HALLOWEEN II - DAS GRAUEN KEHRT ZURÜCK - Jack Martin - E-Book

HALLOWEEN II - DAS GRAUEN KEHRT ZURÜCK E-Book

Jack Martin

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Beschreibung

Die Halloween-Nacht im Jahr 1978: Nach dem Sturz vom Balkon ist Michael Myers spurlos verschwunden. Vergeblich nehmen Dr. Loomis und Sheriff Brackett die Verfolgung des Mörders auf – der Arzt hatte seinen Patienten bereits bis nach Haddonfield verfolgt, als dieser aus jener Nervenheilanstalt ausgebrochen war, in die er vor 15 Jahren eingeliefert worden war, nachdem er seine Schwester auf brutale Weise ermordet hatte. Jetzt ist Michael auf dem Weg ins Krankenhaus von Haddonfield, in das die völlig unter Schock stehende Laurie Strode eingeliefert wurde. Sie war Michaels Mordanschlag zunächst entkommen, doch nun will der Killer sein Werk vollenden. Jeder, der Michaels Weg kreuzt, wird gnadenlos umgebracht. Der Stadt Haddonfield steht nun die furchtbarste Nacht in ihrer Geschichte bevor, denn das Grauen hat gerade erst begonnen... Die Handlung von Halloween II – Das Grauen kehrt zurück schließt direkt an den ersten Teil Halloween – Die Nacht des Grauens an: ein geradezu klassischer Horror-Thriller der Extra-Klasse (nach dem gleichnamigen Slasher-Film von Rick Rosenthal aus dem Jahr 1981) und Band 7 der Reihe APEX HORROR!

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JACK MARTIN

Halloween II -

Das Grauen kehrt zurück

Roman

Apex-Verlag

Inhaltsverzeichnis

Das Buch 

 

HALLOWEEN II – DAS GRAUEN KEHRT ZURÜCK 

 

Prolog 

 

ERSTER TEIL: Die Nacht, in der er heimkehrte 

Kapitel 1 

Kapitel 2 

 

ZWEITER TEIL: Ein Festtagsfeuer 

Kapitel 3 

Kapitel 4 

 

DRITTER TEIL: Frohes Halloween 

Kapitel 5 

Kapitel 6 

Kapitel 7 

 

VIERTER TEIL: Rote Träume 

Kapitel 8 

Kapitel 9 

 

FÜNFTER TEIL: Die Ernte 

Kapitel 10 

Kapitel 11 

 

SECHSTER TEIL: Der Herr der Toten 

Kapitel 12 

Kapitel 13 

 

Epilog 

 

Das Buch

Die Halloween-Nacht im Jahr 1978: Nach dem Sturz vom Balkon ist Michael Myers spurlos verschwunden. Vergeblich nehmen Dr. Loomis und Sheriff Brackett die Verfolgung des Mörders auf – der Arzt hatte seinen Patienten bereits bis nach Haddonfield verfolgt, als dieser aus jener Nervenheilanstalt ausgebrochen war, in die er vor 15 Jahren eingeliefert worden war, nachdem er seine Schwester auf brutale Weise ermordet hatte.

Jetzt ist Michael auf dem Weg ins Krankenhaus von Haddonfield, in das die völlig unter Schock stehende Laurie Strode eingeliefert wurde. Sie war Michaels Mordanschlag zunächst entkommen, doch nun will der Killer sein Werk vollenden.

Jeder, der Michaels Weg kreuzt, wird gnadenlos umgebracht.

Der Stadt Haddonfield steht nun die furchtbarste Nacht in ihrer Geschichte bevor, denn das Grauen hat gerade erst begonnen...

Die Handlung von Halloween II – Das Grauen kehrt zurück schließt direkt an den ersten Teil Halloween – Die Nacht des Grauens an: ein geradezu klassischer Horror-Thriller der Extra-Klasse (nach dem gleichnamigen Slasher-Film von Rick Rosenthal aus dem Jahr 1981) und Band 7 der Reihe APEX HORROR!

HALLOWEEN II –

DAS GRAUEN KEHRT ZURÜCK

Prolog

  Es war jene Zeit im Jahr, in der die Tage kurz und die Schatten lang sind.

  Die Erde scheint stärker in ihrer Achse geneigt, und die Zeit erstarrt zwischen Herbst und Winter; selbst das Licht ist anders als sonst, und die Farben verdüstern sich geheimnisvoll.

  Du kennst diese Zeit.

