Geschichtlichkeit und Modernität in einem Magazin aus der Republikzeit (1912-1949) - Mike Bernd - E-Book

Geschichtlichkeit und Modernität in einem Magazin aus der Republikzeit (1912-1949) E-Book

Mike Bernd

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Chinesisch / China, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Seminar für Sinologie), Veranstaltung: Zwei Illustrierte Zeitschriften aus der frühen chinesischen Moderne, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Magazine der chinesischen Republikzeit hatten unter anderem zum Ziel,den weltgewandten Charakter chinesischer Städte zu reflektieren. Auf zahllosen Abbildungen sieht man die Menschen einer "neuen Oberschicht" in westlichen Anzügen oder in westlich anmutenden Uniformen.Die Inkorporation solcher kulturellen Elemente schien Maßstab für Modernität und Fortschritt. Unterstrichen wird diese Ausrichtung in einer Vielzahl periodischer Veröffentlichungen. Der Aspekt des Kosmopolitischen ist jedoch nur die Basis eines weitaus komplexeren Diskurses, der durch zahlreiche Beiträge in den Magazinen transportiert werden sollte.Blickt man tiefer, so lassen sich bei der Zeitschrift Liangyou beispielsweise - als eine der auflagenstärksten Druckerzeugnisse in jener Zeit - durchaus vielschichtigere Botschaften herauslesen. Zahlreiche Beiträge dienen dazu, ein ethnisches und kulturelles Koordinatensystem zu entwerfen, in dem man den Leser einzutragen versuchte, bzw. in das er sich selbst verorten sollte. Dies geschah nicht aus einer Überzeugung heraus, dass die eigene Kultur eine Überlegenheit gegenüber anderen Völkern und Nationen ausstrahlte, sondern aus der tiefen Unsicherheit schwerwiegender gesellschaftlicher Brüche, die kennzeichnend für die Republikzeit zwischen 1911 und 1949 in China waren.

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Veröffentlichungsjahr: 2010

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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Zum thematischen Aufbau von Liangyou (m)
2.1 Einleitendes zum Aufbau.
2.2 Fotoberichte.
2.2.1 Politische Berichterstattung in Bildern
2.2.2 Kunst- und Kulturbetrachtungen
2.3 Textbeiträge.
2.4 Anzeigen und Werbetexte
3. Fazit
4. Literaturverzeichnis.

Page 1

Humboldt Universität zu Berlin Institut für Asien- und Afrikawissenschaften Seminar für Sinologie

PHS/HS Zwei Illustrierte Zeitschriften aus der frühen chinesischen Moderne WiSe 2008/2009

Geschichtlichkeit und Modernität in einem Magazin aus

der Republikzeit (1912-1949) -

Anhandder Betrachtung einer Ausgabe der Zeitschrift Liangyou (m) vom 30. Mai 1927

Page 3

1. Einleitung

In dem BuchGlobal ShanghaivonJeffrey N. Wasserstrom,beschreibt der Autor an einer Stelle, dass das 1926 in Shanghai erstmals erschienene MagazinLiangyou1(m) in einer Zeit auftrat,in der die Liebesbeziehung zwischen der chinesischen Bevölkerung Shanghais und den Filmen aus Hollywood zu einem Massenphänomen wurde und in der auch lokale Filmproduktionen großen Anklang zu finden begannen.Ferner vermerkt er, dass in dieser PhaseMenschen mit Geld anfingen sich für festliche Tanzveranstaltungen und Jazzmusik zu interessieren. Sie trugen westliche und japanische Kleidung und tummelten sich in Cafés(Wasserstrom 2009, S.70).Wasserstromsieht das monatlich erscheinende MagazinLiangyouin dieser Hinsicht nicht nurals ein Produkt jener neuen kosmopolitischen Strömung, sondern auch als einen aktiven Mitgestalter dieses zeitgeschichtlichen Phänomens.Dies ist freilich einer der hervorstechendsten Aspekte, wenn manLiangyoudurchblättert. Der weltgewandte Charakter wird durch englischsprachige Sätze an vielen Stellen hervorgehoben, die immer wieder in die Texte und Anzeigen eingestreut werden. Auf zahllosen Abbildungen sieht man die Menschen einer Oberschicht in westlichen Anzügen oder in westlich anmutenden Uniformen (sieheYuan Shikaiauf Seite 3 der Ausgabe von 1927, um nur eines von unzähligen Beispielen zu nennen).