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Für alle Fans vom kleinen Hobbit und Snöfried - ein phantastisches Abenteuer für Leser:innen von 9 bis 99!
Wichtelin Glim hat ihre Ausbildung in der Zauberstabherstellung beendet und geht auf Wanderschaft, wie es sich für Laubwichtel gehört. Unterwegs trifft sie die tollpatschige Elfe Annivé, die zur treuen Freundin wird. Doch dann gerät die Welt in Unordnung: Der Himmel über Ravenholm verdunkelt sich und Eisblitze schlagen ein. Gemeinsam versuchen die Freundinnen herauszufinden, woher die Bedrohung kommt. Sie entdecken Glims magische Fähigkeiten und müssen gegen einen bösen Zauberer mit einem finsteren Plan bestehen. Können die beiden kleinen Heldinnen den Kampf überhaupt gewinnen?
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Geschafft! Glim weiß nun alles über Zauberstäbe und geht auf Wanderschaft, wie es sich für Laubwichtel nach der Ausbildung gehört. Unterwegs trifft sie die tollpatschige Elfe Annivé, die im Unterschied zu Glim ganz begeistert ist von Drachen, Riesenspinnen und Wald-Unholden. Die beiden freunden sich an, reisen gemeinsam und stecken promt im größten Abenteuer ihres Lebens. Denn der Himmel über Ravenholm hat sich verdunkelt, Eisblitze schlagen ein. Gemeinsam versuchen sie herauszufinden, woher die Bedrohung kommt. Aber können die beiden kleinen Heldinnen den Kampf gegen den gefährlichen Widersacher und seinen finsteren Plan überhaupt gewinnen?
© Privat
Marcus Raffel wurde 1971 in Bochum geboren. Nachdem er sein Studium der Theater- Film- und Fernsehwissenschaften erfolgreich abgebrochen hatte, begann seine Laufbahn als Drehbuchautor und Headwriter für Serien wie „Nikola“, „Ritas Welt“ und „Der Lehrer“. Eine lange Laufbahn, die jetzt mit seinem ersten Kinderbuch den vorläufigen Höhepunkt erreicht hat.
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Viel Spaß beim Lesen!
Marcus Raffel
Thienemann
Für meine Tochter, weil ohne dein Wichtelgrinsen ALLES nichts wäre.
Von Magiern, Zauberstäben, Quark und Wichteln
Als die Welt noch jung war, eben erst von den Nebel-Nymphen aus Sternenstaub, Bienenwachs und Rosendornen zusammengewoben, da gab es ein Land namens Ravenholm.
Sanfte Hügel, grasbewachsene Ebenen, echoumtoste Berge, tiefe Wälder und glitzernde Bäche. Es war ein wunderschönes Land und es hatte eine Vielzahl unterschiedlicher Bewohner. Zwerge zum Beispiel, Riesen oder Gnome. Aber da waren auch Gurgelschlunde und Finstergrämer. Was, ihr habt noch nie etwas von ihnen gehört? Na ja, vielleicht ist das besser so. Es träumt sich so schlecht, wenn man weiß, dass es sie gibt.
Doch noch etwas war besonders in Ravenholm. Magie durchzog das Land wie ein unsichtbarer Hauch und wer zaubern konnte, galt als sagenumwobener Held. Fast so, als könne er zaubern … und das konnte er ja auch.
Allerdings wäre auch der begabteste Magier nur ein alter, komischer Kauz mit albernem Hut gewesen, hätte er nicht etwas besessen, das ihm das Zaubern überhaupt ermöglichte – richtig, einen Zauberstab. Erst ein solcher Stab machte aus Galeron dem Griesgrämigen Galeron den Großen, der problemlos grässliche Graupengrütze in feinsten Blaubeerquark verwandeln konnte. Und wer meint, das wäre doch wohl ein Kinderspiel, hat offensichtlich noch nie Graupengrütze probiert. Doch manchmal, so heißt es, hätten diese Leute nicht allein leckeren Quark gezaubert, sondern das ganze Land heldenhaft vor schrecklichem Unheil bewahrt. Leider konnte sich niemand erinnern, welches Unheil das nun genau gewesen sein mochte. Aber laut der Magier war es ziemlich unheilvolles Unheil und man tut gut daran, besser nicht darüber zu reden. Belassen wir es also dabei.
