Grete Das Leben einer Hexe - Martin Schneider - E-Book

Grete Das Leben einer Hexe E-Book

Martin Schneider

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Beschreibung

Grete wird im 17. Jahrhundert als Tochter einer einfachen, leibeigenen Magd geboren. Sie lernt mit sechzehn Jahren den Magier Magnus kennen und will von ihm lernen. Er zeigt ihr die Magie und benutzt ihren Körper. Dafür schenkt er ihr die ewige Jugend. Nach Magnus Tod muss sie sich allein durchs Leben schlagen. Alles, was sie hat, ist sein Zauberbuch. Grete will nach oben in den Adel. Ist die ewige Jugend auch ihr Fluch? Wird sie die Magie begreifen können? Schafft sie es zu fliegen?

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Seitenzahl: 332

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Martin Schneider

Grete

Das Leben einer Hexe

Mythologie aus Deutschland

Teil 2 der Trilogie

Roman

Martin Schneider

Grete

Das Leben einer Hexe

Mythologie aus Deutschland

Teil 2 der Trilogie

Roman

Impressum

Texte: © 2023 Copyright by Martin Schneider

Umschlag:© 2023 Copyright by Martin Schneider

Verantwortlich

für den Inhalt:Martin Schneider

[email protected]

Druck:epubli – ein Service der Neopubli GmbH,

Berlin

Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

dieses ist ein rein fiktiver Roman über Magie und Zauberei. Ich halte mich nicht an der gängigen Auffassung über diese Themen, da ich glaube, dass die meisten Märchen und Legenden über Hexen und Magier, eher der Verschleierung als der Erkenntnis dienen.

Ich selbst hatte eine magische Begegnung, die mich lange Zeit nicht losgelassen hat. Um diese zu verarbeiten, habe den Roman Die Hexe aus dem Remstal geschrieben.

Um einiges zu erklären, Endstand dieser Roman. Die Begegnungen mit bekannten Personen der Geschichte sind erfunden, zumindest die meisten.

Ich wünsche Ihnen eine gute Unterhaltung.

Martin Schneider

Sommer 1623

Maria Marel ist ein zierliches junges Mädchen. Sie ist, wie jeden Samstag, auf dem Markt um mit Anna, ihrer Mutter Körbe, Kräutermischungen, Tees, Pilze und Beeren zu verkaufen. An den anderen Tagen zieht sie, mit dem Vater und ihren Brüdern, durch die Wälder um Kräuter, Blätter und alles, was nahrhaft ist zu sammeln. Die Familie Marel lebt im Wald, in einer kleinen Höhle unterhalb eines Felsens. Sie leben vom Wald, ernähren sich von Pilzen, Beeren und allem, was im Wald essbar ist. Manchmal, nur sehr selten fängt der Vater einen Hasen oder auch Mal ein Wildschwein. Das ist dann immer ein Festessen, verbunden mit der Angst wegen Wilderei erwischt zu werden. Aus Reisig flechten sie allerlei Körbe, die sie dann auf dem Markt verkaufen.

Maria ist gerade Dreizehn geworden. Recht unbeschwert lebt sie in den Tag hinein, macht was ihr gesagt wird, und versucht allen Streitereien aus dem Weg zu gehen. Ihre Brüder sind 9, 12 und 15 Jahre alt. Maria liebt den Markttag. Für sie gibt es nicht viel zu tun und so kann sie in aller Ruhe das bunte Treiben auf dem Markt beobachten. Am frühen Nachmittag haben sie alle Kräuter und auch die drei Körbe verkauft. Die Beeren waren bereits nach einer Stunde an den Mann gebracht. Nun gehen sie selbst über den Markt und kaufen Brot und Leinen ein. Für Wurst reicht das Geld wieder nicht. Das schlimme an den Markttagen ist der Hunger. Wie jeden Tag essen sie abends gemeinsam, was sie am Tag gesammelt haben.

Daran hat sich Maria gewöhnt, doch bei den ganzen Leckereien auf dem Markt ist das schon schwer für sie. An den restlichen sechs Tagen sammelt Maria mit ihrer Mutter zusammen Kräuter und Beeren, während die Jungs mit dem Vater Reisig und Holz sammeln. Immer wieder erklärt ihre Mutter wie, welche Kräuter wirken. Maria lernt welche Mischungen bei welchen Beschwerden helfen. Ihre Mutter ist sehr streng, wenn sie etwas Falsches macht, bekommt sie auch manchmal Schläge, deshalb ist Maria auch eine sehr gute Schülerin.

Die Jahre vergehen. Maria ist nun ein sehr hübsches Fräulein. An den Markttagen bekommt sie allerlei lüsterne Angebote von den Burschen. Sie bemerkt die Veränderungen in ihrem Körper und ihre Figur wird immer weiblicher. Sie darf sich nun nicht mehr so frei auf dem Markt bewegen. Maria ist Sechzehn und ihr ist klar, dass sie bald einen Mann heiraten wird. Sie hält auch schon Aussicht nach potenziellen Ehemännern. Nun schon zum zweiten Mal begegnet ihr ein junger Knecht, der bei ihr Kräutertee kauft. Ausführlich lässt er sich von ihr beraten und nimmt dann doch nur ein kleines Bündchen Kräuter.

Gustav lebt als Knecht auf einem Gutshof. Er ist Achtzehn und seit seinem dreizehnten Geburtstag muss er mit den anderen arbeiten. Er ist auf dem Hof geboren. Seine Mutter starb vor drei Jahren, als sie mit ihrem achten Kind schwanger war. Erst starb ihr Baby und es vergiftete dann die Mutter.

Es ist nun einige Wochen her, als Gustav den Bauern zum Markt begleiten sollte.

Seitdem er sich dort in die liebreizende Maria verliebt hat, tut er alles, um jeden Samstag auf den Markt zu gehen. „Paul! Ich möchte um die Hand eines Mädchens anhalten!“, sagt er zum Bauern, auf dem Weg zum Markt.

„Wer ist denn Deine Auserwählte?“ Unbeeindruckt lenkt Paul, der Bauer, die Kutsche zur Stadt.

