Glück ist, was du täglich tust - Alan Epstein - E-Book

Glück ist, was du täglich tust E-Book

Alan Epstein

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Beschreibung

Glück ist die Kunst, jeden Tag sinnvoll zu gestalten. Der Schlüssel zum Glück wiederum liegt in uns selbst, liegt in der Einstellung zu allem, was wir tun. Dieses Buch gibt 365 Anregungen, um jeden Tag zu einem positiven Ereignis zu machen. Sie machen Mut, etwas zu tun, was man sonst nie tun würde oder was man schon lange einmal tun wollte – für sich selbst oder für andere. (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

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Seitenzahl: 280

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Alan Epstein

Glück ist, was du täglich tust

365 gute Ideen für Lebensfreude und Glücklichsein

Aus dem Englischen von Hedda Pänke

FISCHER Digital

Inhalt

JanuarGlück kann man lernen1. Janunar2. Januar3. Januar4. Januar5. Januar6. Januar7. Januar8. Januar9. Januar10. Januar11. Januar12. Januar13. Januar14. Januar15. Januar16. Januar17. Januar18. Januar19. Januar20. Januar21. Januar22. Januar23. Januar24. Januar25. Januar26. Januar27. Januar28. Januar29. Januar30. Januar31. JanuarFebruarGeben Sie Freude und Vergnügen eine Chance1. Februar2. Februar3. Februar4. Februar5. Februar6. Februar7. Februar8. Februar9. Februar10. Februar11. Februar12. Februar13. Februar14. Februar15. Februar16. Februar17. Februar18. Februar19. Februar20. Februar21. Februar22. Februar23. Februar24. Februar25. Februar26. Februar27. Februar28. Februar29. FebruarMärzDie Absicht ist entscheidend1. März2. März3. März4. März5. März6. März7. März8. März9. März10. März11. März12. März13. März14. März15. März16. März17. März18. März19. März20. März21. März22. März23. März24. März25. März26. März27. März28. März29. März30. März31. MärzAprilGlück ist ganz individuell1. April2. April3. April4. April5. April6. April7. April8. April9. April10. April11. April12. April13. April14. April15. April16. April17. April18. April19. April20. April21. April22. April23. April24. April25. April26. April27. April28. April29. April30. AprilMaiGibt es einen Menschen, der rund um die Uhr glücklich ist?1. Mai2. Mai3. Mai4. Mai5. Mai6. Mai7. Mai8. Mai9. Mai10. Mai11. Mai12. Mai13. Mai14. Mai15. Mai16. Mai17. Mai18. Mai19. Mai20. Mai21. Mai22. Mai23. Mai24. Mai25. Mai26. Mai27. Mai28. Mai29. Mai30. Mai31. MaiJuniDie Sehnsucht nach dem Glück1. Juni2. Juni3. Juni4. Juni5. Juni6. Juni7. Juni8. Juni9. Juni10. Juni11. Juni12. Juni13. Juni14. Juni15. Juni16. Juni17. Juni18. Juni19. Juni20. Juni21. Juni22. Juni23. Juni24. Juni25. Juni26. Juni27. Juni28. Juni29. Juni30. JuniJuliAtmen als Lebenskraft1. Juli2. Juli3. Juli4. Juli5. Juli6. Juli7. Juli8. Juli9. Juli10. Juli11. Juli12. Juli13. Juli14. Juli15. Juli16. Juli17. Juli18. Juli19. Juli20. Juli21. Juli22. Juli23. Juli24. Juli25. Juli26. Juli27. Juli28. Juli29. Juli30. Juli31. JuliAugustVom Geben und Nehmen1. August2. August3. August4. August5. August6. August7. August8. August9. August10. August11. August12. August13. August14. August15. August16. August17. August18. August19. August20. August21. August22. August23. August24. August25. August26. August27. August28. August29. August30. August31. AugustSeptemberGlück ist nicht die Abwesenheit von Leid1. September2. September3. September4. September5. September6. September7. September8. September9. September10. September11. September12. September13. September14. September15. September16. September17. September18. September19. September20. September21. September22. September23. September24. September25. September26. September27. September28. September29. September30. SeptemberOktoberÜber Glück und Eigenverantwortung1. Oktober2. Oktober3. Oktober4. Oktober5. Oktober6. Oktober7. Oktober8. Oktober9. Oktober10. Oktober11. Oktober12. Oktober13. Oktober14. Oktober15. Oktober16. Oktober17. Oktober18. Oktober19. Oktober20. Oktober21. Oktober22. Oktober23. Oktober24. Oktober25. Oktober26. Oktober27. Oktober28. Oktober29. Oktober30. Oktober31. OktoberNovemberGibt es Utopia?1. November2. November3. November4. November5. November6. November7. November8. November9. November10. November11. November12. November13. November14. November15. November16. November17. November18. November19. November20. November21. November22. November23. November24. November25. November26. November27. November28. November29. November30. NovemberDezemberAus Liebe handeln1. Dezember2. Dezember3. Dezember4. Dezember5. Dezember6. Dezember7. Dezember8. Dezember9. Dezember10. Dezember11. Dezember12. Dezember13. Dezember14. Dezember15. Dezember16. Dezember17. Dezember18. Dezember19. Dezember20. Dezember21. Dezember22. Dezember23. Dezember24. Dezember25. Dezember26. Dezember27. Dezember28. Dezember29. Dezember30. Dezember31. DezemberGlücklichsein kann man lernen

Januar

Glück kann man lernen

Jeder Mensch möchte glücklich sein. Aber allzu häufig suchen wir Glück und Zufriedenheit außerhalb von uns selbst: im Beifall anderer, im Beherrschen unserer Umgebung oder im Anschaffen neuer, teurerer Besitztümer. Und dann wundern wir uns, wenn uns das Leben nicht die Befriedigung bringt, nach der wir suchen.

