Grundschule Liebe -  - E-Book

Grundschule Liebe E-Book

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Beschreibung

Die meisten Menschen erkennen eine kranke Gesellschaft leider erst dann, wenn sie wesentlich gesünder und klüger geworden ist und sie großen Abstand zu etwas vorher Krankem oder Dummen gewonnen haben; so in etwa wie der Rückblick zu den Steinzeitmenschen. Falls das zu lange her ist, manches Mal so wie der Rückblick in die eigene Kindheit oder in die eigene Jugend. Menschen meckern, fordern und schreien erst dann um so lauter nach Lösungen und ihrer eigenen dümmlich, kümmerlichen, kleinen Gerechtigkeit, wenn sie selbst die Betroffenen sind. Es ist immer wieder nicht ihr Leid. Bis es ihr Leid wird. Ein Buch um die Welt zu retten. Aus Information entsteht Logik. Aus Logik entsteht Vernunft. Aus Vernunft entsteht Liebe. Die Information ist die Liebe.

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Seitenzahl: 302

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

Mama, ich rette die Welt

Warum ist dieses Buch wichtig?

Böses geschieht in unserer Welt

Beispiel Facebook – Die Schwarm-Un/Intelligenz

Ich will

Größenwahn

Bist du Musterknabe oder Klassenkasper?

Die ewigen Sucher

Gedanken-Kapitalismus

Wer etwas Arroganz braucht

Meine Arroganz auch für die klugen und schlauen Alten

Wenn ich arrogant bin, dann für dich

Nur noch eins für den Zyniker oder zur Erinnerung

Beginnen wir langsam

Beginn

Weltgesellschaft oder Weltgemeinschaft

Ehre, Stolz, Respekt - Werte einer Gesellschaft?

Was würdest du mit deinem Land tun?

Problem 1: Die Gewaltspirale

Problem 2: Der ewige Sucher

Problem 3: Böses bodenloses Angst-Denken

Problem 4: Die Kartonköpfe

Teilnahme an der Gesellschaft

Erziehung und die Weisheit der Autorität

Eltern, Erziehung und Autorität

Die kleinen Dinge machen die Welt

Was ist für ein Kind ein vorteilhaftes Vorbild?

Die Autorität von Eltern den Kinderlosen gegenüber

Statt mit System, lieber ohne Ahnung vorleben

Der gute Lehrer & der schlechte Schüler

1. Der gute Lehrer

2. Der schlechte Schüler

Die Autorität der Gruppen (Chauvinismus)

Erziehung manipulativ

Extreme Erziehungsstile

Das Leben ist eine Kunst

Was ist Wahrheit 1 – Philosophisch

Was ist Wahrheit 2 – In der Talkshow

Was ist Wahrheit 3 – Kopfschere

Pokerst du noch oder puzzelst du schon?

Was ist Überheblichkeit?

Der Diktator und die Geister die er rief

Glaube, Gott und Liebe

Lao Tse

Gott und Gesellschaft

Falsche Engel und fremde Federn

Schmerz - Um Gottes Willen in Gottes Namen

Gott und Krieg

Kinder, Trauer und Tod

Gibt es Gott?

Liebe, Geist, Gott, Materie oder Energie. Alles ist Liebe

Alles ist Liebe, auch Hass?

Alles ist Liebe, auch die oder deine Wahrheit?

Ist Eifersucht Liebe?

Ist Liebe egoistisch?

Die Information und die Logik der Liebe

Die vier Elemente der Liebe

Die Liebe ist die Ursache

Der Katalysator der Liebe

Künstliche Intelligenz und Mensch-sein

Noch etwas zum Vordenken für die Zukunft

Zum Ende des Buches auf den Boden zurück

Warum die Vernunft nur zu oft an der Masse scheitert oder das Tor zur Niedertracht

Anmaßung Institutionen und Arbeitgeber

Kinder

Wissen ist eine Schere. Unwissenheit ist Papier

Mama, ich rette die Welt

Vor Kurzem habe ich meine Eltern besucht, nach Wochen oder waren es schon Monate? Sie sind groß geworden. Als ich durch die Tür hereinspaziert bin, habe ich beiläufig erwähnt, dass ich ein Buch schreiben werde, um die Welt zu retten. Ich meinte es in gewisser Hinsicht sogar ernst. Aber als ich wieder allein mit mir zu Hause war, da habe ich mich trotzdem gefragt, warum niemand gelacht hat.

Ich würde mir von dir etwas wünschen. Beantworte dir diese Frage jetzt einmal für dich ganz allein: „Warum haben meine Eltern nicht gelacht, als ich sagte, dass ich die Welt retten muss?“ Bitte merke dir deine Antwort auf diese Frage. Du brauchst sie später noch einmal. Ich stelle dir diese Frage am Ende des Buches erneut. Denke bitte jetzt über diese Frage nach. Spekuliere dabei ruhig ein wenig. Du kannst deine Antwort jetzt auf die letzte Seite dieses Buches schreiben. Ich glaube, du kannst dadurch zusätzlich am Ende des Buches eine weitere wichtige Erfahrung machen – wie auch immer diese Erfahrung dann aussehen mag. Notiere deine Antwort auf der letzten Seite. Bitte jetzt!

Nachdem ich meine Eltern darauf hingewiesen habe, dass ich die Welt retten muss, hat meine Mutter in etwa Folgendes gesagt: „Du kannst die Welt als Einzelner nicht verändern.“ Meine Antwort war so etwas wie: „Wer das glaubt, der kann ja gleich im Bett liegen bleiben ...“ Ich finde: „Ich hab recht.“

"Was kann einer alleine schon erreichen?", fragte sich die halbe Menschheit.