„Sie ist das schönste Mädchen, das ich jemals gesehen habe! Sie verkauft Kräuter auf dem Markt.“ Gustav ist voller Vorfreude auf seine Angebetete.

„Sie verkauft also Kräuter? Wie willst Du sie denn ernähren?“

„Schau sie Dir doch nur einmal an!“ Gustav hatte nie einen Vater, zumindest kennt er ihn nicht. Der Bauer war immer wie ein Vater zu ihm, vielleicht ist er ja auch sein Vater. Nach einem anstrengenden Tag sind sie auf dem Rückweg.

Der Bauer hat sich das Mädchen angesehen und muss eingestehen, dass sie eine Augenweide ist. „Nimm Dir das Mädchen! Sie wird Dir viele gesunde Kinder schenken!“

„Das werde ich!“ Gustav ist voller Zuversicht. „Meinst Du ich könnte ein Stück Land pachten?“

„Mach langsam Junge! Heirate erstmal das Mädchen und schau, wie sie sich macht! Ich denke wir kriegen sie schon als Magd unter.“

Am nächsten Samstag hat Gustav seinen Anzug an, wie er mit dem Bauern zum Markt fährt. Als er sein Mädchen auf dem Markt entdeckt, geht er zu ihr rüber und hält um ihre Hand an. Bereits am nächsten Tag reitet Gustav zu der beschriebenen Stelle im Wald und stellt sich dem Vater von Maria vor. Paul hat ihm ein Pferd für diesen Tag geliehen. Maria ist völlig aus dem Häuschen, als sie ihren Verehrer, hoch oben zu Ross sieht.

Gustav beantwortet alle an ihn gerichteten Fragen und handelt mit der Familie die Mitgift aus. Viel ist es nicht, doch er ist verliebt in das Mädchen. Er hat sich etwas Geld angespart, doch für die Hochzeit wird das wohl alles drauf gehen. Der Bauer und seine Frau sind ihm bei der Hochzeit behilflich. Zwei Wochen später stehen die Beiden in der Kirche und lassen sich trauen.

Maria und Gustav bewohnen vorerst das kleine Zimmer der alten Magd. Maria wurde von allen herzlich aufgenommen und ist nun die neue Magd. Gustav darf eine kleine Hütte hinter den Ställen bauen. Es dauert auch nicht lange und Maria ist schwanger. Pünktlich als die kleine Grete geboren wird, ist auch die Hütte fertig. Das junge Paar hat nun ihr eigenes zu Hause. Jeden Abend erzählen sie sich Geschichten, die sie selbst erlebt haben. Maria berichtet über das Leben im Wald und Gustav über das Leben auf dem Hof. Er erzählt viel von der alten Magd, seiner Mutter. Wie sie von allen gemocht wurde, besonders von den Männern. Dabei wird ihm selbst klar, dass er nun seine Frau vor den anderen Männern beschützen muss.

Die kleine Grete gedeiht prächtig. Maria wendet ihr Wissen über Kräuter und die Heilkräfte der Natur bei Grete und ihrem Mann an. Recht bald bemerken auch die anderen auf dem Hof ihre Begabung und lassen sich von ihr heilen. Jeden Sonnabend ist Maria auf dem Markt und verkauft Obst und Gemüse vom Hof. So oft es geht, tauscht sie sich mit ihrer Mutter über Kinder, Männer, Haushalt und alles Wichtige aus. Ihre Mutter besorgt ihr die Kräuter, die ihr fehlen und freut sich über ihre Enkeltochter. Stets ist die kleine Grete bei ihrer Mutter und tippelt nach einiger Zeit auch gerne Mal etwas weiter weg. Immer schwieriger wird es für Maria die Kleine zu bändigen. Aufgeweckt und neugierig erkundet Grete ihre Umwelt.

Grete entwickelt sich zu einem wahren Wirbelwind und ihre Mutter hat große Probleme die mittlerweile Sechsjährige zum Markt mitzunehmen. Zu oft ist sie ihr schon ausgebüxt und sie musste sie ewig auf dem Markt suchen. Am schlimmsten sind immer die verächtlichen Blicke und Bemerkungen der anderen Händler. Nun muss Grete samstags bei ihrem Vater verbringen. Der hat auch so seine Mühe das Mädchen nicht aus den Augen zu verlieren. Auf dem Feld sorgt die Kleine bei allen für viel Spaß, außer bei Gustav der ihr ständig hinterherrennen muss. Grete lernt aber auch viel und geht ihrem Vater gern zur Hand. Allerdings nur bis sie wieder etwas Neues entdeckt.

Bald wird Grete zur Schule geschickt. Hier lernt sie vor allem stillzusitzen und die Gebote der Bibel zu befolgen. Grete mag den Kontakt zu den anderen Kindern, hasst aber die strengen Regeln der Lehrer. Gustav besteht darauf, dass Grete auch Rechnen und Schreiben lernt. Es fällt ihm schwer das hohe Schulgeld aufzubringen, doch er erkennt das Potenzial in seiner Tochter.

Eines Tages ist Grete in der Schule und Gustav auf dem Feld. Maria ist in der Küche und spült das Geschirr. Überraschend steht der Bauer in der Küche.

„Ich werde Dir Mal ein wenig zur Hand gehen Kleines!“

Maria ahnt nichts Gutes. „Oh, ich schaffe das schon! Ich brauche keine Hilfe!“

„Ich will Dir ja nicht helfen!“ Schon hat der Bauer seine Hände an ihrer Taille und zieht sie an sich. „Stell Dich nicht so an!“ Schnauzt er die junge Frau an, als sie sich aus seiner Umarmung befreien will.

„Bitte! Lass mich! Ich gehöre doch dem Gustav!“

Der kräftige Bauer hat nicht viel Mühe die zierliche Maria unter seine Kontrolle zu bringen. Mit einer Hand hält er sie fest und mit der anderen begrabscht er ihre Brüste. Als sie sich wehrt und schreit, schlägt er ihr ins Gesicht. „Mir gehörst Du! Merk Dir das!“ Dabei zerrt er ihr den Rock hoch und drückt seinen Schwaz zwischen ihre Beine.

