Gesundheit ist Herzenssache - Dr. med. Markus Knapp - E-Book

Gesundheit ist Herzenssache E-Book

Dr. med. Markus Knapp

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  • Herausgeber: Riva
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2024
Beschreibung

Herzgesund ein Leben lang Ohne das Herz geht nichts! Daher sollte jedem daran gelegen sein, es möglichst lange gesund zu halten. Doch was ist das Richtige für Ihr Herz? Nicht alle Herzen ticken gleich. Vor allem das Alter spielt eine wichtige Rolle, die jedoch allzu oft verkannt wird. »Das Herz einer 80-jährigen Person hat ganz andere Bedürfnisse als das einer 35-jährigen«, weiß Kardiologe Dr. Markus Knapp. Genau deshalb legt er den Fokus auf drei unterschiedliche Altersgruppen. Gemeinsam mit Thomas Krug beleuchtet er die Herausforderungen, mit denen sich das Herz im Laufe des Lebens konfrontiert sieht. Mit Expertise, Humor und einfacher Praxis zu mehr Gesundheit! Wie auch in ihrem Podcast »Hand aufs Herz« meldet sich Thomas Krug als »Laie der Nation« immer wieder mit Fragen zu Wort, die der Experte auf Augenhöhe beantwortet, wie zum Beispiel: - »Wie entstehen unsere Herztöne?« - »Lässt sich der Herzmuskel eigentlich trainieren?« - »Kann eine verschleppte Grippe Auslöser für eine Herzrhythmusstörung sein?« - »Welchen Blutdruck hat eine Giraffe?« So erfahren Sie, was das Herz wirklich braucht, um lange fit zu bleiben. Ein 6-Wochen-Programm hilft Ihnen dabei, eine herzgesunde Rutine zu etablieren, und somit die Basis für ein starkes, leistungsfähiges und robustes Herz zu schaffen!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 195

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Dr. med. Markus Knapp Thomas Krug

Gesundheit ist Herzenssache

Dr. med. Markus Knapp Thomas Krug

Gesundheit ist Herzenssache

Warum das Herz in jedem Alter anders tickt und wie Sie es stark und leistungsfähig halten

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen

[email protected]

Wichtige Hinweise

Dieses Buch ist für Lernzwecke gedacht. Es stellt keinen Ersatz für eine individuelle medizinische Beratung dar und sollte auch nicht als solcher benutzt werden. Wenn Sie medizinischen Rat einholen wollen, konsultieren Sie bitte einen qualifizierten Arzt oder eine qualifizierte Ärztin. Der Verlag und die Autoren haften für keine nachteiligen Auswirkungen, die in einem direkten oder indirekten Zusammenhang mit den Informationen stehen, die in diesem Buch enthalten sind.

Originalausgabe

1. Auflage 2024

© 2024 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Türkenstraße 89

80799 München

Tel.: 089 651285-0

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Wir behalten uns die Nutzung unserer Inhalte für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG ausdrücklich vor.

Redaktion: Dr. Susanne Meinrenken

Umschlaggestaltung: Manuela Amode

Umschlagabbildung: Shutterstock/Nattle

Abbildungen im Innenteil: 14: Thomas Krug, 134: Werner Forßmann, 147: mit freundlicher Genehmigung des Diakoneo Krankenhaus, Schwäbisch Hall, 224: privat. Alle anderen Abbildungen: Shutterstock/AlessandroBiascioli: 10; German Vizulis: 15; OlgaChernyak: 17; maxbelchenko: 19; Jose Arcos Aguilar: 22; GraphicsRF.com: 30; Nabin_Sarkar: 34; BioFoto: 37; Dee-sign: 39; Radiological imaging: 42; Katsiuba Volha: 84; REDCHHYTS FEDIR: 116; BelezaPoy: 129; Axel_Kock: 136; Blamb: 143; Pepermpron: 151; Shot-Prime Studio: 160; Tridsanu Thopet: 175; Usama Nasir MD: 181, 183, 185; simona pilolla 2: 190; Vitalii Stock: 194; Adobe Stock/PCH.Vector: 29; Martin: 39; Oleksandr Pokusai: 46; Explode: 62; sompong_tom: 73; ponta1414: 77; Dr_Microbe: 97; golubovy: 111; Chinthaka Suraj (li.), VectorMine (re.): 140; alfa md: 149; lja: 167; Pepermpron: 175; dzm1try: 199