  Die Morgensonne durchzieht in einem flachen Bogen den Himmel, der Nachmittag neigt sich wie getrieben der Dämmerung zu, und die Dunkelheit bewegt sich mit messerscharfem Rand gleich dem Zeiger einer Sonnenuhr unter die Vorbauten und erfüllt die Hauseingänge. Es ist feucht zu dieser Zeit, langsam blättert der Rost, Hunde schlagen an und werden doch nie sichtbar, Laternenpfähle knarren leise, fahles Neonlicht durchdringt mühsam die Nacht, und die Telefondrähte rauschen wie unter Wasser. Weit, weit entfernt fließt der Straßenverkehr, und zur gleichen Zeit verklingt vor und hinter dir das Lachen von Kindern; ein zerbrochener Mond steht wie ein von Gaze verhängtes Gesicht am Nachthimmel. In den Dachrinnen tropft laut das Kondenswasser, und in verschimmelten Garagendächern klatschen unsichtbare Flügel. Frost steht auf den Scheiben, jemand hustet feucht und will nicht damit aufhören. Handschuhe werden zu feuchten Lappen, die Zeitungen sind immer zu weich und das Essen immer zu kalt. Weggeworfener Abfall klumpt im Rinnstein zu Brei zusammen, die Wäsche verwandelt sich in Lappen, bevor sie zusammengefaltet werden kann, in klammen Schränken lösen sich die Schilder von den Gläsern, und du stehst um Mitternacht allein am offenen Fenster und siehst deinem nebelweißen Atem nach, wie er hinausweht und sich mit dem kalten Dampf vermischt, der wie eine Decke über den Blumenbeeten liegt.

  Es war der 31. Oktober in Haddonfield, Illinois.

  Es war spät. Sehr spät.

  Wieder war Halloween.

  ERSTER TEIL: Die Nacht, in der er heimkehrte

 

 

  

  Kapitel 1:

 

 

  In den Büschen verbarg sich eine Gestalt.

  Doch dies war keine Überraschung, denn in dieser Nacht gingen in Haddonfield die Toten um. Das ist eine Tatsache; die Toten gingen um. Außerdem noch Hexen, kalkweiße Skelette, Vampire und menschenfressende Geister sowie verschiedene unbedeutendere Dämonen und eine einen Meter zwanzig große Version des Teufels

selbst.

  Der Teufel wurde zum erstenmal in der Lampkin Lane gesichtet. Er führte etwas stolpernd eine unregelmäßige Reihe von Piraten mit klappernden Säbeln und Klappen über blutunterlaufenen Augen an, die mit verdreckten Händen ihre Schatzbeutel offenhielten, als seien sie erst vor kurzer Zeit aus ihrem nassen Grab zurückgerufen worden und forderten nun die Beute, die ihnen zustand. Der Teufel hob einen klebrigen Finger und deutete auf ein altes Fachwerkhaus in der Mitte des Blocks.

  »Mrs. Elrod!«, sagte der Teufel.

  »Genau!«, sagten die Piraten.

  Die Gestalt in den Büschen sah zu, wie sich die unregelmäßige Reihe von Untoten unter einer großen Eiche versammelte. Die Gestalt keuchte schwer, drängte sich nach vorne und drohte, ihre Deckung aus wehenden Zweigen zu verlassen.

  Dann aber hob einer der Piraten einen Säbel in die Höhe, der im Licht der Quecksilberlampen silbern blitzte, und zeigte damit auf die Eingangstür der Elrods.

Die Gestalt zog sich zurück und verschmolz in der Dunkelheit mit den Blättern.

  »Aufgemacht! Heute ist der Toten Nacht!«, rief der Teufel. »Du musst uns etwas geben, denn heute woll'n wir leben.«

  Das gelbe Licht im Hof der Elrods flammte auf. Die Flügel zahlloser Falter hatten es mit ihrem Staub verschmiert, und nun umschwärmten es Wolken von fliegenden Insekten und prallten hörbar dagegen.

  Mrs. Elrods Stimme war über dem Schlurfen von Siebenmeilenstiefeln auf den knarrenden Bodenbrettern zu hören. Sie schleppten sich müde durch die herunterhängende Fliegentür.

  »Ach, du lieber Gott, was wollt ihr denn ausgerechnet bei mir?«

  »Niaahh!«, sagte eine Hexe.

  »Buh!«, sagte ein Geist.

  »Du musst uns etwas geben, denn heute woll'n wir leben!«, sagte der Teufel.

  »Na, sowas«, sagte Mrs, Elrod. Sie war eine dicke Frau, Mitte sechzig, mit einem wässrigen Zwinkern in den Augen; sie trug einen rosa Bademantel, und sie sah aus, als sei sie gerade auf das Moor hinausgetreten und habe ein Monster gesehen, das auf verfaulenden Beinen auf sie zu gerannt kam. Es lag nun an ihr, mit dieser Information etwas anzufangen, aber sie wusste nicht was. »Harold!«, rief sie. »Komm doch mal her!«

  »Schnell!«, sagte der Teufel. »Mrs. Elrod, bitte, ich muss heim, aufs Klo!«

  »Hallo, bist du nicht Tracy Kronenberg?«

  »Niaahh!« 

  »Und Adam und Noah und Andy - also, so eine Überraschung! Genau die richtige Überraschung für die Nacht der Toten, wirklich. Aber es ist doch schon spät! Ihr solltet längst daheim im Bett liegen. Wisst ihr denn, wieviel Uhr es ist? Wissen denn eure Mütter, wo ihr seid?«

  »Bonbons!«, sagte ein Dämon.

