Gloria Glühwürmchen (Band 3) - Zauberhafte Glitzernächte - Susanne Weber - E-Book

Gloria Glühwürmchen (Band 3) - Zauberhafte Glitzernächte E-Book

Susanne Weber

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Beschreibung

Traumhafte Geschichten aus dem Glitzerwald Hallo, ich bin Gloria. Gloria Glühwürmchen, um genau zu sein. Mit meiner besten Freundin Lilly Belle erlebe ich viele Abenteuer und diesmal lerne ich sogar noch Marie Marienkäfer kennen. Weil ich als Glühwürmchen immer nachts unterwegs bin, wäre es mein größter Wunsch, einmal den Sonnenaufgang zu erleben. Ich hoffe, dass ich es schaffe, so lange aufzubleiben … Komm mit und begleite Gloria durch wunderbare Nächte und sei gespannt, ob sich ihr großer Wunsch eines Morgens erfüllt. Gloria Glühwürmchen, das liebenswerte und hilfsbereite Glühwurmmädchen, ist zurück und lässt Kinderherzen höher schlagen! Jede Menge zauberhafte Abenteuer warten auf Gloria und ihre Libellenfreundin Lilly Belle nicht nur im heimischen Glitzerwald, sondern auch auf ihrer Reise ans Meer. Dieser Vorleseband versammelt zehn Gutenachtgeschichten von Bestsellerautorin Susanne Weber ( Die Eule mit der Beule) und Kirsten Vogel, ideal zum Vorlesen und Träumen für Kinder ab 5 Jahren. Mit einer Extraportion Herz und Witz illustriert von Martina Matos ( Die kleine Spinne Widerlich).

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Seitenzahl: 93

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Inhalt

Gloria Glühwürmchen – das bin ich

Bühne frei

Eine neue Brille für Lilly

Sterne sehen

Sie mag mich …

Marienkäfer bringen Glück

Lichterfest

Alarmstufe Rot

Hoffen und Bangen

Eine Linde ist eine Linde ist eine Linde

Die Bretter der Welt

Gloria-Lied

Gloria Glühwürmchen – das bin ich

Hallo, ich bin Gloria. Gloria Glühwürmchen, um genau zu sein. Ich heiße nicht nur mit Nachnamen Glühwürmchen, ich bin auch eins. Tagsüber schlafe ich und abends, wenn es dunkel wird und die meisten Tiere und Menschenkinder ins Bett gehen, stehe ich auf. Mein Körper fängt dann an, wohlig zu kribbeln, mir wird kuschelig warm und mein Hinterteil beginnt zu glühen. Dann möchte ich nur noch eins: raus in die Nacht fliegen und Abenteuer erleben!

Ich bin das einzige Glühwurmmädchen im Glitzerwald, das fliegen kann. Eigentlich können weibliche Glühwürmchen gar nicht fliegen. Ich habe so viel geübt, dass ich mit meiner besten Freundin, der Libelle Lilly Belle, und meinem Opa Guido sogar bis ans Meer fliegen durfte. Aber da habe ich gemerkt, dass es bei uns im Glitzerwald am schönsten ist. Dort lebe ich zusammen mit meinem Zwillingsbruder Gustav und meinen Eltern in einer alten Linde. Mein Papa Gilbert ist Lehrer an unserer Waldschule. Meine Mama Gesine ist Ärztin. Sie behandelt alle Glitzerwaldtiere, wenn sie sich verletzt haben oder krank sind. Außerdem macht sie den besten Gänseblümchensaft weit und breit! Den trinken wir Glühwürmchen, damit wir nachts besonders lange leuchten können.

