G. F. Unger Tom Prox & Pete 33 - G. F. Unger - E-Book

G. F. Unger Tom Prox & Pete 33 E-Book

G. F. Unger

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Beschreibung

Jim Lester zuckt plötzlich zusammen und starrt auf die schmutzigen Stiefel des Bewusstlosen. Es gibt auf der Arizona-Weide nur wenige Männer, die keine Sporen tragen und doch auf den ersten Blick als Reiter zu erkennen sind.
Der leblose Mann auf der Pritsche trägt keine Sporen. Jim Lester kennt einen Mann, der nie Sporen trägt, weil er von einer ganz besonderen Art ist. Von Tom Prox behaupten gute Freunde, dass sich selbst der wildeste Gaul für ein gutes Wort aus seinem Munde die Seele aus dem Leibe rennt.
Und an Tom Prox denkt Jim Lester, als er auf die sporenlosen Stiefel des Bewusstlosen starrt. Aber er ist sich nicht ganz sicher. "Macht mal die Zelle auf", fordert er.
In der Zelle ist es nicht gerade hell. Dennoch erkennt Jim, als er sich über das Gesicht des Bewusstlosen beugt, trotz den angeschwollenen Gesichtszügen sofort Tom Prox, den Freund seines Ranchers.
"Ted, komm herein! Pack an! Es ist Tom!"


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Seitenzahl: 122

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhalt

Cover

REITER OHNE SPOREN

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Ausklang

Vorschau

Impressum

DIE PERSONEN DER GESCHICHTE

Rogan Cliffort I. – ein Plutokrat

Rogan Cliffort II. – eine Seele von Mensch

Hugh Hay –ein ganz gefährliches Schwergewicht

Bood, Bullok und Maxwell –schwere Jungs, die das Höllen-Trio bilden

Tex Texter –vom selben Kaliber, Vormann

Rancher Buck Morton –muss sterben, weil er Recht sprach

Ester Morton –sieht in ihm ihren Vater

Ted Gibson –arbeitet sich hoch und will Ester heiraten (kriegt sie auch wirklich)

Allan Clarke –heißt eigentlich Morton und muss sterben, weil er Gold fand

Jim Lester –Vormann, Prox' bester Kampfgenosse

Bankier Wolters –ruiniert in Todesnot sich selber

Ellen Wolters –seine Frau und bald eine Witwe, kämpft furchtlos für Kind und Ehre

Manuel Rocha –ständig geprügelt, weiß sein Fell dennoch zu retten

Fellow –liebt Tom bis zum Heldentode

und selbstverständlichTom Prox

Nebenher wimmelt es von Gevatter Schuster, Schneider, Totengräber, von Cowboys, Spitzbuben und Schüftchen

Liebe Western-Leser, liebe Unger-Freunde!

Das Werk von G.F. Unger, einem der größten und beliebtesten Wildwest-Autoren über die Grenzen Deutschlands hinaus, ist umfangreich. Dazu zählen auch seine Beiträge zu den Serien BILLY J‍E‍N‍K‍I‍N‍S, JOHNNY WESTON, TOM PROX und PETE in den 1950er-Jahren.

Als »sein« Verlag wollen wir Ihnen – zusätzlich zur Sonder-Edition, in der wir Ungers Taschenbücher ungekürzt im Heftformat auflegen –, in der Classic-Edition auch diese Romane präsentieren, die neben ihrem nostalgischen Reiz nichts von ihrer Dramatik verloren haben. Den BILLY-JENKINS-Western und den JOHNNY-WESTON-Leihbüchern folgten Ungers TOM-PROX- und PETE-Heftromane aus den Jahren zwischen 1951 und 1954 im »Doppelpack« – und nun zum Schluss seine zehn Leihbücher um Tom Prox in jeweils zwei Teilen.

Wir wünschen allen Sammlern und Lesern viel Vergnügen und spannende Unterhaltung bei dieser Zeitreise!

Ihre G.F Unger-Redaktion

PS: Einige Bezeichnungen in den Romanen wie »Neger« gelten heutzutage als diskriminierend. Sie waren zur Zeit der Romanhandlung aber gebräuchlich und sollten im historischen Kontext verstanden werden, weshalb sie im Text belassen wurden.

