G. F. Unger Tom Prox & Pete -61 - G. F. Unger - E-Book

G. F. Unger Tom Prox & Pete -61 E-Book

G. F. Unger

0,0
1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

"Nein, ich halte es nicht mehr aus! Ich will 'raus! Diese öde Gegend widert mich einfach an! Ich brauche Leben um mich, Menschen in schönen Kleidern, Theater, Kino, Autos, Parfüm ..."
Diese wild ausgestoßenen Worte kommen aus einem roten Mund. Die herbe Altstimme klingt nicht unangenehm. Schön ist diese Frau, ja von einer beinahe dämonischen Schönheit. Die Bewegungen des geschmeidigen schlanken Körpers erinnern an eine Wildkatze. Die dunklen Augen in dem weißen, von braunschwarzem Haar umrahmten Gesicht faszinieren. Ja, schön und gefährlich wirkt diese Frau. Sie kann wohl sehr leidenschaftlich sein.
Der Mann am Fenster wendet sich um. "Kate, du weißt, dass ich am Ende meines Lassos bin. Ich muss meine Zeit abwarten! Der letzte Coup hat nicht geklappt ... dafür gab es zwei tote Bankbeamte und einen angeschossenen Sheriff. Ich werde gejagt wie ein wildes Tier und weiß nicht mehr, wohin. In jedem Drecknest hängt mein Steckbrief. Du musst doch einseh'n, dass ich erst eine Zeitlang im Verborgenen leben muss!"

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 105

Veröffentlichungsjahr: 2018

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Cover

Impressum

DIE PANTHERIN

DIE ABRECHNUNG - Teil X

Vorschau

Wissenswertes

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Heinrich Berends

eBook-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-7475-9

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Liebe Western-Leser, liebe Unger-Freunde!

Das Werk von G.F. Unger, einem der größten und beliebtesten Wildwest-Autoren über die Grenzen Deutschlands hinaus, ist umfangreich. Dazu zählen auch seine Beiträge zu den Serien BILLY JENKINS, TOM PROX, JOHNNY WESTON und PETE in den 50er-Jahren.

Als »sein« Verlag wollen wir Ihnen – zusätzlich zur Sonder-Edition, in der wir Ungers Taschenbücher ungekürzt im Heftformat auflegen –, in einer Classic-Edition jetzt auch diese Romane präsentieren, die neben ihrem nostalgischen Reiz nichts von ihrer Dramatik verloren haben. Wir beginnen mit seinen Billy-Jenkins-Romanen – 71 Hefte und 8 Leihbücher. Die Serie wurde erstmals im Werner-Dietsch-Verlag in den Jahren 1934–1939 veröffentlicht und zwischen 1951 und 1958 vom Uta-Verlag neu aufgelegt und fortgeführt. G.F. Unger stieg bei Band 50, mit dem wir auch die Classic-Edition begonnen haben, in die Serie ein.

Wir wünschen allen Sammlern und Lesern viel Vergnügen und spannende Unterhaltung bei dieser Zeitreise!

Ihre G.F Unger-Redaktion

PS: Einige Bezeichnungen in den Romanen wie »Neger« gelten heutzutage als diskriminierend. Sie waren zur Zeit der Romanhandlung aber gebräuchlich und sollten im historischen Kontext verstanden werden, weshalb sie im Text belassen wurden.

DIE PANTHERIN

Nach Berichten des Westmannes Billy Jenkins

Erzählt von G.F. Unger

»Nein, ich halte es nicht mehr aus! Ich will raus! Diese öde Gegend widert mich einfach an! Ich brauche Leben um mich, Menschen in schönen Kleidern, Theater, Kino, Autos, Parfüm …«

Diese wild ausgestoßenen Worte kommen aus einem roten Mund. Die herbe Altstimme klingt nicht unangenehm. Schön ist diese Frau, ja von einer beinahe dämonischen Schönheit. Die Bewegungen des geschmeidigen schlanken Körpers erinnern an eine Wildkatze. Die dunklen Augen in dem weißen, von braunschwarzem Haar umrahmten Gesicht faszinieren. Ja, schön und gefährlich wirkt diese Frau. Sie kann wohl sehr leidenschaftlich sein.

