Gerry - Schutzengel für Lebenskrisen - GODAFRID . - E-Book

Gerry - Schutzengel für Lebenskrisen E-Book

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Beschreibung

Das 12-jährige Problemkind Ralf erleidet einen schweren Unfall. Im Koma auf der Schwelle zwischen Diesseits und Jenseits vermittelt ihm sein Schutzengel Gerry viele Geheimnisse des Seins, wie der Mensch in die Schöpfung eingebunden ist und innerhalb welcher Gesetze das Leben schwingt. Mit dieser Erzählung beginnt für den Leser möglicherweise eine lange und intensive Reise in die Welt der Spiritualität und Sinnsuche. Wer sich schon immer gefragt hat, was es noch außerhalb unserer Sinne gibt und wie das Ganze funktioniert, wie alles zusammenhängt und was der tiefere Sinn unseres Lebens ist, wird mit diesem Buch im Rahmen von vier spannenden Geschichten umfangreiche Informationen erhalten, die vielleicht auch sein Leben nachhaltig verändern können.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 143

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Ähnliche


GODAFRID

***

GERRY

SCHUTZENGEL FÜR LEBENSKRISEN

© 2021 GODAFRID

Verlag und Druck:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN

Paperback:

978-3-347-28078-6

Hardcover:

978-3-347-28079-3

e-Book:

978-3-347-28080-9

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Vorwort

Kapitel 1 - Ralf

Der Engel

Die Aufgabe

Der Junge Ralf

Das Problemkind

Der Unfall

Im Koma

Die Rückschau

Die Versöhnung

Kapitel 2 – Gerda

Eine neue Aufgabe

Gerda

Ein Menschenleben

Der Sturz

Ein Neuanfang

Kapitel 3 – Eddi

Ein weiterer Auftrag

Graf Protz

Der Angriff

Verantwortung

Konsequenz

Kapitel 4 – Tina

Punks

Tina

Gift

Die Belehrung

Nachwort

Vorwort

Alle Personen, Namen und Handlungen der vorliegenden Erzählung sind frei erfunden. Sollten sich dennoch zu lebenden oder verstorbenen Menschen sowie deren Leben irgendwelche Ähnlichkeiten ergeben, so sind diese rein zufällig und unbeabsichtigt.

Der Leser möge mit unvoreingenommenem Herzen die vorliegende Erzählung mit ihren Geschichten auf sich wirken lassen und Einwände des alltäglichen Verstandesdenkens zunächst einmal beiseiteschieben. Dieses Buch ist überwiegend aus medialen Durchgaben entstanden und stützt sich auf eigene Erfahrungen des Autors sowie Berichte anderer medial begabter Menschen, die Zugang zur geistigen Welt haben. Der Leser folge seinem Herzen und beobachte, wie das Buch auf ihn wirke.

Ein weiser indischer Lehrer hat einmal gesagt: „Die Wahrheit bleibt so lange unwahr, bis sie zu deiner Wahrheit geworden ist.“

In diesem Sinne möge die Lektüre dieses Buches dem Leser Freude bereiten und ihn vielleicht in mancher Hinsicht beflügeln, seinen Lebensweg auf die wirklich wichtigen Dinge auszurichten.

Kapitel 1 - Ralf

Der Engel

Gerry war schon immer Engel, solange er sich erinnern konnte. Und er war es gerne.

Die letzte Zeit war er damit beauftragt, den Schlaf von sehr kleinen Kindern zu bewachen. Wobei der Ausdruck „Zeit“ im Himmel eigentlich überhaupt nicht existiert. Hier gibt es keine Uhren, die Stunden oder Minuten anzeigen, hier gibt es auch keine Kalender, welche die Tage, Monate und Jahre benennen und darüber Buch führen. Wenn überhaupt, wird im Himmel das Wort „Zeit“ benutzt, um auszudrücken, dass jetzt etwas geschehen kann, weil der Moment dafür gekommen ist. So wie wir Menschen zum Beispiel sagen: „Es ist Zeit, aufzustehen!“, damit wir pünktlich in die Schule kommen. Oder wenn wir bei Oma und Opa zu Besuch sind und wir sagen: „Jetzt ist aber Zeit, zu gehen!“, damit wir noch den letzten Bus nach Hause kriegen. Aber um eine Dauer zu bezeichnen, braucht man im Himmel das Wort „Zeit“ nicht – denn die gibt es da nicht. In der Ewigkeit ohne Anfang und Ende gibt es immer nur JETZT.

