Gedanken einer Unbekannten - Sophie Mantler - E-Book

Gedanken einer Unbekannten E-Book

Sophie Mantler

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Beschreibung

Hallo, und willkommen in meinem Hirn. Ich bin höchst erfreut, dass du gerade mein Buch genommen hast und du dir das durchliest. Bei so einem Text hinten muss ich ja sagen, wie toll mein Buch ist, oder? Ähmm, ok! Dieses Buch wird das magischste, actionreichste, dramatischte, pragmatischste, das alle Genre umfassendste Buch sein, was du JE mit deinen Augen erblickt hast!!! Kauft mir das jemand ab? Ich denk mal eher nicht. Ganz kurz gesagt: dieses Buch erzählt von den Gedanken von einem ordinären Mädchen, die noch nie sky diving war oder mit Haien geschwommen ist. Es geht um ein Mädchen, die auf keinen Fall qualifiziert ist jemandem ernsthaften Rat zu ihren Lebensproblemen zu geben oder nicht mal eine Seite schreiben kann ohne dreißig Beistrichfehler zu machen. Ich bin nicht viel anders als du. Ich koche wöchentlich zehn Mal Nudeln mit Pesto, ich habe so viel Müll und Sachen auf meinem Boden, dass ich nicht mehr weiß, welche Farbe mein Teppich mal hatte und ich gehe sehr selten aus meinem Zimmer raus. Doch ich habe trotzdem viel zum Denken und zum Schreiben. Vielleicht hilft dir dieses Buch durch harte Zeiten oder vielleicht kannst du mich auslachen, während du es liest. Vielleicht ist es einfach gutes Brennholz. Finde es heraus. Lies die Gedanken einer Unbekannten.

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Seitenzahl: 360

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Für uns.

DISCLAIMER

Dieses Buch wurde von keinem professionellen Lektor durchgelesen und enthält somit etliche Grammatikfehler. Die Autorin bittet um Verzeihung und sagt zu ihrer Verteidigung, dass Gedanken nicht grammatikalisch richtig sein können. Also nein, sie war nicht einfach zu faul alles genauer durchzulesen und zu korrigieren. Verbreitet keine Gerüchte! Außerdem ist es ein Bonus für euch Leser, weil ihr euch jetzt klüger, als die Autorin fühlen könnt.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Inhaltsverzeichnis

Damit ich nicht so alleine mit meinen Gedanken bin

Der Mond

Der „Wilde Kerle“ Effekt

Der 16-jährige Golden Retriever

Hier ist Ihr Fernseher, guten Appetit!

Du bist Kunst

Lieber tiefgründig als oberflächlich

Die coolste Person, die du je getroffen hast

Wow, du bist schön!

Es ist schon in Stein gemeißelt

Der innere Kleiderschrank

Ich BIN mehr als das

Diese 10 Minuten retten meinen Tag!

Wie finde ich die eine Person?

Was will der kleine Fleck sehen?

Meine Familienbaumstämme

Der merkwürdige Beginn

Ein schmerzhafter Verlust

Der sichere Käfig

Wer ist „Uns“?

Termine über Termine

Auf Jobsuche

Der Zaun mit den zwei Seiten

Never give up!

Der Besuch beim Direktor

Der Schuhkarton

All you need is Love

Lied schreiben – CHECK

Märchen vs. Realität

Der Weg ist wichtig!

Finde deinen Zug!

Die Warteschlange, die alles ändert

U-Boote, Knöpfe und Co

Wieso?

Der Panzer meiner Schildkröten

Wer ist die Schönste im ganzen Land?

Vielen Dank für die Blumen!

We are family!

Das imaginäre Fotoalbum

An Frederik

Sei mein Gast!

Ein unerwarteter Einschub

Was würden wir nur machen, ohne die Musik?

Unbekannte Legenden

Ameise oder Elefant?

Der Golden Retriever verlässt das Haus

Name a better love story..

Sabrina und Fiona

Das ist Leben!

Würdest du deine schönste Erinnerung hergeben, um deine schlimmste zu löschen?

Tschüss, Nathan!

S wie Sportlich

Die Liebesfilme sind schuld

Ich bin neidisch auf Vögel

Kontrolle im Leben ist überbewertet

Die menschliche Verkostung

Nächster Halt, Next Stop: Realität

Was soll ich dir schenken?

Das Level geschafft!

Zurück zu 12

Stimmt´s?

Sie ist eine Wildrose

Der Golden Retriever wurde 17

Schnipp Schnapp, Haare ab!

Der Bildschirm zeigt nicht alles

Der zerplatzte Traum

Hup, Hup! Hier komm ich!

100 Prozent positiv?

Und Punkt, aus, Ende

Gib mir eine Minute und ich finde die Liebe meines Lebens

Das schwierigste Kreuzworträtsel

Schnäuz dir mal mit einem Geldschein die Nase!

Denk an die Zahnbürste!

Take the chance

Ab ins Jahr 1984!

Welche Szene spielt sich in deinem Kopf ab, wenn du an mich denkst?

Ich fühle mich wie im November

Und, wer bist du?

Die Geschenke des Universums

Sein Ende, aber ihr Anfang

Bitte in den Mülleimer damit

Bin ich noch eine Unbekannte?

Kurt der Gärtner

Wo ist sie?

An meine Kinder

Nur ein kleiner Feuerwehrmann

Vergiss die imaginäre Deadline

Schau, was du schon alles geschafft hast!

Du bist produktiv genug, glaub mir

HEY!

Die Nestschaukel und ich

Für immer?

Trendsetter?

Ich vs. meine inneren Geister

Leben ohne Liebe

Wart´ nur ab…

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Mach den Mund auf und sag es einfach

Das ist meine Bestimmung!

Das Fußballstadion der Liebe

Wo ist das Strickzeug?

Der Tee ist nichts dagegen

Nichts ist wirklich neu, oder?

Carpe diem

Ist sie endlich aufgeladen?

Wir sind nicht weit voneinander entfernt

Sinnlose oder doch auch bedeutsame Wörter um 3 Uhr abends

Sommer, Sonne, Sonnenschein

Uns

Ist das das Happy End?

Damit ich nicht so alleine mit meinen Gedanken bin.

