Halbwelt (Gesamtausgabe) - Eftos - E-Book

Halbwelt (Gesamtausgabe) E-Book

Eftos

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Beschreibung

Drei Jahre später. Patchara Petch-a-boon ist verschwunden. Sie wurde von der Schulbank weg entführt. Zusammen mit Svinenysh versucht Henley dieses Mysterium aufzulösen, Sie zu retten. Sein ehrgeiziger Plan schlägt fehl. An Bord des Wespley wird er abgefangen und vertrieben, raus in den Deep-space, jenseits des Punktes ohne Wiederkehr. Was kann jetzt noch helfen? Nur ein Wunder? Eines ist gewiss: Sowohl die Verbündeten als auch das Trio selbst steht vor grösseren Herausforderungen als jemals zuvor.

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Seitenzahl: 125

Veröffentlichungsjahr: 2012

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Eftos

Halbwelt (Gesamtausgabe)

Die Abenteuer von Prinz Henley zu Westerburg, Patchara Petch-a-boon und Svinenysh Galactic.

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

(I) Gestatten, Theoplus Noktios

(II) Gehirntransplantation

(III) Rebelkov der Neue

(IV) Margots fieser Plan

(V) Letzter schöner Tag auf Erden

(VI) Feiger Anschlag am Alanis

(VII) Krisenstimmung

(VIII) Svennedy

(IX) Khi-Chi Kokoyama Petch-a-boon

(X) Der Clan des Ostens

(XI) Auf eigene Faust

(XII) Wespley in Gefahr

(XIII) Punkt ohne Wiederkehr

(XIV) Exil

(XV) Wubot

(XVI) Space-Nulling

(XVII) Der lebensmüde Physiker

(XVIII) Mord im Altrosa

(XIX) Flucht aus U12-a

(XXI) Über Stock und Stein

(XXII) Spacejump Rackets

(XXIII) Angriff der Nanjis

(XXIV) Svinenysh Galactic

Impressum neobooks

(I) Gestatten, Theoplus Noktios

Tunnel Trilogie

Buch II

Halbwelt

(finale Gesamtausgabe)

© [email protected] © & ™ tunnel.eftos.de

Kingdom of a thousand characters, names, places, technologies & indiciaare absolute © & ™ Eftos Ent. All rights reserved.

Prof. Dr. Theoplus Noktios ist aufgeregt. Ein Zustand der recht selten bei Ihm anzutreffen ist.

Drei Jahre sind vergangen. Generalmajor Pavel Rebelkov’s Proto-Operation, die erste Gehirntransplantation beim Menschen, steht unmittelbar bevor.

Dr. Septimus Kholdrust hat seine Splice-Technik an duzenden Bonobos getestet und perfektioniert. Gerade noch rechtzeitig, denn Rebelkov geht es schlecht.

Er benötigt mittlerweile ein Exo-Skellet um sich fortzubewegen und reinen Sauerstoff zum wachbleiben.

Trotzdem ist der treue General Ihrer Majestät, Königin Hypatia I, in Amt und Würde.

Seine Entscheidungen und der Führungsstil haben sich dabei an die Körperliche Verfassung angepasst. In allen Ecken des Reiches, innerhalb und außerhalb des Militärs, sind seine Launen gefürchtet.

Auch der persönliche Leibarzt Ihrer Majestät ist eine Kapazität. Fachlich unschlagbar. Er legt kaum noch selbst Hand an, aber in Rebelkov’s Fall wird er zusammen mit Kholdrust Höchstselbst aktiv.

Dr. Theoplus Noktios? Was ist er für ein Kandidat? Wenig ist über Ihn bekannt. Will man es entschlüsseln so ist eine Reise in die Vergangenheit von Nöten.

Seine Kindheit und Schulzeit sind dabei vernachlässigbar. Der Vater ist zwar früh verstorben aber dies hatte kaum Einfluss auf den jungen Theoplus.

Noktios‘ wahres Leben beginnt erst mit einem fulminanten Ereignis, das sich damals an seiner Dissertationsfeier zugetragen hat.

Das Fest der königlichen Medizinischen Fakultät ist und war immer ein besonderes Ereignis. Er war im Zentrum des Geschehens anzutreffen, Bewunderer um Ihn herum. Als Jahrgangsbester wurde er auch von den Professoren hofiert.

Es war eine gediegene Feier hochqualifizierter Mediziner, jetzt gehört auch er, Theoplus Noktios zu diesem erlesenen Kreis.

