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Der Gesundheitsmonitor analysiert und bewertet das gesundheitliche Versorgungssystem und -geschehen aus der Perspektive der Bürgerinnen und Bürger. Er liefert fundierte Informationen über gesundheitsbezogene Einstellungen und Verhaltensweisen der Bevölkerung, Versorgungsprobleme und wahrgenommene Fehlentwicklungen sowie zur Akzeptanz und Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem. Grundlage dafür bilden repräsentative Bevölkerungsbefragungen, Versicherten- und Patientenbefragungen sowie Ärztebefragungen. Der diesjährige Gesundheitsmonitor widmet sich mit mehreren Beiträgen aktuellen Themen der Prävention und Gesundheitsförderung. Weitere Beiträge analysieren die Bekanntheit von Gesundheitsgesetzen, die Wahrnehmung des Patientenrechtegesetzes durch die Ärzteschaft oder gehen der Frage nach, ob die Apotheke ein Supermarkt oder Gesundheit ein käufliches Produkt sei. Wie aufschlussreich die Versichertenperspektive zur Analyse des Versorgungsgeschehens ist, belegt exemplarisch eine Untersuchung zur Inanspruchnahme von Zusatzangeboten in der Schwangerschaft. Eine weitere Studie zeigt, dass sich das Internet als Informationsquelle im Gesundheitswesen fest etabliert hat.
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Seitenzahl: 341
Veröffentlichungsjahr: 2015
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Jan Böcken, Bernard Braun,Rüdiger Meierjürgen (Hrsg.)
Bürgerorientierung im Gesundheitswesen
Kooperationsprojekt der Bertelsmann Stiftung und der BARMER GEK
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation
in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet unter http://dnb.ddb.de abrufbar.
Wir verwenden in dieser Publikation keine durchgängig geschlechtergerechte Sprache. Mit »Ärzte«, »Patientinnen«, »Bürger« etc. sind immer Männer und Frauen gemeint.
© E-Book-Ausgabe 2015
© 2015 Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh
Verantwortlich: Dr. Jan Böcken, Tobias Feldhaus, Bertelsmann Stiftung;
Dr. Rüdiger Meierjürgen, Nicole Osterkamp, BARMER GEK
Redaktion: 37 Grad Analyse und Beratung GmbH, Köln
Lektorat: Heike Herrberg
Herstellung: Christiane Raffel
Umschlaggestaltung: Elisabeth Menke
Umschlagabbildung: Alexander Raths/iStockphoto.com
Satz und Druck: Hans Kock Buch- und Offsetdruck GmbH, Bielefeld
ISBN 978-3-86793-680-4 (Print-Ausgabe)
ISBN 978-3-86793-702-3 (E-Book PDF)
ISBN 978-3-86793-703-0 (E-Book EPUB)
www.bertelsmann-stiftung.de/verlag
Einleitung
Jan Böcken, Bernard Braun, Rüdiger Meierjürgen
Wie nimmt die Ärzteschaft Patientenrechte und das Patientenrechtegesetz wahr? Ergebnisse einer Ärztebefragung des Gesundheitsmonitors
Dieter Hart, Thomas Brechtel, Martin Buitkamp
Blackbox Gesundheitspolitik: Die (Un-)Bekanntheit wichtiger gesundheitspolitischer Entscheidungen in der Wählerschaft
Nils C. Bandelow, Florian Eckert, Robin Rüsenberg
Erst mal Doktor Google fragen? Nutzung neuer Medien zur Information und zum Austausch über Gesundheitsthemen
Eva Baumann, Fabian Czerwinski
Apotheke – ein moderner Supermarkt?
Gerd Glaeske, Stanislava Dicheva, Kristin Sauer
Gesundheit – ein käufliches Produkt? Meinungen und Erfahrungen der Bevölkerung
Bernard Braun, Gerd Marstedt
Zusatzangebote in der Schwangerschaft: Sichere Rundumversorgung oder Geschäft mit der Unsicherheit?