Mit aller Kraft wehrt sie sich. Presst ihren Unterleib zusammen. „Bitte nicht!“, fleht sie ihren Peiniger an.

Paul lasst nicht ab. Beflügelt von ihrer Wehrhaftigkeit versucht er weiter in sie einzudringen. Er verletzt sich dabei seine Vorhaut und blutet stark. Aus purer Wut über ihre Gegenwehr tritt er ihr, mit aller Kraft in den Unterleib.

Maria ist zu diesem Zeitpunkt bereits wieder schwanger. Sie selbst ahnt es bereits, hat aber noch nichts bekannt gegeben. Der Tritt war so heftig, dass der Fötus aufhört zu leben. Maria betet um ihr Baby, doch ihre Gebete werden nicht erhört. Die starken Schmerzen schiebt sie auf den Tritt des Bauern. Sie traut sich nicht, es ihrer Mutter zu erzählen.

Auf dem Markt bemerkt Anna die Schmerzen ihrer Tochter und ahnt von der Entzündung in ihrem Unterleib. Sie nimmt ihre Tochter mit in den Wald und entfernt den toten Fötus aus ihr. Ihre Gebärmutter nahm jedoch so großen Schaden, dass Maria nun keine Kinder mehr bekommen kann. Sämtliche Lebensfreude weicht aus ihr. Wie eine Maschine verrichtet sie fortan ihre Arbeit. Niemand wird jemals wieder ihr wunderschönes Lächeln sehen.

Gustav merkt das seine Frau sich verändert hat. Sie ist nicht mehr so fröhlich, sie ist aber auch nicht traurig oder wütend. Er weiß nicht, was mit ihr ist. Wie gewohnt verrichtet sie ihre Arbeit, doch ohne ihre heitere und fröhliche Art. Da er von seiner Frau nichts erfährt beschließt er ihre Mutter zu fragen.

Anna geht mit Gustav ein Stück in den Wald, damit sie niemand belauscht. Würde ihr Mann davon erfahren, dann würde er den Bauern umbringen. Sie erzählt ihm von dem verlorenen Baby und den starken inneren Verletzungen ihrer Tochter. Wut und Trauer wechseln dabei in ihr.

Gustav braucht sehr lange für den Rückweg zum Hof. Wie soll er reagieren? Er liebt seine Frau über alles doch der Bauer ist wie ein Vater für ihn. Er ist mit Sicherheit auch sein Vater, zumindest verfestigt sich dieser Gedanke immer mehr bei ihm.

„Wie konntest Du das Maria nur antun?“ Vorwurfsvoll und wütend steht er vor dem Bauern.

„Was willst Du von mir? Was soll ich denn Deiner Frau angetan haben? Habe ich sie nicht auf meinem Hof willkommen geheißen?“ Selbstbewusst steht Paul seinem Knecht gegenüber.

„Du hast ihr das Leben zerstört! Du bist die Ausgeburt der Hölle!“

Ohne Vorwarnung schlägt ihm der Bauer mit der Faust ins Gesicht. „Was fällt Dir ein, so mit mir zu reden?“

Gustav taumelt und kann sich gerade so auf den Beinen halten. „Das wirst Du büßen! Nie werde ich es Dir verzeihen!“ Voller Wut in sich weiß er, dass er sich zügeln muss.

„Geh an die Arbeit! Oder willst Du, dass ich dieses Drecksstück vom Hof jage?“

Gustav weiß, dass er zu weit gegangen ist. Er entschuldigt sich kurz und geht an die Arbeit. Die Wut in ihm ist unerträglich. Seine Gedanken drehen sich um Rache und Mord. Er muss an Grete denken, die bald die Schule beendet. Er sieht auch sie in Gefahr. Am Abend sitzen alle am großen Esstisch und Maria serviert das Abendmahl. Als sie an Paul vorbei geht, bekommt sie von ihm einen ordentlichen Klaps mit der Bemerkung: „Nun lach doch Mal wieder!“ Ohne jegliche Reaktion geht sie weiter.

„Du solltest deine Frau Mal ordentlich rannehmen!“, sagt Paul zu Gustav. „Oder soll ich das auch noch machen?“ Sein Lachen ist so abgrundtief erniedrigend.

„Paul! Nicht bei Tisch!“ Ermahnt ihm seine Frau, die von all dem nichts weiß oder auch nichts wissen will.

Grete hat mitbekommen, dass mit ihrer Mutter etwas nicht stimmt. Sie kann sich nur keinen Reim darauf machen. Normalerweise hat sie immer einen lockeren Spruch, wenn sie jemand neckt, aber seit einiger Zeit ist sie nun völlig teilnahmslos. Grete versucht das auszugleichen in dem sie immer fröhlicher wird und alle auf dem Hof erheitert.

Weitere Jahre vergehen und es haben sich alle an Marias Zustand gewöhnt. Nur Gustav nicht. Grete beendet die Schule und kann nun Lesen und Schreiben. Auch rechnen kann sie recht gut. Sie ist ein pfiffiges Mädchen geworden. Von Montag bis Freitag hat sie ihre Aufgaben auf dem Hof. Sonnabends ist sie mit ihrer Mutter auf dem Markt und kurbelt mit ihrer lustigen Art den Verkauf an. Sonntags, nach der Kirche, hat sie frei. Grete liebt es in den Wald zu gehen und die Natur zu erforschen. Erst abends kehrt sie zurück auf den Hof. Manchmal trifft sie sich auch mit ihrer Großmutter im Wald und sie reden dann über ihren Alltag. Auch Grete kennt sich gut mit Kräutern aus, jedoch streift sie lieber nur so durch das Unterholz. Immer wieder trifft sie im Wald auf recht zwielichtige Gestalten, sie bleibt aber stets unerkannt und weiß sich zu verstecken.

Einmal kann sie ein Pärchen beim Liebesspiel beobachten. Jedoch weiß sie noch nicht, was sie da beobachtet. Ein anderes Mal beobachtet sie einen Mann, der vergeblich versucht einen großen Stein mit Magie zum Schweben zu bringen. Ihr Lachen hat sie fast verraten. Der Mann macht eine Pause und setzt sich vor den Stein. Grete kann sehen, wie er in einem Buch liest. Dann steht er auf und bringt den Stein zum Schweben. Grete erschreckt sich so, dass sie ins Straucheln gerät und fällt. Kurz darauf steht der Mann auch schon neben ihr. Erstaunt sieht sie ihn an und fragt: „Wie hast Du das gemacht?“

„Was hast Du hier im Wald verloren?“, fragt er streng.