Glück kommt nicht von außen. Glück kommt aus der Erfüllung unserer Träume, dem Erreichen unserer Ziele, aus einem sinnvoll gelebten Leben. Vor allem aber kommt Glück aus der Einstellung, die wir all unseren Aktivitäten gegenüber einnehmen. Am glücklichsten sind wir, wenn wir uns dem, was das Leben zu bieten hat, offen, positiv, flexibel und respektvoll nähern. Wir sind am glücklichsten, wenn wir alles, was wir tun, mit Leib und Seele tun – selbst wenn es uns höchst belanglos erscheint. Wir sind dann am glücklichsten, wenn wir bewußt handeln.

Dieses Buch zeigt, wie uralte Erkenntnisse genutzt werden können, um zu einem glücklicheren und befriedigenderen Leben zu finden. Es fordert dazu auf, eingefahrene Verhaltensmuster abzuschütteln, um auf eine neue Weise zu denken und zu handeln. Mit 365 anregenden und aufregenden Vorschlägen führt es Tag für Tag durch ein – erstes – Jahr neuen Glücksempfindens …

Die Ideen reichen vom einfachen «Feiern Sie etwas Kleines ganz groß» über das aufregende «Planen Sie ein Abenteuer» zum provokativen «Genießen Sie die Dunkelheit». Folgen Sie den Vorschlägen systematisch oder nach Belieben, wiederholen Sie jene, die Ihnen etwas bringen, und lassen Sie die weg, die Sie nicht ansprechen. Sie können das Buch natürlich auch «nur» lesen. Doch was Sie auch damit anfangen – dieses Buch wird Ihnen zeigen, daß Sie auf «das Glück» nicht warten müssen wie auf das Große Los. Die Fähigkeit zum Glücklichsein ist auch kein Talent, das einem in die Wiege gelegt wird. Glück kann man lernen.

 

Manche der Ideen könnten unter Umständen Gefühle auslösen, mit denen Sie sich im Augenblick nicht auseinandersetzen möchten. Tun Sie nichts, was Ihnen widerstrebt, zeigen Sie aber doch ein bißchen Risikofreude. Der Schlüssel zu mehr innerer Befriedigung und Genugtuung liegt auch in einer Erweiterung Ihres Handlungsspielraums. Sobald Sie regelmäßig mehr wagen als gewohnt, erkennen Sie, daß Sie auch zu weit mehr fähig sind. Der Prozeß ähnelt dem Entschluß, durch ein wenig Sport endlich etwas mehr für den Körper zu tun: Anfangs tut es ein bißchen weh, aber je mehr man sich daran gewöhnt, desto weniger Muskelkater tritt auf, und Körper wie Psyche spüren die Vorteile.

Wenn Sie sich bewußt und offen an möglichst viele der Ideen heranwagen, werden Sie feststellen, daß Sie Ihr Leben als glücklicher und erfüllter empfinden. Sie werden erkennen, daß der Weg zum Glück keine riesige, überwältigende Aufgabe ist, sondern aus einer Abfolge kleiner, leicht machbarer Schritte besteht. Wagen Sie den ersten Schritt!

1. Janunar

Grüßen Sie jeden, dem Sie begegnen. Warten Sie nicht darauf, daß man Ihnen einen guten Tag wünscht – grüßen Sie zuerst. Bekannte werden über Ihre neue Freundlichkeit erstaunt sein. Fremde werden Sie außerordentlich liebenswürdig finden.

Auch ein Lächeln kann Wunder wirken. Wenn jemand Sie durch seine abweisende Miene einschüchtert, lächeln Sie ihn trotzdem an und achten Sie auf seine Reaktion. Sie werden überrascht sein, wie viele Menschen man durch ein einfaches Lächeln beeinflussen kann. Auch wenn heute nur einer Ihren Gruß oder Ihr Lächeln erwidert, ist das ein Erfolg, denn ein Lächeln ist die kürzeste Verbindung zwischen zwei Menschen.

2. Januar

Schaffen Sie sich ein Sparschwein an. Es ist unwichtig, ob Sie es mit Pfennigen oder größeren Münzen füttern. Hauptsache, Sie tun es regelmäßig, am besten entweder morgens oder abends. Betrachten Sie es nicht als stille Reserve: Was einmal drin ist, bleibt drin, bis nichts mehr hineingeht.

Wenn Sie die Münzen in einer offenen Schale sammeln, haben Sie die Früchte Ihrer Bemühungen immer vor Augen; wenn Sie ein geschlossenes Gefäß verwenden, heben Sie dieses von Zeit zu Zeit an, um sein Gewicht zu spüren. Das motiviert.

3. Januar

Bringen Sie Ordnung in Ihre Papiere. Nehmen Sie sich die Zeit, an Ihrem Arbeitsplatz und zu Hause dafür zu sorgen, daß alles Nötige griffbereit liegt und alles weniger Aktuelle so verstaut wird, daß Sie es leicht wiederfinden. Was Sie nicht mehr brauchen, werfen Sie fort. Bewahren Sie nur auf, was Sie wirklich für wichtig halten. Trennen Sie sich von allem, was unwichtig, veraltet oder überflüssig ist, denn so schaffen Sie in Ihrem Leben Raum für Neues. Wenn Sie die Dinge am Arbeitsplatz und zu Hause in Ordnung, oder zumindest unter Kontrolle haben, geht Ihnen vieles schneller von der Hand und Sie haben den Kopf frei für die wesentlichen Dinge.

