G. F. Unger Tom Prox & Pete -57 - G. F. Unger - E-Book

G. F. Unger Tom Prox & Pete -57 E-Book

G. F. Unger

0,0
1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Montana Kitty

Die "Frontier-Days" in Cheyenne sind beendet. Viele Tage lang kämpften die besten Reiter um die Würde eines "Königs der Cowboys". Die größte Überraschung für alle Zuschauer war das Rennen über zehn Meilen. Die besten Pferde wurden an den Start geführt. Die Wettsummen gingen in die Millionen, denn es wurde ja im ganzen Lande gewettet. Pferde von sagenhaftem Ruf, wie man sie auf den freien Weiden kaum zu Gesicht bekommt, liefen um den ersten Preis - und der betrug zwanzigtausend Dollar.
Eine große Enttäuschung war es für Zuschauer und Wetter, dass der haushohe Favorit, der schwarze Riesengaul "Tornado", gar nicht an den Start kam. Die Gründe dafür sind jetzt, unmittelbar nach dem Rennen, noch nicht bekannt.
Das große Rennen wurde von einem krassen Außenseiter gewonnen; ein silbergraues Tier, auch ein Riesenpferd, aber unbekannt und deshalb wenig beachtet. Dieser Gaul brachte den Wettern hohe Gewinne, denn da wenige Menschen auf ihn setzten, erreichte er eine hohe Quote. Aber das Pferd wird durch den Sieg mit einem Schlag überall bekannt. "Silverking" heißt es.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 104

Veröffentlichungsjahr: 2019

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Cover

Impressum

Montana Kitty

DIE ABRECHNUNG - Teil 7

Vorschau

Wissenswertes

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Heinrich Berends

Datenkonvertierung eBook: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-7683-8

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Liebe Western-Leser, liebe Unger-Freunde!

Das Werk von G.F. Unger, einem der größten und beliebtesten Wildwest-Autoren über die Grenzen Deutschlands hinaus, ist umfangreich. Dazu zählen auch seine Beiträge zu den Serien BILLY JENKINS, TOM PROX, JOHNNY WESTON und PETE in den 50er-Jahren.

Als »sein« Verlag wollen wir Ihnen – zusätzlich zur Sonder-Edition, in der wir Ungers Taschenbücher ungekürzt im Heftformat auflegen –, in einer Classic-Edition jetzt auch diese Romane präsentieren, die neben ihrem nostalgischen Reiz nichts von ihrer Dramatik verloren haben. Wir beginnen mit seinen Billy-Jenkins-Romanen – 71 Hefte und 8 Leihbücher. Die Serie wurde erstmals im Werner-Dietsch-Verlag in den Jahren 1934–1939 veröffentlicht und zwischen 1951 und 1958 vom Uta-Verlag neu aufgelegt und fortgeführt. G.F. Unger stieg bei Band 50, mit dem wir auch die Classic-Edition begonnen haben, in die Serie ein.

Wir wünschen allen Sammlern und Lesern viel Vergnügen und spannende Unterhaltung bei dieser Zeitreise!

Ihre G.F Unger-Redaktion

PS: Einige Bezeichnungen in den Romanen wie »Neger« gelten heutzutage als diskriminierend. Sie waren zur Zeit der Romanhandlung aber gebräuchlich und sollten im historischen Kontext verstanden werden, weshalb sie im Text belassen wurden.

Montana Kitty

Nach Berichten des Westmannes Billy Jenkins

Erzählt von G.F. Unger

Die »Frontier-Days« in Cheyenne sind beendet. Viele Tage lang kämpften die besten Reiter um die Würde eines »Königs der Cowboys«. Die größte Überraschung für alle Zuschauer war das Rennen über zehn Meilen. Die besten Pferde wurden an den Start geführt. Die Wettsummen gingen in die Millionen, denn es wurde ja im ganzen Lande gewettet. Pferde von sagenhaftem Ruf, wie man sie auf den freien Weiden kaum zu Gesicht bekommt, liefen um den ersten Preis – und der betrug zwanzigtausend Dollar.

Eine große Enttäuschung war es für Zuschauer und Wetter, dass der haushohe Favorit, der schwarze Riesengaul »Tornado«, gar nicht an den Start kam. Die Gründe dafür sind jetzt, unmittelbar nach dem Rennen, noch nicht bekannt.