Grete weiß, dass sie sich vor Fremden in Acht nehmen muss. „Entschuldigt Herr! Ich wollte Euch nicht stören!“

„Was hast Du gesehen?“

„Nichts Herr! Ich... ich habe nichts gesehen! Ich bin nur ungeschickt gestolpert!“

Er glaubt ihr nicht. „Soll ich Dich in einen Stein verwandeln?“

Fast hätte sie laut losgelacht, doch muss sie an den schwebenden Stein denken. „Bitte nicht Herr!“, fleht sie ihn an. Grete bekommt Angst um ihr Leben.

„Wer bist Du?“

„Ich bin Grete. Ich lebe auf dem Hof da!“ Sie zeigt in die Richtung, wo sich der Hof befindet.

„Was machst Du hier?“

„Ich gehe durch den Wald und sammele Kräuter so wie es meine Großmutter macht!“

„Wer ist denn Deine Großmutter?“

„Meine Großmutter ist Anna, sie lebt im Wald, bei den Felsen.“

„Anna also. Anna Marel, die Kräuterfrau?“

„Ja Herr! Ihr kennt meine Großmutter?“

Er mustert das Mädchen und erkennt eine gewisse Ähnlichkeit. „Rede mit niemand über das, was Du gesehen hast!“

„Herr, ich habe nichts gesehen!“

„Denk an die Steine!“

Grete verbeugt sich und verschwindet. Auf dem Hof angekommen, erzählt sie ihrer Mutter, was sie erlebt hat. Den schwebenden Stein lässt sie aus. Maria lauscht teilnahmslos ihrer Tochter. „Mama was soll ich denn jetzt machen?“ Aufgeregt erwartet sie eine Antwort von ihrer Mutter.

Phlegmatisch antwortet sie aber: „Du wirst schon das Richtige tun!“ Ohne jegliche Regung sieht sie durch ihre Tochter hindurch.

Am nächsten Markttag berichtet Grete ihrer Großmutter, was ihr widerfahren ist. Anna wird blass und sagt: „Kindchen nimm Dich nur in Acht vor dem… vor diesem Mann!“

„Du kennst ihn also?“

„Ja, auch wir sind uns im Wald begegnet!“

„Hat er auch gezaubert?“ Grete redet, entgegen ihrer Art, sehr leise und ist darauf bedacht keine Zuhörer zu haben.

„Du weißt Bescheid?“

„Großmutter! Nun sag schon, was es mit ihm auf sich hat!“

„Nicht hier! Komm morgen zu mir! Erzähle niemanden, was Du mir erzählt hast! Hörst Du?“ Sie rüttelt die Kleine so doll, dass sie einen blauen Fleck am Arm bekommt.

„Aua! Ich verspreche es ja!“ Grete geht zurück zum Stand und verkauft weiter das Obst und Gemüse.

Am Sonntag ist sie bei Anna und berichtet nun ausführlich über das Erlebte. Nachdem sie sich über die Verschwiegenheit ihrer Großmutter vergewissert hat, berichtet sie auch vom schwebenden Stein.

„Du bist Magnus begegnet. Er hat die Nachfolge von Eubenius angetreten. Seit zwei Jahren ist er der geheime Zauberer bei Hofe.“ Wieder packt sie das Mädchen am Arm. „Du darfst mit niemanden darüber reden! Hörst Du? Mit niemanden! Auch nicht mit Maria oder deinem Vater!“

„Aua! Ja ich habe doch verstanden!“ Grete hält sich den schmerzenden Arm. „Warum ist er geheimer Zauberer?“

„Zauberer und Magier werden der Hexerei verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt! Auch diejenigen die ihnen helfen oder auch nur von ihnen wissen!“

„Das ist ja schrecklich!“ Grete bekommt es mit der Angst zu tun. Trotz der Todesangst glimmt doch die Neugierde in ihr. „Können Zauberer denn auch Menschen in Stein verwandeln?“

„Aber ja doch! Magier können erstaunliche Dinge tun. Sie können aber auch den Menschen viel Gutes bringen.“

„Aber warum werden sie den… verbrannt?“ Grete versteht die Welt nicht mehr.

„Nun wenn wir nicht mehr an Gott und seine Wunder glauben, sondern den Magiern vertrauen. Was glaubst Du wohl, wird mit der Kirche geschehen?“

Grete muss lange darüber nachdenken. „Gehst Du deshalb nicht zur Kirche?“

„Ich vertraue der Natur und meinen Fähigkeiten!“

„Bist Du auch ein Zauberer?“

Anna muss lachen. „Nein Magier suchen sich einen Nachfolger, dem sie all ihr Wissen weitergeben.“

„Schade! Kann ich denn nicht auch zaubern lernen?“

„Denke nicht einmal daran! Es ist viel zu gefährlich!“

Heißt das, es gibt eine Möglichkeit? Grete muss nochmals ihre Verschwiegenheit bekunden und geht dann wieder zum Hof zurück. Sie ist nun fest entschlossen zaubern zu lernen. Trotz der Gefahr als Hexe auf dem Scheiterhaufen zu Enden will sie die Zauberkunst erlernen und beschießt erneut mit Magnus, dem Magier, Kontakt aufzunehmen.

Grete durchforstet jeden freien Sonntag den Wald, um Magnus zu begegnen. Fast ein ganzes Jahr versucht sie es vergebens. Derweil entwickelt sie sich zu einem begehrenswerten Fräulein. Auch Paul hat Gefallen an dem hübschen Mädchen gefunden. Ihm kommt die Idee das Mädchen mit seinem jüngsten Sohn, dem Neunzehnjährigen Siegfried, zu verheiraten. Siegfried ist ein Nachzügler, der nicht besonders viel Grips im Kopf hat. Schnell begeistert er den Bengel für seine Pläne.