4. Januar

Blättern Sie alte Zeitschriften durch und schneiden Sie aus, was Ihnen gefällt. Sagt ein Bild, eine Überschrift oder ein Satz etwas über die Person aus, die Sie sich in diesem Jahr zum Vorbild nehmen wollen – oder über Reiseziele und Wünsche, die Sie sich erfüllen möchten –, dann schneiden Sie diese aus.

Jetzt besorgen Sie sich ein Stück festen Karton oder eine Pinnwand und wählen Ihre besten Ausschnitte. Die Auswahl kann aus künstlerischen, realistischen oder absolut phantastischen Erwägungen heraus erfolgen. Wenn Sie alles für eine Aussage darüber zusammen haben, was Sie sind oder gern wären, kleben Sie Ihr «Wunschbild» auf dem Karton zusammen.

Ihr Wunsch- oder Traumbild kann locker angeordnet oder eng beklebt sein. Entscheidend ist, daß Ihre Collage das Bild vermittelt, das Sie von sich haben. Stellen Sie die Collage dann so auf, daß Sie sie jeden Tag vor Augen haben.

5. Januar

Sammeln Sie, was beim Basteln Ihres Wunschbildes übrigblieb, und andere ausgelesene Zeitschriften ein. Und da Sie schon beim Aufräumen sind, suchen Sie auch die leeren Flaschen, die Farbreste von der letzten Wohnungsrenovierung, die verbrauchten Batterien und das Altpapier zusammen, das Sie schon längst loswerden wollten. Schreiten Sie zur Entsorgung und zum Recycling – ob das nun auf dem Müllplatz Ihrer Wohnanlage, in öffentlich aufgestellten Containern oder bei der örtlichen Müllabfuhr ist.

6. Januar

Holen Sie den Sport in Ihren Alltag. Essen und Trinken halten Leib und Seele zusammen – Sport auch. Sie können nicht aufs Essen verzichten, also geben Sie Ihrem Körper gefälligst auch die Bewegung, die er braucht. Wählen Sie etwas, das Ihnen möglichst viel Spaß macht: Schwimmen, Laufen, Radfahren, Gymnastik, Tanzen, Wandern, was auch immer. Fangen Sie mit einer dieser Aktivitäten an, und zwar mindestens dreimal in der Woche zwanzig Minuten lang.

Selbst wenn Sie vergessen haben sollten, wann Sie zum letzten Mal Sport getrieben haben, werden Sie überrascht sein, wie schnell Sie wieder in Form sind. Falls Sie bereits regelmäßig Sport treiben, sollten Sie überlegen, ob Sie Ihr bisheriges Pensum beibehalten oder vielleicht noch einen Zahn zulegen. Körperliche Betätigung reguliert den Stoffwechsel, macht den Kopf klar und sorgt für emotionale Ausgeglichenheit.

Nutzen Sie jede Möglichkeit zur Bewegung – oder schaffen Sie sich diese selbst. Stellen Sie Ihren Wagen in einiger Entfernung von Ihrer Haustür ab – falls das nicht ohnehin durch die großstädtische Parkplatznot erzwungen wird – und gehen Sie ein Stück zu Fuß. Noch besser: Verzichten Sie ganz auf das Auto! Gehen Sie nie zum nächsten Briefkasten, sondern immer zum übernächsten und tragen Sie den Mülleimer hinunter, anstatt mit Ihrem Nachwuchs eine ohnehin müßige Grundsatzdiskussion über häusliche Pflichten zu beginnen. Wann haben Sie Ihre weitere Umgebung zum letztenmal bewußt wahrgenommen? Unternehmen Sie einen Erkundungsgang – Sie werden erstaunt sein, wieviel sich inzwischen verändert hat. Anstatt in der Mittagspause im Büro herumzusitzen, fragen Sie Ihre Kollegen, ob nicht jemand Sie auf einem kleinen Spaziergang begleiten möchte.

7. Januar

Erklären Sie dieses Jahr zu Ihrem bislang erfolgreichsten. Stellen Sie sich alle Dinge vor, die Sie gern einmal tun würden, an denen Ihnen selbst nach Stunden noch nicht der Spaß vergeht, die Sie selbst dann machen würden, wenn man Sie nicht dafür bezahlen würde … Halten Sie diese Punkte auf einer Liste fest und überprüfen Sie, was davon in Ihrem Alltag Wirklichkeit und was Wunschvorstellung ist.

Finden Sie heraus, ob das Leben, das Sie führen, Ihnen wirklich entspricht, ob es das ist, was Sie immer wollten. Schreiben Sie all die Dinge auf, die Sie glücklich machen. Sollten Sie nicht recht wissen, was Sie wirklich glücklich macht, rufen Sie sich die Momente zurück, in denen Sie sich am wohlsten gefühlt haben und welche Umstände dafür verantwortlich waren.

Sollten Sie jedoch zu jenen Glückspilzen gehören, die bereits tun, womit sie sich am liebsten beschäftigen, dann geben Sie es sofort und auf der Stelle zu und gratulieren sich zu Ihren so überaus klug getroffenen Entscheidungen.

