G. F. Unger Tom Prox & Pete -48 - G. F. Unger - E-Book

G. F. Unger Tom Prox & Pete -48 E-Book

G. F. Unger

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Beschreibung

Flammen am Mackenzie

Ein verwegener Überfall auf die Bankfiliale in Yellowstone war der Grund, dass die Special-Police beauftragt wurde, den berüchtigten Duff Keyne und seine Bande unschädlich zu machen. Diese Gangster halten die Sheriffs und die Bergpolizei von Montana schon seit Wochen in Atem. Der Raub in Yellowstone ist schon der sechste Banküberfall, den die Bande ausführte, und der Bankkassierer Joe Stanton ist das neunte Opfer ihrer Brutalität.
Fünftausend Dollar standen bereits auf Duff Keynes Kopf. Das Barkten-Bankhaus verdoppelte diese Summe und schlug bei den Polizeibehörden einen derartigen Krach, dass höchste Instanzen aufmerksam wurden.
Die Special-Police hat unter ihren Reitern drei Asse: Billy Jenkins, Jim Chester und Dick Hanson. Es ergab sich ganz zwangsläufig, dass diese drei Männer gegen die Keyne-Bande angesetzt wurden. Als die Polizeireiter in Yellowstone eintreffen, haben die Gangster drei Tage Vorsprung, und das genügte der gerissenen Bande, spurlos in den Big Horn Mountains unterzutauchen.

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Seitenzahl: 95

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Inhalt

Cover

Impressum

Flammen am Mackenzie

DIE RANCH DER VIEHDIEBE - Teil 8

Vorschau

Wissenswertes

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Heinrich Berends

Datenkonvertierung eBook: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-8328-7

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Liebe Western-Leser, liebe Unger-Freunde!

Das Werk von G.F. Unger, einem der größten und beliebtesten Wildwest-Autoren über die Grenzen Deutschlands hinaus, ist umfangreich. Dazu zählen auch seine Beiträge zu den Serien BILLY JENKINS, TOM PROX, JOHNNY WESTON und PETE in den 50er-Jahren.

Als »sein« Verlag wollen wir Ihnen – zusätzlich zur Sonder-Edition, in der wir Ungers Taschenbücher ungekürzt im Heftformat auflegen –, in einer Classic-Edition jetzt auch diese Romane präsentieren, die neben ihrem nostalgischen Reiz nichts von ihrer Dramatik verloren haben. Wir beginnen mit seinen Billy-Jenkins-Romanen – 71 Hefte und 8 Leihbücher. Die Serie wurde erstmals im Werner-Dietsch-Verlag in den Jahren 1934–1939 veröffentlicht und zwischen 1951 und 1958 vom Uta-Verlag neu aufgelegt und fortgeführt. G.F. Unger stieg bei Band 50, mit dem wir auch die Classic-Edition begonnen haben, in die Serie ein.

Wir wünschen allen Sammlern und Lesern viel Vergnügen und spannende Unterhaltung bei dieser Zeitreise!

Ihre G.F Unger-Redaktion

PS: Einige Bezeichnungen in den Romanen wie »Neger« gelten heutzutage als diskriminierend. Sie waren zur Zeit der Romanhandlung aber gebräuchlich und sollten im historischen Kontext verstanden werden, weshalb sie im Text belassen wurden.

Flammen am Mackenzie

Nach Berichten des Westmannes Billy Jenkins

Erzählt von G.F. Unger

Ein verwegener Überfall auf die Bankfiliale in Yellowstone war der Grund, dass die Special-Police beauftragt wurde, den berüchtigten Duff Keyne und seine Bande unschädlich zu machen. Diese Gangster halten die Sheriffs und die Bergpolizei von Montana schon seit Wochen in Atem. Der Raub in Yellowstone ist schon der sechste Banküberfall, den die Bande ausführte, und der Bankkassierer Joe Stanton ist das neunte Opfer ihrer Brutalität.

Fünftausend Dollar standen bereits auf Duff Keynes Kopf. Das Barkten-Bankhaus verdoppelte diese Summe und schlug bei den Polizeibehörden einen derartigen Krach, dass höchste Instanzen aufmerksam wurden.