Der Wagen ist fast leer. Bis auf ein paar Kartoffeln und drei Eiern ist alles verkauft. Gelangweilt sitzt Grete auf einer Kiste und schaut über den quirligen Markt. Besonders gut lief heute das Geschäft, auch die Großmutter ist längst zu Hause da sie schon früh alles verkauft hat. Da steht plötzlich Magnus vor ihr. Grete zuckt vor Schreck zusammen, kann sich aber recht schnell wieder fangen. „Ist Anna heute nicht auf dem Markt?“

„Gnädiger Herr, sie ist schon wieder weg. Kann ich Euch dienen?“ Magnus schaut Grete tief in die Augen. Sie hat das Gefühl, als könne er in sie hineinsehen, als könne er ihre Gedanken lesen.

„Ich benötige einige Kräuter!“

„Oh Herr, ich kann sie besorgen!“ Grete hofft, dass sie das wirklich kann.

„Ich brauche Stechwurz! Aber den schwarzen!“

„Bis wann braucht Ihr den?“ Grete ist sich nicht sicher, sie kennt zwar Stechwurz aber sie weiß nicht ob es auch der Schwarze ist.

„Morgen früh, bei Sonnenaufgang am unteren Tor! Schaffst Du das?“

„Ja Herr, ich werde da sein!“ In Gretes Kopf dreht sich alles. Wie soll sie nur ihre Aufgaben und ihren sehnlichen Wunsch, dem Magier zu helfen, unter einem Hut kriegen?

„Gut, so sei es!“ Magnus dreht sich um und verschwindet in der Masse.

Grete wendet sich an ihre Mutter und bittet sie, allein zum Hof zurückzufahren. Emotionslos sagt sie zu und Grete macht sich auf den Weg zu Anna in den Wald.

„Großmutter, Du musst mir helfen!“

„Kindchen, was ist denn?“

„Ich brauche Stechwurz, aber den schwarzen!“

„War Magnus bei Dir?“

„Woher weißt Du?“

„Ich kenne nur einen, der über den Unterschied Bescheid weiß! War er bei Dir?“

„Ja, er wollte eigentlich zu Dir, doch du warst schon weg!“

„Gut Grete, ich mache mich auf den Weg und bringe es ihm!“

„Nein! Ich soll es ihm morgen früh bringen!“

„Hat er das so gesagt?“ Anna hat Angst um Grete. Ihre Neugier wird ihr noch das Leben kosten.

„Aber ja doch! Wir wollen ihn doch nicht verärgern.“ Das wäre ja noch schöner, wenn Anna ihre Pläne durchkreuzt.

„Du hast recht! Komm mit, ich zeige Dir den Unterschied!“ Sie gehen ein Stück in den Wald. Anna bleibt stehen und zeigt auf die Kräuter. „Da schau nur, das ist der einfache und hier, der mit den drei Blättern, das ist der Schwarze!“

Grete schaut sich das Kraut genau an und erkennt den Unterschied. „Wie viel soll ich denn nehmen? Er hat gar nichts gesagt!“ Panik kommt in ihr hoch, denn sie will nichts falsch machen.

„Er braucht nur wenig. Bring ihm ein Bund, das wird ihm reichen!“

Grete pflückt die Kräuter und achtet penibel darauf, nur den schwarzen zu nehmen. „Danke Großmutter, ich muss jetzt zurück zum Hof.“

„Stell sie über Nacht ins Wasser! Sei vorsichtig und geh dem Magier nicht auf die Nerven!“, ruft sie ihr noch hinterher.

Auf dem Weg zum Hof pflückt Grete noch ein großes Bund Löwenzahn und legt es um den Stechwurz herum. Auf dem ersten Blick sieht man den Unterschied nicht. Kaum erreicht sie den Hof, da wird sie auch schon von ihrem Vater abgefangen.

„Wo kommst Du jetzt her? Warum hast Du deine Mutter allein gelassen?“

Da spürt sie auch schon seinen Schlag. „Au! Bitte nicht Vater!“ Sie hält ihm die Kräuter hin. „Ich sollte die einem Edlen Herrn besorgen!“

„Was redest Du da?“

„Ein edler Herr wollte die Kräuter haben und ich versprach sie ihm zu besorgen!“

„Warum hast Du ihn nicht zu Anna geschickt?“

„Die war schon weg und ich kenne mich doch auch damit aus!“ Grete hofft, dass er es ihr glaubt.

„Und warum bringst Du sie ihm nicht gleich?“

„Ich soll sie ihm morgen früh bringen!“

„Geh Deiner Mutter helfen!“ Was soll er nur machen? Immer hat sie das letzte Wort. Haushoch überlegen ist sie ihm. Lesen und schreiben kann sie und mit den Kräutern kennt sie sich bald besser aus als Maria.

Grete rennt los, um nach ihrer Mutter zu sehen. Sie entschuldigt sich eilig bei ihr und stellt die Kräuter in einen Krug mit Wasser. Fleißig geht sie Maria zur Hand.

Die ganze Nacht kann sie nicht schlafen. Viel zu früh macht sie sich mit ihren Kräutern auf dem Weg zum unteren Stadttor. Am Tor angekommen, sortiert sie gewissenhaft den Löwenzahn aus dem Stechwurz heraus. Kurz nach Sonnenaufgang wird das Tor geöffnet und Magnus tritt hervor.

„Gut, da bist Du ja. Hast Du, worum ich Dich bat?“

„Ja Herr! Ich hoffe es reicht!“ Grete ist nervös.

„Zeig Mal her!“ Er studiert jeden Halm. Sehr gut! Hier für Dich!“ Gleich zwei Pfennig gibt er ihr.