Wenn es keinen Menschen geben würde, der anders denkt, wenn es niemanden geben würde, der die Welt verändern möchte, na, was hätten wir dann für eine Welt? Jeder kann etwas verändern und jeder tut das auch. Was wäre nur, hätte es meine Mutter nicht gegeben? Dann würde es mich nicht geben und du würdest jetzt nicht glauben, dass ich ein ganz klein wenig verrückt bin. Dieses Buch würde nicht einmal existieren, du hättest es dir nicht besorgen können, schenken lassen oder sonst dergleichen. Wir beide könnten dann diese Welt nicht retten. Das wäre doch schade. Und übrigens: Ich habe schon einiges verändert, ähnlich wie gleich, in den nächsten Minuten.

„Was für ein Mann ist ein Mann, der die Welt nicht besser macht?“ (Filmzitat: Königreich der Himmel, Regisseur Ridley Scott aus dem Jahr 2005)

Im Ernst, bei allem Ernst. Ob gut oder schlecht, ob wahr oder recht; Wäre meine Mutter nicht, wäre diese Welt ohne mich. Und ohne mich wäre die Welt eine andere. Also hat meine Mutter die Welt auch verändert. – Papa sei nicht enttäuscht, weil ich dich in meinem Buch nicht weiter erwähne. Ich weiß, da gehören immer zwei zu. Jedenfalls war das früher noch so. – Das sollte nicht lustig sein.

Stichwort »künstliche Befruchtung«

Hoffe du bist nicht verwirrt oder klagst schon? Es gibt viele verschiedene Charaktere, viele unterschiedliche Menschen, viele verzwickte Denkmuster und manch ein Gemüt wird glauben, vieles aus diesem Buch zu verstehen. Auch Deins! Das wird es auch. In den verschiedensten Köpfen wird allerdings das, was in diesem Buch steht, die unterschiedlichsten Dimensionen einnehmen. Ich meine, es könnte wesentlich mehr dahinter stecken als man selbst zu wissen sicher ist. Um das deutlich zu machen, noch eine kurze und hochinteressante Geschichte.

Stelle dir zwei Steinzeitmenschen vor; ich meine sehr kluge Steinzeitmenschen. Der eine Steinzeitmensch hat ein viereckiges Rad erfunden. Ich weiß, ein viereckiges Rad ist kein wirkliches Rad. Ich meine: Dieser Steinzeitmensch stellt fest, dass dieses Rad rollt und weil er so sehr darüber überrascht ist, zeigt er dieses Rad seinem behaarten Freund. Der behaarte Freund fragt denjenigen, der das Rad erfunden hat, warum das viereckige Rad rollt und der, der das Rad erfunden hat, antwortet dem behaarten Freund: „Da sind Ecken drin!“ Da ist der behaarte Freund natürlich erstaunt und plötzlich fällt es ihm wie Schuppen von den Augen. Der behaarte Freund sagt zu dem, der das Rad erfunden hat: „Lass uns doch noch eine Ecke rein machen, vielleicht rollt es dann noch besser!“ So nehmen die beiden das eckige Rad und hauen eine weitere Ecke hinein. Sie können es beide nicht fassen, aber nun rollt das Rad tatsächlich noch besser. Das finden die beiden unglaublich und sie freuen sich. Somit lässt der nächste Gedankenblitz nur einen Monat auf sich warten und der behaarte Freund geht zu dem, der das Rad erfunden hat, und erzählt ihm von seiner neuen Idee: „Mein behaarter Freund, du hast doch das Rad erfunden. Ich habe eine neue Idee! Lass uns noch eine Ecke in das Rad machen, vielleicht rollt es dann noch besser.“

Gesagt getan!

Und was glaubst du nun? Wie viele Monate hat es gedauert, bis die beiden behaarten Freunde das Rad rund gemacht haben?

Wenn du sehr vieles, von dem, was ich noch schreibe, nicht wirklich verstehst oder verstehen möchtest, dann habe ich einen Tipp für dich: Versuche es und lese einfach weiter. Wenn du es nicht schaffst, dann lege dieses Buch in dein Regal oder speichere es in irgendeiner Ecke deiner Festplatte. Versuche es in zwei Jahren noch einmal oder vielleicht in einem Monat. In diesem Buch wirst du auch noch ein paar knallhart formulierte Texte lesen, die für dich vielleicht schwierig werden oder dich aktuell nicht interessieren. Wenn du an so ein Thema kommst, vergiss bitte nicht. Alles gehört zusammen und ist miteinander verbunden. Wenn ein Text oder ein Thema derzeit nichts für dich ist, lese den Text oder das Thema später. Ich möchte, dass du, »DER LESER«, mir dabei hilfst, diese Welt zu einem besseren und schöneren Ort zu machen. Das wir sie rund machen. Wenn nicht jetzt sofort, dann vielleicht ein wenig später, weil diese Welt krank ist. Sie ist mit dummen Gedanken verseucht. Sehr verseucht! Glaube mir, ich weiß sehr gut, wie sich das anhört oder es sich für jemanden anhören mag.