REITER OHNE SPOREN

Recht und Gesetz

Ein Abenteuer aus dem Wilden Westen,berichtet von G.F. Unger

Jim Lester zuckt plötzlich zusammen und starrt auf die schmutzigen Stiefel des Bewusstlosen. Es gibt auf der Arizona-Weide nur wenige Männer, die keine Sporen tragen und doch auf den ersten Blick als Reiter zu erkennen sind.

Der leblose Mann auf der Pritsche trägt keine Sporen. Jim Lester kennt einen Mann, der nie Sporen trägt, weil er von einer ganz besonderen Art ist. Von Tom Prox behaupten gute Freunde, dass sich selbst der wildeste Gaul für ein gutes Wort aus seinem Munde die Seele aus dem Leibe rennt.

Und an Tom Prox denkt Jim Lester, als er auf die sporenlosen Stiefel des Bewusstlosen starrt. Aber er ist sich nicht ganz sicher. »Macht mal die Zelle auf«, fordert er.

In der Zelle ist es nicht gerade hell. Dennoch erkennt Jim, als er sich über das Gesicht des Bewusstlosen beugt, trotz den angeschwollenen Gesichtszügen sofort Tom Prox, den Freund seines Ranchers.

»Ted, komm herein! Pack an! Es ist Tom!«

Kapitel 11

Cliffort hat die mit Handschellen gefesselten Arme und Beine seines Gefangenen zum Überfluss noch mit Lederriemen an die Bettpfosten gebunden. Tom Prox kann sich also nicht aus dem Bett rollen. Seine Hände hängen am oberen linken Bettpfosten, seine Beine am unteren rechten Pfosten. Es ist eine unbequeme Lage.

Tom wartet eine Stunde. Endlich hört er eine größere Reiterschar aus dem Ort reiten: Rogan Cliffort ist mit einer starken Posse unterwegs, um zum Schein nach den Mördern zu suchen.

Tom strengt sich mächtig an. Nach zehn Minuten hat er es geschafft. Das Bett kracht zusammen. Die Schrauben der Einhakung am Fußende hielten das ständige Zerren und Schaukeln nicht aus: Das Fußende bricht zusammen, die Matratze liegt schräg, und Tom kann sich aufrichten und neben den Pfosten des Kopfendes treten, an den er gebunden ist.

Mit den Füßen hakt er auch noch das Kopfende aus, das ja nur aus zwei Pfosten und einem starken Verbindungsbrett besteht. Er trägt das Ding durch das Zimmer und findet auf dem Tisch das Messer, mit dessen Büchsenöffner Cliffort die Konserven geöffnet hat. Freilich kann Tom durch das Zimmer nicht gehen, sondern muss hüpfen mit zusammengefesselten Füßen, das Kopfteil unter den linken Arm geklemmt.

Bis auf Fuß- und Handschellen ist er schließlich frei, kann den Knebel entfernen, sich einigermaßen bewegen und sogar in die Westentasche greifen. Dies ist ihm jetzt Goldes wert, denn in seiner Satteltasche führt er zwei Paar Handschellen mit, und deren Schlüssel trägt er in der Westentasche.

Der Schlüssel passt nicht! Die Handschellen des Sheriff's Office sind nicht die der Special-Police.

Es wäre märchenhaft schön gewesen!, denkt Tom. Aber so viel Glück hat ja kein armer geplagter Polizei-Reiter. Was mache ich nun? Bis heute Abend muss ich diese stählernen Armreifen los sein.

Er setzt sich erst einmal in einen der Sessel und überlegt. Sein Blick wandert durch das Zimmer und bleibt auf einer Kommode haften.

Wenig später zieht er die oberste Schublade auf und findet dort eine schöne Taschenuhr. Eine goldene Sprungdeckeluhr. Tom schmettert sie auf den Boden, nimmt einen Stuhl und stampft mit dem Stuhlbein darauf herum. Endlich hält er inne, bückt sich und hebt die feine Uhrfeder auf. Mit ihr setzt er sich wieder in den Sessel.