„Danke Herr!“ Als er sich abwendet fasst sie all ihren Mut zusammen und fragt: „Darf ich Euch begleiten Herr?“

Verwundert dreht er sich um. „Wie kommst Du darauf, mich begleiten zu wollen?“

„Ich möchte bei Euch lernen und Euch zur Hand gehen!“

„Eine einfache Bauerngöre? Was fällt Dir ein?“

„Herr, ich bin nicht dumm, ich kann lesen und rechnen!“

Magnus schaut sich das Mädchen an. Sie hat etwas Besonderes an sich. Tatsächlich kann er heute eine helfende Hand gebrauchen. „Gut! Heute darfst Du mir zur Hand gehen!“

„Oh danke Herr!“ Sie trottet dem Magier hinterher und achtet darauf, immer drei Schritte hinter ihm zu gehen. Es geht in den Wald und im dichten Unterholz stehen sie plötzlich vor einer kleinen Hütte. Grete kennt den Wald, sie war auch schon oft hier, aber diese Hütte hat sie noch nie gesehen. Der Magier öffnet die Tür und sie gehen hinein. Es ist eine einfache Hütte mit allerlei Tiegeln und Karaffen in dem Regal an der einen Seite. An zwei Seiten ist jeweils ein Fenster und an der dritten Seite die Tür. Die Mitte des Raumes dominiert ein großer Tisch und am Rand, unter dem Fenster ist eine einfache Bank.

„Setz Dich!“ Magnus zeigt auf die Bank und Grete nimmt Platz. Der Magier nimmt seinen Umhang ab und hängt ihn an einen Haken an der Wand. Er nimmt ein paar Tiegel aus dem Regal und eine leere Schale, die er in die Mitte stellt. Nun holt er ein großes Buch heraus und öffnet es, äußerst bedacht und vorsichtig blättert er darin und schiebt es dann aufgeschlagen an den Rand. Magnus beginnt damit einige Zutaten aus den Tiegeln in die Schale zu geben und sagt dann zu Grete: „Nun kannst Du mir den Stechwurz geben.“

Grete schaut dem Magier gespannt zu und versucht sich alles genau einzuprägen. Dabei verpasst sie ihren Einsatz und reicht ihm verwirrt den Stechwurz.

„Träum nicht!“, ermahnt er sie. Die Kräuter zupft er klein und gibt sie in die Schale. Mit einem Mörser drückt er alles klein und gibt anschließend noch drei verschiedene Flüssigkeiten dazu. Immer wieder gleicht er das Rezept mit dem Buch ab. Es entsteht eine schleimige schwarze Paste. Magnus vermengt die Paste mit etwas Wasser und gibt es in einen Becher. Genau misst er die Menge am Rand ab. „Trink es aus!“ Er hält Grete den Becher hin.

„Was passiert dann mit mir?“ Nun bekommt sie es mit der Angst zu tun. Wird sie nun zu Stein? Widerwillig nimmt sie den Becher und schaut Magnus ängstlich an.

„Wenn Du mir nicht vertraust, kannst Du gleich wieder gehen!“ Theatralisch zeigt er mit der Hand zur Tür.

Grete trinkt mit zitternden Händen den Becher aus. „Pfui Teufel! Ist das ekelig!“ Sie schüttelt sich.

„Merkst Du etwas?“

Grete versucht immer noch den ekeligen Geschmack loszuwerden. Sie konzentriert sich auf ihren Körper. Sie fasst sich an den Armen und am Bauch an. Noch ist alles weich, sie ist nicht aus Stein. „Nein, ich merke nichts!“

„Zieh Dich aus!“

„Ja Herr!“ Verwundert entkleidet sie sich und stellt sich dann nackt vor ihm hin.

Er schaut sie sich an und ist entzückt von ihrem jungen Körper. Er fasst sie an. Erst an der Schulter, dann an ihrer kleinen Brust und schließlich am Bauch. Er kneift sie am Bauch. Ganz gemein zwickt er sie und dreht dabei seine Hand, dass ihr das Fleisch darauf blau anläuft.

„Aua! Herr, das tut so weh!“ Warum tut er ihr das nur an? Tränen rinnen ihr übers Gesicht.

Er geht einen Schritt zurück und beobachtet sein Werk. „Nimm die Hand da weg!“ Schnauzt er sie an, als sie sich den Bach hält. Gespannt schaut er auf den blauen Fleck. Da passiert es. Er wird langsam heller. „Rühr Dich nicht!“ sagt er eindringlich, als sie ihren Arm bewegt.

„Ja Herr!“ Grete erstarrt und versteht nicht so recht was gerade passiert. Magnus ist in die Hocke gegangen und beobachtet ihren Bauch. Gern würde sie sich selbst den blauen Fleck ansehen, doch sie traut sich nicht. Nur ganz langsam atmet sie, um sich ja nicht zu bewegen. Der Schmerz am Bauch geht langsam weg. Noch immer beobachtet er gespannt ihren Bauch. Mit der Hand fährt er über ihr zartes Fleisch, streichelt ihren Bauch und sagt: „Moment!“ Er dreht sich um und nimmt ein Messer.

„Bitte nicht!“ Sagt Grete voller Angst als sie das Messer in seiner Hand sieht.

„Dreh Dich um! Hab keine Angst!“ Als sie sich zaghaft und voller Angst umdreht, fügt er ihr eine ziemlich tiefe Schnittwunde in ihrem Hintern zu. Die klaffende Wunde fängt sofort an zu Bluten. „Halt still!“, brüllt er.

Grete beißt sich nach dem ersten Schrei auf die Lippen. Sie spürt, wie das Blut an ihrem Schenkel hinunter rinnt. „Herr, warum tut Ihr mir das nur an?“ Dicke Tränen heult sie vor lauter Schmerz und Angst.

„Nicht bewegen!“, ermahnt er sie wieder. Er beobachtet die blutende Wunde. „Hab keine Angst, es ist nur Dein Arsch!“ Er beobachtet weiter. Die Wunde blutet nicht mehr. Er schaut sich kurz ihren Bauch an. Nichts ist mehr zu sehen. Kein blauer Fleck, ja nicht einmal eine Rötung. Nun widmet er sich wieder der Wunde an ihrem Hinterteil. Die Wunde ist nun verschlossen. „Tut es noch sehr weh?“

Grete braucht einen Moment. „Äh… etwas, ja… eigentlich… nein.“ Völlig erstaunt, dass sie keine Schmerzen mehr spürt, sagt sie freudig: „Herr, ich merke nichts mehr!“

„Tut das weh?“ Er kneift ihr in die andere Pobacke.

