Gesunde Ernährung bei Rheuma - Dr.med.Jürg Eichhorn Im Lindenhof - E-Book

Gesunde Ernährung bei Rheuma E-Book

Dr.med.Jürg Eichhorn Im Lindenhof

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Beschreibung

Warum die richtige Ernährung bei Rheuma so wichtig ist Fast 4 Millionen Deutsche leiden unter Rheuma. Und die Zahl steigt weiter. Das liegt auch daran, dass unsere viel zu fette "Zivilisationskost" Entzündungen begünstigt. Das bedeutet aber auch, dass Sie - mit einer hochwertigen, Omega-3-reichen Ernährung - Ihre rheumatischen Beschwerden deutlich lindern können. So einfach ist entzündungshemmende Ernährung: Bestimmte Nahrungsmittel heizen die rheumatische Entzündung an, andere lindern sie. Hier erfahren Sie, wie Sie die neuesten Erkenntnisse der Wissenschaft genussvoll in Ihrem Alltag umsetzen. Über 100 köstliche Rezepte: Die speziell für Rheumatiker entwickelten Gerichte sind sehr einfach nachzukochen. Eine eiweißreduzierte und fettarme Ernährung mit vielen guten Fettsäuren steht im Vordergrund. Bei allen Rezepten finden Sie auch Angaben zu Kalorien, Kohlenhydraten, Linol- und Arachidonsäure, Eiweiß und Fett. Besonders nützlich: Eine umfangreiche Nährwerttabelle und hilfreiche Vorschläge zu Tagesplänen für Ihren Alltag.

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Dipl. Diät-Küchenmeister Peter Mayr Dr. med. Jürg Eichhorn

Gesunde Ernährung bei Rheuma

Entzündungshemmende Ernährung leichtgemacht

Fettarm und schnell gekocht: Über 100 köstliche Rezepte

Inhalt

Vorwort

Was heißt „entzündungshemmende“ Ernährungsweise?

