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Examensarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Soziologie, Note: 3, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die Schule stellt für Schülerinnen und Schüler1 eine wichtige Sozialinstanz dar, die sie verantwortungsbewusst auf die berufliche Zukunft vorbereiten soll. Zu deren wesentlichen Merkmalen gehören gegenwärtig Teamfähigkeit, ein sicherer Umgang mit neuen Medien sowie die Fähigkeit zum selbständigen Arbeiten. Es handelt sich hierbei um Kernkompetenzen, die in der Schule jedoch bisher nur in geringem Umfang vermittelt werden können, da sich der Unterricht häufig auf den reinen Wissenserwerb beschränkt, der zudem regelmäßig in Form eines „Frontalunterrichts“ abgehalten wird, mit der Folge, dass sich nur ein Teil der Sch. an Unterrichtsgesprächen beteiligt, während ein anderer Teil sich zurückzieht, sich benachteiligt fühlt und sich vom Meinungsaustausch und von der Klasse isoliert (Bornschein / Kliebisch 2001, III). Diese Problematik wird auch durch den Einsatz von Gruppenarbeit kaum verringert, da sich hier regelmäßig beobachten lässt, dass in den Gruppen die leistungsstärkeren Sch. die Arbeit erledigen, die eigentlich von der gesamten Gruppe geleistet werden sollte. Gruppenarbeit allein lässt sich daher noch nicht als eine Form sozialen Lernens auffassen, in der die Mitglieder einer heterogenen Lerngruppe eine soziale Beziehung gestalten, gemeinsame Ziele verfolgen und das Ergebnis des einen vom Handeln des anderen abhängt und mitbestimmt wird. Um dies zu erreichen, ist es vielmehr notwendig, eine Lernumgebung zu schaffen, die auf Kooperation und sozialer Interdependenz basiert und damit wesentlich zum Lernerfolg beitragen kann (Green / Green 2005, 32).
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Veröffentlichungsjahr: 2010
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1. EINLEITUNG
Die Schule stellt für Schülerinnen und Schüler1eine wichtige Sozialinstanz dar, die sie verantwortungsbewusst auf die berufliche Zukunft vorbereiten soll. Zu deren wesentlichen Merkmalen gehören gegenwärtig Teamfähigkeit, ein sicherer Umgang mit neuen Medien sowie die Fähigkeit zum selbständigen Arbeiten. Es handelt sich hierbei um Kernkompetenzen, die in der Schule jedoch bisher nur in geringem Umfang vermittelt werden können, da sich der Unterricht häufig auf den reinen Wissenserwerb beschränkt, der zudem regelmäßig in Form eines „Frontalunterrichts“ abgehalten wird, mit der Folge, dass sich nur ein Teil der Sch. an Unterrichtsgesprächen beteiligt, während ein anderer Teil sich zurückzieht, sich benachteiligt fühlt und sich vom Meinungsaustausch und von der Klasse isoliert (Bornschein / Kliebisch 2001, III). Diese Problematik wird auch durch den Einsatz von Gruppenarbeit kaum verringert, da sich hier regelmäßig beobachten lässt, dass in den Gruppen die leistungsstärkeren Sch. die Arbeit erledigen, die eigentlich von der gesamten Gruppe geleistet werden sollte. Gruppenarbeit allein lässt sich daher noch nicht als eine Form sozialen Lernens auffassen, in der die Mitglieder einer heterogenen Lerngruppe eine soziale Beziehung gestalten, gemeinsame Ziele verfolgen und das Ergebnis des einen vom Handeln des anderen abhängt und mitbestimmt wird. Um dies zu erreichen, ist es vielmehr notwendig, eine Lernumgebung zu schaffen, die auf Kooperation und sozialer Interdependenz basiert und damit wesentlich zum Lernerfolg beitragen kann (Green / Green 2005, 32).
Kooperatives Lernen vermittelt nicht nur den Unterrichtsstoff, es fördert darüber hinaus die mündlichen Kommunikations- sowie soziale Interaktionsfähigkeiten; das dadurch erreichte höhere Niveau im kognitiven Bereich hilft Sch. durch Diskussionen und Debatten bei der gedanklichen Klärung und verbessert ihre Selbstachtung (http://www.learn-line.nrw.de). Johnson et al. weisen darauf hin, dass viele Defizite von Sch., die in der PISA-Studie ermittelt wurden, durch das kooperative Lernen beseitigt werden könnten. Sch. lernen bei diesem Verfahren „fürs Leben“ und entwickeln somit Einstellungen und Fähigkeiten, die für ihre Zukunftsgestaltung wichtig sind. Durch demokratisch vermittelte Werte sollen sie zu mündigen Mitgliedern der Gesellschaft werden, die auch in ihrer Kreativität und Individualität gefördert werden (Johnson et al. 2005, 8).
Diese positiven Wirkungen des Kooperativen Lernens enden nicht mit dem Schulaustritt,
1Aus Gründen der besseren Lesbarkeit werden die Bezeichnungen „Schülerin/-nen“ und „Schüler“ sowie
„Lehrerin/-nen“ und „Lehrer“ im Folgenden durch die als geschlechtsneutral aufzufassenden Kürzel „Sch.“
bzw. „L.“ dargestellt.