Layout und Satz: Die Buchmacher – Atelier für Buchgestaltung, Köln

eBook: ePUBoo.com

ISBN Print 978-3-7423-2585-3

ISBN E-Book (PDF) 978-3-7453-2370-2

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-7453-2369-6

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.rivaverlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de

Inhalt

Vorwort: Warum wieder einen Ratgeber lesen?

Einführung: Das Herz – ein Organ wie kein anderes

1 So funktioniert das Herz

Genau hingeschaut: Das Herz unter der Lupe

Der Aufbau des Herzens

Ein kleines Wunder: Wie unser Herz arbeitet

2 Die Feinde der Herzgesundheit

Erhöhte Gefahr

Ungesunde Ernährung

Arterielle Hypertonie

Cholesterin

Dauerstress

3 Wenn sich das Herz zu Wort meldet

Kommt denn alles nur vom Herzen?

4 Herzgesundheit im jungen Alter – bis etwa 40 Jahre

Was jüngere Herzen auf Trab hält

Beschwerden ohne organische Herzerkrankung

Jung, topfit und trotzdem herzkrank

Covid-19 und das Herz

Herz und Psyche beim jungen Menschen

Die Basis für ein gesundes Herz im jungen Lebensalter

Welche Fehler in jungen Jahren zu vermeiden sind

5 Herzgesundheit im mittleren Alter – bis etwa 60 Jahre

Physiologische Veränderungen mit zunehmendem Alter

Die häufigsten Erkrankungen

Herz und Psyche im mittleren Lebensalter

Herzgesundheit im mittleren Lebensalter

Symptome erkennen und danach handeln

Sex und Herzerkrankungen

6 Herzgesundheit im gehobenen Alter – bis etwa 80 Jahre

Trotz hohen Alters gesund bleiben

Die häufigsten Erkrankungen

Herz und Psyche im Alter

Empfehlungen für ein gesundes Herz in höherem Lebensalter

Welche Fehler im Alter zu vermeiden sind

7 Ihr 6-Wochen-Plan für ein gesundes Herz

Von alleine tut sich nichts

Die beste Ernährung

Ohne Bewegung geht nichts

Das Herz braucht Schlaf

Richtig mit Stress umgehen

Quellen

Über die Autoren

Warum wieder einen Ratgeber lesen?

Nach monatelangen Beschwerden und einem Besuch in der Hausarztpraxis sitzen Sie das erste Mal bei einer Kardiologin oder einem Kardiologen. Trotz der schönen Einrichtung und der hellen, freundlichen Räume fühlen Sie sich unwohl und können noch nicht richtig begreifen, was passieren wird. Bis zu diesem Tag dachten Sie, es ginge Ihnen gut und Sie könnten Bäume ausreißen. Neben Ihnen sitzt ein älterer Herr und lächelt Sie an. Sie kommen ins Gespräch – in väterlicher Weise versucht er, Sie zu beruhigen. Er höre seit geraumer Zeit einen Podcast, der sich mit dem Herzen beschäftige und der ihm sehr geholfen habe, mit seinem Herzen besser und besonnen umzugehen. Der Podcast heißt Hand aufs Herz. Während der Herr begeistert von dem Podcast erzählt, vergeht die Wartezeit wie im Fluge.