Zurück zu den Zauberstäben und eurer berechtigten Frage, wer diese Dinger eigentlich herstellt. Wie, ihr habt die Frage gar nicht gestellt? Nun, ich möchte sie euch trotzdem gerne beantworten. Tief im Ginsterwald, da wo sich in der Ferne schon die Grauen Berge in den Himmel türmen, lebten die Laubwichtel. Dort gab es ein Dorf aus behaglichen Hütten mit spitzen Dächern, hübschen Fensterläden und jeder Menge Treppen, die mal hierhin, mal dorthin führten. Manchmal auch nirgendwohin, wenn es einem Wichtel mit dem Treppenbauen wieder einmal durchgegangen war. Laubwichtel, müsst ihr wissen, liebten es, aus Holz allerlei Sachen zu zimmern – Schaukelstühle, Badezuber, Brotschalen und Betten. Aber was hat das jetzt mit Zauberstäben zu tun? Ganz einfach – die sind aus Holz und damit eine Spezialität der Laubwichtel.
Während das Wichteldorf tagsüber vom Klang des Sägens, Hobelns und Klopfens erfüllt war, hörte man nachts allein die Grillen und das leise Schnitzen von Glim und Meister Mistelbrod. Zauberstäbe können nämlich nur unter einem funklenden Sternenhimmel hergestellt werden und genau das taten die beiden. Meister Mistelbrod war, wie sein Name schon sagt, Meister im Zauberstabschnitzen und Glim war seine Gesellin.
Glim war in Wichteljahren vierviertelzwölfzig und damit noch recht jung. Und vielleicht hier noch ein Wort zum Aussehen der Laubwichtel. Sie sind im Vergleich zu Wesen, die größer sind als sie, ziemlich klein. Bestenfalls so groß wie der gemeine Moschus-Gnom, der wiederum so groß ist wie zweieinhalb Eulen übereinander, aber viel aufdringlicher riecht. Darüber hinaus haben Laubwichtel spitze Nasen, eine grünlich schimmernde Haut, kleine, braune Augen und kräuselige Haare. Nur so komische, tropfenförmige Ohren wie manche meinen, haben sie nicht, dafür aber immer Heißhunger auf Waffeln aus Kastanienmehl. Im Winter ziehen sie Jacken aus Moos an, im Sommer Hemden aus fein verwobenem Farn. Das ganze Jahr aber tragen sie jede erdenkliche Form von Mützen, mit Zipfel oder ohne, oft mit angenähten Ohrenschützern und gerne mit Verzierungen aus Eicheln, Schneckenhäusern und Efeu. Wenn sich ein Wichtel im Wald nicht bewegt, ist er darum fast unsichtbar.
Und eine Sache darf hier natürlich auf keinen Fall unerwähnt bleiben: Laubwichtel haben ein Grinsen, das allen Kreaturen mit einem gerechten Herzen sogleich ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
Ach ja, es gäbe noch so viel zu erzählen über Wichtel, die Welt von Ravenholm und das Unheil, das sich am Horizont zusammenbraute wie die finsteren Gedanken eines Unholdes an einem trüben Wintertag. Seien wir darum fürs Erste froh, dass es Unholde nur im Märchen gibt. Und für den Rest haben wir ja in den nächsten Kapiteln noch mehr als genügend Zeit.
Ÿarlimpimpi
Das Wichteldorf im Ginsterwald kam langsam zur Ruhe. Die Sonnenstrahlen hatten die Farbe von Bernstein angenommen, die Wichtelkinder waren vom Fangenspielen müde und der Duft von Kastanienwaffeln lockte jeden zurück nach Hause. Zufriedenheit lag wie ein warmer Mantel über allem. Und morgen würde es sogar noch schöner werden. Morgen war der Tag des lang ersehnten Frühlingsfestes.
»Mumi da wikli eima mede haden?«
Die Stimme gehörte Glim, und sie stand in der mit Hobelspänen übersäten Werkstatt von Meister Mistelbrod. Und sicher meint ihr, was sie da sagte, sei wahrscheinlich Wichtelsprache. Aber die gute Glim hatte einfach nur den Mund voller Kastanienwaffel. Ohne Waffelmund klang das Gesagte etwa so: »Muss ich da wirklich eine Rede halten?«
Meister Mistelbrod sah Glim einen Moment an und nickte. »Du wirst auf dem Frühlingsfest zur Ÿarlimpimpi erklärt, eine große Ehre. Was ist dagegen schon eine kleine Rede?«
Der alte Wichtel grinste sein Wichtelgrinsen und Glim musste lächeln. Obwohl, eigentlich war ihr gar nicht zum Lächeln zumute. In der Tat war morgen ihr großer Tag. Zur Ÿarlimpimpi erklärt zu werden hieß, nicht mehr Gesellin eines Meisters zu sein, sondern von jetzt an auf eigenen Beinen zu stehen. Und es hieß, sich danach auf Wanderschaft zu begeben, bei anderen Zauberstabschnitzern zu lernen, um bald selbst eine Meisterin zu werden. Ÿarlimpimpi ist übrigens Altwichtelisch für »auf die Socken machen«. Ÿarlim heißt »machen« und Pimpi sind die Socken.