Falls Sie das Gefühl haben, aufs falsche Gleis geraten zu sein, sollten Sie darüber nachdenken, wie Sie Ihren augenblicklichen Arbeitsalltag verändern können. Welche Aufgaben zum Beispiel lassen sich delegieren, damit Sie sich jenen zuwenden können, an denen Sie Freude haben? Wenn Sie Ihre Arbeit nicht Ihren Vorstellungen entsprechend verändern können, sollten Sie vielleicht einen Wechsel des Arbeitsplatzes ins Auge fassen – eventuell sogar den des Berufs. Derart schwerwiegende Veränderungen dürfen nicht übers Knie gebrochen werden. Beginnen Sie mit Überlegungen, Vorstellungen, einer Vision. Die Taten werden zu gegebener Zeit folgen.

8. Januar

Rufen Sie Leute an, mit denen Sie schon lange mal wieder reden wollten, und sagen Sie ihnen, Sie hätten gerade an sie gedacht. Wünschen Sie so vielen wie möglich ein glückliches neues Jahr. Unterstützen Sie Ihre Bekannten und Freunde nicht nur in ihren guten Vorsätzen, sondern bestärken Sie sie auch in ihren Wünschen und Träumen.

Versichern Sie ihnen, daß sie erreichen können, wonach ihr Herz verlangt, und daß sie sich jederzeit auf Sie verlassen können, wenn sie Rückhalt und Ermutigung nötig haben. Menschen unterstützen und stützen zu können, die man schätzt oder liebt, ist eine seltene und großartige Begabung.

9. Januar

Nehmen Sie all die kleinen unangenehmen Dinge in Angriff, vor denen Sie sich so gerne drücken. Melden Sie sich beim Zahnarzt für die längst fällige Routineuntersuchung an. Bringen Sie Ihren Wagen zur Inspektion, obwohl diese noch gar nicht fällig ist.

Kleine Dinge zu erledigen ist oft der Auftakt zu größeren und wichtigeren Aktivitäten. Haben Sie sich erst einmal zu Entschlüssen im kleinen durchgerungen, werden die großen Entscheidungen nicht mehr unüberwindlich sein.

10. Januar

Bitten Sie jemanden um Hilfe – ganz gleich, was Sie vorhaben. Sie glauben vielleicht, je größer und aufwendiger Ihr Vorhaben ist, desto näher müßte Ihnen der Mensch stehen, den Sie um Hilfe bitten – das ist durchaus nicht immer der Fall. Manchmal sind Menschen, mit denen man nur sporadisch in Kontakt steht, spontan bereit, sogar beim Umzug in eine Sechs-Zimmer-Wohnung Hand anzulegen.

Einen anderen um Hilfe zu bitten, darin kennt sich jeder glückliche Mensch aus. Es ist eine Kunst, und man verbessert seine Fähigkeiten darin wie in allem anderen auch – durch Übung. Machen Sie sich keine Gedanken darüber, dem hilfsbereiten Geist seine Güte vergelten zu müssen. Das Leben hält vielfältige Möglichkeiten der Wiedergutmachung bereit.

Wenn Sie Ihre Bitte um Hilfe in möglichst zuversichtlichem Ton vorbringen, nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, auf Ihre Frage ein fast begeistertes: «Natürlich helfe ich dir beim Adressenschreiben für deine Einladung!» zu hören.

Bei dieser Übung geht es vor allem darum, einen anderen Menschen ohne Scheu um etwas zu bitten, und gar nicht so sehr darum, diesen Wunsch auch erfüllt zu bekommen – wenigstens nicht diesmal. Lassen Sie sich durch Absagen also nicht entmutigen.

11. Januar

Erweisen Sie einem Bekannten unaufgefordert einen Gefallen. Das muß nicht unbedingt jemand sein, den Sie besonders gut kennen. Ganz im Gegenteil: Mit einer Gefälligkeit gegenüber einem Menschen, den man noch nicht so gut kennt, beginnt häufig eine lange und tiefe Freundschaft.

Überlegen Sie sich, wer sich aus Ihrem Bekanntenkreis darüber freuen könnte, wenn Sie ihm auf diese oder jene Weise behilflich sein würden. Gefunden? Gut, dann rufen Sie an. Oder noch besser: Gehen Sie hin und verkünden Sie: «Hier bin ich und habe für die nächsten drei Stunden Zeit. Wobei kann ich dir helfen?»

Wenn Sie das Pech haben sollten, sich eine Zurückweisung einzuhandeln, lassen Sie sich es nicht verdrießen.

12. Januar

Unternehmen Sie etwas für Sie absolut Ungewöhnliches. Wenn es Ihnen beispielsweise bisher prinzipiell gegen den Strich ging, einem Bettler oder Obdachlosen auch nur eine Mark zu geben, dann springen Sie einmal über Ihren Schatten und trennen Sie sich von fünf Mark – selbst wenn Sie glauben, daß er damit nichts Sinnvolles anfängt. Sollten Sie Hüte ablehnen, weil Sie damit einfach schrecklich aussehen – dann kaufen Sie sich einen und tragen Sie ihn, als sei es die natürlichste Sache der Welt.

Das Leben ist viel aufregender, wenn man hin und wieder von der Norm abweicht.

13. Januar

Denken Sie an einen Menschen, den Sie bewundern. Das muß weder eine zeitgenössische Berühmtheit noch eine Persönlichkeit der Geschichte sein. Machen Sie sich bewußt, was Ihnen an diesem Menschen gefällt, welche Eigenschaften Sie besonders an ihm schätzen. Ist es die Art, wie Ihr bester Freund oder Ihre beste Freundin Konflikte bewältigen, ist es die Virtuosität eines berühmten Cellisten, die Sie besonders anzieht?