Der Mann am Fenster wendet sich um. »Kate, du weißt, dass ich am Ende meines Lassos bin. Ich muss meine Zeit abwarten! Der letzte Coup hat nicht geklappt … dafür gab es zwei tote Bankbeamte und einen angeschossenen Sheriff. Ich werde gejagt wie ein wildes Tier und weiß nicht mehr, wohin. In jedem Drecknest hängt mein Steckbrief. Du musst doch einseh’n, dass ich erst eine Zeitlang im Verborgenen leben muss!«

Die Frau lächelt verächtlich. »Du hast Angst, Gray, ganz einfach Angst, das ist es! Der gefürchtetste Langreiter der Staaten hat die Nerven verloren, nur weil er drei Wochen lang gehetzt wurde. Und ich soll deswegen auf dieser Dreck-Ranch eingeh’n wie ein Fisch auf dem Lande! Nein, mein Junge, da mache ich nicht mit! Ich will wieder in die Stadt. Eine Reise könnten wir machen … ins Ausland! Ich bin noch nie übers Meer gefahren, Gray! Ich bin noch jung und will die Welt seh’n! Hier fühle ich mich wie in einem Käfig! Wenn du dich hinter den Ofen setzen willst, so gehe ich selber los. Ein Wink von mir und meine alte Bande steht wieder!«

»Nein, das wirst du nicht tun, Kate! Du hast mir doch versprochen, dass du endgültig Schluss gemacht hast mit diesem Leben. Das ist nichts für eine Frau. Ich bin jetzt dein Mann und werde für uns sorgen!«

»Dann reite und beschaffe das Reisegeld, bevor ich es tue. Ich habe dich lieb, Gray, aber ich will leben. Hier versauere ich!«

Der Mann streicht sich mit der Hand über die Augen. »Hab noch Geduld, Kate. In einem halben Jahr ist die Sache eingeschlafen und …«

»In einem halben Jahr bin ich sonst wo, damit du’s weißt! Jetzt gehst du … oder ich gehe!«

Der Mann wendet sich wieder zum Fenster, starrt zu den Yellow Bills hinüber, hinter denen der Rio Grande talwärts rauscht. Auch Gray Summer hält es bald nicht mehr hier aus. Er ist zu unternehmungslustig, um auf dieser versteckten Ranch seine Zeit abwarten zu können.

Plötzlich dreht er sich um und sagt hart: »Okay! Heute Nacht reite ich. Meine Leute werde ich schnell wieder zusammenhaben. Es sind die besten Schützen des Südens, und sie kennen keine Furcht. Mit ihnen kann ich den Teufel am Schwanz zupfen. Wir fünf sind unbesiegbar. Ich denke, dass in Prärie-City etwas zu holen ist. Mach alles fertig, Kate! In vier oder fünf Tagen gehen wir über den Rio Grande. Ich hoffe, dass wir dann reiche Leute sind. Auch in Mexiko lässt sich’s leben!«

Drei Tage später wird die Bank von Prärie-City beraubt. Die Beute beträgt achtzigtausend Dollar, darunter fünf Tausend-Dollar-Noten, deren Nummern genau bekannt sind.

Gray Summer und seine vier Kumpane werden zwei Tage lang von verschiedenen Sheriffs-Possen durchs Land gehetzt. Schließlich entkommen die Bankräuber in den Teufelslöchern, einem Gewirr von Canyons und Erdrissen, die vor den Green Hills liegen. Die Green Hills sind nicht etwa kleine Hügel, sondern Berge von beachtlicher Höhe. Sie sind dicht bewaldet, weisen aber auch steile felsige Hänge auf.

Die Bankräuber haben alle Aussichten, in den Green Hills zu entkommen und dann bei Riotown ungeschoren über die Grenze nach Mexiko zu wechseln. Die wenigen Grenzreiter am Rio Grande sind zwar bedeutend verstärkt worden, aber sie können unmöglich diesen langen Strom abriegeln; dazu ist das Gelände viel zu unübersichtlich. Nur eine kleine Armee könnte Erfolg haben, aber wegen fünf Gangster alarmiert man keine Armee. Die Chancen stehen für Gray Summer und seine Kumpane nicht ungünstig.