Da Wichtel es aber gerne gemütlich haben, sitzen sie lieber mit dicken Pimpi vor dem Kamin, als mit ihnen durch die Gegend zu wandern. So ging es in diesem Moment auch Glim. Der Gedanke daran, morgen in die Welt zu ziehen, ließ ihre Knie weich werden. Gleichzeitig war da aber noch etwas anderes. Ein wohliger Schauer, wenn sie daran dachte, auf der Wanderschaft vielleicht ein Abenteuer zu erleben. Natürlich sollte das Abenteuer nicht zu abenteuerlich sein, auf keinen Fall gefährlich und gut ausgehen musste es natürlich auf jeden Fall, das versteht sich von selbst. Auch sollten dabei keine Drachen im Spiel sein und große Spinnen erst recht nicht. Ihr würde es schon reichen, einem Knistelolm seinen Topf mit Prickelhonig zu stibitzen. Das war ziemlich ungefährlich, und Prickelhonig schmeckte außerdem hervorragend zu Kastanienwaffeln.
Weiche Knie und wohlige Abenteuerschauer, so stand Glim also jetzt in Meister Mistelbrods Werkstatt. Zum Glück war nach einem weiteren Stück Kastanienwaffel und lautem Schmatzen die Aufregung etwas verflogen. Außerdem wurde es langsam dunkel, und sie konnte sich an die Fertigstellung ihres letzten Zauberstabes als Gesellin machen. Den Stab an den großen Zauberer Bredbeddel Brickus Brisen zu übergeben, der einige Tagesreisen entfernt im Dorf der Einsiedler lebte, sollte dann die erste Aufgabe ihrer Wanderschaft sein.
Vor der Wichtelin auf der Werkbank nun lag zunächst der knorrige, seltsam gewundene Ast der alten Eiche, die unten am Fluss stand und in die vor sieben Jahren, sieben Monaten und sieben Tagen der Blitz eingeschlagen hatte. Dieser Ast war von Glim bereits von der Rinde befreit und glatt geschliffen worden. Dabei hatte sie peinlich genau darauf geachtet, die kleinen, feinen Kanäle der Holzwürmer zu erhalten. Der Stab sah daher aus, wie von der Natur mit einer geheimen Runenschrift versehen.
Zum Zaubern taugte er allerdings noch nicht. Das Wichtigste fehlte – das sagenumwobene Öl, dessen Rezeptur jeder Zauberstab-Meisterschnitzer hütete wie einen Schatz. Um Glims und Mistelbrods Geheimnis also nicht zu verraten, sei hier lediglich ein Bruchteil der Zutaten erwähnt:
der Duft des Frühlings
Sommerregen
Herbstnebel
der erste Schnee
etwas Grünliches
gemahlener Schlafsand aus dem Augenwinkel eines lachenden Puderzwerges (schwer zu kriegen)
gestohlener Prickelhonig
zwei Funken eines Feuersteins
Glim strich den Zauberstab nun vorsichtig mit dem kostbaren Öl ein. Sofort kehrte neues Leben in das trockene Holz zurück. Der Ast knackte und knarrte, als würde er sich nach einem langen Schlaf recken und strecken. Glims Werk war vollendet. Vor ihr lag kein toter Ast mehr, sondern ein Zauberstab. Etwas, das man nicht in Worte fassen kann. Glim nahm den Stab in die Hand und wedelte ihn durch die Luft.
»Ich weiß, was du denkst!«, kicherte Meister Mistelbrod, der ihr eine Weile wohlwollend bei der Arbeit zugesehen hatte.
Glim nickte. »Zu blöd, dass Wichtel nicht zaubern können.«
»Singen können wir ja auch nicht und hat das je einer vermisst?«, warf Mistelbrod ein.
Und das stimmte natürlich. Wer je einen Wichtel singen gehört hat, wünscht sich sofort, ihn nicht singen gehört zu haben. Aber Wichtel können wunderschön pfeifen und sie können quasseln. Und so kam es, dass Glim und Meister Mistelbrod den Rest des Abends wie zwei Wasserfälle redeten. Die gemeinsamen Jahre huschten noch einmal an ihnen vorbei, als wären sie nie vergangen. Genau wie das bekannte Wichtel-Sprichwort sagt: »Die alten Tage leben weiter, spricht man drüber, froh und heiter.«
Sie redeten und redeten, bis Glim endlich die Augen zufielen, Mistelbrot sie in ihre Kammer trug und vorsichtig zudeckte. Er schaute sie noch eine Weile lächelnd an. Morgen würden sich ihre Wege für lange Zeit trennen. Morgen war ihr großer Tag.