Die Special-Police hat unter ihren Reitern drei Asse: Billy Jenkins, Jim Chester und Dick Hanson. Es ergab sich ganz zwangsläufig, dass diese drei Männer gegen die Keyne-Bande angesetzt wurden. Als die Polizeireiter in Yellowstone eintreffen, haben die Gangster drei Tage Vorsprung, und das genügte der gerissenen Bande, spurlos in den Big Horn Mountains unterzutauchen.

Am vierten Tag nach dem Banküberfall wird ein Einbruch in das Sheriff-Office von Fellow-City verübt. Der Sheriff, durch verdächtige Geräusche aus dem Schlaf gerissen, tritt den Einbrechern mutig entgegen, kommt aber nicht mehr dazu, von seiner Waffe Gebrauch zu machen; drei Revolverkugeln der Gangster setzen seinem Leben ein Ende.

Captain Jenkins hört von dem Mord und reitet mit seinen Begleitern unverzüglich nach Fellow-City.

Der Hilfs-Sheriff empfängt die Polizeireiter.

»Der Sheriff muss sofort tot gewesen sein, Captain! Drei Kugeln in der Herzgegend!«

Billy Jenkins sitzt im Schreibtischsessel des ermordeten Sheriffs und stopft sich seine alte, verräucherte Pfeife. Sein kühnes Wikingergesicht ist unbeweglich. Unter dem zurückgeschobenen Stetson quillt dichtes blondes Haar hervor, das an den Schläfen silbern schimmert. Obgleich sich dieser Mann in lässiger Haltung befindet, erinnert er doch an eine federnde Stahlklinge, die plötzlich losschnellen kann.

»Fehlt etwas an Papieren, Steckbriefen, Akten oder Telegrammen?«, fragt der Captain.

Der Hilfs-Sheriff wird eifrig. »Ganz gewiss, Captain. Das Telegramm und das Informationsschreiben der Special-Police … spurlos verschwunden, Captain!«

»So, so«, nickt Billy Jenkins. »Da hat sich Keyne also unterrichten wollen, wie weit die Ermittlungen gegen ihn gediehen sind. Nur aus diesem Grund wurde hier eingebrochen. Nun weiß er also, dass wir ihn jagen. Schade, schade! Das erschwert uns die Arbeit ganz gewaltig!«

Von der Tür her, an deren Rahmen er lehnt, knurrt Dick Hanson: »Das sind verflixt freche Kadetten! Fehlt nur noch, dass se ins Hauptquartier der Special-Police einbrechen! Ho, ’s wird lausig Zeit, dass wir an die Scheiche rankommen!« Dick dehnt seinen massiven Körper, der trotz gewaltiger Muskeln nicht plump wirkt. Das runde volle Gesicht des Athleten verliert seinen gutmütigen Ausdruck und erscheint plötzlich hart und kantig.

Der schlanke geschmeidige Jim Chester sitzt auf der Schreibtischecke und dreht sich eine Zigarette. Die dunklen Augen in dem rassigen Gesicht, das an einen spanischen Granden erinnert, blicken spöttisch auf Dick Hanson.

»Immer langsam mit den jungen Pferden, Dicker!«, sagt er. »Du wirst deinen angefressenen Fettbauch noch früh genug loswerden! Jetzt ist’s aus mit dem guten Leben, mein Junge! Jeden Tag einen ausgewachsenen Elefanten mit Spiegeleiern zum Frühstück – das ist vorbei …«

Dick tippt nur wortlos an seine Stirn und blickt den Captain gespannt an.

»Schätze, dass den Gangstern der Boden hier zu heiß geworden ist«, sagt Billy Jenkins, »nachdem sie die Information gelesen haben. Sie werden die Staaten verlassen wollen. Nach Mexiko runter ist’s ihnen bestimmt zu riskant … Kalkuliere, dass sie nach Kanada unterwegs sind …«

»Was machen wir, Billy?«, fragt Dick.