Unerwartet, beispielhaft jedoch, einfach so in den Raum, plötzlich, die Ansage einer zugegeben recht eleganten alten Dame. Sie hat sich anscheinend extra herausgeputzt.

„Ja, sehr schön Theo. Gut gemacht, Junge. Fachlich einwandfrei...“

Theoplus dreht sich zu seiner Mutter um. Diese fährt genüsslich fort: „Du würdest dich gescheiter um dein Privatleben kümmern. Eine Familie gründen...“

Lächelnd, ohne jedoch die Hauer zu zeigen geht daraufhin der junge Mediziner auf seine alte Dame zu.

Dann holt er aus und scheuert Ihr eine mit der flachen Hand, so fest er kann, mitten ins Gesicht.

Seine Ohrfeige ist so heftig, das Artoklavia Noktios aus den Socken fliegt. Sie stürzt auf den kalten Marmor und bleibt benommen liegen.

Auf dem Rückweg zu seinen Kollegen zeigt Noktios auf zwei Medizinisch-Technische Assistenten und spricht durch die Stille im Raum folgende Worte: „Entfernt den Abfall“.

Diese schlucken erst mal, machen Sich aber dann doch ohne Murren gleich an die Arbeit. Sie heben die schwer benommene alte Dame vorsichtig hoch und geleiten Sie in aller Stille raus.

Diese Szene bleibt Theoplus schon verborgen. Kein einziges Mal dreht er sich um.

Einige Professoren runzeln die Stirn und linsen sich an. Was war das eben? Einzelne unter Ihnen huschen schnell ans Buffet und beginnen eifrig zu tuscheln.

Aber wer die Mediziner kennt weiß dass Sie ein absonderlicher Menschenschlag sind. Warum soll man sich von dieser Banalität das Fest vermiesen lassen?

Das Ereignis eben trübt die Stimmung im Großen und Ganzen kaum. Im Gegenteil: Der eine oder andere klopft dem Primus sogar auf die Schulter.

Sie ist dann rasch gestorben, die alte Noktios. Ihr einziger Sohn Theoplus hat sich geweigert sie nochmal zu sehen, blieb der Einäscherung fern.

Danach ist er aufgeblüht, der junge Doktor, obwohl er einen Schritt einschlug den keiner seiner Kollegen verstehen konnte.

Anstatt in die Forschung zu gehen, wie für die hellsten der Branche üblich, machte er eine Allgemeinmedizinische Praxis im Süden Lyporos auf. Die Überraschung war groß, ebenso der Fehler.

Noktios hasst Banalität und Allerweltsmenschen. Außerdem spricht er ohne Rücksicht auf Verluste das aus, was er denkt.

Mit dem Eid des Hippokrates hat das wenig zu tun.

Jenes gipfelte, als eines Tages eine typische Mutter in seine Praxis kam und Ihm stolz das ganze Zentralwort vor die Nase hielt. Dieses Verbrechen als Lebensleistung lehnt der strebsame Mediziner ab. Noktios, verbal treffsicher, wenngleich ohne Empathie stellte folgendes klar:

„Jeder ist für immer tot. Deshalb ist der Hass auf die Mutter der stärkste überhaupt.“

Nun, verbale Aussagen haben eine einzige Eigenschaft: Unsere Gesamtsituation bleibt gleich. Dennoch mag man geteilter Meinung sein.

Die einen werden einen Funken Wahrheit erkennen, andere finden es verwerflich.

Wie dem auch sei, in unserem Fall rannte die so gescholtene Heulend aus der Praxis. Ein Ereignis das Folgen hatte. Auch die Obrigkeit bekam langsam von seinen Verbalen Eskapaden Wind. Nach langem Ringen musste er seine Praxis schließen.

Sein weiterer Weg ist bereits erzählt. Den Posten als Leiter des intensivmedizinischen Instituts ihrer Majestät hat er bis heute inne.

Theoplus Noktios ist kein Misanthrop. Sein Kredo ist, das jeder einzelne durch Fleiß und Disziplin größeres als das eigene unscheinbare Leben leisten kann. Er steht loyal zum Protokoll.

Ja, Noktios kann wenig mit Frauen anfangen. Sie langweilen Ihn. Ausnahmen bestätigen die Regel, als eines Tages die junge Nimoa Sopor in seine Praxis spaziert kam.

Traurig war sie, depressiv aber sarkastisch. Sie hatte bereits einen Sohn, Albiw, der diese Eigenschaften vererbt bekam, zumindest die ersten Zwei.