Die Ernährung bestimmt den Krankheitsverlauf

Die zwei Mannschaften: Omega-6 und Omega-3 Fettsäuren

Die Bedeutung der Linolsäure

Die Bedeutung der Arachidonsäure

Die Bedeutung der Omega-3 Fettsäuren

Freie Radikale und die Bedeutung der Antioxidantien

Das 8-Säulen-Konzept der Entzündungshemmung

1. Die arachidon- und linolsäurereduzierte Lebensweise als Grundvoraussetzung

2. Nahrungsergänzung mit Fischölkapseln

3. Vitamin E: Vernichtung freier Radikale und Hemmung der Entzündung

4. Die Vernichtung freier Radikale mit Selen

5. Die Vernichtung freier Radikale mit einer antioxidantienreichen Ernährung

6. Nahrungsergänzung mit Muschelextrakten

7. Die Immunstärkung mit Vitaminen, Spurenelementen und Mineralien

8. Die Psychohygiene, weil psychischer Streß das Immunsystem schwächt

Das „brennstoffarme“ Reis- und Dinkel-Müsli

Die Rezepte für die Rheumadiät

Vorbemerkungen

Das Wichtigste für die Zubereitung

Die Rheumadiät auf einen Blick

Küchenmaße und Hilfsmittel

10 konkrete Vorschläge für die Rheumadiät gegen Entzündung

Frühstück

Das Wichtigste auf einen Blick

Die Wahlmöglichkeiten zum Frühstück

Dinkelmüsli

Haferflockenmüsli

Brotaufstrich mit Leinöl

Knoblauch-Kartoffelaufstrich

Brot und Gebäck

Das Wichtigste auf einen Blick

Haugemachtes Roggenbrot

Zwiebelbrot

Buttermilchbrot

Brotfladen

Knoblauchbrötchen

Salate und Salatsaucen

Das Wichtigste auf einen Blick

Salatdressing – Grundsauce

Joghurt-Senfdressing

Zitrusdressing für Blattsalate

Salatgrundsauce mit Sauerrahm

Sauce Vinaigrette

Grüne Sauce

Salsa verde – Grüne Sauce

Pesto aus Bärlauch

Gemüsebrühe, Gemüsesud, Gemüsebouillon

Das Wichtigste auf einen Blick

Leichte Gemüsebrühe

Kräftige Gemüsebrühe

Minestrone

Basensuppen oder Gemüsepüreesuppen

Das Wichtigste auf einen Blick

Kartoffelsuppe

Frischkräutersuppe

Liebstöckelsuppe

Kartoffel-Spinatsuppe

Champignonsuppe

Knoblauchsuppe

Selleriesuppe

Möhrensuppe

Kürbissuppe

Tomatensuppe

Rote Beete-Suppe

Fenchelsuppe

Gazpacho

Kalte Avocadosuppe

Gemüseeintopf

Kalte Kartoffel-Lauch-Suppe

Gemüse-Grundsaucen

Das Wichtigste auf einen Blick

Kartoffelsauce mit Frischkräutern

Grundsauce – Kräuter-Basensauce

Gemüse-Grundsauce

Frische Tomatensauce

Tomatensauce

Kürbissauce

Gelbe Paprikasauce

Meerrettichsauce

Pilzsauce

Currysauce

Nudel-, Reis- und Kartoffelgerichte

Das Wichtigste auf einen Blick

Haugemachter Nudelteig

Bandnudeln mit Pilzen – ohne Ei

Nudeltaschen aus Kärnten

Krautfleckerln

Lasagne mit Gemüsesugo

Hartweizennudeln mit Flußkrebsen

Hartweizennudeln mit Ziegenkäse

Tagliatelle mit Meeresfrüchten

Algen-Tagliatelle

Spätzle mit Champignons und Kräutern

Spinatnocken mit Salbei

Kartoffelnudeln

Kartoffelnudeln mit Muscheln und Tomaten

Hausgemachte Gnocchi

Risotto von Radicchio di Treviso

Reis mit Frühlingsgemüse

Mariniertes Gemüse als Vorspeise, Hauptgericht oder Abendessen

Das Wichtigste auf einen Blick

Gemüse-Ratatouille

Tomaten mit Hüttenkäse

Blattspinat mit Knoblauch

Artischocken mit Tomaten

Paprika mit Knoblauch

Bohnensalat mit Rosmarin

Blumenkohl polnisch

Baby-Mais mit Tomaten

Rosenkohl mit Tomatenwürfel

Glasierte Kolrabistifte

Glacierte Mangoldbündel

Reissalat

Nudelsalat

Geschmorter Staudensellerie

Wirsinggemüse

Fenchel mit schwarzen Oliven

Geschmorter Chicoree

Okra mit Tomaten

Gurkengemüse

Spinat mit Pinienkernen

Gemüseletscho

Kartoffelrösti

Auberginen mit Tomaten

Paprikaschoten mit Gemüsecouscous gefüllt

Gefüllte Auberginen

Bayrisch Kraut

Tofu mit Mangold im Wok

Hirsotto mit Curry und Früchten

Krebsrisotto mit Safran im Wok

Fischgerichte mit Gemüse als Hauptgericht mittags oder abends

Das Wichtigste auf einen Blick

Seeteufel auf Gemüse

Gefüllter Tintenfisch

Dorade mit Gemüse

Frühlings-Gemüsescholle