Die meisten Menschen erkennen eine kranke Gesellschaft leider nur erst dann, wenn die eigene Gesellschaft wesentlich gesünder und klüger geworden ist und sie großen Abstand zu dem vorher Krankem oder Dummen gewonnen haben; so in etwa wie der Rückblick zu den Steinzeitmenschen. Falls das zu lange her ist, manches Mal so wie der Rückblick in die eigene Kindheit oder in die eigene Jugend. Allgemein glauben oder glaubten wir Menschen in einer tollen Gesellschaft zu leben: hochzivilisiert, demokratisch, frei. So viele glauben wir Menschen sind klug. Das sehe ich nur auf technologischer Basis so, wenn ich dabei einmal die Umwelt außer Acht lasse. Der Mensch wird allgemein nur äußerst fantasiereich und nachhaltig produktiv, wenn es um seine ganz eigene Liebe, um sein eigenes Ego, um sein persönliches Wohlbefinden, um seinen Antrieb geht. Das Prinzip, das immer wieder meist skrupellos gegen andere Menschen genutzt wird, nur für das eine: für sich selbst.

In diesem Buch geht es nicht um trockene Politik. Dieses Buch ist keine Aneinanderreihung hart recherchierter Sachlagen und Fakten. In diesem Buch geht es um das Grundsätzliche. Es geht um den Menschen, um sein Denken, um sein wirkliches Motiv, seine Überheblichkeit, seinen Hochmut, seine unstillbare Selbstgefälligkeit und seine Arroganz, um sein Ego, um seinen unerschütterlichen Größenwahn, um sein Vergessen, um seine ständig erneuerte Ignoranz, um seine Willkür und: Es geht um Liebe. Dieses Buch handelt von der ganz individuellen Ausbeutung des einzelnen Menschen durch sich selbst und somit der allgemeinmenschlichen Rasse. Es geht um die seit langem und immer wieder von neuem missverstandene und instrumentalisierte Liebe. Es geht um das »Mensch-Sein« und um das »Mensch-Werden«. Es geht darum, dass es durch die grenzenlose und unfassbare Dummheit der Menschen immer wieder sehr böse und schrecklich wird, weshalb sich die Menschen ständig gegenseitig quälen müssen, um glauben zu können, frei zu sein oder frei zu werden. „Es geht um Dich!“

Warum ist dieses Buch wichtig?

Ich möchte dir eine kurze Geschichte erzählen. Diese Geschichte ist unglaublich und eigentlich ist diese Geschichte sehr schön, wenn sie nicht so traurig und voller Kummer und Leid wäre.

Versuche dich kurz einmal von unserer Welt zu lösen. Stelle dir nun etwas anderes vor. Mach deinen Kopf leer.

Stelle dir jetzt einen großen Raum vor. Denke an das Universum. Der ultimative Raum überhaupt. Einen Raum so groß wie du ihn dir nicht vorstellen kannst. Du kannst ihn dir nicht vorstellen, aber versuche es. Denke an den größten Raum.

Wenn du jetzt an deinen großen Raum denkst, wie groß muss der Raum sein, der sich um deinen nun vergrößerten Raum befindet? Wenn du dir diesen Raum vorstellen kannst, dann muss es immer wieder einen noch größeren Raum geben, in dem sich dein erneut vergrößerter Raum befindet. Denk bitte noch einmal darüber nach. Wenn du es schaffst. Nimm dir jetzt die Zeit. In aller Ruhe.

60 Sekunden sollten schon ausreichen. – Verstehst du?

Wo bist du drin? – Dieser große Raum ist so groß, dass du ihn mit all deinen Gedanken und mit all deinem Verstand niemals denken und erfassen kannst. Ganz gleich wie lange du lebst und ganz gleich wie lange du darüber nachdenkst. Du wirst nie verstehen, worin sich der größte Raum, den du dir vorstellen oder denken kannst, befindet. Was befindet sich um diesen Raum?

Du steckst also in dem großen Raum und du kannst dir nicht vorstellen, was sich drumherum befindet. In diesem Raum befindest du dich und in diesem Raum befinden sich auch deine Gedanken, mit denen du daran denkst, worin du dich gerade befindest.

Ich weiß, das du es eigentlich weißt, aber es gibt noch mehr das du wissen und verstehen solltest oder woran du dich erinnern solltest. Dafür musst du noch einmal über dich und die Menschen nachdenken. Über alle Menschen. Schließe keinen aus.

Wir Menschen sind alle so gut wie gleich. Wir alle halten uns gerne für sehr kluge Geschöpfe, wenn wir uns ausnahmsweise gerade mal nicht für das Gegenteil halten. Die meisten Menschen halten sich sogar für so kluge Geschöpfe, dass sie über andere Menschen herrschen und bestimmten möchten. Die meisten Menschen fügen sich deshalb gegenseitig Schmerzen zu. Sehr viele haben Spaß daran.

Egal was sie tun. Sie halten sich für gute Menschen. Manche halten sich sogar für noch mehr. Viele Menschen halten sich sogar für so klug, dass sie andere Menschen töten. Davor quälen sie ihre eigene Art oft eine sehr lange Zeit. Sie machen sich gegenseitig nieder, sodass sie nicht mehr leben und nicht mehr atmen können. Meistens tun die Menschen das nur, weil ein anderer Mensch etwas hat, was der andere haben möchte. Es scheint alles dafür zu sprechen, dass die Menschen nichts schöner finden als sich selbst allein. Viele Menschen oder die meisten von ihnen, merken das überhaupt nicht und halten sich immer wieder für gute Wesen. Seitdem es die Menschen gibt, haben sie etwas in ihrem Kopf. Das benutzen sie, um klüger zu werden. Das bilden sie sich ein. Sie nennen es Liebe oder manches mal nennen sie es auch ihr Ego. Weil kein Mensch dümmer als der andere sein will, benutzen alle ihre eigene Liebe oder ihr Ego, das tief in ihren Köpfen steckt, um besser zu werden. Fast jeder Mensch will mit seiner Liebe oder mit seinem Ego möglichst klug werden, damit die anderen ihn nicht für dumm oder dümmer halten. Alle Menschen wollen gerne etwas mehr haben. Eigentlich wollen sie nur nicht einsam und allein sein.