Das Kinde Albiw war ein Grübler. Untypisch, interessant. Ohne Freunde ging er als Hans Guck in die Luft durch sein kurzes Leben. Er starb bei einem Verkehrsunfall, unter mysteriösen Umständen. Der Fahrer gab zu Protokoll: „Der ist einfach auf die Straße getappt.“

Nimoa, am Boden zerstört suchte Rat beim jungen Noktios. Ob Sie eine Beziehung hatten weiß niemand genau, dagegen spricht das Nimoa weiterhin mit Ihrem Mann, einem Banker, zusammen lebte. Es ist schon seltsam, das eine so kreative, freie Pflanze mit so was Langweiligem Verheiratet ist. Noktios hat das nie verstanden.

Etwa ein Jahr nach dem tragischen Verlust bekam Sie eine Tochter, Rose, Ihr letztes Kind. Aber Nimoa war gezeichnet. Sie magerte Zusehens ab, verweigerte sich dem täglichen Leben. Der Banker verließ die beiden und keine zehn Jahre nach dem letzten Zusammentreffen mit Theoplus ist Sie gestorben.

Noktios nahm den Todesfall zur Kenntnis, nur er selbst weiß, wie. Wichtig ist jedoch, und überliefert, dass er Ihrer Tochter geholfen hat.

War Nimoa Sopor schon sehr speziell, so ist nun Rose, Ihre Tochter, dies im Quadrat. Apathisch, geistesabwesend, mit kahlrasiertem Kopf und Ritzen an den Unterarmen machte Sie Noktios unter einer Brücke im Obdachlosenbezirk Lyporos ausfindig.

Er lieferte Sie umgehend in die wichtigste Klinik solcher armen Existenzen, dem berühmten Bergsanatorium Altrosa, höchstpersönlich ein.

Bis zum heutigen Tage lebt Sie dort. Ihr Zustand hat sich verbessert. Mit der Ritzerei hat Sie aufgehört. Die Medikamente wirken. Verträumt streichelt Sie jetzt lieber den ganzen Tag die Rosen im Blumengarten des Sanatoriums.

(II) Gehirntransplantation

Selbst heute, drei Jahre nach der Retzlav-Katastrophe ist diese noch allen wach im Gedächtnis.

Dieser junge Major machte sich erst nach seinem Tod bezahlt. Sein mysteriöses Verschwinden dient bis heute als Abschreckung für Rebelkovs Untergebene und auch für die Medizin hat er mehr positive Auswirkungen als zunächst angenommen.

Retzlavs Todeskampf und seine finale Propofol-Betäubung waren Lehrreich. Heute nun, da Rebelkovs Klon an der Reihe ist, um es kurz zu machen: Bei Ihm wurde anders vorgegangen.

Keine Intravenöse Betäubung mehr, keine ‚Kontrolluntersuchung‘. Nein. Neidhard Palmgren wurde sanft und friedlich schlafend, mitten in der Nacht durch eine Inhalationsanästhesie einer umgebauten Klimaanlage betäubt.

Gleich Danach wurde er vom Bergsanatorium hierher, runter nach Lyporo verbracht.

Es ist 7:00h früh. Noktios schleicht durch die Gänge des intensivmedizinischen Instituts. Auf dem Weg zum Operationssaal reicht Ihm eine Doktorandin ein Datapad.

Zwei Türen weiter steht Septimus Kholdrust im Rahmen. Chefarzt und Assistenz nicken sich kurz ab, dann reiht sich Dr. Kholdrust hinter Noktios ein.

Bald ist die Desinfektionskammer erreicht. Prof. Theoplus Noktios öffnet diese mittels Pad-Steuerbefehl.

Danach machen sich beide keimfrei in den Sterilen Raum dahinter, den eigentlichen Transplantationssaal.

Es ist angerichtet: Zwei Bahren. Links, aufgedunsen und alt der Original Rebelkov. Mit Kahlrasiertem Kopf liegt er da, eine Sauerstoffmaske über der Nase.

Rechts, 18 Jahre jung, Neidhard Palmgren, sein aus 100% Eigenzellmaterial hergestellter IPS-Klon. Sein Schädel wurde ebenfalls frisch rasiert.

Beide befinden sich im Tiefschlaf. Um sie herum die kompliziertesten Medizinischen Apparaturen. Eine davon, in doppelter Ausführung, ist der multispektrale Gehirnschneide-Laser neuester Generation, Kholdrusts Meisterstück.