Lachsfilet in Sauerampfersauce

Zander in Weißweinsauce

Steinbutt im Wirsingblatt

Süßspeisen und Desserts

Kärntner Reindling

Rosinenbrot

Briochegebäck

Dinkelbuchteln

Brandteig

Vollkorn-, Dinkel- oder Weizenroulade

Reisroulade

Strudelteig

Quarkfüllung für Strudelteig

Füllung für Apfelstrudel

Kaiserschmarren

Kartoffelteig für Fruchtknödel

Quarkknödel

Vanillecreme ohne Ei

Ganztagespläne mit Nährwertberechnung

Das Wichtigste auf einen Blick

Vorschläge für ein schnelles Abendessen

Tagesplan 1

Tagesplan 2

Tagesplan 3

Tagesplan 4

Weitere Vorschläge

Säuren- und Basenübersicht

Linolsäure-Lebensmitteltabelle

Wichtige Informationen

Tips und Tabellen

Fettsäuren

Ölgewinnung

Fett-Technologie

Anhang

Literaturverzeichnis

Register der Rezepte

Vorwort

Immer mehr Menschen leiden unter rheumatischen Erkrankungen. In den meisten Fällen wird dabei der Ernährung nur wenig oder überhaupt keine Bedeutung beigemessen. Es ist viel zu wenig bekannt, daß durch die hierzulande übliche fettreiche Zivilisationskost ein Entzündungsprozeß – wie bei Rheuma – noch begünstigt werden kann.Auf der anderen Seite kann eine sorgfältig ausgewählte Kost – wie sie in diesem Buch berücksichtigt ist – einem entzündlichen Verlauf entgegenwirken. Genau das ist das Ziel unserer Rezeptsammlung. Nach einer medizinischen Einführung zum Verständnis der inneren Vorgänge im Körper wird eine Fülle von Rezepturen angegeben, die alle etwas anders sind als gewöhnliche Rezepte, trotzdem aber ausgezeichnet schmecken und unseren Augen einen wohltuenden Anblick bieten.

In diesem Buch wird, gleichsam als oberstes Gebot, der Fettarmut eine ganz besondere Beachtung geschenkt. Das Problem „versteckte Fette“ stellt sich gar nicht. Die gewählten Produkte munden köstlich und sind überall leicht erhältlich.

Beachten Sie die Zubereitung der Gerichte. Mit dem Prinzip der „Modernen Küchentechnik“ sparen Sie gut und gern über ⅔ der sichtbaren Fette ein: Mehr dünsten, dämpfen oder in Folie oder Spezialgeschirr braten. Gebunden wird mit Kartoffelsaucen und Gemüsesaucen. Damit kann die Fettzufuhr beliebig gesteuert werden. Auf herkömmliche, zu fette Garungsmethoden wird gar nicht erst eingegangen.

Mit der angebotenen Auswahl natürlicher Nahrungsmittel und mit der entsprechenden Zubereitungsmethode kann die Gesamtfettzufuhr drastisch gesenkt werden. Um die empfohlenen Nährwertrelationen dennoch nicht zu vernachlässigen, werden gute kaltgepreßte Pflanzenöle verwendet, die – nach Bedarf – jede fertige Speise entsprechend aufwerten können. Da es ohnehin keiner großen Kunst bedarf, mit Fleisch, Fisch, Rahm und Eiern zu kochen, haben wir es uns zur Aufgabe gestellt, vorerst auf Fleisch zu verzichten. Fische werden in magerer Auswahl und Zubereitung verwendet. Rahm wird sehr sparsam eingesetzt und,wenn möglich, durch fettarme Milchprodukte ersetzt. Vom Hühnerei wird nur das Eiweiß verwendet, sofern man nicht auf eifreie Nudeln oder eifreien Teig zurückgreift. Das Ei kann bei sämtlichen Teigrezepten durch einen Esslöffel Sojamehl, verrührt mit zwei Eßlöffeln Wasser, ersetzt werden.

Wir haben versucht, eine möglichst breite Palette an Speisen anzubieten, damit für alle etwas dabei ist. Die Speisen schmecken so köstlich, daß die ganze Familie das Gleiche kochen und essen kann. Viele frische Kräuter sorgen für entsprechendes Aroma. Zu jedem Kapitel gibt es eine kurze Einleitung über das Allerwichtigste auf einen Blick. Alle Speisen sind einfach und schnell in der Zubereitung. Allerdings, ein klein wenig Zeit sollten Sie schon aufwenden. Bringen Sie auch eine Portion „positiver Einstellung“ mit in die Küche. Kochen Sie mit Freude und nicht mit Widerwillen.So wird Essen zu einer Ihrer Gesundheit förderlichen Lust und viele Beschwerden lösen sich in Wohlbefinden auf.