Außer den Menschen gibt es noch anderes Leben.

Die Menschen haben es aufgeteilt und nennen das eine Tiere und das andere Pflanzen. Es gibt sogar noch viel mehr Leben, aber das ist so winzig klein, dass ich es für diese Geschichte nicht beschreiben möchte, auch wenn wegen diesem Leben alle anderen Lebewesen überhaupt erst leben können.

Die Tiere haben die gleichen Merkmale wie die Menschen, auch wenn sie sich unterschiedlich verhalten, sich teilweise auf eine ganz andere Art fortbewegen und auch wenn sie ganz anders leben. Die Menschen erkennen allerdings lieber die Unterschiede, statt die Gemeinsamkeiten. Wahrscheinlich liegt es daran, dass die Menschen in ihrer Entwicklung weiter fortgeschritten sind und denken, dass es immer so bleiben muss oder so bleiben wird. Die Menschen halten sich für die klügsten Lebewesen auf dieser Kugel und es ist ganz egal ob sie Böses tun. Die Menschen sind nicht so klug, wie sie immer wieder glauben.

Von den Tieren gibt es sehr viele. Es scheint oft so, als hätten sie untereinander überhaupt keine Gemeinsamkeiten. Aber das stimmt auch nicht. Die Tiere sind auch eigentlich alle gleich. Im Gegensatz zu den Menschen gibt es sehr viele unterschiedliche Tiere, die alle eine andere Form besitzen – genauso wie bei den Pflanzen.

Die Pflanzen sind die dritte Art von Leben auf dieser Kugel. Der Unterschied zwischen den Pflanzen, den Menschen und den Tieren ist der, dass die Pflanzen sich nicht bewegen. Sie sind einfach dort und tun nichts. Scheinbar! Die Pflanzen stehen, liegen, hängen oder sie schwimmen da einfach herum, aber sie leben, sie wachsen und sie vergehen, ganz so wie die Menschen und die Tiere.

Die Menschen haben ein Bewusstsein entwickelt und sie haben schon vieles herausgefunden und erkannt. Die Menschen wissen vieles über die Pflanzen und über die Tiere und sie wissen auch schon vieles über sich selbst. Sie wissen bereits viel vom Leben, auch von dem Leben, dass mit ihnen dort auf der kleinen Kugel lebt. Sie wissen auch schon viel von der Kugel, auf der sie leben. Sie wissen auch von dem Raum in dem sich die Kugel befindet. Die Menschen haben schon einiges von sich selbst erkannt, aber es bleibt immer wieder dabei. Sie haben ein großes Problem. Sie erkennen nicht das, was wirklich wichtig ist. Das, wodurch sie leben und was sie am Leben hält. Sie benutzen es immer noch falsch. Es ist immer noch dasselbe Problem, wie schon seit langer Zeit. Sie glauben und vertrauen ihrer Art der Liebe und sie verehren ihr eigenes Ego oder ihre Art von Liebe. Sie vertrauen auf ihr Ego oder auf ihre Liebe, weil sie glauben, dass es ihnen Glückseligkeit bringt oder sie glauben, dass es ihnen die Glückseligkeit verschafft. Aber sie verstehen immer wieder nicht.

Solange die Menschen schon auf dieser Kugel leben, haben sie es nicht erkannt, dass ihr Denken immer nur Probleme schafft, wenn sie nicht verstehen und begreifen, mit sich selbst, der Liebe und diesem Ego richtig umzugehen. Wenn sie das nicht bald verstehen, dann sieht es nicht nur für die Menschen schlecht aus. Dann sieht es auch für die Tiere und für die Pflanzen schlecht aus. Es sieht mit der ganzen kleinen Kugel schlecht aus.

Woran ich dich denken lassen wollte ist, dass du etwas sehr wichtiges von den Menschen lernen kannst. Weißt du schon was ich meine? Die Menschen glauben sehr vieles zu wissen, sie glauben schon sehr vieles zu verstehen und sie halten sich im Allgemeinen für besonders klug. Aber. Sie sind es nicht. Was denkst du gerade über dich? Das du klug bist? Was glaubst du was klug ist? Und was denkst du gleich über dich oder was denkst du am Ende von diesem Buch? Falls dir vorher nicht zu langweilig wird.

Wenn die Menschen die wirklich wichtige Sache nicht verstehen werden, dann werden die Menschen sich schon bald selbst zerstören. Wahrscheinlich zerstören sie dann die ganze kleine Kugel. Es wäre schade, denn sie ist eigentlich sehr schön. Das Problem der Menschen ist immer das, was sie nicht verstehen können, obwohl sie ihr Problem jeden Tag mit sich tragen. Sie verstehen nicht was sie ganz dicht bei sich tragen, aber sie glauben alles zu verstehen was sie ganz klar vor sich sehen. Das ist das Problem mit dem sie diese kleine Kugel zerstören.

