G. F. Unger Tom Prox & Pete -82 - G. F. Unger - E-Book

G. F. Unger Tom Prox & Pete -82 E-Book

G. F. Unger

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Beschreibung

G. F. Unger wird zu Recht als der beliebteste und erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor gefeiert und mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Zu seinem umfangreichen Werk zählen auch seine Beiträge zu den Serien BILLY JENKINS, TOM PROX, JOHNNY WESTON und PETE in den 50er-Jahren.

BASTEI präsentiert nun in einer Classic-Edition diese Romane, die neben ihrem nostalgischen Reiz auch nichts von ihrer Dramatik verloren haben. Wir beginnen mit seinen Billy-Jenkins-Romanen, die wir in chronologischer Reihenfolge bringen, mit den originalen, leicht kolorierten Titelbildern von Heinrich Berends.

Wir wünschen allen Sammlern und Lesern viel Vergnügen und spannende Unterhaltung bei dieser Zeitreise!

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Seitenzahl: 104

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Inhalt

Cover

Impressum

DIE DREI FURCHTLOSEN

DER GROSSE RAUB - Teil 1

Artikel

Autogrammkarte

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2018 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Heinrich Berends

eBook-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-6041-7

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Liebe Western-Leser, liebe Unger-Freunde!

Das Werk von G.F. Unger, einem der größten und beliebtesten Wildwest-Autoren über die Grenzen Deutschlands hinaus, ist umfangreich. Dazu zählen auch seine Beiträge zu den Serien BILLY JENKINS, TOM PROX, JOHNNY WESTON und PETE in den 50er-Jahren.

Als „sein“ Verlag wollen wir Ihnen in einer Classic-Edition diese Romane präsentieren, die neben ihrem nostalgischen Reiz auch nichts von ihrer Dramatik verloren haben. Wir beginnen mit seinen Billy-Jenkins-Romanen – 74 Hefte und 7 Leihbücher. Die Serie wurde erstmals im Werner-Dietsch-Verlag in den Jahren 1934–1939 veröffentlicht und zwischen 1951 und 1958 vom Uta-Verlag neu aufgelegt und fortgeführt. G.F. Unger stieg mit Band 50 in die Serie ein; dies ist auch der erste seiner Romane, die wir in chronologischer Reihenfolge bringen, mit den originalen, jedoch leicht kolorierten Titelbildern von Heinrich Berends.

Wir wünschen allen Sammlern und Lesern viel Vergnügen und spannende Unterhaltung bei dieser Zeitreise!

Ihre G.F Unger-Redaktion

Die drei Furchtlosen

Nach Berichten des Westmannes Billy Jenkins

Erzählt von G.F. Unger

Die Cowboy-Mannschaft der HERZ-RANCH war weit und breit unter der Bezeichnung »Herzass-Boys« bekannt. Es waren die wildesten, fröhlichsten und treuesten Männer, die sich jemals zu einer Cowboy-Mannschaft zusammengefunden hatten. Jeder der Boys war ein Teufelsbraten und schoss auf zwanzig Schritt das Herz-Ass aus der Karte.

Billy Jenkins und John West, die Besitzer der Ranch, waren stolz auf ihre Jungens, und diese waren stolz auf ihre beiden Chefs. Viehdiebe gab es schon lange nicht mehr in der Gegend, denn mit den Herzass-Boys war nicht gut Kirschen essen. Zudem hatte es sich weit herumgesprochen, dass der Rancher Billy Jenkins hin und wieder von der Bundespolizei zu Sonderaktionen herangezogen wurde. Einem G-Man aber ging jeder, der ein schlechtes Gewissen hatte, gern aus dem Wege.

Die Herz-Ranch, die ihren Namen nach ihrem Brandzeichen trug, war eine ausgesprochene Männer-Ranch. Frauen gab es hier überhaupt nicht. Neger1) verrichteten die niedrigen Knechtdienste, und der Koch war ein Chinese. Die Rancher waren beide Junggesellen.

Heute war Sonntag. In der drei Reitstunden entfernten Viehstadt Wington sollte das alljährliche Rodeo beginnen. Es war aber noch nicht soweit. Das erste Tageslicht kam langsam durch die Scheiben in den Schlafraum. Die Boys wälzten sich noch röchelnd und schnarchend in ihren Betten.