Dieses Buch soll Ihnen Hoffnung verleihen und Wegweiser sein zu einer besseren Gesundheit. Vorerst müssen Sie aber lernen, Ihren kulinarischen Freuden nicht ungezügelt freien Lauf zu lassen, sondern vielmehr Genuß mit Bedacht zu vereinen.

Wir wollen Ihnen den Weg zeigen und wünschen viel Gesundheit und einen guten Appetit,

Peter Mayr

Gesundheitszentrum Golfhotel

A-9082 Maria Wörth

Dr. med. Jürg Eichhorn

Bahnhofstr. 23

CH-9100 Herisau

Was heißt „entzündungshemmende“ Ernährungsweise?

„Die Gesundheit kauft man nicht im Handel, sie ruht im Lebenswandel“

Emil Ritterhaus

Feuer bedeutet Leben und Zerstörung. Feuer verbreitet wohlige Wärme, aber auch Angst und Schrecken. In der Kälte des Winters suchen wir wärmende Geborgenheit am Kamin. Angesichts der glutheißen Zunge eines niederwälzenden Lavastroms befällt uns lähmendes Entsetzen. Wohl niemandem käme es in den Sinn, Öl in lodernde Flammen zu schütten. Im Gegenteil, wir werden uns schnellstmöglich des Feuerlöschers bedienen und in Zukunft bedacht sein, möglichst wenig Brennbares herumliegen zu lassen.

Und wie verfahren wir mit unserem Körper? Ganz anders, geradezu sträflich fahrlässig. Wir lassen in der Tat keine Gelegenheit aus, die Zellen mit „hochbrisantem Brennstoff“ zu versorgen, nämlich mit den beiden mehrfach ungesättigten Fettsäuren, der Linol- und insbesondere der Arachidonsäure. Die entzündlichen Erscheinungen sind in ihren Formen und Ursachen von einer beinahe unendlichen Mannigfaltigkeit, eine bunte Mischung chemischer Vorgänge, die trotz intensiver Forschung in ihrer Komplexität noch lange nicht schlüssig enträtselt sind. Zunächst einmal ist es verwunderlich, daß bei dieser Vielfalt an Erscheinungsformen alle Entzündungen doch einen gemeinsamen Nenner, einen gemeinsamen Brennstoff ihr eigen nennen, nämlich eine hoch ungesättigte Fettsäure, die Arachidonsäure. Der chemische Vorläufer dieser Fettsäure ist die Linolsäure. Neben ihrer Aufgabe als „entzündliche Reaktionäre“ erfüllen sie als „Zellwand-Bausteine“ eine weitere wichtige Funktion: Im Verein mit anderen Fettsäuren sorgen sie für Elastizität und Festigkeit der Membranen.

Noch vor wenigen Jahren war man sich der Bedeutung der Linolsäure für die Entzündung wenig bewußt. Die mit der Nahrung, allen voran aus pflanzlichen Fetten und Ölen, aufgenommene Linolsäure wird im menschlichen und tierischen Körper bei Bedarf in Arachidonsäure umgewandelt und in die Zellwände eingelagert. Wenn nun eine Entzündung in Gang gesetzt wird, sei es durch ein Virus, durch Bakterien, einen Fremdkörper oder – wie bei der Multiplen Sklerose, der chronischen Polyarthritis oder der Colitis ulcerosa – durch einen Autoimmunprozeß,dann werden aus der Arachidonsäure entzündungsförderne Botenstoffe freigesetzt, die zu Rötung, Schwellung und Schmerz führen. Der auslösende Zündmechanismus ist von Krankheit zu Krankheit verschieden. Der Brennvorgang selbst läuft in jedem Fall nach einer eigenen Gesetzmässigkeit ab.

