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70 n. Chr., Jerusalem liegt in Schutt und Asche und zwei Schwestern haben ihre Familie verloren. Dabei sind sie keine Einzelschicksale. Die Römer haben jedoch kein Mitleid mit den verwaisten Mädchen. Doch wohin werden sie gebracht? Was wird ihr Weg mit sich bringen? Und werden sie Gott treu bleiben in dieser unbarmherzigen, heidnischen Welt? - Dies ist eine gratis Leseprobe aus dem Buch.
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Seitenzahl: 17
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Evelyn Steiner
Gratis Leseprobe - Die große Reise
Jerusalem – Ephesus – Pola – Florentia, Eine Erzählung aus der Zeit des römischen Imperiums
Dieses eBook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
I.
II.
III.
Anmerkungen
Impressum
die mich gelehrt hat, auf der großen Reise
I.
Die beiden Mädchen pressten sich angstvoll aneinander.
"Schhh! Keine Sorge, hier finden sie uns nicht", versuchte die Ältere die Jüngere flüsternd zu beruhigen. Doch ihre zittrige Stimme verriet sie. Die andere schwieg, sie hatte bereits zu viel Grauen gesehen, um den Worten ihrer Schwester Glauben schenken zu können.
Ein ohrenbetäubender Knall ließ die beiden zusammenzucken. "Was wohl jetzt eingestürzt ist?", fragte die Jüngere schaudernd und brach in Tränen aus. "War das unser Haus?“
Die Ältere setzte zu einer Erwiderung an, doch dann blieben ihr die Worte im Hals stecken. Hierauf gab es nichts mehr zu sagen, denn ihre Schwester hatte wahrscheinlich Recht.
Plötzlich stockte beiden der Atem. Auf dem Treppenabgang der zum Keller hinabführte, hörten sie schwere Schritte. Und dann Stimmen. Sie waren tief, aber nicht vertraut hebräisch. Es hörte sich vielmehr an wie Latein. Soldaten! Sie hatten in ihrem jungen Alter schon genug gesehen und gehört, um zu wissen, was das bedeutete. Sie hielten den Atem an und rutschten noch ein Stück tiefer hinter die großen, leeren Steinkrüge.
Die Männer waren nun unten angekommen, einer musste eine Fackel tragen, da die stockdunkle Finsternis von einem schwachen Schein erleuchtet wurde. Der eine rief dem anderen etwas Unverständliches zu, dieser lachte. Nun kamen die Schritte immer näher. Nur die Amphoren und die Dunkelheit schützten die Mädchen noch.
Dann kam ein leises Kratzen aus einer Ecke. Es musste eine Maus sein, die auch hier Schutz gesucht hatte. Der eine Soldat rief: "Mus!" Er lachte und Schritte entfernten sich. Doch der andere mit der Fackel war noch nicht fertig. "Mane!", rief er. Plötzlich fiel der Lichtschein geradewegs in die blassen Gesichter der beiden Mädchen.