„Du solltest ein Buch schreiben!“ Hmmm…Keine schlechte Idee. Ich habe schon früher immer davon geträumt Autorin zu sein und habe kleine Geschichten geschrieben. Keine sehr brillanten Bücher, um ehrlich zu sein. Aber ein richtiges Buch? Wenn ich an Bücher und Autoren denke, dann denke ich an Romane mit Struktur und erfundene Hauptcharaktere, die Abenteuer erleben. Ich denke an eine spezielle Zielgruppe, an die die Bücher gerichtet sind. Ich denke an Kapitel und an eine chronologische Ordnung und an ein Buch mit einem Plan. Ich bin das nicht. Ich schreibe über das, was mir einfällt und lasse meinen Gedanken freien Lauf. Ich schreibe ohne Struktur und ordentlich schreibe ich auch nicht. Mir würde es so keinen Spaß machen, wenn ich wie andere Bücher schreibe. Und verstellen sollte man seine Art sowieso nie. Leben macht viel weniger Spaß, wenn du nicht du selbst bist. Ich schreibe in einer Pause auf den ersten Seiten eines Geschichtebuches. Es gibt nur noch wenige Bücher oder Notizblöcke von meinen Mitschülern, die ich noch nicht beschrieben habe. Aber hat das wirklich das Potenzial für ein Buch?

Erstmal…Hallo. Das ist eigentlich eine viel zu ordinäre Begrüßung für jemanden, der meine Gedanken der nächsten Jahre verfolgen wird. Sei der Tatsache bewusst, dass du dieses Buch womöglich einfach liest wie jedes andere Buch, aber ich hingegen nervös im Kreis gehe, wenn ich daran denke, wie viel du jetzt so über mich weißt. Fühl dich geehrt, dass du das lesen darfst!

Ich bin nicht berühmt und habe kein besonderes Talent. Ich habe keine großartige Idee für eine Romanreihe. Ich bin erst 16 Jahre alt und habe noch nicht so ein großes Ereignis miterlebt, worüber ich schreiben könnte. Ich bin einfach ich. Und, um ehrlich zu sein, würde ich gerne Bücher beziehungsweise Biografien von Leuten lesen, die nicht berühmt sind und ein normales Leben führen (Was ist eigentlich schon normal?) Jeder Mensch erlebt einzigartige Sachen und kann bestimmt wunderbare Geschichten erzählen, die ein Buch füllen könnten. Wer weiß schon, was der Mensch, der auf der Bushaltestelle steht, alles erzählen könnte? Was sind seine Träume und Gedanken? Wenn er seine Gedanken und Ideen aufschreiben würde, würde er vielleicht jemandem helfen und motiviert ihn zu großen, weltbewegenden Dingen. Ein Buch kann das nämlich sehr gut.

Also hier kommen die Gedanken einer Unbekannten. Ein sehr spontanes Buch. Aber ein bisschen Spontanität hat noch keinem geschadet.

Es wird das pure Chaos sein und wenn du gerne ordentliche und strukturierte Bücher liest, dann tut´s mir leid: du hast das falsche Buch gekauft. Behalte dir immer im Hinterkopf: das sind Gedanken einer Unbekannten. Gedanken sind verwirrend und ergeben für einen selbst nicht immer Sinn. Es kann gut sein, dass ich 99 Prozent dieses Buches selbst sehr verwirrt bin, lass uns also gemeinsam verwirrt sein! Deine Gedanken haben bestimmt auch nicht immer eine Struktur. Sie sind einfach plötzlich da und ich habe mich entschieden sie nieder zu schreiben. Du bist jetzt einfach Teil meiner Reise, ich erzähl dir alles, was mich so zum Denken anregt – auch wenn wir uns gar nicht kennen. Ich weiß zu dem Zeitpunkt noch gar nicht, wohin sich dieses Buch entwickelt. Wer weiß? Vielleicht mach ich nicht mal ein Inhaltsverzeichnis…wer kann es mir schon verbieten? Es ist mein Buch, ich habe die MACHT!

Ich fange mit jemanden an, der mir sehr am Herzen liegt. Dem Mond. Ich kann es nicht beschreiben. Sie fasziniert mich einfach. Und du wirst in dem Buch noch vieles von ihr hören.

Der Mond

„Oh, da ist sie endlich!“ So werde ich ziemlich sicher jedes Mal reagieren, wenn ich den Mond sehe. Es kann auch vorkommen, dass ich die ganze Zeit hektisch herumschaue, bis ich den Mond endlich sehe. Und dann bin ich für eine normale Unterhaltung nicht mehr zu gebrauchen. Nur eine kleine Vorwarnung: Ich werde mich bei der anderen Person einhängen oder fest halten, damit ich in den Nachthimmel schauen kann und nicht dabei an die nächste Straßenlaterne anrenne. Alles schon mal passiert. Ich bin ein Profi in Pfosten hineinzurennen. Ich kann dir gar nicht sagen, wie viele Beulen ich schon wegen Pfosten habe. Ok, zurück zum Thema: ich liebe das Weltall. Es ist einfach so faszinierend und so… unglaublich groß. Weil außerhalb unseres Planeten noch so vieles ist. Millionen von wunderschönen Sternen und so viele Planeten, die wir Menschen nie erreichen können. Aber vielleicht ist die Technologie schon irgendwann so weit und dann ist das auch möglich. Ehrlich gesagt, ich würde mich gerne mehr damit beschäftigen. Bücher lesen, Dokus schauen. Wie cool kommt es bitte rüber, wenn ich in der Nacht, ohne Überlegen, richtig kluge Fakten raushaue?

Doch, in Wahrheit habe ich mein Mondbuch nicht mal fertig gelesen. Eines weiß ich aber: der Mond schaut so nah aus, wenn wir aus dem Fenster sehen. Aber sie ist so weit weg. Doch es fühlt sich nicht so an, weil manchmal da ist sie mir ganz nah und sogar die erste Person, der ich etwas Neues erzähle. Und dort oben, dort oben waren schon Menschen. Menschen, wie wir (ok, es gibt den Unterschied, dass sie die professionelle Ausbildung eines Astronauten haben), sind dort herumspaziert und haben etwas gesehen, das noch nicht viele Menschen davor gesehen haben. Ich kann gar nicht beschreiben, wie schön und interessant ich das alles finde. Die Erde muss so schön vom Mond aussehen. Vielleicht werden unsere Nachfahren mal eine Nachricht von Aliens von irgendeinem Planeten weit weit weg bekommen. Können Aliens eigentlich schreiben?