Quasseln ist noch keine Rede
Glim erwachte in einen strahlenden Frühlingstag hinein. Von draußen hörte sie schon die Geräusche wuseligen Treibens. Die Wichtel waren damit beschäftigt, ihr Dorf mit bunten Bändern für das Frühlingsfest zu schmücken. Sogar eine kleine Bühne für Glims Rede hatten sie gezimmert. Eigentlich wäre das gar nicht nötig gewesen, aber die Wichtel zimmerten halt so gerne.
Glim reckte sich, setzte ihre grüne Wichtelmütze mit den angenähten Ohrenschützern auf und stiefelte in die Werkstatt. Dort hatte Meister Mistelbrod bereits Kastanienwaffeln gebacken und eine Kanne mit Lindentee auf die Hobelbank gestellt.
»Na, schon aufgeregt, wegen der Rede?« Er lächelte Glim an, während er ihr einen Becher Tee einschenkte.
»Meine Güte, die Rede!«, die hatte die Wichtelin ganz vergessen.
»Mach dir nichts draus, an meine Rede damals kann sich längst niemand mehr erinnern«, beruhigte sie Mistelbrod.
Glim nickte und seufzte dann traurig. »Wie lange waren Sie denn danach auf Wanderschaft?«
Der Meister überlegte kurz. »Eine ganze Weile«, sagte er dann. Und als er bemerkte, dass Glim nicht gerade fröhlich dreinblickte, fügte er rasch hinzu: »Aber du kennst doch das alte Sprichwort: Hat ein Wichtel erst die Welt geseh’n …«
»… kann er danach auch gern um elf aufsteh’n«, vervollständigte Glim mit einem Lächeln und nahm einen Schluck Lindentee.
Mistelbrod lächelte ebenfalls. »Du musst die Welt kennenlernen. Wie kannst du einen guten Zauberstab herstellen, wenn du nicht weißt, wer ihn benutzt?«
Glim verstand, worauf er hinauswollte. »Wir müssen sicher sein, dass wir die Stäbe allein für Magier schnitzen, die Gutes im Schilde führen.«
»Genau.« Der alte Wichtel brummte zufrieden. »Du kennst die Geschichte mit Cradelment dem Bunten, für den ich vor Jahren einen Zauberstab gefertigt habe?«
Glim schmunzelte, sie kannte die Geschichte fast auswendig. Immerhin hatte Mistelbrod sie ihr schon mindestens tausendmal erzählt. Cradelment der Bunte hatte den Stab damals benutzt, um sämtliche Farben aus seiner Umgebung zu zaubern. Der Magier konnte es nicht ertragen, dass etwas noch bunter sein sollte als er. So zauberte er sich eine trostlose Welt, die vollkommen aus Schwarz, Weiß und Grau bestand. Mistelbrod erfuhr davon und es gelang ihm, Cradelment den Stab nach einem Kampf abzunehmen. Nur ein kleines Waldstück im Süden war angeblich immer noch schwarz-weiß, genau wie Mistelbrods Füße.
Bevor Meister und Gesellin sich weiter unterhalten konnten, steckte ein Wichtel mit einer Mütze, die ihm eine Nummer zu groß war, den Kopf zur Tür herein. Es handelte sich um Frimut, den Dorfwichtel, eine Art Bürgermeister. Da Frimut aber manchmal etwas vergesslich und umständlich war, nannten ihn einige bloß den Doof-Wichtel. Das meinten sie allerdings durchaus nett und immer mit ihrem berühmten Wichtelgrinsen.
»Ihr müsst kommen, es ist schon fast zwölf!«, rief ihnen Frimut hektisch zu und verschwand sofort wieder.
»Dann wollen wir mal«, sagte Mistelbrod aufmunternd zu Glim. »Zeit für deine Rede … und was soll schon schiefgehen?«
Die Wichtelin lächelte ihn an. Genau, was sollte schon schiefgehen? Wenn Wichtel etwas können, dann ja wohl Quasseln.
Glim und Meister Mistelbrod gingen über die Dorfstraße und wurden von Wichteln mit Frühlingsblumen an den Mützen begrüßt. Dazwischen auch immer wieder welche mit Flöten.
Die beiden näherten sich dem kleinen Podest, auf dem Glim ihre Rede halten sollte. Es war ebenfalls mit Blumen geschmückt und gerade so hoch, dass es nur über eine Treppe zu erreichen war. Gut, man hätte es auch etwas niedriger bauen können, aber dann hätte man ja keine Treppe gebraucht und das wäre doch schade.
Während sich Glim dem Podest näherte, stellten sich die Wichtel mit den Flöten daneben auf und spielten einen Tusch. Jeder einen anderen und so klang das Ganze eher, als hätte man sämtliche Vögel im Wald aufgeschreckt.