Versuchen Sie mehr über diese Persönlichkeit herauszufinden. Sie müssen nicht alle Details kennen, aber etwas mehr als das, was Sie bereits wissen, sollten Sie schon in Erfahrung bringen. Handelt es sich um eine Berühmtheit, dann haben Sie es leicht. Sie brauchen lediglich deren Biographie zu lesen. Ist es jemand aus Ihrem Bekanntenkreis, dann sagen Sie ihm einfach, Sie würden gern ein bißchen mehr über ihn wissen.

Überlegen Sie, was Sie tun müßten, um selber die Eigenschaften zu entwickeln, die Sie an diesem Menschen so bewundern.

14. Januar

Lesen Sie eine alte Zeitung oder Illustrierte. Sie braucht nicht gleich aus dem letzten Jahrhundert zu stammen, eine Ausgabe, die ein paar Jahre alt ist, erfüllt ebenfalls ihren Zweck.

Es ist immer wieder verblüffend, wie sehr sich Bewertungen mit der Zeit verändern, und selbst Ereignisse, die so lange nun auch nicht zurückliegen, lesen sich angesichts unserer schnelllebigen Welt wie Geschichten aus uralten Zeiten.

Wenn Sie Gefallen an dieser Beschäftigung mit der Vergangenheit finden, dann vertiefen Sie sich doch einmal in einer Bibliothek oder in einem öffentlichen Archiv in historische Publikationen. Dabei können Sie durchaus von persönlichen Daten ausgehen. Lesen Sie die Zeitungen aus dem Jahr Ihrer Geburt, Ihres Schulabschlusses oder aus der Zeit, zu der Ihre Eltern oder Großeltern geheiratet haben.

Das Studium alter Zeitungen ist eine hervorragende Möglichkeit, die Unterschiede zwischen unserem heutigen Leben und dem von damals kennenzulernen, und ein Anstoß zu Überlegungen, was wir seitdem gewonnen – oder verloren – haben.

15. Januar

Kommen Sie einem Vorurteil auf die Spur. Sei es im Hinblick auf Hautfarbe, Nationalität, Geschlecht, Sexualität – irgend jemand hat irgendwo mit Sicherheit gegen irgendeinen irgendwas. Vielleicht haben Sie etwas gegen Politiker? Oder gegen kläffende Pudel? Dann versuchen Sie einmal herauszufinden, ob wirklich alle Politiker bestechlich sind. Ob alle Pudel tatsächlich ununterbrochen kläffen …

Fragen Sie – nein, keinen Pudelbesitzer, aber vielleicht jemanden, der einen Pudelbesitzer zum Nachbarn hat. Oder rufen Sie einmal Ihren Abgeordneten an und unterhalten Sie sich mit ihm – wenn das möglich ist.

Bemühen Sie sich um Objektivität. Sind alle Ihre Vorurteile berechtigt? Sind alle Kinder laut und wild? Sind alle Anwälte Gauner? Sind alle Beamten faul? Oder sind das vielleicht nur Klischees, die wir bereitwillig weitertragen, wenn wir eine negative Erfahrung gemacht haben?

16. Januar

Versuchen Sie einen Tag lang zu schweigen. Finden Sie heraus, wie es ist, nicht unbedingt auf alles reagieren, zu allem seine Meinung sagen zu müssen, seine Energien mit Reden zu verschwenden.

Verbringen Sie den Tag wie immer – ohne einen Ton von sich zu geben. Wenn das an Ihrem Arbeitsplatz nicht möglich ist, dann vertagen Sie es auf das Wochenende. Wenn Sie unbedingt kommunizieren müssen, tun Sie’s schriftlich.

Wie wirkt sich Schweigen auf Ihre Stimmung aus? Was vermissen Sie? Was gewinnen Sie? Vor allem: Wie viele Ihrer sonstigen Äußerungen sind Füllsel für ein gefürchtetes Vakuum, wie viele dienen dazu, mögliche Gefühle und Empfindungen abzuwehren?

Achten Sie auf die Reaktionen Ihrer Umgebung. Irritieren Sie mit Ihrem Schweigen die Menschen? Unterstützt man Sie in Ihrem Vorhaben?

Beobachten Sie Ihr Energiepotential. Fühlen Sie sich unternehmungslustiger, reagieren Sie bewußter auf Ihre Umwelt? Oder läßt Ihr allgemeines Interesse ohne das Bindemittel der Sprache nach? Steht Ihnen plötzlich mehr Zeit als sonst zur Verfügung?

17. Januar

Schicken Sie jemandem Blumen. Denken Sie an den Menschen, den Sie mit dem Strauß erfreuen möchten, und versuchen Sie sich vorzustellen, welche Blumen ihm am meisten gefallen würden. Gehen Sie in ein Blumengeschäft und suchen Sie den Strauß selbst aus. Ratschläge des Floristen sind erlaubt – die eigentliche Wahl sollten jedoch Sie treffen.

Fragen Sie sich, warum Sie sich gerade für diese Person entschieden haben. Wollten Sie ihr danken? Sie umwerben? Hatten Sie etwas gutzumachen? Sollte es eine Überraschung sein? Oder wollten Sie sie verblüffen? Beeindrucken? Was auch immer der Grund sein mag – schicken Sie Ihre Gefühle mit den Blumen mit.