»Wir müssen ebenfalls über die Grenze, Jungs. Wir setzen uns mit den kanadischen Behörden in Verbindung. Nehme an, dass es ihnen nur lieb ist, wenn sie mit uns zusammenarbeiten können.«

Zwei Tage später reitet Captain Jenkins mit seinen Begleitern in Jongletown ein. In dem kleinen Ort scheint etwas los zu sein. Die Leute, die in dichten Gruppen auf der staubigen Dorfstraße stehen, machen finstere Gesichter und werfen den drei fremden Reitern hasserfüllte Blicke zu.

»Die haben anscheinend alle zu viel Magensäure hier!«, spottet Jim Chester.

»Dann müssten se Natron nehm’!«, knurrt Dick. »Schätze aber, dass se zu Mittag Dynamit gefressen ha’m. Jeden Moment könn’ se explodier’n.« Dick grinst und rollt seine beiden Schultern, als wolle er eine schwere Last aufnehmen. Der gewaltige Brustkasten dehnt sich, und das prall sitzende Flanellhemd droht zu platzen.

Die Freunde zügeln ihre Pferde vor dem Gasthaus. Dick studiert das verwaschene Schild, das über dem Eingang hängt. »Reiters Ruh«, liest er andächtig und lenkt seinen hässlichen Grauschimmel zur Veranda hin. Dort stehen schon viele Pferde an der Haltestange. Am Geländer der Veranda lümmeln mehrere Cowboys und starren auf die Ankömmlinge herunter.

»Ein Dutzend Spiegeleier würden mir jetzt äußerst gut tun!«, sagt Dick, dem bei diesem Gedanken schon das Wasser im Munde zusammenläuft.

Langsam gleiten die Freunde aus den Sätteln und binden ihre Tiere an. Als sie dann die vier Stufen hinaufsteigen, kommt Bewegung in die Cowboygruppe. Sieben Weidereiter sind es, und alle tragen sie ihre Colts bei sich. Wie eine Mauer stehen die Kerle jetzt vor der Pendeltür und versperren den Fremden den Weg.

Einer der Cowboys sagt drohend: »Stopp!« In diesem Augenblick wird er auch schon von Dicks lässig bewegtem rechten Arm zur Seite gefegt, als sei er nur ein kleines Kind. Er taumelt und setzt sich so heftig auf den Boden, dass die Holzplanken dröhnen. Dicks Linke knallt gegen ein wütend vorgeredetes Kinn, und dessen Besitzer liegt gleich darauf ebenfalls auf den Brettern.

Billy Jenkins schafft sich mit wuchtigen Schlägen Bahn. Es sieht aus, als kämpfe ein Box-Champion im Ring. Blitzschnell duckt der Captain ab, pendelt, täuscht, und dann kommen seine »Geraden« heraus – mit vernichtender Wucht. Seine beiden Gegner haben keine Chancen. Es sind noch keine drei Sekunden vergangen, da liegen sie bereits bewusstlos am Boden.

Jim – ehemaliger Jiu-Jitsu-Lehrer an der Polizeischule – bereitet den Cowboys die größte Überraschung. Diesen überschlanken, schwarzhaarigen Mann hielten sie für den ungefährlichsten der drei Fremden, und gerade in ihm sehen sie sich gewaltig getäuscht.

Jim Chester greift drei Gegner fast zur gleichen Zeit an. Seine brettharte Handkante saust auf geschwungene Arme und gegen vorgereckte Hälse. Sein drahtiger Körper vollführt blitzschnelle Wendungen. Schon fliegt einer der Cowboys über Jims tückisch vorgestelltes Bein. Ein anderer geht in die Knie, als ihn Jims Handkante am Halse trifft. Der dritte Mann lehnt stöhnend an der Wand und hält sich den ausgerenkten Arm.

Der ganze Kampf dauert nur sechs Sekunden, dann liegen die sieben Cowboys am Boden herum oder lehnen keuchend an der Wand. Nun aber wird es für die Polizeireiter gefährlich, denn aus der Gaststube kommen Männer, die beim Anblick ihrer geschlagenen Freunde die Nerven verlieren und nach den Kolben ihrer Colts greifen wollen.

Blitzschnell springen die Männer von der Special-Police an das Verandageländer zurück, und jeder von ihnen hat zwei Revolver in den Händen. Die Cowboys reißen sofort die Arme hoch.