Ich möchte später auch mal Ärztin werden, genau wie Mama. Denn wenn andere Tiere oder Menschenkinder in Not sind und Hilfe brauchen, bin ich immer sofort zur Stelle. Die Menschen leben natürlich nicht bei uns im Glitzerwald, sondern in dem kleinen Städtchen Rosenfelde. Manchmal besuchen Lilly und ich dort unsere Freunde Jan und Anna und Stubbe, die Stubenfliege. Doch bei den Menschen kann es auch gefährlich sein, da gibt es Fliegenklatschen und Glasscheiben. Deshalb freue ich mich nach unseren spannenden Abenteuern immer wieder auf mein Zuhause, unsere alte Linde. Specht Schorsch hat unsere Wohnung gebaut. Sie ist total gemütlich, ich liebe sie. Aber ich würde so gerne auch einmal draußen schlafen und endlich mal die Sonne sehen, wenn sie hoch am Himmel steht. Das ist mein großer Wunsch!

Bühne frei

Hahahatschi!“ Ich habe die Augen noch nicht mal aufgemacht und muss schon niesen. Was kitzelt denn da an meiner Nase? Ich blinzele vorsichtig.

„Guten Morgen, du kleine Glühbirne. Endlich bist du wach!“ Neben mir sitzt meine beste Freundin Lilly Belle. Ihr Körper schillert wunderschön türkis. Ich mache noch mal kurz die Augen zu, aber mein Körper fängt schon an zu kribbeln und mir wird warm. Schwuppdiwupp – glühe ich goldgelb. In der Hand hält Lilly eine türkisfarbene Feder, mit der sie mir über das Gesicht streicht. Die Feder habe ich von Eileen, dem Eisvogel, geschenkt bekommen. Schon wieder kitzelt es an meiner Nase. Ich werfe meine Lindenblattdecke zurück, stehe auf und hüpfe auf meiner Moosmatratze auf und ab.

„Na warte, Lilly. Leg dich nicht mit Gloria Glühbirne an.“ Ich schnappe ihr die Feder aus der Hand und kitzele zurück. Und zwar an der Nase und am Bauch. Lilly kichert. Ich muss auch lachen und zusammen lassen wir uns auf mein Bett fallen.

Dann schaut mich Lilly ernst an. „Beinahe hättest du unsere Theaterprobe verschlafen, Gloria. Die fängt gleich an.“

„Doch erst, wenn der Mond über der Rotbuche steht“, sage ich. Heute ist kein Unterricht, aber dafür üben wir ein Theaterstück. „Wir haben noch Zeit für ein ordentliches Spätstück.“

„Haben wir nicht. Der Mond steht längst über der Buche.“ Lilly kneift die Augen zusammen und zeigt zum Fenster.

„Lilly, der Mond geht doch gerade erst auf.“ Ich sehe meine Freundin irritiert an. Sie sieht irgendwie anders aus als sonst. Und dann fällt es mir wieder ein. Sie hat ja ihre Brille gar nicht auf. Die haben wir neulich meinem Opa Guido geliehen, als wir mit ihm eine Reise zum Meer gemacht haben und seine Brille kaputtging. „Lilly, du brauchst deine Brille endlich wieder. Du kannst ja schlechter sehen als Manni Maulwurf!“

Lilly nickt. „Ich konnte meinen Text für die Theaterprobe gar nicht üben, weil ich so schlecht sehe. Das wird bestimmt peinlich, Gloria. Dabei will ich doch unbedingt das Glühwürmchen spielen!“

Oh nein, die arme Lilly! Sie spielt die Hauptrolle in unserem Sterntaler-Märchen, das wir zusammen mit der Theatergruppe einüben und bald aufführen werden. Papa hat uns das Märchen erzählt. Er ist nämlich Lehrer an unserer Waldschule. In der Geschichte geht es um ein armes Glühwurmmädchen, das außer einem Hemdchen und den Schuhen, die es trägt, und ein bisschen Gänseblümchensaft nichts besitzt. Keine Familie, keine Freunde, kein Zuhause. Unterwegs im Wald trifft es eine frierende Libelle und schenkt ihr sein Hemdchen und seine Schuhe. Danach begegnet es einem anderen Glühwürmchen, das ich spiele. Ich kann in dem Stück nicht mehr leuchten und das arme Glühwurmmädchen gibt mir seinen letzten Rest Gänseblümchensaft. Als es gar nichts mehr hat, fallen die Sterne vom Himmel. Dort, wo sie landen, wachsen Massen an Gänseblümchen und Walderdbeeren, das Glühwurmmädchen bekommt ein neues Hemdchen und Schuhe und, was das Beste ist, es hat am Ende eine Menge Freunde, weil es allen geholfen hat.