In den letzten Tagen hatte die Mannschaft zweitausend Rinder verladen, und als die Besitzer einen dicken Packen Banknoten dafür bekamen, hatten sie sich nicht lumpen lassen.

Um für das Fest und die dort erscheinenden Mädchen recht glänzen zu können, hatte jeder der Boys eine Menge eingekauft. Die schönen neuen Hemden, Hüte, Reithosen, Halstücher und Lederwesten hingen an den Wänden. Ihre Besitzer schliefen.

Jim Chester, genannt »Panther-Jim«, der Don Juan der Mannschaft, hatte nichts einkaufen können. Im vorigen Jahr hatte er sich mächtig herausgeputzt und seinen Kameraden die schönsten Mädchen weggeschnappt. Aus Rache hatten sie ihm dieses Jahr das Geld weggenommen. Er war scheinbar ausgeschaltet.

Jim schlägt die Augen auf. Vorsichtig erhebt er sich und prüft, ob die Luft rein ist. Dann greift er sich die neue Hose von Phil, das schöne weiße Hemd von Tip und den neuen hellgrauen Stetson von Dick. Er überlegt kurz, ob er die nagelneuen Stiefel von Len oder die von Ned nehmen soll, entscheidet sich für die von Len ergreift noch den silberbeschlagenen Gürtel von Fred und verschwindet auf den Zehenspitzen.

Nach einer Weile kommt er zurück, stellt Lens Stiefel wieder hin und nimmt die von Ned. Als er die Lassos an der Wand hängen sieht, grinst er, nimmt sie herunter und spannt sie flink kreuz und quer durch den Raum. Die Seile ziehen sich vom Tischbein zum Stuhlbein, von da zu den Betten und um alles, was Beine hat. Ein Lassoende schlingt Jim vorsichtig um die herausragenden Beine des langen Charly. Dann krümmt er sich vor lautlosem Lachen und verschwindet nun mit den Stiefeln endgültig.

Nach einer Weile führt Jim sein gesatteltes Pferd an das Bunkhouse, sitzt auf, knallt seinen Colt leer und reitet mit einem gellenden »Jipiiieh!« im Galopp davon.

Der lange Charly brüllt: »Alarm! Rollout, Boys!« Er will aufspringen, aber als er den ersten Schritt machen will, fällt er auf die Nase.

Ein kolossaler Radau erhebt sich nun. Die aufgescheuchten Schläfer zappeln in den Leinen, sich auf dem Boden wälzend, durcheinander. Stühle und Tische werden durch die Seile herumgerissen; es gibt Beulen und blaue Flecke.

In der Tür steht Billy Jenkins, hält sich den Bauch und lacht, bis ihm die Luft ausgeht. Billy hat Panther-Jim abreiten sehen und weiß natürlich sofort, wer der Urheber dieses rauen Scherzes ist. Nun klärt er, immer wieder auflachend, seine Boys auf.

Anfangs wollen alle hinter Jim her. Dann überlegen sie sich die Sache, denken daran, dass Jims »Prince« eines der schnellsten Pferde der Ranch ist, und werden ruhiger. Und dann lachen sie über sich selber, denn sie haben gute Nerven und ein heiteres Gemüt. Einen gelungenen Streich erkennen sie immer an. Dass an Panther-Jim noch grimmige Rache genommen werden wird, steht sowieso außer Frage. Man kann jetzt schon sagen: »Armer Jim!«

Die Sonne schickt ihre ersten Strahlen in das Tal. Die Jungens sind bald dabei, sich für das Fest schön zu machen. Mit viel Wasser, Seife, Haaröl arbeiten sie. Der kalte Ofen muss den Ruß für die Stiefelwichse hergeben, und vor dem einzigen Spiegel werden Ringkämpfe ausgefochten. Es ist eine ausgelassene Gesellschaft.

Auf der Veranda des Ranchhauses sitzen Billy Jenkins und John West beim Frühstück.