Rainhild Schäfers, Petra Kolip
Die Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen aus der Sicht der Bevölkerung
Joseph Kuhn, Veronika Reisig, Rebekka Schulz, Birgit Reineke, Gabriele Bolte
Einstellungen der deutschen Bevölkerung zu gesetzlichen Maßnahmen des Nichtraucherschutzes, zum Konsum von E-Zigaretten und zu Aufklärungsaktivitäten
Katrin Schaller, Simone Braun, Martina Pötschke-Langer
Rolle und Akzeptanz der Prävention von schädlichen Lifestyle-Einflüssen in der Bevölkerung
Tobias Effertz
Die gesundheitliche Situation von atypisch und prekär Beschäftigten
Melanie Schnee, Joachim Vogt
Psychosozialer Stress am Arbeitsplatz: Indirekte Unternehmenssteuerung, selbstgefährdendes Verhalten und die Folgen für die Gesundheit
Anja Chevalier, Gert Kaluza
Prävention und Gesundheitsförderung gesamtgesellschaftlich gestalten
Interview mit Dr. Ilona Kickbusch
Die Befragungen des Gesundheitsmonitors
Die Messung der Sozialschichtzugehörigkeit
Die Autorinnen und Autoren
Abstracts
Jan Böcken, Bernard Braun, Rüdiger Meierjürgen
Mangelnde Tatkraft kann man der Großen Koalition im Gesundheitswesen in den beiden letzten Jahren nicht vorwerfen. Zahlreiche Gesetzesvorhaben – die nahezu alle Leistungs- und Versorgungsbereiche betreffen – sind in der laufenden 18. Legislaturperiode auf den Weg gebracht beziehungsweise bereits verabschiedet worden. Zahlreiche Initiativen, Stellungnahmen und Kommentierungen von Patientenvertretungen und -organisationen belegen, dass die Bevölkerung bei der Ausgestaltung des Versorgungsgeschehens und der gesetzlichen Neuregelungen einbezogen werden will. Die Realisierung einer stärkeren Patienten- und Nutzerorientierung scheint im Versorgungsalltag allerdings nur im Schneckentempo voranzukommen. Die intensiven Diskussionen um Patientenrechte und -sicherheit, partizipative Entscheidungsfindung oder Health Literacy zeigen, wie komplex die damit verbundenen Herausforderungen sind. Es ist daher nicht verwunderlich, dass zwischen dem Wunsch nach mehr Bürgerorientierung und der Wirklichkeit noch immer eine Lücke klafft.
Das bekannteste Gesetz in der Bevölkerung ist das Patientenrechtegesetz. Zwei Jahre nach dem Inkrafttreten kennt immerhin fast die Hälfte der Bevölkerung den Gesetzesnamen; jedoch sind nur acht Prozent mit konkreten Gesetzesinhalten vertraut. Dieter Hart, Thomas Brechtel und Martin Buitkamp analysieren auf der Grundlage einer Ärztebefragung, wie die Ärzteschaft die Patientenrechte und das Patientenrechtegesetz wahrnimmt, und kommen dabei zu sehr ernüchternden Ergebnissen. Transparenz, Rechtssicherheit und Steigerung der Durchsetzung der Patientenrechte werden nach Ansicht von mehr als der Hälfte der Befragten mit dem Gesetz nicht erreicht. Ärzte sehen darin eher eine Belastung, weil der zeitliche Aufwand ihrer Befolgung erheblich zugenommen hat. Etwa ein Drittel der Ärzteschaft kennt das Patientenrechtegesetz nicht. Für die Autoren steht fest, dass es weiterer Anstrengungen bedarf, Ärzte und Patienten zu informieren – letztlich auch mit dem Ziel einer gesteigerten aktiven Rolle von Patienten in der Arzt-Patienten-Beziehung.
Viele Gesetze sind jedoch weit weniger bekannt als das Patientenrechtegesetz. Nils C. Bandelow, Florian Eckert und Robin Rüsenberg widmen sich in ihrem Beitrag der Frage, ob die Gesetze im Gesundheitsbereich bekannt sind und wahrgenommen werden. Dabei wird deutlich, dass ein Großteil der Wählerschaft nur dann Gesundheitspolitik wahrnimmt, wenn kurzfristige und unmittelbare Auswirkungen auf die eigene Situation erkennbar sind (z. B. Abschaffung der Praxisgebühr). Eine Zuordnung der Verantwortung für konkrete Maßnahmen zu bestimmten Parteien gelingt nur im Ausnahmefall.