„Ich will nicht zur Probe. Ich kann den Text nicht!“ Lilly sieht mich betrübt an.

„Ach Quatsch, du schaffst das!“ Ich ziehe Lilly hinter mir her, laufe in die Küche und schütte Gänseblümchensaft in zwei Blütenkelche. Dann gebe ich Lilly noch zwei Haselnusskringel in die eine Hand und zwei Brombeerschnitten in die andere. „Du brauchst erst mal ein Spätstück auf dem Glitzersee!“, sage ich. Wir legen das leckere Essen in einen Korb, nehmen jeder einen Griff in die Hand, laufen zur Tür und heben ab. Auf unserem Lieblingsseerosenblatt angekommen, breite ich eine kleine Picknickdecke aus und wir futtern genüsslich los.

„Das hat gutgetan“, sagt Lilly. Sie hat den Funkelstein dabei, den mein Bruder Gustav ihr bei unserer Heimreise vom Meer überlassen hat, weil sie ihren Lampion verloren hatte. „Den schnalle ich mir auf den Rücken, damit ich als Glühwürmchen auf der Bühne auch ein bisschen leuchte.“ Sie blinzelt Richtung Rotbuche. „Aber jetzt steht der Mond über der Buche, oder?“

„Stimmt. Das hast du richtig gesehen.“ Ich stopfe mir den letzten Bissen meiner Brombeerschnitte in den Mund.

„Das war bestimmt der Gänseblümchensaft – der gibt Energie!“ Lilly zwinkert mir zu.

„Und macht Mut!“, sage ich und wir heben ab.

„Ihr seid ziemlich spät“, ruft Gustav uns zu, als wir uns der Waldschule nähern. Er wartet schon zusammen mit ein paar Glühwürmchen aus unserer Klasse.

„Quatsch mit Gänseblümchensaft“, antworte ich und entdecke im selben Moment die Bühne, die Specht Schorsch uns gezimmert hat. Papa, Gustav, Hanno Hase und Igel Isidor haben ziemlich lange Holz dafür gesammelt.

„Bühne frei für Gloria Glühwürmchen“, rufe ich, mache eine Pirouette und lande schließlich auf der Bühne. Aus Spaß verbeuge ich mich.

Schorsch, der vor der Bühne sitzt, klatscht in die Flügel und ruft: „Gloria, das war eine bühnenreife Landung.“ Lilly lacht und ich freue mich, dass sie nun wieder bessere Laune hat.

„Lasst uns anfangen!“, ruft mein Papa Gilbert dazwischen. „Lilly, hast du deinen Text gelernt?“

Lilly will den Kopf schütteln, aber ich stupse sie heimlich von der Seite an: „Sag Ja, zur Not flüstere ich ihn dir zu.“

Also nickt Lilly, aber mein Vater bemerkt ihren unsicheren Blick. „Was ist denn?“, fragt er.

„Alles in Ordnung“, antwortet sie mit leiser Stimme.

Ich halte meinen Daumen hoch und flüstere: „Du schaffst das.“

„Dann nehmt mal alle eure Positionen ein“, sagt mein Vater. „Wir üben die Szene, in der das Glühwurmmädchen dem anderen Glühwürmchen ihren letzten Rest Gänseblümchensaft gibt. Die Sterne stehen bereits am Himmel.“

Gustav und einige Klassenkameraden fliegen hoch und formieren sich in der Luft zu einem Sternbild. Mein Vater reicht Lilly eine Flasche mit Gänseblümchensaft. Lilly geht auf die Bühne, schnallt sich dabei den Funkelstein von Gustav auf den Rücken, damit sie auch leuchtet wie ein Glühwürmchen, und ich nehme meine Position ein. Ich habe nur wenig Text und kann ihn schon längst.