„Au! Ja, das tut weh! …Aua.“ Sie ist nun selbst erstaunt, dass die Schnittwunde nicht mehr schmerzt. Instinktiv will sie sich an den Po fassen.

„Finger weg!“, schnauzt er sofort. Er selbst tastet vorsichtig erst neben und dann direkt auf die Wunde. „Tut das weh?“

„Ich spüre nur Euren Finger, Herr!“ Auch die andere Pobacke tut nicht mehr weh.

Magnus nimmt eine Flasche und feuchtet ein Tuch an. Damit reinigt er ihre Wunde. „Heureka!“ Er wischt das gesamte Blut weg und streichelt über ihren Po. Nichts! Nicht einmal eine Narbe! Verzückt klatscht er ihr auf den kleinen nackten Hintern.

„Aua“ Das hat gezwickt.

„Zieh Dich an und komm nächsten Sonntag wieder her!“

Grete fasst sich nun endlich auf den Hintern und kann nichts fühlen. „Herr, was ist mit mir geschehen?“ Fragt sie, während sie sich ankleidet.

„Das erkläre ich Dir noch! Du darfst mit keinem Menschen darüber reden!“

„Ja Herr!“

„Auch nicht mit Anna! Achte darauf, dass Du dich nicht verletzt! Solltest Du auch nur ein Sterbenswörtchen darüber verlieren, so bist du des Todes!“

Bei den Worten fährt der Schreck durch ihre Glieder. „Ja Herr, das mach ich!“

„Du kannst jetzt gehen! Denk an meine Mahnung!“

„Ja Herr!“ Grete geht aus dem Haus und schließt hinter sich die Tür. Nach ein paar Schritten dreht sie sich um und erschreckt sich. Die Hütte ist weg! Hat sie das jetzt nur geträumt? Sie kneift sich in den Arm. „Aua!“ Grete schaut sich ihren Arm an und beobachtet, wie nach kurzer Zeit die Rötung verschwindet. Nein, es war kein Traum. Aufgeregt geht sie zurück zum Hof.

Der Bauer sitzt auf der steinernen Bank vor dem Gutshaus und beobachtet Grete wie sie Tücher wäscht. Ihre, noch mädchenhafte, Figur drückt sich bei jeder Bewegung durch das dünne Leinen. Gern würde er sich diese unreife Frucht nehmen. Sein Sohn Siegfried geht über den Hof und reißt ihn aus seinen Gedanken. Der Bengel sieht nicht einmal zu diesem Mädchen herüber. „Siegfried, komm her!“ Sagt er gerade so laut, dass er es hören kann. Er ändert seinen Kurs und geht auf den Bauern zu. Siegfried nimmt neben seinem Vater Platz. „Schau sie Dir an!“, sagt er zu seinem Sohn.

„Das ist Grete! Was ist mit ihr?“

„Was ist mit Dir?“ Er redet leise, dass niemand lauschen kann.

„Wie meinst Du das, Vater?“ Er schaut nun genauer hin. „Macht sie ihre Arbeit nicht richtig?“

„Junge ich will, dass Du dieses Mädchen in ein bis zwei Jahren zur Frau nimmst!“

„Ja Vater, das hast Du doch schon gesagt!“

Paul holt aus, um seinem Sohn die Gedanken zu richten, lässt es aber, denn es würde nur Aufmerksamkeit erzeugen. „Kümmere Dich um sie! Renn ihr nach, necke sie und spiel mit ihr, so dass sie sich an Dich gewöhnt. Oder meinst Du sie wird dich freiwillig nehmen?“

Siegfried schaut sich das Mädchen an. Am weiblichen Geschlecht hat er noch nicht viel Interesse. Er sieht in ihr nicht mehr als das Mädchen, dass hier schon immer herumläuft. „Ja Vater das werde ich machen!“ Dabei schaut er immer noch zu Grete und beobachtet, wie sie den Korb mit den gewaschenen Tüchern zur Leine bringt.

Paul gibt seinen Sohn einen ordentlichen hieb in die Seite und sagt: „Los! Das Mädchen neckt sich nicht von allein!“

Unbeholfen steht Siegfried auf und geht zu Grete hinüber. Er streichelt ihren Rücken und sagt: „Du machst das richtig gut!“

Verwundert schaut sie ihm an. Längst hat sie den Bauern entdeckt und gespürt, wie er sie die ganze Zeit beobachtet. Um ihn nicht zu verärgern, lächelt sie seinen Sohn an und sagt: „Wenn Du mir helfen willst, kannst Du mir die Kartoffeln in die Küche bringen!“

Siegfried trottet auch gleich los, um die Kartoffeln zu holen. Paul muss hier eingreifen sonst wird sein Sohn das Mädchen nie ehelichen. Am Abend sitzen alle am Tisch und essen, was Maria und Grete zubereitet haben. Der Bauer sagt: „Siegfried, Du wirst dich ab heute um den Verkauf kümmern! Maria bleibt hier in der Küche und Du gehst mit Grete zum Markt!“

Grete schaut ihre Mutter an und erwartet eine Reaktion von ihr, doch nichts ist in ihrem Gesicht zu lesen. Sie schaut nur flüchtig zu ihrer Tochter und isst dann teilnahmslos weiter. Irgendetwas führt der Bauer im Schilde. Am Freitag sagt sie Siegfried, was er alles auf den Wagen laden soll. Die schwere Arbeit delegiert sie gleich an ihn weiter, so macht es wenigstens Sinn, dass er mit dabei ist. Den schwer beladenen Wagen darf er auch ziehen, sie fasst nur so mit an. Zum Verkaufen hat er kein Talent. Er sitzt nur da und schnitzt ein wenig herum oder schlägt sich den Bauch mit dem Obst voll.

Aufgeregt geht Anna zu Grete herüber. „Was ist mit Maria? Warum ist sie nicht auf dem Markt?“

Noch ehe Grete die richtigen Worte fassen kann, antwortet Siegfried: „Ab sofort bin ich mit Grete auf dem Markt, damit ihr Weiber nicht nur den ganzen Tag tratscht!“

„Es geht ihr Gut! Der Bauer hat es so vor zwei Tagen beschlossen!“, fügt Grete hinzu. Später kann sie sich losreißen und geht zu ihrer Großmutter. „Irgendwas führt der Alte im Schilde!“

„Das ist doch offensichtlich! Er will euch verkuppeln!“

Nun wird Grete klar was hier läuft. „Verdammt! Ich will ihn aber nicht!“, bedrückt geht sie zum Stand zurück.