  »Kaugummi!«, sagte eine Hexe, »Mit Sammelbildern!«

  »Ich habe zufällig in der Küche noch ein paar Zuckerplätzchen. Ich habe viel gebacken. Gerade wollte ich mich mit Mr. Elrod vor den Fernseher setzen und den Rest selbst essen.«

  »Nein!«

  »In Ordnung, dann wartet hier, und ich sehe mal nach, was sich machen lässt.« Mrs. Elrod zwinkerte und ging ins Haus zurück.

  Auf der anderen Seite der baumbestandenen Straße wartete die Gestalt und atmete schwer.

  Mrs. Elrod kam wieder heraus.

  »Kinder, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Könnt ihr euch das vorstellen? Mr. Elrod hat doch tatsächlich alle meine - unsere - Plätzchen aufgegessen!«

  »Mensch...!«

  »Nur mal langsam.« Die alte Frau zog unter ihrer Schürze einen kleinen Geldbeutel hervor. Sie machte ihn auf und zählte. »Jetzt stellt ihr euch alle an, und ich gebe jedem von euch etwas, das ihr mit nach Hause nehmen könnt. Verliert es aber nicht. Morgen könnt ihr dann direkt in Stoddards Laden gehen und etwas Besonderes für euch kaufen! Wie findet ihr das?« Sie ließ Silbermünzen in ihre Beutel fallen, bis ihre Geldbörse leer war.

  »Juhu!«

  »Vielen Dank, Mrs. Elrod!«

  »Bis nächstes Jahr, Mrs. Elrod!«

  »Buh!« 

  Die Piraten und Dämonen und Geister rannten von dem Haus weg. Mrs. Elrod drehte ihre Geldbörse um, schüttelte den Kopf und lächelte. »Sie sollten wirklich nicht alleine auf der Straße herumlaufen«, murmelte sie vor sich hin.

  Dann: »Harold? Sie kommen noch immer. Unglaublich, was? Harold?« Sie schaltete ihr gelbes Licht im Hof aus und zog sich ins Haus zurück.

  Die Gestalt auf der anderen Straßenseite wurde wieder von der Dunkelheit verschluckt.

  Von irgendwoher kam ein Oktoberwind auf, wirbelte raschelnd die alten Blätter in die Luft und teilte die Äste und Büsche gerade lange genug, um kurz die schwarze Silhouette zu enthüllen, die massiv und unbeweglich wie eine Statue dastand.

  Die Statue eines Mannes mit blassem Gesicht und brennenden Augen.

  Der Mann... Wartete.

  Er wartete, während die Piraten und Gnome und Hexen und Vampire und Geister und der Teufel selbst lachend in einer Reihe um die Ecke rannten und in der Nacht verschwanden. Ihr Geschrei wurde leiser und verlor sich schließlich im Rascheln der Bäume im Wind.

  Er wartete weiter.

  Den einen nämlich, den er suchte, hatte er noch nicht gefunden.

  Die Bäume an der Straße bewegten sich im Wind. Die Straßenlaternen tauchten ihre Gipfel in blau-weißes Phosphor, und ihre dicken, schwarzen Stämme glänzten wie bösartige Geschwüre. Die untersten Äste der Eiche auf der anderen Straßenseite leuchteten gelbrot, und die Kerze im ausgehöhlten Kürbis auf dem Fenstersims, an der Seite des Hauses der Elrods, flackerte im Wind. Blätter fielen wie dunkle Münzen vor die leuchtenden Augen und den Mund, zerteilten den körperlosen Kopf, der mit schiefem Grinsen das Treiben der letzten Bande von Halloween-Bettlern verfolgt hatte.

  Oder waren es vielleicht doch nicht die letzten gewesen?

  In diesem Augenblick nämlich huschte ein Schatten durch den Block, vorbei an den anderen Kürbissen vor den Türen und in den Fenstern der zwölf Häuser bis zur Ecke. Die leuchtenden Augen der eingeschnittenen Gesichter erloschen nacheinander, als etwas - jemand? - über den Rasen an ihnen vorbeistrich.

  Der Mann wartete.

  Es war mehr als einer. Die gelbroten Schädel erloschen nacheinander und zeigten den Weg der niedrig gebückten, schemenhaften Gestalten, die auf das Haus der Elrods zukamen - eine, zwei, drei Silhouetten. Drei Gestalten, die mit schnellen Bewegungen näherkamen. Sie überquerten die Straße. Sie kamen immer näher. Sie waren doch nicht zu dem Haus der Elrods unterwegs. Hierher kamen sie, zu jenem alten Haus, das früher einmal der Familie Myers gehört hatte.

