G. F. Unger Tom Prox & Pete -69 - G. F. Unger - E-Book

G. F. Unger Tom Prox & Pete -69 E-Book

G. F. Unger

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Beschreibung

Jeder der achtundvierzig Staaten der USA hat seine eigenen Gesetze. Zudem herrscht in der Wildnis und Halbwildnis der Prärien und Berge noch das ungeschriebene Präriegesetz. Aber es gibt auch Bundesgesetze, die für alle Staaten Geltung haben.
Im Dale-City-Distrikt herrscht Krieg zwischen Ranchern und Siedlern. Es gibt ein Heimstättengesetz, und die Bundesregierung hat Interesse daran, dass es überall befolgt wird, denn sie will das wilde Land besiedeln. Aber die mächtigen Viehzüchter, die Prärieherrscher, wollen das bisher brachliegende Land auch weiterhin als Weide für ihre Herden benutzen.

Dieser Konflikt ist nicht neu, sondern wiederholt sich seit hundert Jahren überall da, wo die Kultur in die Wildnis vordringt. Es gab stets heftige Kämpfe, aber am Ende siegten meist die Siedler, weil sie von der Regierung unterstützt wurden. Aus alter Erfahrung heraus beauftragt die Bundesregierung ihre Special-Police damit, Ordnung im Dale-City-Distrikt zu schaffen und dem Bundesgesetz Nachdruck zu verhelfen.
Captain Jenkins hat diesen Auftrag nicht gern übernommen. Er ist selbst ein Rindermann, besitzt er doch in Arizona eine Ranch...

***

G. F. Unger wird zu Recht als der beliebteste und erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor gefeiert und mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Zu seinem umfangreichen Werk zählen auch seine Beiträge zu den Serien BILLY JENKINS, TOM PROX, JOHNNY WESTON und PETE in den 50er-Jahren.

BASTEI präsentiert nun in einer Classic-Edition diese Romane, die neben ihrem nostalgischen Reiz auch nichts von ihrer Dramatik verloren haben. Wir beginnen mit seinen Billy-Jenkins-Romanen, die wir in chronologischer Reihenfolge bringen, mit den originalen, leicht kolorierten Titelbildern von Heinrich Berends.

Erleben Sie den amerikanischen "Wilden Westen", wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.

Alle vierzehn Tage erscheint eine neue Folge.
Jede Folge ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den anderen Folgen der Serie gelesen werden.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 95

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Inhalt

Cover

Impressum

DER KÖNIG DER PRÄRIE

DAS RANGER-KLEEBLATT - Teil 4

Vorschau

Wissenswertes

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2018 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Heinrich Berends

eBook-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-6841-3

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Liebe Western-Leser, liebe Unger-Freunde!

Das Werk von G.F. Unger, einem der größten und beliebtesten Wildwest-Autoren über die Grenzen Deutschlands hinaus, ist umfangreich. Dazu zählen auch seine Beiträge zu den Serien BILLY JENKINS, TOM PROX, JOHNNY WESTON und PETE in den 50er-Jahren.

Als »sein« Verlag wollen wir Ihnen – zusätzlich zur Sonder-Edition, in der wir Ungers Taschenbücher ungekürzt im Heftformat auflegen –, in einer Classic-Edition jetzt auch diese Romane präsentieren, die neben ihrem nostalgischen Reiz nichts von ihrer Dramatik verloren haben. Wir beginnen mit seinen Billy-Jenkins-Romanen – 71 Hefte und 8 Leihbücher. Die Serie wurde erstmals im Werner-Dietsch-Verlag in den Jahren 1934–1939 veröffentlicht und zwischen 1951 und 1958 vom Uta-Verlag neu aufgelegt und fortgeführt. G.F. Unger stieg bei Band 50, mit dem wir auch die Classic-Edition begonnen haben, in die Serie ein.

Wir wünschen allen Sammlern und Lesern viel Vergnügen und spannende Unterhaltung bei dieser Zeitreise!

Ihre G.F Unger-Redaktion

PS: Einige Bezeichnungen in den Romanen wie »Neger« gelten heutzutage als diskriminierend. Sie waren zur Zeit der Romanhandlung aber gebräuchlich und sollten im historischen Kontext verstanden werden, weshalb sie im Text belassen wurden.