»Sieh dir mal die prächtigen Kerle an, Billy. Man wird richtig jung und mochte am liebsten mitmachen.«

»Stimmt, John, ’s ist ’ne prima Bande«, erwidert Billy dem um zehn Jahre älteren Freund. »Hoffentlich treiben sie’s nicht zu toll in Wington!«

»Ach, lass sie mal, Billy. Wir wollen’s ihnen gönnen. Müssen sich mal austoben. Haben hart genug gearbeitet.«

John West blickt in die Runde. Plötzlich stutzt er. »Du, da kommen zwei Reiter über den Hügel. Reiten dicht zusammen. Der eine scheint den anderen zu stützen!«

»Stimmt!«, bestätigt Billy Jenkins. »Der eine ist Jim. Erkenne den Weißfalben ›Prinz‹. Wenn Jim sich so schnell hierher zurückwagt, muss was Besonderes passiert sein!«

Billy erhebt sich und steigt die Stufen hinab, geht den Reitern entgegen.

Es ist tatsächlich Jim, der einen fremden Reiter stützt.

Der Fremde muss einen langen Ritt hinter sich haben. Sein Pferd stolpert die letzten Meter. Der Mann ist total fertig. Mühsam rutscht er aus dem Sattel und taumelt wie trunken. Billy stützt ihn und führt ihn die Veranda hinauf, wo er ihm einen Stuhl hinschiebt.

Das Pferd des Fremden steht breitbeinig und zitternd da mit hängendem Kopf. Jetzt bricht es langsam zusammen, wird aber von den herbeieilenden Negern hochgerissen und in den Stall geführt.

Der erschöpfte Mann krächzt nach Schnaps, erhält Whisky und trinkt zwei, drei Glas. Dann besieht er sich schweigend die um ihn Stehenden.

Es ist bezeichnend, dass jetzt die ganze Mannschaft um den Fremden versammelt ist. John West betrachtet seine Boys, die oft für ihn und seinen Besitz ihr Leben riskierten, als seine Söhne. Er ist ihr väterlicher Freund, und sein jüngerer Partner Billy Jenkins ist ihr Vorbild. Sie sind alle eine große Familie. Jeder der Jungen hat seine kleine Herde, mit eigenem Brand, zwischen dem Ranchvieh laufen.

Der Fremde hat seine Musterung beendet. Sein Blick hängt jetzt an dem blondhaarigen Mann, der breitbeinig vor ihm steht. Der ist hochgewachsen, breitschultrig und schmalhüftig. Die Adlernase und das feste Kinn verraten Energie. Faszinierend aber sind die stahlgrauen Augen in diesem schmalen, von Wind und Wetter gegerbten Gesicht. Sie haben winzige Pupillen und blicken so kühl und durchbohrend, dass man sich bis auf den Grund der Seele durchschaut fühlt. Seine Haltung ist elastisch und erinnert an eine federnde Stahlklinge.

»Schätze, Sie sind Mister Jenkins!«, sagt der Fremde jetzt.

Billy nickt. Da lehnt sich der Mann beruhigt zurück, streckt die krummen Reiterbeine von sich und sucht in seinen Taschen. Er bringt einen leeren Tabaksbeutel hervor, verlangt nach einer Zigarette und bekommt ein Dutzend angeboten.

Nach einigen tiefen Zügen beginnt er mit ruhiger Stimme: »Well, Mister Jenkins … mein Name ist Jack … Jack Buster. Ich war Vormann auf der Pfeil-Ranch.«

Billys Augen sind plötzlich schmale Schlitze. »Was ist mit Rancher Hollig?«, fragt er.

Buster nimmt noch einen tiefen Zug, bevor er antwortet: »Sie haben ihn voll Blei gepumpt. Ehe er starb, gab er mir den Auftrag, wie der Teufel zur Herz-Ranch zu reiten und Ihnen die Geschichte zu erzählen. ›Billy Jenkins wird kommen und die Schufte zur Hölle schicken! Dann wird es wieder Gesetz und Ordnung am Big Bully geben und Friede wird sein wie zuvor‹, hat der sterbende Rancher gesagt.« Buster macht wieder einige Züge und fährt fort: »Ich habe ihn noch begraben können, dann waren sie hinter mir her. Und das war eine Jagd … da war alles dran! Den Weg hierher habe ich in vier Nächten und drei Tagen geschafft. Das war der sechste Gaul. Ich glaube, er ist auch zuschanden geritten. Erst in der dritten Nacht konnte ich Globsters Banditen abschütteln, well.«

In Billys Augen ist ein stählerner Glanz. Die Herzass-Boys rücken an ihren Waffengürteln, die sie bezeichnenderweise beim Erscheinen des Fremden angelegt haben.