  Zu den Büschen. Hinter denen ein Mann wartete.

  Auf sie?

  Sie hasteten über die nasse Straße und blieben auf dem heruntergekommenen Bürgersteig stehen. Keine drei Meter weit entfernt.

  Das Haus der Myers - es stand zurückgesetzt von der Straße auf einem nackten, toten Stück Boden, das früher einmal ein Rasen gewesen war - war stockdunkel. Kein Lichtschein von einem Fernseher, nicht einmal die vergessene Zündflamme eines Ofens oder eines Gasherds unterbrach die undurchdringliche, grabestiefe Finsternis hinter den schmutzigen Fenstern.

  Es war ein Haus, das seine Bewohner schon lange wie Ratten ein sinkendes Schiff verlassen hatten, und all die Jahre hatte sich kein neuer Besitzer gefunden, der das Unkraut gejätet, die abblätternde Farbe erneuert oder die rostigen Scharniere und die zerbrochenen Scheiben ersetzt hätte. Es sah aus, als befände es sich im Hinterhof eines Filmstudios – als sei es in Hollywood als Kulisse gebaut und dann als das klassische Modell eines Spukhauses stehengelassen worden, das keinem anderen Zweck dient, außer kleinen Kindern und Teenies und all denen, die nie erwachsen genug geworden waren, um solche Kindereien hinter sich zu lassen, Angst einzujagen. Früher einmal hatte es hier Blumen gegeben, Vorhänge und geschäftiges Türenschlagen, aber jetzt war es nur noch eine vergessene Hülle, eine abblätternde Fassade, die die Nachbarn ignorierten und an der sie bei Tag mit Schaudern und abgewendeten Augen vorbeihasteten, als hofften sie, sie so für immer verschwinden lassen zu können.

  Die Gestalt in den Büschen hob eine massive Hand, schob die Zweige beiseite und drückte das Gesicht vor.

  Fast in Reichweite scharrten Füße auf dem Bürgersteig, Gummimasken wurden hochgehoben und aus Gesichtern mit weit aufgerissenen Augen wurde der Schweiß gewischt.

  »Das wär's also, Lonnie«, sagte eine Jungenstimme.

  »Na und?«

  »Falls du nicht die Hosen voll hast...«

  »Ich habe nicht die Hosen voll«, sagte Lonnie.

  »Erzähl' keinen Scheiß. Das sieht man doch.«

  »Wirklich nicht, Richie!«

  »Dann mach's doch. Los, Keith, sag du's ihm auch.«

  Die Gestalt kniff die Augen zusammen und beobachtete sie angestrengt.

  Richie, Keith und Lonnie: drei Jungen in dem Niemandsland, zwischen elf und dreizehn, zwischen Kindheit und Jugend, in endloser Warteposition und erfüllt von Ungeduld auf das Zeichen zur Landung wartend.

  Sie waren zu alt für Spiele und Bonbons in der Nacht der Toten, und zu jung für Mädchen und Dosenbier. Heute Abend nun waren sie nicht zuhause geblieben, um mit den Eltern die sechs Stunden Horrorfilme der Dr. Dementia-Show zu verfolgen, sondern hatten sich gelangweilt und waren gleichzeitig traurig - obwohl sich keiner von ihnen getraut hätte, das zuzugeben - die Masken vom letzten Jahr übergezogen (allerdings keine Kostüme, das ist Kinderkram) und hatten den Abend damit verbracht, den Jüngeren in der Nähe lauernd dabei zuzusehen, wie sie an den Türen klingelten und an den Fenstern bettelten und geräuschvoll die Nacht der Toten genossen. Sie gehörten nicht mehr zu diesem Treiben, hatten es aber auch noch nicht hinter sich gelassen, und so blieben sie, bis es auch für sie, als Sechstklässler, längst Zeit war, heimzugehen, und nur noch sie unterwegs waren. Nun hatten sie sich zu einem letzten Ritual entschlossen, bevor diese Zeit für sie für immer vorbei war und der lange Winter beginnen würde.

  »Ich habe keine Angst.«

  »Dann geh' doch rein.«

  Der kleine Lonnie zögerte, legte aber dann eine Hand auf die verwitterte Tür. Sie schwang knarrend auf und gab mit einer klaffenden Lücke den Weg zu dem überwucherten Pfad frei, der zu dem halbverfallenen Vorbau führte.

  Die Gestalt in den Büschen sah ihm dabei zu.

  Lonnie verschwand in seinen Turnschuhen lautlos im Schatten, um seine Anwesenheit nicht zu verraten. Der Vorbau, das Haus und die Dunkelheit warteten auf ihn. Geduldig. Geradezu einladend.