Vielleicht schreibt gerade ein Alien an einem ereignislosen Mittwoch, ob es da draußen noch was gibt und ob wir eigentlich schreiben können?!?! Oder, ob es außer ihren Planeten noch was Lebendiges gibt. Und wir werden nie voneinander wissen. Weil so viele Sterne und Planeten zwischen uns sind. Ich glaube der Grund, wieso der Mond so wichtig für mich ist, dass sie mir Sicherheit gibt. Egal, was ich gerade durchmache und egal, wie mein Leben gerade aussieht, der Mond ist immer da und für einen kurzen Moment stehe ich mit meinen Kopf nach oben gerichtet da und fühle mich so klein und ein winziger Teil von vielen, aber auch wichtiger als je zuvor. All meine Sorgen und all die vielen Gedanken, die ich noch davor gehabt habe, werden immer weniger je länger ich auf den Mond schaue. Ich hoffe eines Tages, da werde ich eine Person ansehen und dasselbe fühlen – das wünsch ich dir auch. Und ich weiß, dass es uns passieren wird und bis dahin haben wir ja den Mond, der uns begleitet. Also, wenn jemand meinen Beziehungsstatus wissen möchte: ich bin in einer Fernbeziehung mit dem Mond. Und wenn du dich auch einsam fühlst und den Mond anstarrst, dann denke daran, dass gerade irgendwo auf der Welt auch jemand rauf starrt und dann ist es so als hättest du gerade ein romantisches Date im Mondschein. Vielleicht ist da draußen auch sowas wie eine zweite Erde. Mit Meeren, Wäldern und Bäumen. Wir verhalten uns auch so, als hätten wir einen zweiten Ort, wohin wir „flüchten“ können, wenn wir diesen endgültig zerstört haben. Aber wir würden es auf diese zweite Erde nicht so leicht schaffen, also wäre es klüger die Erde zu genießen und auf sie aufzupassen. Weil nicht nur das Weltall ist faszinierend, unsere Erde ist das auch.

Apropos genießen! Wie soll man den Tag genießen, wenn man krank ist? Das ist nicht einfach, weil wenn es einem körperlich nicht gut geht, dann wird es einem mental auch nicht so supi gehen. Vielleicht ist jemand gerade krank, der das liest. Also:

Gute Besserung!

Wenn man krank ist, vergeht die Zeit viel langsamer. Man hat plötzlich nichts mehr zu tun. Spazieren? Kopf tut zu weh. Singen? Kannst du gleich vergessen mit deinen Halsschmerzen. Schlafen? Schon, aber ich kann ja nicht den ganzen Tag durchschlafen. Obwohl… kann ich schon, aber ich will auch noch was mitbekommen vom Tag. Man verfällt schnell in ein Muster. Man hängt öfter am Handy. Nicht viel besser, da bekommt man auch Kopfweh. Beim Laptop dieselbe Geschichte, bringt nichts. Doch es bringt deinen SIMS Charakteren etwas, weil du schon zwei Stunden durchspielst und dir jetzt endlich die neuen Vorhänge leisten kannst. Ja, deine Welt wird kleiner, wenn du krank bist. Plötzlich ist SIMS alles, was du tun kannst. Kommt dir jedenfalls so vor. Da gibt’s ja noch die Besuche. Von sehr lieben Menschen, die dich gerne haben. Sie wollen mit dir reden, während du dich konzentrieren musst ihnen nicht ins Gesicht zu niesen. Manchmal sind diese Besuche das einzige aus der Außenwelt. Sie reden, sie prahlen schon fast damit, darüber was sie heute gemacht haben. „Ich war da und dann war ich dort…“ Ja, während du das alles nicht kannst. Obwohl…du kannst es machen! Nur wird es dir nicht gut dabei gehen und du kannst es nicht genießen. Besser ist es, wenn du wartest bis du gesund bist und dann alles genießt. Und dann gleich mehr genießen. Weil dann tut dir nicht der Kopf bei jedem Schritt weh. Die Welt liegt dir zu Füßen. Man ist manchmal krank, aber noch öfter gesund. Und dann sollte man es genießen. Was ist „es“? Alles. Das Essen, das Trinken, der Baum, die Wiese, die Tiere und Menschen, die Wolken und der Himmel und… oh ja und keine ekelige Medizin nehmen. Genieße das Wasser und ernähr dich gleich so, dass du noch länger warten musst, bis du die Medizin wieder nimmst. Die Welt ist so schön. Die Menschen in meinem Leben sind so schön. Vielleicht sind sogar die Vorhänge, die ich in SIMS jetzt schon habe und eigentlich auch mag, ganz schön.

Der „Wilde Kerle“ Effekt

Das Leben kann unfair sein. Die andere Fußballmannschaft gewinnt, obwohl es deine auch verdient hätte. Jeder bekommt ein Foto mit Pluto im Disneyland, nur ich nicht, weil alle anderen lieber in den Disney-Fanshop gehen wollen (ja, es war vor 6 Jahren und nein, ich bin noch nicht drüber hinweg) Menschen gehen durchs Leben und denken immer an das, was sie nicht haben und an das, was die anderen haben. Sie denken, dass es unfair ist. Sie beschweren sich, weil sie es schwerer haben. Doch durch beschweren wird die Last ja nicht weniger, sie verdoppelt sich vielleicht auch noch. Doch vielleicht ist es gar nicht so schlimm „schwerere Bedingungen“ zu haben. So lernt man sehr viel dazu und hat es später vielleicht auch einfacher. Ich nenne es den „Wilde Kerle Effekt“ (das ist jetzt in keiner Weise eine Werbekampagne für die Bücherreihe „Wilde Kerle“, aber die Bücher sind erste Sahne) Also, die wilden Kerle trainierten im ersten Teil der grandiosen Bücherreihe für das Spiel gegen die Unbesiegbaren Sieger. Und die wilden Kerle hatten keinen Fußballplatz und auch keinen Ball stattdessen mussten sie im Schlamm mit einem Tennisball spielen. Ihre Gegner hatten aber alles, was sie fürs Training brauchten. Ja, das klingt ziemlich unfair. Doch die wilden Kerle trainierten jeden Tag im Schlamm mit dem Tennisball und als sie dann wieder mit einem richtigen Fußball am Rasen spielten, waren sie viel besser, weil sie schon viel Schwieriges gewohnt sind und durchgemacht haben. Das, meine Damen und Herren, ist der „Wilde Kerle Effekt“. Anstatt sich aufzuregen, lieber das Beste daraus machen und es vielleicht auch als Vorteil nutzen. Man sollte auch nicht immer an das denken, was man nicht hat. Schau doch mal, wie schön du es hast. Auf die Erfolge und Ereignisse anderer neidisch zu sein ist sowieso was ganz normales. Das gehört zu uns Menschen schon seit wir kleine Kinder sind und uns aufgeregt haben, dass jemand ein cooleres Playmobil-Set hatte als wir selbst. Doch Neid ist doch eigentlich nur ein Zeichen, dass du etwas auch haben willst. Neid gibt dir ein neues Ziel, einen neuen Traum oder einen Schubser in die richtige Richtung. Beispiel: Leon bekommt eine Einladung zu der Eröffnung von Theodors Kunstaustellung. Leon, der guter Freund, geht hin und dort lässt ihm das Gefühl nicht los, dass er noch nicht so viel wie Theodor erreicht hat. Er realisiert, dass er in letzter Zeit faul geworden ist und nicht mehr an seine Ziele geglaubt hat und auch nicht mehr für sie gearbeitet hat. Doch der Neid für den Erfolg von Theodor hat Leon wieder in die richtige Spur gebracht. Was lernen wir daraus? Hör auf deine Gefühle, auf die Guten und Schlechten. All deine Gefühle sind sehr hilfreich und wenn du auf sie hörst und sie wahr nimmst, findest du heraus, was du als nächstes machen sollst.