Ich habe ja ein paar Stunden Zeit, denkt er.

Nicht zum ersten Mal in seinem Leben öffnet Tom mit einer Uhrfeder ein Schloss. Trotzdem ist es bei guten Handschellen reine Glückssache.

Im Sprungdeckel der Uhr steht eine Widmung eingraviert. Tom sieht über sie hinweg.

Einige Stunden reitet Rogan Cliffort mit der Posse aus Custerville ein wenig spazieren. Gegen Mittag haben viele der Reiter die Lust verloren und sehen mehr oder weniger verdrossen aus. Sie sehnen sich nach einem kühlen Getränk und einem kräftigen Mittagessen.

Sie grunzen, murmeln und nicken befriedigt, als Cliffort ihnen vorschlägt: »Reitet ihr nach Hause. Wir sind hier in der Nähe meiner Ranch, und ich werde mit meinen Boys weitersuchen. Meine Reiter wissen hier in den Bergen und Schluchten besser Bescheid als ihr. Auch ist keiner meiner Boys verheiratet. Sollten wir das Höllen-Trio aufspüren, so wird es ja einen harten Kampf geben, und da möchte ich keinen Familienvater in Gefahr bringen.«

Hiermit sind die Männer aus Custerville – in der Tat fast alles Ehemänner und Väter – selbstverständlich einverstanden. So reitet die Posse nach Custerville zurück. Cliffort ist eine Stunde später auf seiner Ranch. Dort findet er nur zwei seiner Reiter vor, die Wache halten.

»Was Besonderes, Boss?«

»Nein. – Wo ist Texter mit der Mannschaft?«

Die beiden Kerle grinsen.

»Hugh Hay hat die Weide freigemacht. Nun treiben wir unsere Kühe auf das freie Weideland. Wenn die neue Herde eintrifft, Boss, dann sieht die Drei-Pfeile auf einmal wie eine Riesenranch aus.«

Cliffort nickt zufrieden. »Ich schlafe jetzt ein paar Stunden. Weckt mich vor Anbruch der Nacht!«

Es ist fast Mitternacht, als Rogan Cliffort durch den Garten in den Hof der Arizona-Quelle reitet. Aus der Bar dringt Lärm. Grölende Stimmen. Cliffort kümmert sich nicht darum. Er hat ja einen tüchtigen Geschäftsführer.

Der Stallmann kommt aus dem Stall. Cliffort übergibt ihm das Pferd.

»Stell zwei gesattelte Gäule auf den Hof und verschwinde dann. Ich will dich nicht mehr sehen. Trink dir einen an!«

»Gemacht, Boss! Danke.«

Langsam betritt Cliffort sein Office und öffnet die Tür zu seinen Privaträumen.

»Hallo, Prox! Da bin ich wieder! Hast du dich auch nicht gelangweilt? Jetzt bringe ich dich in die Berge. Hugh Hay wollte schon immer mal einen richtigen Gespensterreiter übers Feuer hängen. Na, diesen Spaß soll er bald haben.«

Mit diesen Worten nähert sich Cliffort dem Bett. Es ist wieder ordentlich aufgebaut. Im Dunkeln erkennt er einen langen Körper. Er beugt sich darüber. Es ist eine zusammengerollte Decke.

»Feiner Trick, was? Beweg dich nicht! Ich weiß, ich weiß: Es ist ärgerlich, wenn man so gemein reingelegt wird. Ich tue es auch nie wieder. Streck sie hoch! Du darfst dich auch auf das Bett setzen. Alles klar?«

Cliffort steht noch halb gebückt und mit eingezogenem Kopf vor dem Bett. Er ist viel zu klug, etwas zu riskieren, solange er nicht die Lage übersieht.

»Du bluffst, Prox! Hast doch die Handschellen...!«

»Dreh dich doch um! Bin ich auch nicht so schön wie der pompöse Sheriff von Custerville, so wird mein Anblick dir doch Freude bereiten.«

Ein Streichholz flackert, und wenig später brennt die Petroleumlampe. Cliffort schielt zum Fenster. Dort bauscht sich der Vorhang in einem leisen Windhauch. Das Fenster steht also offen.