»Wer ist Globster?«, fragt Billy Jenkins, und es ist eine unheimliche Stille bei seinen Worten.

Buster trinkt erst sein Glas leer, dann erzählt er weiter: »Ben Globster kam vor zwei Jahren in die Gegend und kaufte die Drei-Hügel-Ranch, deren Besitzer schon sehr alt war und zu seiner gut verheirateten Tochter nach Chicago zog. Well, woher Ben Globster kam, weiß niemand zu sagen. Es hieß immer, er sollte schwer reich sein. Er übernahm die bisherige Cowboy-Mannschaft nicht, sondern brachte eigene Leute mit. Das waren so richtige Räubergestalten, wisst ihr! Narben im Gesicht, schnapsstinkend und die Colttaschen tief unten. ’s dauerte dann ja auch nicht lange, und der Stunk mit den Boys der anderen Ranches ging los. In einem Jahre wurde mehr Vieh gestohlen als in zehn Jahren zuvor. Zwei Rancher machten Pleite, weil Globster ihnen sämtliches Vieh abgehängt hatte. Er kaufte die Farmen dann billig. Well, so war das. An unser Vieh konnte er nicht so richtig ran … Heiliger Rauch! Wir waren höllisch scharf und haben auf die Banditen mächtig draufgehalten, sage ich euch! Aber dann hat er sich erst die richtigen Jungen engagiert, der Hund! Ganz ausgekochte Zweihandschützen waren das, und sie machten uns schwer zu schaffen. Nach vier Wochen hatten die meisten von uns schon ihre Löcher im Fell. Wir haben es den Gangstern ja auch anständig gegeben, muss ich schon sagen. Und als wir etwas Luft hatten, entdeckten wir verseuchtes Vieh zwischen unseren Herden, und da war’s dann bald aus. Unsere Rinder fielen um wie die Fliegen. Hm … wir kamen ja eines Tages dahinter, warum Globster so scharf auf das ganze Land um den Big Bully ist. Nämlich: Auf der Pfeil-Ranch entspringt ein Bach, der Blauwasser-Bach, Jungens! Und wisst ihr, was mit dem Bach los ist? Da ist Gold drin, Gents, richtiggehendes Gold!«

Buster schweigt. Während er sich eine neue Zigarette ansteckt, fragt Billy Jenkins: »Wo ist denn Maud, Holligs Tochter?«

»Die hatte der Rancher rechtzeitig zu ihrer Tante nach Frisco geschickt. Die Tante ist ’ne Schwester ihrer verstorbenen Mutter. Wird auch nicht leicht für das Mädel sein; steht sozusagen allein in der Welt. Was wird aus der Farm? Globster ist jetzt der Herr am Big Bully. Die Farmer im weiten Umkreis sind fein still wie Mäuschen. Die meisten haben von Globster Geld gepumpt, um nicht pleitezugehen.«

Billys Gesicht ist hart und verschlossen. Ruhig dreht er sich eine Zigarette, fragt dabei: »Ist ein Sheriff da?«

»Ho … sicher! In Gibson City ist einer, doch dahin ist’s ’n weiter Weg. Der Sheriff ist ’n ehrenwerter Mann, aber nicht gerade eine große Leuchte. Außerdem ist Globster reich und viel zu gerissen … ’s gibt keine handfesten Beweise gegen ihn … well.«

Billy Jenkins und John West blicken sich einen Moment lang schweigend an. Dann sagt Billy: »Ich reite in einer Stunde, John!«

»Okay, Billy«, erwidert John. »Wen nimmst du mit?«

Billy blickt in der Runde umher auf erwartungsvolle Gesichter.

»Werde allein reiten. Die Jungens wollen doch alle zum Fest …«

Ein Sturm der Entrüstung erhebt sich.

Jim drängt sich vor: »Ich habe Jack Buster hierher gebracht. Kann ich mitreiten, Billy?«

»Okay, Jim.«