Diese kurze Geschichte war für uns, Dr. Markus Knapp und Thomas Krug, der Auslöser dafür, unseren Podcast in ein Buch zu schmieden. Wir möchten ein Buch präsentieren, das nicht nur als Ratgeber und Nachschlagewerk dient. Vielmehr ist es unser Anspruch, die alltäglichen Fragen, die sich viele Menschen zur Herzgesundheit stellen – oder bislang noch nicht wussten, dass sie sie haben –, fachlich korrekt, aber auch verständlich zu beantworten. Jetzt sagt der eine oder die andere natürlich: »Das gibt es schon hundertfach.« Das könnte stimmen, jedoch greifen wir nicht nur auf die Erfahrungen des Kardiologen Dr. Markus Knapp zurück, sondern schöpfen darüber hinaus Themen aus über 150 Podcast-Folgen mit 100 000 Hörerinnen und Hörern und aus Live-Veranstaltungen mit Betroffenen, die ihre Erfahrungen eingebracht haben. Thomas Krug als »Laie der Nation« verkörpert die Seite des Betroffenen und daraus entsteht eine besondere Mischung sowie eine 360-Grad-Sicht auf das Herz. Für die Beschreibung dieser Sichtweise haben wir uns entschieden, unser Augenmerk auf unterschiedliche Altersgruppen zu legen. Insgesamt wird eine grobe Dreiteilung vorgenommen: Menschen bis etwa 40 Jahre, Menschen zwischen 40 und 60 Jahren und Menschen, die älter als 60 Jahre sind. Die Erfahrung hat gezeigt, dass wir damit dem Lebenszyklus unseres Herzens am besten gerecht werden. Unser Herz ist wie ein Datenspeicher, der sich von der Geburt bis zum Tod alles merkt, und zwar an guten wie an schlechten Tagen. Die Faszination besteht nun darin, eine gewisse Sensibilität zu entwickeln, wie man schon in frühen Jahren diesen Datenspeicher im positiven Sinne füllt. Gehen Sie mit uns auf eine Reise zum Herzen, und lassen Sie sich von unserer Begeisterung für die Herzgesundheit anstecken. In vielen Themen, die wir im Podcast besprochen haben, war diese Begeisterung immer wieder zu spüren.

Was erwartet Sie?

Sicherlich haben Sie schon viele Ratgeber in der Hand gehalten und den einen oder anderen vielleicht sogar auch gelesen. Zugegeben: Dies ist nicht der erste Ratgeber zum Thema Herzgesundheit. Wir versuchen mit diesem Buch unsere Erfahrungen aus vielen Podcast-Folgen, die wir in den letzten Jahren veröffentlicht haben, mit der Praxiserfahrung eines Kardiologen anzureichern. Mit unserem Co-Autor und »Laien der Nation« Thomas Krug würzen wir das Buch und bringen damit Medizin und die Perspektive der Betroffenen in Einklang. Ein offener Umgang mit vermeintlichen Tabuthemen sowie Plaudern aus dem Nähkästchen gehören auch dazu. Sie können dieses Buch Kapitel für Kapitel lesen oder Sie picken sich Ihre individuellen Themen heraus − egal, wie Sie das Buch angehen, Sie werden sich sofort zurechtfinden. Jedes Kapitel steht für sich selbst und wird durch Grafiken, Statistiken und natürlich Fragen aus Laiensicht angereichert. Wir präsentieren bereits bekanntes Wissen und vermischen dies mit Erfahrungen aus über 20 Jahren Tätigkeit in der Kardiologie sowie neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft. Wir beantworten Fragen, die schon lange hätten gestellt werden müssen, und geben praktische »Take-Home Messages« für alle mit. Unsere Fragen sind ein Sammelsurium aus unserem Podcast Hand aufs Herz, Live-Veranstaltungen und dem Praxisalltag. Es gibt keine Frage, die es nicht wert ist, gestellt zu werden. In diesem Buch haben wir uns dennoch bewusst auf Informationen zu den Fragen konzentriert, die in einer Kardiologiepraxis am häufigsten gestellt werden. Wir werden anschaulich und plausibel erklären, worauf zu achten ist, wenn Sie sich um Ihr Herz kümmern wollen. Ziel ist es nicht, Sie wie in einem Nachschlagewerk umfassend über alle möglichen Herzerkrankungen zu informieren, aber Sie werden erfahren, welche Symptome auf welche häufigsten Krankheiten hindeuten können und wie Sie sich in solchen Fällen am besten verhalten sollten. Ganz wichtig ist aber: Dieses Buch ist nicht geeignet, eine eigene Diagnose zu stellen. Das bleibt immer eine ärztliche Aufgabe.