  »Na los, Lon!«

  »Ich gehe ja schon.«

  »Du hast Schiss.«

  »Hab' ich nicht!«

  Die Gestalt hinter den Büschen nahm eine neue Position ein.

  »Lon-nie...!« 

  »Wer war das?«

  Drei Augenpaare suchten hektisch den Hof ab und blieben an der Hecke mit der unheimlichen Form hängen.

  Aus der Hecke und den Büschen ertönte wieder die tiefe, tiefe, ganz tiefe Stimme:

»Hey, Lonnie – mach', dass du hier verschwindest!«

  Lonnie stolperte von dem Vorbau weg, fiel hin, stand hastig wieder auf und raste durch das Tor. Auch die anderen Jungen rannten aus dem Hof und verschwanden in verschiedenen Richtungen, so schnell ihre Füße sie trugen. Rannten. Verloren sich in der Entfernung. Verschwunden.

  Der Mann hinter der Hecke richtete sich zu seiner vollen Größe auf und trat aus seinem Versteck heraus. Ein verirrter Strahl von einer Laterne in der Nähe beleuchtete sein Gesicht.

  Er lächelte grimmig.

  Ein kahlköpfiger Mann, mit gespannter, fast wie polierter Haut und eng beieinanderliegenden Augen, die wie die einer Katze ständig wachsam die Umgebung musterten, Oberflächen und alte Muster durchdrangen und nach etwas Ausschau hielten, das jeden Moment auftauchen konnte. Er schlug den Kragen seines Mantels hoch, schob die Hände in die Taschen und sah weiter die Straße hinunter.

  Er wartete.

  Drei sind gerettet, dachte er, zumindest vorerst. Ich kann sie aber beim besten Willen nicht alle retten.

  Die Nacht um ihn herum war voller Vorzeichen, jenseits der Grenze des Hörbaren und der inzwischen vertrauten Silhouette der Bäume gegen den Himmel. Links von ihm begann irgendwo in der Hecke eine Grille wieder ihr sägendes Zirpen; rechts von ihm verdeckte ein geparktes Auto mit kalten Schweißperlen auf den Fenstern ein rechteckiges Stück trockenen Bodens von der Länge und Breite eines Grabes. Über ihm schienen die Sterne herab und zogen ihre Bahn um das gleichgültige Auge des Mondes.

  Es war, dachte er, die perfekte Nacht für ein Opfer.

  Kein Wunder, dass er sich Halloween ausgesucht hat, dachte der Mann weiter. In seinem Kalender ist dies die letzte Nacht des Jahres.

  So schien es auf jeden Fall, denn die hellen, gesprächigen Zungen in den ausgehöhlten Kürbissen machten noch ihre letzten Bewegungen, bevor auch für sie die ewige Dunkelheit begann. Sie hätten ein würdigeres Ende gefunden, wenn man sie an der Pflanze hätte absterben lassen, damit sie später wieder den Boden düngen könnten, statt sie herauszureißen und zu seiner Verherrlichung zu grinsenden Totenköpfen auszuschaben. Ein Kreis von Anbetern, dachte der Mann. Genau das, was er will. Einen Hexensabbat. Zuschauer. Eine Welt, ein Inferno aus brennenden Schädeln, die in einem lodernden Starrkrampf von Tod und Zerstörung zu seinen Ehren grinsen.

  Selbst sie hatten vor fünfzehn Jahren nicht ausgereicht. Er hatte eine andere, bewusstere Huldigung verlangt, Entsetzensschreie, und deshalb hatte er lebendes Fleisch in den ewigen Winter des Vergessens geschickt - es musste Musik für seine Ohren gewesen sein, wenn er sie überhaupt gehört hatte, während er ihr Blut vergoss.

  Verdammt soll er sein und zur Hölle fahren!, dachte der Mann. Das wäre seine gerechte Strafe. Wenn ich nur dabei sein könnte, wenn es passiert. Lass mich dabei sein, wenn er in seine irdische Heimat zurückkehrt, um auf den Gräbern der Toten zu tanzen. Jetzt kenne ich seine Verderbtheit, und ich werde auf ihn warten. Dieses Mal werde ich für ihn bereit sein.

  Der Mann tastete nach dem kalten Stahl in der Tasche seines Trenchcoats. Ich bleibe hier, ganz gleich, wie lange es dauert. Ich fordere ihn dazu heraus, sein obszönes Gesicht noch einmal in der Welt der Lebenden zu zeigen, damit ich ihn in tausend stinkende Stücke zerschmettern kann, die ich dann in alle vier Winde zerstreuen werde, denn selbst Fürst Samhain ist in seiner menschlichen Form in der Gegenwart verhaftet. Blutet er etwa nicht, wenn man ihn schneidet? Allerdings tut er das, verdammt nochmal. Ich werde ihm sein mörderisches Herz mit einem Stück Blei zu Brei zermahlen  Das hätte ich schon vor langer Zeit tun müssen. Wenn ich nur den Mut dazu gehabt hätte! 