Langsam dreht sich Cliffort endlich um und blickt Tom in die Augen. Den Colt scheint er völlig zu übersehen.

»Ganz nett«, sagt er lässig. »Wie hast du das gemacht?«

»Mit einer Uhrfeder. Habe deine goldene Uhr zertrümmert. War eine feine Widmung im Deckel. ›Meinem lieben Bruder James Cliffort zum zwanzigsten Geburtstag.‹ Und darunter stand der Name: Rogan! Na? Siehst du, mein lieber Rogan: Nun frage ich mich seit Stunden...«

»Halt deine spöttische Schnauze, Prox! Mit mir kommst du niemals aus der Stadt. Ein Wort von mir, und man hängt dich an den nächsten Ast! Ehe du noch drei Worte gesprochen hast.«

»Meine Sorge, Cliffort! Dich bringe ich schon noch raus!«

»Pässe und Schluchten sind sämtlich abgeriegelt. Nicht mal ein Karnickel kann ohne unsere Erlaubnis...«

»Unsere Erlaubnis! Wie viele seid ihr denn? Wer ist denn noch dabei? Hugh Hay? Tex Texter? Oder sonst noch Giftpilze? Na, ich will dich erst mal richtig Luft schnappen lassen. Du bist ja ganz grün im Gesicht. Setz dich aufs Bett: Sieh mal: ich habe noch eine Handschelle gefunden! Sie wird dich besser kleiden als mich. Zeig mal deine Hände her!«

Tom hält seinen Colt lässig in der Linken, tritt während seinen Worten an Cliffort heran und will ihm die Handschellen anlegen.

Cliffort hat sich wirklich auf dem Bettrand niedergelassen. Er streckt auch schon die Arme aus – da bricht das Bett unter ihm zusammen. Tom hat das beschädigte Bett wohl doch nicht solide genug aufgestellt.

Cliffort handelt blitzschnell. Er packt den Wolf beim Schwanze. Es ist nur ein Wolfsfell, das vor dem Bett liegt, aber Tom steht auf ihm. Cliffort reißt es mit einem Ruck unter Toms Füßen weg und tritt zugleich gegen Toms Schienbeine.

Tom hätte noch Zeit für einen sicheren Schuss gehabt, aber er schießt nicht. Ein Schuss würde binnen Minuten den halben Ort auf die Beine bringen. Die Leute würden ihrem prächtigen Sheriff helfen. Sie würden auch nicht stutzen – weil Cliffort zu dieser Zeit doch eigentlich in den Bergen nach den Mördern suchen müsste.

Auch Cliffort zieht seine Colts nicht. Er stößt auch keinen Schrei aus. Er will seinen Feind ja ohne Aufsehen verschwinden lassen. Außerdem fühlt er sich Tom durchaus gewachsen. Er beweist es auch sogleich, indem er sich auf diesen wirft und mit beiden Händen nach dessen Kehle fasst.

Toms Faust stößt auf den offenen Mund des Gegners und treibt ihm beide Vorderzähne in den Hals. Auf diese Weise leidet Clifforts Schönheit beträchtlich. Denn was ist ein schöner Mann mit falschen Vorderzähnen!

Cliffort denkt hieran selbstverständlich nicht, sondern stößt sein Knie in Toms Unterleib. Der Schmerz verleiht Tom eine unwahrscheinliche Kraft: Tom rollt sich unter Cliffort weg, hockt dann über ihm und schlägt beidhändig in ihn hinein.

Cliffort versteht zu kämpfen. Er baut plötzlich eine Brücke. Tom fällt kopfüber von seiner Brust herab. Gleichzeitig kommen beide wieder auf die Füße, stemmen sich aneinander und treiben ganze Serien von kurzen Haken auf Leber, Rippen und Nieren des anderen.

Beide keuchen, schlagen verbissen und hart, unvorstellbar hart. Cliffort kennt alle Kniffe des Nahkampfes. Er stößt mit der Stirn in Toms Gesicht, einmal, zweimal – dann senkt Tom blitzschnell seinen Kopf und stößt ihn von unten in Clifforts Gesicht.