Bevor Glim jedoch das Podest betreten konnte, flitzte Frimut an ihr vorbei, um sich an die Wichtel zu wenden. »Liebes Dorf!«, begann er. »Wir haben uns heute hier versammelt, um den Frühling zu feiern. Aber noch wichtiger ist, dass unsere liebe Glim heute zur Ÿarlimpimpi wird und deshalb eine kleine Rede vorbereitet hat.«
Die Menge klatschte. Glim warf Meister Mistelbrod einen unsicheren Blick zu und bekam ein warmes Wichtellächeln zurück. Frimut gesellte sich zu den anderen Wichteln, während sich nun alle Augen erwartungsvoll auf Glim richteten. Die atmete tief durch und ... Ja, wie ihr schon gehört habt, quasseln Wichtel gerne. Aber Quasseln ist leider nicht dasselbe wie eine Rede halten. Das merkte jetzt auch Glim, die sich fühlte, als wäre ihr Wortschatz von einem fiesen Dieb geraubt worden.
»Und sonst so?«, begann sie ihre Rede dann zögerlich.
»Ja, muss!«, kam es nacheinander von unzähligen Dorfbewohnern in verschiedenen Tonlagen.
Danach ging ein Grinsen durch die Wichtelmenge und langsam kamen die Worte zurück. Glim holte tief Luft und fuhr fort: »Also, liebe Mitwichtel, ich bin nun eine Ÿarlimpimpi und das bedeutet, Wanderschaft, die Welt sehen, Abenteuer erleben, unter den Sternen schlafen und vielleicht sogar die Füße ins Meer halten. Aber es bedeutet bestimmt auch Heimweh, nicht mehr jeden Tag Kastanienwaffeln essen und dauernd an euch denken …«
Glim hielt inne und schaute in die Runde. Nicht wenigen Wichteln standen die Tränen in den Augen, einige schnieften, ein anderer quälte einen schrägen Ton aus seiner Flöte.
Glim fuhr schnell fort. »Aber heute ist eben kein trauriger Tag, weil ich euch verspreche zurückzukommen, und euch dann ewig mit meinen Erlebnissen in den Ohren liegen werde. Aber vor allem ist heute das Frühlingsfest!«
Bei dem Wort Frühling ging sofort ein Ruck durch die Wichtel. So, als hätte der Frühlingswind alle Trübsal fortgeblasen.
»Huhuhuhurrahhhh!«, ging es durch die Menge.
Dann merkten die Wichtel, dass wirklich ein Wind aufgekommen war und die Blätter des längst vergessenen Herbstes aus dem Wald durch die Straßen trieb. Und das konnte nichts Gutes bedeuten.
Von unvorhergesehenen Ereignissen
Der Wind, der nun durch das Frühlingsfest im Wichteldorf wehte, wurde immer kälter. Ein gewisses »Äh?«, machte sich unter den Wichteln breit. Auch schoben sich nun dichte Wolken vor die Sonne. Es wurde erst düster, schließlich dunkel und dann finster. Schneeflocken mischten sich in die eisigen Böen, gefolgt von Hagel und Graupel. Dazu hob ein unheilvolles Getöse an. Der Wind schien nicht länger aus Luft zu bestehen, sondern aus Tausenden Trompeten.
Wo eben noch Frühling war, herrschte nun eisige, ohrenbetäubende Nacht. Die Wichtel, deren Mützen damit ausgestattet waren, klappten ihre Ohrenschützer herunter. Aber was nützte das, wenn man bis zu den Knien in eiskalter Hagel-Schnee-Graupel-Pampe steckte. Und es kam noch schlimmer. Blitze zuckten aus den schwarzen Wolken. Nur verschwanden sie nicht nach einem Wimpernschlag, sondern fielen wie gigantische, gläserne Äste auf die Erde hernieder. Blitze aus Eis. Krachend schlugen sie im Wald ein. Man hörte Bäume zerbersten und dumpf auf den Boden donnern. Die Erde bebte. Dann der nächste Blitz, direkt über dem Dorf. Die Wichtel rannten in alle Richtungen auseinander. Leider war es so dunkel, dass sie mal hierhin, mal dorthin fielen. Auf allen vieren und von Schnee und Eis durchnässt, krabbelten sie weiter, um irgendwo Schutz zu finden. Hoffentlich rechtzeitig, denn der Blitz knallte klirrend mitten auf das Kopfsteinpflaster der Dorfstraße.