Wenn Sie schließlich mit diesem Buch Neues erfahren haben, das Ihnen bis dato nicht bewusst war, oder der eine oder andere Aspekt des Buchs vielleicht sogar auch in Ihre privaten Gesprächsrunden Einzug findet, dann haben wir eines unserer kleinen Ziele erreicht.

Zunächst sehen wir das Herz in einem größeren Zusammenhang des Lebens, wir philosophieren ein wenig und bauen Brücken zur Menschheitsgeschichte und zur Sicht auf unser Herz. Wir begeben uns auf eine Zeitreise und begegnen dabei nicht nur den alten Ägyptern. Bis der Tod uns scheidet, sehen wir uns die Lebensenergie unseres Herzens an.

Im zweiten Kapitel vermitteln wir kardiologisches Grundwissen. Keine Sorge: Es wird keine medizinische Abhandlung sein, sondern wir wollen vielmehr Aufbau und Funktion des Herzens einfach und verständlich erklären. Unter anderem zeigen wir Ihnen, wie die lebenslange Zündkerze des Herzens, der Sinusknoten, funktioniert.

Mit diesem Basiswissen vertraut, wollen wir Ihnen im Anschluss die Feinde unseres Herzens vorstellen. Von manchen werden Sie vermutlich schon einmal gehört haben, aber einige neue Informationen dürften Sie auch überraschen. Unser Herz ist sehr stark und doch so fragil. Feindliche Angriffe können jahrelang ohne Folgen ablaufen. Ein bisschen gleicht dies der Belagerung einer Stadt mit dicken Mauern: Sie mag lange Zeit standhalten, irgendwann aber kommt der Durchbruch und dann ist der Schaden groß. Das gilt es zu verhindern.

Viele Menschen, vielleicht ja auch Sie, gehen davon aus, dass Herzbeschwerden nur ältere Menschen betreffen. Das ist ein Irrglaube, denn die Anzahl von herzkranken jüngeren Menschen steigt. Deshalb beschäftigen wir uns in Kapitel 4 mit der Altersgruppe bis 40 Jahre. Unser Herz braucht schon in frühen Jahren Aufmerksamkeit. Die Vorsorge spielt eine große Rolle und kann nicht früh genug beginnen.

In Kapitel 5 widmen wir uns dann der Altersgruppe bis 60 Jahre und stellen fest, dass unser Herz beginnt, nachtragend zu sein. Die Ereignisse, die meist plötzlich eintreten, häufen sich und der eine oder die andere hat das Gefühl, dass die Einschläge immer näher kommen. Das Herz altert mit seinem Menschen. Diese Tatsache wollen wir etwas näher beleuchten. In dieser Lebensphase könnte man meinen, das Herz spiele immer öfter verrückt. Wir zeigen auf, wie Sie es schützen können und welche Fehler Sie vermeiden sollten.

In Kapitel 6 gehen wir mit unserem Herzen in die Rente und begleiten die ältere Generation. Für viele Menschen sind das Herz und dessen Krankheiten nun zum Mittelpunkt geworden und es benötigt stetige Pflege und Aufmerksamkeit. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Erkrankungen und deren Behandlungsmöglichkeiten vor. Sie lernen, wie die moderne Medizin, aber vor allem auch Sie selbst dazu beitragen können, Ihre Lebensqualität und Lebenserwartung zu verbessern.

Herzgesundheit ist kein Privileg der Jugend, sondern lässt sich in jedem Lebensalter erreichen.

Zum Abschluss geben wir Ihnen mit einem 6-Wochen-Programm praktische Empfehlungen, wie Sie Ihre Herzgesundheit unterstützen können. Wichtige Hilfestellungen für den Alltag gepaart mit persönlichen Empfehlungen der Autoren bilden eine Anleitung beziehungsweise eine Orientierungshilfe in vielen Aspekten.