Manche Menschen glauben an den Zufall, andere wieder sind davon überzeugt, dass es auf der Welt keinen Zufall gibt, sondern dass alles von der Vorsehung bestimmt ist. Wie dem auch sei – jedenfalls befanden sich zur Zeit des Bankraubs drei Männer von der Special-Police im Prärie-City-Distrikt. Diese Männer ritten, als sie von dem Überfall erfuhren, gar nicht erst hinein nach Prärie-City, sondern wandten ihre Pferde nach Süden. Sie hatten gute Pferde, den Rappen »Rex«, den Goldfuchs »Sunnyboy« und den hässlichen Grauen »Onion«.

Die Banditen wechselten in den zwei Tagen ihre Pferde fünfmal. Stets wurden sie von Helfershelfern an vereinbarten Orten mit frischen Tieren erwartet. Deshalb ließen sie auch die Sheriffs-Possen weit hinter sich.

Die drei Reiter von der Special-Police wechselten nur einmal ihre Tiere auf einer Ranch. Es ging nicht anders. Sie mussten ihre vierbeinigen Kameraden hier zurücklassen, da die Tiere am Ende ihrer Kräfte waren. Mit frischen Pferden galoppierten die Rächer der Grenze entgegen.

Ziemlich hoch im Westen kommen die Polizeireiter aus den Teufelslöchern heraus und halten nun mehr südöstlich auf die Green Hills zu.

Der Captain der Special-Police, Billy Jenkins, deutet nach Süden: »Da ist der Little-Pass!«

Ein schluchtenähnliches Tal windet sich vor ihren Augen schlangenförmig zwischen den grünen Hängen nach Süden.

Der schwarzhaarige, schlanke Jim Chester stößt einen Laut der Befriedigung aus und schlägt seinen Sombrero auf die Hinterhand des struppigen Broncos. »Lauf, du störrisches Mädchen!«

Der athletische Dick Hanson bläst die Backen auf und lässt dann einen ellenlangen Fluch vom Stapel. Dick ist in Gewitterstimmung, hat er doch zwei Tage lang fast nichts gegessen. Wer diesen starken Mann näher kennt, begreift seinen Zorn.

Die Sonne verschwindet hinter den Bergen, als die Männer in den Little-Pass einreiten. Sie handeln jetzt schnell, erkunden das Gelände und postieren sich hinter einer geeigneten Deckung. Die Pferde bleiben gesattelt in Reichweite.

Die Bergkuppen leuchten nun rötlichgrün. Auch die Lämmerwolken am Himmel – es ist nur ein kleines Wolkenfeld – leuchten in Rot und Gelb. Hier in der schmalen Schlucht ist es schon ziemlich dämmerig.

»Ich beiß mir ein Ohr ab, wenn wir zwei Tage umsonst wie die vergifteten Affen durch die Gegend gerast sind!«, knurrt Dick zornig. »Was ist, wenn die Dreckskerle gar nicht hier durchreiten wollen, sondern ihr Heil irgendwo anders versuchen?«

Dicks knurrige Stimme wird von einem anderen Knurren begleitet, das aus seinem Magen zu kommen scheint. Jim reißt auch schon seinen Colt heraus und blickt sich mit gespielter Angst um.

»Was ist ’n mit dir passiert?«, grollt Dick, wieder zweistimmig knurrend.

»Da ist ’n Wolf in der Nähe oder ’n tollwütiger Hund!«, sagt Jim grinsend.

»Hoho … den hab ich im Bauch!«, sagt Dick bissig. »Wenn ich ihn herauslasse, schnappt er dich Würstchen mit einem Happs weg!«

»Sie werden hier vorbeikommen!«, mischt sich Billy Jenkins ein. »Die Gangster wissen, dass sie alle Possen hinter sich gelassen haben. Erst am Fluss wird es für sie wieder gefährlich. Hier ist für sie der nächste Weg. Meine Landkarte ist gut! Schätze, dass sie binnen einer Stunde antanzen werden!«

Dick runzelt die Stirn und brummt: »Hoffentlich haben sie Proviant in den Satteltaschen. Wenn ihr mir auf der Ranch nur eine Minute Zeit gelassen hättet, dann würde ich jetzt keinen so mörderischen Hunger haben!«

»Eine Minute hätte uns jetzt hier fehlen können«, meint Jim. »Die Bande hat ihre Tiere sicher öfters gewechselt. Das war schon immer die Taktik Gray Summers. Sie wollen ja noch bis zum Rio, während wir nur bis hierher kommen wollten …«

»Na und?«, brummt Dick.