»Stopp!«, ruft Billy Jenkins. »Noch ein Fingerzucken, das uns nicht gefällt, und ihr könnt was erleben! Gegen ein wenig Bewegung vor dem Essen haben wir durchaus nichts einzuwenden, aber wenn ihr nach euren Kanonen greift, ist der Spaß vorbei, Leute! Ich möchte eins von euch wissen: Empfangt ihr harmlose Fremde immer so freundlich?«

Die Cowboys knurren, halten aber sorgsam ihre Hände in Schulterhöhe. Dick tritt jetzt an die Pendeltür und verhindert, dass noch weitere Gäste aus dem Schankraum herauskommen können.

Ein älterer Cowboy ruft zornig: »Ho! Harmlose Fremde ist gut! In den letzten Tagen kamen zweimal drei und einmal vier harmlose Fremde durch unsere Town! Sie ließen jedes Mal etwas mitgehen und schossen arglose Cowboys an. Well, die letzten dieser teuflischen Brut plünderten den Wirt aus. Bevor sie verschwanden, sagten sie höhnisch, dass die besten drei Nummern ihrer Bande noch kämen …«

Der Captain lächelt. Es ist ein böses Lächeln. »Und da habt ihr eure waffenfähigen Männer zusammengetrommelt und auf die drei Nummern gewartet, eh? Well – ihr habt großes Glück gehabt, dass wir euch für anständige Weidereiter hielten, denen nur Übermut in den Knochen steckte. Wir sind von der Polizei, ihr Helden!« Billy hat während seiner letzten Worte die linke Seite seiner ärmellosen Lederweste zurückgeklappt. Ein Metallschild blitzt.

Die Cowboys halten merklich die Luft an. »Ho! Special-Police!«, sagt einer ehrfürchtig.

Die niedergeschlagenen Männer sind wieder zu sich gekommen und rappeln sich vom Boden auf. »O wir Esel!«, ruft einer, als er die Sachlage erkannt hat. »Well, unsere Abreibung haben wir ja weg!«

Plötzlich beginnt einer der Cowboys zu lachen, so heftig, dass alle anderen davon angesteckt werden. Sie patschen sich auf die Schenkel und schlagen sich gegenseitig auf die Schultern. Einer ruft: »Ho, Jungs! Das war der beste Spaß des Jahres! Darauf müssen wir einen trinken! Die Gents von der Police sind unsere Gäste!«

Die Polizeireiter lachen nun ebenfalls. Sie wissen, dass ein richtiger Cowboy rau in seinen Späßen ist, dass er lacht, wenn es hart hergeht – und dass er rasch versöhnt ist, wenn sein Gegner fair war.

Alle zusammen gehen sie in den Schankraum, stehen dann in langer Reihe an der Theke und gießen die Drinks hinter die Binde.

»Ihr seid wohl hinter den Schuften her?«, fragt der ältere Cowboy, der Vormann auf einer Ranch ist.

»Sicher«, erwidert Billy Jenkins. »Wünschte, wir hätten sie schon am Schlafittchen!«

Der Vormann wiegt bedächtig den Kopf. »Weil … die sind bestimmt schon über die Grenze …«

»Woher wisst ihr denn, dass sie über die Grenze wollten?«, fragt der Captain.

Der Vormann deutet nach der mit Staub und Fliegenschmutz bedeckten Landkarte, die an der Wand hängt. »Sie sollen die Karte studiert haben!«

Der Wirt mischt sich jetzt ins Gespräch: »Stimmt, Mister! Die vier Gangster, die zuletzt kamen und mich ausplünderten, haben lange vor der Karte gestanden. Mir hatten sie vorher eins über den Schädel gegeben. Hier, seht die Beule! Die Schufte hielten mich wohl für bewusstlos, aber ich stellte mich nur so an. Ho, ich wollte nicht noch ein Ding verpasst kriegen! Jedenfalls hörte ich aus ihren Reden, dass sie zum Mackenzie wollten. Scheinen dort Freunde ihres Schlages zu haben!« Der Wirt schweigt erwartungsvoll und streicht sich über die Beule am Hinterkopf.