Dann Stille. Eisige Stille, unterbrochen allein von aufgeregtem Wichtel-Atmen aus allen Ecken. Der Wind toste nicht mehr und die ersten Sonnenstrahlen durchbrachen die Wolken, die sich nun so schnell auflösten, wie sie gekommen waren. Die Luft wurde wieder warm und es begann überall zu tropfen, von Bäumen, Dächern und Wichtelnasen.
Die Dorfbewohner wagten sich endlich mit einer Mischung aus Angst, Verwunderung und Ungläubigkeit aus ihren Verstecken. Zum Glück gab es keine Verletzten.
Der riesige Blitz aus Eis war auf der Straße gelandet und zerbrochen. Das Kopfsteinpflaster war an einigen Stellen aufgewühlt, einige Häuser beschädigt, aber keines zerstört. Ja, es gab sogar schon einen übereifrigen Wichtel, der mit einem Brett und einem Hammer unterwegs war, um die Schäden zu beheben. Von dem Podest, auf dem Glim eben noch ihre Rede gehalten hatte, stand nur noch die Treppe und genau auf die kletterte jetzt Frimut, der Dorfwichtel, und wandte sich etwas wichtigtuerisch an die anderen.
»Sicher wollt ihr von mir als Dorfwichtel eine Erklärung für dieses seltsame Vorkommnis haben«, rief er aus und es war offensichtlich, dass er keine Erklärung hatte. Das hinderte ihn jedoch nicht daran, trotzdem eine abzugeben: »Ich denke, es handelt sich hier um ein außergewöhnliches Ereignis, ganz unvorhergesehener Umstände, deren Eintreten das Auftreten dieses komischen Wetters erst möglich gemacht haben!«, sagte er von seiner eigenen Weisheit für einen Moment ziemlich begeistert.
»Magie?!«, hauchte Glim und sah dabei nicht Frimut, sondern Meister Mistelbrod an. Der nickte ernst.
»Genau, das wollte ich damit sagen«, schoss es sogleich aus dem Dorfwichtel.
»Und was machen wir jetzt?«, wandte sich eine Wichtelfrau an Mistelbrod, ohne Frimut zu beachten, der sich sofort auf die Zehenspitzen stellte, um größer zu wirken. Da er aber bereits auf der Treppe stand, fiel der Unterschied leider kaum auf.
»Darf ich daran erinnern, dass ich der Dorfwichtel bin«, sagte er eingeschnappt und versuchte dabei, möglichst nicht eingeschnappt zu erscheinen.
»Also gut, was machen wir jetzt?«, richtete die Frau ihre Frage nun an ihn.
Frimut grinste zufrieden und merkte dann, dass er gar keine Antwort hatte. Was ihn allerdings erneut nicht davon abhielt, trotzdem eine zu geben: »Ich werde alles tun, was in meinen Möglichkeiten liegt, dieses mysteriöse Mysterium aufzuklären«, versicherte er.
»Und das wäre?«, fragte ein anderer Wichtel ungeduldig.
»Dinge!«, antwortete Frimut leicht verunsichert.
»Welche Dinge denn genau?«, hakte ein weiterer Wichtel nach.
»Ja, die, die nötig sind, eben«, kam es von Frimut, der jetzt nicht mehr auf Zehenspitzen stand und sogar fast bereute, auf die Treppe geklettert zu sein.
»Was Frimut sagen will«, kam ihm Mistelbrod zu Hilfe, »ist, dass magische Dinge am besten von Zauberern beurteilt werden können.«
»Genau das!«, entfuhr es Frimut erleichtert. »Meine Worte!«
»Und da unsere gute Glim ohnehin auf dem Weg zu einem Zauberer ist, kann sie ihn auch gleich bitten, uns hier mit dem wunderlichen Ereignis zu helfen«, schloss Mistelbrod.
»Und? Was haltet ihr von meinem Plan?«, platzte es jetzt aus dem Dorfwichtel heraus, bevor jemand anderes etwas sagen konnte.
Zustimmendes Murmeln machte sich unter den Wichteln breit, wenn auch dieses Mal wieder nicht in Frimuts, sondern in Glims Richtung.
Die junge Wichtelin musterte die Dorfbewohner unsicher, bis sich dann ein fröhliches Grinsen in ihrem Gesicht zeigte. »Sieht so aus, als ruft da mein erstes Abenteuer!«
Glim ahnte in diesem Moment nicht, wie recht sie damit hatte. Und das Abenteuer sollte sogar noch größer werden, als ein Wichtel, der sich auf einer Treppe auf die Zehenspitzen stellt. Viel, viel größer!