Der 16-jährige Golden Retriever

Ich bin jetzt schon über einen Monat 16. Es wird Zeit für einen Rückblick auf diesen Monat als 16-Jährige. Ich hab mal ein Bild gesehen, wo steht das man nur 365 Tage 16 Jahre ist. Also soll man das machen, was man will. Ich wollte mir die Haare rot färben und ich ändere so gefühlt jeden Tag meine Meinung, ob ich jemanden die Wahrheit sagen soll oder nicht. Ich habe beides davon nicht gemacht. Aber ich werde es machen. Hoffentlich.

Ich will nicht so jemand sein, der sagt „irgendwann“ oder „was wäre wenn“. Ich will sagen „ups war nicht so gut, aber eine gute Erfahrung“. Das ist aber echt schwierig. Es passierte aber auch sehr viel Positives. Ich kann immer besser Schlagzeug spielen und lerne gerade Klavier. Ich habe wunderbare Freunde und eine tolle Familie. Vielleicht fühle ich mich noch nicht älter, weil ich keine große Party hatte oder sogar seit meinem Geburtstag keine Fete besucht habe (vielleicht werd ich auch einfach nicht eingeladen, weil ich statt Party Fete sage) Also, ich hab seit ich 16 bin, noch nicht gefeiert und gar nichts getrunken. Also schon Wasser, man will ja nicht zusammenbrechen. Ich will meine Haare färben und ja, ich hab es nicht gemacht. Es stört mich. Wieso? Ich hatte ein Ziel und war vor Wochen schon darauf vorbereitet und ich habe schon fest damit gerechnet. Ich bin kein Partylöwe, ich bin eher das Gegenteil. Ich bin sowas wie ein Golden Retriever, der’s gerne gemütlich hat und Angst vor Sachen hat, die ihm weh tun könnten. Und mit der Haaraktion hätte ich aus meinen Golden Retriever Schatten springen können und hätte mal was „Verrückteres“ gemacht. Ich will mir nicht ewig anhören müssen, dass ich ein Golden Retriever bin. Ich möchte auch ein Partylöwe sein. Aber das ist nicht falsch zu verstehen. Ich mag es sehr ein Golden Retriever zu sein. Aber im Leben sollte man mal sein Tier wechseln und sich was trauen.

Einmal ein Löwe sein. Oder ein Bär. Ich tröste mich dann meistens mit der Tatsache, dass ich noch genug Zeit habe dies und das zu machen.

Aber das weiß ich ja nicht. Man sollte die Chance nutzen. Wer weiß, was morgen ist. Der Gedanke macht mir Angst. Er gibt mir das Gefühl jetzt aufzustehen und irgendwas Weltbewegendes zu machen. Ich will reisen und neue Leute und Orte kennenlernen, ich will ein Lied schreiben und dieses Buch vollenden. Ich will mir die Haare färben. Ich weiß, dass es ja auch noch Ziele gibt wie: Führerschein machen, Arbeit finden, Haus bauen und ich bin ganz ehrlich mit dir: das macht mich nervös. Ich denke nicht, dass ich das Zeug zum Autofahrer habe. Falls mich jemals jemand auf einer Autobahn fahren sieht: Lauf. Lauf um dein Leben! Und Arbeit: Ich werde den nächsten Sommer arbeiten gehen – vielleicht. Ich will mir Zeit lassen. Wen juckt es, wie es für andere war?

„Er hat das schon mit 15 gemacht“, „Sie ist viel weiter wie du“. Leben wird dir einfach erscheinen, wenn du realisierst, dass es dafür keine Regeln oder Deadlines gibt. Du musst deinen Führerschein mit 16 nicht machen, wenn du nicht willst. Du musst nicht schon deine Berufung herausgefunden haben. Du musst nicht sofort aus deinem Elternhaus ausziehen, wenn du nicht willst. Du musst nicht zu irgendeiner Party gehen, wenn du es nicht willst. Du musst dich nicht schlecht oder weniger wert fühlen, wenn du dich noch nicht verliebt hast, wenn du es nicht fühlst.

Du schuldest damit niemandem eine Erklärung.

Leb dein Leben, wie du es leben willst. Es ist mein Leben. Meine Zeit. Es sind auch meine Haare.

Heute ist eine Party. Und ich weiß nicht, ob ich mich freue. Wenn ich hingehe, werde ich sicher was Neues und Anderes erleben. Es sind meine Freunde, mit ihnen wird es sicher spaßig (hi! Zukunft-Sophie hier. Möchte nur kurz mein 16-jähriges Ich auslachen, weil sie dachte sie wird auf der Party Spaß haben. Ok, that´s it. Bye!) Und 16 fühlt sich mittlerweile nicht sehr anders an, aber wer weiß schon, was noch alles auf mich zu kommt. Ich will einfach aus meinen Erlebnissen, Fehlern und Erinnerungen lernen. Und ich hoffe, dass ich am Ende sagen kann, dass ich nicht nur ein Golden Retriever war.

Hier ist Ihr Fernseher, guten Appetit!