Fleischreiche Ernährung heißt brennstoffreiche Ernährung. Diese Erkenntnis ist mittlerweile Volkswissen, die Arachidonsäure als „böser Bube“ von der Forschung anerkannt. In der täglichen Umsetzung des entzündungshemmenden Ernährungsprinzips wird allerdings dem Käse und den Milchprodukten allgemein viel zu wenig Beachtung geschenkt. Allgemein gilt der Grundsatz: Je mehr und je fetter,desto ausgeprägter sind die entzündlichen Erscheinungen.

In jedem modernen Rheuma-Ernährungsbuch finden wir die Empfehlung zu reichlichem Verzehr von „hochwertigen“ Pflanzenölen wie Distelöl, Sonnenblumenöl und Olivenöl sowie „hochwertigen“ Vollkornprodukten, letztlich also eine Aufforderung zu einer linolsäurereichen und damit „brennstoffreichen“ Ernährungsform. Diese Empfehlungen dürfen dank neuester Erkenntnis nicht mehr uneingeschränkt akzeptiert werden. Alle diese Produkte sind linolsäurereich. Distelöl enthält 74% Linolsäure. Im Bedarfsfall, das heißt bei einer länger andauernden Entzündung, wird im menschlichen und tierischen Körper umgehend aus Linolsäure Arachidonsäure hergestellt (Abb. 1).

Fastenerfolge bei Rheuma werden so begreiflich: die Reduktion der Linol- und Arachidonsäure in unserer Ernährung. Zur Therapie der Entzündung über den Weg der Ernährung gehört nicht nur das Meiden tierischer arachidonsäurereicher Produkte und die Beschränkung der pflanzlichen Fette mit ihrem hohen Linolsäuregehalt, sondern auch eine vollwertige, gemüsereiche Kost. Gemüse enthält eine ganze Reihe wertvoller entzündungshemmender Substanzen.

„Ohne Vollwerternährung geht es nicht,manchmal aber auch nicht ohne eine sinnvolle Vitalstoffergänzung“ (Zitat: Hans-Günter Berner: „An vollen Töpfen verhungern“) Insbesondere bei schwereren Zuständen wie Multiple Sklerose oder echten rheumatischen Erkrankungen kommt man um eine sinnvolle Ergänzung der Nahrung mit beispielsweise Fischöl,Vitamin E, Selen, Muschelextrakten und Vitalstoffen nicht umhin. Vieles im Entzündungsgeschehen ist noch unerforscht, vieles im Fluß.Das Wissen um die Bedeutung der zahlreichen Pflanzeninhaltsstoffe steckt noch in den Anfängen. In einigen Jahren wissen wir mit Sicherheit einiges mehr über das chemisch faszinierende Netzwerk „Entzündung“ und den Stellenwert der Fettsäuren wie auch der pflanzlichen Schutzstoffe. Bis dahin aber ist es unsere Pflicht, das bisher noch bescheidene Wissen so gut es geht in die Praxis umzusetzen. Eines hat uns die Erfahrung bereits gelehrt:

So falsch kann der Weg nicht sein,denn in der Praxis bestätigt sich die Theorie der „brennstoffarmen“ Ernährung immer wieder auf das Neue. Die Menge und Art der Nahrung sind entscheidende Faktoren für die menschliche Gesundheit.