  Ich bleibe hier, dachte er. Versuch es nur, zurückzukommen, du Fürst des Abschaums. Erst musst du aber an mir vorbei. Ich benötige keinen Wagen, um dich aufzuspüren. Du hast ihn mir genommen – na, gut, dann behalte ihn doch. Ich weiß genau, wohin du im Augenblick fährst. Ich weiß es. Deshalb kann ich es mir auch erlauben, auf dich zu warten. Ich hätte die Sache zu Ende bringen sollen, als ich dich zum erstenmal gesehen habe. Damals hast du dich noch als Kind verkleidet. Ich hätte dir mit bloßen Händen dein Herz herausreißen und es dir in deinen gottverdammten Hals stecken sollen. Ich hätte dir die Augen herausschneiden sollen, wie bei einem von deinen beschissenen Kürbissen, zu fressen hätte ich sie dir geben sollen, hätte aus deinen stinkenden Eingeweiden deine Zukunft lesen sollen. Von heute Nacht an gibt es für dich nur noch eine Zukunft, und das ist eine Ewigkeit in der Leere, von der es keine Rückkehr mehr für dich gibt. Damals wäre es leichter gewesen, aber jetzt kommst du nicht an mir vorbei. Dieses Mal wirst du hier dein Ende finden.

  Seine Schritte hallten hohl, als er mit vor Hass blinden Augen bis zum nächsten Hof weiterging.

  Er hob die .357er Magnum in seiner Tasche an und spürte ihr beruhigendes Gewicht. Heute Abend, so dachte er, werde ich zum Instrument werden, mit dem du deine tödliche Taufe erhältst. Mit diesem Revolver taufe ich dich, oh, blutbesudelter Michael Myers, im Namen des Vaters, der du bist in der Hölle. Möge mein Fluch dich für immer begleiten, versinken sollst du in der endlosen Finsternis bis zum Ende der Zeiten.

  Er sah die Straße, die Ecke mit dem Stopp-Signal, das wie ein gefangenes Insekt summte; den nächsten Häuserblock, in dem nur noch wenige beleuchtete Kürbisschädel flackerten, um die bösen Geister abzuwehren - was für ein grausamer Scherz! Wenn sie nur wüssten! Unter seinem Blick gingen die Hoflichter für die Nacht aus, die letzte Nacht des traditionellen Erntejahrs, die Nacht, die nun schon bald zu dem ehrwürdigen Allerseelen-Fest gehören würde. Er sah, wie die Stopplichter an den Straßenecken synchron blinkten, als seien sie eine Kette von gelben Augen, die man durch einen Tunnel sieht. Er sah die singenden Hochspannungskabel, die sich wie Spinnweben durch die Nacht zogen, sah die Gestalten in den Hecken, die er hätten sein können, es aber nicht waren, sah die weggeworfenen Bonbonpapiere auf den Rasen, sah die Regenbogenfarben in den dunklen Pfützen im Rinnstein, die die Sterne wie Zerrlinsen widerspiegelten. Das alles sah er, jedes Detail, als sei es eine lange belichtete Fotografie, die ihm bei genauerer Untersuchung verraten könnte, wo er sich befand. All das sah er, und mehr noch, alles, was vor ihm und rechts und links von ihm war.

  In seinem Hinterkopf hatte er jedoch keine Augen.

  So sah er das Paar behandschuhter Hände nicht, die aus dem Nichts erschienen und ihn an den Schultern packten. Er fuhr herum und hob unter seinem Mantel den Lauf seiner Pistole.

  Ein Mann in der Unform des Sheriffs.

  Es war Brackett. Er senkte seine Pistole und versuchte, sein Herz zu beruhigen, das ihm bis zum Hals schlug.

  »Alles klar, Loomis?«, fragte der Sheriff.

  »Ja.« Er wollte so ruhig wie möglich klingen. Wenn Brackett wüsste, was heute Nacht hier, in Haddonfield, wirklich auf dem Spiel stand, würde er - er würde es einfach nicht glauben. Er würde es für einen Witz halten, für einen weiteren Scherz in der Nacht der Toten. Er würde ihn auslachen und die Sache abtun, und dann wäre es wirklich zu spät. Zu spät für uns alle. Er rückte sich seinen Mantelkragen zurecht und unternahm eine übermenschliche Anstrengung, um sich unter Kontrolle zu halten.