Das große Rennen wurde von einem krassen Außenseiter gewonnen; ein silbergraues Tier, auch ein Riesenpferd, aber unbekannt und deshalb wenig beachtet. Dieser Gaul brachte den Wettern hohe Gewinne, denn da wenige Menschen auf ihn setzten, erreichte er eine hohe Quote. Aber das Pferd wird durch den Sieg mit einem Schlag überall bekannt. »Silverking« heißt es.

Dick Hanson streicht durch die Zeltgassen. Er geht bedächtig und mit der kraftvollen und doch lässig wirkenden Geschmeidigkeit der durchtrainierten Athleten. An der Brust dehnt sich das Reithemd und droht bei jedem Atemzug zu platzen. Man ahnt die Muskelwülste unter den Hemdärmeln.

Dicks rundes, gutmütiges Gesicht mit der knolligen Nase hat heute einen harten Ausdruck. Seine blauen Augen, die zumeist vergnügt in die Welt blinzeln, blicken jetzt scharf und gespannt in der Runde, und es entgeht ihnen nichts.

Jetzt schiebt sich der schwere Mann langsam durch den Hintereingang des Stallzeltes der »Diamond-Boys«. Diese Mannschaft ist erst in den letzten Tagen bekannt geworden. Ihr Boss heißt Ed Gray. Er ritt »Silverking« zum Sieg. Auch ein Cowgirl ist unter der Mannschaft. Kitty May heißt sie, wird aber nach ihrem Sieg im Rennen der Cowgirls nur noch »Montana Kitty« genannt. Auch sie ritt einen Außenseiter, einen wunderbaren Schecken. Die Diamond-Boys verfügen überhaupt über außergewöhnlich gutes Pferdematerial und sind nun mit einem Schlage bekannt geworden.

Dick Hanson steht noch halb hinter dem Vorhang und blickt in den Stall. Einige Pferde stehen ruhig in ihren Boxen und mahlen stetig und zufrieden ihr Futter. In der ersten Box, also genau vor Dick steht »Silverking«, der Außenseiter und so plötzlich aufgetauchte Wundergaul.

Ein Stallmann schaufelt Pferdeäpfel in einen Eimer.

Dick macht drei lange, lautlose Schritte und stößt dem Mann den linken Zeigefinger in den Rücken. »Halt bloß die Klappe!«, murmelt er dabei, kaut dann wieder lässig auf seinem Kaugummi herum.

»Was … ist los?«, stammelt der Cowboy und versucht vergebens, hinter sich zu schielen, aber er hebt rasch die Arme hoch, denn er vermutet, dass ihm eine Revolvermündung ins Kreuz stößt.

Dick zieht ihm den Colt aus dem Futteral und wirft die Waffe in einen Strohhaufen. »Jetzt kannste dich umdreh’n! Wenn du ’nen Gesang anstimmst, geb ich dir ’nen Klaps auf die Birne!«

Der Überraschte dreht sich langsam um und starrt Dick wortlos an.

Dick lässt seine Blicke durch das Zelt schweifen. »Well«, sagt er befriedigt, »wir sind ganz unter uns, mein Junge! Deine Leute sind beim Mittagessen. Da fällt mir ein, dass ich auch schon zwei Stunden lang keinen Bissen genossen habe … Well, wollen unser Geschäft rasch abwickeln!«

»Was willst du eigentlich von mir?«, entrüstet sich der Stallmann plötzlich. Mit drohender Stimme sagt er jetzt: »Hör mal, du Bulle! Wenn du nicht sofort Leine ziehst, wirst du ’ne Menge Kummer kriegen, du!« Wütend fügt er hinzu: »Du greifst hier in ein Wespennest, Großer!«

Dick betrachtet den Mann und sieht, dass es kein Stallknecht, sondern einer der Diamond-Boys ist, ein großer sehniger Mann, dessen Colt-Futteral tief hängt. »Bleib steh’n, Sunny!«, warnt Dick. »Bewege dich ja nicht! Sollte dich ’ne Fliege auf der Nase kitzeln, so sage es vorher, dann gebe ich dir die Erlaubnis, die Hand zu heben!«

»Du!«, zischt der Cowboy. »Dich kriege ich noch mal, warte! Was willst du von mir, he?«

Dick grinst, greift in die Tasche und zieht ein Fläschchen hervor. Er entkorkt es, grinst wieder und tritt an »Silverking« heran, behält jedoch den Stallmann unentwegt im Auge. Nun gießt er dem Tier etwas von der Flüssigkeit auf das Fell und reibt mit der flachen Hand einige Male herum. Das graue Fell färbt sich zusehends dunkler und wird schließlich schwarz.

