Gespräche im Kopfbahnhof - Andreas Riedel - E-Book

Gespräche im Kopfbahnhof E-Book

Andreas Riedel

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Beschreibung

Kommunikation unterlag immer dem Wandel der Zeit. Durch die Social Media erleben wir aber eine nie dagewesene Vereinfachung der Sprache. Statt eines Diskurs wird polemisiert. Andreas Riedel beschreibt in seinen Kurzgeschichten seine Liebe zur Sprache und gibt auf unterhaltsame Art Einblicke in die Möglichkeiten der Kommunikation.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 51

Veröffentlichungsjahr: 2020

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ANDREAS RIEDEL

Gespräche imKopfbahnhof

Copyright © 2020 Andreas Riedel

Herausgeber: Agentur KUNSTkind UG (haftungsbeschränkt)

Autor: Andreas Riedel

Umschlaggestaltung, Illustration: Anna Riepl-Bauer

Korrektorat: Andrea Gehrt

Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN 978-3-347-18269-1 (Paperback)

ISBN 978-3-347-18270-7 (Hardcover)

ISBN 978-3-347-18271-4 (e-Book))

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt.Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig.Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung,Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in derDeutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sindim Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Andreas Riedel wird vertreten durch:Agentur KUNSTkind UG (haftungsbeschränkt)[email protected] & www.kunstkind.de

FürJohn Hugo Riedel

Einleitung

Gespräche im Kopfbahnhof

Strategien?

Kommunikation

Der Kahn geht unter!

Achtsamkeit

Selbstwert

Only bad news are good news

Todesstrafe

Medienkompetenz

Geschichten aus der Yucca-Palme

Finale

EINLEITUNG

Warum schreibe ich dieses Buch? Weil ich glaube, dass wir unsere Form der Kommunikation immer wieder überdenken und gegebenenfalls auch anpassen müssen.

Seit geraumer Zeit habe ich das zwingende Gefühl, dass sich unsere gesellschaftliche Kommunikation in die falsche Richtung bewegt.

Ich arbeite nunmehr seit fast drei Jahrzehnten abwechselnd als Diplom-Sozialpädagoge, Multifamilientrainer, Dozent und/oder Coach.

In dieser Zeit, habe ich auch lange Zeit Seminare zu allen möglichen Themen unserer Zeit gegeben.

Eine kleine Auswahl dieser Themen findet sich in den nachfolgenden Kapiteln.

Aktuell arbeite ich als Einrichtungsleiter der DRK-Jugendhilfestation in Cuxhaven.

Auch hier bekomme ich immer wieder Impulse, das reflexartige Kommunikationsverhalten regelmäßig zu überdenken.

Dieses Buch soll dabei helfen, die eigene Kommunikation zu überdenken, ja vielleicht sogar achtsamer zu gestalten.

Achtsamkeit ist ein zurzeit viel, manchmal gar inflationär genutzter, moderner Begriff der Gefahr läuft abzunutzen.

Aber deswegen ist es nicht weniger wichtig, sich mit diesem Begriff konstruktiv auseinander zu setzen.

Wichtig ist eine klare Sprache, vermeiden wir also den Konjunktiv, wo wir es können.

Kurz und prägnant:

Er kam, sah und siegte.

Konjunktiv:

Wäre er gekommen, hätte er gesehen und eventuell gesiegt.

Es geht auch darum Ziele klarer zu erkennen und somit direkter erreichen zu können.

Auch Lust an der Sprache gilt es (wieder) zu entdecken, denn sie ist der Schlüssel zu einer achtsameren Kommunikation.

Achtsamere Kommunikation wiederum lässt eher die Chance auf Diversität, weil achtsamere Kommunikation immer das Verbindende sucht, nicht das Trennende.

Gerade heute ist die Lust auf Diversität wichtiger denn je. Denn die Menschen entwickeln sich stärker, als jemals zuvor, zu Individualisten.

Gleichzeitig scheinen die Grenzen für Rassismus, Sexismus, Homophobie, Mobbing und andere Formen der Gewalt, in Teilen der Gesellschaft immer weiter zu sinken.

Um die Lust auf achtsame Kommunikation zu erhöhen, ist dieses Sachbuch in belletristischer Gesprächsform geschrieben.