  »Es passiert überhaupt nichts«, verkündete Sheriff Brackett. »Nur Kinder, die Streiche spielen, die ihren Darum musst du uns was geben-Scheiß abziehen. Die älteren sitzen in den Autos und rauchen Gras, oder was weiß ich. Ich habe das Gefühl, Sie sind da völlig auf dem falschen Dampfer.«

  Es klang, als würde er den Polizeibericht mit den Vorkommnissen der Nacht vorlesen. Meint er, das wäre schon alles?, dachte Loomis. Noch ein Fall von grobem Unfug für den Polizeibericht? 

  »Ihr Gefühl täuscht Sie!«, sagte Loomis.

  »Na, allzu viel tun Sie ja nicht, um mir das Gegenteil zu beweisen.« Der Sheriff wippte selbstzufrieden auf seinen Ballen.

  »Was wollen Sie denn noch?«

  Sie gingen weiter. Brackett leuchtete mit seiner Taschenlampe auf einen dunklen Umriss unter einem Baum.

  Er erwies sich als Kinderfahrrad.

  »Da wird mehr als hochgestochenes Gefasel nötig sein, damit ich die ganze Nacht in diesen Büschen herumkrieche.«

  Loomis spürte, was kam. Für ihn war das eine Tatsache, das Ergebnis von wissenschaftlichen Beobachtungen, die er über einen sehr, sehr langen Zeitraum durchgeführt hatte. Auf den Tag genau fünfzehn Jahre lang. Auf die Nacht. Der Schluss war absolut zwingend, selbst wenn dieser kleingeistige Beamte das nicht einsehen wollte. Sein Geduldsfaden, der über die Grenzen menschlicher Belastbarkeit hinaus angespannt worden war, riss in diesem Augenblick. In Zukunft würde es ihm völlig egal sein, wenn der Sheriff ihn für verrückt hielt. Sie werden alle mit ihm zugrunde gehen, dachte er, wenn er es einfach nicht begreifen will. Man sollte ihm die Augen öffnen, bevor es zu spät ist. Ich muss es versuchen.

  »Ich habe ihn fünfzehn Jahre lang beobachtet«, begann Loomis. »Er hat in seinem Zimmer gesessen und die Wand angestarrt. Die Wand hat er nicht gesehen, sondern er hat durch sie hindurchgeschaut und seinen Blick auf diese Nacht gerichtet. Mit unmenschlicher Geduld hat er auf ein geheimes, lautloses Signal gewartet, das ihn in Gang setzen würde. Der Tod ist in Ihre kleine Stadt gekommen, Sheriff. Sie können das entweder ignorieren, oder Sie können mir helfen, ihn aufzuhalten.«

  So. Das war die Realität. Was würde der Sheriff jetzt anfangen? 

  Brackett schien ihm nicht in die Augen sehen zu wollen. »Nichts als hochgestochenes Gefasel«, sagte er einfach, als sei auch das nach seinem kleinen, schwarzen Buch ein Verbrechen, mit dem man ebenso leicht fertigwerden konnte wie mit einem Kleinstadtrowdy, den man sofort wieder vergaß. Eine kurze Magenverstimmung, der Nachklang eines bösen Traums, der in wenigen Stunden mit dem beruhigenden Tageslicht verschwinden würde. Der Sheriff war ein Mann, der keine Geduld mit Angelegenheiten hatte, die sich nicht auf einige Bemerkungen oder auf einen Haftbefehl reduzieren ließen. In Loomis stieg eine stille Wut über die Kleingeistigkeit dieses Mannes und dieser Stadt auf.

  Was wäre wohl nötig, um ihnen die Gefahr deutlich zu machen? Wieder zwei zerhackte Leichen wie 1963? Die langsame, sorgfältig geplante, methodische Vernichtung der gesamten Bevölkerung? Mussten erst die Kinder des Sheriffs sterben? Nicht einmal sie konnten so erbärmlich dumm sein wie dieser Mann, der Hüter von Gesetz und Ordnung, dieser engstirnige Wichtigtuer. Die Kinder, dachte Loomis. Selbst sie wissen genug, um in ihre Verstecke zu rennen, wenn das reine, unvermischte Böse ihnen in der Dunkelheit zu nahe kommt.

  »Doktor, wissen Sie, was Haddonfield ist?« Der Sheriff sprach, in der festen Überzeugung, Ignoranz sei ein Allheilmittel, das das Überleben garantiert, mit seiner tonlosen Bürokratenstimme weiter. »Familien. Kinder. Sie bewohnen die Straßen hier, und Sie behaupten, das Schlachthaus erwarte sie.«

  Ein passendes Bild für einen Mann aus dem Mittelwesten, dachte der Doktor. Von einem Schwein darf man nie mehr als ein Grunzen erwarten. So sieht die Sache für ihn also aus. Gott steh' ihm bei. Gott steh' uns allen bei. Auf der anderen Seite wäre es durchaus möglich, dass er so Unrecht nicht hat.