Ein sogenannter Franzose namens Michel Lotito hat in seinem Leben 18 Fahrräder, 15 Supermarktwagen, sieben Fernseher, sechs Leuchter, zwei Betten, ein Paar Ski, ein Leichtflugzeug, einen Computer und einen Sarg gegessen. Ja, du hast richtig gelesen: gegessen. Ich weiß ja nicht, wie deine Ernährung aussieht, aber ich war noch nie in der Situation, dass ich Heißhunger auf meinen Fernseher hatte. Ein Mensch hat in seinem Leben mehrere Situationen, wo man richtig taff und hart, furchtlos und unverwundbar erscheint. Wo man wie ein cooler Draufgänger wirkt, der keine Gefühle zeigt. Ich habe schon oft Menschen, die ich nicht kenne, gesehen, die so wirkten, als wäre ihnen alles egal.

Als hätten sie keine Angst vor nichts und niemanden. Als hätten sie den Mut in ein Flugzeug zu beißen. Als Beispiel nehmen wir doch diese coolen Jugendlichen. Die man am Bahnhof sieht und gerade auf den Gleisen mit ner Zigarette ein Bild machen. Also jetzt ganz klischeehaft erklärt.

Hey, vielleicht liest gerade ein am Bahnhof stehender und Bild mit Zigarette auf den Gleisen machender Jugendlicher mein Buch! Hi! Eine Frage an den am Bahnhof stehenden und Bild mit Zigarette auf den Gleisen machenden Jugendlichen (kurz „BsuBmZadGmJ“): Bist du immer so? Bist du immer ein Typ, der gleich auf den Computer beißt, sprich furchtlos durchs Leben geht? Jemand, der nicht von emotionalen und psychischen Problemen aufgehalten wird?

Gibt es solche Menschen überhaupt? Also ich, ein Non-BsuBmZadGmJ, bin mir sicher, dass jeder Mensch eine Sache (oder mehrere Sachen) hat, die einem verzweifeln lassen oder die einem die Stimmung vermiesen. Jeder hat Probleme, die man versucht zu meistern. Und wenige wissen wirklich davon. Jeder hat Sachen, die einen unsicher machen und Momente, wo man sich klein fühlt. Im Endeffekt kannst du eine Person gut kennen, aber trotzdem nicht wissen, wie es ihr wirklich geht. Wer weiß, welche Probleme deine Sitznachbarin in der Schule hat. Wer weiß, was gerade der Kassierer im Supermarkt durchmacht.

Man kann gut den Macho spielen. Die Person, der alles egal ist. Die „coole“ Person. Ich bin mir sicher dem Monsieur Lotito war auch oft nicht nach Fahrrad zum Abendessen. Er war nicht immer die furchtlose Person, die er vorgibt zu sein. Jeder Mensch hat mehrere Seiten. Über dem Michel Lotito weiß man nur wegen seiner harten Seite.

Der Typ, der Flugzeuge isst. Aber vielleicht war er auch der Typ, der seine Mutter früh verloren hat.

Der Typ, der sich immer einsam gefühlt hat. Der Typ, der sich nie getraut hat seine Gefühle zu gestehen. Wir Menschen sind so unglaublich vielseitig, es ist faszinierend. Weil jeder etwas durchmacht und jeder nicht perfekt und furchtlos ist, sollten wir unsere unverwundbare Metall essende Seite in uns mal öfters auf die Seite schieben und uns nicht schämen für das, was wir wirklich sind.

Du bist Kunst.

Hi! Vielleicht wurde dir gerade dein Herz gebrochen. Vielleicht findest du dich selbst alleine auf dem Bahnsteig wieder, Regen fällt auf dich herab. Regen, der dir vor Monaten noch Hoffnung auf einen Neustart gegeben hat, fällt auf dich herab und lässt dich ganz schwer innen drin fühlen. Es ergibt keinen Sinn, alles ergibt keinen Sinn mehr. Alles, was dich noch angetrieben hat und dir Freude gegeben hat, sieht plötzlich so grau aus. Es passieren so viele Dinge, wie soll ich über das alles hinwegkommen? Wie soll ich das alles je verarbeiten? Wenn ich mit den Sternen rede und meinen Kopf aus meinem Fenster strecke, dann denke ich daran, wie alles von dort oben aussieht. Ich sehe mich und ich sehe Enttäuschung. Ich sehe jemanden, der nicht genug ist. Jemand, der sein Herz nicht beschützen kann.

Jemand, der hilflos ist. Doch die Sterne sehen alles anders. Die schauen hinunter und sehen mich, wie ich am Dach liege, das warme Licht von meinem Zimmer strahlt noch auf mich und sie sehen das Bild, was ich heute gemalt habe und die Fotos von meinen Freunden und mir. Sie sehen, wie mir die Tränen kommen, als ich auf voller Lautstärke dasselbe Lied zum zehnten Mal höre. Sie sehen den Pullover, den ich anhabe und im Schrank von meinem Bruder gefunden habe. Sie sehen meine blaue Decke, die schon schmutzig ist, weil sie mir schon mal vom Dach gefallen ist. Sie sehen die kleinen Zeichnungen, die ich mir auf die Hand gekritzelt habe. Sie sehen den Schreibblock nehmen mir liegen, vollgeschrieben von mir mit meinem Lieblingsstift (den ich auch von meinem Bruder gestohlen habe) Sie sehen mich als Kunstwerk. Und wir alle sind das. Auch wenn wir uns im grauenhaftesten Kapitel in unserer Geschichte befinden und man sich selbst nicht wieder erkennt, sind wir Kunst. Kunst für die Sterne und Kunst für andere Menschen. Kunst, wie wir unsere Haare in der Früh machen. Kunst, wie wir unser Essen zubereiten. Kunst, wie wir zu unseren Liedern singen. Kunst, wie wir aus dem Fenster starren. Und wir selbst erkennen das nicht. Ich kann den Schmerz nicht beschreiben, den ich mir selbst zubereitet habe. Wieso war meine Kunst nicht genug? Wieso ist die Kunst der anderen so viel schöner? Wieso finde ich niemanden, der meine Kunst sieht? Ich finde wir alle haben uns jemanden verdient, der sich sicher über uns ist. Jemand, der sich für uns entscheidet zu jeder Uhrzeit, an jedem Tag. An den schlechten, ekelhaften Tagen und an den Tagen, wo es so scheint, als würdest du fliegen. Es ist wirklich beängstigend, wie schnell du aus deinem guten Platz gerissen werden kannst. Ganz schnell kann es sein, dass dir der Boden von den Füßen gerissen wird. Und dann findest du keinen Anhalt mehr. Es fühlt sich endlos an, du willst nicht mehr.