Im Grunde wusste also Gerry nicht, seit wann und wie lange er schon den Schlaf der Kleinsten bewacht hatte. Wenn er so neben ihren Bettchen stand, ihre friedlichen Gesichtchen sah und ihren ruhigen Atemzügen lauschte, war er sehr glücklich über seine Arbeit. Denn er war da, wenn ein Kleines mal schlecht geträumt hatte und schreiend und weinend aufwachte. Dann streichelte er das Baby, küsste es und legte ihm die Hände auf den Kopf, um seine Engelskraft zur Beruhigung auf das Kindchen zu übertragen. Meistens gelang ihm das auch sehr gut. Wenn die Mutter durch das Schreien geweckt wurde und das Baby auf den Arm nahm, gab Gerry auch ihr seine Kraft, wodurch Mama und Kind schneller ruhig wurden und beide oft nach kurzer Zeit ihren Schlaf fortsetzen konnten.

Neben Gerry gab es unzählige weitere Engel, die die gleiche Aufgabe hatten, denn allein hätte es Gerry auch nicht schaffen können. Diese Aufgabe ist aber nur eine von wiederum unzähligen weiteren Aufgaben für Engel. Also gibt es ebenso viele von ihnen, die sich um andere Dinge kümmern. Wahrscheinlich kannst du dir kaum vorstellen, welch ungeheuer große Anzahl von Engeln im Auftrag Gottes an den verschiedensten Orten dieser Welt tätig sind. Jeder an seinem Platz widmet sich mit Hingabe und voller Freude der Erfüllung seiner Aufgaben. Es gibt die jüngeren Engel, so wie Gerry, und die älteren, die schon viele verschiedene Aufträge ausgeführt haben und deshalb auf der Himmelsleiter schon etwas weiter aufgestiegen sind. Je nach Aufgaben und Tätigkeit sind die Engel in unterschiedlichen Sphären zu finden. Sie können sich ihre Umgebung und ihr Zuhause mit ihrer Vorstellungskraft selbst gestalten. Gerry hatte sich für eine schöne Hügellandschaft mit einem kleinen Dorf entschieden, inmitten von bunt blühenden Wiesen, einer milden und würzigen Landluft und einem herrlichen Ausblick auf die hohen Berge in der Ferne. Er wohnte in einem kleinen gemütlichen Haus am Rande des Dorfes und immer, wenn seine Arbeit es zuließ, kam er hierher, um sich auszuruhen. Das Licht in dieser Sphäre war schon recht hell, warm und freundlich – aber hinter den hohen Bergen am Horizont war ein glänzender, fast blendend heller Schein zu bemerken. Gerry wusste von anderen Engeln, dass dort irgendwo der Wohnsitz Gottes sein musste. Aber dazwischen lagen noch viele weitere Sphären, die durchschritten werden mussten. Und jeder Engel wusste, dass er auf dem Weg dorthin war, und egal, wie lange es dauern würde und was noch alles an Aufgaben erledigt werden musste, irgendwann würde jeder dorthin gelangen. Alle wussten, dass sie einst einmal von dort ausgegangen waren, um vielerlei Aufgaben zu übernehmen und sich ewiges Wissen um die Schöpfung und ihre Geheimnisse zu erwerben. Denn es gibt ein tiefes inneres Sehnen nach Gott, den intensiven Wunsch, sich wieder mit Ihm zu vereinen. Deshalb arbeiten und wirken die Engel in unerschütterlicher Gewissheit und im Vertrauen darauf, dass alles, was sie tun, Gott dient und damit seinem Willen und Wunsch entspricht. Und dieser wird sie schließlich auch nach Erfüllung aller Aufgaben wieder in seine Arme schließen. Letztendlich strahlt das göttliche Licht ja durch alle himmlischen Sphären und lässt die Engel selig und beglückt erschauern.

Die ganze Schöpfung ist durchflutet von der Liebe Gottes. Und diese Liebe war der Ursprung allen Seins, deshalb nennt man ja auch alles, was existiert und mit Leben durchdrungen ist, Schöpfung, weil „Alles Was Ist“ aus dieser Liebe Gottes geschaffen ist und diese Liebe unendlich weiter fließt, so wie das Wasser einer heiligen Quelle, die niemals versiegt.

