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Eine Tomate erlebt zusammen mit ihrer neuen Freundin Frieda immer wieder Situationen, in denen sie die zuhörenden Kinder um Rat fragt. Das vorliegende 2. Buch von Gute-Nacht-Geschichten mit der Tomate verlangt wie beim 1. Buch vom Erzähler, genau so aktiv mitzumachen wie die Kinder. Improvisation ist gefragt, unerwartete Antworten der Kinder können in den weiteren Ablauf der Geschichten eingebaut werden. Seien Sie gewiss, Ihre kleinen Zuhörer werden den nächsten Abend – und damit die nächste Geschichte von „unserer Tomate“ und „Frieda mit der Mütze“ kaum erwarten können. Das Buch ist geeignet zum Vorlesen und Mitmachen von 1-10 Kindern im Alter von etwa 4-10 Jahren.
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Seitenzahl: 95
Veröffentlichungsjahr: 2014
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Dieses Büchlein widme ich meinen beidenEnkeltöchtern Ella und Lucy,die bei den meisten Ereignissen,welche Unsere Tomate und Frieda erlebt haben,entscheidend mitgewirkt haben.Ganz lieben Dank dafür!
Alle Geschichten sind bei meinen eigenen Kindernund vielen Besuchen zur damaligen Zeitmit bis zu 10 Kindern gleichzeitig ausprobiert.Und noch heute gibt es für meine Enkelkinderjedes Mal, wenn sie bei Oma und Opa sind,je eine neue Tomatengeschichtenach dem abendlichen Zähneputzen.. Ohne die würden sie den Schlaf verweigern.
Einleitung
Unsere Tomate
Kennenlernen
Frieda mit der Mütze
Du Flasche
Zu viel Frieda
Besuch
Das Geräusch
Erklärung
Ein sprechendes Pferd
So viele Freunde
Im Zoo
Mütze ab
Anschmieren
Fahrrad-Tour
Schwimmbad
Schwimmen
Die falschen Schuhe
Karl-Fritz-August
Der Schatz
Eisenbahnräder
Kuchen backen
Rache ist süß
Gongfu
Kamedar
Der Flohkünstler
Karli
Anhang
Herzlich Willkommen! Unsere Tomate begrüßt Sie und möglichst viele Kinder zur zweiten Ausgabe der Gute-Nacht-Geschichten mit der Tomate. Der Untertitel Zum Mitmachen bedeutet: Hier dürfen die kleinen Zuhörer gemeinsame Sache mit dem/der Vorlesenden machen, also aktiv in die Handlung eingreifen.
Ausprobieren geht über Studieren!
Wie das geht? Wer das erste Büchlein aus der Serie mit dem Titel „Mit der ABRACALABRA nach Südamerika“ gelesen bzw. vorgetragen hat, kennt alles, was zur Technik des Vorlesens/Mitmachens der Kinder angeregt werden kann. Für alle Anderen verweise ich auf den Anhang dieses Büchleins, wo das Wesentliche erklärt wird.
Für Kinder, die zum ersten Mal Kontakt mit unserer Tomate haben, empfehle ich den Abschnitt „Unsere Tomate“, den ich aus dem ersten Buch noch einmal in diese Ausgabe kopiert habe.
Ergänzen möchte ich an dieser Stelle, dass die meisten der in dieser Sammlung niedergeschriebenen Geschichten von mir unseren Enkeltöchtern Ella und Lucy zum Einschlafen erzählt wurden. Und ich will ergänzen, dass ich selber beim Erzählen oft nicht wusste, wie es weiter geht, und ich also ebenso wie meine kleinen Zuhörerinnen voller Spannung war.
Das Ergebnis wurde dann redaktionell aufbereitet und steht hiermit auch Anderen zum Interaktiven Vorlesen von Gute-Nacht-Geschichten zur Verfügung.
Anregung, Improvisation, Anpassung
Halten Sie sich nicht sträflich an die Formulierungen im Gedruckten. Lernen und praktizieren Sie, mit den Kindern zusammen zu improvisieren. Sie glauben gar nicht, wie viel Spaß dabei auf beiden Seiten herauskommt.
Und – keine Angst, Kinder sind dabei gnädig. Ich weiß, Kinder können auch ganz genau sein, aber wenn es um Fantasie-Geschichten geht, gibt es keine Grenzen. Alles darf passieren: Fehler des/der Vorlesenden, Ungereimtheiten, ungeahnte Sprünge in Zeit und Raum, einfach alles, was einem so einfällt.
Haben Sie Spaß mit der Lektüre! Ich hatte genügend davon und will mit dieser zweiten Sammlung etwas davon abgeben.
Nicht versäumen möchte ich, mich an dieser Stelle bei Irene Marston zu bedanken, von der erneut alle Zeichnungen stammen. Ein kleiner Sonderapplaus sollte angebracht sein, wenn man bedenkt, wie Frau Marston u.a. die Größenverhältnisse der Tomate zu ihrer Umwelt wieder einmal ganz zauberhaft hinbekommen hat.