„Hallo, Glühwurmmädchen“, trage ich vor. „Ich bin so schrecklich durstig und habe keine Energie mehr zu leuchten. Kannst du mir vielleicht helfen?“

Lilly überlegt. Aber statt zu antworten, fällt ihr die Flasche mit dem Gänseblümchensaft herunter. „Mist!“, flucht sie leise und hebt sie wieder auf. Ich warte darauf, dass sie ihren Text sagt, aber außer „ähm, ähm“ bringt sie nichts heraus.

„Lilly, du musst jetzt sagen, dass du selbst nichts mehr besitzt außer dieser Flasche“, flüstere ich ihr zu.

Lilly blickt mich an. „Ach ja.“ Dabei rutscht ihr die Flasche ein zweites Mal aus der Hand und fällt auf die Bühne. Diesmal läuft sie aus. Ich sehe, wie mein Vater Lilly besorgt ansieht. Schnell hebe ich die Flasche auf und drücke sie Lilly in die Hand. „Sprich mir einfach nach, ja?“ Lilly nickt zerknirscht. Ich nehme meine Position wieder ein und flüstere: „Ich habe selbst nur noch ein paar Schlucke Gänseblümchensaft …“

Sie versucht, den Text zu wiederholen, aber verhaspelt sich. „Ich habe selbst nur noch ein Stück … äääh … einen Schluck.“ Schließlich gibt Lilly auf und lässt den Kopf hängen. „Tut mir leid, ich glaube, ich kann das heute nicht.“

Ich lege meinen Arm um sie. „Papa, können wir ein anderes Mal proben, wenn Lilly ihre Brille wiederhat? Sie konnte den Text gar nicht richtig lernen.“

„Das hättest du doch gleich sagen können, Lilly.“ Papa überlegt kurz und schüttelt dann den Kopf. „Wir haben nicht mehr so viel Zeit bis zur Aufführung.“ Er blickt zu Schorsch, der heftig nickt, während er den Gänseblümchensaft aufwischt. „Kommt, lasst es uns noch mal versuchen! Lilly, du schaffst das, du musst dich einfach konzentrieren!“

„Ich hab eine bessere Idee“, entgegnet Lilly. „Kann Gloria nicht meine Rolle übernehmen? Sie kann den Text schon auswendig.“

„Aber du wolltest doch so gerne die Hauptrolle spielen“, werfe ich ein.

„Zu dir passt die Rolle besser“, meint Lilly lächelnd.

„Also gut. Dann brauchen wir jemanden für Glorias Rolle.“ Papa sieht nachdenklich in die Runde der Glühwürmchen, die den Sternenhimmel spielen.

„Das kann doch Gustav machen“, schlage ich vor. Mein Zwillingsbruder war bei jeder Probe dabei und hat mit mir meinen Text gelernt. Der kann das bestimmt. Gustav überlegt kurz und willigt dann ein. Erleichtert reicht mir Lilly die leere Flasche.

„Ich mache es nur, bis du wieder eine Brille hast“, sage ich. Lilly nickt und lässt sich erschöpft auf dem Bühnenrand nieder.

„Gut, dann machen wir jetzt mit neuen Schauspielern weiter“, bestimmt mein Vater und setzt sich auf einen kleinen Hocker. „Wir haben zwar einen Stern weniger am Himmel, aber das macht nichts. Los geht’s.“

Als ich das arme Glühwurmmädchen spiele, das weder Freunde noch Familie hat, fühle ich mich plötzlich auch ganz einsam. Aber dann blicke ich in den Sternenhimmel und sehe all die anderen Glühwürmchen und mir wird ganz warm ums Herz. Vor lauter Freude fliege ich eine Pirouette.

Lilly, mein Vater, Schorsch, Gustav, die anderen Glühwürmchen, Hanno Hase und Igel Isidor, die zugeschaut haben, lachen und klatschen Applaus.

Ich verbeuge mich und glühe dabei rosa. Am Popo und im Gesicht. Hat das Spaß gemacht!