Millimetergenau werden die Köpfe der Probanden justiert. Danach machen Sich die Mediziner parallel ans Werk und öffnen die Schädel. Zwei lebende Gehirne liegen vor Ihnen.

Kholdrust beblinzelt seinen Comm. Die zwei Oberflächensensitiven Multi-Spektral Schneidelaser scannen die Topologie der Gehirne.

Kurz darauf sind alle Koordinaten gesammelt. Kholdrust nickt Noktios an. Dieser gibt das Startsignal.

Damit es beim Durchtrennen der großen Blutgefäße unterhalb des Großhirns keine Sauerei gibt wird zuerst der Kreislauf der Patienten mittels Stromschlag zum Erliegen gebracht.

Nun schalen die zwei Laser absolut synchron die beiden Gehirne an der Großhirnperipherie entlang aus.

Zeitgleich werden diese final vom jeweiligen Körper gelöst. Sofort fahren zwei Transportvorrichtungen in Position. Zeit die Gehirne zu vertauschen.

Beide werden angesaugt. Die ausgehölten Schädel sind deutlich sichtbar. Eine weitere Apparatur spritzt Neurozellstimulatoren auf die Schnittfläche des alten Hirns und Palmgrens Stammhirn.

Jetzt wird Rebelkovs altes Hirn Mikrometer genau in seinen neuen, jungen Kopf eingepasst. Das 18-Jährige Hirn seines Klons Palmgren landet derweil unspektakulär im Abfall. Neidhards Leben inklusive aller Erinnerungen ist somit beendet.

Ganz anders jedoch ergeht es seinem bisherigen Körper. Multispektrales intrazelluläres Splicen ist im Gange. Die Oberflächenmoleküle der zellgenauen Schnittflächen verweben planmäßig. Per Stromschlag wird der Herzschlag wieder aktiviert.

Die Urfunktion eines jeden Hirns, der Selfish-Brain Effekt, umgangssprachlich Egoismus genannt, setzt schlagartig ein. Die Zellen sind verwoben, es wird bereits Energie aus dem neuen jungen Wirt gesaugt.

„Kreislauf stabil“ murmelt Noktios. „Dann lass uns mal wieder zumachen.“

„Gehirnaktivität normal“ antwortet Kholdrust. „Wie bei den Versuchstieren. Die fast 50 OPs an Ihnen haben sich gelohnt. Schaut gut aus.“

Anerkennend nickt Ihm Noktios zu. „Jetzt braucht er erst mal viel Ruhe. Ich schick die Assistenten rein.“ Meint Kholdrust anschließend.

Kurz darauf stehen tatsächlich zwei Assis auf der Matte, es sind dieselben wie bei Retzlav vor drei Jahren. Ihr fleißiges, umsichtiges Handeln damals hat Ihnen den Job bis heute gesichert.

Schmunzelnd begrüßt Sie Ihr Chef, Noktios. „Zuerst bringen Sie bitte den neuen Rebelkov rüber in die Intensivmedizinische Betreuung.“ Pflichtgemäß nicken beide.

„Danach verfüttern Sie bitte rückstandsfrei diesen Abfall hier.“ Er zeigt auf Rebelkovs aufgedunsene Leiche.

„Da hinten in der Rundablage befindet sich zudem noch ein Leckerli. Das verteilt Ihr an die Affen. Die sind ganz scharf auf junges Hirn.“ Beide bejahen dies mit selbstverständlichem Gesichtsausdruck.

„Wie immer Bericht zu mir und 100 Prozentige Abwicklung.“ Das war’s schon. Die schlauen Assistenten haben verstanden und machen sich sogleich ans Werk.

Noktios und Kohldrust schütteln sich die Hand, der Assistent Dr. Septimus Kholdrust verbleibt im Raume, kontrolliert gleich die Operationsdaten seines Lasers.

Chefarzt Prof. Dr. Theoplus Noktios verlässt den Ort des Geschehens ohne einen Blick zurück.

(III) Rebelkov der Neue

„Ups, was für ein Traum ist das denn?“ Fragt sich Generalmajor Pavel Rebelkov nach dem Aufwachen. Tatsächlich ist er aus einem künstlichen Koma erwacht, hat 14 Tage geschlafen.

Er sieht an sich runter in scharfer Vision. Als nächstes öffnet und schließt er seine neue junge Hand. Er wedelt mit den schlanken Fingern.