Warum sollte gerade dieses Buch gelesen werden? Diese Frage ist berechtigt und bedarf einer Antwort. Wir möchten Sie auf eine Reise rund ums Herz einladen. Dabei nehmen wir verschiedene Perspektiven ein und schaffen somit ein tieferes Verständnis zu teilweise komplexen Sachverhalten. Somit treffen sich Theorie und Praxis auf ganzheitliche Weise. Viele Gespräche mit Betroffenen, Interessierten, Laien sowie Expertinnen und Experten schaffen die Basis, um diese Brücke zu bauen. Das Herz ist und war schon vieles – vom Sitz der Seele bis zum Quell der Weisheit konnte man sich schon alles vorstellen. Eines ist jedoch klar: Unser Herz ist der Motor des Lebens, der bis zu unserem Tod 24 Stunden am Tag seinen Job macht. Helfen Sie ihm dabei!

Und nun viel Freude beim Lesen und Lernen!

Dr. Markus Knapp & Thomas Krug

Das Herz – ein Organ wie kein anderes

Das Herz ist zweifelsohne das faszinierendste Organ des menschlichen Körpers. Die lebenslangen Impulse, die von ihm ausgehen und sinnbildlich für unser Leben stehen, erzeugen ein Gefühl von Demut und Hochachtung. Jeder einzelne Herzschlag ist selbstverständlich und existenziell zugleich.

Das Herz erfüllt täglich seine Aufgabe, ohne dabei großes Aufsehen zu erregen. Als Pumpe versorgt es unseren Körper mit allem, was er braucht – lebenswichtiger Sauerstoff und Nährstoffe bilden den Kraftstoff für den gesamten Organismus. Mit der Größe einer geschlossenen Faust liegt es geschützt im Brustkorb und schlägt circa 100 000-mal am Tag – 3 Milliarden Schläge in einem ganzen Leben. Die Pumpleistung ist einzigartig, der Herzmuskel transportiert täglich bis zu 10 000 Liter Blut durch den menschlichen Körper. Welche von Menschen geschaffene Maschine ist in der Lage, 24 Stunden, 365 Tage, bis zu über 100 Jahre, ohne Wartung und Service mit einer Ausfallquote gegen null zu funktionieren? Diese Präzision macht das Herz zu einem wahren Meisterwerk der Funktionalität.

Bei aller Technikbegeisterung darf nicht vergessen werden, dass das Herz für Emotion, Leidenschaft und menschliche Verbundenheit steht. Es schlägt schneller, wenn wir verliebt sind oder Stress auf uns einwirkt. Es kann brechen, wenn wir mit einem Verlust oder Trauer konfrontiert werden. Es kann aber auch vor Freude hüpfen. Das Herz stellt eine unmissverständliche Verbindung zwischen Körper, Geist und Seele her.

Bedeutung des Herzens

Aus medizinischer Sicht lässt sich die Frage nach der Bedeutung schnell beantworten: Das Herz ist ein lebenswichtiges Organ. Dadurch bekommt das Herz für den Menschen eine außergewöhnliche Bedeutung, die in der Religion, Ethik, Wissenschaft und in vielen weiteren Bereichen zum Ausdruck kommt. Für unser Leben nimmt das Herz somit die Schlüsselfunktion ein. Stellen Sie sich vor, der Bordcomputer eines Flugzeugs fällt aus: Das Flugzeug wird über kurz oder lang abstürzen. Zentrale Systeme haben meist kein Back-up, so auch nicht unser Herz.