Horst Burgarth, 2013
Unsere Tomate ist eine ganz normale Tomate – rot und rund, wie Tomaten eben sind. Nur – unsere Tomate kann lesen und schreiben, sprechen und denken, laufen und schlafen, weinen und lachen – einfach alles, was ihr auch so könnt. Was – das gibt es nicht? Na, ich bitte euch! Dann kennt ihr eben unsere Tomate noch nicht.
Unsere Tomate wird euch im Folgenden von vielen Abenteuern erzählen, die sie erlebt hat. Aber eines muss ich euch gleich sagen: Ihr müsst kräftig mitmachen! Ihr müsst unsere Tomate unterstützen, wenn sie nicht weiter weiß. Manchmal hilft schon eine gute Idee!
Die Sache ist nämlich so. Unsere Tomate wird in jeder Geschichte mehrmals ein kleines Problem haben. Welches, das werdet ihr schon hören. Ihr müsst nur gut aufpassen. Die Tomate wird euch dann anrufen – und ihr solltet ihr am Telefon helfen, so gut ihr könnt.
Verstanden? Dann wollen wir es gleich einmal üben. Übrigens – Telefone gibt es in den Tomaten-Geschichten immer und überall. Wenn ihr wollt, könnt ihr unsere Tomate auch jederzeit selber anrufen. Ihr legt dazu eure Hand ans Ohr und sagt laut: „… brrr…“ – das ist schon alles.
So, jetzt üben wir das. Aufgepasst!
Unsere Tomate wollte heute einkaufen. Einfach einkaufen. Im Supermarkt war leider das Gemüse ausverkauft. So ging unsere Tomate in den Gemüseladen um die Ecke.
„Guten Tag.“ Unsere Tomate war ja höflich. Aber der Verkäufer, der sie nicht zu kennen schien, war es ganz und gar nicht.
Er schimpfte nur fürchterlich: „Wer hat denn hier wieder so rumgewühlt und die eine Tomate auf den Boden geschmissen!?“ Dabei griff er unsere Tomate auf und legte sie zu den anderen Tomaten in die Tomatenkiste im Gemüsebord.
Unsere Tomate war einfach platt – sprachlos. So etwas hatte sie noch nicht erlebt! Also rief sie ihre Freunde an, um zu hören, was sie denn jetzt machen könne. Kinder, aufgepasst! Jetzt seid ihr dran… brrr…
… etwas sagen… schimpfen… wieder rausspringen.
Ihr habt völlig recht. Und übrigens auch ganz toll mitgemacht. Unsere Tomate wusste jetzt, was zu tun war. Sie sprang aus der Kiste zurück in den Laden. Aber aus Wut über so viel Frechheit verließ unsere Tomate stehenden Fußes das Gemüsegeschäft und kaufte ihre Sachen woanders ein.
Ja, so ist das mit unserer Tomate. Wenn ihr mehr Geschichten von unserer Tomate hören wollt, so schlaft nun schnell. Morgen beginnen wir dann mit vielen Erlebnissen von unserer Tomate.
Gute Nacht!
So ist unsere Tomate im ersten Buch
aus der Tomatenkiste gesprungen und
auf ihre große Reise nach Südamerika gestartet.
Unsere Tomate ging heute spazieren. Nicht im Wald oder im Park, sondern einfach so auf der Straße. Da sah sie eine Frau mit langen Zöpfen links und rechts. Auf dem Kopf oben trug sie eine Mütze, eine Wollmütze, ganz bunt. Vielleicht war sie gestrickt? Ich weiß es nicht.
Jedenfalls dachte die Tomate: „Das sieht ja irgendwie komisch, aber ganz nett aus. Da gehe ich mal näher hin.“
Gesagt, getan. Schon stand unsere Tomate ganz dicht bei dieser Frau und starrte sie an. Diese lächelte sehr freundlich zurück und zum Erstaunen der Tomate sagte sie: „Guten Tag, kann ich etwas für Sie tun? Oder darf ich Sie zu einer Tasse Kaffee einladen?“ Unsere Tomate war verblüfft, also sie verstand die Welt nicht mehr. Sie kannte die Frau doch gar nicht, aber die lud sie zum Kaffee ein!?
Dann ging alles ganz schnell. Nach ein paar weiteren Worten waren sich die beiden einig und verabredeten sich zu einer Tasse Kaffee in der nächsten Bäckerei.
Unsere Tomate war schon ganz aufgeregt, wie das wohl werden würde und dachte sich, es wäre doch ganz schön, ein Stück Kuchen dazu zu essen. Nur welchen Kuchen? Mal sehen, ob die Kinder einen Rat haben… brrr…
… Butterkuchen… Torte… ist egal
… mal sehen, was es gibt
OK, sagte sich die Tomate. Ich schau mal, was die Bäckerei so anbietet, und bestellte zwei Stück Bienenstich – ein Stück für die Frau und natürlich ein Stück für sich selber. Mit teilweise vollem Mund erzählten sich die beiden dann beim Kuchen-Essen viele lustige Geschichten, lernten sich richtig gut kennen und wussten bald alles voneinander. Das gefiel der netten Frau so gut, dass sie unsere Tomate zum nächsten Kaffee zu sich nach Hause einlud.
