Geschichten vom Rabenfels - Markus Reinke - E-Book

Geschichten vom Rabenfels E-Book

Markus Reinke

0,0

Beschreibung

August 1768, der britische Seefahrer, Kartograph und Entdecker James Cook, bricht auf eine geheime Mission auf. Offiziell geht es um die Errichtung einer Sternwarte auf Tahiti, zur Beobachtung der Venuspassage. Doch vor der Abreise erhält er ein versiegeltes Schreiben der Admiralität, mit dem Befehl dieses erst auf See zu öffnen. Das Schreiben enthält einen geheimen Zusatzauftrag, von dem niemand an Bord bei Abreise etwas ahnt. Mit an Bord sind eine Reihe von Wissenschaftlern, Astronomen, Naturkundlern und auch der Magier Eduard vom Rabenfels, der sich vogenommen hat Captain Cook auf dieser Reise zu begleiten und die Besatzung und das Schiff vor den Gefahren einer solch langen Reise zu beschützen. Gemeinsam umrunden sie auf dem Segelschiff Endeavour die Welt und überstehen gefährliche Situationen auf hoher See. Sie entdecken neue Orte, interessante Tiere und erleben während ihrer dreijährigen Reise so einige Abenteuer.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 56

Veröffentlichungsjahr: 2022

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

FAMILIE VOM RABENFELS

A.D. 1767

AUFBRUCH

LEINEN LOS

DER GEHEIME AUFTRAG

RIO DE JANEIRO

KAP HORN

TAHITI

NEUSEELAND

NEU HOLLAND (AUSTRALIEN)

NEUGUINEA UND BATAVIA (JAVA)

KAP DER GUTEN HOFFNUNG

WIEDER ZU HAUSE

FAMILIE VOM RABENFELS

Die Familie vom Rabenfels, ist eine der ältesten magischen Familien in Europa. Die ersten schriftlichen Erwähnungen finden sich im frühen Mittelalter.

Seit Jahrhunderten sind sie als Magier, Hexen, Druiden, Heiler oder Medicus unterwegs. Sie beraten Könige, Kaiser und begleiten Entdecker auf ihren Reisen um die ganze Welt. So manchem Seemann haben sie zu einer sicheren Überfahrt verholfen und dank ihrer Beziehungen zu den Adelshäusern dieser Welt, waren sie häufig dabei, wenn Geschichte geschrieben wurde.

Die Chronik derer vom Rabenfels ist voll mit berühmten Namen der Geschichte. Sie waren befreundet mit Leonardo da Vinci, waren an Bord der Santa Maria, als Christoph Kolumbus Amerika entdeckte, haben gemeinsam mit den Medizinern ihrer Zeit für große Fortschritte in der Medizin gesorgt und viele Reformen angestoßen.

Die ersten, schriftlichen Erwähnungen derer vom Rabenfels finden in den Tagebüchern des Zauberers Merlin, der große Magier erwähnt in seinen Aufzeichnungen seinen Freund und Weggefährten Edwin vom Rabenfels. Mit ihm gemeinsam lebte er auf Camelot, als Artus den Thron bestieg.

Seitdem schreiben die magischen Mitglieder derer vom Rabenfels Geschichte.

Los geht’s, kommt mit.

A.D. 1767

Was für eine bewegende Zeit, man spürt überall die Veränderungen, die Zeichen stehen auf Aufklärung, Vernunft und Freiheit.

Seit einigen Jahren tut sich etwas in Europa, das Volk fordert Freiheit, überall auf den Straßen sprechen die Menschen über mehr Gleichberechtigung, stellen die bestehende Ordnung in Frage und besinnen sich auf ihre eigene Fähigkeit und ihren Verstand. Eine tolle Zeit für Magier, kein Grund mehr sich zu verstecken, denn die Wissenschaft und der Glaube an den Fortschritt stellen die Macht der Kirche infrage.

In den letzten Jahrzehnten ist so viel passiert, nach dem Ende des 30jährigen Krieges haben die Menschen nach und nach erkannt, dass sie sich auf ihren eigenen Verstand berufen müssen. Selbst denken, selbst entscheiden und nicht alles einer Gott gegebenen Ordnung zuschreiben.

Philosophen wie Immanuel Kant sind in aller Munde, seine Worte zur Aufklärung und seine Aufforderungen selbst zu denken, hört man ständig auf der Straße und auch in den Gasthäusern der Stadt.

In England soll ein Mann namens James Watt an einer Erfindung arbeiten, angeblich baut er eine Maschine, die nur mit Wasserdampf funktioniert. Die Dampfmaschine soll den Einsatz von Tieren oder Menschen zum Antreiben von Mechaniken ersetzen können.

Überall in Europa spürt man dieses Gefühl von Aufbruch und die Neugierde, Schiffe suchen die Ozeane nach neuen Inseln ab, die Weltkarte wird immer wieder neu gezeichnet und immer mehr exotische Pflanzen und Gewürze finden ihren Weg auf die Märkte.