Du kannst nicht mehr. Plötzlich erscheint das Gute und das Vergangene so weit weg, die Person ist plötzlich fremd. Die alten Geschichten klingen wie ein Märchen. War das wirklich ich? Waren das wirklich wir? War es wirklich mal so? Ja, ja war es.

Und who knows. Vielleicht trifft man sich als zwei Fremde mal wieder. Zwei Fremde mit gleichen Geschichten zum Erzählen. Vielleicht aber auch nicht, vielleicht war´s das für immer. Ich danke dem Universum für jeden, den ich getroffen habe.

Für jeden, den ich lieben gelernt habe. Auch wenn ich manchmal keine Lust mehr habe mein Herz her zu schenken. Weil am Schluss tut´s sowieso wieder nur weh. Lieben und Verlieben ist jemandem die Macht zu geben dir weh zu tun und einfach zu hoffen und zu vertrauen, dass die andere Person dich nicht verletzt. Aber du wirst die Person finden, der du vertrauen kannst.

Irgendwann wird irgendwer mit meinem Herz so zärtlich und freundlich umgehen und ich werde so froh und dankbar sein, dass ich mich dazu entschieden habe es offen zu lassen. Warum wollte ich es überhaupt jemals schließen? Das werde ich mir dann denken. Ein grauenhaftes Kapitel definiert nicht die ganze Geschichte.

Wenn, dann ist dieses Kapitel nur ein Grund weiterzulesen, weiterzuschreiben. Und zu sehen, wie gut es noch wird. Ich weiß, ich weiß. Es ist schwer sich das vorzustellen. Wirklich schwer.

Und wenn du dann da stehst im Regen am Bahnsteig und gerade vor deinen Augen all das Gute vorbeizieht und du es nicht mehr einfangen kannst, weil es jetzt vorbei ist, dann gibt es für dich wenige Gründe weiterzumachen. Doch ich verspreche dir, dass es besser wird. Es bleibt uns nichts anderes übrig als die Hoffnung nicht zu verlieren. Ich bin stolz auf dich, dass du es versuchst. Ich bin stolz auf dich, dass du es so weit geschafft hast. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie dich die Sterne doch bewundern. Und ich, ich bewundere dich auch. Ich will deine Geschichte weiterhin hören, also schreib weiter. Leb weiter.

It´s gonna be fine, I promise.

Lieber tiefgründig als oberflächlich

„Und was bist du?“, „Was machst du?“ Die Antwort ist meisten sowas wie: Lehrer, Arzt, Kosmetikerin, Wissenschaftler und so weiter und so fort. Aber waaaaarte kurz. Wer hat gesagt, dass es um Berufe geht? Ich bin mehr als nur ein Beruf.

Wir alle sind mehr als nur ein Beruf. Wenn mir mal diese Frage gestellt wird, würde ich wahrscheinlich meine ganze Existenz hinterfragen. Ich würde mich mit der Person hinsetzen (obwohl sie wahrscheinlich nur aus Höflichkeit gefragt hat, nur Small Talk führen wollte und gleich wieder los muss) und würde anfangen zu hinterfragen, was ich bin und was ich mache und wieso mein Leben so aussieht wie es aussieht. Also, wer bin ich? Ich bin gleichzeitig die coolste Person, die du je treffen wirst, aber auch nicht weiter anders und besonders wie die nächstbeste Person. Ich kann eigentlich gar nicht wirklich sagen, wer ich bin. Man ist in seinen Leben doch verschiedenes. Und wahrscheinlich sieht mich auch jeder anders. Jeder empfindet anders über mich, und niemand sieht mich so oft wie ich selbst, darum sollte es ja einfach sein diese Frage zu beantworten. Ist es aber nicht. Es ist verdammt schwer. Ich weiß, dass ich sein und erreichen kann, was ich will. Das ist schon ein großer Luxus. Viele von uns haben diesen Luxus.

Ich finde sowieso, dass Luxus nicht unbedingt nur Geld und Villen sind, sondern einfach das Glück das zu sein, was man sein will. Viele haben so viele Chancen und diese sind so nah und machbar, doch viele nutzen den Luxus trotzdem nicht. Das ist so, als würde die Villa vor dir stehen, aber du einigst dich auf die kleine Abstellkammer. Der Luxus ermöglicht dir viel mehr. Diesen Luxus haben aber nicht alle. Viele werden gezwungen etwas zu sein, was sie nicht sein wollen. Und das ist echt unfair. Ich will nicht einen Beruf haben, der mich so einnimmt, dass ich mein Beruf bin. Ich will mehr machen und mehr sein. Und, was mache ich? Nutze ich meinen Luxus richtig? Wie soll ich meinen Luxus nützen? Das muss jeder für sich selbst beantworten. Das ist wie bei der Frage: Was macht dich glücklich? Da gibt es Antworten von A bis Z. Wenn man seine Antwort weiß, werden einem unglaublich viele Türen geöffnet.

Ich bin also vieles. Ich bin der main character in jedem Supermarkt, den ich betrete. Ich bin die weise Stimme in meinem Zimmer um 3 Uhr nachts, wenn ich versuche mich selbst zu beruhigen. Ich bin die Führerin einer Selbstdiskussionsrunde, wenn ich eine 30 Minuten Analyse über meinen Lieblingscharakter in der neuen Serie mache. Ich kann der Therapeutenfreund sein, oder diejenige, die gerade alles raus lässt, was sie belastet. Ich bin der einsame Wolf, der seit drei Stunden mit niemanden geredet hat. Ich bin Teil eines großen Rudels und rede mit drei Personen gleichzeitig.

Ich bin die inspirierende Person, die Bücher schreiben möchte. Die Lieder und Gedichte in ihr Notizbuch schreibt und genug Motivation hat nicht aufzuhören. Und ich bin die Silhouette eines Mädchens, die einst so voller Leben und Lust war und es jetzt nicht mehr aus dem Bett schafft. Ich kann jeden Tag was anders sein, und doch irgendwie sehr gleich. Es tut mir echt leid für jeden, der mir diese Frage je stellen wird. Ich werde wohl eine dreiviertel Stunde bis Stunde über mein Leben philosophieren. Also für die Zukunft… an meine lieben Mitmenschen: Wenn ihr keine Lust habt auf eine tiefgründige Unterhaltung, spart euch lieber gleich diese Fragen.