»Feines Haarfärbemittel«, grinst Dick, »aber mit Benzin geht es ab! Wie heißt denn das niedliche Pferdchen, he? Guck mal, wie zutraulich es ist. Es lässt keinen Blick von mir. Well, bleib ruhig, Tornado, mein Guter!«

Der Diamond-Boy zuckt zusammen. Sein langes Gesicht verzerrt sich zu einer Grimasse, als er faucht: »Buddy, das hättest du nicht machen sollen! Ich würde jetzt nicht mal mehr ’nen Cent auf dich setzen!«

»Der Gaul heißt also nicht Silverking, sondern Tornado!«, sagt Dick völlig unberührt. »Eh, was hat euch diese Schiebung eingebracht?«

»Frag lieber, was dir diese Schnüffelei einbringt, du Bulle!« Mit diesen Worten springt der Cowboy plötzlich auf Dick los.

Der Athlet duckt zwei mächtige Schwinger ab und schlägt einen blitzschnellen Aufwärtshaken, der dem Stallmann fast den Kopf von den Schultern reißt. Bevor der Getroffene zu Boden stürzen kann, packt ihn Dick an der Brust und hält ihn aufrecht. Doch der Kerl lässt den Kopf hängen und regt sich nicht mehr. Dick hebt ihn hoch und hängt ihn mit dem Gürtel an die Korralstange. Wie eine schlappe Puppe hängt der Diamond-Boy nun dort, und seine Stiefelspitzen befinden sich gut zehn Zentimeter über dem Boden.

Der Kampf muss doch gehört worden sein, denn zwei Männer stürzen herein, ziehen sofort ihre Revolver und stürzen auf Dick los.

Der Athlet schnappt ebenfalls seine Waffen heraus und wundert sich für den Bruchteil einer Sekunde, warum die Kerle nicht schießen. Wenig später wird es ihm klar, aber da ist es bereits zu spät. Von hinten wird ihm der halb mit Pferdeäpfeln gefüllte Eimer über den Kopf gestülpt. Dick sieht nichts mehr, gurgelt dumpf, lässt die Waffen fallen und versucht, den Eimer vom Kopf zu ziehen. Da trifft ihn ein furchtbarer Stoß in den Magen, ein zweiter geht in die Lebergegend.

Dick stöhnt dumpf, dann hat er den Eimer entfernt, aber der matschige Inhalt klebt noch an seinem Kopf, verschmiert Gesicht und Augen. Dick taumelt, wischt sich mit dem Unterarm über das Gesicht und kann seine Gegner halbwegs erblicken. Doch schon in der nächsten Sekunde knallt ihm der Stiel einer Schaufel auf den Schädel, und als er wankt, erhält er einen haargenau gezielten Kinnhaken, der ihn auf den Rücken wirft. Kurz bevor er die Besinnung verliert, hört er das höhnische Lachen einer Frau.

Flinke Hände durchsuchen Dicks Kleidung, finden seine Ausweise und sein Abzeichen.

»Damned! Das ist ’n Bulle von der Special-Police!«, zischt die Frau. »Wir müssen türmen! Lasst ihn liegen! Nichts wie fort! Bestimmt ist man uns hinter die Schliche gekommen. Das wird nicht der einzige Bulle sein, der hinter uns her ist.«

»Und die Pferde, Kitty?«

»Lassen wir zurück! Wenn wir uns beeilen, erreichen wir noch den Mittagszug. Wir springen irgendwo auf freier Strecke ab. Unser Geld haben wir einkassiert, und die Wettgelder haben unsere Vertrauensleute. Wir müssen alles stehen und liegen lassen, Boys!«

Zehn Minuten liegt Dick Hanson regungslos, dann kommt Leben in ihn. Stöhnend richtet er sich auf, taumelt nach dem Wassertrog und steckt seinen mit Kot beschmierten Schädel hinein. Als er sich gewaschen hat, stöhnt er immer noch. Der Kopf schmerzt sehr, und auch an anderen Körperstellen sticht und schmerzt es. Dick nimmt das Handtuch der Stallwache vom Haken und trocknet sich gerade ab, da sagt eine spöttische Stimme hinter ihm: »Sie hätten dich teeren und federn sollen, du blöder Ochse! Ich möchte nur mal wissen, was du in deinem dicken Schädel hast – wahrscheinlich nur Käse. – Als ob ich nicht geahnt hätte, dass dieser Gorilla wieder den starken Mann markieren und alles verderben wird!«