Es gibt auch eine gute Nachricht. Auf dieser Kugel gibt es noch die Tiere und die Pflanzen. Wenn die Menschen es nicht schaffen, all die Tiere und all die Pflanzen zu zerstören und zu töten, dann gibt es noch Hoffnung.

Auch für die Menschen gibt es noch Hoffnung.

In dem großen Raum befindet sich ein Mensch, der in diesem Augenblick geschriebene Worte liest. Dieser Mensch ist vielleicht jemand, der helfen kann, sehr vielen anderen Menschen zu helfen, damit sie sich helfen. So könnten auch die Menschen noch gerettet werden.

Böses geschieht in unserer Welt

Ich werde ein wenig sachlicher und fange mit einem »ganz normalem« Beispiel an, das sich vielleicht gut dafür eignet, um mit dem Verstehen wollen zu beginnen. Einige Leser werden dieses Geschehen kennen und ich möchte nun keine reinen Daten, Zahlen und Fakten aufzählen müssen, um sie jemandem vor dem Kopf zu knallen. Das ist nicht der Inhalt dieses Buches und darum geht es in erster Linie nicht. Wer sich für Daten, Zahlen und weitere Fakten interessiert, findet sicher leider mehr als genug im Netz, wenn das ausreichende Interesse dafür vorhanden ist. Bevor wir zu den eigentlichen Themen kommen, möchte ich zuvor, das Coltan-Intermezzo ansprechen. Auch wenn das folgende Beispiel nicht das jüngste ist, leidet es keinen Mangel an Aktualität.

Es passt auch gut zu dem darauf folgendem Beispiel: Die Facebook-Schwarm-Intelligenz.

Ein Beispiel, auch für später noch: Coltan ist ein Rohstoff und zählt zu den Konfliktmineralien. Eine Art Gestein. Er wird in Afrika abgebaut. Dieser Rohstoff wird überwiegend von Kindern und Jugendlichen aus engen, tiefen, dunklen und ständig Einsturz gefährdeten Erdlöchern mühselig zutage gefördert, wodurch viele dieser Kinder und Jugendlichen täglich grausam sterben. Ein Rohstoff, der höchstwahrscheinlich auch in deinem Handy steckt oder zumindest in einem deiner Elektrogeräte verbaut ist. Der Krieg um diesen Rohstoff bringt mehr als die grausamsten Morde und die widerwärtigsten Vergewaltigungen mit sich. Dieser Krieg soll bereits über 5 Millionen Menschen dass Leben gekostet haben. Mit jedem Kauf eines elektronischen Gerätes, in dem Konfliktmineralien enthalten sind, finanziert jeder Käufer niederträchtigste Ausbeutungen, die abscheulichsten Morde und eine der wohl härtesten Sklaverei auf diesem Planeten.

Noch ein Beispiel, auch für später: Schauen wir auf einen anderen Erdteil. Sehr viele Menschen auf diesem Globus werden genau in diesem Moment wie Sklaven gehalten. – Anscheinend werde ich betriebsblind. Ich neige zur Verharmlosung der Umstände, zum Weichzeichnen oder zum Schönreden. Eine ernste Frage an mich. Halte ich diese Dinge auch schon für fast nebensächlich oder akzeptiere ich diese Tatsachen? – Die Menschen, die ich meine, sind tatsächlich Sklaven: Sie schuften sich körperlich zugrunde. Das seelische, psychische oder geistige Wohl dieser Menschen möchte ich hier nicht beschreiben, selbst wenn dieses Leid die körperlichen Schmerzen bei Weitem übertreffen kann. Stell dir vor: Deine Lebenserwartung beträgt durchschnittlich 50 Jahre. Damit du so lange leben kannst, arbeitest du neun Stunden am Tag; meistens aber zehn, zwölf oder auch mal neunzehn Stunden. – Während du gemütlich dieses Buch liest, nimm dir bitte kurz die Zeit. Stelle es dir vor. – Du hast eine 6-Tage-Woche und bekommst im Monat einen Lohn von etwa 30 Euro. Du warst zwar noch nicht im Gefängnis, aber du glaubst, dass es dort angenehmer ist, weil du im Gefängnis zumindest mit einem der anderen 300 „Mitarbeiter“, sprechen dürftest. Also rackerst du, schuftest und quälst dich an deinem engen und vergittertem Arbeitsplatz ab. Wenn Feierabend ist und du nach Hause kommst, siehst du deine Mutter, deine Schwester, deinen Bruder oder dein Kind, wie es vor deinen Augen abgemagert ist und hungernd dahinvegetiert, wie es qualvoll leidet und dich mit seinen großen Augen anschaut. – Bitte sieh dir deine Familie an, wenn du eine hast. – Obwohl die Krankheit des Kindes leicht zu behandeln wäre, kannst du ihm nicht helfen. Der ganze Arbeitslohn geht für die Miete drauf. Du kannst keinen Arzt und keine Medizin bezahlen. Nicht nur das Kind stirbt dir weg, sondern auch deine Mutter, deine Schwester und dein Bruder sterben innerlich vor Kummer und Leid. Deine Familie stirbt vor deinen Augen jeden Tag ein klein wenig mehr und du kannst nichts dagegen tun, außer zu arbeiten. Du wohnst und lebst mit deiner vier oder fünfköpfigen Familie auf einer Wohnfläche von 12 m2. Zu essen gibt es jeden Tag nur eine Schüssel Reis. Wenn genug Geld über ist, dann gibt es alle zwei Wochen Hühnchen – wenn überhaupt. Wer auf die Toilette muss, geht in den Hof auf das Plumpsklo, das man sich mit 100 anderen Personen aus der Nachbarschaft teilt.