Gerry war jedes Mal, wenn er so über Gott und die perfekte Verknüpfung von allem Leben und Sein nachdachte, völlig begeistert. Wie wunderbar alles mit allem zusammenhängt, wie alles durch das Sein und Wirken allem dient, wie grandios die Architektur des ganzen Weltalls mit allen Lebewesen ist. Alles Leben ist in ständiger Bewegung, drängt nach Veränderung, Wachstum und Weiterentwicklung, hinauf zur nächsthöheren Ebene. Gerry gefiel das Beispiel der Schule sehr gut, womit diese Entwicklung so schön beschrieben werden kann. Jedes Kind fängt in der ersten Klasse an und erreicht nach erfolgreichem Lernen ein größeres Wissen, das es befähigt, in die nächsthöhere Klasse versetzt zu werden. Mit jeder Klasse werden mehr Kenntnisse erworben und das Kind reift in seinen Möglichkeiten und Fähigkeiten heran. Irgendwann ist es ihm dann möglich, eine höhere Schule zu besuchen und später gar bestimmte Fachrichtungen an der Universität zu studieren.

Auch die Engel besuchen im Himmel regelmäßig Fortbildungen, bei denen ihnen die Zusammenhänge der Welten in der Schöpfung erklärt werden. Gerry nahm sehr gerne an diesen Versammlungen teil und hörte aufmerksam zu, wenn die älteren Engel ihre Vorträge über das Sein hielten. Ihm war mittlerweile klar geworden, dass er nicht immer ein Engel gewesen war, sondern irgendwann vor langer Zeit auch in menschlicher Gestalt auf der Erde gelebt hatte. Er wusste inzwischen, dass es Vorstufen zum Himmel gibt, die alle besucht haben müssen, um eines Tages hier in diesen Sphären dienen zu dürfen. Hier, wo er jetzt war, brauchte er keinen Körper aus Fleisch und Blut mehr, denn in dieser Welt war alles viel feiner, zarter, leichter und auch unbeschwerter. Der Zustand allen Lebens in diesen Sphären wird auch „feinstofflich“ genannt. Eine Vorstufe zu diesem Zustand ist das Leben auf der Erde, welches man als „grobstofflich“ bezeichnet. Da gibt es Bereiche wie das Mineralreich und das Pflanzenreich, wo das Leben eher langsamer geht und damit auch die Entwicklung des Bewusstseins. Schon im Tierreich allerdings gibt es so etwas wie einen Wesenskern, die Tiere empfinden zum Beispiel die Zuneigung der Menschen. Und sie leiden auch, wenn man schlecht mit ihnen umgeht. Erst im Menschen ist das Bewusstsein dann so weit entwickelt, dass jedes Wesen selbstständig denken lernt. Ein Mensch kann für sich selbst entscheiden. Er kann herausfinden, was er genau möchte, z. B. welchen Beruf er einmal ausüben will, und dann kann er sich entscheiden, gerade diesem Wunsch zu folgen und das zu werden, was er sich ausgesucht hat. Er kann sich auch entscheiden, nichts zu werden, faul zu sein, nichts zu lernen und nur dumme Sachen anzustellen. Auch dazu hat Gott den Menschen die Freiheit des eigenen Willens gegeben. Allerdings darf er sich nicht bei Gott beklagen, wenn er das bekommt, was er wollte, damit aber aus irgendeinem Grund dann nicht zufrieden ist. Schließlich hat er sich das selbst ausgesucht. Da die Menschen so sehr in ihrer grobstofflichen, materiellen Welt beschäftigt sind, dass sie in der Regel kaum ein Interesse an diesen höheren Zusammenhängen haben, dauert die Entwicklung und Reifung mitunter sehr lange. Die Weisheit und Liebe Gottes hat es auch so eingerichtet, dass die Menschen keinen Einblick in die feinstoffliche, geistige Welt erlangen dürfen, weil es ihre natürlichen stufenweisen Wachstumsprozesse behindern würde. So bleibt die Art und Weise zu leben jedem selbst freigestellt und jeder hat seine Entwicklung in eigenen Händen. Zur Unterstützung hat der Himmel immer wieder weise Lehrer zur Erde geschickt, die sich freiwillig für die Aufgabe gemeldet haben, den Menschen von Gott und seiner Schöpfung zu berichten und ihnen Hilfestellung für ihr Leben anzubieten.