Der König der Prärie

Nach Berichten des Westmannes Billy Jenkins

Erzählt von G.F. Unger

Der athletisch gebaute Mann da drüben auf der Veranda des Lokals »Old Fellow« ist Dick Hanson. Er rekelt sich in der Sonne und bietet ein Bild behaglicher Ruhe.

Dick Hanson ist Mitglied der Special-Police. Man sieht ihm das äußerlich nicht an, denn diese Polizeireiter tragen keine Uniform. Wer Dick nicht näher kennt, hält ihn für dumm, faul und verfressen. Auch jetzt erweckt er ganz diesen Eindruck. Träge sitzt er in einer Ecke der Veranda. Ein Bein hat er auf einen zweiten Stuhl lang ausgestreckt, das andere liegt mit dem Stiefelabsatz auf dem Geländer der Veranda. Sein Kopf befindet sich im Schatten des breiten Sombreros, aber schon sein massiges Kinn, das sich im Rhythmus des Gummikauens bewegt, und der ganze träge Körper sind der Mittagssonne ausgesetzt.

Der Polizeireiter ist schon drei Stunden in Dale City. Er will sich hier mit zwei Kollegen treffen, mit denen zusammen er eine heikle Aufgabe durchzuführen hat.

Schon als Dick Hanson in den Ort einritt, witterte er förmlich mit allen Sinnen die Hochspannung, die in der Luft lag. Die Art, wie ihn die Leute prüfend anblickten, die vielen Cowboys, die in kleinen und größeren Gruppen herumlungerten, das vorsichtige, fast ängstliche Benehmen der Ortsbewohner und noch viele andere Dinge fielen ihm auf.

An den Haltestangen standen viele Pferde. Dick prüfte im Vorbeireiten die Brandzeichen der Tiere. Am häufigsten sah er ein Zeichen, das sich bei näherem Betrachten als eine Krone herausstellte. Die Kronen-Ranch schien die größte Ranch des Distrikts zu sein.

An alle diese Dinge denkt Dick Hanson, als er jetzt so träge in der Sonne sitzt. Sein Pferd, ein hässlicher Grauschimmel, steht vor der Veranda an der Haltestange. Manchmal steckt er das Maul in den Wassertrog, und wenn er wieder den Kopf hebt, fallen die Tropfen herab. Der struppige Graue lässt kein Auge von seinem dösenden Herrn.

Dem »Old Fellow« gerade gegenüber liegt der »General Store«, das Kaufhaus dieser kleinen Präriestadt. Der weiterschweifende Blick fällt auf den Berg im Hintergrund. Dunkelgrüner Wald zieht sich bis zur halben Höhe des Berges, dessen Form einem Hunderücken gleicht. Weiter oben leuchten graublaue Felswände.

Dicks Blicke kehren wieder zur Straße zurück. Dort kommen drei Cowboys daher. Sie gehen betont großspurig, so wie es die meisten Weidereiter tun, die viele Wochen bei den Herden in der Wildnis waren und nun wieder »Stadtluft« genießen.

Dick grinst ein wenig. Es ist immer das Gleiche, denkt er. Sie stolzieren daher wie eitle, eifersüchtige Pfauen und gehen hoch, wenn ihnen ein Blick, ein Wort oder eine kleine Geste nicht gefällt. Es ist die überschüssige Kraft, die sie haben!

Die drei Cowboys kommen lässig die Stufen zur Veranda hoch. Dick betrachtet sie mit dem Blick eines Löwen, der sich die Ratten besieht, die er mit einem einzigen Wischer seiner Tatze zu Brei reiben könnte. Leider hat Dick den Hut weit in der Stirn sitzen. So bemerken die drei diesen Blick nicht, andernfalls hätten sie sich den dösenden Mann wohl vorher genauer angesehen. Einer von ihnen sagt: »Hallo, Dicker! Hau ab! Kannst hinterm Haus auf’m Misthaufen ’n paar Orchideen pflücken!«

Dick blinzelt. Der Sprecher ist gut sechs Fuß hoch, ungeheuer hager, sehnig und knochig. Trotz seiner dürren Gestalt ist er gutes Schwergewicht. Die beiden anderen Männer sind geschmeidige, kräftige Figuren, wie sie zu Hunderten auf dem Weideland anzutreffen sind. Es sind Reiter, waffentragende Reiter, ein wenig großspurig, ein wenig gutmütig und doch gefährlich.