Am folgenden Tag, als unsere Tomate an der Adresse ankam, wo die Dame wohnte, und an der Türglocke klingelte, schien keiner zuhause zu sein. Jedenfalls keiner machte die Haustür auf. Die Tomate wurde schon unruhig, weil sie doch genau zu dieser Zeit mit der netten Frau verabredet war. Aber was sollte sie machen? Es antwortete ja keiner. Na klar, erst mal die Kinder anrufen.… brrr…
… noch mal klingeln… telefonieren
… falscher Tag?
Anrufen konnte die Tomate die Frau nicht, weil sie ihre Telefon-Nummer nicht kannte. Also drückte sie einfach noch einmal auf die Klingel. Und – was soll ich sagen – tatsächlich wurde ihr jetzt geöffnet und die nette Dame lud sie zu sich in die Wohnung ein.
Hier sah das aber komisch aus. In der Ecke stand ein Gestell mit einem Art Käfig am oberen Ende. Wie eine Schaukel sah das Ganze aus. Und es piepte irgendwo im Zimmer. Was war denn hier los?… brrr…
… Wellensittich… Vogelkäfig… Papagei…
Ihr habt Recht, denn kaum konnte unsere Tomate sich in der Wohnung richtig orientieren, da flog ein kleiner grüner Vogel ganz dicht an ihrem Kopf vorbei und landete vor dem Käfig – denn das war das Gestell - auf einer Stange. „Das ist mein Pietje“, sagte die nette Dame. „Der ist ganz zutraulich und tut keinem etwas. Halten Sie mal die Hand zu ihm hin.“
Nun gut, unsere Tomate war ja nicht schüchtern und streckte ihren rechten Arm aus.
Schon kam der kleine Vogel und setzte sich auf die Hand der Tomate. Aber er fing auch gleich an, in die Haut der Hand zu picken.
Was sollte denn das nun? Wozu machte der Vogel denn das? Hatte die Tomate sich vielleicht ihre Hände nicht ordentlich gewaschen? Mal sehen, was die Kinder sagen.… brrr…
… tun die immer… tut nicht weh
… picken Salz von der Haut
Was war denn nun der richtige Grund? Ich glaube, es war entweder Übermut oder das Salz der Haut.
Aber gut, erst einmal setzte sich unsere Tomate in einen der bequemen Sessel und wartete ab, was weiter so passiert. Und Pietje tat unserer Tomate dann auch weiter nichts zu Leide.
Was unsere Tomate dann alles zusammen mit der Dame so erlebte, na davon später mehr.
Für heute erst einmal eine gute Nacht!
Unsere Tomate war ja bei der netten Frau mit den Zöpfen und der bunten Mütze zum Kaffeetrinken eingeladen und war mit ihrem mitgebrachten Bienenstich im Wohnzimmer der Dame. Es roch köstlich nach heißem Kaffee und die zwei Stück Kuchen waren auch schon ausgepackt auf dem Tisch. Lecker!
„Ich habe zunächst gedacht, dass keiner da ist“, sagte unsere Tomate. „Wieso das denn?“, fragte die nette Dame. „Na ja, ich habe geklingelt und keiner hat mir aufgemacht.“ „Und haben Sie auch richtig stark auf den Klingelknopf gedrückt? Der Knopf klemmt nämlich manchmal etwas.“ Aber anstatt auf die Frage zu antworten, wie es sich eigentlich gehört hätte, sagte unsere Tomate: „Sie können auch <Du> zu mir sagen, ich heiße <Tomate>.“ „Bitte, wie?“ „Tomate – Unsere Tomate“ „Was heißt <Unsere>?“ „Ach, das ist eine längere Geschichte. Wie heißt Du denn?“
Merkt ihr? Die Tomate hatte die Frau einfach schon geduzt. Nun konnte diese schlecht Nein sagen und antwortete: „In Ordnung, wir können uns gerne duzen. Das ist viel einfacher. Ich heiße Frieda.“ Das war ja ein merkwürdiger Name. So einen Namen hatte unsere Tomate noch nie gehört. Oder kennt ihr jemanden, der so heißt?… brrr…
… Ja… Nein… meine Freundin heißt so
… bei uns in der Schule
„OK, OK“, sagte die Tomate. „Ist ja gut.“ Sie jedenfalls hatte den Namen zum ersten Mal gehört.
Und wisst ihr was? Das muss ich jetzt aber ganz leise sagen, damit die Dame – äh, Frieda - das nicht hört. Weil sie immer diese bunte Mütze auf dem Kopf trägt, nenne ich sie ab und zu <Frieda mit der Mütze>. Aber ihr dürft es nicht verraten. Abgemacht?… brrr…
… na klar… warum denn nicht?
… ist doch kein Schimpfwort