Gerry würde eines Tages auch gerne einmal eine solche Aufgabe übernehmen, aber er wusste genau, dass er bis dahin noch viel lernen musste. Ihm war klar, dass ein Lehrling noch nicht die anspruchsvolle Tätigkeit eines Meisters ausüben konnte. Dennoch war er froh und dankbar dafür, dass er schon auf der Erde dienen durfte, auch wenn er seinen Dienst bislang als recht einfach empfand und sich nach höheren Aufgaben sehnte.

Da Engel keinen Körper wie wir Menschen haben, sondern ihre Gestalt eher aus einer sehr feinen Energie besteht, müssen sie nichts essen und trinken und benötigen auch keinen Schlaf. Trotzdem nehmen sie sich manchmal Zeit, etwas ruhig und still vor sich hin zu dösen. Dabei hören sie mitunter die Gesänge der Engel, die in den höheren Sphären arbeiten und mit ihren Liedern zu Gott hinauf jubeln, Ihn loben und preisen für die Herrlichkeiten Seiner Schöpfung und Ihm in tiefster Hingabe diese wunderschöne Musik widmen. Gerry wurde jedes Mal ganz warm in der Brust, da, wo auch die Engel eine Art Herz haben. Denn das Herz ist das Zentrum der Liebe, und wenn man jemanden ganz tief liebt, wird es einem manchmal dort ganz warm. Gerry war immer sehr glücklich bei diesem Gefühl und er spürte, dass er auch deshalb ein Engel sein durfte, weil er seine tiefe Liebe zu Gott gefunden hatte und niemals mehr hergeben würde.

Die Aufgabe

Eines Nachts, als Gerry in einer solch friedlichen und andächtigen Stimmung neben dem Bettchen eines Babys saß, hörte er seinen Namen rufen. Er schaute auf und sah die helle Gestalt eines Boten am Fußende des Kinderbettchens stehen. Boten sind Engel, deren Aufgabe es ist, wichtige Mitteilungen anzunehmen und weiterzugeben. Dabei können durchaus Mitteilungen über verschiedene Ebenen oder Sphären verschickt und durch die Boten befördert werden. So können zum Beispiel Hilferufe aus unserer Welt durch die Botenengel an höhere Stellen gebracht werden, und das geschieht meistens in einem winzigen Augenblick. So werden Gebete, die an Gott gerichtet sind, transportiert, und von oben kommt die Hilfe auf verschiedenen Wegen zu den Empfängern auf der Erde. Bei der unzähligen Menge von Engeln und Sphären gibt es natürlich unglaublich viele Meldungen und Botschaften, die diese Botenengel überbringen. Und so wundert es auch nicht, dass es so viele Boten gibt, die kein Mensch jemals zählen kann.

Der Bote am Fußende des Bettchens wartete geduldig, bis Gerry gänzlich aus seinem meditativen Zustand erwacht war und die Nachricht entgegennehmen konnte.

„Mein Name ist Baldo“, sagte der Botenengel, „ich komme im Auftrag von Leonhard. Du sollst mich begleiten, er will dich sprechen. An diesem Bettchen wird gleich ein anderer deinen Dienst übernehmen. Jetzt komm!“

Gerry war völlig überrascht, aber er wusste, dass alles, was geschieht, richtig und im Sinne Gottes ist. Also nickte er, stand auf und ging mit Baldo. Ihre Reise war sehr intensiv, aber so schnell, dass sich Gerry nicht mehr erinnern konnte, was er alles auf dem Weg durch die Sphären nach oben gefühlt hatte. Denn Leonhard befand sich auf einer wesentlich höheren Ebene als der, auf der Gerry seine Dienste verrichtete. Gerry hatte schon viel von Leonhard gehört. Er gehörte zum Höheren Rat der Engel, die der großen Schar ihre Aufgaben zuteilten, und zwar jedem Einzelnen.

Leonhard musste schon ein sehr, sehr alter und weiser Engel sein, obwohl man ihm das nicht ansah. Sein strahlendes, liebevolles Gesicht und sein Gewand leuchteten mit einer unbeschreiblichen Kraft, sodass Gerry sofort auf die Knie fiel, als er vor ihm stand, weil er im ersten Moment richtig geblendet war. Leonhard sprach mit tiefer, klarer Stimme, und Gerry wurde es gleich sehr warm ums Herz, denn er fühlte die göttliche Liebe durch Leonhard zu sich strömen.