Aber der Lange ist schlecht, das erkennt Dick auf den ersten Blick. Trotzdem scheint dieser Kerl ein Mann mit viel Selbstachtung zu sein, ein Mann, der nicht unfair kämpfen wird. Ein richtiges Ohrfeigengesicht!, denkt Dick.

»Sollen wir dir Beine machen?«, knurrt der Lange.

Dick schiebt mit dem Daumen den Hut in den Nacken und setzt sich langsam aufrecht, die Füße auf den Boden stellend. Immer noch schweigend mustert er die drei Cowboys von oben bis unten.

Eine Sekunde nur brauchen die drei, um zu erkennen, dass sie versehentlich an einen harten Brocken geraten sind. Ihr Benehmen ändert sich schlagartig, aber sie sind wie die meisten Männer der Prärie: Alles, was nach Furcht aussehen könnte, verachten sie, und es gibt nun keinen Rückzug für sie. Sie besitzen einen seltsamen Stolz, der sie immer wieder in Kämpfe treibt.

Nun, es sind immerhin drei. Dick fragt sich, wer von ihnen die Sache übernehmen wird. Natürlich wird es der Lange sein. Dessen Augen flackern jetzt ein wenig, sein Gesicht senkt sich. »Nun? Wird’s bald?«, knurrt er Dick an.

»Ihr solltet euch den Fall sorgsam überlegen«, sagt Dick. Er sagt es lässig, fast gleichgültig, und kaut dabei.

Die Kerle wissen, was es zu bedeuten hat, dass der Athlet »ihr« gesagt hat. Sie fühlen sich deklassiert; der Fremde nimmt sie nicht für voll. Jetzt erst fährt der Hass in sie.

»Bloody bull!«, faucht der Lange und springt los.

Aus dem trägen Dick wird nun plötzlich eine Kampfmaschine, in die ein Zündungsfunke gefahren ist, der sie in rasenden Umlauf setzt.

Dick stößt den Tisch, auf dem sein leeres Whiskyglas steht, um. Die Kante des Tischs schlägt mit Wucht gegen die Knie des Langen, und als der Cowboy schmerzerfüllt aufschreit, fängt er einen wuchtigen Aufwärtshaken Dicks ein.

Es gibt ein kurzes trockenes Knacken. Später behauptete der Lange, dass er das Gefühl gehabt habe, von einem Pferdehuf getroffen worden zu sein. Er kracht gegen das Geländer, wird aber sofort von Dicks gewaltigen Armen gepackt und hochgehoben. Wie ein voller Kohlensack fliegt der Lange über das Geländer in den Staub der Straße.

Als der Polizeireiter herumwirbelt, sind die anderen beiden Knaben heran. Dem Boy zur Linken schlägt Dick die linke Faust in die Magengrube, während seine Rechte fast zur selben Sekunde von unten gegen das Kinn des dritten Mannes kracht. Wie zwei Taschenmesser klappen die Cowboys zusammen, und kurz darauf landen sie neben ihrem Kameraden im Straßenstaub.

Bedächtig stellt Dick den Tisch und die Stühle wieder auf und nimmt seinen alten Platz ein. Dem Wirt, der mit ängstlichem Gesicht am Eingang zum Lokal erscheint, ruft er zu: »Noch ’nen Whisky!«

Auf der Straße hat sich augenblicklich viel Volk angesammelt. Alle Leute starren auf die drei Cowboys, die sich taumelnd erheben, dann starren sie auf Dick, der nun wieder wie vorher äußerst behaglich auf der Veranda sitzt.

Weiter unten auf der Straße ruft jemand mit weitschallender Stimme: »Krone! Sammeln!«

Dicks Grauschimmel lässt einige Äpfel fallen. Der Lange, der sich den Staub aus der Kleidung klopft, muss einen Schritt zur Seite treten. Alle drei Cowboys schielen mit eingezogenen Köpfen zur Veranda hoch, doch sie entfernen sich nicht, scheinen auf etwas zu warten.