Die Ernährung bestimmt den Krankheitsverlauf

„Dem Menschen geht es nur so gut, wie seinem Immunsystem“

(Journal für Orthomolekulare Medizin 4/97)

Noch vor wenigen Jahren fanden Begriffe wie „Linolsäure“ oder „Arachidonsäure“ in medizinischen Büchern und Zeitungen kaum Erwähnung, geschweige denn wurde ihre enorme Bedeutung für die Entzündung erkannt. Tierischen Fetten und Fleisch im allgemeinen haftete schon vor 20 Jahren der Ruf an, entzündungsfördernd zu wirken und das Gebot nach Reduktion erlangte mehr und mehr Popularität. Die schmerzauslösende Wirkung von fettem Schweinefleisch,Salami und Wurstwaren war, zunächst nur Verdacht, bald in aller Munde und Fleisch generell an den Pranger gestellt. Zeitgleich mit der Abwertung der tierischen Fette wurden die „hochwertigen“ pflanzlichen Öle, Margarine, Vollkornprodukte und Nüsse zur Anti-Rheuma-Nahrung schlechthin hochstilisiert, – eine mittlerweile tiefverwurzelte Volksmeinung.

Fasten wurde „in“ und erfuhr als „Rheuma-Fasten“ eine neue Dimension. Mehr noch, sogar Multiple Sklerose-Kranke versuchten mit Aushungern ihrem Leiden Einhalt zu gebieten. Dabei ist der Grundgedanke des Fastens durchaus nicht verwerflich.

Zunächst einmal wird beim Teilfasten die Zufuhr von Linol- und Arachidonsäure beschränkt oder, wie beim totalen Fasten, gänzlich eingestellt. Rheumabeschwerden beziehungsweise Entzündungen erfahren so mit Regelmäßigkeit eine Linderung. Ob der Körper dadurch maßgeblich an diesen Säuren verarmt, – die Reserven sind sehr groß –, ist mehr als fraglich. Die Vermutung geht vielmehr dahin, daß die Freisetzung der entzündungsfördernden Botenstoffe aus der Arachidonsäure eingedämmt wird. Nach dem Fastenbrechen, je nach dem Gehalt der zugeführten Nahrung an diesen Fettsäuren, erfolgt eine mehr oder weniger starke Anflutung mit der Wahrscheinlichkeit einer Ausweitung der Entzündung. Wenn schon Fasten als Therapieform gewählt wird, so ist die gleichzeitige Einnahme von Fischöl und Vitamin E ratsam. EPA, eine der Fettsäuren im Fischöl, hemmt direkt die Umwandlung der Linol- zur Arachidonsäure, und Vitamin E, das selbst auch entzündungshemmend wirkt, verhindert die Oxidation der Fette. Strenges und langes Fasten darf keinesfalls ohne Aufsicht eines mit diesen Problemen vertrauten Arztes erfolgen.

Die Rolle der Arachidonsäure im entzündlichen Geschehen ist gut dokumentiert und rückt – wenngleich noch zaghaft – zunehmend ins Rampenlicht. Die Arachidonsäure ist nur in tierischen Produkten enthalten. Vegetarismus in seiner reinen Form ist deswegen jedoch nicht notwendig. Es genügt, die tierische Nahrung zu beschränken und dabei auf fetthaltige Produkte zu verzichten.

Daß zugleich die Zufuhr von Linolsäure als Ausgangssubstanz für die Arachidonsäure auch eingeschränkt werden muß, ist neu. Die produzierte Menge an Arachidonsäure steht vermutlich in direkter Abhängigkeit zum Linolsäuregehalt in der Nahrung. Fleisch mit niedrigen Linolsäurewerten zeigt auch niedrige Werte der Arachidonsäure. Diese Aussage besitzt für Mensch und Tier gleichermaßen Gültigkeit. Die Pflanze speichert ihre Energie mehrheitlich in Form der Linolsäure. Demzufolge sind pflanzliche Öle, Nüsse und Vollkornprodukte linolsäurereich. Durch den Verzehr fettreicher pflanzlicher Produkte nehmen wir Linolsäure auf und speichern sie im Körper, um im Bedarfsfall daraus die Arachidonsäure herzustellen.