„Steh auf, mein lieber Gerry“, sagte Leonhard. „So lange schon hast du an den Bettchen der Kleinsten gewacht, auf sie aufgepasst, sie getröstet und dich auch um die Mütter und Väter gekümmert, wenn sie deine Hilfe angenommen haben. Wir haben gesehen, dass du deine Aufgaben mit Liebe und Treue zu Gott stets zuverlässig wahrgenommen hast. Jetzt ist die Zeit gekommen, dass wir dir eine neue Aufgabe zuteilen werden.

Du wirst nun die Dienste eines persönlichen Schutzengels übernehmen. Nutze für diese Aufgabe alles, was du gelernt hast und halte fest am Vertrauen auf Gott und deine eigenen Kräfte. Verzage nicht, auch nicht in Momenten, wenn dir die Aufgabe als zu schwer erscheint. Stelle dich den Herausforderungen und schaue stets nach oben. Falls du Hilfe benötigst, wird sie zu dir eilen, wenn du um sie bittest. Überschätze deine Möglichkeiten nicht und werde nicht leichtsinnig. Diese große Aufgabe bietet auch dir viele Gelegenheiten, weiter zu wachsen und dein Wissen zu vergrößern, damit du irgendwann in die nächsthöhere Sphäre aufsteigen kannst. Unser Segen begleitet dich. Baldo wird dich nun zu dem Menschen begleiten, dessen persönlicher Schutzengel du ab heute bist.“

Der Junge Ralf

Gerry war sehr glücklich und vor allem dankbar dafür, dass er die Anerkennung des Höheren Rates für seine Arbeit bekam und ihm dazu eine neue, anspruchsvolle Aufgabe zugeteilt wurde. Noch erfüllt von diesen herrlichen Gefühlen sah Gerry, wie Leonhard vor seinen Augen verschwand, und reiste mit Baldo wieder zurück in die Erdsphäre, seinem neuen Arbeitsumfeld entgegen. In Windeseile ging die Reise dahin und in kürzester Zeit standen sie im Zimmer eines Jungen, der an seinem Schreibtisch saß und auf seinem Computer ein Ballerspiel spielte.

Baldo sah Gerry ein bisschen mitleidig an und sagte: „Das ist Ralf, dein neuer Schützling. Pass gut auf ihn auf, er braucht dich dringend.“ Dann gab er ihm einen sanften Klaps auf die Schulter und war verschwunden.

Gerry schaute sich erst einmal im Zimmer um, um sich einen kleinen Überblick zu verschaffen. Neben vielen Büchern und einigen Videospielen im Regal waren da noch Bilder und Poster mit ziemlich gruseligen Motiven aufgehängt. Das Ganze wirkte auf Gerry nicht sehr liebevoll, eher aggressiv und wütend. Er setzte sich neben Ralf und schaute ihn in aller Ruhe an. Er wusste, dass die Menschen die Engel normalerweise nicht sehen können, und so konnte er sich Zeit nehmen, Ralf und sein Computerspiel genauer zu studieren. Der Junge sah eigentlich sehr gut aus, aufgeweckt und helle, er war offensichtlich auch mit einem klaren Verstand ausgestattet und hatte sich wohl schon einiges Wissen angeeignet. Das Computerspiel allerdings erschreckte Gerry wirklich. Neben dem fürchterlichen Krach, der über die Lautsprecher kam, waren die Bilder im Film entsetzlich. Gerry brauchte länger, bis er verstanden hatte, dass es hier darum ging, möglichst viele Menschen zu töten und dafür Punkte zu sammeln. Die Menschen nannten so etwas Krieg. Ralf war jetzt zwölf Jahre alt und hatte im ganzen Leben nur in Frieden, Freiheit und Wohlstand gelebt. Und trotzdem spielte er diesen Krieg auf dem Computer nach und erfreute sich offensichtlich daran. Was fiel den Menschen nur ein, die diese Spiele entwarfen und auf den Markt brachten? Wussten sie denn nicht, dass die göttlichen Gesetze es den Menschen verbieten, anderen Menschen das Leben zu nehmen? Waren sie sich nicht bewusst, welchen seelischen Schaden diese Spiele gerade jungen Menschen zufügen konnten? Viele Erwachsene entschuldigen dieses Treiben und sagen: „Es ist ja nur ein Spiel.“ Aber sehen sie denn die dunklen Energien nicht, die hierbei freigesetzt werden und die sich in die Spieler förmlich hineinfressen? Doch nein, die Menschen konnten ja nicht sehen, was die Engel alles sehen können.