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Stefan Dietrich legt mit seiner zweiten Mundart-Veröffentlichung Gedichte und Texte vor, die zwischen Humor, tiefgründiger Nachdenklichkeit, leichtfüssiger Poesie, überraschenden Versen oder Liedern gekonnt hin und her fliessen. Dabei zeigt der Autor Blicke auf das Leben oder in Gedanken- und Traumwelten hinein. Dietrich beschreibt einzelne Personen liebevoll, mit genauer Beobachtungsgabe und Einfühlungsvermögen. Eine Mundart-Gedichtauswahl zum Denken und Träumen. Traumhaft schön.
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Seitenzahl: 49
Veröffentlichungsjahr: 2025
1. Uftakt
im Aafang z Lache
dr Morge
äs sinnloses Gedicht
2. Gedanke us em Nüüt
z Dunkle flackeret häu
Gedankesalat
Gedanke us em Nüüt
z Stoubchorn
uf em Wäg
unnütz
Horizont
3. Lieder
Haifisch-Furcht
i ha gseit
dr Ton
Reise-Lied
4. Liebi
i dänken a di
läbigi Poesie
danke
verplatzti Tröim
du
5. Värsli
Zahle-Värsli
z Huus
d Flöige
Namens-Värsli
dr Maa im Mond
dr Herr Meier
eigesinnigi Värsli
z Wasser
z Lache
6. philosphischi Gedicht
dr Ängu I
dr Ängu II
warum?
dr Herr Donnschtig
z Fänschter
z Warum
d Sunne
d Hoffnig
7. Erzähl-Gedicht
dr Herr Stämpfli
dr Wurm
dr Spiugu
Dialog
dr Florian
z Müüsli
Socke
z Biud
Begägnig im Waud
Grücht
Gspräch
z Gras
8. Schluss
Erinnerig
Schluss
dr Hans
im Aafang isch z Lache gsi
äs luegt ä chly unglöibig dry
da isch nüüt
ke Pflanze
kes Tier
kes Wassertröpfli
kes Bier
ke Bärg
kes Tau
z Lache dünkt das Nüüt
fatau
z Lache het fescht nachedänkt
warum isch mir de z Läbe gschänkt?
was isch my Sinn, my Zwäck?
äs het ja nid mau Dräck
sueche, das bringts äuä nid
wiu im Nüüt het s ke Musig
kes Wort
ke Zwärg
ke Blueme
ke Bärg
z Lache het afaa probiert
z lache
aber äs isch rein gar nüüt passiert
ig bruche än Aafang und ä Richtig
äs Fundamänt, das schynt mir wichtig
eis isch klar:
zersch uf dr Wäut isch z Lache gsi
nid öppe z Gäud
für über d Wäut chönne z lache
isch eini vo de wichtigschte Sache
we z Lache blybt i dr Zyt
de cha s stürme u chuute
de cha s chlage u wüete
we z Lache blybt
überstan i jedi Zyt
jedi Minute, aui Stunde
wen öpper z Lache wyter schänkt
de heile fasch aui Wunde
im Aafang isch z Lache gsi
äs schynt klar, warum und wie
we z Lache nid immer scho da wär
wär s für üs Mönsche
farblos und schwär
dr Morge
tuet sehr gärn
entsorge
we d Nacht verstummt
het dr Morge im Gfüü
dass z Nöije chunnt
dr Morge tuet gärn
lääri Fläsche entsorge
us syre Täsche ziet är
bruuni, grüeni und ä bsungers schöni
s isch furtgheit:
z Nöije entsteit
dr Morge tuet gärn
auts Papier entsorge
är macht äs subers Bündeli
dräijt no näs Velo-Ründeli
d Manne näh z Papier mit
i d Recycling-Fabrig
s isch furgheit:
z Nöije entsteit
dr Morge tuet gärn
Gedanke entsorge
pynlechi oder schwäri Gedanke
lääri Gedanke
blödi Gedankelücke
närve bym abe bücke
s isch furt gheit
z Nöije entsteit
dr Morge tuet gärn
Wort entsorge
verletzendi, missverstandeni Wort
berächnendi, verhöhnendi Wort
amene schöne Ort
s isch furt gheit:
z Nöije entsteit
dr Morge tuet gärn
d Nacht entsorge
z Glitzere u Funkle
z mitts im Dunkle
dr Morge cha s nid versta:
z Liecht chasch doch häuer
intänsiver am Tag ha
aber glych het är s gärn:
dr Mond und dr Stärn
we d Dunkuheit geit
isch äs dr Morge
wo entsteit
das Gedicht
isch ke Zyle wärt
jedes Wort
isch verchehrt
z Punkt steit dert
wo z Komma sött sy
z Verb weiss nie genau
öb jitz oder gly
drum fangen i lieber
gar nid afaa schrybe
ig tue lieber dusse
im Garte blybe
dä Satz git
überhoupt ä ke Sinn
wen ig wyter schrybe:
was isch dr Gwinn?