Wenn man gerade kein Leid, keinen Hunger oder keinen Durst hat, erinnert man sich immer so schlecht daran. Hast du nur einen Tag lang einmal richtigen Hunger oder Durst gehabt? Nur einen Tag? Erinnerst du dich an bittere Kälte oder nur an widerliche Nässe? Oder erinnerst du dich an Beides? An Kälte und an Nässe? Wenn du selbst eine Wohnung hast, wenn du dich morgen früh mit warmen und sauberem Wasser waschen oder duschen kannst, wenn sich genug Essen in deinem Kühlschrank befindet, damit sich dein Hungergefühl verringert, wenn du dich in deinem Bett kuschelig weich umdrehen kannst und wenn du genauso gemütlich und frei dieses Buch lesen kannst, dann solltest du schon ein kleines Gefühl dafür bekommen, was ich hier zu beschreiben oder erinnern versuche.

Wenn du in einem Land lebst, in dem der Handel vor allem auf skrupellose Gewinnmaximierung aus ist, ganz gleich wer dafür welchen Preis zahlen muss, dann solltest du jetzt noch einmal wirklich tiefer darüber nachdenken. Wirklich verstehen wirst du es wohl nicht. Was hältst du von dem Land, in dem du lebst? Ich möchte dir davon später noch erzählen.

Leider ist es nicht so einfach, einem armen Land alles zur Verfügung zu stellen und dann zu glauben, dass alles einfach gut wird, wenn man es überhaupt könnte. Es muss etwas in den Köpfen passieren. Es muss vor allem auch erst einmal in die Köpfe der Menschen hinein und dann muss es auch noch drin bleiben. Es muss sogar in die Köpfe skrupelloser Geschäftemacher und korrupter Politiker.

Jetzt muss es erst einmal in deinen Kopf.

Die Entwicklung eines Landes muss ja nun erst einmal geschehen. Auch der globalisierte Kampf um Marktanteile, Macht und Einfluss kann nicht einfach weggedacht oder ignoriert werden. Es gibt immer Menschen die mehr haben und mehr besitzen möchten, als sie brauchen oder als sie wirklich verdienen. Aber man sollte doch nicht sagen, dass man eh nichts tun kann. Das stimmt nämlich nicht.

Noch einmal: "Was kann einer alleine schon erreichen?", fragte sich die halbe Menschheit.

Wenn du dran bleibst und daran glaubst, etwas zum Besseren ändern zu können, machst du bereits mehr als diese halbe Menschheit und vielleicht überzeugst du auch noch viele andere davon.

Genau darum geht es doch. Es muss überall etwas passieren – in den Köpfen in jedem Land. Jeder Mensch muss es ganz einfach endlich lernen und bestimmte Lernprozesse durchlaufen, um gewisse Erfahrungen zu machen. Es muss erlebt werden. Aber doch nicht so, wie man es aktuell miterlebt. Die Zeit tickt, tickt, tickt und tickt. Sie schlendert vor sich hin. Man muss doch nicht alles hinnehmen und man muss oder sollte schon gar nicht einfach alles mitmachen, nur weil es so viele oder alle tun. Man hat die Wahl, es anders zu machen. Ich möchte noch einmal deutlich machen. Es ist kein Spaß und es ist kein Spiel, was auf unserem Erdball jeden Tag geschieht. Um dich herum. Jeden Tag pausenlos und immer wieder. Es ist nicht naiv und noch weniger lustig. Ich finde keine Ausrede für Ausbeutung, Sklaverei, Mord, Missbrauch, Manipulation, Vergewaltigungen und für all das, was man sich in der »zivilisierten Welt« allgemein nicht einmal wirklich vorstellen kann oder vorstellen möchte. Wenn das albern ist, noch ein Beispiel: Es geht um eine Vergewaltigung und um einen grausamen Mord. Wenn man so etwas nicht lesen möchte, dann den nächsten Absatz bitte überspringen.

Eine Frau soll gezwungen worden sein, ihren eigenen Mann in Stücke zu zerteilen. Danach musste sie diese Teile wieder zusammen fügen. Anschließend befahlen die Täter ihr, sich auf „ihren Mann„ zu legen. Dann wurde sie auf ihm vergewaltigt.

In einem reichen Land wie unserem, in dem manche Menschen einen Schuhschrank besitzen, der größer ist als der trostlose Wohnraum eines dieser Sklaven, von denen ich zuvor schrieb, oder in dem selben Land, in dem die anderen Menschen täglich damit beschäftigt sind, überhaupt ihr Brot auf den Tisch zu bekommen, was sollte es da einen kümmern, was in einem anderen Land passiert? Wir haben alle unsere eigenen Probleme. Die Reichen und die Armen. Also bleibt es weiter so? Genau das ist das Ding. Unser aller Ding. Unser Problem! Wenn du es ungerecht findest, dass man einem kleinen Kind in der Einkaufsstraße seinen Lolli klaut, nur um diesen Lolli auf den Boden zu werfen und um dann vielleicht noch darauf herumzutreten, oder wenn du dir deinen Schokoladen-Lolli nicht klauen lassen möchtest, nur damit jemand anderer darauf herumtritt, dann ist das genau dein Ding! Vielleicht ist es nicht dein Schokoladen-Lolli, vielleicht ist es dein Handy, das dir abgezogen wird, oder ein kleines Kind, das man vor deinen Augen verprügelt. Vielleicht ist es sogar dein ganzes Land, das man gerade jetzt kaputt macht. Es sind immer welche dabei, die gerade dabei sind. Auch in unserem Land. Was tust du?