Es hat aber auch eine metaphorische Bedeutung. Es wird oft als Zentrum der Gefühle und der Liebe gedeutet. Damit erklärt sich auch, dass viele Kulturen das Herz in ihren Mittelpunkt gerückt haben und sich damit den Sitz der Seele und des spirituellen Bewusstseins erklären. Da ist es nur logisch, dass auch in der Philosophie dem Herzen eine zentrale Bedeutung zugeschrieben wird. Damit hat das Herz eine tief verwurzelte Beziehung zu den Wertesystemen der Menschen. Attribute wie Mitgefühl, Großzügigkeit und Menschlichkeit kommen in Verbindung mit unserem Herzen zum Tragen.

Das Herz in der Sprache

Um die Bedeutung unseres Herzens beschreiben zu können, bedient sich der Mensch der Sprache. Dabei hat das Wort selbst unterschiedliche Lesarten, denn es beschreibt natürlich nicht nur das Organ, sondern wird auch sinnbildlich für Gefühle oder Charaktereigenschaften verwendet – und das weltweit. Schauen wir uns nur das Wort »Herz« in verschiedenen Sprachen an, dann spürt man die kulturelle Bedeutung und die Gemeinsamkeiten.

»Herz« in verschiedenen Sprachen

Ausdrücke wie »Jemand hat ein gutes Herz« oder »Er ist ein herzensguter Mensch« prägen unsere alltägliche Sprache. In vielen Sprachen gibt es zahlreiche Redewendungen und Ausdrücke, die sich auf das Herz beziehen. So wird beispielsweise im Deutschen oft von einem »Herz aus Gold« gesprochen, um eine besonders liebevolle und großzügige Persönlichkeit zu beschreiben. In anderen Sprachen gibt es Ausdrücke, die das Herz als Quelle von Mut und Tapferkeit sehen oder als Sitz der Intuition und Inspiration.

Zwei der ältesten Wörter für das Herz sind von zentraler Bedeutung: Da ist zum einen das altgriechische Wort kardia, von dem sich der Begriff Kardiologie ableitet. Zum anderen beschreibt das lateinische Wort cor das Zentrum des Seins. Treffenderweise wird das englische Wort core, wenn auch keine Verwandtschaft zu dem lateinischen cor besteht, als »Kern«, »Zentrale« oder »Mitte« übersetzt – welch passender Zufall.

Die Medizinsprache ist gespickt von altgriechischen und lateinischen Wörtern. Kein Wunder, dass Medizinstudierende Grundkenntnisse in Latein nachweisen müssen.

Griechisch war die Sprache, in der wichtige medizinische Werke, wie die Schriften von Hippokrates und Galenos, verfasst wurden. Zur Erinnerung: An den Eid des Hippokrates hält sich weltweit jede Medizinerin und jeder Mediziner. Galenos war für die Viersäftelehre verantwortlich, die immerhin bis ins 17. Jahrhundert als Grundlage medizinischen Wissens und Handelns angesehen wurde. Später wurde Latein zur Standardsprache in der medizinischen Welt. Es wurde von den Gelehrten und Ärzten in Europa verwendet, um untereinander medizinisches Wissen auszutauschen und weiterzuentwickeln. Somit hat es die Namen von Krankheiten, die Anatomie und medizinische Verfahren bis heute maßgeblich geprägt.

Galen ist wohl einer der berühmtesten Ärzte des Abendlandes.

Die Verwendung von Griechisch und Latein in der medizinischen Terminologie hat den Vorteil, dass sie international verständlich ist und sich nicht an die jeweilige Landessprache bindet. Somit ermöglicht die einheitliche Terminologie eine klare und präzise Kommunikation zwischen medizinischen Fachleuten weltweit.

Das Herz in der Kulturgeschichte

Wie bereits erwähnt, hat das Herz seit jeher eine wichtige Rolle in der Kulturgeschichte inne. Bereits in der Antike galt dieses Organ als das Zentrum des Lebens und der Seele. Viele Kulturen betrachteten das Herz als Symbol für Liebe, Mitgefühl und Emotionen. In der ägyptischen Mythologie wurde es als der Sitz der Intelligenz und Weisheit angesehen, im Hinduismus gilt es als das Zentrum der spirituellen Energie und im Buddhismus als der Ort des Mitgefühls.