In Plymouth, im Süden Englands, bereitet sich James Cook auf eine große Seereise vor. Es soll eine Fahrt ins weit entfernte Tahiti werden, eine Forschungsmission mit vielen Wissenschaftlern, Astronomen und Naturkundlern.

Geplant ist eine Reise nach Tahiti, einer Inselgruppe im Pazifischen Ozean. Hier soll ein Observatorium aufgebaut werden, um die Sterne zu beobachten und den Verlauf der Venus zu untersuchen.

Ich habe bereits angeheuert und werde James Cook bei der Überfahrt begleiten. Ich bin als Naturkundler und Botaniker an Bord und freue mich auf ein spannendes Abenteuer. Offiziell arbeiten seit dem Mittelalter keine Magier mehr in der Seefahrt. Allerdings wären viele Erkundungsreisen ohne magische Unterstützung niemals erfolgreich gewesen. Die See ist rau und gefährlich, ohne jemanden, der sich um günstige Winde und eine ruhige See kümmert, würden die meisten Schiffe irgendwo auf dem Ozean verschwinden.

Glaubt ihr die Wikinger hätten es mit ihren kleinen Booten tatsächlich bis nach Amerika geschafft, wenn sie keine Druiden an Bord gehabt hätten, die sie magisch geschützt hätten?! Kolumbus wäre ohne die Hilfe seines Schiffsmagiers vermutlich schon nach drei Wochen auf dem Atlantischen Ozean verschollen.

Ich werde also Augen und Ohren offen halten und mich bereit halten und immer wenn es notwendig wird, magisch eingreifen.

AUFBRUCH

25.08.1768; Es ist so aufregend, heute geht es an Bord der Endeavour und dann mit Captain James Cook direkt nach Tahiti. Das ist eine kleine Insel im Pazifischen Ozean, die Reise wird Monate dauern, es ist so aufregend.

Ich glaube, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt, mein Name ist Eduard vom Rabenfels, Magier und Heiler. Sicher habt ihr schon von meiner Familie gehört.

Bis vor kurzem lebte ich zusammen mit meiner Mutter und meinen beiden Geschwistern in London, der Hauptstadt des britischen Königreichs. Ich hätte dort bleiben und in der Apotheke meiner Mutter arbeiten können. Ihr müsst wissen, viele magische Familie haben sich nach dem Mittelalter in die Heilberufe zurückgezogen. Als Apotheker oder Medicus können wir unsere Kenntnisse über Pflanzen, Tränke und Tinkturen nutzen, ohne aufzufallen.

Mich zog es allerdings schon immer eher raus aus der großen Stadt. Ich bin neugierig und möchte die Welt erkunden und neue Kontinente und Länder kennenlernen. Bei der Gelegenheit werde ich mich natürlich auch mit Magiern und Hexen aus diesen Ländern austauschen und hoffentlich viele neue Zauber kennenlernen.

Außerdem freue ich mich schon auf die anderen Mitreisenden, es sollen viele bekannte Wissenschaftler an Bord sein, Astronomen, Naturkundler, Biologen und Kartografen. Captain Cook ist ein toller Kapitän, man sagt er sei gerecht und immer um das Wohl seiner Mannschaft und der Mitreisenden bemüht, allerdings auch immer zielstrebig, wenn es um die Erfüllung seines Auftrages geht. Vermutlich hat er deshalb ein so großes Schiff von seiner Majestät bekommen, es liegt hier in Plymouth vor Anker und wartet darauf, dass es losgeht.

Die Endeavour, ein wirklich prachtvolles, großes Schiff, 70 Mann Besatzung, 22 Kanonen, 3 Masten und ein großer Laderaum. Sie liegt im Hafen und wird momentan beladen. Da ist ganz schön was los, kann ich euch sagen, bei so einer langen Fahrt braucht man natürlich einiges an Proviant, Werkzeuge und natürlich müssen auch die Geräte für die Sternbeobachtung sicher verstaut werden, damit sie auf der Fahrt nicht beschädigt werden.

Ich muss jetzt nur noch meine Seekiste packen. Eine große Kiste für jeden Reisenden, eine wirklich Herausforderung für so eine lange Reise. Auf See wird es sicher kalt und bei der Überfahrt ziemlich nass, ich muss also Kleidung für unterschiedliche Wetterlagen mitnehmen. Natürlich ein paar leere Gefäße und Notizbücher, vor allem muss ich aber auch daran denken genug Platz in der Kiste zu lassen für alles, was ich auf der Reise finde und mit zurück nehmen möchte.

Auf Tahiti soll es so viele Pflanzen geben, die wir hier nicht kennen und ganz außergewöhnlich Tiere. Endlich werde ich die Möglichkeit haben mir Kaimane in der freien Natur anzusehen. Man erzählt sich, dass die die Zähne dieser Tiere magische Eigenschaften haben und sich gut in Tränken machen.