Die Protagonisten sind absichtlich neutral gehalten, um der Leserschaft die Möglichkeit der Identifikation zu ermöglichen.

1. KAPITEL

GESPRÄCHE IM KOPFBAHNHOF

„Moin, da bist du ja wieder‟, lachte der alte Mann.

Ich drehte mich um und sah ihn lächelnd auf mich zukommen.

Er schien wie immer gut gelaunt.

Seine weißen Zähne bleckten aus seinem braungebrannten Gesicht.

Der Bart sah ein wenig zerzaust aus, wild wie eh und je.

Ich hatte ihn vor ein paar Tagen, hier am Cuxhavener Bahnhof kennen gelernt und seitdem fuhren wir morgens zusammen.

„Natürlich‟ erwiderte ich, „es ist ja gleich 8 Uhr.‟

Er zog seine Kopfhörer von den Ohren und ich sah ihn neugierig an, „na was hast du heute auf den Ohren?‟

„Hollowbelly‟, erwiderte er, „der Mann ist eine Punkblues Legende aus England.

Ich habe viele Konzerte für ihn hier in Deutschland organisiert.

Tatsächlich habe ich damals auch seine ersten Deutschlandkonzerte überhaupt organisiert.

Im Laufe der Jahre sind wir echte Freunde geworden.

Er ist sogar schon mal hier in Cuxhaven aufgetreten.

Das war in der Gnadenkirche im Süderwisch, das war richtig großartig.‟

„Ich erinnere mich, davon in der CN gelesen zu haben, war das nicht in Verbindung mit so einem Workshop für so komische Zigarrenkistengitarren?‟

„Genau das‟, sagte er grinsend.

„Allerdings sind die CBGs, wie man diese Gitarren auch nennt nicht komisch, sondern vollwertige Instrumente.‟

„Das weiß ich doch,‟ erwiderte ich, „ich kenne da einen Typen in Odisheim, der baute diese CBGs.‟

„Ach du meinst Andreas Dock?

Ja, der baut in der Tat sogar extrem gute CBGs.‟

Ich erwiderte: „Aber genug von Musik: Wie geht es dir?‟ „Danke‟, sagte der alte Mann, „mir geht es großartig, wie könnte es mir denn auch schlecht gehen?‟ fragte er und schaute mich mit seinen kleinen blauen Augen an.

„So jetzt aber schnell, sonst fährt der Zug ohne uns ab.‟

Wir gingen zum Bahnsteig, wo unser Zug schon wartete, gingen hinein und suchten uns, wie immer einen freien Tischplatz, so dass wir uns gegenübersitzen konnten.

„Och naja, es regnet, es ist kalt und windig‟, erwiderte ich.

„Aber was hat denn das Wetter mit meiner Laune zu tun?‟ lachte der alte Mann.

„Lass es mich mit den Worten des großen Karl Valentin sagen:

Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue regnet es auch.‟

„Sehr witzig‟, setzte ich an, aber der alte Mann unterbrach mich sofort, „das ist nicht witzig gemeint, es ist eine der profundesten Sätze, die ich je gelesen habe.

Zeigt er doch das große Dilemma der Menschen auf.

Wir ärgern uns ständig über Dinge, die wir nicht ändern können.

Ja wir merken gar nicht, dass eben dieses sinnlose Ärgern, tatsächlich aber großen Einfluss auf uns nimmt.

Unsere Laune kann dadurch den ganzen Tag getrübt werden, doch das Wetter ändert sich ja deswegen nicht, also warum nicht versuchen, das Positive im Regen zu sehen?

Wir können uns dadurch vielleicht den ganzen Tag in einer deutlich besseren Stimmung befinden

Ich lese gerade ein interessantes Buch zu diesem Thema.

Es heißt Kopfbahnhof und es beschäftigt sich in mehreren Kapiteln um Thesen zur achtsameren Kommunikation, zum Beispiel Alltagsrassismus, oder auch zum Umgang mit den verschiedenen Dingen unserer Zeit.

Das Buch ist wie ein Leitfaden durch unsere gesellschaftliche Kommunikation.‟

Ich unterbrach ihn:

„Aber ein einziges Buch kann sich doch nicht allein mit diesen umfassenden Themen beschäftigen und gleichzeitig ein Leitfaden durch unsere Kommunikation sein!‟