dr Gedanken isch furt
äs schmöckt nach Ässe
was ig ha wöue:
i ha s vergässe
das Wort, wo da steit:
Salatblattseich
i verstaa mi säuber nüme
und i wirde ganz bleich
aber äs rotiert eifach wyter:
Schoggibananeryter
Guudgrützegoaugeniau
Schimmumuus-chäuerregau
Wortfätze
Siubesackgasse
Sinngreber
Gedankegalopp
das cha nid
dr Gral vom Schrybe sy
das geit ja nume
in ä Gedankekreisu dry
dass ig für mi säuber
gloubwürdig by
hören ig uf
und la s la sy
auerdings muess ig
ehrlech blybe und säge
dass ig äs viu-ströphigs
Gedicht ha gschrybe
d Stärne sy scho gstorbe
u dr Mond grüesst äs letschts Mau
Reise i z Nüüt wärde beworbe
u jede heig doch irgend ä Wau
äs isch geschter gsi oder scho morn
dr Don Camillo lachet mit em Pepone
d Liebi säglet mit em Zorn
uf em Sand ligt ä verfuleti Melone
d Sunne schläcket anere Glace
dr Kapitän Ahab strychlet em Moby Dick
mit emene Häxebäse d Nase
dr Hans im Glück kennt ä Zoubertrick
z Dunkle flackeret häu
dr Zwärg isch dr Gröschti vo de Riese
z Zögere isch unfassbar schnäu
dr Rychtum isch zwöihundert i de Miese
äs isch dr Aabe, wo nid vergeit
vor em Gwitter, wo nie chunnt
äs isch dr Wächter, wo i dr Türe steit
äs isch di erschti Fridensstund
Refrain:
d Wäut schnufet sichtbar düre
z Nöie gewinnt z Spiu
z Vergangene luegt füre
dr gueti Plan isch a sym Ziu
d Stiui lüütet i den Ohre
dr Schryyner bout mit Guud
dr Schatz isch nüme verlore
furt sy d Angscht u d Schuud
z Schiff gleitet über d Wäue
dr Sturmwind winkt zum Gruess
dr Stummi tuet verzeue
d Chole verbrönnt ohni Ruess
z Reh wohnt für immer bym Löi
dr Turm hocket im grüene Gras
z Aute füelt sech ganz nöi
d Antwort fragt: warum und was?
z Nie probiert s no einisch
dr Abgrund bout ä Brügg
dr Bättler hocket am Tisch
d Zuekunft luegt zrügg
wo dr Rägeboge ändet
hesch DU mir Muet gspändet
dini Liebi isch mir bekannt
DU bisch mit den Ängle verwandt
Refrain:
d Wäut schnufet sichtbar düre
z Nöie gewinnt z Spiu
z Vergangene luegt füre
dr gueti Plan isch a sym Ziu
d Einsamkeit bittet zum Fescht
z Misstroue laat d Türen offe
z Leid faat afaa hoffe
z Sicher-isch-Sicher weisss: äs isch ke Tescht