Eva Baumann und Fabian Czerwinski werfen in ihrem Beitrag einen Blick auf den aktuellen Forschungsstand zur gesundheitsbezogenen Mediennutzung und analysieren die Bedeutung von Online-Medien als Informationsquelle für die Bürger. Ihre Ergebnisse belegen, dass eine große Mehrheit der Bevölkerung sich aktiv in unterschiedlichen Quellen über Gesundheitsthemen informiert und sich das Internet hier fest etabliert hat.
Wie wichtig qualifizierte Informationen und kompetente gesundheitsbezogene Beratung sind, zeigt sich in besonderer Weise im Bereich der Apotheken. Für Gerd Glaeske, Stanislava Dicheva und Kristin Sauer vermitteln Apotheken mit ihren weit gefächerten Sortimenten eher den Eindruck von Drogerien oder Supermärkten. Sie gehen daher der Frage nach, ob dies aus Sicht der Bürger Folgen für die Beratungsqualität in Apotheken hat. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Mehrheit der Befragten in der Apotheke trotz zahlreicher benannter Mängel gut aufgehoben fühlt. Gleichzeitig wird deutlich, dass es bei der angebotenen Beratung und dem Service Verbesserungspotenziale gibt.
Vor dem Hintergrund der zahlreichen Appelle zu gesunden Lebensweisen und der Vielzahl von Gesundheitsprodukten und -angeboten beschäftigen sich Bernard Braun und Gerd Marstedt mit dem Verhaltenstypus des »Gesundheitskonsumerismus« als einer Art gesellschaftlicher Zwang oder einer individuellen Verhaltensnorm und Pflicht zur Selbstoptimierung. Die Ergebnisse ihrer empirischen Untersuchungen verdeutlichen, dass sich etwa ein Drittel der Befragten als Gesundheitskonsumeristen einordnen lässt. Für die Autoren ist es unerlässlich, das angebotsinduzierte Paradigma beziehungsweise die Erwartungshaltung des »viel hilft viel« vor allem durch gezielte Information und Beratung sowie Kompetenzentwicklung einzudämmen.
Das oft fragwürdige Verständnis des »viel hilft viel« findet sich auch bei den zahlreichen Zusatzangeboten in der Schwangerenvorsorge. Die Autorinnen Rainhild Schäfers und Petra Kolip analysieren auf der Grundlage einer Befragung von Frauen, die in dem Jahr vor der Befragung ein Kind geboren hatten, den Umfang der Inanspruchnahme von Vorsorgeleistungen während der Schwangerschaft. Danach nehmen fast alle Befragten (99 %) Präventionsmaßnahmen in Anspruch, die nach den Mutterschafts-Richtlinien nicht vorgesehen sind.
Einen Schwerpunkt des diesjährigen Gesundheitsmonitors bilden Beiträge zu Themen der Prävention und Gesundheitsförderung. Sie zeigen nicht nur, wie facettenreich die Bürger das Thema bewerten, sondern auch, dass das nach drei gescheiterten Anläufen in dieser Legislaturperiode vermutlich zustande kommende Präventionsgesetz nur ein Baustein für die Weiterentwicklung von Prävention und Gesundheitsförderung sein kann.
Joseph Kuhn, Veronika Reisig, Rebekka Schulz, Birgit Reineke und Gabriele Bolte beleuchten in ihrem Beitrag die Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen aus Sicht der Bevölkerung. Die Befragten sind davon überzeugt, dass medizinische Maßnahmen wie Impfungen oder Früherkennungsuntersuchungen sowie verhältnispräventive Maßnahmen wie Sicherheitsgurte im Auto, Arbeitsschutz oder Rauchverbote in der Gastronomie häufig wirksam sind. Allerdings stellt die Wirksamkeit von Maßnahmen für die Entscheidung zur Teilnahme für die Befragten nur ein Entscheidungskriterium neben anderen dar.