Die alten Ägypter hatten eine besondere Beziehung zum Herzen. Sie betrachteten es als den Mittelpunkt der Emotionen, des Verstandes, des Bewusstseins und der Persönlichkeit. Es war gewissermaßen der Kern des Kerns der menschlichen Existenz und damit von höchster spiritueller Bedeutung. Mit dem Wort ib (eeb ausgesprochen) wurde nicht nur das physische Organ beschrieben – vielmehr stand es für den Menschen, sein Fühlen, Handeln und Denken. Der Legende nach wurde das Herz am Himmelstor zum Totenreich der Ägypter gewogen. Bestenfalls war es dann federleicht. Eine Feder der Göttin der Wahrheit, Gerechtigkeit und des kosmischen Gleichgewichtes, Maat, durfte nicht überboten werden. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, was ein Herz schwer machen konnte. Die Liste ist lang und liest sich wie eine schwarze Liste: Unterschieden wurde nach Taten wie Mord, Diebstahl, Betrug und ungerechtes Verhalten jeglicher Art, aber auch Charakterzüge wie Gier, Hass, Eifersucht oder Bosheit haben das Herz schwer gemacht. Bei den Beerdigungsritualen war das Herz das einzige Organ, das in der Mumie verbleiben durfte. Das ist nur logisch, da es ja der Schlüssel zum Himmel war.

Die alten Römer, die den größten Teil der damals bekannten Welt beherrschten, hatten zum Herzen einen eher pragmatischen Bezug. Im medizinischen und anatomischen Verständnis wurde das Herz als essenzielles Organ des Körpers wahrgenommen. Schon damals war den Römern bewusst, dass das Herz für die Zirkulation des Blutes und damit für die Lebenskraft verantwortlich ist. Es hatte aber auch emotionale Bedeutung – stand für Leidenschaft, Liebe, Zuneigung, Freude, aber auch Zorn – und wurde in der Mythologie verwoben. Amor, der römische Gott der Liebe, wird oft mit einem Pfeil dargestellt, den er mit seinem Bogen auf Menschenherzen schießt, die sodann mit Liebe erfüllt sind. Eine schöne Vorstellung, von der Liebe getroffen zu sein. Dennoch waren die Römer eher technokratisch orientiert, was sicherlich mit ein Grund für die Ausdehnung und Langlebigkeit dieses Reichs ist.

Das Wiegen des Herzens entscheidet über das Leben nach dem Tod.

Im Mittelalter prägte der katholische Glaube die westliche Welt und tut es bis heute. Alles beginnt mit dem Herzen Jesu, der wegen seiner bedingungslosen Liebe und Hingabe für die Menschheit einen besonderen Platz bei den Gläubigen hat. Indem im Gebet und bei speziellen liturgischen Feiern eine Verbindung der Herzen der Gläubigen mit dem Herzen Jesu hergestellt wurde, sollten Barmherzigkeit und Mitgefühl im eigenen Herzen gesteigert werden. Das Herz Jesu wurde oft mit einer Dornenkrone, einem Kreuz oder von Feuer umgeben dargestellt und sollte das Leiden Christi und seine Hingabe an die Menschheit verdeutlichen. Generell war das Herz die Verbindung zu Gott. Das eigene Herz für Gott zu öffnen und den Glauben mit ganzem Herzen zu leben, spiegelt dies wider. Da die Rolle der katholischen Kirche im Mittelalter eher bevormundend war, sollten die Gläubigen Askese und Buße tun. Ziel war es, das Herz zu reinigen und von weltlichen Begierden zu befreien. Die Praktiken hierzu waren so kreativ wie schrecklich zugleich. Analog zu den alten Ägyptern musste das Herz erleichtert werden, um ins Paradies zu kommen. Dies konnte bis zur Reformation auch durch den Ablassbrief geschehen.