Zeit aufzustehen. Wups, das geht aber flott von der Hand. Auch die Luft schmeckt frischer als sonst. Aha, da hinten an der Wand ist ein Spiegel. Zeit reinzuschauen, wie wir heute wieder aussehen.

Leichtfüßig tänzelt der neue alte Rebelkov rüber. Was er dann darin sieht verschlägt Ihm die Sprache: Sein eigenes junges strahlendes Ich blickt Ihm frisch entgegen. „Wie ist das nur möglich?“ denkt er sich.

Schon bald kehrt die Erinnerung zurück: „Noktios, Gehirntransplantation“ murmelt er. Dann jubiliert er lauthals: „Endlich eine Schönheits-OP die funktioniert hat!“ Er stutzt.

Ok, seine Stimme hat an Autorität verloren, klingt wie die eines Teenagers. Egal! Im Innern ist er noch der Alte. Das werden seine Untergebenen eben nun mit Fieps-Stimme um die Ohren geblasen bekommen.

Irgendwie zuckt es Ihm jetzt ein Bisschen im Gesicht und er reibt sich das linke Bein, das noch etwas Pelzig zu sein scheint... Zack es ist verflogen, alles wieder OK.

Die Tür Öffnet sich. Noktios, flankiert von Kholdrust betritt das Krankenzimmer. „Aha, Rebelkov ist wieder munter“ strahlt der Chefarzt. „Wie geht es Ihnen?“

Zur Antwort macht der neue alte ein paar leichtgängige Kniebeugen. Er antwortet mit frischer singenden Stimme: „Ein Wunder ist geschehen, hervorragend.“

Noktios nickt, bohrt aber sofort nach: „Dann erzählen Sie mir doch mal wie und wann wir uns kennengelernt haben.“

„Das ist ganz einfach“ gibt der neue, euphorisch zum Besten: „Vor etwa 18 Monaten, ich meine Jahren, Sachen gibt‘s, haben Sie gemeint, Sie hätten da was für mich. Einen IPS-Klon. Meinen neuen Wirt.“

Kholdrust beblinzelt seinen Comm, macht eifrig Notizen. Noktios antwortet: „Genauso war‘s, mein lieber Rebelkov. Trotzdem hier ein Wort der Mahnung: Lassen Sie es langsam angehen. Ich empfehle in der ersten Zeit keine Termine. Sagen Sie alles ab.“

Rebelkov nickt, hört aber nur halbherzig zu. Sein neuer Körper, insbesondere dessen junges Stammhirn, rattert schneller als sein altes Großhirn. Wie ein Teenager ist er voller Tatendrang. Noktios hat seinen Job erledigt, ist für Ihn bereits Geschichte. Er ist Generalmajor Pavel Rebelkov der Neue und will sich gleich allen beweisen.

Der Prof. tätschelt Ihm die Schulter und meint: „Kommen Sie mit rüber in die Kantine. Es ist Essenszeit. Sie müssen einen Mordshunger haben.“

So geschieht es, das zwei ältere Männer und ein Teenie sich aufmachen zum Essenfassen.

Rebelkov ignoriert den Rat des Mediziners, will möglichst Bald zurück ins Büro. Selbst seiner persönlichen Assistentin hat der alte General nur mitgeteilt er begebe sich auf Kur. Mal sehen wie Sie reagiert.

Das Verteidigungsministerium Ihrer Majestät ist eine Hochsicherheitszone. Diplomaten und Militärs geben sich hier die Klinke in die Hand.

So fällt der junge korrekt gekleidete Rebelkov wenig auf als er am nächsten Tag das Ministerium betritt. Die Biometrischen Scans erkennen Ihn ebenfalls als Pavel Rebelkov. Die Türen öffnen sich, alles beim Alten.

In seinem eigenen Vorzimmer sitzt eine streng Aussehende Mitt-Fünfzigerin mit kurzgeschorenen roten Stoppelhaaren.

Sie Sieht den jungen Mann interessiert an. Wie kommt er ohne Anmeldung bloß hier herein?

„Sie wünschen?“ Fragt Sie mit verschränkten Armen. Überlegen lächelt der neue Rebelkov zurück: „Der Hausherr ist zurückgekehrt, Helga. Ja, ich bin es.“

Diese Ansage ist selbst für eine vom Schlage Helga Rottweil ein Novum. Sie hat keine Ahnung was der junge Mann von Ihr will. Sie antwortet barsch: „Was wollen Sie hier? Identifizieren Sie sich oder ich rufe den Sicherheitsdienst.“