Wie kaum ein anderes Feld der Prävention ist in den letzten Jahren der Nichtraucherschutz kontrovers diskutiert worden. Katrin Schaller, Simone Braun und Martina Pötschke-Langer zeigen auf, dass die zwischenzeitlich eingeführten Nichtraucherschutzgesetze immer mehr Zustimmung in der Bevölkerung finden. Sie sprechen sich dafür aus, diese positive Einstellung der Bevölkerung zu nutzen, um derzeit noch bestehende Mängel zu beseitigen. Hierzu gehören nach Auffassung der Autorinnen die Anpassung der föderal immer noch ungleichen Nichtraucherschutzgesetze, die Einführung eines flächendeckenden Schutzes vor Passivrauchen am Arbeitsplatz und ein gesetzliches Rauchverbot in Privatautos, wenn Kinder und Jugendliche mitfahren.
Tobias Effertz untersucht in seinem Beitrag, wie unterschiedliche Bevölkerungsgruppen auf verschiedene Instrumente der Tabak-, Alkohol- und Adipositasprävention reagieren und diese beurteilen. Um politischen Entscheidungsträgern Hinweise geben zu können, wie die Akzeptanz unpopulärer, aber effektiver Präventionsinstrumente in der Bevölkerung gefördert werden kann, analysiert Effertz darüber hinaus, ob und unter welchen Bedingungen die Bevölkerung Steuern auf Adipositas begünstigende Lebensmittel und Werbeeinschränkungen befürwortet. Die Analyse zeigt, dass Einschränkungen der Werbung, etwa im Bereich des Kindermarketings, von zwei Dritteln der Bevölkerung bejaht werden.
Melanie Schnee und Joachim Vogt untersuchen die gesundheitlichen Probleme und gesundheitlich riskante Verhaltensweisen bei atypisch und prekär Beschäftigten. Die Ergebnisse ihrer empirischen Analyse zeigen, dass prekär Beschäftigte häufiger von Krankheiten betroffen sind und auch häufiger das Gesundheitswesen in Anspruch nehmen, jedoch nicht häufiger krankgeschrieben werden als Menschen in Normalarbeitsverhältnissen. Atypisch Beschäftigte sind lediglich im Bereich der chronischen Erkrankungen öfter betroffen. Schnee und Vogt sehen es als notwendig an, Umweltfaktoren wie Lebens- und Arbeitsbedingungen, die durch politische Rahmenbedingungen verändert werden können, wieder verstärkt in den Blick zu nehmen.
Die Ergebnisse einer Analyse von Anja Chevalier und Gert Kaluza belegen, dass Freiheiten am Arbeitsplatz auch ihren Preis haben. Die immer weiter an Bedeutung zunehmenden allgemeinen Zielvorgaben in Unternehmen verleiten Beschäftigte dazu, mehr zu arbeiten, als ihnen guttut. Damit wächst bei vielen die Gefahr, dass sie sich gesundheitlich selbst gefährden. Um diesem Hamsterrad zu entkommen, sind nach Auffassung der Autorin und des Autors vor allem Unternehmen gefordert, Arbeits- und Leistungsstrukturen zu gestalten, in denen ein gesundheitsförderliches Arbeits- und Leistungsverhalten der Einzelnen möglich wird.
Der diesjährige Gesundheitsmonitor wird mit einem Interview mit Ilona Kickbusch zum Thema »Prävention und Präventionsgesetz« abgeschlossen. Sie spricht sich darin für die Stärkung von Prävention und Gesundheitsförderung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe aus. Das Präventionsgesetz sei trotz einiger Schwächen ein Schritt in die richtige Richtung. Im internationalen Vergleich stehe Deutschland nicht schlecht da.