Die coolste Person, die du je getroffen hast

Was zum Kuckuck meine ich damit schon wieder? Kennst du das Lied „Yellow“? Die coolste Person ist die Person, die dir bei dem Lied einfällt, um es ganz kurz auszudrücken. Sie sind diese Art von Personen, wo man schon beim ersten Treffen weiß, dass du nie wieder eine Zeit erleben willst, wo du sie nicht kennst. Sie geben dir das Gefühl von warmen Kuscheldecken, von befreiten Sommertagen oder das Gefühl, was du bekommst, wenn du zu deinem Lieblingslied tanzt – SO fühlt sich diese Person an. Sie machen deine dunklen und dummen Stunden einfacher und du weißt einfach, dass sie diese Personen sind, die du nie verlieren darfst und willst. Aber wie treffe ich diese Person? Hier kommt also eine “How to find the coolest person ever” -Anleitung. Vielleicht kennst du die eine Person schon ja. Dann: Gratulation. Sag es der Person, dass du sie schätzt und genieße jeden Augenblick mit ihr (Aber hey, wer hat gesagt, dass das nur eine Person sein kann? Sag es allen deinen coolsten Personen, die du je getroffen hast) Wir stellen uns nun folgendes Szenario vor: du sitzt im Bus. Du hörst Musik und bist in deinen Gedanken versunken.

Der Platz neben dir ist leer. Dann plötzlich aus dem Nichts fragt dich jemand, ob man sich neben dich hinsetzen kann. Nennen wir die Person Charlie. Weil langsam ist es dumm immer „diese Person“ zu schreiben. Also… Charlie lächelt dich an und du bekommst schon so ein Gefühl, dass Charlie etwas Besonderes und eine sehr coole Person ist. Kennst du das? Du kennst jemand noch gar nicht und hast nicht mal richtig geredet, aber man spürt einfach diese gute Energie von der Person? Charlie ist so eine Person und du nickst und Charlie setzt sich. Du hast das Gefühl du solltest was sagen, aber du hast noch nie einfach so fremde Leute angeredet. Doch irgendwie bekommst du doch was raus. Und eigentlich ist es egal, was du sagst. Wenn es die coolste Person überhaupt ist, dann sollte es immer gut funktionieren. Aber muss jetzt nicht sein, dass du zu Charlie sowas sagst wie: „Ich lass mir heute den Fußpilz entfernen“ oder so. Was ich mit dieser ganzen Geschichte versuche zu sagen ist, dass du nie weißt, wie toll die Person ist, die neben dir im Bus sitzt. Vielleicht ändert diese Person deine Zukunft. Und wie ich schon gesagt habe, geht das ja sehr easy. Jeder kann dein Denken oder deine Einstellung ändern. Wenn du dich traust und Leute öfters ansprichst, könntest du wunderbare Menschen treffen und so öffnen sich so viele Möglichkeiten für dich. Es reicht ein kurzes Hallo. Oder Lächeln. Und der Rest ist Geschichte. So kannst du die coolste Person treffen, die du je getroffen hast. Leute anreden, offen für Neues sein, freundlich sein. Und nicht aufgeben! Vielleicht redest du zwanzig Leute an und erst die einundzwanzigste Person redet zurück. Ich bemerke gerade, dass es vielleicht komisch oder sogar beängstigend rüber kommen könnte für manche. Fremde Menschen anreden?

Haben uns nicht schon unsere Eltern als kleine Kinder gelernt nicht mit Fremden zu reden und jemanden, den wir nicht kennen, nicht vertrauen sollten? Naja, ich schätze dich jetzt einfach so ein, dass du versteht, was ich meine. Weil Fremde anreden kann natürlich hinten losgehen. Aber ich glaube man sollte einfach auf das Bauchgefühl hören. Und vielleicht spürst du… das könnte die coolste Person sein, die ich je treffen werde. Als ich das erste Mal bewusst jemanden Fremden angeredet habe, war das ein Mann mit einem Strohhut im Zug (Hi Mann mit Strohhut, falls du das liest) Ich war sehr nervös und habe schließlich gefragt, woher er seinen Hut hat. Ja, ich weiß es klingt ein bisschen komisch, aber so war es dann gar nicht. Der Mann war sehr überrascht aber auch sehr nett und hat es mir gesagt. Ich glaube er hat sich sogar gefreut. Weil es doch nicht oft vorkommt, dass dich eine fremde Person im Zug anspricht und dann auch noch etwas Positives sagt. Ich stelle mir gerne vor, dass sich der Mann noch immer daran zurückerinnert.

Er denkt vielleicht noch an das Mädchen, das vor ihm stand und ihm fragte, woher er seinen Hut hat. Vielleicht lacht er auch. Falls es jemanden interessiert, der Hut kommt aus Thüringen. Ich wollte zwar noch fragen, wann er in Thüringen war und ob es ihm gefallen hat, aber 1.) wurde ich dann zu nervös und 2.) musste ich dann schon aus dem Zug aussteigen. Es war ein echt schöner Hut.

Wow, du bist schön!

Ich denke viele wissen gar nicht, wie schön sie sind. Und damit meine ich jetzt gar nicht unbedingt das Äußere, nein. Die Schönheit, die sie in sich tragen und die sie zu ihren eigenen Menschen machen. Doch leider schauen sie auf ihr Leben und auf sich selbst und denken an die Fehler, die sie heute gemacht haben. An die eine Stelle am Körper, die nicht „perfekt“ ist. An die Sachen, die sie nicht geschafft haben. Aber auch wenn sie heute Fehler gemacht haben, eine nicht perfekte Stelle gefunden oder manches nicht geschafft haben, zeigen sie für mich ihre Schönheit jeden Tag. Durch die Kleinigkeiten, die sie machen. Durch die Gesten und Gesichter, die sie machen. Durch ihr Lächeln. Durch ihren Humor und ihre Erzählungen. Durch ihre Umarmungen, ihre Stimmen und Gedanken.

Durch ihre Erinnerungen und eigenen Geschichten. Durch ihre Talente. Durch ihre kleinen Macken. Wegen allen, einfach. Jeder hat so viel Schönheit zu bieten. Und ich glaube, dass viele gar nicht wissen, wie ich all das bewundere.