Die neugierigen Zuschauer ziehen sich jetzt nach der gegenüberliegenden Straßenseite zurück. Ganz Vorsichtige begeben sich in die Haus- und Geschäftseingänge oder zwischen die Häuser.

Die drei abgefertigten Cowboys blicken die Straße hinunter, rühren sich aber nicht vom Fleck.

Der Wirt bringt den bestellten Whisky auf die Veranda. Dick betrachtet den Mann von der Seite. Irländer!, denkt er. Mit einem Lappen wischt der Wirt sorgfältig über die Tischplatte und scharrt mit dem Fuß die Glasscherben auf die Straße. Er bewegt zwar seine Lippen kaum, aber die hervorgestoßenen Worte sind dem aufhorchenden Polizeireiter doch verständlich:

»Hau ab, Fremder! Die Burschen sind von der Kronen-Ranch! Sie haben heute etwas vor in der Stadt! Du störst ihre Pläne! Hau ab, sonst geht es dir sehr schlecht!«

»Danke!«, brummt Dick, und der Wirt verschwindet im Haus.

Dick blickt wieder die Straße hinunter. Irgendwo ruft eine Stimme wieder: »Krone! Sammeln!«

Die Neugierigen verziehen sich mehr und mehr. Die drei Cowboys stehen immer noch vor der Veranda, aber sie haben Dick jetzt ihre Rücken zugewendet.

Von links kommen einige Cowboys auf beiden Straßenseiten die Gehsteige entlanggeschlendert. Dick hat es schon lange erkannt: Drei Parteien gibt es hier, und zwar Ortsbewohner, Siedler und Rinderleute.

Von rechts kommt ein Wagen mit vier Pferden die Straße herunter. Ein weißhaariger Alter sitzt auf dem Bock. Dick erkennt in ihm sofort den Typ des zähen, schwer um den Segen der Erde ringenden Siedlers.

Der Alte ist waffenlos. Er hält den Wagen vor dem General Store an. Die Veranda des Store dient zugleich als Laderampe. Auf ihr liegen vierzig bis fünfzig Rollen Stacheldraht.

Der Store-Besitzer tritt heraus, ein kleines, zappliges Männchen mit einem Fuchsgesicht. Aufgeregt ringt er die Hände und ruft: »Hallo, Hawkins! Der Draht ist da! Das Fuhrunternehmen hat ihn hier abgeladen, aber ich mache Sie darauf aufmerksam, dass ich nichts damit zu tun habe! Mein Gehilfe hat den Draht ohne mein Wissen bestellt!«

Schweigend lauscht der alte Siedler auf den lauten Wortschwall des Händlers. Jedem Menschen ist es jedoch klar, dass diese Worte nicht für den Alten allein bestimmt sind. Sie klingen wie eine Rechtfertigung. Es hört sich so an, als wolle der Händler den Rinderleuten zu verstehen geben, dass er mit dem Stacheldraht nichts zu tun habe, dass er nicht der Verantwortliche sei, der den Draht bestellt hat.

Dick begreift sofort; er hat seine Erfahrungen und eine Portion Mutterwitz.

Drüben vor der Sattlerei stehen zwei Cowboys. Neben dem Store stehen deren drei, und weiter unten, vor dem Frisiersalon, stehen noch ein paar. Alle starren sie schweigend auf die Szene.

Von rechts kommt ein Mann die Straße herunter. Dick hebt etwas seine Augenbrauen. Er kann sich die Dinge jetzt ziemlich genau zusammenreimen. Der Mann, der von rechts kommt, wäre für die Anhänger der Theorie, dass der Mensch vom Affen abstammt, ein glänzendes Beweisstück. Pendelnd schwankt der mächtige Körper über die Bretter des Laufstegs. Die langen Arme enden in unwahrscheinlich großen Händen, aber noch tiefer baumeln die beiden Colttaschen.

Das ist der Mann!, denkt Dick und betrachtet das Affengesicht mit dem vorspringenden, brutalen Unterkiefer aufmerksam.

Der alte Siedler kümmert sich scheinbar um nichts; er macht sich daran, die Drahtrollen aufzuladen.

Der affenähnliche Riese ist jetzt herangekommen. »Hawkins!«, bellt er.