Geschichten aus Klumpumpien - Hans-J. Haupt - E-Book

Geschichten aus Klumpumpien E-Book

Hans-J. Haupt

4,8
6,49 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Angeregt durch die reiche Phantasie der Enkel des Autors, entstanden drei "Geschichten aus Klumpumpien". Sie entführen in das Reich des Königs Gustavo und seiner Königin Line. Ihr Leben im Schloss mit den Untertanen, die Begegnung mit einem Clown und seinem Circus werden farbig geschildert.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 33

Veröffentlichungsjahr: 2017

Bewertungen
4,8 (16 Bewertungen)
13
3
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Am Königshof

Der Circus

Der kleine Clown

Für Pauline, Gustav und Carl

Am Königshof

An einem schönen Morgen eines schönen Tages in einem schönen Jahr auf dieser wunderschönen Welt wackelte der kleine König Gustavo der Erste in seinem Prunkbett mit dem linken großen Zeh. Dann blinzelte er mit dem rechten oberen Augenlid. Er öffnete den Mund zu einem großen, lauten Gähnen, dehnte, streckte und räkelte sich. Endlich machte er die Augen auf und erstaunte über eine strahlende Sonne, welche sein Schlafzimmer ganz in Gold tauchte. Davon war der kleine König Gustavo der Erste so begeistert, dass er beschloss, sofort aufzustehen und den frischen, klaren Morgen zu genießen.

Er hängte also zuerst sein linkes Bein aus dem Bett, dann das rechte hinterher, fand in seine mit Perlen geschmückten Morgenpantoffeln, setzte sich auf den Rand seines Prunkbettes und stand schließlich ganz langsam auf.

Er schlurfte in seinen Riesen-Morgen-Perlen-Pantoffeln eine große, gemächliche Runde durch das Schlafzimmer und überlegte, ob er seine Gemahlin Line an diesem frühen, wunderschönen Morgen so zeitig um elf Uhr schon wecken sollte.

“Ach was”, meinte er schließlich, “mag sie doch auch diesen klaren Morgen genießen. Außerdem müssen wir wieder mal ein wenig unser Königreich Klumpumpien regieren.“

Gesagt, getan, schon tippelte der kleine König Gustavo der Erste durch die Gemächer des Palastes zum Schlafgemach seiner lieben Königin Line. Dort angekommen, öffnete er ganz leise und vorsichtig die Tür ihres Schlafzimmers, um sie ja nicht zu erschrecken und damit den ganzen Tag der Königin zu verderben. Sie war nämlich sehr empfindsam und bänglich.

Wie groß und rund wurden aber seine Augen, als er seine liebe Königin Line schon quietschfidel und munter im Bett sitzen sah und singen hörte:

“Liebe Sonne scheine,scheine, scheine, scheine,schein über Klumpumpien,über King Gustavound auch über mir!”

Genau wie Gustavo war sie von den goldenen Strahlen der Sonne geweckt worden. Gustavos Mundwinkel wanderten nun in Richtung Ohren, denn er setzte sein breitestes Lächeln auf und schlurkste, so schnell es ihm seine Riesen-Morgen-Perlen-Pantoffeln erlaubten, auf das prächtige Bett seiner Gemahlin zu. Kurz vor dem Bett aber verhedderte er sich in seinem langen Morgenmantel, geriet ins Stolpern und fiel so auf das Lager seiner geliebten Line, dass sein breit gezogener, lachender Mund auf ihrem kleinen Schmollmündchen landete. Dieses Missgeschick nutzte er gleich zu einem langen, saftigen Guten-Morgen-Aufsteh-Kuss, so dass Line gar keine Möglichkeit erhielt, über sein Ungeschick zu lachen.

Nach dem Morgenkuss setzte sich König Gustavo der Erste auf die Bettkante und sagte zu Line:

”Bitte, liebe Line, steh jetzt auf, lass uns den schönen Morgen nach dem Ankleiden bei einem langen Frühstück genießen und anschließend unser Königreich regieren! Ich denke, wir sollten unseren Untertanen heute wieder einmal Audienz gewähren.”

“Ja”, jauchzte Line, “Audienz, Audienz, das wird ein lustiger und aufregender Tag!”

Sie sprang aus dem Bett, läutete nach ihrer Kammerzofe Suse und ließ sich waschen und ankleiden. Gustavo der Erste nahm zu gleichem Zwecke die Dienste seines Kammerherrn Ulfus in Anspruch, mäkelte aber wie jeden Tag beim Ankleiden darüber, dass die Gewänder schon wieder enger geworden wären.

“Aber nur vom Waschen und nicht vom Essen, Majestät”, meinte der Kammerherr und lächelte.

Als das Königspaar nach dem Ankleiden das ausgiebige Frühstück genossen hatte, meinte es, nun sei die Zeit gekommen, um zur Audienz zu schreiten.

Beide setzten sich ihre Kronen auf den Kopf, legten die Purpurmäntel an und Königin Line schlang sich noch eine prachtvolle Kette um den Hals, während König Gustavo der Erste Zepter und Reichsapfel ergriff.

Würdig schritt das schöne Königspaar nach der Ankündigung durch den Zeremonienmeister in den Audienzsaal und nahm auf dem prächtigen Thronsofa Platz. Gustavo der Erste nickte seinem Zeremonienmeister gnädig zu. Dieser eröffnete daraufhin mit einem dreimaligen Aufstoßen des Zeremonienstabes die Audienz.

Die Tür zum Thronsaal öffnete sich.