Genug davon. Von so etwas hört man schließlich täglich. Die Medien machen uns ausreichend darauf aufmerksam. Nur leider hören zu wenige hin – zu wenige noch. – In einem reichen Land wie dem unseren gibt es Menschen, die einen so großen Schuhschrank besitzen, wie es der Wohnraum einer dieser versklavten Familien ist und diese reichen Menschen machen auch noch Werbung dafür, wie unglaublich billig die Kleidung ist: für das Produkt, das von diesen Sklaven produziert wird. Ich erinnere daran: Hunger und eine Schüssel Reis pro Tag, Plumpsklo für 100 Menschen, Krankheit, Leid, Kummer, Tod und arbeiten bis zum Umfallen etc. Dieses Leid geschieht nur aus dem Grund, dass sich einige Menschen dadurch in einem so hohen Maße bereichern können, dass sie damit wesentlich mehr als ausreichend Geld verdienen. Manches Mal so viel Geld, dass sie es nicht mehr schaffen, es auszugeben – selbst dann nicht, wenn sie den Monatslohn eines normalen Arbeiters für jedes Abendessen, für jedes paar Schuhe oder für jede Handtasche ausgeben, da die Monatslöhne für die normalen Arbeiter längst wieder um ein Vielfaches auf dem Rücken anderer »verdient« worden sind. Jeder dieser armen und ausgebeuteten Menschen oder dieser modernen Sklaven lebt sein ganz persönliches, qualvolles, elendes Leben fast ausschließlich dafür, dass die Preise für die Kleidung oder für die Produkte, die wir kaufen können, weiter gedrückt werden – für die weitere Gewinnmaximierung; dafür, dass sich die Menschen in den reichen Ländern Dinge kaufen können, für die viele eigentlich gar kein Geld haben. Viele verdienen ja selbst schon nicht mehr genug, um sich ihren Kühlschrank zu füllen, wenn sie denn einen haben. – Das war ein sogenanntes zivilisiertes Beispiel.

Wenn du eine solche Person in dem so fernen Land wärst, einer von denen, die ich Sklaven nenne, dann würdest du nicht wissen, wie entspannt und gemütlich es sein kann, ein Buch zu lesen. Du würdest nicht wissen und fühlen, wie es ist, sich nach einem Buch vielleicht schlauer oder klüger zu fühlen oder wie es ist, dass man sich mit einem Buch gut unterhalten hat. Durch ein Buch werden viele klüger und schlauer, aber leider viel zu selten vernünftiger. Ändern tun die aller wenigsten etwas und die meisten ändern nichts. Wie immer! Wir haben alle und jeder für sich ganz eigene Probleme. Wir nutzen das Wissen lieber weiterhin nur für die eigene Eitelkeit, um klug zu reden oder um vielleicht anerkannt zu werden oder irgendwohin aufzusteigen. Wie ist es, wenn du dir zu diesem Buch gleich einen Tee, einen Cappuccino oder einen Kaffee machst, bevor du weiter liest? Oder lieber 'ne Dose Red Bull? Verleiht Flüüüüüüüüüüüügel! Glaub mir, ich möchte nicht versuchen, dir ein schlechtes Gewissen zu machen. Ich will dich nur darauf aufmerksam machen und dass du versuchst weiter zu verstehen. Wenn du einer dieser Sklaven wärst, dann wüsstest du nicht, wie es ist, wenn du dir etwas Leckeres aus dem Kühlschrank holst und dir ein Sandwich zauberst. Du würdest auch nicht wissen, wie es ist, nach diesem Buch ins Bad zu gehen, barfuß natürlich auf sauberen glatten warmen Fliesen, um dir die Zähne zu putzen. Kein Dreck, keine Kälte, kein Schlamm oder keine benutzten Spritzen, die auf deinem Weg lauern. Du wüsstest auch nicht, wie es ist, dich mit warmen und sauberem Wasser zu duschen. Selbst im Winter ist uns das Wasser warm. Ich bekomme schon einen Schock, wenn ich aus der warmen Dusche komme und wie drehe ich durch, wenn ich kurz mit kaltem Wasser duschen muss, vielleicht nur weil jemand die Klospülung gedrückt hat? Gehe jetzt oder später zum Kühlschrank und lege deine Hand nur für kurze Zeit auf Eis, dann denke noch einmal darüber nach. Es ist unangenehm. Kannst du und willst du dir das nicht auch noch einmal vorstellen? Das alles ist dein Leben. Einfach blind bleiben? „Ich will noch diese Jacke haben, die mit dem krassen Sticker. Einfach nur geil. Ich brauch auch noch eine Hose. Ich Idiot habe mich gestern mit Marmelade bekleckert und das lässt sich verdammt schlecht herauswaschen. Die Reinigung ist mir zu teuer und außerdem zu umständlich. Jacke und Hose, hmm ... Dafür zahle ich zusammen ca. 19,99. Das kann ich mir locker leisten, auch wenn ich eigentlich knapp bei Kasse bin.“ Was viele nicht wirklich verstehen ist jenes, dass man selbst dazu neigt, zu einem Sklaven zu mutieren, falls man nicht schon längst einer ist und selbst bereits in diesem berühmten Hamsterrad mitläuft – in dem Rad, in dem man immer schneller laufen muss, wenn man nicht herausfliegen oder herausgeschubst werden möchte. Irgendwann fliegt man immer raus. Es sei denn, das Hamsterrad wird wieder etwas langsamer gemacht oder man spielt selbst ganz oben mit um am Rad zu drehen. Die besten Sklaven sind nun mal die, die nicht merken dass sie Sklaven sind. Das ist praktisch.