»Mann, wenn wir auch nur eine Minute später hier eingetroffen wären als die Scheiche, so hätten die Kerle auf ihren frischeren Tieren die größeren Chancen gehabt.«

Dick schweigt verbissen, und auch seine Freunde sagen nichts mehr. Eine halbe Stunde vergeht. In der Schlucht herrscht nun schon Halbdunkel. Irgendwo zirpt eine Grille, und ein Nachtvogel streicht durch die Schlucht.

Plötzlich erklingen Hufschläge, erst ganz schwach, doch ständig lauter werdend.

Wortlos steigt Billy Jenkins aufs Pferd und reitet weiter in die Schlucht hinein. Hier postiert er sich im Schlagschatten eines Felsens. Seine beiden Kameraden bleiben zurück.

Der Plan der Polizeireiter ist ganz einfach: Billy Jenkins will den Banditen den Weg nach Süden verlegen, seine Freunde sollen den Rückweg nach Norden abschneiden. Die Schlucht ist an dieser Stelle etwa fünfzig Meter breit. In wenigen Minuten wird es hier vollkommen dunkel sein.

Die nahenden Reiter überqueren jetzt das steinige Bett des ausgetrockneten Flüsschens – man hört es am Klang der Hufschläge – und werden am Schluchteingang sichtbar. Bald haben sie die Stelle passiert, an der Jim und Dick lauern. Billy Jenkins hebt bereits die Büchse, um die Gangster zu stellen, da wiehert Dicks Pferd schrill und hell.

Ein Fluch vermischt sich mit dem Wiehern, und dann brüllt Dick Hanson mit seiner tiefen Stimme: »Langt zum Himmel, Gangster!«

Einige Schüsse sind die Antwort. Die Banditen jagen schießend nach Süden, kommen an Billys Standplatz vorbei. Da schießt der Captain. Er kann die Umrisse von Reitern und Pferden noch ziemlich gut erkennen. Der erste Reiter stürzt aus dem Sattel. Das Pferd des zweiten geht mit der Vorderhand hoch und bricht dann seitwärts aus.

Nun haben die Banditen am Mündungsfeuer den Standplatz ihres Gegners ermittelt und schießen wie toll. Billy Jenkins muss den Kopf einziehen. Sein neben ihm haltendes Pferd wiehert plötzlich und bricht zusammen. Die Banditen aber jagen weiter.

Der Captain springt hinter seiner Deckung hervor und schießt das Magazin seiner Büchse leer. Aber auch die davonrasenden Gangster, die jetzt kaum noch zu erkennen sind, schießen zurück. Billy spürt plötzlich einen Schlag gegen seinen linken Oberschenkel und wird herumgewirbelt. Hinter einem großen Stein bleibt er liegen, bis Jim bei ihm erscheint. Auch Dick taucht jetzt auf.

»Hallo, Billy! Dicks blöder Gaul hat gewiehert und …«

»Schon gut. Sucht die Schlucht ab! Ich muss noch welche erwischt haben!«

Billys Stimme klingt gepresst, und Jim fragt besorgt: »Bist du verwundet?«

»Nicht schlimm. Kümmert euch um die Bande!«

Jim und Dick suchen mit ihren Taschenlampen die Schlucht ab, denn es ist inzwischen ganz dunkel geworden. Plötzlich fällt ein Schuss, gleich darauf noch einer, dann hört Billy die schimpfende Stimme Dicks. Besorgt rafft er sich auf, presst die Hand auf die Wunde und hinkt dem Lichtschein zu. »Was ’n los?«, ruft er.

Jim antwortet: »Einer der verwundeten Gangster hat noch auf uns geschossen!«

Es stellt sich heraus, dass von den fünf Banditen drei verwundet sind. Einer ist tot, und ein einziger ist entkommen. Dick sitzt auf einem Stein und hält sich den linken Arm. »So ein heimtückischer Hund!«, schnauft er. »Wie ich mit der Lampe den einen anleuchte, verpasst mir der andere noch ’n Ding! Ich musste schießen, um nicht noch ’ne zweite Kugel einzufangen!«

Billy leuchtet den Toten an und sagt: »Es ist Gray Summer, den du in Notwehr erschossen hast, Dick!«