„Vater hat gesagt, ihr sollt nicht den ganzen Tag miteinander reden!“, sagt Siegfried.

Grete antwortet: „Das war doch nur kurz! Darf ich denn nicht mal mit meiner Großmutter reden?“

„Ist ja schon gut!“ Er nutzt die Situation und hält das Mädchen an der Hüfte und gibt ihr einen Kuss auf die Wange. „Ich werde Vater nichts sagen!“

„Lass das! Was sollen die Leute denken!“ Grete schaut sich eilig um.

„Magst Du mich nicht?“, fragt der Abgewiesene.

„Nein! Jedenfalls nicht so!“, antwortet sie schroff.

Beleidigt sagt er: „Du wirst schon sehen! Gewöhn Dich lieber an mich!“

Nun ist ihr klar was hier gespielt wird. Später sucht sie bei Anna Rat. „Was soll ich nur tun?“

„Finde Dich damit ab! Dein Vater hat keine Mitgift für Dich. Du wirst wohl kaum einen anderen Mann finden. Halte ihn erst einmal freundlich auf Distanz.“

Magnus, vielleicht kann er ihr ja helfen. Jeden Sonntag geht sie in den Wald. Mal sieht sie die Hütte und Mal kann sie sie nicht finden. Wenn sie an die Tür klopft, wartet Magnus bereits auf sie. Sie geht ihm zur Hand, zerkleinert Kräuter und putzt seine Utensilien.

Einmal gehen sie ein Stück in den Wald, bis zu einer kleinen Lichtung Er nimmt sie an die Hand und zusammen fliegen sie ein Stück über den Baumkronen hinweg. Grete kann nicht fassen, was gerade geschieht. Nach der Landung lässt er sie los und sagt: „Nun erhebe Dich!“ Mit den Armen deutet er eine Aufwärtsbewegung an.

„Aber wie soll ich denn…?“ Da merkt sie wie sie langsam vom Boden abhebt. Sie nutzt auch gleich die Chance und steuert mit Armen und Beinen durch die Luft. Grete fliegt hoch zu den Baumwipfeln und schaut über die Bäume hinweg zur Burg. Sie merkt kurz darauf, dass sie sich nicht halten kann und geht langsam wieder zu Boden. Begeistert sagt sie: „Das war schön! Wie ein Engel kann ich fliegen. Kann ich das auch allein?“

Magnus lacht. „Sei nicht albern! Du bist doch nur ein gewöhnliches Mädchen!“

Magnus hat ein Zauberbuch von Eubenius geerbt. Seite für Seite probiert er die Zaubersprüche aus. Meist nimmt er sich dazu Grete. Das einfache Mädchen von Hof vermisst wohl keiner, wenn mal was schief geht. Freundschaftliche Gefühle oder gar Zuneigung hegt er ihr gegenüber nicht im Geringsten.

„Verzeiht Herr!“, entschuldigt sich Grete für ihre Euphorische Frage. Des Öfteren bemerkt sie seine kalte Art. Sie spürt, dass er sie nur als ein Versuchsobjekt benutzt. Als sie einmal ihre persönlichen Probleme ansprach, wiegelte er sofort ab, ohne sie sich überhaupt anzuhören.

Siegfried entwickelt nach und nach sexuelle Gefühle und da Grete nun ein reifes Fräulein ist, tätschelt er sie immer öfter an. Noch kann sie freundlich seine Attacken abwehren. Siegfried beobachtet seinen Vater, wie er sich mal wieder an Maria vergeht. Sie liegt einfach nur regungslos da, öffnet ihre Beine und lässt es geschehen.

Grete wurde von ihrer Großmutter aufgeklärt. Nicht so wie andere Mädchen. Grete hat gelernt, was da in Unterleib einer Frau passiert, wenn ein Mann sie befruchtet. Sie weiß, wie neues Leben in einer Frau heranreift. All das weiß sie schon bevor sie das erste Mal den Zauber der Liebe und die Magie von körperlicher Lust gespürt hat. So wusste sie auch was ihr bevor steht, als Siegfried sie ins Heu geschubst und anschließend ausgezogen hat. Sie hatte keine Chance gegen diesen Kräftigen Burschen. Bereits zuvor hat er sie wieder und wieder geneckt und gestreichelt. Sie entdeckte nur zu spät, die Beule in seinem Schritt. Nun liegt sie da und muss an ihre Mutter denken. Er spreizt ihr die Beine und dringt in sie ein. Es schmerzt und er stößt immer wieder in sie hinein. Sie zappelt und strampelt und ihm steigert es nur die Lust. Angewidert ist sie, als er seinen Samen in sie pflanzt. Nachdem er von ihr ablässt, rennt sie sofort zur Tränke und wäscht sich ihr Blut ab und sein Sperma aus ihr heraus. Nun ist sie vorsichtiger. Stets versucht sie Siegfried auf Abstand zu halten. Als sie nach dem Markt zum Hof zurückkehren, greift er sie sich erneut. Am Wegesrand nimmt er sie. Grete hat keine Möglichkeit ihm zu entkommen. Sie ergibt sich in ihr Schicksal und lässt es geschehen. Tief in ihr pflanzt er seinen Samen und befruchtet sie. Nach einigen Wochen spürt sie das neue Leben in ihr. Grete ist verzweifelt, weiß sie doch, dass sie ihn nun heiraten muss. Paul, der auch ständig an ihr herum tätschelt, bemerkt den kleinen Bauchansatz. Er Verkündet daraufhin die Hochzeit seines Sohnes. So überrascht wie alle anderen sind, reagieren auch Grete und Siegfried. Er hat nichts Besseres zu tun und küsst Grete. Sie rennt eiligst in ihre Hütte und heult sich die Augen aus.

Maria geht zu ihrer Tochter und tröstet sie. „Es tut mir so leid für Dich! Das Leben ist die Hölle!“, mehr sagt sie nicht.