Die Reise beginnt
Wenn man sich auf eine lange Reise begibt, muss man sich gut vorbereiten. Das wusste auch Glim und so packte sie ihren Rucksack mit Bedacht. Eine Wolldecke, eine lange Unterhose, getrocknete Kastanienwaffeln, Honigseife, Schnitzwerkzeug, Feuerstein und Zunderschwamm, sowie eine Flöte und noch jede Menge Zeugs, das hier nur langweilen würde. Und natürlich packte sie den Zauberstab ein, den sie dem Magier Bredbeddel Brickus Brisen im Dorf der Einsiedler bringen sollte.
Sie richtete ihre Wichtelmütze, schulterte ihren Rucksack und war bereit, ihre Kammer in Meister Mistelbrods Haus gegen die große, weite Welt einzutauschen. Aber sie zögerte, weil das Blöde an der großen, weiten Welt eben ihre Größe war und auch ihre Weite. Ihre Kammer dagegen war so überschaubar gemütlich. Der Blick in den Garten mit den Geranien, das Knarren der Holzbohlen, wenn Mistelbrod irgendwo langging und nicht zuletzt ihr Bett, das so weich war wie Watte.
»Du gehst ja nicht für immer!« Glim wirbelte herum und sah Meister Mistelbrod lächelnd in der Tür stehen, die sie offen gelassen hatte. »Versprich mir aber, dass du die Glim bleibst, die jetzt hier vor mir steht«, fuhr er fort, »so sturköpfig, witzig und einfach nur großartig, so Glim eben.«
»Versprochen«, gab die Wichtelin zurück, »wenn Sie immer mein alter, lieber Mistelbrod bleiben.«
Die beiden fielen sich in die Arme. Zum einen, weil sie sich so sehr mochten, zum anderen, weil der andere die eigenen Tränen nicht sehen sollte. So standen sie da, aber nach einer Weile lachten sie schon wieder. Zum einen, weil sie sich mochten, zum anderen, weil die Wichtelin nach ihrer Wanderschaft ja zurückkehren würde.
Einen Augenblick später traten Glim und Meister Mistelbrod aus dem Haus auf die Dorfstraße. Dort lagen noch die Reste des gefrorenen Blitzes. Ein großer Teil war geschmolzen, aber ein fast noch größerer Teil war von den Wichteln zerstoßen, mit Blaubeersaft vermischt und weggeschlürft worden.
Für Mistelbrod und Glim war jetzt endgültig der Moment des Abschieds gekommen. Abschiednehmen können Wichtel allerdings fast noch schlechter als singen. Eine Zeit lang standen die beiden darum einfach nur da, bis der Meister seiner Gesellin die Hand auf die Schulter legte.
»Mach’s gut, meine kleine Glim«, sagte er lächelnd.
Glim fiel ihm in die Arme. »Bis bald, mein alter Meister Mistelbrod«, murmelte sie.
Nach einer halben Ewigkeit machte sie sich schweren Herzens los und begann, die Dorfstraße hinunterzugehen. Unzählige Male drehte sie sich um und lächelte Mistelbrod zu, der winkend vor seinem Haus stand. Auch andere Wichtel, die zufällig des Weges kamen, lächelten und winkten. Dann aber machte die Dorfstraße langsam einen Bogen und das Dorf verschwand hinter Blaubeerbüschen und alten Eichen.
Glim war nun auf dem Weg ins Ungewisse.
Obwohl, ehrlich gesagt war der Weg am Anfang noch relativ gewiss. Immerhin waren das Dorf und der Wald ja Glims Heimat. Hier hatte sie schon als Kind Pilze gesammelt und ein paar Jahre später hinter der alten Eiche ihren ersten Wichtelkuss bekommen. Aber das schien jetzt ein halbes Leben her und ein neues hatte eben seinen Anfang genommen.
Glims nächste Station sollte die alte Herberge am Waldrand sein. »Zum Goldenen« nannte sie sich. Ein komischer Name, werdet ihr jetzt sagen, aber das Fachwerkhaus war so alt, dass vor langer Zeit einmal der untere Teil des Schildes abgefallen war. Und nun konnte sich niemand mehr erinnern, was denn damals so golden gewesen war. Mag sein, dass die Herberge »Zum Goldenen Fliegenpilz« geheißen hatte, »Zum Goldenen Mond« oder »Zum Goldenen Silberfisch«. Niemand wusste es. Und es war auch ehrlich gesagt nicht wichtig. Viel wichtiger war, dass es in der Herberge ein legendäres Waffeleisen gab, mit dem man die größten Kastanienwaffeln von ganz Ravenholm backen konnte. So groß, dass angeblich selbst ein Wald-Unhold davon satt werden würde. Falls es Wald-Unholde überhaupt gab, was genauso umstritten war, wie das Wort, das nach »Zum Goldenen« folgte. Außerdem war die Herberge ein Umschlagplatz für allerlei Neuigkeiten, Gerüchte und Tratsch aus dem Rest des Landes. Hier wurde man satt und hörte dabei gleichzeitig aufregende Geschichten.