Es knackt brechend in Clifforts Nase. Blut schießt heraus, und Cliffort taumelt stöhnend zurück, bekommt noch einen Magenhaken mit auf den Weg. Er kontert den nachdrängenden Feind jedoch mit äußerster Vernichtungswut, stöhnt dabei und keucht wie ein verwundeter Büffel.

Was ist ein schöner Mann ohne Vorderzähne und mit gebrochenem Nasenbein? Clifforts heldische Schönheit wird heute arg beschädigt.

Aber auch Tom Prox ist in Not. Seine linke Schulter wird bald nicht mehr mitmachen. Ein gewaltiger Schwinger zischt über seinen Kopf. Durch den Schwung taumelt Cliffort an die Wand, kracht mit der linken Schulter gegen sie, stöhnt wieder voller Schmerz.

Tom schickt seine Rechte auf eine Blitzreise, trifft den Gegner voll am Kinn. Cliffort segelt rücklings auf die Trümmer des Bettes, überschlägt sich dort, wälzt sich stöhnend wieder herunter und wartet geduckt auf einen neuen Angriff.

Im Raum ist allerhand in Trümmer gegangen. Stühle, ein Sessel, das Bett, ein kleines Tischchen. Die Petroleumlampe auf dem Tisch vor dem Fenster brennt jedoch noch.

»Komm hoch, mein lieber Rogan«, keucht Tom und nähert sich dem lauernden Cliffort. Dieser kauert wie der Panther vor dem Sprung.

»Ich werde dich – hier – fertigmachen«, keucht er.

»Versuch es, Sonny! Lass dir den Spaß nicht entgehen, ehe du gehängt wirst, Bruderherz.« Tom grinst und leckt sich das Blut von den Lippen.

Cliffort springt wie ein Panther. Doch Prox bückt sich tief, bekommt seinen Rücken unter Clifforts Bauch und wirft den Mann zum zweiten Mal auf die Bett-Trümmer.

Jetzt wirbeln Federn durch das Zimmer. Da beide bluten, haften die Federn gut auf dem warmen Kleister.

Tom will sich auf Cliffort werfen, doch dieser stößt ihm die Füße in den Leib. Prox segelt rückwärts durch das ganze Zimmer, fällt über einen Sessel, kracht mit dem Hinterkopf gegen die Wand. Es wird schwarz vor seinen Augen, dann drehen sich Feuerkreise. Wunderkerzen sprühen bunte Sternchen.

Er liegt halb. Nur seine Schulterblätter und der Kopf lehnen an der Wand. Plötzlich bekommt er irgendwie die Idee, dass er seinen Kopf sehr schnell wegnehmen müsse. Auch sein Wille befiehlt es ihm, doch es kommt ihm wie eine Ewigkeit vor, bis er die gewollte Kopfbewegung vollführt.

Noch rechtzeitig! Cliffort steht gebückt über ihm und knallt seine harte Faust dicht neben Toms linkem Ohr in die Wand. Dass Cliffort kein Loch in die Wand stoßen wollte, ist klar.

Tom zieht die Beine an, drückt sich mit den Armen ab und rammt seinen Kopf in Clifforts Bauch. Bankier und Sheriff in einer Person schalten den Rückwärtsgang ein. Hierbei wird voller Bosheit Toms Kopf festgehalten. Als Cliffort rücklings zu Boden geht, zieht er Tom über sich, stemmt seine Füße unter dessen Bauch und stößt den schweren Gegner über sich hinweg.

Tom landet vor der gegenüberliegenden Zimmerwand.

Als er sich langsam und mühevoll aufrichtet, fällt ein Bild von der Wand. Die Leinwand reißt. Toms Kopf kommt auf der Rückseite wieder zum Vorschein, und der Rahmen bleibt auf seinen breiten Schultern liegen.

»Oho, noch lass ich mich nicht einrahmen, Bruderherz! Und wie steht's mit dir? Knochensalat im Patschhändchen?«