Bei unserer tierfettreichen und damit arachidonsäurereichen Ernährungsweise sieht der Körper aber keine Veranlassung, Arachidonsäure aus Linolsäure herzustellen. Die mit der Nahrung aufgenommene Linolsäure wird mehrheitlich verbrannt, also zur Energiegewinnung verwendet. Bei länger andauernder, strikt arachidonsäurearmer Ernährung erinnert sich der menschliche Stoffwechsel wieder an die Linolsäure und stellt daraus seinen „Brennstoff“, eben die Arachidonsäure, her. Bereits einmalige Diätfehler (Erdnüsse, Baumnüsse, Distelöl) können bei dazu veranlagten Menschen entzündliche Schübe auslösen. Aufgrund solcher Erfahrungen ist vom überreichlichen Linolsäureverzehr dringend abzuraten. Dieses Gebot ist neu, beinahe revolutionär. Was fast jahrzehntelang für den Rheumatiker als uneingeschränkt gesund angepriesen wurde, nämlich hochwertige pflanzliche Öle, Nüsse und Vollkornprodukte, darf so uneingeschränkt nicht mehr empfohlen werden. Das ist keine Kampfansage an Anhänger der Vollwertkost. Es geht vielmehr darum, sich der vielen „Brennstoffe“ in unserer Nahrung bewußt zu werden und diese sanft und der jeweiligen Krankheitssituation angepaßt zu genießen.

Eine Heilung rheumatischer, generell entzündlicher Erkrankungen ist durch Ernährungsumstellung in der Regel nicht möglich. Wenn es aber gelingt, durch eine sanftere Ernährungsweise mit weniger Linol- und Arachidonsäure den entzündlichen Prozeß einzudämmen, zum Stillstand zu bringen oder auch nur Medikamente einzusparen, dann ist viel erreicht.

Der Begriff „Diät“ hat seinen Ursprung im griechischen Wort „Diaita“. Diaita bedeutet weder Hunger noch Qual, sondern „Lebensweise“. Die moderne Ernährung sollte ganz grundsätzlich eine „entzündungshemmende Lebensweise“ sein. Mit einer linol- und arachidonsäurearmen Lebensweise verbindet sich zwangsläufig eine Verlagerung des Ernährungsschwerpunktes in Richtung Kartoffeln und Gemüse, das heißt, zu einer Ernährung reich an basischen Mineralien, Pflanzenschutzstoffen, Vitaminen und Spurenelementen.

Die zwei Mannschaften: Omega-6 und Omega-3 Fettsäuren

Einfach ausgedrückt: Omega-6 Fettsäuren fördern die Entzündung, Omega-3 Fettsäuren bremsen die Entzündung.

Die Öle und Fette, die wir mit der Nahrung aufnehmen, sind Verbindungen aus Glycerin und Fettsäuren. Öle enthalten im Gegensatz zu Fetten vorwiegend ungesättigte Fettsäuren. Omega-6 und Omega-3 Fettsäuren sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Sie sind lebenswichtig und müssen mit der Nahrung zugeführt werden, das heißt, sie sind für uns essentiell. Wir finden diese Säuren vornehmlich in Pflanzen und Algen. Während Omega-6 Fettsäuren mehr in Pflanzen, Farnen und grünen Blättern vorkommen, sind Omega-3 Fettsäuren vornehmlich in Algen, insbesondere in Kaltwasseralgen, zu finden. Dies erklärt den Omega-3 Fettsäuren-Reichtum in Fischöl von Kaltwasserfischen wie Lachse, Heringe und Makrelen. Durch die Nahrungskette reichern sie diese Öle in ihrem Körper an. Warmpflanzen, Farne und Blätter enthalten auch Omega-3 Fettsäuren, insgesamt aber viel weniger als Algen kalter Gewässer. Das Fleisch grünzeugfressender Wildtiere weist demzufolge einen höheren Anteil an Omega-3 Fettsäuren auf als beispielsweise tiermehlgefüttertes Mastvieh.

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