Ich bewundere jeden Tag meine Familie, meine Freunde oder einfach Leute im Allgemeinen.

Menschen sind einfach so bewunderbar. Ist das ein Wort? (Ich unterbreche meinen Schreibfluss kurz, um nachzuschauen, ob bewunderbar ein Wort ist, be right back) Anscheinend schon, ok. Wie sie ihr Leben verbringen, was sie alles so können und mit was sie sich beschäftigen… einfach sehr faszinierend. Weißt du wie viele Menschen auf diesen verrückten Planeten gequetscht wurden?

Aktuell sind es etwa 8 Milliarden Menschen.

Milliarden. Das sind so viele verschiedene Menschen, die ich bewundern würde, würde ich sie alle kennen. Ich möchte, dass du dich umsiehst und auf die Menschen um dich achtest. Sie leben ein ganz anderes Leben wie du. Für sie bist du nur ein Nebencharakter in deren Leben. Lass uns auch die Filme von anderen Menschen bewundern!

Was mir immer hilft zu erkennen, wie viele wir sind und wie verschieden wir leben, ist, wenn ich spazieren geh. Dann geh ich bei den anderen Häusern vorbei. Ich sehe das Licht, was aus deren vier Wänden kommt, manchmal sehe ich jemanden beim Fenster vorbei huschen. Da merke ich, dass es so viele Leben gerade gibt, die geführt werden. Und allen geht es mit dem Leben gerade anders. Jedem gehen andere Gedanken durch den Kopf. So viele Unbekannte, die so viele Gedanken führen, von denen wir alle nichts wissen. Und es gibt da Menschen, von denen ich nie was wissen werde. Und sie nie von mir. Wenn ich also bei den vielen Häusern mit den Lichtern vorbei marschiere, überlege ich, was sie heute Abend noch machen werden oder welches Lied ihnen nicht aus dem Kopf geht. Wen sie vermissen und an wen sie gerade denken. Oder einfach wie es ihnen gerade geht – und das komische ist, ich werde es nie erfahren. Und viele werden auch von mir nie erfahren. Sie werden nie was erfahren, von den Sachen, die mich schön und einzigartig machen. Und ich werde ihre Schönheit auch nie bewundern können. Es beruhigt auch sehr zu sehen, dass nicht nur ich da bin auf dieser komischen Welt und nicht nur ich mich gerade schwer tu oder schlechte Tage erlebe. Im Endeffekt sind wir alle ein Teil von sehr, sehr vielen Menschen, die alle nur versuchen das Leben zu verstehen.

Es ist schon in Stein gemeißelt

Es gibt nur ein damals, ein jetzt und ein morgen. Was gestern war, das kann man nicht mehr rückgängig machen. Man kann die Zeit nicht zurückdrehen und es diesmal anders machen.

Viele Fehler, die mir passieren, sind Fehler, die weiter nicht so schlimm sind. Denn, wie wir alle wissen, ist der einzige richtige Fehler zu denken, dass man keine Fehler machen darf. Und ich kann mit erhobenem Haupt sagen, dass ich sehr viel falsch mache! Ich habe meine Wasserflasche unabsichtlich auf den Asphalt geworfen und sie ist in ganz viele Scherben verfallen. Ich habe die falsche Zahl ins Heft geschrieben. Ich musste mich selbst beim Reden ausbessern, weil ich mich vertan habe. Ich habe mich an der Herdplatte beim Kochen verbrannt. Ganz schnell habe ich diese Fehler wieder vergessen. Doch manche Fehler, die kann ich einfach nicht vergessen. Ich wünschte so sehr, dass ich zurück reisen und alles anders machen könnte. Doch ich weiß, dass ist nicht möglich. Damals war damals und jetzt ist jetzt. Und ich wünschte ich könnte damals zurück haben. Doch ich habe nur jetzt. Ich weiß noch nichts von morgen. Wer weiß, was da schon wieder auf mich wartet. Weißt du, es gibt Fehler, die man wieder ausbessern kann. Fehler, wo man ganz einfach weiter machen kann. Fehler, die mit einem Bleistift gemacht wurden und man jetzt ganz easy ausradieren kann. Man radiert sie aus und es ist so, als wäre nie was gewesen. Doch das geht hier nicht. Das ist ein Fehler, der in Stein gemeißelt wurde. Unmöglich zu vergessen, unmöglich ausradierbar. Man denkt man sollte Fehler rückgängig machen. Aber das geht nicht, es ist schon passiert. Es ist zu spät. Egal wie oft man es versucht zu verneinen – es ist schon in Stein gemeißelt. Und was dann? Alles, was du machen kannst, ist weiterschreiben. Sich jetzt für immer für diesen Fehler fertig zu machen, ist nutzlos.

Auch wenn man damals zurück will, auch wenn man es jetzt besser weiß, auch wenn man es bereut. Damals war vielleicht gut und es wird vielleicht nie wieder wie es eben damals war, doch das neue morgen, was noch kommt, ist vielleicht anders, aber kann trotzdem gut sein.

Vielleicht ist das neue morgen, vielleicht auf eine andere Weise, auch schön. Und dann kannst du vielleicht zurückdenken ohne dich komplett für den ausradierbaren Fehler fertig zu machen. Weil wir alle sind neu auf dieser Erde und erleben jeden Tag zum ersten Mal – wir alle wollen doch nur jeden Tag einen Grund finden zu lächeln. Wir alle wissen eigentlich nicht viel – wir kennen nur damals und jetzt. Wir alle wollen doch nur, dass man uns liebt und schätzt damals, jetzt und auch morgen – trotz den in Stein gemeißelten Fehlern.

Der innere Kleiderschrank

Ein Kleiderschrank ist das a und o in einem Schlafzimmer. Meistens. Außer du hast so ein ur cooles Bett mit einer Rutsche und Lichterketten und Knöpfen, die Musik machen, dann juckt keinem, wo dein Kleiderschrank steht. Ein Kleiderschrank ist meistens das riesige Ding aus Holz oder anderem Material, wo all deine Kleidungssachen drin sind. Von Winterpullover bis Badehose. Von Halloweenkostüm bis Lieblingshose. Alles in einem Schrank. Deine modische Entwicklung über die Jahre in einem Schrank. Jeden Morgen stehen tausende Menschen vor diesem Schrank (also nicht vor dem gleichen Schrank, jeder vor seinem eigenen…aber du verstehst schon, was ich meine) und überlegen folgendes: Was zieh ich heute an?