18. Januar

Beginnen Sie ein Tagebuch. Tägliche Eintragungen sind nicht notwendig. Sie können zur Feder greifen, wenn Ihnen danach ist, doch eine gewisse Kontinuität sollte schon sein. Zwei Bemerkungen im Jahr sind mit Sicherheit ein bißchen wenig, eine pro Tag vielleicht zu anstrengend. Drei bis fünf Einträge im Monat sind ein guter Durchschnitt, aber mehr schadet auch nichts.

Ein Tagebuch ist kein Terminkalender. Ein dürres Auflisten Ihrer Termine bringt Ihnen nicht viel. Zeichnen Sie Bedeutsames auf – vor allem warum Ihnen etwas wichtig erscheint. Achten Sie darauf, daß Ihre Eintragungen datiert sind. Und wenn Sie kein Heft oder Buch verwenden, sondern eine Zettelsammlung anlegen oder in den Computer schreiben – produzieren Sie kein Chaos, sorgen Sie für eine gewisse Ordnung.

Schreiben Sie auf, was Ihnen einfällt. Genauigkeit, Grammatik und Folgerichtigkeit sind bei Ihren Eintragungen eher nebensächlich. Wenn Sie etwas für wichtig oder bedenkenswert halten, vertrauen Sie es erst Ihrem Tagebuch an, ehe Sie mit anderen Menschen darüber sprechen. Nach kurzer Zeit wird es Ihnen leichtfallen, Ihre Ansichten und Gefühle über Ihr Leben aufzuzeichnen – und später werden Sie froh sein, diese festgehalten zu haben.

19. Januar

Verbringen Sie einen Tag mit einem Kind und betrachten Sie die Welt einmal mit seinen Augen. Lassen Sie das Kind den Ton angeben. Tun Sie alles, was es will und so lange es das möchte. Bewerten Sie die kindlichen Aktivitäten nicht mit Erwachsenenmaßstäben. Empfinden Sie die Wichtigkeit nach, mit der ein kleiner Junge Steine sammelt oder mit der ein fünfjähriges Mädchen so tut, als wäre es eine große Ballerina. Machen Sie mit, tun Sie so als ob und vergessen Sie für den Augenblick, daß Sie ein Erwachsener mit Verpflichtungen, Sorgen, Problemen und Nöten sind.

20. Januar

Nehmen Sie ein ausgedehntes, wohliges, warmes Bad. Bleiben Sie in der Wanne, so lange es Ihnen gefällt. Lassen Sie sich in Ihrem Wohlgefühl von nichts und niemandem stören. Wenn Sie nach einer Stunde noch immer im Bad sind, gratulieren Sie sich zu Ihrer Ausdauer. Sich zu verwöhnen, faulenzen zu können, ist eine wahre Kunst.

21. Januar

Werfen Sie einen Blick in Ihr Portemonnaie und kaufen Sie sich etwas wirklich Extravagantes. Gönnen Sie sich ausnahmsweise einmal etwas, ohne auf den Pfennig zu sehen. Wenn Sie gern lesen, dann besorgen Sie sich das Buch, das Sie schon lange besitzen wollten. Schreiben Sie gern Briefe, dann kaufen Sie sich so edles Briefpapier, daß es für Sie die reine Freude ist, sich an den Schreibtisch zu setzen. Vergessen Sie Ihren Kugelschreiber und kaufen Sie sich einen Füllfederhalter mit goldener Feder. Wenn Sie gern frische Blumen um sich haben, dann kaufen Sie eine Vase, in der sie besonders gut zur Geltung kommen. Wichtig ist, daß Sie sich für etwas wirklich Extravagantes entscheiden, daß Sie sich ein Geschenk in einem Lebensbereich machen, der für Sie von großer Bedeutung ist.

22. Januar

Hören Sie den Menschen Ihrer Umgebung besonders aufmerksam zu. Gehen Sie nicht davon aus, diese Menschen und ihre Ansichten schon genau zu kennen, auch wenn Sie täglich mit ihnen zusammen sind. Tun Sie einfach so, als wäre Ihnen plötzlich die Gabe eines besonders feinen Gehörs geschenkt worden.

Hören Sie ihnen nicht nur mit den Ohren und dem Verstand zu, sondern auch mit dem Herzen. Versuchen Sie die Wahrheit hinter den Äußerungen Ihres Gegenübers zu erkennen. Stellen Sie sich vor, Sie könnten zwischen den Sätzen heraushören, was in dem anderen Menschen tatsächlich vorgeht, und Sie könnten seine innere Stimme verstehen.

23. Januar

Verbringen Sie einen ganzen Tag ohne Nachrichten aus dem Fernsehen, dem Radio oder der Zeitung. Bemühen Sie sich nach Kräften, die Außenwelt auszuschalten, um sich statt dessen auf Ihre eigene Welt zu konzentrieren. Wenn jemand Sie auf aktuelle Geschehnisse oder die politische Lage anspricht, dann teilen Sie ihm oder ihr höflich mit, Sie würden sich gerade eine kleine Pause in der Beschäftigung mit Ereignissen gönnen, auf die Sie ohnehin keinen Einfluß hätten.

Nutzen Sie die Zeit, die Sie normalerweise mit der Aufnahme von Nachrichten und Neuigkeiten verbringen, für Dinge, die Sie besonders gern tun: Treffen Sie sich mit Freunden, lesen Sie ein Buch, hören Sie Musik, gehen Sie spazieren oder in Ihr Lieblingsrestaurant essen. Und achten Sie am Abend darauf, ob Sie sich vielleicht anders fühlen als an rundum informierten Tagen.