Glim freute sich schon darauf. Wäre da nicht ein winzig kleines Problem gewesen: Zwar war die Herberge lediglich etwas mehr als eine halbe Tagesreise entfernt, aber es führte kein Weg dorthin. Die Straße des Wichteldorfes endete einfach im Wald. Einem ziemlich großen Wald noch dazu.
Na gut, Glim war jetzt eine Ÿarlimpimpi und das bedeutete Wanderschaft und Wanderschaft beutete wandern und das eben hin und wieder ohne richtigen Weg unter den Füßen. Außerdem lag die Herberge bekanntermaßen im Süden und das zu wissen, war ja fast so gut wie ein Weg, oder?
So lief die gute Glim eben in die Richtung, die sie für Süden hielt. Mal lag sie mit ihrer Vermutung richtig, mal falsch. Sicher war allerdings, dass sie sich von ihrem Dorf entfernte und der Ungewissheit immer näher kam. Glim wusste das, aber es ließ ihr Herz nicht schwer werden. Es gibt da nämlich ein Gefühl, das Wichtel über alles lieben und das man Waldeinsamkeit nennt. Wahrscheinlich muss ich dieses Gefühl nicht näher erklären, es spricht ja für sich. Obgleich der Begriff natürlich irreführend ist. Im Wald ist man selten allein. Glim wurde umschwirrt von jeder Menge Leben. Es flatterte durch die Luft, knisterte und knackte im Unterholz. Bäume rauschten mit tausend Stimmen, Spinnweben wallten wie Elfenhaar, Bäche glitzerten wie flüssiges Silber, Sonnenstrahlen fielen durchs Blätterdach und zauberten ein leuchtendes Mosaik auf den Boden. Alles lebte, alles war herrlich.
Glim wanderte mit einem gepfiffenen Wichtel-Liedchen durch ihre Waldeinsamkeit und freute sich, nicht allein zu sein. Und doch entging ihr nicht, dass auch im Frieden des Waldes die Spuren des seltsamen Unwetters zu sehen waren. Umgestürzte Bäume, hier und dort lagen noch die Reste der eisigen Blitze. Sie konnte es nicht abwarten, mit einem erfahrenen Zauberer darüber zu sprechen.
Aber dann lenkte schon wieder ein bunter Käfer ihre Aufmerksamkeit auf sich oder ein Reh musste beim Trinken an einem Tümpel beobachtet werden. Nachdem das Reh sie entdeckt hatte und fortgesprungen war, ging auch Glims Reise weiter. Durch kleine Täler, Lichtungen und bewaldete Hügel. Vorbei an moosbewachsenen Baumstümpfen, vor vielen Jahrhunderten von Riesenhand errichteten Granitblöcken und Mauerresten, die vielleicht einmal ein Haus gewesen waren, vielleicht aber auch nicht. Immer nach Süden, immer der Nase nach.
Dass Glims Nase möglicherweise nicht immer nach Süden gezeigt hatte, wurde ihr langsam klar, als die Sonnenstrahlen auf dem Boden allmählich von flirrendem Weiß zu Gold wechselten. Der Abend kam, aber der Wald blieb, und zwar genauso dicht und undurchdringlich wie zuvor. Eine Herberge kam nicht in Sicht, auch von großen Kastanienwaffeln war weit und breit nichts zu riechen. Schon bald würde die Sonne hinter den Grauen Bergen verschwinden und der Nacht Platz machen, die bereits in den langen Schatten auf Glim wartete.
Wichtel im Speckmantel
Die Dämmerung senkte sich über den Wald und verwischte die Wege, die aus ihm herausführten. Es half also nichts, Glim musste gleich in der ersten Nacht ihrer Wanderschaft im Freien übernachten.
Die Wichtelin sammelte im letzten Schimmer des Tages Holz und Reisig, zog dann Zunderschwamm und Feuerstein hervor und schon bald prasselte vor ihr ein herrliches Feuer. Behaglichkeit machte sich im Wald breit. Glim wickelte eine Kastanienwaffel um einen Stock und röstete sie über dem Feuer. Mmmh, Waffelduft, noch mehr Behaglichkeit.
Nachdem Glim ihre Waffel gegessen und den Stock in die Glut geworfen hatte, musste sie allerdings eine erschreckende Feststellung machen. Wenn man nachts zum ersten Mal tief im Wald hockt, noch dazu allein, reicht die Behaglichkeit nur so weit wie der Schein des Feuers. Dahinter ist nichts als Dunkelheit. Eine schwarze Leinwand, auf die man auch ohne viel Fantasie die schrecklichsten Ungeheuer und Finsterlinge malen kann.