noch 'n ganzes Stück mehr taugt!«

»Ah, der gelbe Wallach ist dein Gaul? Na, nach dem würde sich jeder Westmann zweimal umsehen.«

Jim nickt befriedigt – er wollte nur ein Lob hören. Sein löwengelbes Pferd steht diesem Rappen tatsächlich kaum nach.

»Ihr Schwarze hat aber einen Schönheitsfehler«, sagt er.

»Yeah, 'n Puma hat ihm das linke Ohr zerfetzt – dafür hat er aber den Puma zertrampelt. Gewiss, 's war Glückssache, aber der Puma ist trotzdem tot.«