24. Januar

Speisen Sie bei Kerzenlicht. Dabei ist es nebensächlich, ob Sie sich mit einem ganz bestimmten Menschen oder vier Tanten und Onkel sowie sechs Kindern an den Tisch setzen, oder ob Sie allein dinieren. Wie viele Gäste Sie auch um sich versammeln: Zünden Sie mindestens zwei Kerzen an und beachten Sie, wie verändert jedermann aufeinander reagiert.

Nehmen Sie das flackernde Licht auf dem Gesicht eines Freundes wahr und registrieren Sie, daß sich Ihre Kinder bei Tisch sehr viel höflicher aufführen als sonst und daß Ihnen Tante Inge erzählt, wann sie das letztemal bei Kerzenlicht gespeist hat.

25. Januar

Planen Sie Ihre Geburtstagsfeier. Sollte Ihr Geburtstag schon vorüber sein, verlegen Sie diese Aktivität auf einen früheren Zeitpunkt. Beziehen Sie alle, mit denen Sie Ihren großen Tag verbringen wollen, in Ihre Vorbereitungen mit ein.

Lassen Sie sich für diesen Geburtstag etwas Ungewöhnliches einfallen. Statt sich einladen zu lassen, führen Sie andere zum Essen aus. Oder laden Sie Menschen, denen Sie sich verbunden fühlen, zum Mittag- oder Abendessen ein und legen für jeden ein kleines Präsent neben seinen Teller. Nehmen Sie diesen Geburtstag zum Anlaß, der Schenkende zu sein und nicht der Beschenkte.

26. Januar

Schließen Sie sich einer Selbsthilfegruppe an. Falls Sie in persönlichen Schwierigkeiten stecken, könnte Ihnen dies zu der Erkenntnis verhelfen, daß es Ihnen nicht allein so ergeht, Ihre Probleme nicht einmalig sind und daß andere Menschen mitunter das, was Sie denken und empfinden, besser ausdrücken können als Sie, wodurch auch für Sie selbst manches klarer wird.

Wenn es Ihnen unangenehm oder peinlich ist, Ihre ganz privaten Sorgen Fremden anzuvertrauen, dann vergessen Sie nicht, daß es in diesen Gruppen zunächst und vor allem um die Bewältigung des Problems geht und daß es den meisten Teilnehmern anfangs nicht anders erging als Ihnen.

27. Januar

Schauen Sie sich live oder im Fernsehen ein Tennisspiel, Fußballmatch oder einen anderen Wettkampf an. Achten Sie nur auf Geschick und Talent der einzelnen Spieler oder Wettkämpfer, auf den Teamgeist, auf Gefühle, die sich in den Gesichtern abzeichnen, wie Sieger und Verlierer sich verhalten.

Beobachten Sie das Ganze wie einen Tanz, an dem Sie nicht beteiligt sind, auf den Sie auch keinen Einfluß haben. Sie üben damit Ihre Selbstkontrolle, Ihre Toleranz und Objektivität und den Blick für Details im Ausdruck anderer Menschen.

Beim nächsten Spiel werden Sie merken, wieviel wacher und schärfer Sie alles sehen!

28. Januar

Benutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel. Lassen Sie Ihr Auto zu Hause und nehmen Sie den Bus, den Zug, die U-Bahn, die Fähre oder die Straßenbahn. Falls es für Sie allzu schwierig sein sollte, ein öffentliches Verkehrsmittel zu erreichen, bitten Sie einen Bekannten, Sie abzuholen und vor einer Haltestelle abzusetzen.

Lassen Sie Ihrer Imagination freien Lauf und überlegen Sie, welche Botschaft oder Erfahrung Ihnen Ihre Mitreisenden möglicherweise vermitteln könnten – oder Sie ihnen.

Lassen Sie Ihre Phantasie spielen. Versuchen Sie über den Moment hinauszublicken. Teilen Sie Ihren Mitreisenden verschiedene Rollen zu. Sehen Sie sich als Regisseur und die Mitfahrenden als Ihre Schauspieler. Was für ein Film würde es werden? Eine Liebesgeschichte? Eine Komödie? Ein Krimi? Ein Horrorstreifen?

29. Januar

Beobachten Sie bewußt und konzentriert die Vögel. Wie sie im Wind schweben oder in den kahlen Bäumen von Ast zu Ast hüpfen. Ihr Schweben und ihre Leichtigkeit können Erinnerungen in uns wachrufen. In Augenblicken des Glücks haben wir das Gefühl zu schweben, zu fliegen, schwerelos uns einfach im Sein zu wiegen. Nutzen Sie einen solchen Augenblick, um im Geist der Freude dahinzuschweben und daraus Kraft für andere, schwerere Momente des Lebens zu gewinnen.

30. Januar

Gewöhnen Sie sich etwas ab, das Ihnen nachweislich schadet. Wenn Sie täglich zehn Tassen Kaffee trinken, zu viele Zigaretten rauchen oder Bier im Übermaß trinken, üben Sie einen Tag lang Enthaltsamkeit und sehen Sie, wie Sie sich am Abend fühlen. Wie lebt es sich ohne diese Aufputschmittel? Schmeckt das Essen nach einem solchen Tag anders?

Wollten Sie schon immer damit aufhören, auf Ihren Fingernägeln herumzubeißen, anderen Leuten ins Wort zu fallen, allzu rasant zu fahren? Geben Sie es wenigstens einen Tag lang auf.