So manch einer von den Menschen, die jemandem »Höheren« am tiefsten in den Hintern kriecht, der schafft es vielleicht dann auch bis ganz nach oben. Wichtig ist aber dann, dass er solange selbst seine Hose offen lassen muss und er genug andere Kriecher und Bücker findet, die bereit sind, das Gleiche für ihren Aufstieg zu tun. Kennt jeder, oder? Nach oben in den Allerwertesten schmeicheln und nach unten treten. Aber jeder glaubt anders zu sein.

Daher nehme ich mir nun auch wieder einmal die Freiheit mich über bestimmte Menschen und bestimmte Ignoranten zu ärgern. Ich habe nämlich wieder gelernt: Ich kann immer nur dann verantwortungsvoll handeln, wenn ich einen wirklichen Grund gefunden habe, zu tun, was ich zuvor nicht tun konnte. Das liegt daran, dass ich keine Rechtfertigung und keinen Grund für mein eigenes Tun und Handelt habe, wenn ich keinen wirklichen Grund dafür sehe. Ich bin nett und möchte mir nicht selbst so viel unsinnigen Unsinn einreden oder von anderen einreden lassen. Ich bin halt niemand, der erst draufschlägt und dann fragt. Ich muss vorher wissen oder zumindest fest überzeugt sein. Aus gutem Grund. – Ob meine Überzeugung letztendlich eine Richtige oder Falsche ist, das ist eine andere Sache. – Kurz etwas über unsere Gesellschaft. Ein Beispiel, dass sich sehr gut dafür eignet, unsere Gesellschaft zu spiegeln.

Beispiel Facebook – Die Schwarm-Un/Intelligenz

Es folgt nun ein kleiner Abstecher ins täglich Weltliche. Besuchen wir das Internet. Ein kurzer Exkurs zu einem schauderhaften Schauspiel. Ein scheinbar unbedeutendes Spektakel, das viel zu albern scheint, um überhaupt ein Text in einem Buch wert zu sein – vor allem in einem ernst gemeintem Buch über Liebe und Macht. So scheint es!

Auf Facebook wurde vor kurzem ein Bild gepostet, auf dem ein Witz geschrieben stand: ,,Herr, lass es Gehirn regnen und nimm den blöden, den Regenschirm weg.“ Das finde ich eigentlich lustig. Weshalb mir aber nach kurzer Überlegung und einem Blick auf vorherige und noch folgende Kommentare dann das Lachen verging, hatte den folgenden Grund. Weil jeder Esel oder jeder noch so bekloppte und niederträchtige Mensch auch ganz besonders gerne über diesen Witz gelacht hat und dabei selbst ganz fest glaubte, gut, besser und klug zu sein, während er seinen ganz besonderen Wert vor allen darin sah, seine eigene Klugheit ständig in einem hohen Maße anderen zeigen zu wollen.

Im Folgenden dazu das Beispiel: die eigentliche Kleinigkeit, die es nicht Wert scheint, so viel Platz in einem Buch einzunehmen – denn für viele ist es nur Kinderkram, eine Banalität, eine Belanglosigkeit, eine Bagatelle, eine Lappalie oder eine Nichtigkeit. Diese Albernheit möchte ich nun einmal sehr umfangreich erklären. Eigentlich möchte ich es natürlich vermeiden, dich als Leser/in mit unnötigem Text zu strapazieren, trotzdem habe ich mich für dieses Beispiel entschieden, weil ich es extrem wichtig für das weitere Verständnis und für die späteren Themen halte.

Beitrag-Fotos wurden aus rechtlichen Gründen nachgezeichnet.

Dieser Facebook-Beitrag hat über 50.000 „Gefällt mir“-Klicks bekommen und wurde über 1.740 Mal von Facebook-Benutzern geteilt; zudem eine Masse an teilweise extrem abwertenden, verachtenden, bösen und unerträglichen Kommentaren, die auf das Verhalten des Mädchens abgezielt haben.

Das sind oft die gleichen Personen auf Facebook, die aus ihrer für sie so faszinierenden, moralischen und emotionalen Intelligenz und aus ihren so geifernd-klugen Gedanken heraus, aus undifferenzierten Kleinigkeiten, ohne nähere Informationen und Hintergründe über einen Sachverhalt zu kennen, auf andere Menschen eindreschen oder einprügeln wollen. Das sind die Personen auf Facebook, die ständig aus Vergleichen, die man überhaupt nicht miteinander vergleichen kann, im vollem Ernst Rache oder Vergeltung fordern. Das sind die Personen auf Facebook, die ganz einfach, ohne ihr Gehirn zu benutzen, nach Selbst- oder Lynchjustiz schreien: ,,Ohrfeige hauen! Grün und blau schlagen! Hände ab! Schwanz ab! Aufhängen! Erschießen! Kopf ab!“

Von diesen Leuten gibt es eine Menge.