Dick ist schon bei den ersten Worten herumgewirbelt und starrt nun zornig auf seinen Freund Jim Chester, der lässig vor ihm steht. Da spreizt Dick seine großen Hände, als wolle er den Freund auseinanderreißen, und grollt: »Jim! Kein Wort mehr! Das vertrage ich selbst aus dem Munde meines besten Freundes nicht! Höllenpestundschwefeldampfverdammterbockmistnochmal! Ich bin vielleicht der dümmste Hund und blödeste Trottel auf hundert Meilen im Umkreis, aber das darf ich nur selbst zu mir sagen, zum Teufel noch mal!«

Jim grinst und hebt den Zeigefinger warnend: »Ruhig! Hörst du’s?«

Dick schielt misstrauisch auf Jim und lauscht.

»Schschschschscht …«, rauscht es leise.

»Was’n das?«, grollt Dick, den schlanken, schwarzhaarigen Freund verwundert anstarrend.

Jim, der dieses Geräusch selbst erzeugt hat, grinst und sagt: »Du hast ’n Loch im Kopp, und die Luft strömt aus!«

Dick zuckt mit den gewaltigen Schultern und setzt sich müde auf eine Kiste. »Du hast recht, Jim – ich habe alles verpatzt!«

Durch den Vordereingang des Zeltes drängen sich einige Cowboys herein. An ihrer Spitze geht ein großer, blonder Mann, dessen graublaue Augen spöttisch auf Dick blicken. Vor dem Athleten baut er sich auf, stemmt die Arme in die Hüften und sagt im schleppenden Texanerdialekt: »Du warst wieder mal recht voreilig, Dicker! Ich war mit dem Sheriff und seiner Posse noch nicht zur Stelle, um das Camp der Diamond-Boys einzukesseln. Die ganze zwölfköpfige Bande ist entkommen. Sie sind mit dem Mittagszug abgehauen. Der Zug wird zwar auf der nächsten Station angehalten, aber ich wette, dass die Bande nicht mehr drin sitzt.«

Dick starrt schuldbewusst den Boden an, bewegt sich nicht.

»Wenigstens haben wir die Pferde!«, sagt Jim trocken.

»Well, die Bande kann mit diesen Tieren keinen neuen Rennbahnschwindel mehr aufzieh’n«, stimmt Billy Jenkins zu. »Schätze, dass sie sich andere Pferde besorgen werden. Überall werden jetzt Rodeos abgehalten. Die Gauner werden sich Klassepferde besorgen, diese maskieren und auf irgendeinem Rodeo als Außenseiter laufen lassen.«

Der Sheriff schiebt sich jetzt heran. »Well, Captain Jenkins – wenn ich die Sache nur selber in die Hände genommen hätte, dann …«

Dick springt auf und brüllt: »Ich … ich habe es verpatzt! Lassen Sie bloß meine Kollegen aus ’m Spiel, Sheriff, zum Teufel noch mal!«

Der Mann mit dem blitzenden Stern will aufbegehren, doch Billy Jenkins winkt seinen beiden Freuden: »Kommt! Wir wollen keine Zeit mehr verlieren!«

Der Sheriff blickt spöttisch hinter ihnen her. Dann wird er ernst, kratzt sich hinter dem Ohr und murmelt: »Na ja, schließlich kann der beste Polizeimann einmal Pech haben.«

Einen Tag später stoßen die drei Polizeireiter auf die Spur der Rennbahnschieber. In einem kleinen Ort, in der Nähe der Bahnlinie, wurden am vorhergehenden Tage einige Pferde gekauft. Die Käufer gaben sich als eine Jagdgesellschaft aus, die in den Bergen Pumas schießen wolle.

Billy Jenkins, Jim Chester und Dick Hanson nehmen die Spur auf. Manchmal treffen sie auf ihrem Ritt einen einsamen Cowboy oder einen Tramp. Nicht immer bekommen sie eine Auskunft, aber schließlich erfahren sie doch, dass ein Dutzend Reiter auf dem Wege nach Norden gesehen wurden.

Manchmal finden die Freunde auch Spuren, doch sie verlieren sie immer wieder auf einem Viehtrail oder am Rande eines Wasserlaufs. Die flüchtende Bande ist mit allen Hunden gehetzt.

»Sie wollen durch die Laramie-Mountains!«, sagt Billy einmal.