Insgesamt liefert der Gesundheitsmonitor auch in diesem Jahr wertvolle Beiträge zu zentralen Fragen des Gesundheitswesens. Es wird analysiert, wie die Bevölkerung sich über Gesundheitsfragen informiert, wie sie die gesundheitliche Versorgung wahrnimmt und wie sie Veränderungen bewertet. Diese Art von Auswertungen sollte Grundlage für die Reformansätze in der zweiten Hälfte der Legislaturperiode sein. Da die gesetzlichen Initiativen in diesem Zeitraum erfahrungsgemäß weniger dicht gesät sein werden, besteht vielleicht eine Chance, sich intensiver als in der Vergangenheit mit der Perspektive und dem Bedarf der Bürger zu beschäftigen.
Dieter Hart, Thomas Brechtel, Martin Buitkamp
Das Patientenrechtegesetz (PatRG) vom 20. Januar 2013, im Bundesgesetzblatt I vom 25.2.2013: 277 ff. verkündet, ist am 26. Februar 2013 in Kraft getreten. Seine Ziele werden in der Gesetzesbegründung beschrieben:
»Transparente gesetzliche Regeln geben deshalb beiden Seiten die nötige Sicherheit. Verlässliche Informationen schaffen für die Patientinnen und Patienten Orientierung. Diese Informationen sind nicht Selbstzweck, sondern die Voraussetzung dafür, dass die Patientinnen und Patienten eigenverantwortlich und selbstbestimmt im Rahmen der Behandlung entscheiden können. Effektiv durchsetzbare und ausgewogene Rechte sichern das Gleichgewicht zwischen Behandelnden und Patientinnen und Patienten. Außerdem gilt es, Risiko- und Fehlervermeidungssysteme zu fördern, um die Behandlungsabläufe in immer komplexer werdenden medizinischen Prozessen zu optimieren.«
Das PatRG regelt insbesondere den Behandlungsvertrag als neuen Gesetzestypus und Unterfall des Dienstvertrages. Die Regelungen betreffen die Qualität und Sicherheit der Behandlung, die ärztlichen Verpflichtungen zur Information von Patienten, die Dokumentationspflicht, das Recht auf Einsicht in die Krankenunterlagen und beweisrechtliche Fragen. Zusätzlich sollen die Fehlervermeidungskultur und damit die Patientensicherheit gefördert und die Unterstützung von Patienten durch die Krankenversicherung verpflichtend gemacht werden.
Rechtssicherheit, Transparenz und die Durchsetzung der Patientenrechte sollen durch das PatRG gewährleistet werden. Der Gesetzgeber setzt auf Bewährtes, auf das jahrzehntealte Recht der Rechtsprechung – er regelt nichts Neues (Hart 2013; Thole 2013; Montgomery et al. 2013; Thurn 2013; Klebb 2013). Die wissenschaftliche und praxisbezogene Bewertung des Gesetzes durch Rechtswissenschaftler und -praktiker ist in einem Sammelband dokumentiert (Lorenz 2014). Deren Bewertungen reichen von hilfreich (»besser ein Gesetz als eine unübersichtliche Rechtsprechung«) über überflüssig (»die Rechtsprechung ist besser, als ein Gesetz sein kann«) bis schädlich (»das Gesetz schafft neue Interpretationsprobleme«); sie sind sehr heterogen.
Werden Rechtssicherheit und Transparenz gewährleistet und werden durch das Gesetz die Patientenrechte besser durchgesetzt? Die im November und Dezember 2014 durchgeführte Ärztebefragung sollte zur Klärung beitragen, ob diese Ziele aus der Sicht der Ärzteschaft erfüllt, teilweise oder gar nicht erfüllt werden. Sie soll auch zeigen, wie Ärzte auf das neue PatRG beziehungsweise auf Patientenrechte reagieren. Und schließlich wird untersucht, ob und gegebenenfalls welche Verhaltensänderungen das PatRG beziehungsweise die Patientenrechte bei ihnen auslösen. Zum Zeitpunkt der Befragung wird das Gesetz etwa anderthalb Jahre praktiziert. Empirische, datenbasierte Untersuchungen – und insbesondere aus der Sicht der Ärzteschaft – zu diesem Thema existieren bisher nicht.
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