  »Auszuschließen wäre das nicht«, sagte Loomis.

  Der Sheriff zog seinen Gürtel mit seinen klappernden Waffen und Geräten hoch und biss die Zähne aufeinander. Er kniff die Augen zusammen und schürzte die Lippen. Er ließ beiläufig seinen Blick über die Straße schweifen, als mustere er seinen Handrücken, ohne dabei etwas bewusst wahrzunehmen; hier hatte sich so lange nichts geändert, dass er sicher war, dass das auch in Zukunft nicht geschehen würde. Er schob sein Kinn vor, während er seine Entscheidung fällte. Es war für ihn offensichtlich keine leichte Entscheidung, aber er gründete sie auf das Konzept der Befehlsbefugnis, der Hierarchie der Autorität, die er für sich an dem Tag, an dem er zum erstenmal seine Uniform angezogen hatte, heiliggesprochen hatte. Er tat nun nach seiner Meinung mehr als seine Pflicht und widmete den letzten Rest seiner Loyalität den Anweisungen von oben. Das und nicht mehr.

  »Ich werde heute Nacht bei Ihnen bleiben, Doktor, falls Sie tatsächlich doch Recht haben sollten. Und wenn ja...«

  Diese vage Drohung konnte er sich doch nicht verkneifen, denn er war überzeugt, dass der Morgen auch die nüchterne Vernunft zurückbringen würde. »Wenn Sie tatsächlich Recht behalten, dann hol' Sie der Teufel, weil Sie ihn rausgelassen haben.«

  Damit drehte der Sheriff sich um und ging mit schnellen Schritten über die Straße zu seinem Wagen zurück.

  Loomis sah ihm nicht nach.

  Er hatte wichtigere Dinge im Kopf.

 

   Die Zeiger seiner Uhr rückten weiter, und die Nacht wurde kälter.

  Loomis wartete, bis der Mond untergegangen war, das letzte Wasser sich in den Abflussrohren verlaufen hatte, bis die bellenden Hunde verstummt waren, bis das Lied der Grillen abgelaufen war, bis die ersten Häuser in diesem Block in Schlaf versanken, und dann die nächsten, während die Blätter von den Bäumen herabfielen, und die Fenster im Nebel beschlugen. Nun hörte er sogar hinter den verschlossenen Fenstern gedämpftes Schnarchen. Die Katzen stellten ihre nächtlichen Beutezüge ein, Autos wurden in den Garagen unter leisem Ticken zu kaltem Eisen, und der Tau fiel auf die Wiesen, so dass die Spuren seiner lautlosen Wachgänge sichtbar wurden. Minuten wurden zu Stunden, die Stunden fielen unter der Sichel seiner Uhrzeiger, und noch immer wartete er.

  Als es in der kleinen Stadt gegen zehn Uhr ging, war er hellwach.

  Plötzlich richtete er sich auf.

  Er hörte etwas - irgendetwas. Das war nicht das Geräusch der Bäume im Wind, und auch nicht irgendein anderer Laut, der zu der Straße gehörte, denn die Geräusche waren ihm inzwischen vertraut. Er lauschte angestrengt und versuchte, das Geräusch zu identifizieren  Das Geräusch von Autoreifen, die zu langsam über die nasse Straße rollten.

  Wahrscheinlich hatte das nichts zu bedeuten. Ein junges Pärchen auf dem Weg in ein stilles Eckchen, ein Familienausflug mit den Kindern, die nun auf dem Rücksitz schlafen, ein Geschäftsmann, der nach Überstunden mit seiner Sekretärin aus einer Bar zurückkommt. Vielleicht auch ein Polizeiwagen, wenn Brackett sein Wort gehalten und doch noch einen Streifenwagen losgeschickt hatte.

  Wie konnte er das aber herausbekommen?

  Loomis stand bewegungslos neben einem Backsteinhaus.

  Auf der holprigen Straße fuhr langsam ein Wagen vorbei. Es war kein Polizeiwagen. Der Fahrer war von Schatten verhüllt, als säße niemand am Steuer.

  Loomis sah genau hin.

  Ein Caravan.

  Da. Da war es. Auf der Fahrertür. Ein Zeichen, ein Kreis mit einem bekannten Emblem. Das Staatssiegel.

  Das war der Wagen, der gleiche offizielle Wagen, mit dem Loomis selbst zu der Anstalt gefahren war - war das erst gestern Abend gewesen? Der Wagen, den man ihm gegeben hatte, um Michael Myers zu der Anhörung vor dem Richter zu fahren. Die Gefahr einer Entlassung hatte nicht bestanden; Thorazin und Myers eigene unmenschliche Stille garantierten das jedes Mal, wenn es wieder zu einer neuen Anhörung in dem Fall kam.

  Nur dass Myers gestern Abend losgeschlagen hatte.