Wir werfen noch einen kurzen Blick auf den asiatischen Kulturkreis und stellen fest, dass das Herz hier eine tiefgreifende und durchweg positive Bedeutung hat. Es ist nicht bloß Symbol für Liebe und Emotion – vielmehr ist es das Zentrum des Geistes und hat damit höchste Aufmerksamkeit verdient. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist ein gesundes Herz ein hohes Ziel. Interessanterweise wird angenommen, dass das junge Herz besonders empfindlich ist und sorgsam behandelt werden muss. Je älter der Mensch wird, desto stärker wird auch das Herz. Das ist doch eine Sichtweise, die wir in der westlichen Denkweise gern übernehmen können. Wir sprechen in den westlichen Kulturen von Krankheiten und im asiatischen Raum liegt der Schwerpunkt im Vermeiden von Krankheiten. Eine gesunde Herzenergie, das Qi, wirkt sich positiv auf den gesamten Organismus aus. Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen, steht im Mittelpunkt des Handelns.

Die Literatur bedient sich sehr gern des Herzens. Vom Klassiker bis zum »Groschenroman« ist alles vertreten. Attribute, die wir alle mit dem Herzen verbinden, stehen im Mittelpunkt. Wer sich dem Thema nähern möchte, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt: Das Herz der Finsternis von Joseph Conrad.

In der Musik findet man ebenfalls zahlreiche Lieder und Kompositionen, die das Herz als Symbol für Liebe und Sehnsucht darstellen. José González verarbeitet in seinem Lied Heartbeats nicht nur im Rhythmus den Herzschlag, sondern auch der Liedtext beschreibt einen starken Herzschlag, der mit den Bildern von Träumen, Liebe und Sehnsucht verknüpft wird. Hören Sie diesen Song einfach einmal und tun Sie Ihrem Herzen etwas Gutes.

Das Herz als Symbol für Liebe und Sehnsucht ist allgegenwärtig.

Heutzutage fällt einem nicht mehr auf, wie oft uns das Herz im Alltag begegnet. Ob in Logos, als Printmotiv auf Kleidungsstücken oder als Handzeichen – man kommt gar nicht mehr an ihm vorbei.

Wenn wir nun noch die Emojis dazunehmen, dann werden wir von Herzlichkeit nahezu erdrückt. Ein Stück Popkultur hat sich in den letzten Jahrzenten mit den Emojis verbreitet. Vor allem im Bereich der sozialen Medien ist eine Kommunikation ohne Herzchen nicht mehr denkbar. Mit den Herz-Emojis muss jedoch vorsichtig umgegangen werden, denn Missverständnisse sind an der Tagesordnung.

Wir sehen also: Das Herz ist nicht nur ein wichtiges – wenn nicht das wichtigste – Organ für unser Leben und Wohlbefinden, sondern auch ein bedeutendes Symbol in der Kulturgeschichte sowie Kommunikation der Menschheit.

Das Herz und der Tod

Pragmatisch gesehen ist der Tod das Ende unseres biologischen Lebens. Zu diesem Zeitpunkt stellen sich alle Körperfunktionen ein. Das Herz steht still und die Unumkehrbarkeit markiert das Ende des irdischen Lebens. Dieser Schlusspunkt ist zugleich die Quelle von Philosophie und Religionen und der Antrieb, das Leben zu leben. Jeder Mensch versucht das auf seine persönliche Art und Weise umzusetzen: Die einen folgen einem Erklärungsmodell und richten ihr Leben danach aus, die anderen glauben an ein absolutes Ende. In allen Betrachtungen findet ein Übergang vom Leben zum Tod statt.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nach wie vor die Todesursache Nummer 1 weltweit, noch vor den Krebserkrankungen.

Es gibt allerdings die Geschichten von Menschen, die bereits einen Herztod erlitten hatten und wieder zurück ins Leben geholt werden konnten. Deren Beschreibungen des Übergangs und der Rückkehr sind rational schwer zu fassen. Manche berichten von einem hellen Licht, auf das sie sich zubewegt haben, andere schweben über ihrem eigenen Körper und entfernen sich.

Rituelle Kultstätte der Inkas: Hier wurden sehr wahrscheinlich Menschenopfer dargebracht.