31. Januar

Führen Sie eine Liste Ihrer Erfolge. Halten Sie stets Papier und Stift oder ein kleines Aufnahmegerät parat und zeichnen Sie alles Wichtige auf, das Sie tun. Erfolg ist individuell. Entscheiden Sie, was festgehalten wird. Das müssen nicht unbedingt die großen Dinge sein. Haben Sie nach dem Essen auf ein zweites Stück Kuchen verzichtet? Alle notwendigen Telefongespräche am Arbeitsplatz erledigt?

Achten Sie darauf, daß Ihre Liste im Lauf des Tages immer länger wird. Wenn Sie zehn Erfolge verzeichnen können, peilen Sie fünfzehn an. Haben Sie fünfzehn erreicht, streben Sie zwanzig an. Lesen Sie abends Ihre Liste und freuen Sie sich darüber, was Sie geschafft haben. Die Kriterien für Leistung bestimmen Sie, Sie allein. Stellen Sie fest, ob Ihre heutige Erfolgsliste üblich oder eher ungewöhnlich für Sie ist. Wenn Sie an einem ganz normalen Tag fünfundzwanzig Leistungen vorweisen können, denken Sie einen Moment lang darüber nach, wie gut Sie Ihr Leben doch im Griff haben.

Februar

Geben Sie Freude und Vergnügen eine Chance

Allzu große Vorsicht ist der häufigste Fehler, den Menschen begehen, wenn sie ihr Leben glücklicher gestalten wollen. Aber wenn Sie stets auf Nummer Sicher gehen, stets nur die Dinge tun, von denen Sie von vornherein wissen, daß sie Sie befriedigen, verzichten Sie freiwillig darauf, Dinge an sich zu entdecken, von denen Sie vielleicht gar nicht wußten, daß sie existieren – Dinge, die entwickelt und gefördert werden können, und die nur darauf warten, Ihnen Freude zu bereiten.

Vorhersehbarkeit und Genügsamkeit sind Feinde des Glücks. Ein Leben läßt sich durchaus mit der Führung eines Unternehmens vergleichen, und jemand, der täglich bestimmte Entscheidungen darüber zu treffen hat, welche Waren eingekauft, welcher Kundenkreis gepflegt und welche Verkaufstaktiken angewandt werden sollten, weiß das. Wenn das Geschäft nicht wenigstens in Teilbereichen floriert, wird es eingehen. Vielleicht nicht sofort, aber bestimmt nach einiger Zeit. Ohne Wachstum kann kein Unternehmen gedeihen.

Genauso ist es mit dem Glück. Wenn Sie Jahr für Jahr nur auf das Sichere und Vertraute bauen, wenn Sie ausschließlich auf alten, eingetretenen Pfaden wandeln, werden Sie irgendwann feststellen, daß das Leben für Sie immer weniger Glück und Befriedigung bereithält. Leben muß überprüft, revitalisiert und mit der Spannung des Neuen und Ungewohnten angeregt werden.

1. Februar

Stellen Sie sich vor, Sie hätten nur noch sechs Monate zu leben. Was würden Sie tun? Welche Veränderungen würden Sie vornehmen? Wo würden Sie leben? Mit welchen Menschen und Dingen würden Sie sich umgeben?

Verbringen Sie den Tag so, als wüßten Sie es schon länger, als hätten Sie den ersten ungläubigen Schock nach der Eröffnung bereits überwunden. Stellen Sie fest, ob Sie Ihren Alltag anders als gewohnt gestalten, ob Sie mit den Menschen in Ihrer Umgebung Ihre letzten Monate verbringen möchten.

Verhalten Sie sich gegenüber den Menschen in Ihrem Umfeld aufrichtig, aber freundlich. Bemühen Sie sich darum, mit jedem Frieden zu schließen, der Ihnen Ihrer Meinung nach Unrecht getan hat oder dem Sie seiner Ansicht nach geschadet haben. Falls Sie glauben, diese Aufgabe sei zu groß für Sie, konzentrieren Sie sich auf wenigstens einen Menschen. Drücken Sie Ihr Bedauern darüber aus, daß Ihre Beziehung nicht besser gewesen ist. Suchen Sie nach Möglichkeiten der Wiedergutmachung. Vergeben und vergessen Sie das Vergangene.

2. Februar

Tun Sie einem Tier etwas Gutes. Spielen Sie mit einem Hund, streicheln Sie eine Katze oder kümmern Sie sich einen Tag lang um das Haustier eines Freundes.

Machen Sie sich mit dem Leben des Tieres vertraut, mit seinen Bedürfnissen sowie seinen Beziehungen zu Ihnen, zu seinen Artgenossen und seiner Umgebung. Was bereitet ihm Freude und Wohlbefinden? Wann reagiert es am deutlichsten auf Sie?

Achten Sie darauf, wer den Kontakt aufnimmt: Sie oder das Tier? Haben Sie den Eindruck, daß es Ihre Gesellschaft mehr genießt als Sie seine? Versuchen Sie herauszufinden, warum das Tier so und nicht anders reagiert.

3. Februar

Schlafen Sie über dem Lesen Ihres Lieblingsbuches ein. Nehmen Sie das Buch mit ins Bett und lesen Sie bis zu dem Punkt, an dem Sie die Augen kaum noch offenhalten können. Dann legen Sie Ihre Lektüre beiseite, schalten das Licht aus und schließen entspannt und mit einem Lächeln auf den Lippen die Augen.

4. Februar

Kümmern Sie sich um Ihre Steuererklärung.